Post on 31-Jan-2016
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3. Volkswirtschaft bzw. Wirtschafts- und Sozialpolitik
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Themen
1. Bürokratie? Warum?
2. Sozialhilfeempfänger
3. Rente
4. Sozialstaat als Belastung
5. Rente
6. Gewerkschaft, Innovationen
Exkurs: Wirtschaftsordnung
Wer plant?PLANUNGSTRÄGER
Wer plant was?PLANUNGSBEREICHE
Wie werden die Pläne koordiniert?KOORDINATION DES PLANES
Freie Marktwirtschaft
Dezentrale Planung durch die Produzenten und die Konsumenten
Privateigentum an Produktionsmitteln, freie Unternehmensgründung
Freier Arbeitsmarkt, Vertragsfreiheit Koordinierung der Einzelpläne durch die
Signalfunktion der Marktpreise Belohnung wirtschaftlicher Leistungen durch
Gewinn Sanktionierung von Fehlleistungen durch Verlust
(bis zum Konkurs)
Planwirtschaft Zentrale Planung durch den Staat Staatliches Eigentum an Produktionsmitteln Staatlich geregelter Arbeitsmarkt, keine
Vertragsfreiheit Koordinierung der Einzelpläne durch die
Planungsbehörde Belohnung plangerechter Leistungen durch
Prämien, Titel und Orden Sanktionierung von Fehlleistungen
gegenüber dem Plan durch Kontrolle Totaler Staatseingriff in die Wirtschaft
Warum überhaupt einen Staat?
Welche Auswirkungen hätte es für Dich, wenn es keinen Staat mit seinen Eingriffen geben würde?
Eigentlich ist der Markt effizient beim Wirtschaften
Private Marktwirtschaft ist im Prinzip eine geeignete Organisationsform für wirtschaftliche Aktivitäten (Produktion und Konsum von Gütern und Dienstleistungen)
Annahmen: rationale Konsumenten vollständige Information (Bewertung von Gütern) vollkommene Konkurrenz Marktergebnisse berühren nur Käufer und
Verkäufer, keine Dritten
Marktversagen!
Kollektive Güter:Umwelt, Landesverteidigung, …
Bei unvollkommener InformationGesundheit, fehlende Versicherungsmärkte
Bei unvollkommenen WettbewerbMarkteintrittsschranken, Monopole (Handys
Irrationalität der Konsumenten (Kindersitze, Gurte im Auto, Beschränkung
von Drogen…)
Studie Gesundheitssysteme
Ziele der Wirtschaftspolitik
VollbeschäftigungGeldwertstabilitätKonjunkturgerechte BudgetgestaltungVerteilungsgerechtigkeitAußenwirtschaftliches GleichgewichtAngemessenes WirtschaftswachstumMagisches Sechseck S. 60
3.1. Vollbeschäftigung / Arbeitslosigkeit
Arbeitslosenqoute 6,6 %Laut AMS
Arbeitslosenqoute 4,3 %EU-Wert
Wem darf man glauben?Ursache: Unterschiedliche Berechnung!
Buch S. 69 durchlesen, dort werden die Unterschiede erklärt!
Österreichische Berechnung
Werden vom AMS erfasst!arbeitslose Personen (AL) ins Verhältnis zum gesamten
Arbeitskräftepotenzial (AKP) gesetzt= AL + unselbständige Beschäftigte
ALQ=AL/AKP Angabe in %
Die EU-Berechnung
Erhebung über Befragung Arbeitslos nach EUROSTAT sind Personen,
die während der Bezugswoche nicht erwerbstätig waren, aktiv einen Arbeitsplatz suchen und sofort (innerhalb von zwei Wochen) eine Arbeit antreten
können Als erwerbstätig hingegen zählen Personen, die in der
Bezugswoche mindestens eine Stunde gearbeitet haben. In dieser Zahl sich auch Selbstständige und geringfügig Beschäftigte enthalten, die bei der nationalen Methoden nicht mitgerechnet werden.
Arbeitsaufgaben! (Buch S. 61)
Schreibe dir die Erklärungsmodelle für Arbeitslosigkeit auf!
