12.09.2015 OTZ Kultur-SyKo1-RDippel

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Konzertsaal Gera10.09.2015

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OstthüringerZeitung Kultur OCKU Sonnabend, . September

NeudeutscheRomantik

Konzert-Kritik

Roland Dippelüber daserstePhilharmonischenKonzert inGera

Welches ParadestückistdasBestefürden neuenKonzert-meister aufdem Solistenpodi-um?DavidCastro-Balbi,im

Philharmonischen OrchesterAltenburg-Geraseit Frühjahr2015, undGMDLaurent Wag-nermachtendasleidervielzuselten gespielte Violinkonzertdes ungarisch-jüdischen Kom-ponistenKarl Goldmark(1830-1915) zumMittelpunktdes ers-tenKonzerts.GoldmarksOpus– trotzder wollüstigen„KöniginvonSaba“sein heutebekanntes-tesWerk – enthält ebensovieleromantischeReizewie dasbe-kanntere „Wunschkonzert“vonMaxBruch:SchwelgerischeDurchflutungenzwischenVio-linpart undOrchester, Mendels-sohnartigeKlanggirlandenundeinenmarkantenSchlusssatz.EinFestfürdenSolisten undschwerfürdenDirigenten,derlangeakademischeÜbergängevorden solistischen Auf-schwüngenin Spannung halten

muss.Im KonzertsaalGerage-langallesbestens,Castro-BalbizeigteSouveränitätund Stil,dieAnwesenden schwelgten.

InRobertSchumannsvierter– inder FolgeseinesSchaffenszweiter – Symphonied-mollver-wiesdas PhilharmonischeOr-chesteraufseine FähigkeitzumarkantenKontrasten,verson-nenausgekostetenDialogenzwischenden Gruppen undda- bei einem immer präzisen Elan.DieMusikerfühltensichhierganzim vertrautenTerrainundhattendarüberhinausSteige-rungsenergien fürdas janusköp-figeFinalezwischenTragödieundTriumph.

Joseph Haydns SymphonieNr.31 „Mitdem Hornsignal“,inkleinererBesetzungalsEröff-nung,gehörtwie GoldmarksSchaffenzum habsburgisch-magyarischen Kulturkosmos.KleineUnebenheitender Blä-ser-Gruppe unddie etwaszukompakte Klangdichte verord-netenderheiterenAuradesvor-klassischenStückseineheuteeherungewohnteBedeutungs-schwere.Die Stärken derPhil-harmonikerliegenim romanti-schenund frühmodernenRe-pertoire.Und dieses großePotenzialmuss erhalten blei- ben, auch das zeigte der langeund herzliche Schlussapplaus.MitRecht undNachdruck!

Kinderkonzert imVolkshaus Jena

Jena . In jedem Sommer trifftsich der Knabenchor der JenaerPhilharmonie im Kloster Möl-lenbeck im niedersächsischenRinteln und erarbeitet dort einneuesProgramm. Soist esnahe-liegend, dass der Knabenchordie Reihe der Kinderkonzertederneuen Spielzeit eröffnet unddie Ergebnisse des Sommers imersten Kinderkonzert der neuenSaison vorstellt.

Am morgigen Sonntag,13. September, um 11 Uhr ist essoweit. In diesem Jahr stehenvorallem Werkemit undfürOr-gel im Mittelpunkt. Frank Bet-tenhausen, Kantor in Rudol-stadt konnte hierfür als Partnergewonnen werden. Aber nichtnur die Orgel wird als Instru-ment in Begleitung der Knaben-stimmen zum Einsatz kommen,sondern auch ein E-Klavier, dieinzwischen traditionelle Djem- be sowie– und das ist neu – BodyPercussion.

Es erklingen Werke von Jo-hann Sebastian Bach, FelixMendelssohn Bartholdy, derReal Group aus Schweden so-wie Lieder aus Afrika. Das Kon-zertistfürKinderab5Jahrenge-eignetunddauertcirca 60Minu-ten.

Karten für das Konzert gibt esin der Tourist-Info Jena oder ander Tageskasse am Sonntag ab10Uhr.

! Kinderkonzert:Sonntag, .

September, Uhr,VolkshausJena

Künstlerstammtischfeiert -Jähriges

Weida . Am morgigen Denkmal-tag begeht der Künstlerstamm-tisch der Osterburg Weida sein15-jährigesBesteh en.

Die Feierlichkeiten startenum11 Uhrim Dachgeschoss desNeuen Schlosses auf der Oster- burg. In einer eintägigen Aus-stellung präsentieren dieStammtischmitglieder eigeneWerke. Außerdem würdigt Lau-datorin Heike Karg von der Os-terburg das 15-jährige Wirkender Künstlerrunde. „Im An-schluss an den offiziellen Teilhoffen wir auf viele Gesprächemit den Gästen“, sagt Stamm-tischmitglied HorstSakulowski.Darüber hinaus bietet sich dieMöglichkeit, einen Fotofilmüber den Künstlerstammtischanzusehen. Für den musikali-schen Rahmen sorgt Karl-HeinzTaute.

