070227 Macht Der Emotionen

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Macht der EmotionenFeb 2007

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Definition Emotion

• Bewegung - Emotion ist eine “Bewegung”, eine Veränderung im Vergleich zu einem Ausgangszustand.

• Eine Emotion ist körperlich. Sie kann sich am ganzen Körper aussern (Physiologische Komponente ).

• Emotion lässt uns anders denken als zuvor (Kognitive Komponente).

• Emotion ist eine Reaktion auf ein Ereignis.

• Emotion bereitet und aufs Handeln vor (Verhaltenskomponente).

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Was ist Emotion?

• Eine Emotion ist eine plötzliche Reaktion unseres gesamten Organismus, die physiologische (unseren Körper betreffend), kognitive (unseren Geist betreffend) und Verhaltenskomponenten (unser Handeln betreffend) enthält.

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Hypothesen – Wie kommt es zu Emotionen?

• Wir spüren Emotionen,

– weil es in unseren Genen steckt.– weil unser Körper etwas spürt.– weil wir denken.– weil sie ein Teil unserer Kultur sind.

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Was ist Basisemotion?

• Sie muss abrupt einsetzen. Emotion is immer eine Reaktion auf Ereignis oder Gedanken.

• Sie muss von kurzer Dauer sein.Ein langhaltender Zustand ist Gefühl oder Stimmung.

• Sie muss schon bei Baby vorkommen.

• Sie muss in einer für sich typischen Weise auf den Körper wirken.

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Zorn, Wut

– Ein Gefühl von Muskelspannung (vor allem in Armen)

– Beschleunigung des Pulses– Wärmeempfindung.

– Zorn soll auf Kampf vorbereiten, aber auch diesen Kampf unnötig machen, indem man den Gegenspieler einschüchtert.

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Ursachen von Zorn und Wut

• Ereignis, das Zorn und Wut verursacht soll

– Unerwünscht– Beabsichtigt– Unserem Wertesystem zuwiderlaufend– Durch unsere Zornreaktion unter Kontrolle zu

bekommen sein.

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Zorn, Wut und Abwehrmechanismen

1. Übergang zum Handeln – Den Boss beleidigen.

2. Verschiebung – Wenn Boss weg ist, Sekretärin schimpfen.

3. Regression – Nachher Schokoriegel schlingen.

4. Träumerei – Szene träumen, wo Boss demütigt wid.

5. Somatisierung – Nachher Kopfschmerzen oder Bauchweh.

6. Isolierung – Sich in Zustand der Emotionaler Gleichgültigkeit setzen.

7. Rationalisierung – Im nachhinein eigene Haltung für sich selbst rechtfertigen.

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Zorn, Wut und Abwehrmechanismen

8. Reaktionsbildung – Rolle des respektvollen und unterwürfigen Mitarbeiter einnehmen.

9. Dissoziation – Fühlen vor Wut umzukippen.

10.Projektion – Denken, dass der Boss sie hasst (eigener Hass gegen Boss wird übertragen)

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Zorn, Wut - “Erwachsene” Abwehrmechanismen

• Sublimierung – Am Abend für ein anderen guten Zweck streiten.

• Verdrängung – Beschliessen, nicht mehr daran zu denken.

• Humor – Amüsieren über die Neigung des Boss

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Umgehen mit Zorn und Wut

• Explosion – Freien Luft auf unkontrollierte Weise lassen.

• Hemmung – Zorn wird nach innen gekehrt, indem man ihn vor den anderen und selbst versteckt. Person wird leicht für jemanden gehalten, den man gefahrlos reizen kann.

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Zorn oder Wut trainieren

• Klar stellen wo Prioritäten liegen

– Leute die nicht im Wut geraten, rechtfertigen das manchmal und sagen: “War alles nicht so wichtig, lohnt sich nicht”. Personen, die Zorn zu sehr zügeln, können an verinnerlichten Regeln leiden, die der Wirklichkeit nicht angemessen sind.

• Folgen akzeptieren

– Durch Wut lenkt man die Aufmerksamkeit der anderen auf sich und gewinnt in ihren Augen an Bedeutung.

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Wut trainieren

• Wut trainieren

– Oft liegt es daran, dass man sich nicht in der Lage fühlt, den Wut richtig auszudrücken.