Warum funktioniert der Arbeitsmarkt nicht wie andere Märkte in der Volkswirtschaft? (M3)
Würde die Arbeitslosigkeit sinken, wenn es keinen Mindestlohn geben würde?
Warum ist die Arbeitslosigkeit zwischen 1955 bis 1975 so stark gesunken und danach wieder angestiegen?
Einkommen / Arbeitslosigkeit:Okun‘s Law
Diese Relation ist bekannt unter Okun‘s Gesetz.
Auswirkung von Arbeitslosigkeit!
Die nächtlichen Jugendkrawalle in Frankreich haben einmal mehr gezeigt:
Die Jugend braucht dringend Perspektiven. In Frankreich liegt die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen seit Jahren bei über 20 %.
Aktuelle Zahlen von Eurostat zeichnen ein dramatisches Bild: Rund 5 Millionen Jugendliche unter 25 Jahren waren in den Staaten der EU-25 mit Ende 2005 aktiv auf Arbeitssuche. In Prozent ausgedrückt, beträgt die Arbeitslosenrate der unter 25- jährigen EU-weit 18 Prozent (Stand: Jänner 2006), die allgemeine Arbeitslosenrate 7,7 Prozent.
3.2 Wirtschaftswachstum / Einkommen
Einkommen = Output[Wirtschaftskreislauf ]
BIP (Bruttoinlandsprodukt): Marktwert der ENDgüter und –dienstleistungen, die in einer bestimmten Region in einem bestimmten Zeitraum hergestellt wurden.
Das BIP lässt sich auf dreifache Art darstellen: 1. Entstehungsrechnung 2. Verteilungsrechnung 3. Verwendungsrechnung
(siehe Buch S. 66)
=> Wirtschaftskreislauf
GÜTERMARKT FAKTORMARKT
Firmen
Haushalte
Löhne,Gewinne
Löhne, Gewinne
GDP
Konsumausgaben
=> Wirtschaftskreislauf
GÜTERMARKT FAKTORMARKT
Firmen
Haushalte
Löhne, Gewinne
Löhne, Gewinne
GDP
Konsumausgaben
FINANZMARKT
Privates Sparen
Borgen und Aktienausgabe der FirmenInvestitionen
BIP
Nehmen wir an, wir haben es in einer einfachen Volkswirtschaft mit folgender Produktionskette zu tun:
Stahlfirma AutofirmaUmsatz (Erlös) 100 Umsatz(Erlös) 210Löhne 80 Stahlkäufe 100Gewinn 20 Löhne 70
Gewinne 40
Das BIP kann nun folgendermaßen dargestellt werden
BIP
1 Das BIP ist der Wert aller Endprodukte(Achtung: Zwischenprodukte, sogenannte Intermediärgüter
werden nicht mitgezählt, da diese im Endprodukt schon enthalten sind DOPPELZÄHLUNG)
Demnach entspricht der Umsatz (Erlös) der Autofirma (Autos sind in dieser einfachen Volkswirtschaft das Endprodukt) dem BIP in unserer einfachen Volkswirtschaft.
BIP = 210
BIP
1: Entstehnungsrechnung = Das BIP ist die Summe aller Wertschöpfungen (value-added)
Wertschöpfung = Verkaufserlöse minus Vorleistungen
In unserem Beispiel: Wertschöpfung der Stahlfirma = 100 – 0 = 100 Wertschöpfung der Autofirma = 210 – 100 = 110
Summe der Wertschöpfungen = BIP = 100 + 110 = 210
BIP
Das BIP an Hand der Entstehungsrechnung:
•Buch S. 48 (M16) Veränderung des Anteiles am BIP der Wirtschaftssektoren!
Einkommen
2: Verwendungsrechnung = Das BIP ergibt sich aus der Summe der Verwendungsarten (Nachfragekomponenten)
BIP = Konsum (C) + Investitionen (I) + Staatsausgaben für Güter und Dienstleistungen (G) + Exporte (EX) – Importe (IM)
In unserem Beispiel: In diesem einfachen Beispiel haben wir „nur“
Konsumausgaben und zwar für Autos in Höhe 210.
