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7/30/2019 Alpine Weisungen fr den Gebirgskrieg
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Alpine Weisungen fr den Gebirgskrieg.
Alpine Gefahren.
Lawinengefahr.
Lawinen knnen schon auf Hngen mit einer Neigung von zirka 25 Grad entstehen, wenn
die sonstigen Vorbedingungen vorhanden sind. Andrerseits kann auf den steilsten Hngen
die Schneedecke gengend Halt haben, um nicht in Bewegung zu kommen. Harscht, wenn er
gut an die Unterlage angefroren ist, hlt selbst auf den steilsten Hngen. Jedenfalls sind alle
Hnge mit einem greren Neigungswinkel als 25 Grad mit Vorsicht zu betreten. Bei
flacheren Hngen sind die nach oben etwa anschlieenden Steilhnge und Felswnde bei
Beurteilung der Lawinengefahr in Betracht zu ziehen. Auer der Neigung hat auch die
Beschaffenheit des Hanges Einflu auf die Lawinenbildung. Sie frdert oder verhindert das
Abgehen der Schneemassen. Je einfrmiger und glatter der Hang ist, desto weniger gibt erden auf ihm ruhenden Schneemassen Halt. Jede Unebenheit im Hange ist eine Art
Widerlager. Vorzgliche Widerlager bieten insbesondere Steinblcke, Bume, Gebsche,
quer durch den Hang verlaufende noch sichtbare Wege, Grben, Terrassen, knstliche
Lawinenschutzbauten, Schnee- und Eisknollen abgegangener Lawinen. Dadurch findet die
Schneedecke Sttzpunkte, so da sie selbst auf steilen Hngen nicht als Lawine abrutschen
kann. Dagegen begnstigen glatte Graslehnen, glatte Felshnge oder Hnge, deren
Unebenheiten durch Schnee bereits ausgeglichen sind, sehr die Lawinenbildung.
Auch die Beschaffenheit des Schnees ist von Einflu auf die Lawinenbildung. Lockerer,
pulveriger und krniger Schnee, welcher in sich keine Verbindung hat, wird auch eine
schlechte Verbindung mit seinem Untergrunde haben und somit, die flieende Bewegung
der Schneedecke nicht hindern. Dagegen hat fester Schnee gewhnlich eine innigereVerbindung mit seiner Unterlage und wird dadurch weniger leicht ins Gleiten kommen.
Diese Festigkeit mu aber sodann eine durch die ganze Schneedecke gehende sein, sie darf
also nicht blos, in der oft brettartig gepreten, falsche Festigkeit vortuschenden Oberdecke
vorhanden sein, unter welcher sich lockerer Pulverschnee oder Hohlrume verbergen
knnen, die beim Durchschneiden der brettartigen Decke (z. B. mit Skiern) abgeht.
Sondieren mit Eispickel oder Stock notwendig.
Schneefall bei warmer Temperatur auf Grashngen oder glattem Untergrund, lockerer
Pulverschnee auf glatter gefrorener Unterlage, frdert die Lawinenbildung.
Die Entstehung der Lawine erfolgt durch Eigengewicht der Schneemasse, durch Sturm,
abbrechende Schneewchten, Stein-und Eisschlag, Sonnenwirkung, Regen,
Temperaturschwankungen, (Fhn), endlich aber durch Betreten (auch Gemsen, Wild usw.).Am gefhrlichsten sind die Neu- und Trockenschneelawinen, weil zeitlich und rtlich
schwer bestimmbar. Die Altschnee-, Grund- und Firnlawine des Frhjahres ist weit weniger
gefhrlich, weil sie gewhnlich rtlich (steile Hnge im allgemeinen, Steilmulden, in eine
Hauptrinne zusammenlaufende Rinnen) und zeitlich (Schneefall, Fhnwetter,
Sonnenwirkung etc.) vermutet werden kann. In kalten Morgen- und Abendstunden, wenn
die Schneemassen ineinander und mit dem Untergrunde verfrieren, ist Lawinengefahr
weniger zu befrchten. Die Lawinengefahr steigert sich im allgemeinen mit der
Schneemenge, ist also zu Beginn des Winters am geringsten und wchst bis zum Frhjahr,
wo sie dann infolge fortschreitender Konsistenz der Schneemassen wieder abzunehmen
beginnt.
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Gehen in groen Distanzen ist unbedingt Hauptregel, sobald Lawinengefahr vermutet wird.
Es soll immer so groer Abstand eingehalten werden, da gleichzeitig nur ein Mann der
Lawine ausgesetzt sein kann. Zum Passieren lawinengefhrlicher Hnge ist die krzeste
Route zu whlen, um der Gefahr mglichst bald zu entgehen. Die Route soll nicht ber
Steilabstze und Mulden, sondern ber Verflachungen und Erhebungen (Rippen) fhren.
Mu eine Steilmulde passiert werden, welche von lawinensicheren Rippeneingeschlossen ist, so darf immer nur ein Mann dieselbe passieren, whrend die Uebrigen
auf den Grenzrippen warten.
Die Ersteigung eines Lawinenhanges erfolgt auf mglichst steiler Spur, welche an
Widerlagern (Steinen, Bumen u. dgl.), vorberfhren soll und so angelegt sein mu, da
beim Abtreten einer Lawine hchstens ein Mann mitgerissen werden kann.
Fhren ber einen Hang mehrere Rippen bergan, so erscheint es angezeigt, wenn viele
Teilnehmer sind, von der einen Rippe zur anderen berzugehen, damit nicht zuviel Personen
auf ein und derselben Rippe, resp. zwischen denselben sind, und so die Gefahr des Abtretens
einer Lawine oder Verschttens durch die Lawine vergrert wird. Sind diese Rippen (wie
hufig der Fall) vollkommen lawinengefahrlos, so kann sich die Abteilung gleichmig auf
sie verteilen und paralell ansteigen, wenn oben eine sichere Vereinigung mglich ist.
Kann man auf diese Weise der Gefahr des Lostretens einer Lawine nicht ausweichen, so
werden die Ski abgeschnallt und eine gerade Spur in der Richtung des flieenden Wassers
mglichst auf Rippen den Hang hinaufgetreten. Bei der Abfahrt auf solchen Hngen sind
noch grere Distanzen einzuhalten, wie im Aufstiege. Strze auf lawinengefhrlichen
Hngen sind womglich zu vermeiden. Die horizontal gezogene Spur ber einen
lawinengefhrlichen Hang ist die natrlichste Abrilinie der Lawine, daher besondere
Vorsicht ntig. Die Spannung der Schneedecke soll nie in ihrer Mitte oder an ihrem unteren
Rande gestrt werden. Dort ist die Spannung am grten und daher eine Lsung der
Spannung fr die Lawinenbildung am gefhrlichsten. Lawinengefhrliche Hnge werden
nach Mglichkeit stets an ihrem oberen Rande passiert, am Rande eines Waldes oder einerFelswand. Man mu vermeiden, in die abgehende Lawine hineinzugeraten und durch diese
mitgerissen zu werden.
Beim Ueberqueren lawinengefhrlicher Hnge oder Grben darf das Seil nur dann
verwendet werden, wenn die Sichernden an lawinengeschtzten Punkten stehen, sonst
vergrert Seilbentzung die Gefahr, anstatt sie zu vermeiden.
Bei Ausmittlung von geeigneten Pltzen fr Unterknfte im Gebirge ist wegen der
Grundlawinengefahr der Rat von Einheimischen und Fachleuten einzuholen.
Wer in eine Lawine gert, versuche sich durch Schwimmbewegungen mglichst auf der
Lawinenoberflche zu halten. Man versuche die Skibindung zu lsen (Durchschneiden), die
Stcke lasse man nicht aus. Die Auffindung Verschtteter wird auerordentlich erleichtert,
wenn diese "Lawinenschnre" bentzten. Dies sind grellgefrbte, etwa 20 Meter langeStricke, die beim Gehen, an ein Ende um den Leib gebunden, frei nachschleifen. Es ist daher
streng darauf zu achten, da die Lawinenschnre bei Lawinengefahr stets in Verwendung
kommen. Auch hat der Gebrauch derselben den Vorteil da die Leute gezwungen sind,
Abstnde zu halten.
Zur Rettung von in Lawinen Verschtteten ist sofort nach Eintritt der Katastrophe die
Oberflche der zur Ruhe gekommenen Schneemasse abzusuchen, dabei ist genau und
systematisch, vorzugehen, damit auch jeder Teil der Oberflche wirklich abgesucht wird.
Dies geschieht, indem man die verfgbaren Leute auf zirka 23 Meter Distanz aufstellt,
selbe sondierend, eine Spur nach vorwrts ziehen lt und auf diese Weise die ganze Flche
der Lawine absucht. Diese Spuren dienen dann als Markierung fr die anzulegenden Grben.
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Letztere werden sodann als tiefe paralell laufende Rinnen in der Fallinie angelegt, so da
zwischen den Grben Dmme in der Strke von 12 Metern entstehen, welche wieder von
der Seite aus, durch Pickel, Stock oder Sondierstab durchsucht werden.
Whrend der Rettungsarbeiten unmittelbar nach abgehender Lawine, sollen Avisoposten
den Hang oberhalb der Lawine genau beobachten um beim Nachrutschen weiterer
Schneemassen rechtzeitig zu warnen. Beim Einstellen ist jedenfalls am Ort des Unglcks ein
Beobachter zurckzulassen, weil es vorkommen kann, da eine nachkommende Lawine die
frhere in Bewegung bringt und so die Verschtteten ganz oder teilweise wieder an die
Oberflche bringt oder auch da sich ein Verschtteter durch Befreiung seiner Hand oder
eines Stockes bemerkbar macht. Auf jeden Fall sollen die nicht Verschtteten selbst sofort
die Bergung beginnen, anstatt weit weg um Hilfe zu eilen, da oft nach einer Viertelstunde
die Hilfe bereits versptet wre.
Befinden sich Unterknfte in lawinengefhrlichem Terrain, so empfiehlt es sich, um diese
selbst und auch den Verkehr zwischen denselben zu sichern, Horch- und Signalposten
mglichst hoch und gedeckt an den Lawinengngen zu postieren, die das Abgehen von
Lawinen rechtzeitig signalisieren, und den Leuten das sofortige Verlassen der gefhrdetenUnterknfte und Wege gebieten. Um die Unterknfte herum mssen entsprechend viele
Wege frei gehalten werden, damit die Mannschaft mglichst rasch aus dem Gefahrbereich
entkommen kann. Es empfiehlt sich, Alarmbungen durchzufhren, um grte Ordnung
und Raschheit bei der Rumung zu erzielen.
Hauptprinzip aber: Unterknfte so anlegen, da fr sie, sowie fr die Verbindungswege
keine oder die tunlichst geringste Lawinengefahr zu frchten ist. Whrend der
lawinengefhrlichen Zeil ist der Verkehr zu den Hhenstellungen auf das Mindestma
einzuschrnken, Verpflegung und Munition aus den Reservevorrten zu entnehmen.
Wchten.
Wchten sind Schneegebilde, die, hervorgerufen durch Sturm und Schneefall, oft mehrere
Meter ber die betreffenden Bergrcken und Plateaurnder balkonartig hinausragen.
Sie bilden eine groe Gefahr beim Betreten, indem sie abbrechen und in die Tiefe
strzen. Abbrechende Wchten brechen hufig nicht an der Stelle ab, wo sie angesetzt sind,
sondern greifen auf die Windseite ber. Dieselben sind, wenn man von der Windseite
kommt, schwer zu erkennen. Es ist daher beim Erreichen eines Grates oder Plateaurandes
mindestens 10 bis 20 Schritt vorwrts vorsichtig, eventuell mit dem Stock sondierend, nie
bis an den Rand vorzugehen. Nhert man sieh einer Wchte von der Windseite, so findet,
man deren Rand leichter, wenn man ber den Rand entferntere Punkte anvisiert und durch
Auf oder Abbeugen eine Vernderung der Visierpunkte herbeifhrt. Ist es notwendig, eine
Passierstelle in der Wchte zu suchen, so darf nur angeseilt vorgegangen werden. In den
meisten Fllen kann man einer Wchte ausweichen. Kann man nicht ausweichen, so ist ein
Durchgang durch die Wchte zu schlagen, resp. diese zum Abbruche zu bringen (angeseilt).