– Wut ist ein kommunikativer Akte, eine Rolle, die man zeitweilig vor einem Publikum spielt, vor der Person, die einen beleidigt hat und die man jetzt beeindrücken will.

– Beginnen in nonverbalen Bereich: Gesichtsausdruck, Stimmhöhe, Lautstärke. Stirn runtzeln und lauter sprechen.

• Sie haben ein Recht auf Ihren Wut.

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Traurigkeit und Verlust

• Persönliche Empfindlichkeit für Verlust.

– Bindungstheorie: Welchen Stil gefühlsmässiger Bindung mand entwickelt. Diesen Stil wird man später im Erwachsenenleben bei allen neuen Bindungen zeigen.

• Die Umständte unter denen sich der Verlust ereignete.

• Die Tiefe und Dauer der Beziehung.

• Die Komplexität der Emotionen

– Welche Sie gegenüber dem Menschen verspürten, den Sie verloren haben. Traurigkeit, die mit anderen Emotionen vermischt ist, ist schwerer zu überwinden, als “einfache” Traurigkeit.

• Beistand, den Ihnen andere gewähren.

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Dysthymie

• Kürzlich entdeckte Form von Depression.

• 3% der Bewölkerung

• Chronische Depression, die auf leisen Sohlen daherkommt.

• Mindestens 2 Jahre hinweg wenigsten jeden zweiten Tag traurig, pessimistisch, weist auf eine schwache Selbstachtung auf, kann schwer konzentrieren, hat Mühe entscheidungen zu treffen.

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Sigmund Freud

• Freud meinte, dass bei Depression hat der Patient einen Verlust erlitten, verdrängte aber seinen Zorn gegen das verlorene Objekt (einen infantilen Zorn über das Leid, das die Person mit ihrem Verschwinden auslöst), denn dieser Zorn vertrage sich nicht mit dem Gewissen als Trauernder.

• Der Patien wendet seinen unbewussten Zorn gegen die eigene Person.

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Traurigkeit und Begleitemotionen

• Traurigkeit wird in meisten Fällen zugleich mit einer anderen Basisemotion erlebt:

• Mit Angst: “Was soll aus mir werden?”

• Mit Wut: “So ein dummer Geschöpf!”

• Mit Glück: “Wie schön war die Zeit…”

• Mit Ekel: “Ich bin jämmerlich!

• Mit Scham: “Die anderen finden mich lächerlich!”

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Traurigkeit und Zorn

• Wut drängt uns dazu, gegen den wirklichen oder angenommenen Urheber aktiv zu werden.

• Dahingegen führt Traurigkeit dazu, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren und auf die Schäden, die das Ereignis verursacht hat.

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Begleitemotionen, Traurigkeit, Zorn und Angst

Gedanken bei Traurigkeit

Gedanken bei Zorn

Gedanken bei Angst

Kreisen um Verlust, der mit einem REALEN unerfreulichen Ereignis verbunde ist

Kreisen um den vorgeblichen VERANTWORLICHEN für das reale unerfreuliche Ereignis

Kreisen um das RISIKO eines NOCH NICHT eingetretenen unerfreulichen Ereignis

“Welch ein Unglück”

“Das wird er mir büssen”

“Welch ein Unglück wenn das passieren würde”

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Vorteile von Traurigkeit

• Sie lernen, zukünftig die Situation zu vermeiden.

• Führt dazu, dass die Situation und ihre möglichen Irrtümer neu eingeschätzt werden.

• Lenkt die Aufmerksamkeit und Mitgefühl der anderen auf Sie.

• Schützt vorübergehend vor Aggressivität der anderen.

• Erlaubt, Mitgefühl und Empathie für andere zu empfinden.

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Angst

• Angst ist eine Emotion in einer Gefahrensituation

• Emotion mit heftigen physischen Auswirkungen.

• Bereitet auf eine körperliche Aktion vor: fight, flight, freezing

• Angst ist oftmal eine unbewusste Emotion

– Man merkt erst hinterher, dass man Angst gehabt hat, denn man spürt das Herz noch immer rasen.

• Wie alle Basisemotionen, hat auch Angst ein Gesicht.

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Angst oder Frucht?

