1 Universität zu Köln Seminar HNO-Heilkunde Hyperplasie von Rachen- und Gaumenmandel.

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Universität zu Köln

Seminar HNO-Heilkunde

Hyperplasie von Rachen- und Gaumenmandel

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Anatomie

Rachenmandeln/Tonsilla pharyngealis

- Lymphoepitheliales Gewebe am Dach des Nasenrachens- Unpaarig

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Anatomie

Gaumenmandeln/Tonsilla palatina

- Lymphoepitheliales Gewebe beidseits in der Fossa tonsillaris- kryptenreich- paarig

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Tonsillenfunktion

• Bestandteil des lymphatischen Rachenrings• spezielle Schutz- und Abwehrfunktion• Aufgabe der Lymphozyten- und

Plasmazellenbildung, Antikörperbildung• Lage der Mandeln lässt annehmen, dass sie der

Abwehr von Infektionen dienen, die über Mund oder Nase in den Körper dringen

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Krankheitsdefinition & Ursachen

• Hyperplasie der Tonsillen Vermehrung lymphatischen Gewebes

– immunologische Abwehrvorgänge und endokrine Steuerung wahrscheinlich

– kohlenhydratreiche Kost fördert Hyperplasie– rezidivierende bakterielle oder virale Infektionen

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Klinik

Rachenmandelhyperplasie

• = Adenoide, adenoide Vegetationen, „Polypen“• evtl. mit Verlegung des Nasenrachens und Tuba auditiva• behinderte NasenatmungMundatmung mit

dümmlichen Gesichtsausdruck (Facies adenoida)• Schnarchen, schlechter Schlaf, geringer Appetit,

Teilnahmslosigkeit, Rhinophonia clausa (geschlossenes Näseln)

• Tubenbelüftungsstörung mit Trommelfellretraktion, Schalleitungsschwerhörigkeit, rezidivierende akute Mittelohrentzündungen

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Klinik

Rachenmandelhyperplasie

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Klinik

Tonsillenhyperplasie

• kloßige Sprache• Schluckbeschwerden• Schwellung der Kieferwinkellymphknoten• allgemeine Abgeschlagenheit• Atemhindernis durch Kissing tonsils

Tonsillen berühren sich in der Mittellinie

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Klinik

Tonsillenhyperplasie

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Diagnostik

• Optische Darstellung des pathologischen Befundes, im Nasopharynx mittels Postrhinoskopie

a) Spatel und Spiegel

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Diagnostik

• Optische Darstellung des pathologischen Befundes, im Nasopharynx mittels Postrhinoskopie

b)transorale Lupenendoskopie

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Diagnostik

• Optische Darstellung des pathologischen Befundes, im Nasopharynx mittels Postrhinoskopie

c)Transnasale Endoskopie

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Diagnostik

• Optische Darstellung des pathologischen Befundes, im Nasopharynx mittels – Postrhinoskopie– Palpation– Otoskopie– Hörschwellenaudiogramm, Tympanometrie

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Therapie

• RachenmandelhyperplasieAdenotomieevtl. Parazentese bzw. Paukenröhrchen

• GaumenmandelhyperplasieTonsillektomie

Indikationen

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Verfahren

• grundsätzlich operativ– Rückenlagerung, Intubationsnarkose– Gaumenmandeln werden aus Umgebung

herausgelöst und am unteren Pol abgesetzt, keine Naht

– Rachenmandeln werden mit sog. Beckmann-Ringmesser herausgeschält, auch hier Wundverschluss durch Verschorfung

– anschließend lokale Kühlung, mind. 6h orale Flüssigkeitskarenz (Einleitung der Wundheilung)

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Literatur

• Boenninghaus, Lenarz: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Springer Verlag

• Probst, Grevers, Iro: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Thieme Verlag

• Lippert: Lehrbuch der Anatomie, Urban&Fischer• Sobotta: Atlas der Anatomie, Urban&Fischer