Um18 UhrlädtdannKünstle-rin Petra Krombholz in ihre lau-fende Ausstellung in die GaleriedesAlten Schlossesein. UM

! Termin:

Sonntag, . September,ab Uhr,OsterburgWeida

a RedaktiondieserSeite:Ulrike Kern

„Der Traum vom Frieden“

VonUlrikeMerkel

Apolda . Im Ersten Weltkriegdient Heinrich Vogeler alsNachrichtenoffizier. Der Künst-ler hat die Order, Aufklärungs-zeichnungen anzufertigen.Doch wer seine Blätter betrach-tet, muss feststellen, kriegstakti-sche Überlegungen sind damitkaum anzustellen.

DasKunsthausApoldaAvant-garde widmet dem großen Ju-gendstilkünstlerseine letzteundgrößte Ausstellung des Jahres.Insgesamt 180 Werke präsen-tiert die Schau. Ihr Titel „TraumvomFrieden“spieltaufVogelerslebenslange Sehnsucht nachHarmonie, Gerechtigkeit undfriedvollem Miteinanderan.

Kernstück der Ausstellungsind80 Zeichnungendes Künst-lers aus dem Ersten Weltkrieg.Doch während Zeitgenossenwie Otto Dix vor allem dieSchreckendes Krieges abbilden,hältVogelerauf seinenKleinfor-maten den Alltag sowie Land-schaften fest. „Er musste nichtan vorderster Front kämpfen“,erläutertKuratorTom Beege.SowähltVogelerWindmühlen,sla-wische Dörfer und Soldaten-quartiereals Motiv.

Der Erste Weltkrieg hat den-

noch prägenden Einfluss auf sein weiteres Leben. Der bedeu-tende Protagonist der Künstler-kolonie Worpswede wird durchdie Erfahrungen zum Kommu-nisten, 1931übersiedelter sogarnachMoskau.

Mit dieser radikalen Wand-lung hatten später die Kunsthis-toriker beider deutscherStaatenso ihre Schwierigkeiten. Wäh-rend sich der Westen lediglichfürden Jugendstilkünstler Hein-richVogelerinteressierte,lehnteder Osten das „imperialistischeFrühwerk“abundkonzentriertesich stattdessen auf das politi-scheSchaffen.

Eine solch scharfe Untertei-lung des Vogelerschen Œuvrewill das Kuratorengespann TomBeegeund AndreaFromm nichtgeltenlassen.VogelersIdeal vonsozialer Gleichheit und harmo-

nischem Miteinander habe sichschonin derSchulzeitoffenbart.Die Kämpfe unter den Klassen-kameraden der unterschiedli-chen Schichten hätten ihm Alp-träumebeschert.

Später, alsMitgliedder Künst-lerkolonie Worpswede kann ersich gemeinsam mit seiner FrauMartha für einige Zeit den Be-drohlichkeiten des Lebens ent-ziehen. Doch 1914 beginnt dieBeziehungzu kriseln.Sechs Jah-re später verlässt Martha ihrenMann.Er hatte aufihrem Anwe-sen „Barkenhoff“ eine Kommu-ne nach sowjetischem Vorbildaufgebaut.1926folgtschließlichdie Scheidung, 1931 VogelersAuswanderung.

Doch auch in Russland findetder Maler nicht den erhofftenFrieden. 1941 wird er nach demEinmarschder deutschenWehr-machtnachKasachstanzwangs-evakuiert. Hier muss er am BaueinesStaudammsmitwirken,alsihn die Kräfte verlassen, geht er betteln. Am 14. Juni 1942 stirbtHeinrichVogeler,vermutlich anEntkräftung.

Die Apoldaer Ausstellungzeigt Gemälde, Zeichnungen,kunstgewerbliche Entwürfe so-wie Möbel aus den Jahren 1894 bis 1927 – wichtige Jugendstil-Werke sind also ebenso vertre-ten wie pazifistische Tafeln, dieinfolge des Ersten Weltkriegesentstanden, darunter das iko-nengleiche Gemälde „Die Lei-dender Frauim Kriege“.

DieKuratorenAndreaFrommundTom BeegevorHeinrichVogelersGemälde„Träume “ ausdem Jahr .Die neueAusstellungim KunsthausApoldaAvant-garde zeigt insgesamt Werke des Künstlers. Fotos: Dieter Urban

DasKunsthausApoldawidmetsichin einerneuen Ausstellungeinemfaszinierendenwie tra-gischen Künstlerdes . Jahr-hunderts:Heinrich Vogeler.

. Schulkinowoche in Thüringen im November

Weimar . Auf bemerkenswerteFilme,anregende Gespräche,in-teressante Referenten und pro-minente Filmgäste dürfen sichdie Schülerinnen und Schülerwährend der 13. Schulkinowo-che freuen, die vom 16. bis 20.Novemberin Thüringenstattfin-denwird.

„Seit Jahren trägt das Projektdazu bei, Kinder und Jugendli-che medienkompetent zu ma-chen und das Kino auch alseinenLernortwahrzunehmen.“, betonte die Thüringer Ministe-rin für Bildung, Jugend undSport, Birgit Klaubert in ihremGrußwort.

