3rd April 2006 Helsinki, Finland Empfehlungen für erfolgreiche Sanierungsprojekte aus der CONCERTO...

Post on 06-Apr-2015

104 views 0 download

Transcript of 3rd April 2006 Helsinki, Finland Empfehlungen für erfolgreiche Sanierungsprojekte aus der CONCERTO...

3rd April 2006 Helsinki, Finland

Empfehlungen für erfolgreiche Sanierungsprojekte aus der CONCERTO Initiative

Doris Österreicher, Olivier Pol, Branislav IglárAustrian Institute of Technology, für CONCERTO Plus

Wien, 19. Februar 2010

• Die Europäische CONCERTO Initiative

• Geplante / umgesetzte Sanierungsmaßnahmen in CONCERTO

• Barrieren + Lösungansätze

• Empfehlungen für erfolgreiche Sanierungsmodelle

• Beispiele

CONCERTO Gemeinden verfolgen eine integrierte Energie-Strategie indem sie eine Reihe verschiedener Ansätze zu einer Einheit verbinden:

Erneuerbare Energie

Forschung Messungen Training

Polygeneration Energieeffizienz

INTEGRATIVER ANSATZ

CONCERTO 1. Generation

26 Gemeinden12 Länder 9 Projekte

€ 128.653.000 abs. Kosten

CONCERTO 2. Generation

19 Gemeinden12 Länder 9 Projekte

€ 93.380.000 abs.Kosten

0

50 000

100 000

150 000

200 000

250 000

300 000

350 000

400 000

AT CZ F DE IT NO ES S NL UK

Gro

ss f

loo

r ar

ea [

m²]

otherschooloffice buildinghome for students…semi-detached one-family housedetached one-family houseapartment building

0

50 000

100 000

150 000

200 000

250 000

300 000

350 000

400 000

AT CZ F DE IT NO ES S NL UK

Gro

ss f

loo

r ar

ea [

m²]

otherschooloffice buildinghome for students…semi-detached one-family housedetached one-family houseapartment building

0

100 000

200 000

300 000

400 000

500 000

600 000

700 000

apartmentbuilding

detachedone-family

house

semi-detached

one-familyhouse

home forstudents…

officebuilding

school other

Gro

ss f

loo

r ar

ea [

m²]

refurbishmentnew

0

100 000

200 000

300 000

400 000

500 000

600 000

700 000

apartmentbuilding

detachedone-family

house

semi-detached

one-familyhouse

home forstudents…

officebuilding

school other

Gro

ss f

loo

r ar

ea [

m²]

refurbishmentnew

900.000 m²GFAWohngebäude

120.000 m²GFA Bürogebäude

80% Neubau

20% Altbau: Sanierung

65% Wohnbausanierung

- ca. 190.000 m²GFA bereits saniert (ca. 50% der Ziele)

- ca. 270.000 m²GFA bereits neu gebaut (ca. 20% der Ziele)

Umsetzungsrahmen der Sanierungsprojekte

- Gesamte Stadtteilsanierung

- Verschiedene Bauträger und Gebäudetypologien

- Nicht nur energetische Sanierung, sondern auch Neugestaltung des öffentlichen Raums und Erhöhung der Lebensqualität im Stadtteil

- Größte Herausforderung:Einbindung aller Akteure

- Städtische Wohnbaugesellschaften, Sozialwohnbau/Gemeinnütziger Wohnbau…

- Energetischer Fokus

- Stadtteilaspekte im Hintergrund

- Weniger Akteure involviert

- Thermische Außenwandsanierung

- Thermische Sanierung des Dachs oder der obersten Geschossdecke

- Thermische Kellersanierung

- Fenstertausch

- Wärmebrückenhandlung

- Luftdichtheitserhöhung

- Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung

- Heizungssystemersatz (Kesseltausch, Solarthermie, Fernwärme)

- Reduzierung der Verteilungsverluste

- Photovoltaik

- Gebäudeautomation für weitere Energieeinsparungen

- Informationssysteme für die Nutzer

- Andere Maßnahmen zur Akzeptanzerhöhung

Am häufigsten geplante

Maßnahmen

Am häufigsten geplante

Maßnahmen

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0.00

0.05

0.10

0.15

0.20

0.25

0.30

0.35

0.40

0.45

0.50

0.55

0.60

0.65

0.70

0.75

0.80

0.85

0.90

0.95

1.00

1.05

1.10

1.15

1.20

1.25

1.30

1.35

1.40

1.45

1.50

1.55

1.60

1.65

1.70

1.75

1.80

U-values [W/m².K]

% o

f th

e g

ross

flo

or

area

Refurbishment (value before refurbishment)Refurbishment (implemented value after refurbishment)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0.00