Von der Wchtenseite kommend, werden Stellen, an denen die Wchte die geringste Strke
hat, was meistens bei zum Hang emporfhrenden Rcken der Fall ist, zum Passieren
gewhlt. Ein Traversieren unterhalb starker Wchten soll unbedingt vermieden werden,
besonders bei starkem Wind und Sonnenwirkung. Wchten knnen, wenn sie abbrechen,
auch Lawinenerreger sein. Bei im Zickzack fhrenden Graten und Plateaurndern wird
besonders auf Winkelwchten aufmerksam gemacht, die sehr trgerisch sind.
Auf Wchten Abstnde halten, bezw. lang anseilen, damit nicht mehrere gleichzeitig von
derselben brechenden Wchte mitgerissen werden.
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Steinschlag.
An steilen Felshngen, besonders im Frhjahr bei der Schneeschmelze und dadurch
hervorgerufenen Erosion, brechen Steine, die oft ganze Steinlawinen erregen, ab und bilden
eine nicht unwesentliche Gefahr.
Der Steinfall hngt jedoch nicht nur von der Jahres- sondern auch von der Tageszeit
sowie von der herrschenden Witterung ab. Orte, die dem Steinschlag ausgesetzt sind, sollen
nicht passiert werden, wenn die gefhrlichen Hnge in der intensivsten Sonnenbestrahlung
liegen (grte Schneeschmelze!) oder wenn auf den Hhen der Sturm tost oder Regen
herabstrzt, der alles lose Gestein in die Tiefe befrdert. Steinfallgefhrliche Stellen und
Berge lassen sich an verschiedenen Merkmalen erkennen. Meistens sind die unteren Hnge
dieser steingefhrlichen Stellen durch dunklere Streifen (Steinrinnen) gekennzeichnet, von
weitem sichtbar. Findet man am Fue der Wnde grne Rasenhnge oder reine
Schneefelder, so ist die Gefahr geringer, als bei Bergen, die von hohen Schuttkegeln und
Steintrmmern umsumt, sind. Am leichtesten erkennt man die gefhrlichen Stellen anSchneerinnen, da jeder Stein, der durch sie den Weg genommen, Furchen schlgt und
auerdem der Schnee von den Gesteinsplittern verschiedenartig gefrbt wird. Diese Stellen
sind zu vermeiden oder mindestens sehr schnell und in groen Distanzen zu passieren. Beim
Passieren von Steilwnden hat jedermann dringendst darauf zu achten, keine Steine
loszulsen, weil oft nachkommende, nicht, im Gesichtskreis befindliche Personen gefhrdet
werden knnen.
Wenn es die Verhltnisse erlauben, so soll, damit man sich nicht gegenseitig durch Steine
gefhrdet, der Auf- und insbesondere der Abstieg in breit entwickelter Linie vor sich gehen.
Vorsicht bei Serpentinenwegen! Die grte Vorsicht ist beim Klettern geboten, weil dort ein
losgemachter Stein selbst auf kurze Entfernung Unheil anrichten kann. Wird von allen
gleichzeitig geklettert, so sind mglichst kurze Distanzen zu halten. Wird einzeln gegangen,so haben die jeweilig Wartenden gegen Steinschlag gedeckt zu stehen. Siehe auch Gehen
und Klettern im Fels.
Gewitter.
Die Hauptgefahr des Gewitters ist der Blitz. Die Gefahr ist im Gebirge nicht berall
gleich gro; sicher ist, da sie mit der Hhe zunimmt. Am grten ist sie auf den Gipfeln
und Graten, daher mu man bei heranziehenden Gewittern trachten, so schnell als mglich
von diesen wegzukommen. Besonders gefhrlich sind whrend eines Gewitters mit
Drahtseilen und Eisenstiften versicherte Steige, da der Blitz mit Vorliebe den
Versicherungen folgt, weshalb man abseits von diesen zu kommen trachten mu. Kann man
an einer sicheren Stelle das Gewitter abwarten, z. B. unter einem groen Ueberhang oder in
einer Hhle, so lege man alle eisernen Ausrstungsstcke abseits.
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Klte.
Der richtige Gebrauch der Kleidung ist der beste Schutz gegen Erfrierungsgefahr. In
der Bewegung, im Aufstieg mglichst leicht gekleidet, damit man nicht in Schwei gert,
bei Rasten, Biwaks mglichst warm, sogar alle Reservekleidung in Verwendung nehmen.
Erfrierungen am meisten ausgesetzt sind Nase, Ohren, Hnde und Fe. Die ersteErscheinung von Erfrieren zeigt sich durch weie oder wachsgelbe Stellen und durch die
Gefhllosigkeit an denselben. Diese Stellen sind sofort eventuell mittels Schnee zu reiben,
bis sie die normale rtliche Hautfarbe erhalten. Erfrierungen zweiten oder dritten Grades
sind wie starke Brandwunden zu behandeln. Bei groer Klte ist gegenseitige Beobachtung
der Teilnehmer anzuordnen. Starkes Abschnren der Glieder durch enggeschnrte Schuhe,
Gamaschen u. dgl. ist zu vermeiden. Ein bewhrtes Klteschutzmittel ist Papier
(Zeitungspapier), das bei Schneesturm, Rast, Biwak zwischen Wsche und Kleidung auf
Rcken, Brust, unter das Ges gelegt wird. Auch das Einwickeln der Zehen und Fe in
Papier, eventuell Heu schtzt vor Erfrierungen. Die Wollsocken mssen am Fue selbst
(ohne Bumwollzwischenlage) anliegen und trocken sein. Nasse Socken an der eigenen
Brust oder Rcken trocknen. Gegen Erfrierungen der Fe wird nachdrcklichst auf den
Gebrauch der Schuhberzge verwiesen (siehe "Ausrstung"), welche besonders im
Marsche ohne ein Marschhindernis zu bilden, das Gefrieren des Schuhleders und dadurch
das Erfrieren der Fe vermeiden.
Schneeblindheit und Gletscherbrand.
Ausgiebiger Gebrauch der Schneebrillen, besonders bei schneebedecktem Gelnde und
starker Sonnenwirkung! Bei Mangel der Schneebrillen kann man zur Not aus Papier oder
Pappendeckel einen Augenschutz herstellen, dadurch, da man in die Mitte des etwas grer
als das Auge ausgeschnittenen Papiers oder Pappendeckels einen horizontalen, einenvertikalen und schrg verlaufenden Schnitt macht, deren Kreuzungspunkte in der
Augenmitte liegen. Bei den ersten Anzeichen von Schneeblindheit ist der Betroffene mit
nassen Umschlgen in einem dunklen Rume zu behandeln.
Zur Vermeidung des Gletscherbrandes ist auf den schneebedeckten Hochregionen vor
Antritt der Tour-, mindestens rechtzeitig vor starker Sonnenwirkung, das Gesicht und die
unbekleideten Teile des Krpers mit Gletschersalbe oder Vaselin, Fett oder Oel einzureiben.
Am besten ist ein nicht durchsichtiges, sondern lichtundurchlssiges Fett, Zinksalbe,
Lanolincreme oder Lichtmithin, Zeozon etc. Starker Gletscherbrand erzeugt starkes Fieber.
Das Anfeuchten der Lippen, namentlich das Rauchen, fhrt zu Entzndungen und
Vereiterung der Lippen.
Auf Gletschern, besonders im Sommer bei starker Hitze, ist die Verwendung vonStrohhten, weien Gaze- oder Leinenhten, eventuell improvisierten Mtzen aus weiem
Sacktuch sehr empfehlenswert.
Marsch im Gebirge.
Vor jedem Abmarsch ist Ausrstung und Verpflegung auf das peinlichste zu visitieren,
weil die Leistungsfhigkeit zum groen Teil von derselben abhngt. Hierauf kann im
Gebirge nicht genug Gewicht gelegt werden. Die grndlichste Organisation jedes
Unternehmens bis in die kleinsten, scheinbar nebenschlichsten Einzelheiten ist unbedingte
Voraussetzung des Gelingens.
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Die Einteilung der Patrouillen ist beim Abmarsch unter Bercksichtigung der besonderen
alpinen Ausrstung der einzelnen Leute zu treffen. Sie hat unbedingt aufrecht erhalten zu
bleiben.
Transportmittel, Vorspann oder Tragtiere (Skikjring) sind so lange wie mglich
auszuntzen, um die Kraft des Mannes bis zum eigentlichen Dienst mglichst zu schonen.
Vor Antritt der Tour ist die Auswahl des Weges zu treffen (Kalkl ber notwendige Zeit,Rasten usw.). Tagesleistungen sind nicht nach der Lnge der Strecke auf der Karte,
sondern mit Rcksicht auf Terrain, Hhenunterschiede usw. festzulegen. Auch mu in
Bercksichtigung gezogen werden, da namentlich bei Schnee oft Hindernisse angetroffen
werden, die aus der Karte nicht herauszulesen sind, und die zu groen Umwegen und
Aufenthalten zwingen; daher beim Kalkl zu bercksichtigen sind. Eintreffen am Ziel soll
womglich noch in die Tageszeit fallen. Das Tempo im Gebirge mu mglichst gemigt
und gleichmig sein und ist nach dem Schwchsten bezw. nach der Queue zu regulieren.
Das bei Flachlndern so beliebte anfngliche Schnellgehen in der ersten halben Stunde ist zu
vermeiden und besonders langsam zu gehen. Das Tempo ist durch richtig gehandhabte
Verbindung leicht einzuhalten. Naturgem wird sich im Gebirge eine Kolonne mehr in die
Lnge ziehen, als in der Ebene. Es ist von einer peinlichen Einhaltung der vorgeschriebenen
Rottendistanzen ganz abzusehen, da sonst ein zieharmonikaartiger, sehr ermdender Marsch
entsteht. Dem einzelnen Mann oder der Rotte sind stets mehrere Schritte zur Regulierung
des Abstandes frei zu lassen.
Auf jeden Fall ist zwischen zwei in der Kolonne marschierenden Mnnern eine
Mindestdistanz von drei, bei Skilufern von vier Schritten einzuhalten. Bei greren
Abteilungen, die eine Kolonne zu lang gestalten wrden, sind eventuell verschiedene
Marschlinien zu whlen, wobei jedoch Rcksicht darauf zu nehmen ist, da sich die
Kolonnen nicht durch Steinschlag, Lawinen usw. gefhrden. Im Aufstieg sind
Marscherleichterungen im grten Mae zu gestatten. Besonders darf der Mann nicht zu
warm angezogen sein, damit er nicht in Schwei gert, weil sonst Erkltungen undErkrankungen eintreten knnen.
Die Eigenart des Hochgebirges, das eigentlich fortgesetzt Defiles bildet, bringt es mit
sich, da die Sicherungstruppen stark zu halten sind und die Distanzen derselben nicht nach
dem Normalschema der Ebene gehalten werden drfen. Es werden die Distanzen oft doppelt
gro, oft auf die Hlfte reduziert sein, es ist eben jedes Delfile erst von der Sicherungstruppe
zu passieren, bis die Haupttruppe dasselbe betritt (abschnittweises Vorgehen).
Die Entsendung von Patrouillen soll (der Ausrstung entsprechend) im Stande von
mindestens 4 Mann erfolgen und auf ihr Fortkommen, speziell bei Seitenpatrouillen im
schwierigen Gelnde Rcksicht genommen werden, wobei zu bedenken, da unter
Zurcklegung namhafter Hhenunterschiede, etwa durch tiefen Schnee watende
Seitenpatrouille nicht annhernd so rasch vorwrts kommt, als die am Wege im Talmarschierende Haupttruppe. Dieselben sind fters abzulsen. Die Verwendung von
vorausgesendeten Standpatrouillen auf wichtige bersichtliche Punkte, wie Bergspitzen,
Sttel, Psse, wird oft ntig sein.
Auf Einhaltung der Verbindung ist strenge zu achten! Geeignete Signale (Pfeife und
Armbewegungen fr: Halt"! Sammeln! Rast, rechts, links usw.) sind anzuwenden. Jeder
Befehl, jede Weisung ist sofort an den Vorder-, bezw. an den Hintermann weiterzugeben.
Auf gleiche Weise ist dem Fhrer jeder Zwischenfall, Unplichkeit, Skibruch, Verlust eines
Gegenstandes, Gefahr usw. zu melden.
Bei Skifahrten ist noch besonders zu beachten: Mu eine neue Spur angelegt werden, so
ist in regelmigen Abstnden mit den Vorspuren zu wechseln. Der abzulsende Mann tritt
seitlich aus der Spur, sein Hintermann geht an die Tete. Der Abgelste lt die Kolonnepassieren und schliet sich als Vorletzter an.
