Post on 05-Apr-2015
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Vom Behaviorismus zu den Emotionen
Mirja Schröder & Barbara Besken
2Vom Behaviorismus zu den Emotionen
Vom Behaviorismus zu den Emotionen
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1870 – 1920„Bewusstseinspsychologie“ (James, Darwin): Erste Emotionstheorien
1920-1970„Behavioristische Revolution“ (Watson): Vernachlässigung der Emotionen
Anfang 1960er„Kognitive Wende“ (Lazarus): subjektives Erleben wird wieder legitimerUntersuchungsgegenstand
Seit 1980 „Emotional Turn“ (Scherer): Emotionen entwickeln sich zu wichtigemForschungsgegenstand,erfassen verschiedene Teilbereiche derPsychologie
Vom Behaviorismus zu den Emotionen
1. Historischer Überblick
4Vom Behaviorismus zu den Emotionen
1. Historischer Überblick
Folgen
• Der aktuelle Erkenntnisstand liegt im Vergleich zu anderen Bereichen der Psychologie weit zurück
• Problem der Eingrenzung/ Präzisierung/ Definition
• Methodische Schwierigkeiten
• Keine einheitliche Konzeptualisierung und Strukturierung
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Allgemeine Merkmale von Emotionen (Wegge & van Dick, 2006)
Emotionen sind eher kurzfristige Zustände einer Person, die sich auf
konkrete Objekte oder Ereignisse beziehen und durch folgende
Komponenten gekennzeichnet sind:
• Erlebenskomponente
• Physiologische Komponente
• Verhaltenskomponente
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2. Definitionen
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• Behaviorismus (Watson, Skinner)
„Psychologie, wie der Behaviorist sie sieht, ist ein rein objektiver,
experimenteller Zweig der Naturwissenschaft. Ihr theoretisches Ziel ist
die Kontrolle und Vorhersage von Verhalten.“ (Watson, 1913)
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2. Definitionen
• Kognitivismus (Schachter, Lazarus)
„Kognitionstheoretische Ansätze (...) schenken den kognitiven Prozessen besondere Beachtung, die in Personen bei der Auseinandersetzung mit der Umwelt ablaufen.“ (Mandl/Reiserer, 2000)
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Im Behaviorismus
• objektive Erfassung und Beschreibung des Verhaltens sowie Kontrolle und Beeinflussung des Verhaltens im Sinne gesellschaftlicher Normen
• Gegen jede Art von Introspektion
• Ziel: Entwicklung allgemeingültiger Gesetze des Verhaltens, Wahrnehmens etc. über statistische Mittelswertbildung
• Entspricht dem naturwissenschaftlichen Ideal
• Problem: Komplexes Verhalten auf einfache, beobachtbare Kategorien „herunterzubrechen“
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3. Methoden der Emotionsforschung
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Im Kognitivismus
Zusätzlich zur Verhaltensbeobachtung Befragung nach den inneren
Korrelaten äußerer Verhaltensweisen
• Problem: zeitliche Synchronizität
• Diagnostisches Arsenal:
• Direkte Methode> Selbstratings> Selbstauskünfte> Lautes Denken
• Indirekte Methode> Physiologische Messung> Expertenratings> Induktion von Emotionen
Vom Behaviorismus zu den Emotionen
3. Methoden der Emotionsforschung
9Vom Behaviorismus zu den Emotionen
3. Methoden der Emotionsforschung
Überhaupt nicht Ein wenig Ziemlich sehr
1. Ich bin ruhig
2. Ich fühle mich geborgen
3. Ich fühle mich angespannt
4. Ich bin bekümmert
5. Ich bin gelöst
6. Ich bin aufgeregt
Wie fühlen Sie sich in diesem Moment?
