Post on 17-Aug-2015
Autoren: Kathrin, Julian und Fabian
Proseminar
Appmusik: Von Anfang an Musik machenMusikalische Aneignungsprozesse im digitalen Wandel
– Perspektiven für den modernen Musikunterricht
Leitung: Matthias Krebs
Unterrichtsidee
Geräuschmusik mit der App MadPad
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Unterrichtsidee
Experimentelle Geräuschmusik: Die Schüler entwickeln mit Hilfe der App „MadPad“ (iOS)
ein eigenes Musikstück auf Grundlage von gesammelten Geräuschen und bringen es zur
Aufführung.
Mit MadPad können Geräusche bzw. Klänge in Verbindung mit einem kurzen Videoclip
aufgezeichnet werden. Die Schüler erkunden ihre Umgebung und entdecken, welche
alltäglichen Gegenstände interessant klingende Geräusche erzeugen und tolle Elemente
für ein Musikstück sein können. Dabei besteht die Aufgabe der Schüler darin, dass sie ihre
Clips und Sounds unter eine Art Motto stellen und die Komposition mit einem
nachvollziehbaren Formablauf versehen.
Durch die Videofunktion der App visualisieren die Schüler die Erzeugung des Geräusches
und so entsteht sogar ein Videoperformance, wenn das Ergebnis mit einem Beamer vor der
Klasse präsentieren. Darüber hinaus kann das entstandene Video auch auf YouTube
hochgeladen werden.
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http://www.youtube.com/watch?v=oPKTXl0E3Ew http://www.youtube.com/watch?v=LADgRaq3g8I
Vorstellung der App MadPad (iOS)
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ERLÄUTERUNGEN UND
MATERIALIEN ZUR
UNTERRICHTSIDEE
Geräuschmusik mit der App MadPad
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Lerngruppe / Materialien / Technik
Wie sieht die Lerngruppe aus?
• kleine Gruppe (ca. 4-5 Personen)
• dieses Projekt scheint eher für ältere Schüler (ca. 16+) geeignet
Welche Materialien werden vorbereitet?
• iPads mit App "MadPad"
Welche technischen Voraussetzungen gibt es?
• Die Schüler kennen die App noch nicht. Eine einfache, deutliche Demo soll den
Schülern einige Möglichkeiten der App aufzeigen. Es muss klar werden, dass
auditive und visuelle Eindrücke kombiniert werden sollen (Video beinhaltet
Geräuscherzeugung). In der Demo sollen die Beispiele eine möglichst große
dynamische Bandbreite abdecken, außerdem sollten sowohl Geräusch mit
konkreten Tonhöhen, als auch perkussive Elemente erscheinen.
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Perspektivwechsel: Wie können die Lernenden einbezogen werden?
Versuchen Sie sich in den Lerner hineinzuversetzen.
• Motivation – Der Lernende will im Konzert ein gutes Stück präsentieren können, welches
z.B. auch für größeres Publikum auf eine Videoplattform hochgeladen werden kann.
• Sinn – Bewusstsein schaffen, dass auch außergewöhnliche Gegenstände zum
Musikmachen verwendet werden können. Wie kann man aus Geräuschen Musik
herstellen? Verknüpfung von Ton (auditiv) und dessen Entstehung (visuell) mit der App.
• Spaß – Das Suchen von Geräuschen + Filmen. Eventuell mehrere Aufnahmen, um das
„perfekte“ Video/Sound gleichzeitig zu bekommen.
• Aussage – Klänge und Geräusche in der eigenen Umwelt lassen sich musikalisch
begreifen. Z.B. Tritt gegen die Tür kann wie eine Bassdrum verwendet werden.
• Zweck – Am Ende halten die Schüler eigene Musikstücke in den Händen, was
beispielsweise bei Youtube hochgeladen werden kann.
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Unterrichtsziele und Ergebnisse
• Die Schüler sollen mittels der App ein kurzes, nur auf Geräuschen basierendes
Stück erstellen. Zeitgleich werden den Geräuschen Videos zugeordnet, sodass
gleichzeitig ein collagenartiges Musikvideo entsteht.
