29. 01. 2003 Monika Pilgerstorfer Strukturierung von Beispielen zur Kinderphilosophie...

29. 01. 2003 Monika Pilgerstorfer

Strukturierung von Beispielen zur Kinderphilosophie Abschlussreferat

Arbeitstitel:

Empirische Untersuchung zur Strukturierung von Beispielen zum Philosophieren mit Kindern auf Basis der Wissensraumtheorie

Strukturierung von Beispielen zur Kinderphilosophie

1. Zusammenfassung des SDF

2. Überblick über die Erstellung der Kompetenz- und Performanzstruktur

3. Fragestellung & Hypothesen

4. Methoden

5. Ergebnisse, Interpretation, Diskussion

Zusammenfassung SDF

kognitive Entwicklung:

Denken in Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen:• 3-4 Jahre

Kinderphilosophie:• Entwicklung verschiedener Fähigkeiten und

Fertigkeiten

Denken in Analogien: • Peel: 9-10 Jahre • Itemanalogien: je nach Aufgabentyp schon ab 3-4

Jahren

Später auftauchende Formen des logischen Denkens:

• Transitivität• Klasseninklusion

Wissen: endliche Menge von Aufgaben

Vermutungsrelation: Beziehung zwischen Teilbereichen

Vermutungssysteme: mehrere Wege zur Lösung einer Aufgabe

Klausel: Menge der Vorgängeraufgaben

Wissensraumtheorie:

Lässt sich mit Hilfe der Wissensraumtheorie eine Wissensstruktur erstellen, welche die Schwierigkeitshierarchie verschiedener Fragen- und Aufgabentypen zum Philosophieren beschreibt?

Ist es möglich, philosophische Beispiele in Kompetenzen zu zerlegen und Relationen über ihre Voraussetzung zu bilden?

Fragestellung:

Erstellung der Kompetenz- und Performanzstruktur

1) Versuche, die Namenwörter der folgenden Sätze zu vertauschen. Was fällt dir dabei auf?Worin unterscheiden sich der erste Satz und der, der umgedreht wurde? Begründe!

a. Alle Hühner sind Vögel.

Aufgabentypen:

2) & 3)Vervollständige folgende Sätze, indem du dir selbst einen guten Vergleich ausdenkst. Schreib auf,

in welcher Hinsicht sich die verglichenen Dinge ähnlich sind.

b. Am späten Nachmittag sahen die Wölkchen so süß aus wie……………………………

c. Meine Gedanken sind wie………………………………

4) & 5)Schau dir folgende Tätigkeiten an. Inwiefern sind sie ähnlich? Worin unterscheiden sie sich?

d. Ein Hund der einen Knochen vergräbt und ein Pirat, der einen Schatz vergräbt.

e. Sich erinnern und sich etwas vorstellen.

6) &7)Vervollständige folgende Vergleiche, indem du einen der angegebenen Begriffe ankreuzt.

f. Regen verhält sich zu ÜberschwemmungwieSchnee zu Eis

Winter Frühjahr Lawine

g. Schraubenschlüsselverhält sich zu Werkzeug wie Stuhl zu Haus

Tisch Tischler Möbel

8) Gib für die Beispiele jeweils eine mögliche Ursache, einen Grund, oder wenn es passt, beides an.

h. In Peters Zimmer ist es abends hell.

SR-Elementarkompetenzen: Hypothese 1

SR-Elementarkompetenzen: Hypothese 2

Interpretationsfunktion:

weist jeder Aufgabe die Menge der minimalen zu ihrer Lösung erforderlichen Kompetenzzustände zu

Repräsentationsfunktion:

weist jedem Kompetenzzustand die Aufgaben zu, die in ihm lösbar sind.

SR-Aufgaben (1)

SR-Aufgaben (2)

Hypothesen:

Aufgaben mit größerer Schwierigkeit werden von weniger Personen gelöst als Aufgaben mit geringerer Schwierigkeit.

Bezüglich der Lösungsmuster der ProbandInnen wird erwartet, dass diese den Performanzzuständen der theoretischen Performanzstruktur entsprechen.

• Stichprobe• Material• Ablauf• Auswertungsmethoden

Methode

Schule Klasse Zeit AnzahlHauptschule Markt

Hartmannsdorf1c 10.12.002

9.50 – 10.45 Uhr16

Hauptschule Markt Hartmannsdorf

2a 10.12.20028.45 – 9.40 Uhr

BRG Kirchdorf a.d. Krems

2a 07.01.2003 12.50 - 13.40 Uhr

3a 10.12.20027.50 – 8.40 Uhr

3b 10.12.200211.45 – 12.35 Uhr

BRG Kirchdorf a.d. Krems

4a 10. 01. 200311.55 - 12.40 Uhr

4b 10.12.200210.45 – 11.35 Uhr

Stichprobe

Strukturierung von Beispielen zur Kinderphilosophie Strukturierung von Beispielen zur Kinderphilosophie

Material:

Aufgaben:

• „Harry Stottelmeiers Entdeckung“ (Lipman)• „Können Augen sehen?“ (Cam)• „Sterben Äpfel auch“ (Cam)• Ergänzung durch selbst erfundene Beispiele