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4. Emotionstheorie von Lazarus
Vom Behaviorismus zu den Emotionen
Richard S. Lazarus (1922 – 2002)
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Ursprung der Emotionstheorie:
Lazarus Arbeiten über Bedingungen und Beschaffenheiten von Stressreaktionen seit Beginn der 1950er
Weiterentwicklung zur Emotionstheorie:
Überzeugung, dass Stress kein eigenständiges Phänomen ist, sondern der übergeordneten Klasse der Emotionen zugehörig ist.
Zur Strukturierung von Emotionen daher der Versuch einer Klassifizierung und Kategorisierung zentraler Emotionen.
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4. Emotionstheorie von Lazarus
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4. Emotionstheorie von Lazarus
Missgunst
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Wut
Neid
Angst
Sorge Schuld
Scham
HoffnungTraurigkeit
Depression
Glück
Stolz
Liebe
Dankbarkeit
Mitgefühl
Anmaßung
Motivation am Arbeitsplatz
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• Emotionen wurden in den Theorien der Arbeitsmotivation lange Zeit vernachlässigt, doch:
• Menschen sind per se emotionale Wesen, dies beeinflusst Verhalten und Motivation
• Hinweise, dass ein positiv-emotionaler Status eines Erwerbstätigen zur organisationalen Effektivität beiträgt
• Positive Gefühle> reduzieren Aggression> steigern die Tendenz, zu helfen> steigern Entscheidungseffektivität> fördern Innovation> steigern Zufriedenheit> erleichtern spontanes Verhalten
(Isen/ Baron,1991; George/ Brief, 1996)
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5. Emotionen am Arbeitsplatz
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Zwei Postulate:
1) Positive Emotionen ausstrahlen „emotional labour“- Konzept nach Hochschild (1983)
> Bsp. Fluggesellschaft
2) Negative Emotionen verdrängen
4 Taktiken nach Ashforth/Humphrey (1995)> Neutralizing> Buffering> Prescribing emotion> Humor
Nicht zu vergessen ist aber: „Workers are people, too.“
Emotionen verschwimmen zwischen Arbeit und Privatleben.
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5. Emotionen am Arbeitsplatz
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• Affective Events Theorie untersucht das Zusammenspiel von Emotionserlebnissen bei der Arbeit und Arbeitszufriedenheitsurteilen als Einstellungskomponente.
• AET ist eine komplexe Rahmentheorie, die die Struktur, die Gründe und Konsequenzen realer affektiver Erfahrungen der Erwerbstätigen am Arbeitsplatz analysiert.
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6. Affective Events Theory (Weiss/Cropanzano, 1996)
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• AZ-Urteile umfassen sowohl eine affektive als auch kognitive
Komponente:• Affektive Komponente wird durch spezifische affektive
Ergebnisse bei der Arbeit und deren Erinnerung ausgelöst.
• Kognitive Komponente wird durch Persönlichkeitsdispositionen und Vergleich mit Standards ausgelöst.
• Arbeitszufriedenheit ist demnach in erster Linie Ursache spezifischer affektiver Ereignisse bei der Arbeit. Daneben wird sie durch weitere Variablen (kognitive AZ-Komponente) mitbestimmt.
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6. Affective Events Theory (Weiss/Cropanzano, 1996)
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6. Affective Events Theory (Weiss/Cropanzano, 1996)
Merkmale von Arbeit
ArbeitsereignisseAffektive
Erlebnisse Arbeitszufriedenheit
Persönlichkeitsdispositionen
Situative Einflüsse
Ist-Soll-Vergleich
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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Literatur
• Fischer, L. (2006), Arbeitszufriedenheit – Konzepte und empirische Befunde, Göttingen
• Mandl, H., Reiserer, M. (2000), Kognitionstheoretische Ansätze, In: Otto, J., Euler, H., Mandl, H. (Hrsg.), Emotionspsychologie – Ein Handbuch, Weinheim
• Pinder, Craig C. (1998), Work motivation in organizational behaviour, Chapter 4: Human nature: emotions at work, 81-116
• Scherer, K.G. (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie, Bd. 4 Emotionen, Göttingen
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