Angst Frucht

Reaktion auf eine aktuelle Gefahr

Innerliches Vorwegnehmen einer kommende oder angenommenen Gefahr

Von kurzer Dauer Kann chronisch sein

Präzises Objekt (ich weiss wovor ich Angst habe)

Manchmal unbestimmtes Objekt (ich weiss nicht, welche Gestalt die Gefahr annehmen kann)

Körperliche Symptome dominieren (Anspannung, Zittern)

Psychische Symptome dominieren (Sorge, Beunruhigung)

Abgeleitet Erkrankung: Phobien

Abgeleitete Erkrankung: Generalizierte Angststörung

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Bindungsverhalten – “Fremde Situation”

• Wenn die Mutter zu dem Baby im Krankenhaus zurückkehrt, kann dieses erstaunglich verhalten:

– Völlig gleichgültig, wenn Mutter es anspricht– Zornig werden und Mutter schlagen– Mischung aus Zuneigungssignalen und

überraschender Aggressivität.

• “Auflösung der Bindung”

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Drei Bindungsstile

• Sichere Bindung

– Versichert die Nähe der Mutter, macht aber Spass, neue Umgebung zu erkungen.

– Baby nutzt Mutter als “Ausgangsbasis”.– In fremden Situation weint, ist aber schnell zu trösten, wenn die

Mutter zurückkommt.

• Unsicher/Vermeidende

– Sucht nicht aktiv Kontakt zu Mutter, zeigt wenig Interesse, wenn es in Armen genommen wird, heult aber wenn man es zurücklegt.

– Zeigt manchmal unvorhersagbare Weise Zorn gegen Mutter.– In fremden Situation reagiert kurzzeitig, konzentriert sich dann

auf Spielsachen und zeigt sicht gleichgültig wenn die Mutter zurückkommt (event. Mit Fusstritt)

• Unsicher/Ambivalent

– Baby klebt an Mutter, erkundet nicht geren, erträgt kleinste Trennung nur schwer.

– Kehrt Mutter zurück, sucht eilends Nähe, ist aber zornig dabei.

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Mütter und Bindungsverhalten

• Vermeidende Bindungshaltung Mütter die auf eine unbestimmt zurückweisende Art haben,

für Ihr Kind nicht verfügbar sind, Wünschen der Kinder nur ungern nachkommen, und es lieber sähen, wenn es allein zurechtkäme.

• Ambivalente Häufig sehr aufmerksam und ängstlich, schlecht auf die

Erwartungen des Babys eingestellt oder interpretieren Reaktionen nicht richtig.

• Sichere

– Warmherzig, aufmerksam, verständnisvoll, reagiert schnell und weiss sich auf die Reaktionen anzupassen.

• Auch der Vater ist fürs Bindungsverhalten wichtige Figur, er kann den Einfluss der Mutter abmildern.

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Attachment – Drei Phasen

• Protest (wütend und verängstigt)

• Verzweiflung (apatisch und zieht sich zurück)

• Lösung (empfindet nichts mehr für die Person, ist aber auch nicht fähig, neue Partnerschaft anzufangen)

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Welcher Bindungsstil?

• Sicher: “Es fällt leicht, mich an andere zu binden oder abhängig von Ihnen zu werden. Ich zerbreche mir selten den Kopf über das Risiko”.

• Vermeidende: “Fühle mich in einer engen Beziehung eher unbehaglich. Finde es schwer, anderen total zu vertrauen und es so weit kommen zu lassen, dass ich von ihnen abhängig bin.” Sie wirken kühl und distanziert.

• Ambivalent: “Andere kommen mir zu zögerlich so nah, wie ich es möchte. Oft mache ich mir Sorgen und denke mein Partner leibe mich gar nicht wirklich oder wolle nicht bei mir bleiben”.

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Bindungsstil Characteristika

• Personen mit sicheren Stil sind global betrachtet am glücklichsten. Sie sind in der Lage sowohl Bindungen einzugehen als auch selbständig zu bleiben.

• Personen mit vermeidenden Stil sind oft im Beruf erfolgreich, konzentrieren sich aber auf die Arbeit und leben eher einzelgängerisch. Anforderungen des Liebesleben scheinen Ihnen eher zu hoch, wenn sie den enttäuschenden Ertrag dagegenhalten. Sie sind selbständig, haben aber Mühe, Bindungen einzugehen.