• Die Geräusche werden rhythmisch angeordnet. Mit kontrastierenden Formteilen
wird das Bewusstsein für musikalische Differenzierung (nicht nur im
Kompositionsprozess) hinsichtlich verschiedener Parameter
(z. B.) Rhythmik/Dynamik gestärkt.
• Die Schüler lernen verschiedene Parameter zur Strukturierung kennen, z.B.
call-reponse, Patterns, Kontrastprinzipien etc.
• Die Schüler halten am Ende ein eigenes kleines Musikstück in den Händen,
welches z.B. bei Youtube hochgeladen werden kann. Ihr Stück/ihre Musik
können die Schüler in einem Konzert vor der Gruppe präsentieren.
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Aufgabenstellung
Mit der App "MadPad" ist es möglich, alltägliche Geräusche und Klänge um Euch herum in Ton und Video
aufzunehmen und in einem Set (wie beim Launchpad eines DJs) wiederzugeben. Das Ergebnis kann als euer
eigenes Musikvideo gespeichert und veröffentlicht werden (z. B. auf YouTube).
Arbeitsauftrag (Dauer: 45 Minuten)
Erstellt mit "MadPad" innerhalb der nächsten 45 Minuten ein Musikstück (ca. 90 Sek.) mit Euren eigenen
Sets.
- Probiert nach der Präsentation selbst die Funktionen der App aus. Benutzt hierfür die Demo-Samples oder
das Set Eures/Eurer Lehrer/in. Stellt Euch anschließend gegenseitig kurz (~30 Sek) vor, was Ihr über die App
herausgefunden habt.
- Sucht nach Geräuschen und Klängen in Eurer Umgebung [Ort + Begrenzung einfügen] und haltet diese mit
der App fest. Was alles kann als Instrument dienen? Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, [nur das
Video muss nachher zeigen, wie der jew. Klang entstanden ist].
- Entwickelt in der Gruppe ein eigenes Stück von ca. 90 Sek. mit Hilfe Eurer Sets. Für die Zuschauer soll eine
feste, wiederholbare Form erkennbar sein. [Ihr könnt z. B. eine Geschichte oder ein Ereignis vertonen oder
die Loopfunktion als Improvisationsgrundlage nutzen.]
- Probt das Stück in mehreren Durchgängen, bevor es [in der nächsten Stunde] aufgeführt wird.
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Methoden
Exploration: Den Schülern wird eine kurze Demo der App und ihrer Möglichkeiten
präsentiert. Die Schüler probieren selbst verschiedene Sounds aus, evtl. kurze
Impros und eigenes Erkunden der Möglichkeiten der App.
Sammlungsphase/Konzeption: Zuständigkeiten in der Gruppe werden festgelegt,
Videos werden aufgenommen (ca. 10 min), bereits mit konkreter Zielvorstellung im
Kopf und dem Wissen um das Endprodukt, das die Gruppe konzipiert hat.
Erarbeitungsphase: Die Gruppe erarbeitet sich auf Basis der gesammelten Videos
eine gemeinsame musikalische Form. Das Stück sollte möglichst wiederholbar
sein (evtl. eine Geschichte als Grundlage etc.), d. h. es wäre sinnvoll eine
graphische Partitur zu erstellen
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Wie stehen die Methoden in Beziehung zu den Unterrichtszielen?
Teamwork: In der Gruppe tauschen sich die Schüler_innen über die rezipierten
Geräusche aus und reflektieren über deren Sinnhaftigkeit.
Parameter: Es wird über die musikalische Differenzierung gesprochen: Wie sind
die Teile zu gestalten?
In der Probenphase am Ende werden die musikalischen Ideen konkretisiert und in
ein Stück umgewandelt. Die Schüler kritisieren sich hierbei gegenseitig und
nehmen sich als praktizierende Musiker wahr.
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Maßnahmen
• Welche Materialien kommen zum Einsatz?
Arbeitsblatt mit Arbeitsauftrag, iPads mit der App "MadPad".
• Welche Geräte mit welchen Funktionen werden genutzt?
iPad mit der App "MadPad", für die Aufführung am besten dazu noch
Verstärker und Beamer für die Videos.
Für die Erarbeitungsphasen sind die iPads, sowie die Arbeitsblätter mit
den Arbeitsaufträgen nötig. Die iPads werden auch für die Präsentation
benötigt, sowie zur Darstellung für andere Gruppenmitglieder, Beamer
und Verstärker.