0.05

0.10

0.15

0.20

0.25

0.30

0.35

0.40

0.45

0.50

0.55

0.60

0.65

0.70

0.75

0.80

0.85

0.90

0.95

1.00

1.05

1.10

1.15

1.20

1.25

1.30

1.35

1.40

1.45

1.50

1.55

1.60

1.65

1.70

1.75

1.80

U-values [W/m².K]

% o

f th

e g

ross

flo

or

area

Refurbishment (value before refurbishment)Refurbishment (implemented value after refurbishment)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

U-values [W/m².K]

% o

f th

e g

ros

s f

loo

r a

rea

Refurbishment (value before refurbishment)

Refurbishment (implemented value after refurbishment)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

U-values [W/m².K]

% o

f th

e g

ros

s f

loo

r a

rea

Refurbishment (value before refurbishment)

Refurbishment (implemented value after refurbishment)

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

220

240

260

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220 240 260

Final energy use for heating [kWh/m²GFA.a]

Pri

mar

y en

erg

y u

se f

or

he

atin

g [

kWh

/m² G

FA.a

]

Hanover, before renovation

Hanover, after renovation

Amsterdam, beforerenovation

Amsterdam, after renovation

Turin, before renovation

Turin, after renovation

Primary energy factor = 0,6(district heating)

Primary energy factor = 1

Primary energy factor = 1,4(gas)

Gas

District heating (including RES and CHP)

Größten primärenergetischen Einsparungen durch eine Kombination zwischen baulichen Sanierungsmaßnahmen und Fernwärmeanschluss

Kostendatenerfassung ist eine schwierige Aufgabe:

- unterschiedliche Datenstruktur bei verschiedenen Ländern/Bauprojekten

- allgemeine Zögerung, detaillierte Kostendaten zu präsentieren

Beispiel Wohnbausanierung in Hannover im Jahr 2006 (Messung 1 Jahr: Raumheizung + Warmwasser mit HGT-Korrektur): ca. 40% des Wärmebedarfs nach der Sanierung für Warmwasserbereitstellung

Daten: Projekt act2, Monitoring e4-consult

Nur wenige Beispiele umfassender Sanierungsmaßnahmen führen zum Erreichen hoher Energieeffizienz-Standards:

-Nur in Ausnahmenfällen (3 Projekte) werden umfassende Sanierungsmaßnahmen unter unbewohnten Bedingungen ausgeführt (hohe Kosten, beschränkte Replizierbarkeit)

- erfolgreichste Leistungen wurden in mitteleuropäischen Ländern erzielt: CONCERTO-Förderung wird mit lokalen und nationalen Förderprogrammen kombiniert (Hannover: 22% der Kosten werden gedeckt)

- erste Erfahrungen in südeuropäischen Gemeinden: nur einzelne Sanierungsmaßnahmen werden umgesetzt (niedriger Fördersatz)

Unterschiede zwischen geplanten und umgesetzten Maßnahmen:

Fernwärmeanschluß nicht wie geplant umgesetzt

Nur teilweise Sanierung umgesetzt (Einfamilienhäuser)

Keine Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung

Art der Barriere

Beschreibung Lösungsansätze Akteure

Administrativ

Institutionell

Budgetmittel werden oft auf jährlicher Basis verhandelt

längerfristige Planung und ganzheitliche Maßnahmen schwierig

Längerfristige Planung Kombination von

Förderungen

Gemeinden

Länder Bauträger

Fehlen von Mechanismen zur Umsetzung umfangreicher Sanierungsmaßnahmen

bei gemischten Eigentumsverhältnissen

bei unklar definierte Zuständigkeiten

Frühzeitige Involvierung aller Akteure

Eigentümer

Mieter Hauswart

e …

Ökonomisch

Widerstand bei der Umsetzung umfassender Energieeffizienzmaßnahmen

Hohe Investitionskosten um hohe Energieeffizienzstandards zu erreichen

Veröffentlichung von ‚Best Practice‘ Beispielen mit transparenter und vollständiger Darstellung der Kosten

gezielt Fördergelder in der Sanierung an Energieeffizienzstandards binden

Gemeinden

Länder Planer

Art der Barriere

Beschreibung Lösungsansätze Akteure

Sozial

Geringe Motivation privater Investoren

Geringe Motivation privater Hauseigentümer eine umfassende Sanierung vorzunehmen

Begleitende sozioökonomische Maßnahmen

Information über Amortisationszeiten

Involvierung der Bewohner in Planungsprozeß

kostenlose, kompetente und gezielte Planungsberatung

Hauseigentümer

Hausbewohner

Gemeinden

Energieagenturen

Niedrige Akzeptanz von Sanierungsmaßnahmen in bewohnten Verhältnissen

Begleitende sozioökonomische Maßnahmen

Information der Bewohner Fokus auf nicht-energetische

Vorteile von Sanierungsmaßnahmen, die bessere Akzeptanz finden (neuer Eingangsbereich, architektonische Gestaltung)