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Im Aufstieg ist der Fhrer stets an der Tete. Sein Stellvertreter (verlliche Charge) als
letzter.
Nicht zu steil gehen, Spur gut ausdenken", langgezogene Serpentinen anlegen, Mulden,
Rcken, Grben horizontal ausgehen! In der Abfahrt ein guter, mglichst wegkundiger
Fahrer voraus. Fhrer an die Queue! Anschlu halten! Von Zeit zu Zeit sammeln! Kein
Mann darf ohne Meldung austreten, keiner zurckbleiben! Reparaturzeug, Verbandzeug,Seil an die Queue. Bei der Abfahrt ist hufig zu sammeln, Tempo auch in der Abfahrt stets
nach dem letzten Mann regulieren! Vorgefahrene Spur genau einhalten! Trinken von kaltem
Wasser, Schneeessen ist streng zu verbieten, ebenso unntzes Sprechen und Rauchen im
Aufstieg. Bei Strzen Sturzplatz nachsehen, ob keine Gegenstnde verloren wurden!
Unwohlsein, Gefhllosigkeit der Fe, Hnde und Gesicht sind sofort zu melden.
Beim Traversieren steiler Hnge ohne Ski darf man sich nicht mit dem Oberkrper
bergwrts neigen, sondern mu aufrecht gehen und den Stock oder- Pickel mit beiden
Hnden quer haltend als dritten Sttzpunkt bentzen (nicht auf ihn lehnen). Im Schnee genau
die Spur des Vordermannes treten. Auf stndig begangenen Routen getrennte Auf- und
Abstiegspuren anlegen. Auf Eis mit Steigeisen, Fusohlen flach aufsetzen, da alle Zacken
eingreifen.
Rasten sind nicht nur aus ueren taktischen Rcksichten, sondern auch abhngend von
den besonderen Rcksichten auf Lawinengefahr und Steinschlag und an mglichst,
windgeschtzten Stellen zu halten. Kurze Rast" eine halbe Stunde nach Abmarsch dazu
bentzen, um Adjustierungsmngel zu beheben und einerseits Vorsorgen gegen Verkhlung
durch Anziehen von Reservewsche oder Klteschutzmitteln zu treffen, andererseits zu
warme Kleidungsstcke im Rucksack zu versorgen, auszutreten u. dergl. Allzuhufiges
Rasten ermdet eher. Es ist vorteilhafter, in gleichmigem, langsamen Tempo
weiterzugehen und erst nach Zurcklegung eines greren Teiles der Tagesstrecke oder vor
schwierigen Aufstiegen eine ausgiebige Rast einzuschalten. Kleine Zwischenmahlzeiten bei
den Rasten erhalten die Leistungsfhigkeit.Bei Auswahl von Lager- und Biwakpltzen sollen, wenn angngig, die Unterknfte,
Sennhtten u. dgl. benutzt werden, Wo dies nicht mglich ist, sind Zelte, Schneehtten mit
Zeltblattbedeckung herzurichten. Bei einer Nchtigung in Schneehtten, besonders bei
grerer Klte, mu abwechselnd stets ein Teil der Mannschaft wach bleiben, um
Erfrierungen zu vermeiden. Dieses ist besonders bei ermdeten Leuten durchzufhren.
Marsch auf dem Gletschergebiet.
Vor Betreten eines Gletschers mu man sich durch Studium der Karte ber Form und
Spaltenbildung des Gletschers genau orientieren. Im Winter sind die meisten
Gletscherspalten ganz oder teilweise berbrckt. Dieser Ueberbrckung durch Schneebelagist besonderes Augenmerk zu widmen. Auf aperen Gletschern sind die Spalten sichtbar, auf
beschneiten nur schwer erkennbar. Frisch berbrckte Spalten zeigen eine dunklere, alte
Brcken dagegen im Sommer eine lichtere Frbung im Vergleich zur allgemeinen
Schneedecke. Brcken ber Querspalten auf steilem Hang .sind tragfhiger als solche auf
flachem. Die Tragfhigkeit der Brcken zu Beginn des Winters ist gering, sie nimmt bis ins
spte Frhjahr zu, bis Sonne und warme Winde sie wieder verringern. Brcken, die am
Morgen nach kalter Nacht noch sicher betreten werden knnen, sind oft mittags nicht mehr
gefahrlos zu passieren. Auf konkaven Flchen des Gletschers sind die Brcken tragfhiger,
als auf konvexen. Die Tragfhigkeit der Brcke untersucht man mit der Pickel- oder
Stockspitze.
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Die Route ber den Gletscher fhre im allgemeinen ber den flacheren und
geschlosseneren, also spaltenarmen Teil des Gletschers. Eisbrchen, Eistrmen (Seracs) und
steilen Stellen ist mglichst auszuweichen. Der obere Rand der Spaltensysteme und
Eisbrche ist immer gefhrlicher als der untere, daher halte man sich zwischen zwei
Abbrchen immer am unteren Rande des hheren. Die durch den Gletscher und die
Seitenmorne gebildete Mulde ist meist am sichersten, denn sie hat die tiefste Schneedecke.Beim Gehen auf Gletschern darf man sich nicht um der Spaltengefahr (auf konvexen Stellen)
auszuweichen, der Lawinengefahr (in Mulden, konkaven Stellen aussetzen, mu je nach
Umstnden entscheiden, welche Gefahr die geringere ist.
Die Einteilung in Seilpartien erfolgt vor Betreten des Gletschers. Vor Bentzung ist jedes
Seil genau zu untersuchen, Der Trger des Seiles soll mit seiner Bentzung und Handhabung
vertraut sein. Die Distanz zwischen zwei Angeseilten soll mindestens 810 Meter betragen.
Dieselbe kann auch dadurch vermehrt werden, da je 23 oder mehr Lawinenschnre zu
einem Seil verbunden werden. Jeder Mann soll sich eine Handschlaufe auf etwa halben
Meter Lnge, vor sich, der Erste hinter sich ins Seil knpfen, an dieser ist das Seil gespannt
zu fhren. Gehen 2 Mann an einem Seil, so ist dasselbe doppelt zu nehmen. Es ist streng
darauf zu achten, da das Seil immer gespannt bleibt.
Das Seil darf nie den Boden berhren! Falls Lawinenschnre als Seile bentzt werden, ist
bei mehreren Seilpartien mindestens je ein Reserveseil und ein Pickel einzuteilen, jedenfalls
aber bei der ersten und bei der letzten Partie. Diese Einteilung ist whrend des Marsches
aufrecht zu erhalten. Der Fhrer geht bei der ersten Partie. Die Gletscherspalten sind immer
senkrecht zu ihrem Verlauf zu bersetzen. Bei unsicher erscheinenden Brcken ist zu
sichern. Es darf nie mehr als ein Mann die Brcke betreten. Bei Rasten auf dem Gletscher
haben sich die Partien gruppenweise zu verteilen und einige Schritte Distanz zu nehmen, wie
berhaupt immerwhrend auf den Gletschern, mit oder ohne Seil, Distanz zu halten ist. Bei
Queren von Gletschern sind der Sicherheit halber keine Hhenverluste zu scheuen und
hiebei Senkungen aufzusuchen. Das gleichzeitige Betreten von Querspalten durch mehrereLeute ist zu vermeiden.
Bei Rettung von in Spalten Gestrzten ist jede Hast, zu vermeiden. War der
Eingebrochene nicht angeseilt, so ist sofort alles verfgbare Seil herbeizubringen und
derselbe zu sichern, damit er nicht noch tiefer strzt.
Ueber Bergung siehe Anwendung des Seiles".
Gehen auf Eis und Firn.
Die im Hochgebirge beim Gehen auf Eis und Firn auftretenden Hindernisse erfordern
besonders auf steileren Hngen die Anwendung einer eigenen Technik (Eistechnik) um diese
zu berwinden.Es gibt folgende Eis- und Firnarten:
1. Dunkles Eis: Es besteht meistens den ganzen Sommer ber, ist bis zu Anfang oder
Mitte des Sommers mit Schnee (Firn) bedeckt, findet sich in steilen Rinnen, an
Gipfelwnden, und Gletscherzungen. Es ist sehr hart und zh.
2. Grnes Eis: Tritt zeitweise infolge Gefrierens eines Wasserabflusses auf, oder auch in
sog. Eisbrchen. Es ist fest und sprde.
3. Wsseriges Eis: Hufig im Sptsommer auf schneefreien Stellen eines Gletschers; auch
in Rinnen. Es ist weich und zh.
4. Platteneis: Entsteht infolge Gefrierens ber Felsplatten flieenden Wassers. Es liegt auf
denselben dnn auf, ist sehr sprde und springt leicht ab.
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5. Firnschnee: Entsteht durch Erwrmung (Sonne, Regen) des Schnees und nachfolgender
Erstarrung. Er ist daher auch eine Eisart, jedoch weil weniger kompakt als die vorher
beschriebenen Arten, krniger in der Struktur, daher rauher.
6. Gleitschnee: Ist (durch Sonne oder Regen) an seiner uersten Oberflche erweichter
und deshalb besonders glatter und gleitfhiger Firnschnee. (Gefahr des Ausgleitens.)
7. Bruchharscht: Ist Firnschnee, dessen Decke nicht dick genug ist, um das Durchtretendes Fues zu verhindern.
8. Durchweichter Schnee: Ist die hufige Form des Firnschnees in den
Nachmittagsstunden eines schnen Sommertags. Derselbe ist von unten nach oben immer
mehr durchweicht, daher kein pltzliches Einbrechen, sondern allmhliches Einsinken des
Fues.
Weitere Eis- bezw. Schneearten ergeben sich durch die mannigfaltigen Kombinationen
von Zwischenstufen der Vorgenannten. Der Begriff Pulverschnee ist allgemein bekannt und
spielt bei der Eistechnik nur ausnahmsweise eine Rolle (Pulverschnee auf Eis).
Beim Betreten vereister oder verharschter Hnge ist zu trachten, den Reibungswiderstand,
der den auftretenden Fu vor dem Abgleiten bewahrt, soviel als mglich zu vermehren. Je
grer der Winkel, zwischen der Vertikalachse des eigenen Krpers und der Unterlage ist,
desto grer ist der Reibungswiderstand, und desto kleiner wird, die Gefahr des Ausgleitens.
Auf solchen Hngen daher aufrecht stehen; den Oberkrper vom Hange weg, nicht ihn
ngstlich zu demselben hinneigen. Diese Haltung wird dadurch erleichtert, da der Stock
(Pickel) mit der dem Hange zugekehrten Hand im Ristgriff, mit der anderen Hand im
Kammgriff (beim Pickel um dessen Kopf) gefat und mit der Spitze seitlich hineingedrckt
wird. Hiebei ist nicht sosehr in den Hang hineinzustechen, als vielmehr etwa senkrecht zur
Lngsrichtung des Pickelstieles auf diesen zu drcken und so dem Krper einen dritten
Sttzpunkt zu gewhren. Bei groer Steilheit ist, es auch (besonders bei wsserigem Eis,
Firnschnee oder Gleitschnee) von Vorteil, mit der Pickelhaue bei jedem Schritt seitlich in
den Hang hineinzuschlagen und sich so stets einen gegen das Abgleiten schtzendenHaltepunkt zu verschaffen. Hiebei soll sowohl der Sohlenballen, sowie der Absatz des Fues
(meistens jedoch nicht vollstndig, sondern etwa zur Hlfte) quer zum Hang aufgesetzt
werden, daraus erhellt, da steile Hnge (sei dies mit oder ohne Hilfe gehauener Stufen)
normaler Weise schief ansteigend, bezw. in Serpentinen berwunden werden.
Bei Firnschnee und nicht allzugroer Steilheit wird, das bloe Aufsetzen der Sohlenkante
(Pickelhaue bei jedem Schritt einschlagen) gengen. Sonst aber, werden die Stufen mit
dem Fue eingestampft (nur bei Firn und Gleitschnee mglich) oder mit dem Pickel gehauen
werden mssen.
Beim Einstampfen der Stufen soll nicht von oben nach unten getreten, sondern mit seitlich
und vorwrts schwingendem Bein, mit der Sohlenkante gegen den Hang geschlagen werden,
so oft bis die Schuhsohle soviel Platz findet, da sie beim Betreten der Stufe nicht seitlichausgleiten kann.
Sobald der genagelte Schuh und die Steigeisen keinen gengend sicheren Halt mehr
gewhren und die durch Einstampfen hergestellten Stufen nicht ausreichen, bezw. einen zu
groen Zeit- und Kraftaufwand erfordern, tritt das Stufenschlagen mit dem Eispickel ein.