BIP = 210
BIP
BIP nach Verwendungsrechnung
BIP
3: Verteilungsrechnung = Das BIP ergibt sich aus der Summe
aller Einkommen (Arbeitseinkommen + Kapitaleinkommen)
In unserem Beispiel: Arbeitseinkommen = Löhne der Stahlfirma + Löhne der
Autofirma 80 + 70 = 150 Kapitaleinkommen = Gewinn der Stahlfirma + Gewinn der
Autofirma 20 + 40 = 60
Summe aller Einkommen = BIP = 150 + 60 = 210
BIP
Das BIP an Hand der Verteilungsrechnung:
Wirtschaftswachstum
Lies dir im Buch S. 62 die Phasen des Konjunkturverlaufs durch!
BIP / BNP(BSP)
Unterschied zwischen Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationalprodukt:
Das Bruttoinlandprodukt (BIP) zeigt die Summe der Einkommen, die auf die Produktionsleistungen in einem Land zurückzuführen sind. Demnach sind jene Produktionsleistungen von InländerInnen, die im Ausland erfolgen nicht im BIP enthalten. Dafür sind aber Produktionsleistungen im Inland von AusländerInnen im BIP enthalten.
Das Bruttonationalprodukt (BNP) zeigt die Summe der Einkommen, die auf Produktionsleistungen aller InländerInnen zurückzuführen sind. Demnach sind Produktionsleistungen von InländerInnen, die im Ausland erfolgen zur Gänze im BNP enthalten. Produktionsleistungen von AusländerInnen, die im Inland erfolgend sind nicht im BNP enthalten.
Einkommen
Einkommen
nominelles vs. reales BIP nominelles BIP des Jahres 2005:
Preise 2005 verwenden Allgemein in einer Volkswirschaft mit nur 2 Gütern A und B: Pt
A*QtA + Pt
B * QtB
reales BIP des Jahres 2005 zu Preisen 2004: Preise 2004 verwenden Allgemein in einer Volkswirtschaft mit nur 2 Gütern A und B: Pt0
A*QtA + Pt0
B*QtB
P…Preis, Q…Menge, t…laufende Periode, t0…Basisperiode
Einkommen
Einkommennominelles BIP des Jahres 2005:
Preise 2005 verwenden
reales BIP des Jahres 2005 zu Preisen 2004: Preise 2004 verwenden
Veränderung des realen BIP:
2004: 45 000
2005(zu Preisen von 2004) 65 000
=> Index: 45 000 ~ 100
65 000 ~ 143 = (65 000/45 000) x 100
Einkommen
BIP zu Marktpreisen
Verkettete Volumenindizes*, 2000 = 100
* auf Basis von Vorjahrespreisen
3.3 Inflation
Inflation = Nachhaltiger Anstieg des allgemeinen Preisniveaus
Inflation
Verbraucherpreisindex:Kosten eines repräsentativen Warenkorbs über die Zeit. In Ö: Konsumerhebung 1999/2000 => VPI 2000
2005 => VPI 2005812 Positionen monatlich werden in 20 Städten ca. 40 000 Preise
erhoben
Als Indexwert dargestellt mit Kosten im Basisjahr (in Ö: 2000/2005) = 100
Inflationsrate 2003 = 2003
2002
1VPI
VPI
Die Inflationsrate ist somit die Steigerungsrate des VPI!
Inflation
Inflation
Beispiel zu vorheriger Tabelle: Berechnung der Inflationsrate 2004: Inflation2004 = [(108,1/105,9) – 1]*100 = 2,08 %
Demnach beträgt die Inflationsrate für das Jahr 2004 2,08 %!
Inflation
Probleme VPI:
Qualitätsverbesserungen neue Produkte ‚substitution bias‘ (Ersetzen teurer Güter durch
billigere)
Arbeitslosigkeit/Inflation: PHILLIPS-Kurve
Inflation
Kannst du anhand der Grafiken M10 und M11 S. 63 die Behauptung bekräftigen, dass der Euro in Österreich zu einer verstärkten Preissteigerung geführt hat?