„LIEBE“ und der Streit der Instrumente€¦ · Popgeschichte mit Songs von Marilyn Monroe bis...

Post on 18-Oct-2020

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NORDHORN Aus Anlass des20-jährigen Bestehens derAlten Weberei ist am kom-menden Sonntag, 28. April,um 18 Uhr (!) das internatio-nal erfolgreiche HamburgerKlassikquartett „Salut Salon“mit seinem aktuellen Pro-gramm „LIEBE“ im Nordhor-ner Kulturzentrum zu Gast.Im Vorfeld des Auftritts führ-ten die GN mit der GeigerinAngelika Bachmann, Grün-dungsmitglied von Salut Sa-lon, ein Interview. Darin er-zählt sie von der besonderenBeziehung des Quartetts zuFrankreich und gibt ein paarHinweise zum Programm„LIEBE“.

Karten für Salut Salon sindim Vorverkauf an allen ProTi-cket-Vorverkaufsstellen undam Sonntag ab 17 Uhr an derTageskasse der Alten Webereierhältlich. Für GN-Card-In-haber gilt ein ermäßigter Ein-trittspreis.

Im Mai 2018 sind Sie mitihrem aktuellen Programmim unmittelbar benachbar-ten Neuenhaus aufgetreten.Haben Sie noch besondereErinnerungen an den letz-ten Besuch in der Graf-schaft?

Ehrlich gesagt, nein. Dennwir sind international unter-wegs, spielen unser aktuellesProgramm über zwei biszweieinhalb Jahre inDeutsch, Französisch, Eng-lisch bei 100 bis 120 Konzer-ten pro Jahr. Da erinnert mansich nur, wenn man nochmaldirekt vor Ort ist. Der Auftrittin Nordhorn findet zur Halb-zeit von „LIEBE“ statt. ImSommer 2020 feiern wir Pre-

miere mit einem neuen Pro-gramm.

Können Sie uns ein wenigzum Entstehungsprozesseines neuen Salut Salon-Programms erzählen?

Der Titel „Liebe“ ist unsererCellistin im Angesicht desEiffelturms eingefallen – inParis, der Stadt der Liebe. ImAnschluss arbeiten wir dannschon während der laufen-den Tour am neuen Pro-gramm. Jede von uns bringtihre Ideen für Texte, eigeneSongs und Arrangementsklassischer Werke ein. Wirproben oft in Hamburg, ge-hen mit unseren Ideen aberauch immer wieder für einpaar Tage in Klausur, zumBeispiel in die Schweiz, dannarbeiten wir Tag und Nacht –und dann geht’s auf Tour.

Für unserProgramm„LIEBE“ ha-ben wir von Sergej Prokofjewneben „Romeo und Julia“auch den „Streit“ ganz neubearbeitet. Da hört man rich-tig, wie die Argumente zwi-schen den Instrumenten hinund her sausen, das ist lustigund tragisch zugleich (lacht).Wir persiflieren auch die be-rühmtesten Liebeslieder derPopgeschichte mit Songs vonMarilyn Monroe bis HerbertGrönemeyer.

Und da wir Astor Piazzollaund seinen Tango Nuevo solieben, fehlt er in keinem un-serer Programme. In „LIEBE“eröffnen wir den Abend mitseinem „Libertango“, der füruns das Sinnbild der Freiheitist.

In ihrem Programm spieltMusik aus Krimiserien ei-

ne Rolle. Was hat es damitauf sich?

Sie wissen doch: 70 Prozentaller Morde passieren ausLiebesverzweiflung. Das stel-len wir zur Musik aus be-kannten Krimi-Serien-Trai-lern auf der Bühne auchschauspielerisch dar. Dabeimeucheln wir uns gegensei-tig ab (lacht). Aber keine Sor-ge – es gibt eine Auferste-hung.

Wie sind Sie auf die Ideegekommen, die Puppe „Os-kar“ in die Programmeeinzubauen?

Bei einer Konzertreise durchChile waren wir so fasziniertvon einem Puppenspieler inden Straßen von Santiago deChile, dass wir uns – zurückin Deutschland – auch einePuppe haben bauen lassen.Seitdem ist Oskar unser„Quotenmann“. Das Publi-kum liebt seine Auftritte. In„LIEBE“ verführt er mit„Reich mir die Hand mein Le-ben“ aus Mozarts „Don Gio-vanni“ sehr poetisch unsereCellistin.

Gibt es einen Unterschiedzwischen dem französi-schen und deutschen SalutSalon-Publikum?

Wir sind oft in Frankreichund spielen dort sehr gern.Besonders schön war natür-lich unser erster Auftritt imlegendären „Olympia“ in Pa-ris. Dort aufzutreten gilt inFrankreich ja als „Ritter-schlag“. Die Franzosen habeneinen ganz ähnlichen Humorwie das deutsche Publikumund lieben wie wir klassischeMusik und Poesie. Viel grö-ßer erleben wir den Unter-schied zwischen dem euro-

päischen und dem asiati-schen oder südamerikani-schen Publikum. In Brasilienzum Beispiel wird lauter ge-lacht, die Leute tanzen undwerfen schon beim erstenStück Rosen auf die Bühne.

Einen Tag vor Ihrem Auf-tritt in Nordhorn spielenSie noch im fernen WestenFrankreichs in Mouillon-le-Captif. Werden Sie über-haupt rechtzeitig vor Ortsein?

Sie müssen sich keine Sorgenmachen. Wir sind immerrechtzeitig vor Ort, probenvor unseren Konzerten nochauf der Bühne beim Sound-check. Wir freuen uns schonsehr auf Nordhorn!

„LIEBE“ und derStreit der Instrumente

Angelika Bachmann von „Salut Salon“ im GN-Interview

Von Werner Straukamp

Am Sonntag in der Alten Weberei: „Salut Salon“ mit (von links) Iris Siegfried (Geige), Ange-lika Bachmann (Geige), Sonja Lena Schmid (Cello) und Olga Shkrygunova (Klavier), die einerote Fahne schwenkt. Foto: privat

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