Bei Eisarten 1. bis 4. ist mit der Pickelhaue durch seitliches Schlagen zuerst die Basis der
Stufe zu schaffen und dieselbe erst nachher durch Schlge von oben auszuarbeiten. Zum
Schlusse durch Schaben mit der Schaufel des Pickels von liegengebliebenen Eissplittern und
kleinen Unebenheiten zu reinigen. Bei dunklem Eis (1.) sehr mhsam oft 20 bis 30 Schlge
ntig, bei grnem Eis (2.) Achtung, da die schon fast fertig gestellte Stufe nicht durch einen
unvorsichtigen Hieb, infolge der Sprdigkeit des Eises verdorben wird.
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Bei wsserigem Eis (3.) auch mit der Schaufel abwechselnd Hiebe fhren. Bei Platteneis (4.)
nur kleine Tritte und diese mit Vorsicht schaffen, weil sonst der, die einzige
Ersteigungsmglichkeit bietende, Eisbelag leicht abspringt und die glatte griff- und trittlose
Platte zu Tage tritt. Im Firn- und Gleitschnee (5. und 6.) ist die Bewegung des
Stufenschlagens wesentlich verschieden auszufhren. Sie ist hnlich der des Schnitters, der
die Sense schwingt, seitlich weitausholend, wobei nicht nur die Kraft der Arme die Arbeitleistet, sondern der ganze Oberkrper diese Arbeit durch Mitschwingen untersttzt. Die
Stufen werden nicht so sehr geschlagen", als vielmehr aus dem Hang ..herausgerissen".
Daher gebraucht man in diesem Falle die Schaufel und zwar derart, da ihre Kante nicht
vollkommen paralell zur Firnflche sondern etwas schief whrend des Hiebes zu liegen
kommt. Hiebei steht die Haue des Pickels naturgem in vertikaler Richtung in die Hhe.
Auf solche Art kann im Firn- und Gleitschnee mit einem Schlag eine Stufe hergestellt
werden. Bei einiger Uebung ist also das Stufen schlagen whrend des Steigens. ohne da
hiedurch ein Aufenthalt entstehen wrde, mglich. Wird (durch den Mindergebten) nach
durchgefhrtem Schlage etwas an Gleichgewicht eingebt, so kann dasselbe gleich wieder
dadurch vollkommen gewonnen werden, da unmittelbar nach dem Schlage und whrend
der Fu die eben geschaffene Stufe betritt, die Stockspitze in den Hang seitlich eingedrckt
wird.
Liegt am Eis oder Firn eine dnne Lage Weich- oder Pulverschnee, so ist diese, ehe die
Stufe geschlagen wird, sorgfltig mit der Schaufel zu entfernen.
Da das Einstoen eines Trittes mit dem Fue, diesen, das Schlagen einer Stufe aber
hauptschlich die Arme anstrengt, so ist es ratsam, beim Ersteigen eines steilen Firn-(Gleit-)
Schneehanges in der Technik zu wechseln, d. h. die Stufen bald mit dem Pickel zu schlagen,
bald mit dem Fue einzustoen.
Bei allen diesen Arten des Emporsteigens wird der Krper nicht frontal, sondern seitlich
zum Hange gehalten. Das ist die normale Art.
Unter Umstnden ist aber auch ein gerades Emporsteigen in der Gegenrichtung desflieenden Wassers empfehlenswert, u. zw. in folgenden Fllen:
a) Hat man einen unsicheren Bergsteiger mit Seilsicherung (-Hilfe) im Aufstiege zu
untersttzen, so ist gerades Emporsteigen deshalb sicherer, weil im Falle des Ausgleitens des
Gefhrten derselbe ohne Pendelschwung sofort ruhig am Seil hngt. (Daher Praxis vieler
Fhrer, die schlechte Touristen zu fhren gewhnt sind!) Das Emporsteigen soll hiebei
immer erst wieder nach Herstellung von je 2 Stufen (eine fr linken und eine fr rechten
Fu) fortgesetzt werden.
b) Insbesondere bei Firn- und Gleitschnee (eine nicht zu lange Strecke weil anstrengend!)
mglichst rasch zu Ueberwinden (Zehengang): Hiebei werden nur die Fuspitzen durch
einen von rckwrts weit ausholenden Schlag in die Firndecke eingeschlagen. Mit dem
Pickel untersttzt man die Bewegung derart, da man ihn mit einer Hand bei der Schaufelhlt und die Haue hei jedem Schritt in den Firn und sich daran empordrckt. Die andere
Hand kann zur Herstellung des Gleichgewichts bei jedem Schritt flach aufgelegt werden.
Diese Art des Emporsteigens ist auch hufig bei Bruchharsch sehr ratsam; der Druck des
Krpergewichts wirkt hiebei weniger in vertikaler Richtung (also in mehr oder weniger
groem spitzen Winkel) auf die Schneedecke (je nach der Steilheit), sondern vielmehr
nahezu paralell zur Harschdecke. Der hchstens bis zur Mitte des Sohlenballens
eingestoene Fu findet daher soviel Widerstand, da er nicht weiter versinkt. Haltung
hnlich wie im vorigen Absatz beschrieben, Knie auflegen, um Krperlast soviel als mglich
zu verteilen.
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c) In durchweichtem Schnee ist es, gerade emporsteigend, mglich, einen Teil des
Krpergewichtes durch Querlegen des Pickelstiels in Kopfhhe auf die Arme zu bertragen
und so die Arbeit der Fe durch Emporstemmen mit den Armen zu erleichtern. Dies kann
auch, wenn der Schnee nicht zu weich dazu ist, durch Einstoen des Pickelstockes und
Emporziehen daran geschehen.
Auf jeden Fall ist der Fu sorgfltig und krftig einzustoen und der Tritt durchHineinschieben von Schnee und nochmaliges Feststampfen zu verbessern.
Es ist beim Gehen in Eis besonders darauf zu achten, da pltzliche, ruckartige
Bewegungen vermieden werden. Diese sollen vielmehr abgerundet, elastisch, vorsichtig und
stets mit angespannten (besonders Knie-) Muskeln erfolgen. Ist ein, technische
Schwierigkeiten bietendes Kluftsystem, ein Eisbruch u. dergl. zu durchschreiten, so hat man
sich (wie im Hochgebirge stets) vorher ein genaues Bild des besten Weges und der zu
berwindenden Schwierigkeiten zu machen.
Dasselbe gilt insbesondere von der Bezwingung kurzer, schwerer Eispassagen, z. B. eines
Eisturmes, Eiswand usw. Hiebei mssen mitunter nicht nur Stufen fr den Fu, sondern auch
Griffe fr die Hand geschlagen werden. Dabei vorher genau berleben, wieviel Griffe und
Tritte, wie weit auseinander, in welcher Hhe etc notwendig sind; dann erst die Arbeit
beginnen.
Das Abwrtssteigen erfordert im Allgemeinen mehr Uebung als das Bergansteigen,
insbesondere auf Eis (Art. 14) und Firnschnee (Art. 56). Regeln: Sich ruhig und
langsam mit gespannten Kniemuskeln von einem Tritt zum anderen herunterlassen. Mit
Hilfe des Pickels dem Krper die aufrechte Haltung geben. Vermehrung der Reibung. Auch
kann wie beim Aufstieg die Pickelhaue bei jedem Schritt zur Erhhung der Sicherheit
eingeschlagen werden. Nicht mit dem Ges am Hang herumrutschen und eventuell die
Stufen verderben. Jedoch solange wie mglich mit dem Rcken zum Hang gehen
(Zeitersparnis). Eventuell kann, wenn derselbe sehr steil ist, abwechselnd ein Fu hinter dem
anderen und dann wieder vor dem anderen heruntergesetzt werden. (Schrg gehen.) Nur beienormer Steilheit verkehrt (Gesicht zum Hang) gehen und dann stets Pickel an der Schaufel
fassen und Haue ins Eis drcken. Beim Stufenschlagen im Abstieg stets Krper schrg zum
Hang; Pickel mit einer Hand gefhrt. Bei Fassung mit beiden Hnden ist, die notwendig
vorgebeugte Haltung fr die Rckenmuskulatur sehr anstrengend und daher vorteilhaft, sich
eine Seillnge weit, am Seil von oben gehalten, hinabzulassen und die Stufentrasse
hinaufzuschlagen. Ueber kurze, zwischen Felsen gelegene, blanke Eishnge ist. das Abseilen
mit Erfolg anzuwenden.
Der Eispickel soll einen Stiel (Stock) aus Eschenholz (Hickory) von stark ovalem
Querschnitt und einer Lnge vom Boden bis ungefhr unter den Nabel des Besitzers haben
(darf nicht federn). Ein lngerer Stiel ist allenfalls beim Stufenschlagen nach abwrts
angenehm, sonst aber stets hinderlich. Die Haue soll hchstens 15, die Schaufel (nichtdreieckig) hchstens 8 cm lang und nicht stark gekrmmt sein. (Im Allgemeinen gengen 10
bezw. 6 cm.) Der Pickel soll einen guten Zug"; d. h. seinen Schwerpunkt mglichst nach
dem Kopf des Pickels, haben. Die Stockspitze soll stets scharf, aber nicht zu schwer sein.
Besonders schwere Eispickel haben nur den einen Vorteil, da sie das Stufen schlagen im
harten Eis (Art. 14) erleichtern, im brigen sind sie aber bei den meisten Arten des
Steigens sehr hinderlich, ermdend zu tragen, daher nicht empfehlenswert.
Die Steigeisen haben den Zweck, das Gehen auf steilem Eis und Eishngen ohne Stufen
(eventuell mit Herstellung nur kleiner Stufen) zu ermglichen. Hiedurch wird naturgem
Kraft und Zeit erspart und das Gerusch des Stufenschlagens vermieden, drei militrisch
sehr wichtige Vorteile! Ueber Art der Steigeisen etc. siehe Kapitel Ausrstung und
Bekleidung".
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Sollen die Steigeisen die angegeben Vorteile wirklich besitzen, so ist hiezu eine eigene
Technik des Gehens notwendig.
Grundstze derselben: Ruhig und sorgfltig gehen, nicht sich selbst in die eigene Hose
oder Schuhe treten, trachten, da smtliche Zacken in das Eis eingreifen und durch die
Krperschwere mglichst stark hinein gedrckt werden, daher Fusohle nicht gegekantet,
sondern flach aufsetzen. Bergansteigen seitlich; zu dem Zweck, das Fugelenk desbergseitigen Fues nach einwrts (Knie zum Krper!), den talseitigen nach auswrts (Knie
weg vom Krper) biegen; Krper aufrecht, mit Pickel leicht seitliche Anlehnung suchen.
Da dieses Abbiegen das Fugelenk (besonders des Anfngers) stark anstrengt, so soll
man Berg- und Talseite wechseln, also in steilen Serpentinen bergansteigen.
Beim Bergabsteigen solange als mglich in der Richtung des flieenden Wassers bleiben!
Sohlen flach halten, Fe ein klein wenig auswrts, Schultern etwas zurckbiegen, Becken
vorschieben, also im wesentlichen kreuzhohl; das Ges darf nicht nach rckwrts
hinausragen. Hiedurch wird die Krperschwere am besten nach vorwrts gebracht und dient
nun dazu, alle Zacken fest ins Eis zu drcken. Pickel nicht bentzen! Diese Art des
Abwrtsgehens verursacht dem Anfnger Schwierigkeiten und etwas Scheu, ist aber
verhltnismig rasch zu lernen. Bei sehr steilen Hngen Gesicht zum Hang wenden.
Der Gebrauch des Seiles im Eis ist genauestens und sorgfltigst zu pflegen ( siehe
Seilanwendung). Grundsatz ist, wie im Fels, da der im Aufstieg Vorausgehende, bezw im
Abstieg Nachsteigende (Fhrende) in der Lage ist, die Anderen im Falle des Sturzes zu
halten. Am sichersten ist das der Fall, wenn einzeln gegangen" wird, d. h. der Erste geht ein
Stck voraus, nimmt eine sichere Stellung ein und lt den Zweiten nachkommen, was sich
dann fortgesetzt wiederholt. Dieses Sichern geschieht im Firn bezw. in Gletschern derart,
da der Pickelstiel eingestoen, dann (an der Haue und Schaufel gefat) gedreht, aus dem so
entstandenen Loch (nicht ganz) herausgezogen und nochmals hineingestoen wird, so lange,
bis er entweder auf hrten Grund (Fels oder Eis) aufstt, oder aber nur mehr 2 Handbreiten
herausragt. Man stellt sich nun derart, da man den Pickelkopf etwa in Kopfhhe hat, legtdas Seil um den Pickelstiel und zieht den einen Teil hinauf, den anderen hinab, whrend der
Gesicherte heraufsteigt, immer mit der einen Hand beide Seilteile zusammen erfassend. Ist
der Firn zu hart, um den Stiel hineinstoen zu knnen oder eine Eisart (14) vorhanden, so
wird die Haue mglichst tief eingeschlagen, das Seil um den Pickelkopf gelegt und hnlich
verfahren. Hiebei Risse im Eis ausntzen!