Bauträger Planer

- Hohe Anzahl sanierter Gebäude

- Beispiel Amsterdam: temporäre Wohnbaugesellschaft (Far West) koordinierte die Sanierung mehrerer Gebäude, die verschiedenen Wohnbaugesellschaften gehören und innerhalb des gleichen Stadtteils liegen

- Hohes Energieeffizienz-Niveau

- Beispiel Delft: Qualitätssicherung für die Sanierungsarbeiten vertraglich zwischen Bauträger und Ausführungsfirmen geregelt (basierend auf IR-Thermographie und Luftdichtheitsprüfung)

- Bauträger spielt eine entscheidende Rolle bei Qualitätssicherung der ausführenden Arbeiten

- Hohe primärenergetische Einsparungen durch kombinierte thermische Sanierung und Umstieg auf erneuerbare Energietechnologien (Biomassekessel) bzw. Fernwärme

- Erste Monitoringdaten bestätigen den hohen Anteil des Heizenergiebedarfs für Warmwasserbereitstellung: ca. 40% des gesamten Heizenergieverbrauchs

- Sanierung ohne Lüftungsanlage: Kostenreduktion, aber Risiko einer schlechten Raumluftqualität bzw. Schimmelbildung im Fall einer unzureichenden Behandlung von Wärmebrücken besteht

- Qualitätssicherung sollte vertraglich geregelt sein (Bauträger/Ausführende Firma). z.B. Testen der Qualität bei einer Testwohnung

- Planungs- und Umsetzungsprozeß: Einbindung der relevanten Akteure; begleitende Maßnahmen (unabhängige Überprüfung der Qualität, detaillierte Informationen über die Kosten, Vor- und Nachteile)

- Institutioneller Kontext: Einbinden von lokalen Akteuren (Gemeinden); vorab Unterstützung des Projekts auf politischer Ebene, wenn notwendig (großflächige Sanierungsprogramme)

- Zusammensetzung der Akteure (Öffentliche / Private); breiter Konsens bei großflächigen Sanierungsprojekten unabdingbar

- Auswahl der begleitenden Maßnahmen: Sozioökonomische Maßnahmen; Einbindung der MieterInnen durch Informationskampagnen; „Soft Measures“

- Realisierung eines ersten Demonstrationsprojektes (z.B. durch spezielle Förderungen) als Treiber

CONCERTO Gemeinde Amsterdam (NL)

COMPLEX 40- Sanierung von

Gemeindebauten - Neue Fenster und

Fassadenpaneele- Dämmung zum Dachraum und

im untersten Geschoss- Photovoltaik auf einigen

Dächern- Wärmerückgewinnung durch

Abwasser- Fertigstellung Ende 2007- Sanierung erfolgt bewohnt

(Logistische und sozioökonomische Herausforderung!)

CONCERTO Gemeinde Amsterdam (NL)

DE LEEUW VAN VLAANDEREN- Sanierung: nur statisches

Gerüst blieb erhalten- Hocheffiziente Fassade- Energie- und Schall-Pufferraum

zur stark befahrenen Stadtautobahn

CONCERTO Gemeinde Hannover (DE)

60er JAHRE WOHNGEBÄUDE

- Austausch der Gasboiler mit Anschluss an das Fernwärmenetz

- Thermische Sanierung der Gebäudehülle (Externe Wärmedämmung; Austausch der Einfachverglasung mit beschichteter Doppelverglasung)

- Analyse der Kältebrücken und Sanierung wo notwendig

- Keine mechanische Belüftung trotz hoher Dichtheit der Gebäudehülle; die Wohnungen werden demzufolge kontinuierlich auf Innenraumluftqualität überprüft

CONCERTO Gemeinde Delft (NL)

POPTAHOF Siedlung - Sozialer Wohnbau- Sanierung von

mehrgeschossigen Wohnbauten

- Neue externe Wärmedämmung

- Austausch aller Fenster- Verbindung zur Fernwärme- Sozioökonomische Aspekte:

neue Spielplätze, Gemüsegärten, Mieter können bei Veränderungen mitbestimmen

- Sanierung in geräumtem Zustand

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Doris Österreicher

doris.oesterreicher@ait.ac.at

Olivier Pol

olivier.pol@ait.ac.at

Branislav Iglár

branislav.iglar@ait.ac.at