Aufgabenbögen:

• 2 - 3 Aufgaben pro Aufgabentyp (19 Aufgaben)

• 9 Seiten

• Alter, Geschlecht, Klasse

• kurze Instruktion

• Beispiele in Zufallsreihenfolge

• Auflistung der Aufgaben: Ordnen nach Schwierigkeit

Versuchsablauf:

• Gruppen • 50 (+5) Minuten• Vorstellen• Beispiele• Mündliche Instruktion• Austeilen der Arbeitsblätter• Bearbeitung• Abgabe• Dank, Ende

Typ 1:• Namenwörter vertauscht• Wahrheitswert• Unterschied begründet

Typ 2, 3:• Vergleich

Typ 4, 5:• Gemeinsamkeit• Unterschied

Typ 6, 7:• Richtige Antwort

abgekreuzt

Typ 8:• Grund• Ursache

Kriterien für die richtig/falsch Bewertung der einzelnen Aufgaben:

Kriterien für die Lösung der Aufgabentypen:

• Kriterium 1: 100% gelöst

• Kriterium2: mind. 50% gelöst

• Erreichen von Teilleistungen

Überprüfung der Hypothesen:

• „di.exe“

• Deskriptive Ergebnisse• Modellbezogene Ergebnisse• Klassenweise Ergebnisse• Careless Errors & Lucky Guesses• Nachbefragung

Ergebnisse

10152025303540

0 1 2 3 4 5 6 7 8

Kriterium1

Kriterium2

Teilleistungen

MW (K1) = 3,37 (SD = 1,77); MW (K2) = 5,23 (SD = 1,70);MW (TL) = 4,50 (SD = 2,03)

Verteilung der absoluten Lösungshäufigkeiten

020406080

100120

1 2 3 4 5 6 7 8

Kriterium1 Kriterium2 Teilleistungen

Lösungshäufigkeiten pro Aufgabentyp

3 (73,33)

5 (34,81) 2 (80,47) 8 (10,37)

4 (16,30) 6 (41,48) 7 (52,59)

1 (27,41)

Strukturierung von Beispielen zur Kinderphilosophie Strukturierung von Beispielen zur Kinderphilosophie

DistanzKriterium 1 Kriterium 2 Teilleistungen

H 1 H 2 H 1 H 2 H 1 H 2

0 17 78 34 75 33 52

1 46 39 33 43 56 49

2 60 11 50 6 34 24

3 6 1 7 0 3 1

dm 1,43 0,50 1,24 0,44 1,06 0,79

sd 0,78 0,68 0,92 0,59 0,79 0,77

Ermittelte symmetrische Distanzen

1ch 2ah 2ag 3ah 3bh 4ag 4bh gesamt

Kriterium 1 Kriterium 2 Teilleistungen

mittlere Lösungshäufigkeiten / Klasse

Relative Lösungshäufigkeiten pro Aufgabentyp – Kriterium 1

Aufgabentyp 1ch 2ah 2ag 3ah 3bh 4ag 4bh gesamt

1 6,25 6,25 38,10 14,29 26,09 60,00 39,13 27,41

2 81,25 75,00 61,90 80,95 86,96 93,33 86,96 80,74

3 56,25 81,25 47,62 76,19 78,26 93,33 82,61 73,33

4 6,25 12,50 28,57 4,76 30,43 20,00 21,74 16,30

5 6,25 25,00 47,62 19,05 43,48 66,67 47,83 34,81

6 37,50 25,00 52,38 38,10 39,13 53,33 43,48 41,48

7 43,75 25,00 57,14 42,86 60,87 73,33 60,87 52,59

8 6,25 0,00 4,76 4,76 4,35 60,00 4,35 10,37

Kriterium 1 Kriterium 2 Teilleistungen

H 1 H 2 H 1 H 2 H 1 H 2

kleinster Wert 1,09 0,20 1,62 0,13 0,83 0,33

größter Wert 1,60 1,29 0,81 0,67 1,40 1,00

Kleinste und größte Distanzwerte

AufgabentypHypothese 1 Hypothese 2

lg ce lg ce

1 26,36 0,00 18,60 0,002 52,71 2,33 0,00 7,753 98,45 0,00 6,98 0,004 0,00 134,11 0,00 33,335 6,98 49,61 24,03 0,006 0,00 14,73 0,00 10,857 0,00 6,98 0,00 7,758 0,00 0,00 8,53 0,00

Careless errors und Lucky guesses - Kriterium 1

Aufgabentyp Korrelationskoeffizient Signifikanz1 rSE = -0,085 ns

2 rSE = -0,430 ss

3 rSE = -0,412 ss

4 rSE = -0,184 ss

5 rSE = -0,369 ss

6 rSE = -0,220 ss

7 rSE = -0,261 ss

8 rSE = -0,016 ns

Korrelationen der Nachbefragung mit den Testscores

• H1: dm = 0,50 gutes Ergebnis• Erstellung eines Wissensraumes zur

Kinderphilosophie grundsätzlich möglich• Detailiertere Kompetenzen• Berücksichtigung weiterer Kompetenzen

Diskussion & Ausblick

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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