Auch der Vorhergehende kann unter Umstnden so gesichert werden, natrlich
umsomehr, je krzer der Seilabstand ist.
Wechselt fester tiefer Schnee mit Eis oder ragen aus diesem stellenweise Felszacken heraus,
so sind diese Stellen zu Sicherungszwecken auszuntzen und die jeweiligen Seillngen
darnach einzuteilen.
Das Abfahren auf Firn(Gleitschnee)-Hngen soll nur von absolut Gebten oder wenn aufkurze Strecken ein gefahrloser Auslauf vorhanden ist, unternommen werden; am besten geht
es auf Gleitschnee stehend. Hiebei Fe flach halten. Pickel rckwrts leicht (oder gar nicht)
einsetzen. Knie weich. Zum Bremsen oder Stehenbleiben: Fuspitzen etwas heben und sich
stark auf Pickel rckwrts beugen, so, da Abstze und Stockspitze gleichzeitig eingreifen.
Achtung! da die Fe hiebei nicht ausgleiten; oder Fe querstellen und mit den
Seitenkanten der Schuhsohlen bremsen. Auch darauf ist zu achten, da man sich im Falle
eines pltzlichen Durchbrechens durch die Schneedecke whrend des Abfahrens nicht nach
vorne berschlgt. Vorteilhaft ist, beim Abfahren den einen Fu etwas vorzustellen, das
rckwrts befindliche Bein hiebei etwas gebeugt.
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Beim sitzend Abfahren (nur im Weichschnee und nicht zu steil) ist die Pickelhaue (im
weichen Schnee Schaufel) in den Schnee zu drcken, wobei eine Hand den Pickelkopf derart
umfat halten mu, da der Pickel nicht durch pltzliches Hngenbleiben der Hand entrissen
werden kann. Auf Firn kann man dies auch in halb liegender Stellung machen, wobei man
aber durch starkes Eindrcken der Pickelhaue jederzeit einhalten knnen mu. (Achtung
auf Steine.)Auf Eis (Art. 14) nur auf mig steilen Strecken von wenigen Metern mit Auslauf
abfahren! Achtung auf Tuschungen, wie z. B. dnne Pulverschneelagen auf Eis, was eine
unfreiwillige Beschleunigung der beabsichtigten Abfahrt zur Folge haben kann. Niemals mit
Steigeisen an den Fen abfahren! (Schnee ballen!) Auf (rauhem) Firnschnee kann man
auch seitlich bergab gehen, hiebei die Fusohlen stark kanten, den Oberkrper vom Hang
weg neigen und von Zeit zu Zeit die Pickelhaue in den Schnee einschlagen.
Bei unbeabsichtigtem Ausgleiten auf Eis trachtet man, sich nicht zu berschlagen, also
(insbesondere beim Uebergang ins Gerll) Fe (Zehenspitzen) heben, Pickel nicht
auslassen, Kopf rckwrts, Direktion halten, Pickelhaue aufs Eis drcken, um (meist ohne
wesentliche Wirkung) die Fahrt zu verlangsamen.
.Zum Bremsen auf Firnschnee nicht beide Hnde am Stiel, sondern eine an der Schaufel!
Auf Gleitschnee kann auf die gleiche Art gebremst werden auch dadurch, da die
Stockspitze unterhalb des talwrts gestellten Fues (seitliche Haltung zum Hang) in den
Schnee durch die eigene Krperschwere mit sich steigernder Wirkung hineingedrckt wird.
Wird zu zweien am Seil gegangen und gleiten beide aus, so ist es bei der ntigen
Geistesgegenwart und bei nicht allzuhartem Schnee gewi mglich, den Pickelstiel whrend
des Gleitens tief in den Schnee zu stoen und das Seil rasch herumzulegen, was ein Anhalten
der Seilpartie zur Folge hat. Nur darf der Pickelstiel nicht aus sprdem Material sein, da er
sonst bricht.
Steile Rasenhnge: Selbe sind besonders oberhalb von Felsabstrzen sehr heimtckisch
und gefhrlich, ja oft mehr als steile Eishnge. Am schlechtesten sind sie zu begehen, wennsie sehr trocken (drres Gras), am Morgen, wenn sie vom Reif bedeckt oder vom Regen na
sind; am gefhrlichsten, wenn sie gefroren oder mit Neuschnee bedeckt sind.
Das Begehen erfolgt wie bei den Eishngen. Steigeisen, Seil und Stufenschlagen sind
anzuwenden. Letzteres hier noch schwerer als im Eis durchfhrbar, da die Rasenhnge hrter
und zher sind. Gras auf lockerer Erde mit Vorsicht begehen, besonders Gras auf Felsplatten
Seilfhrung anwenden, wenn gute Sttzpunkte im Felsen vorhanden, da sonst gefhrlicher
wie im Eishang.
Gehen und Klettern im Fels.
Das Gehen im Hochgebirge auerhalb der gebahnten Wege erfordert entsprechendeUebung. Hauptbedingungen sind: Trittsicherheit und bei zunehmenden Schwierigkeiten:
Kletterfertigkeit.
Letztere ist fr alpine Truppen unerllich. Leichtere Klettereien mssen auch von
geschlossenen Truppen (Zgen, Kompagnien) durchgefhrt werden knnen.
Das Schwindelgefhl, an welchem viele Anfnger leiden, vergeht gewhnlich bei den
ersten Uebungen am Seil. Mannschaften, die hochgradig an Schwindel leiden, sind jedoch
von der Verwendung in schwierigem Terrain auszuschlieen. Das wichtigste Hilfsmittel
bietet auch fr den Kletterer das Seil.
Nehmen Schwierigkeiten und Steilheit so zu, da das Ausrutschen oder das Ausbrechen
eines Steines den Absturz zufolge haben, so mu der Fhrende die Partie anseilen. Mehr als
4 Mann drfen sich nicht zusammenseilen, da sonst das Weiterkommen ungemein langsamvor sich geht, und die Partie sich nicht mehr bersehen und berwachen lt.
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Hiebei ist als Hauptprinzip zu beobachten, da schlechte und unsachgeme Bentzung des
Seiles eher Gefahr als Hilfe bietet. Der Gebteste geht im Aufstieg voraus, und hat ohne
Rcksicht auf seine Charge die Leitung ber die Seilpartie. Seinen Anordnungen ist
unbedingt Folge zu leisten, die Schwcheren (wenig Gebten) gehen in der Mitte. Die
Seildistanz hat zwischen den Einzelnen mindesten 15 Meter zu betragen. Bei
Steinschlaggefahr Distanzen verkrzen. (Siehe Steinschlag). Im Abstieg tritt die umgekehrteReihenfolge ein. Vor schwierigen Stellen mu der Erste sich vorerst berzeugen, ob die
anderen auch sicher stehen; er hat sie auf alles aufmerksam zu machen, was die Sicherheit
des Ersten erhhen kann. An gefhrlichen Stellen haben die unten stehenden das Seil ber
einen festen Felszacken zu legen, um im Falle eines Sturzes den Ersten erhalten und den
Absturz der ganzen Partie verhten zu knnen. Fehlt ein Zacken, so ist ein Mauerhaken
einzuschlagen, und durch diesen das Seil zu legen. Erst wenn der Erste vollkommen
gesichert steht, lt er den Nchsten nachkommen. Hiebei mu das Seil immer straff
gehalten werden. Damit es nicht durch die Finger laufen kann, ist es notwendig, dasselbe
einmal mit einer Schlinge um das Handgelenk zu legen.
Seilhilfe, d. i. krftiges Ziehen am Seil, darf nur dann gegeben werden, wenn der
Nachkletternde so unter dem Helfenden steht, da er nicht von der Wand weggezogen wird,
und ins Pendeln kommt. Der Erste klettert erst dann weiter, wenn er die Andern vollkommen
gesichert wei. Mitunter kann der Zweite dem Ersten bei der Ueberwindung einer besonders
schwierigen Stelle untersttzen, z. B. indem er ihn auf seine Schultern steigen lt;
(Steigbaum), dies darf jedoch nur dann gemacht werden, wenn der Zweite vollkommen
sicher steht, und den Ersten zu sichern imstande ist, was sich am Besten mit einem
eingeschlagenen Mauerhaken machen lt. Die hufigste Ursache der Abstrze beim
Klettern besteht in dem Losbrechen von Steinen. Es ist daher die wichtigste Regel, jeden
Griff und jeden Tritt auf seine Haltbarkeit zu prfen, bevor man ihn bentzt und sich darauf
verlt. Bei schwierigen Klettereien, besonders im Kalkgebirge, verwendet man sehr
vorteilhaft den Kletterschuh, der eine Hanf oder Tuchsohle hat und auf den glatten Felsenviel besser haftet als der Nagelschuh. Auf stark rasendurchsetztem oder beschneitem Felsen
darf man ihn nicht verwenden, da die Gefahr des Ausgleitens viel grer ist als mit dem
Nagelschuh. Es ist daher ein fteres Wechseln der Nagelschuhe mit Kletterschuhen nicht zu
scheuen.
Auf trockenem Fels Kletterschuh, auf Gras-, Firn-, Eis- und Schneehngen der
Nagelschuh. Ein na gewordener Kletterschuh ist gefhrlich. Vermeiden!
Im Abstiege sind dieselben Vorsichtsmaregeln wie im Aufstieg zu befolgen. Als letzter
geht der Beste. Ueber besonders schwierige oder gefhrliche Stellen kann sich der Letzte
abseilen. (Siehe Anwendung des Seiles). Auf diese Weise kann man unersteigbare
Wandstellen im Abstiege berwltigen, mu sich jedoch dabei den Rckzug freihalten, falls
ein Weiterkommen dieser Art (zu kurzes Seil etc.) unmglich sein sollte. Eispickel fhrt manbei Klettertouren nur dann mit, wenn steiler Schnee oder steiler Rasen zu begehen ist, sonst
lt man ihn viel besser unten, da er mehr behindert als ntzt. Wird er beim Klettern
mitgenommen, so befestigt man um die Haue eine Gurtenschlaufe, und trgt ihn am
Handgelenk, um die Finger zum Fassen der Griffe freizuhaben. An schwierigen Stellen tut
man gut, Ruckscke und Pickel der Partie aufzuseilen, da diese beim Klettern sehr
behindern. Hiebei soll der Letzte das Gepck mit dem Seile von der Wand ziehen, damit es
sich nicht verhngt (Steinschlag). Besondere Sorgfalt ist der Behandlung des Seiles zu
widmen. Es kann leicht vorkommen, da es an scharfen Kanten durchgerieben, oder durch
Steinschlag beschdigt wird. Man mu nach jeder Tour und nach jedem Steinschlag das Seil
genau untersuchen. Nach lngerer Bentzung ist das Seil auf seine Tragfhigkeit zu prfen.
Dabei gilt als Norm, da ein Kletterseil eine Zugfestigkeit von 7800 kg hat.
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Um den Rckweg jederzeit, auch bei dichtem Nebel, wiederzufinden, empfiehlt es sich,
frbige, mit Steinen beschwerte Papierstreifen zu legen. Dieses hat der Letzte zu besorgen,
weil nur der Erste angeben kann, ob die Streifen auch von oben aus sichtbar sind. Eventuell
dienen auch diesem Zwecke Steintauben" (bereinandergelegte Steine).
Welche Art von verschiedenen Knoten am besten angewendet werden knnen siehe unter
Anwendung des Seiles".
Anwendung des Seiles.
(Der grte Teil des Textes und der Abbildungen dieses Kapitels wurde in uerst dankenswerter Weise vonder Alpenvereinssektion Bayerland E. V. in Mnchen zur Verfgung gestellt.)
Allgemeines.