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Unterrichtsablauf
1. Demonstration - Die Lehrperson (LP) stellt den SchüIerInnen (SuS) die App "MadPad"
anhand einer eigenen Komposition oder der Beispielvideos (s. Links) vor. Die LP
kommentiert und erklärt dabei so wenig wie möglich. (5 Min.)
2. Exploration - SuS experimentieren für sich allein mit der App und eines der
vorgefertigten In-App Sets bzw. der Komposition der LP. Darauf folgen kurze (~30 Sek.)
Präsentationen der ersten Erfahrungen. (5 Min.)
3. Sammlung - Die SuS suchen im Raum nach möglichen Klängen/Geräuschen und halten
diese mit Hilfe der App audiovisuell als eigenes Set fest. (10 Min.)
4. Erarbeitung - SuS stellen sich ihre Sets gegenseitig vor und erarbeiten [mit Hilfe der LP]
ein musikalisches Konzept (ca. 90 Sek.) [bzw. eine musik. Form / eine Programmmusik].
(10-15 Min.)
5. Probe - Die SuS proben ihr Werk (2-3 Durchgänge, Wiederholbarkeit wichtig!) (10-15
Min.)
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AUS DER PRAKTISCHEN
ERPROBUNG UND WEITERE
IDEEN UND MATERIALIEN
Geräuschmusik mit der App MadPad
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Aus der praktischen Erfahrung am 7.6.2013 (1)
• Eine kurze Demonstration der App am Anfang wäre für die Schüler sicher eine
große Hilfe gewesen.
• Die Umgebung, in der die Schüler Klänge und Videos sammeln, sollte nicht zu
groß und besser klar begrenzt sein. Zu viele Möglichkeiten führen nicht unbedingt
zu mehr/kreativeren Klängen und Videos, sondern scheinen eher zu überfordern.
• Wir hätten klarer ansagen müssen, dass die Videoclips die Klangerzeugung selbst
klar und deutlich beinhalten sollen.
• Die Schüler hätten beim Finden einer musikalischen Form mehr Hilfe, eventuell
sogar klare Vorgaben (z. B. Geschichte/Situation als musikalisches Programm)
benötigt.
• Spannend für folgende Projekte: Wie kann man das spielerische Moment beim
Sammeln der Klänge auf die folgenden Arbeitsschritte übertragen und bewahren?
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Aus der praktischen Erfahrung am 7.6.2013 (2)
Was hat zu den interessantesten (Zwischen-)Ergebnissen geführt?
- Der Einstieg in das Sammeln von Klängen und Videos lief am besten. Die
Schüler waren motiviert, arbeiteten konzentriert und selbstständig und die
gefundenen Klänge (Videos siehe Reflexion) waren größtenteils
abwechslungsreich und kreativ.
Welche Schwierigkeiten haben sich bei der Erprobung ergeben?
- Nachdem der Einstieg so gut lief, war es schwierig für uns, die Motivation der
Schüler zu halten und auf die nächsten Arbeitsschritte zu übertragen.
- Spätestens beim Einbringen des eigenen Materials in ein gemeinsames Stück
waren die Schüler durch die Vielzahl der Möglichkeiten (+ evtl. das Fehlen von
Anstößen/Vorlagen) überfordert.
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Weitere Ideen / Ergänzungen
• Anstelle der Geräusche können auch verschiedene Instrumente zugrunde
gelegt werden, um diese zu erkunden.
• Je nach Umgebung können die Resultate sehr unterschiedlich ausfallen, z.B.
im Freien, im Einkaufscenter, in der Küche, in Bus oder Bahn, auf der Basis
von körperlich erzeugten Klängen usw. Der Lehrer hat also durch die Wahl der
Umgebung relativ großen Einfluss auf das Resultat.
• Die Präsentation der Clips könnte auch mit einer Live-Performance ergänzt
werden, z. B. durch "handgemachte" live-Musik. Möglichkeiten wären z.B. das
Unterlegen der Komposition mit einer Akkordfolge am Klavier, einem Beat am
Schlagzeug, eine ostinate Begleitfigur an einem Melodieinstrument...