• Personen mit ambivalenten Stil habe ein unruhiges Liebesleben mit heftigen Leidenschaften und Enttäuschungen und sie fürchten das Verlassen werden.

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Liebe und Begehren

• Wenn schon die Liebe nicht der strengen Definitionen einer (Basis)emotion standhält, dann kommt das sexuelle Begehren dem Emotionsbegriff nahe. Es ist eine oftmals plötzliche Reaktion mit körperlichen Begleitscheinungen.

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Triade der Liebe

• Leidenschaftliche Liebe: Heftige Emotionen mit intensiven körperlichen Anzeichen. Mischung aus Begehren und (erwachsenen Form) Bindung des Babys zur Mutter.

• Kameradschaftliche Liebe: Stillere Emotion, Zärtlichkeit und Wunsch nach dem Wohlergehen des anderen. Verwandt mit der Bindung der Eltern an ihre Kindern.

• Engagement: Entscheidung für das Zusammenbleiben und für eine gemeinsame Zukuft.

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Triade der Liebe - Praxisübung

Leiden-schaft

Nähe Engagement

Ideale Liebe, glückliche Flitterwochen + + +Gefährten für das Leben - + +Leidenschaft, der Wunsch nach Engagement auslöst + + -Leidenschaft, bei der ein Partner nicht heiraten will + + -Entleerte Liebe (bleibt wegen Kinder zusammen, oder weil man alleinsein fürchtet)

- - +

Horizontale Liebe + - -

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Komplikationen in leidenschaftlicher Liebe

• Desinteresse an sozialen Verpflichtungen.

• Schawall von negativen Emotionen wie Angst und Eifersucht

• Angriff auf die Selbstachtung, Entwertungsgefühl, Stress

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Mythos Sich-Abreagieren

• Zorn und Wut hält sich selbst am Leben: Bittet man Personen, ihren Zorn mit Heftigkeit auszudrücken, sind sie hinterher noch reizbarer und reagieren auf Frustrationen leichter mit neuem Zorn.

• Weinen schaftt erleichterung, aber vor allem dann, wenn ein wohlwollender Gesprächspartner Verständnis und Trost spendet.

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Eigene Emotionen

• Man muss die eigenen Emotionen erkennen, benennen und voneinander unterscheiden können.

• Man muss es verstehen, sie so auszudrücken, dass es die Kommunikation mit den anderen verbessert.

• Man muss sie so einsetzen können, dass man im richtigen Massstab aktiv wird.

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Eigene Emotionen

• Je mehr sie über Emotionen informiert sind, desto aufmerksamer werden sie auf ihre eigenen sein.

• Achten sie auf alle körperliche Reaktionen.

• Führen sie Tagebuch um ihr emotionales Bewusstsein zu verbessern.

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Etappen einer emotionalen Blockade

• Man ist seiner Emotion überhaupt nicht bewusst.

• Emotion ist teilweise bewusst. Kognitive Komponente dominiert “Eigentlich sollte ich mich darüber ärgern”. Körperliche Komponente bleibt blockiert, so dass man “nichts spürt”.

• Emotion ist bewusst, man möchte sie aber auslöschen. “Ich bin eifersüchtig, aber das muss aufhören.”

• Emotion ist bewusst, aber man will sie nicht ausdrücken. “Falls ich Eifersucht zeige, hat es schädliche Folgen.”

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Schreibtest mit Studenten

• Studenten wurden gebeten vier Tage lang, jeweils eine Viertelstunde über das schmerzlichste Ereignis in ihrem Leben zu schreiben.

• Schriftliche Wiedergeben von tramatische Ereignissen hat positive Auswirkung auf Stimmung, Selbstachtung, Verhalten und Gesundheit.

• Emotionen und Erinnerungen, die man bis dahin aktive vermieden hatte und nur aufgeblizt waren, wurden neu formuliert und besser vestanden.

• Nicht nur Fakten selbst, sondern auch die hervorgerufenen Emotionen und über die Beziehung zwischen Emotionen und Tatsachen nachdenken.

• Stundenten die am häufisten Emotionale Begriffe verwendeten und die Wörte “weil” oder “denn”, hatten die positivsten Auswirkungen.