Zu empfehlen sind gedrehte oder kunstgewebte Seile von bestem Manilahanf, 1113 mm
dick, 2030 m lang. (Gedrehte kringeln gerne, sind aber dauerhaft und gutgriffig; gewebte
sind leichter und geschmeidig, aber weniger dauerhaft und glatt.) Eine etwa angebrachteOese schneidet man auf, da sie beim Schrzen der Knoten unbequem ist. Das Ende
umwickelt man gegen Ausfransen mit Bindfaden und macht die Mitte des Seiles kenntlich.
Man fette es zeitweilig leicht mit Vaselin ein. Nach Gebrauch prfe man es auf erlittene
Beschdigungen und trocknet es recht bald und luftig. Es ist niemals feucht aufzubewahren,
damit es nicht kernfaul wird. Beachten, da ein altes, abgentztes Seil Gefahr bringt.
Das Einrollen des Seiles geschieht durch Legen gleichmiger Schlingen um Knie und
Sohle des gebeugten Beines und Zusammenbinden mit dem Ende. Gedrehte Seile rollt man
so wie die Spirale der einzelnen Schnre luft. Als Reserve und zur Anfertigung von
Schlingen fhre man 1020 m ca. 7 mm dicke Reepschnur mit. Seile gebrauchfertig bereit
halten, nie verwirrt und nie mit unntigen Knoten.
Das Seil ist um die Brust anzulegen und so knapp, da bei hochgehobenen Armen einHerausfallen nicht mglich ist. Rucksack zuvor ab. Der Erste trgt den Knoten gewhnlich
am Rcken, der Mittelmann an der linken Seite, der letzte an der Brust. Im Eis sollen nicht
mehr als fnf, im Fels nicht mehr als drei bis vier Mann an einem Seile gehen.
Beim Gehen achten, da das Seil nicht schleift, beim Klettern, da es sich weder
verhngt, noch Steine lst. Nicht darauf treten. Jeder ist fr die richtige Handhabung des vor
ihm befindlichen Seilstckes verantwortlich. Einen nicht bentigten Teil des Seiles um die
Brust zu winden, kann sehr gefhrlich sein. Mu der Abstand vorbergehend verringert
werden, so ist im felsigen und harmlosen Gelnde das berflssige Stck in Schlingen
geordnet in die Hand zu nehmen, auf Gletschern aber etwa mittelst Sackstiches an der
Brustschlinge festzuknpfen.
An schwierigen Stellen nicht im Gehen sichern. Dazu guten Sitz oder Stand nehmen.
Man suche und schaffe zuverlssige Sttz- und Sicherungspunkte zur Entlastung der Arme
vom Seilzug und halte das Seil im Ausgeben und Einholen stets leicht gespannt. Man reie
und zerre nicht, behalte den Gesicherten sorgsam im Auge und mache ihn rechtzeitig auf das
Zuendegehen des verfgbaren Seiles aufmerksam. Alle Zurufe knapp und klar. Man sei
mitrauisch gegen fixierte Seile und Seilringe. Abseilzacken etc. prfe man auf ihr
Verhalten bei starkem Zug in der gegebenen Richtung.
Prfen, ob die Felsen an den Reibungsstellen nicht zu scharfkantig sind, denn sie knnen
das Seil durchschneiden. Man stumpfe die Kanten durch Schlge mit einem Stein oder
Pickel ab oder lege gengend Papier unter.
Aufzuseilendes Gepck befestigt man in der Mitte des Seiles oder bindet daran eineSchnur, um es lenken zu knnen.
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Man unterlasse nie auch nicht um Zeit zu sparen die gebotene Seilanwendung. Viele
Unglcksflle ereignen sich im Abstieg und nach Zurcklegung der schwierigsten Stellen.
Darum das Seil nicht zu frh ablegen.
Knoten
Jedesmal durch Anziehen nach allen Seiten prfen, ob nicht eine trgerische Zugschlinge
entstanden ist. Um Knoten (nasse!) leichter lsen zu knnen, empfiehlt es sich, beim
Knpfen ein Stck Reepschnur oder einen Lappen hineinzustecken.
einen losen Knopf in das Seil, lege es an. ziehe, das Ende durch diesen Knopf und mache
davor einen zweiten das andere Seilstck umfangenden, damit das Ende nicht
zurckschlpfen kann.
Fhrerknoten oder Sackstich.
Spierenstich. Zuverlssiger
Knoten fr Einschlingen,
Seilringe und zum
Verbinden zweier Seile.
Den Mittelleuten nicht zu
empfehlen, da er - lose
geknpft - fr diese zueiner Zugschlinge werden
kann. Man mache ungefhr
ll/3 m vom Ende
Am hufigsten angewandt, weil
leicht und rasch zu knpfen. Fr
alle Schlingen sowie zum
Knpfen von Seilringen und
Verbinden zweier Seile tauglich.
Besonders vorteilhaft fr
Mittelmannschlingen, da kein
Ende durchgezogen werden
mu.Man mache mit doppelt
genommenen Seil einen Knopf.
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Doppelter Schiffer- oder Kreuzknoten.
Leicht zu lsen Empfehlenswert
Doppelschlinge.Mindert das Einschneiden des Seiles.
Man knpfe das Seil so, als sollte der Fhrerknoten aber mehr als doppelt so lang wie
gewhnlich gemacht werden, ziehe den Knopf noch nicht ganz zusammen, sondern
stecke durch ihn zuerst die zusammengefaltete Schlinge a so weit, da eine zweite, kleinereSchlinge b entsteht, durch welche die grere mitsamt dem Knopf gezogen wird.
Anseilen auf dem Gletscher.
Normaler Abstand bei 2 Mann 1012 Meter, bei 3 Mann 8 -10 Meter, eine kleine
Schlinge als Spielraum, welche jeder Mann in der Hand hlt.
Einen halben Meter vor jeder Brustschlinge eine kleine Schlaufe in das Seil knpfen, um
den Pickel durchstoen, und um sich losseilen zu knnen.
Brustschlinge des ersten Seiles befestigt, da sein Durchziehen bis zum Knopf der Schlinge
nicht behindert ist.
Bei doppelt genommenen Seil entfllt naturgem das Heranziehen eines zweiten Seiles,resp. einer Reepschnur.
Ein in eine Spalte Eingebrochener wird auf
folgende Art heraufgezogen: Die Gefhrten
haben sich in blicher Weise durch ein Seil
verbunden. Ein zweites Seil (ev. Reepschnur),
das an jedem Ende eine Schlinge hat, gro
genug, um mit dem Fu hineintreten zu knnen,
und das einschlielich der Schlingen ca. 1 m
lnger, als der genommene Abstand ist, wird
durch Schnur oder Riemen so an der
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Das Verfahren ist hiebei wie folgt:
1. Der Obere fat seine Schlinge; der Untere zieht die seine zum Fu herab und tritt
hinein, jedoch ohne sie zu belasten.
2. Der Obere zieht das Nebenseil an. wodurch das im Steigbgel befindliche Bein hher
gehoben wird.
3. Der Untere belastet dieses Bein und streckt es; gleichzeitig greift er am Hauptseil nach.4. Der Untere entlastet durch Festhalten am Hauptseil den Steigbgel.
5. Der Obere zieht das Nebenseil an, wodurch das im Steigbgel stehende Bein gebeugt
wird.
Diese Ttigkeiten wiederholen sich, bis der Untere auf dem Rande der Spalte angelangt
ist. Der Obere hat nicht ntig, an den unsicheren Spaltenrand heranzutreten.
Ist von einer greren Partie ein Teilnehmer in eine Spalte gestrzt, so empfiehlt sich
Hinablassen eines mit Schlinge versehen Seiles und sinngeme Anwendung obigen
Verfahrens.
Sind 3 bis 4 Mann bei der Partie, so kann mit Bentzung eines zweiten Seiles und mit
gleichzeitigen Ziehen von beiden Spaltenrndern aus, der Eingebrochene, wenn der Schnee
nicht zu weich ist und das Seil nicht zu tief einschneidet, geborgen werden.
Abseilen.
Vorerst an gefahrlosen Stellen ben. Der Kletterschlu (Bild A) ermglicht ein rasches
Abwrtskommen, ohne jeden Kraftaufwand. Absolut sicher und einfach zu machen. Hiebei
ist zu beachten:
Mit den Hnden das Seil ganz leicht halten, immer mit der rechten Hand das Seil unten
fassen, die linke Hand immer oben und nicht hangeln. Die Krperhaltung so, als ob man auf
einem Stuhl sitzen wrde.
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Will man bremsen (Bild B), so drckt man mit dem rechten Arm das Seil an den Krper;
verreibt sich das Seil zu stark (besonders bei dicken Seilen der Fall) und geht das
Abwrtskommen zu langsam, so lftet man mit der rechten Hand das hinunterhngende Seil
und fhrt es knapp unter die linke Hand, beide Seile leicht haltend.
Luft dann der Krper zu schnell, so drckt man in dieser Stellung mit der rechten Handbeide Seile krftig zusammen.
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Abseilen mit Klettern
Ohne Sicherung unter Sicherung.
Besonders dem Letzten an Kletter-
stellen zu empfehlen, ber welche
die Gefhrten unter Sicherung
abgestiegen sind.
Man lasse das doppelt genommene
Seil von einem Untenstehenden
straff halten. Als Alleingeher binde
man etwa den Rucksack daran und
zwar so, da er hinabgelassen
etwas ber dem Boden hngt.
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Verwendung der ganzen Seillnge beim Abseilen.
Soll fr gewhnlich nicht vorgenommen werden, da das Klettern am einfachen Seil
immer schwieriger als am doppelten ist. Besser zuviel als zuwenig Seil mitfhren. Jedenfalls
empfiehlt sich die Mitnahme mindestens eines geschmiedeten, eisernen Strangringes von ca.
60 mm uerem Durchmesser und 9 mm Strke.
Vor dem Abklettern des Letzten prfen, ob die Vorrichtung funktioniert.
Den Knoten knpfe man
unmittelbar am Ring. Die zumAbziehen des Seiles bestimmteSchnur wird besser am Knoten alsam Eisenring befestigt, da sie den
etwa durch den Seilring gezogenenKnoten so leichter zurckholt.
Funktioniert am besten, doch ist die
Mitnahme einer entsprechendenAnzahl von Eisenringen ntig, dabei jedesmaliger Anwendung einRing zurckbleibt. Der Ring am
Seil kann durch ein zuverlssigesStck Holz ersetzt werden.
Nur anzuwenden, wenn Eisenring
mangelt. Der Knoten zieht sichgerne durch den Seilring und istdann schwer zurckzuholen. DieEndschlinge nicht zu gro machen,
sonst kann sich der Knoten auchnoch d. diese ziehen, worauf dasZurckholen unmglich sein wird.
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Sicherung beim Abseilen
des Ersten
Erfordert verhltnismigviel Seil
des LetztenSelbstsicherung
Alleingehern u. bei Seilmangelzu empfehlen.
Man achte darauf, da
das Seil genau in der
Mitte eingehngt ist.
Zum Abschnellen des Seiles
stelle man sich mglichst inseiner Fallinie auf.
Man achte darauf, da das Seil genau in der Mitte
eingehngt ist.Man knpfe den Seilring nicht zu klein, um fr das
Durchziehen Spielraum zu lassen. Manchmal ist es
zweckmig, in den ersten Seilring einen zweiten zu
hngen, da das Seil selbst nicht scharf berkanten darf.
Beim Einhngen des Seiles achte man darauf, da jener
Teil, an welchem sich ein Knoten oder Ring befindet und
an welchem beim Zurckholen gezogen werden mu, an
der vom Fels abgekehrten Seite hngt. Zum Abziehen des
Seiles stelle man sich mglichst abseits von seiner Fallinie
auf.
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Sicherung beim Klettern.
Bei Verwendung von Mauerhaken im Fallinien-Aufstieg knnen manchmal Zeit und Haken
gespart werden, wenn der Haken doppelter Tritthhe eingetrieben und daran eine
Seilschlinge befestigt wird, die wie ein Steigbgel dem ersten Tritte dient.
Guter Sicherungsstand.
An manchen Stellen besser: Sitzen
mit Anstemmen der Fe oderStehen mit Anstemmen einer
Schulter.
Selbstsicherung durch
Mauerhaken.
Um durch erhhte Reibung ein
Umleiten des Seiles zu erschweren, kann es
sich empfehlen, das freie Ende ber eine
Schulter und unter der jenseitigen Achsel wieder
nach vorne zu fhren. Sehr zweckmig ist die
Untersttzung des Sichernden durch einen
Dritten.