Vision Kino – Netzwerk fürFilm und Medienkompetenz

und die Europäische Jugendbil-dungs- und Jugendbegegnungs-stätte Weimar (EJBW) verlegeneineWoche langden UnterrichtfürSchülerinnenundSchüleral-ler Altersklassen und Schulfor-menins Kino.

Ausgewählte Spiel-, Doku-mentar- und Animationsfilmeund Filmklassiker laden auchdieses Jahr ein, über das Me-diumFilmzulernenundesinno-vativ in den Unterricht zu integ-rieren.

Die Schulkinowoche nähertsich dem diesjährigen Schwer-punktthemaan miteiner großenAuswahl herausragender Filme,die sich mit den Themen Fluchtund Vertreibung beschäftigen.Darunter finden sich preisge-

krönte Spielfilme wie „Wir sind jung. Wir sind stark“, ein Filmüber die Unruhen am Sonnen- blumenhaus in Rostock-Licht-enhagen 1992, die Mediensatire„Heil“ oder das Drama „Tim- buktu“ im Rahmen der Filmrei-he „Globale Umbrüche – eineWeltim Wandel“.Fast alle großen und kleinenKinos in Thüringen beteiligensichan der13. Schulkinowoche.Ein umfassendes Programm mitSonderveranstaltungen, Kinose-minaren, Workshops und Leh-rerfortbildungen ergänzt dieFilmvorführungen. Informatio-nen zum Programm werden analle Schulen verschickt, teiltendie Veranstalter in Weimar ges-tern mit, sind aber auch unterwww.schulkinowoche-th-st.dezufinden.Zur Vor-undNachbe-reitung des Kinobesuchs wirddenLehrkräftenkostenlospäda-gogisches Begleitmaterial zurVerfügung gestellt.

SzeneausMediensatire„Heil“ mitBenno Fürmann,empfohlenab der . Klasse.Foto: X-Verleih

„Nichts wieweg! Geschichtenvonder Flucht“ist dasSchwer-punktthemader diesjährigenSchulkinowoche,dievom .bis . Novemberin Thüringenstattfindet.

„DieLeidender Frauim Kriege“vom .

VonUlrikeMerkel

Ranis . Die Direktorin des In-

dustriemuseums Chemnitz,Andrea Riedel, wechselt zum1. Oktober als Kuratorin an dasMuseum Burg Ranis. Die Säch-sin konnte sich damit gegen fast50 Mitbewerber durchsetzen.IhrVertragläuft dreiJahre.

In dieser Zeit soll die Projekt-managerin das neue Ausstel-lungskonzept des Raniser Mu-seums verfeinern und in großenTeilen in die Tat umsetzen. Dasvom Aus bedrohte Museum warim vergangenen Jahr im letztenMoment gerettet worden. DasLandversprach,ab 2015fürdrei Jahre die Betriebskosten in H ö-he 50 000Euro zu übernehmen,allerdings unter der Auflage,dass das Museumskonzeptgrundlegenderneuert wird.

Die Neukonzeption sieht vorallem drei Ausstellungsschwer-punkte vor: Neben der großenSammlung seismologischerMessinstrumente wird es aucheine neuartige Darstellung dermittelalterlichen GeschichteThüringens geben. „Dieses The-ma ist im ganzen Freistaat mu-seal noch nicht aufgearbeitet“,sagte gestern der Raniser Bür-germeister Andreas Gliesing.Außerdem wird die bedeutendeur- und frühgeschichtlicheSammlung unter dem Motto„Spurender Eiszeit“neu präsen-tiert. Zugleich soll das Burgmu-seum beim Onlineprojekt Eis-zeitweg mitwirken. Auf einerInternetseite werden künftigwichtige Orte der Eiszeit vorge-stellt. „Ranis bildet da ja quasiden südlichsten Punkt“, sagteBürgermeister Gliesing. Spätersoll der Eiszeitweg auch alsTourismusstraße vermarktetwerden.

Der Thüringer Museumsver- band sieht das Museum auf dem besten Weg. Ranis hat aber nochweitere Partner, diebeim Umge-staltungsprozess helfen, da-runter das Landesmuseum fürUr- und Frühgeschichte Wei-mar, die Universität Jena unddas Landesamt für Denkmal-pflege undArchäologie.

Neue Kuratorinfür MuseumBurg Ranis

SächsischeMuseumsdirektorinsolldas neueAusstellungs-konzept desBurgmuseumsindieTat umsetzen.

Neu auf Burg Ranis: And-reaRiedel. Foto:UlfDahl

Heinrich Vogeler ( - ).

DieAusstellung„HeinrichVogeler:Traum vomFrie-den“wirdam heutigenSams-tagum15UhrimKunsthausApoldaeröffnet.Sieistbis

13.Dezemberdienstags bissonntagsvon10bis18Uhrzusehen. ZurSchauisteinumfangreicher Katalog imDonat-Verlag erschienen.

Vernissage und Katalog