Damit sich der Nachkommende
nicht loszubinden braucht, zieht man
nicht das Haupt- sondern ein Nebenseil
durch den Hakenring.
Bei sehr schlechtem Stand bindet sich
der Sichernde durch Reepschnur an
einen Mauerhaken.
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Sicherung bei einem Quergang.
Ist kein natrlicher Untersttzungspunkt zu finden,
so ersetzt man ihn durch einen Mauerhaken.
Gelndesicherung
Vorteilhaft z.B. fr Unangeseilte an einer heiklen Stelle.
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Sicherung auf Gletschern.
Der Umstand, da es einem Einzelnen nur uerst selten gelingt, den in einer Spalte
freihngenden Gefhrten herauszuholen, gebietet beim Gletschermarsch zu zweien die
Anwendung aller Vorsichtsmaregeln. Ein etwa mitgefhrtes Reserveseil trgt der
Hintermann.
Es wird stets nur ein Seilstck um den Pickel geschlungen, um es im Falle des Einbrechens
sofort festbinden zu knnen und mit dem anderen beweglich zu sein.
Der Erste sichert in gleicher Weise den Nachkommenden.
Erscheint die Gefahr des Durchbrechens einer nicht zu umgehenden Brcke gro, so
rste man sich im voraus fr das Herausarbeiten: eventuell Mantel anziehen, Pickel
anhngen, Knicker zum Trittmeieln bereithalten. Unter Umstnden liegend ber die Brcke
kriechen.Auch bei seichtem Einbrechen in eine Spalte lege man sich sofort flach auf den Schnee
und krieche auf allen vieren weg.
Ist ein Eingebrochener heraufzuziehen, so wird sich das Seil am Spaltenrand stark
abscheuern oder tief einschneiden. Um das zu verhindern, schrge man womglich den Rand
ab und lege den Pickel so auf, da das Seil ber ihn wie ber eine Rolle luft.
Zur Ueberwindung einer R a n d k 1 u f t empfiehlt sich unter Umstnden die Mitnahme
eines Pfahles, der als Abseilpflock eingerammt und zurckgelassen werden kann.
Im Abstieg ber sehr steilen Firnhang kann es eine Zeit- und Kraftersparnis sein, die
Stufen von unten nach oben zu schlagen. Der Vormann wird zu diesem Zwecke am Seil
hinabgelassen und schlgt Stufen zu den Gefhrten hinauf.
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Beim Skilauf ber spaltenreiche oder unbekannte Gletscher lege man im Aufstiege stets
das Seil an. Zur Abfahrt seile man sich an, wenn die Zerschrndung besondere Vorsicht
verlangt.
Im Nebel fahre man, wenn keine sichere Spur vorhanden ist, immer angeseilt.
Bei der Abfahrt am Seil fhrt der Gebteste als Zweiter; Abstnde verdoppeln;
pltzliches Schnellerfahren, eines Einzelnen vermeiden. Bleiben die Bewegungen trotzdemzu sehr behindert, so sind in allen Fllen, in denen die Sicherheit die Beibehaltung des Seiles
fordert, die Ski abzulegen.
Bei freier Abfahrt luft ein Erfahrener mit groem Abstand behutsam voraus; die
Anderen knnen in flotterem Tempo folgen. Das Seil wird dabei vom Letzten getragen.
Orientierung bei Nacht und Nebel.
Als Orientierungsmittel dienen Karte, Kompa und Hhenmesser. Vorteilhaft ist es, sich
die Route vor Antritt der Tour der Karte genau einzuprgen. Es verschafft einen
allgemeinen Eindruck ber das zu durchwandernde Gebiet. Als Kompa empfiehlt sich die
Bezardbussole. Der Aneroid dient einesteils als Barometer, andernteils zur Feststellung der
absoluten Hhe und ermglicht somit eine genauere Bestimmung des Standortes auch bei
Nacht oder im Nebel. Der Hhenmesser verlangt achtsame Behandlung und ist fters zu
kontrollieren (wenn man mit Sicherheit eine in der Karte eingetragene Hhenkote erreicht
hat), da sonst bei Witterungswechsel Hhefehler bis zu 100 Meter vorkommen.
Vor Aufbruch zum Abmarsch ist womglich eine Kursskizze anzulegen. Sie hat den
Zweck, jene Orientierungsdaten zu geben, welche whrend der Tour ntig sind und erspart
die Bentzung der Karte, weil zum Einhalten der Marschrichtung die Bussole allein ntig ist.
Die Herstellung der Kursskizze geschieht folgend: Man legt auf die ausgebreitete Karte ein
Stck durchsichtiges Papier (Oleate) ber das zu begehende Terrain und fixiert es mit
einigen Reingeln oder Nadeln, dann wird zuerst der Nordstrich, dann die Hauptpunkte derMarschlinie angezeichnet und die absolute Hhe beigesetzt. Fhrt die Linie zwischen diesen
Hauptpunkten nicht gerade durch, so sind Zwischenpunkte einzusetzen. Diese werden dann
mit Geraden verbunden und erhalten folgende Bezeichnungen: 1. Deren Himmelsrichtung
im Sinne des Marsches in Graden der Bussole, 2. die Distanz in Schritten und drittens
eventuelle Steigungen oder Geflle in Graden oder Metern eingezeichnet. Sehr erleichtert
wird die Orientierung im Terrain durch leicht sicht- und erkennbare Punkte, wie Felsen,
Bume, Gletscherbrche. Auch diese sind durch Signaturen einzuzeichnen und mglichst
die Route ber diese zu fhren und zwar als Kontrollpunkte. In der Karte erkennbare
Mulden, die eine Abweichung aus der Marschlinie, aber keine besonderen Wendepunkte
bedingen, sind mittels Bogenlinien im Sinne der Abweichung ebenfalls anzudeuten, Das
Bild der Kursskizze veranschaulicht am besten die durchzufhrende Route und gibt alleOrientierungsmomente, welche auf dem Marsche gebraucht werden.
Zur Ermittlung der Richtung in Graden der Bussole kann die Bezard-Bussole oder (genau
und einfacher) ein gewhnlicher Transporteur aus Papier oder Celluloid (besser) verwendet
werden. Das Durchpausieren der Skizze auf durchsichtiges Papier gibt lediglich ein der
Karte hnlicheres Bild. Im Notfalle kann sie auch auf gewhnlichem Papier abgezeichnet
werden.
Vor dem Abmarsche stelle man den Hhenmesser ein, nehme die Zeit und mittels
Bussole die einzuschlagende Richtung. Die ersten 2 bis 3 Mann werden auf Sehweite
vorausgeschickt, der Fhrende folgt als dritter oder vierter, kontrolliert die Vordermnner,
da sie die Richtung einhalten und korrigiert durch Zurufe, Pfeifensignal, das Abweichen
von der Richtung.
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Besonders im schwierigen Terrain ist keine grere Abweichung zuzulassen. Beim
nchsten Wendepunkt, der, falls er im Terrain nicht erkenntlich ist, mittels Anzahl der
zurckgelegten Schritte oder der verbrauchten Marschzeit zu bestimmen ist, wiederholt sich
die Einstellung der Richtung wie beim Abmarsch.
Eine sehr verlliche, wenn auch zeitraubende Art der Streckenmessung kann mit Hilfe
des Seiles geschehen. Dies wird jedoch nur in fr die Orientierung wichtigen Fllen zurAnwendung gelangen.
Auf stndige Verbindung aller Teilnehmer, besonders bei Nebel und Schneesturm ist
strenge zu achten. Zur Aufrechthaltung der Verbindung ist eventuell das Seil zu verwenden.
Bei sehr unsichtigem Wetter ist die Kontrolle des Fhrenden auf das Genaueste zu
handhaben.
Biwak, Schneehtten.
Ist aus irgend welchem Grunde ein Nchtigen im Freien ntig, das beabsichtigt ist, so
bereite man sich schon beim Abgehen durch Mitnahme aller wichtigen Ausrstungsstcke
vor. Namentlich ist die Mitnahme von Ueberkleidung, Pelzwesten, Papier, eines zweiten
Zeltblattes, Spirituskochern mit Tee usw. angezeigt. Nach Mglichkeit suche man im Zelt zu
nchtigen, mglichst viel Leute unter einem Dach, bei Verwendung der brigbleibenden
Zeltbltter als Bodenbelag. Vorteilhaft ist es, das Zelt in einem entsprechend ausgehobenen
Schneeloch, jedenfalls aber in einer windgeschtzten Mulde, aufzuschlagen. Tannenzweige,
Ski usw. als Bodenbelag nehmen! Alle vorhandenen Kleidungsstcke anziehen,
Papiereinlagen verwenden! Eng aneinander legen! Fe eventuell in den Rucksack; Schuhe,
wenn angngig, ausziehen, mit Papier ausstopfen und unter das Kopfpolster" legen! Zelt
kann, wenn gut geschlossen, mit Spirituskochern geheizt werden.
Vorteilhaft ist die Anlage einer Schneehtte, die meist, rasch und einfach hergestellt
werden kann. Namentlich in Ermanglung einer gengenden Zahl von Zeltblttern, beiSchneesturm, bei lngerem Verweilen ist es die beste Lsung der Nchtigungsfrage. Die
einfachste Anlage: Man grbt (Spaten, zur Not auch mit Hilfe der Ski) ein etwa 1 m tiefes,
zirka 1.50 m breites, rechteckiges Loch, das in der Mitte (in der Lngsrichtung) in der Breite
von etwa 50 cm einen noch 50 cm tieferen Graben erhlt (Platz fr die Fe); etwa 50 cm
hher wird das Loch zirka 1.50 m breit, hiedurch entstehen die im Abstand von zirka 50 cm
von einander entfernten, an den Lngsseiten laufenden Sitzbnke. Der ausgehobene Schnee
dient eventuell zum Aufbau der Wnde (noch zirka 50 cm). Die Lnge richtet sich je nach
Personenzahl und Hilfsmitteln, je 50 cm gengen fr zwei Leute. Das Dach wird durch die
quergelegten Ski und Skistcke gebildet, ber das ein oder mehrere Zeltbltter oder eine
Decke straff gespannt wird, worber Schnee geworfen wird. Der Boden, die Bnke, werden
mit den Ski und mit Tannenzweigen belegt (Tannenreisig aus der Waldzone mitnehmen).Uebrige Zeltbltter werden zur Verkleidung der Wnde, als Sitzunterlage und zum Abschlu
des Einganges, der auf der windabgekehrten Schmalseite mglichst klein angelegt wird,
verwendet.
Sind nicht gengend Ski vorhanden, oder mu die Schneehtte grer sein, so stellt man
mittels je zwei (event. drei) Ski, die auf etwas weniger als Stocklnge von einander entfernt,
paralell nebeneinandergelegt und mit Stcken gitterartig zu einem Dachgerst verbunden
werden, das flache Dach her. Auch durch kreuzweises Spannen der Lawinenschnre um die
verkehrt eingerammten Skistcke lt sich ein Dachgerst herstellen. Selbst straff
gespannte Zeltbltter gengen oft. Derartige Htten lassen sich natrlich in allen Gren
herstellen, auch zum Liegen einrichten.
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Die Spirituskocher, Laterne erwrmen einen solchen, leicht winddicht abschliebaren Raum
sehr rasch und gut, so da beispielsweise bei einer Auentemperatur von 8 Grad eine
Innentemperatur von +17 Grad erreicht werden knnte.
Sind grere Schneehtten dieser Art herzustellen, so grabe man sie mglichst tief und
mit stark nach innen oben geneigten Wnden (Trapezform). Das Dach lt sich dann
leichter eindecken.Eine andere Art, rasch gute Schneehtten herzustellen, lt sich nur dort anwenden, wo
groe Schneewehen in der Art von Wchten vorhanden sind (an den Rndern von Grben,
Bachbetten usw.). Solche Wchten werden auf der Schattenseite der berhngenden
Seite) in der Richtung von unten nach oben und zwar mglichst tief unten, angebohrt"
und ein schrg nach oben fhrender, mglichst enger Gang (Tunnel) gegraben. In geeigneter
Tiefe erweitert man den Gang hhlenartig und grbt diese Hhle je nach Bedarf beliebig
gro aus, lt Sitzbnke aus Schnee usw. stehen, belegt diese dann mit Ski, Zeltblttern,
Aesten usw. und schliet von innen durch vorgehngtes Zeltblatt, Schneeblock, Rucksack
und dergl. den Eingangskanal. Da der Schnee solcher Verwehungen meist sehr trocken, fest
und sprde ist, lt sich ungemein rasch und leicht arbeiten. Solche Hhlen bieten meist ein
ganz ausgezeichnetes Unterkommen, knnen auch hufig als unvermuteter
Truppenunterstand, der ja fast stets schon seiner Lage nach ungesehen zugnglich ist, vor
dem Feinde angelegt werden.
Ist der Schnee von fester Konsistenz, so knnen mit Spaten oder Schaufeln Ziegel
gestochen werden und diese entweder mit Verwendung eines Daches aus Ski und Zeltbltter
oder bienenkorbartig nach Eskimoart aufgemauert werden.
Alle diese Schneehtten knnen whrend des eigentlichen Winters, namentlich, wenn
Bretter zur Verschalung und zum Eindecken des Daches (das dann tief mit festgestampften
Schnee zu bewerfen ist) beigeschafft werden knnen, selbst lngere Zeit bewohnt werden.
Der Schnee der Wnde schmilzt nmlich nicht nach auen (in den Innenraum tropfend) ab,
sondern nach dem Schneeinnern, wodurch eine feste Eisglasur entsteht.Sehr bewhrt haben sich die ausgegebenen Zelte der k. u. k. Skiwerksttte fr 4 und 8
Mnner aus Plachenstoff mit Holzgestnge und Versteifungsschnren, Dieselben sind wohl
strker als das normale Mannschaftszelt, bieten jedoch mehr Schutz und sind gedacht fr
Hhenstellungen, in denen Baracken nicht errichtet werden knnen, jedoch immerhin
lngeres Verweilen in Betracht kommt. Sie lassen sich in Schneelcher setzen und
entsprechend den Mitteln mit Brettern vervollkommnen.
Weisungen fr stabilen Winteraufenthalt in der Hhenlinie.
Instandsetzung der Ubikationen usw.
Bei Ausmittlung alpine Referenten und Fachleute unbedingt heranziehen !
Jede verfgbare Zeit zur Verbesserung der Unterknfte ausntzen.
Baracken, Wachhtten und Wohnunterstnde in der Hhenlinie mssen fr den Winter
vor allem vollkommen winddicht gemacht werden. Bretterhtten mssen Doppelwnde
erhalten, die Fugen sind mit Leisten oder Abfallbrettern abzudichten, die Auenwnde mit
Dachpappe zu verkleiden, die durch aufgenagelte Latten vor Beschdigungen durch
Sturmwind geschtzt werden mssen. Die Doppelung der Wnde soll so vorgenommen
werden, zwischen beiden Wnden ein Hohlraum entsteht, der mit Heu, Moos, Sgespnen
oder Holzwolle ausgefllt wird. Die Innenwnde sind mit Papier (einem vorzglichen
Schutz vor Wind und Klte) auszutapezieren. Zeitungspapier, am besten in mehreren
Lagen, erfllt vollkommen diesen Zweck.
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Es ist nicht gut, das Papier direkt auf die Bretterwnde zu kleben (da das Holz sich zieht und
arbeitet), sondern die Wnde erst mit Rupfen, Scken oder sonstigem Stoff zu bespannen
und auf diesen das Papier zu kleben. Steinhtten verlangen, da alle Fugen gut mit Moos,
Rasen usw. verstopft werden. Innen wird man sie am besten einfachen oder doppelten
Bretterwnden verschalen. Auch Boden mu gegen Nsse, Zug und Klte undurchlssig
sein, Am besten ist auch hier die Anlage eines Doppelbodens (obere Lage rechtwinklig berdie untere Bretterlage) mit einer Zwischenschicht aus Dachpappe. Die Lager sollen nicht
unmittelbar auf dem Boden sein. Erhhte Pritschenlager sind nicht schwer herzustellen.
Das Lager lt sich durch Einlegen von Alpenrosengestruch oder Fichtenzweigen unter die
Stroh- oder Heuschicht wesentlich verbessern, eine Zwischenlage gut getrockneter
Farnkruter ist ein vorzgliches Mittel gegen Ungeziefer.
Tren und Fenster mssen natrlich auch gedoppelt und mit Filz- oder Tuchstreifen
abgedichtet werden. Die innere Tr soll nach innen aufgehen, die uere ist horizontal in
zwei Halbtren zu teilen, mu nach auen gehen, so da bei Schneeverwehungen durch
Oeffnen der oberen Trhlfte der Eintritt in die Htte leichter mglich ist.
Flache Pultdcher vertragen keinen greren Schneedruck. Steile Pultdcher, besonders
bei Htten, die an Felsen angebaut sind, sind am geeignetsten, bieten auch einen gewissen
Lawinenschutz, weil die etwa oberhalb abbrechende Lawine ber das Dach doch
hinweggleitet. Werden Htten auch nur auf kurze Zeit verlassen, in der eine Dachsuberung
nicht durchgefhrt werden kann, so mu das Dach (bezw. das Dachgerst) an mehreren
Stellen gesttzt werden, da die gewhnlich verwendeten Tragbalken die Drucklast des
Schneebelages nicht aushalten. Die Dcher mssen stets vom Schnee gereinigt werden.
Hiezu sind hlzerne Schneerechen (ein einfaches, quer am Ende einer Stange befestigtes
Brett) und Schneeschaufeln vorzubereiten. Auen ber die Wnde vorstehende Dachbalken
sind mit Teer, Oelfarbe und dgl. anzustreichen oder mit Dachpappe zu umkleiden, da der
Schneebelag hufig den vorstehenden Teil des Daches, wenn die Balken anfaulen, abdrckt.
In Almhtten oder Malgen mit hohen, luftigen, schlecht schlieenden Giebeldchernspanne man in ca. 2 bis 3 Meter Hhe horizontal gekreuzte Drhte in Abstnden von 30 bis
40 cm. Auf dieses Gerst breite man alte Scke, Leintcher, Decken etc. aus und bestreue
diese Flche dicht mit Fichtenzweigen, Moos oder Heu. Solche Zwischendcher, sind besser
als Bretterdcher da sie bei groem Mannschaftsbelag sehr warm halten und es kann doch
die schlechte Luft und der Rauch leicht entweichen.
Bei den Eingngen in Unterstnde oder kleinere Htten mit .einfacher Tr legt man eine
Schwelle und nagelt daran ein ca. 30 cm breites Brett. Dieses dient als Schuhabstreifer; hlt
angewehten Schnee ab. Die Tre lt sich dann immer gut schlieen und die Htte bleibt
trocken.
Wo Oefen vorhanden sind, namentlich bei greren Htten, ist das Rauchabzugsrohr
nicht direkt nach auen zu fhren. Es ist ein langes, horizontal ber Mannshhe befestigtes(z. B. in Drahtschlingen aufgehngtes) Ofenrohr einzuschalten, das durch die ganze Lnge
der Baracke fhrt und dann erst ins Freie mndet. Vielfach drften sich die Kochstellen so
verlegen lassen, da sie an die Wohnbaracken anstoen. Sie erfordern dann aber einen
geschlossenen Herd (Ziegelbau), der so aufzustellen ist, da dessen Rckwand, die am
besten aus Kacheln gemauert wird, in die Wohnhtte bergreift und diese miterwrmt, ohne
da eigenes Heizmaterial ntig wird.
Eiserne Oefen mit Herdringen, welche den fr den Kochtopf ntigen Durchmesser haben,
bieten den Vorteil, da zugleich zum Kochen und zur Erwrmung geheizt werden kann.
Kochkisten haben den Vorteil, da in ihnen das Essen von einer zentralen Kochstelle aus in
warmen Zustande in die Unterstnde gebracht werden kann, ja sogar am Transport in der
Kochkiste erst vllig gar gekocht wird.
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An kleine runde Eisenfen legt man Ziegel oder flache Steine an und schnrt mit Draht
zusammen, nur das Heizloch bleibt offen. Feuersgefahr wird hierdurch vermindert und die
Wrme lange erhalten. Wenn aber irgend mglich, sollen nicht eiserne Oefen sondern
Chamotte-Ziegelfen aufgestellt werden.
Die Beteilung kleiner Detachements mit sogenannten Primuskochern
(Petroleumgasbrennern) ist mit Hinblick auf rasche und brennstoffsparendeMenagebereitung angezeigt.
Hufig mssen die Baracken gegen Lawinen, Schneerutsche usw. gesichert werden. Dies
geschieht durch Anlage eines Lawinenschutzes: Pflcke werden quer ber den Hang ober
der Htte eingerammt, paarweise mit greren Zwischenrumen. Die Pflcke werden durch
Draht, verflochtene Zweige, Astwerk mit einander verbunden. Auch durch Einrammen von
Hindernisstangen und deren Verbindung in der angegebenen Weise wird der gleiche Zweck
erreicht.
Weiter ist namentlich bei Htten, die an Felswnden, Steilhngen stehen, darauf zu
achten, da sich im Raum zwischen Rckwand und Hang nicht grere Schneemassen
ansammeln knnen, die teils durch die Durchnssung, teils durch den Druck, der eine Htte
leicht zum Einsturz bringen kann, gefhrlich werden knnen. Durch Anlage eines
Schutzdaches ist dem vorzubeugen. Auch die Verankerung der Htten gegen Sturmgefahr,
Schneedruck ist ins Auge zu fassen. Wird eine Htte verlassen (auch nur auf kurze Zeit), so
ist eine Schaufel ber dem Htteneingang, mglichst hoch anzubringen und die Stelle durch
auffallende Aufschrift zu bezeichnen.
Die Aufstellung einer hohen Stange in der Nhe der Htte (natrlich nur in vom Feinde
abgewendeter Lage) ist zur leichteren Auffindung im Falle des Verschneitwerdens der Htte
ratsam. Auch die rechtzeitige Markierung der Zugangswege durch hohe, eingesteckte
Stangen darf nicht unterbleiben.
Zur rascheren Gangbarmachung tief verschneiter Wege sind Skilufer und
Schneereifenmnner heranzuziehen, die paarweise, zu dritt oder viert mehrere Spuren dichtnebeneinander legen, whrend die Nachfolgenden den Schnee feststampfen.
Sind lawinengefhrliche Steilhnge regelmig zu passieren, so ist die Anlage einer
direkt ansteigenden, treppenartigen Spur fr den Aufstieg und einer eigenen Spur fr den
Abstieg angezeigt. Das genaue Einhalten der Spuren der Vorgnger hlt die Treppen instand
und verhtet bei lahnigem Hang etc. ein Lawinenunglck.
Die Anlage eines Seilgelnders (lange, eingerammte Pflcke und Gletscherseile)
erleichtern die Begehung.
Fr den regelmigen Lastentransport ber derartige Steilhnge kann die Herstellung
einer geradlinigen, senkrechten Eisrinne im halbkreisfrmigen Durchschnitt (Begieen mit
Wasser!) oft ein Vorteil sein. Die Lasten werden auf entsprechende schlittenartige Bretter, in
Scke oder Fsser usw. gelegt und entweder direkt von oben, oder von Leuten, die in Stufenrechts und links der Eisrinne aufsteigen, an zwei Stricken gezogen.
Fr Verwundeten- und Krankentransport ist die Anfertigung von Rettungstruhen (nach
Dr. Stiegler) angezeigt. Dies sind sarghnliche Holztruhen ohne Deckel in Mannslnge und -
breite, mit Heu- oder Stroh- oder Deckenunterlage, Schnallriemen und erhhter Vorder- und
Rckenwand mit je einem Loch; durch diese Lcher wird die eventuell mit Traggurten
versehene Tragstange gesteckt. Auf diese Weise kann man die Truhe mit dem Verwundeten
ohne Schaden fr diesen leicht ber Gerll, Felsen bringen, sie berall niedersetzen und sie
leicht ber Steilhnge, Schneefelder (namentlich wenn sie durch Anbringen von
kufenartigen Brettern vervollstndigt wird) abtransportieren, bezw. schlittenartig ber den
Schnee schleifen.
Am besten bewhrt haben sich dabei die Schlittenkufen fr Tragbahren.
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Schlittenaufzge.
Solche Aufzge haben sich whrend des Krieges vorzglich bewhrt. Sie werden an
steilen, mit Schnee bedeckten Flchen angelegt und knnen eine Lnge bis zu mehreren 100
Metern erreichen. Sie schonen Transportmannschaften, ermglichen es, Transporte ber
eingesehene Strecken ohne Verluste durchfhren zu knnen und bieten dergestalt eineauerordentliche Erleichterung im Verpflegszuschub,