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GeoLog 2005 Arbeitsschwerpunkte des Geologischen Dienstes NRW
Geologischer Dienst NRWMinisterium für Wirtschaft,Mittelstand und Energiedes LandesNordrhein-Westfalen
Impressum
Herausgeber
© 2005Geologischer DienstNordrhein-Westfalen– Landesbetrieb –
De-Greiff-Straße 195D-47803 KrefeldPostfach 10 07 63D- 47707 Krefeld
Fon +49 (0) 21 51 8 97-0Fax +49 (0) 21 51 8 97-5 05E-Mail poststelle@gd.nrw.deInternet www.gd.nrw.de
Druck
Joh. van Acken, Krefeld
ISSN 0939-4893
Konzept und Redaktion
Barbara Groß-DohmeTamara Höning
Grafische Gestaltung
Ursula Amend
Text- und Bildbearbeitung
Elke FaßbenderElsa JanaszekUlrike LuxJörg Schardinel
GeoLog 2005. Arbeitsschwerpunkte des Geologischen Dienstes NRW
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Vorwort
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Nordrhein-Westfalen, das rohstoffreichste Land der Bundesrepublik Deutschland, verfügt überwirtschaftlich bedeutende und hochwertige nichtenergetische Rohstoffe wie Kies, Sand und Tonoder Kalkstein und Steinsalz, zudem über Braunkohle, Steinkohle und Erdwärme als wichtigeEnergieträger. Auch das Grundwasser für die Trinkwassergewinnung sowie der Boden als Lebens-grundlage für die Pflanzen sind unverzichtbare Geo-Ressourcen.
Weltweit steigende Rohstoffpreise sind Zeichen einer allgemeinen Verknappung dieserRessourcen, ohne die unsere hoch technisierte Gesellschaft nicht mehr auskommt. Mehr denn jegehört es daher auch im Zeitalter der globalisierten Märkte zu den wichtigsten politischen und ge-sellschaftlichen Aufgaben, heimische Rohstoffe zu erkunden und verfügbar zu machen. Bei derNutzung von Rohstoffen müssen die gegensätzlichen Ansprüche aus Ökonomie und Ökologie be-wertet werden; nachhaltiges Wirtschaften muss die Devise der Rohstoffgewinnung und -nutzungin Nordrhein-Westfalen sein. So sichern wir die Rohstoffe auch für zukünftige Generationen.
Wir in Nordrhein-Westfalen kennen die vielfältigen Ansprüche an unsere verschiedenen Roh-stoffe sehr gut. Wir wissen, dass die Nutzung dieser Geo-Ressourcen im bevölkerungsreichstenBundesland zwangsläufig zu Konfliktsituationen führt. Jede Nutzung – ob als Abbau von Braun-kohle, Kies und Sand, als Gewinnung von Trinkwasser oder als Fläche für die Land- und Forst-wirtschaft – ist standortgebunden und muss mit konkurrierenden Ansprüchen wie Industrie-anlagen-, Städte- und Verkehrswegebau, Umweltschutz und Freizeit in Einklang gebracht werden.
Wir brauchen hierfür einheitliche Informationen zum Untergrund, um zu sachgerechten politi-schen und planerischen Entscheidungen zu kommen. Wie groß ist ein Rohstoffvorkommen? Wel-che geologischen, hydro- und ingenieurgeologischen sowie bodenkundlichen Verhältnisse liegenjeweils vor? Mit welchen Schwierigkeiten und Gefahren ist bei einer Gewinnung oder Nutzungaus geotechnischer Sicht zu rechnen? Der Geologische Dienst NRW liefert diese erforderlichenGeodaten für ganz Nordrhein-Westfalen und stellt seine Kenntnisse landesweit beratend zur Ver-fügung. Hierfür benötigt er Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen der Geo- und
Christa Thoben,
Ministerin für Wirt-
schaft, Mittelstand und
Energie des Landes
Nordrhein-Westfalen
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Ingenieurwissenschaften, Informationstechnik und Verwaltung, die ihr Wissen und ihre Erfahrun-gen engagiert, innovativ und praxisorientiert für die Sicherung, nachhaltige Nutzung und Ent-wicklung unserer Ressourcen und unseres Lebensraumes einbringen.
So hat Nordrhein-Westfalen beispielsweise in Deutschland die Führung bei der Nutzung von Erd-wärme übernommen. Der Geologische Dienst NRW bietet die Ergebnisse seiner bundesweit bis-her einmaligen Studie zur Erkundung des oberflächennahen Erdwärmepotenzials auf einer CD-ROM flächendeckend für ganz Nordrhein-Westfalen an. Mehr als 70 % der Landesfläche kom-men für die Nutzung dieser erneuerbaren Energie infrage. Mit der Erweiterung seines Erdbeben-Messstationsnetzes um zwei neue Stationen trägt der Geologische Dienst NRW entscheidend da-zu bei, die Erdbebengefährdung in unserem Land besser zu erfassen und zu bewerten. Dies isteine der Aufgaben des Geologischen Dienstes zur Risikovorsorge.
Die Arbeiten des Geologischen Dienstes NRW zu Geologie, Rohstoff-, Hydro- und Ingenieur-geologie, Bodenkunde, Geochemie und Geophysik sind Basis für eine nachhaltige und verantwor-tungsvolle Daseins- und Risikovorsorge. Mit GeoLog 2005 erhalten Sie einen Einblick in dasanspruchsvolle Aufgabenspektrum des Geologischen Dienstes NRW, das sich stets an den aktuel-len Fragestellungen aus Verwaltung und Wirtschaft mit Blick in die Zukunft orientiert. Ich bindavon überzeugt, dass diese Informationen auf großes Interesse stoßen und möchte mich bei allenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Geologischen Dienstes NRW bedanken.
Christa ThobenMinisterin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie
des Landes Nordrhein-Westfalen
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Ein Wort zuvorGeodaten – weit mehr als drei Dimensionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
LeitthemenIntegrierte geologische Landesaufnahme
Der neue Weg von der Geländeaufnahme zum Geo-Informationssystem . . . . . . . . . . 8
Rohstoffsicherung für die Zukunft
Die Landesrohstoffkarte von Nordrhein-Westfalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Aktuelles in KürzeErdwärme für das Studienfunktionale Zentrum „SuperC“
Die Geothermiebohrung „RWTH-1“ in Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Basisdaten für Grundwasserschutz und Wassergewinnung
Die integrierte geologische Kartierung in der Emsniederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Eine Region baut auf Zement
Die geophysikalische Erkundung der Beckum-Schichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Untersuchung urzeitlichen Lebens
Die Paläontologie im Dienste der geologischen Zeitbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Zwei neue Erdbebenstationen geplant
Die seismische Überwachung der Niederrheinischen Bucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Wie belastet ist unser Boden?
Die Bodenprobenuntersuchungen für das Schwermetall-Kataster . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Schwierige Untergrundverhältnisse im Raum Kleve
Die Tiefenverdichtung sorgt für sicheren Baugrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Wie kommt die Fachinformation zum Anwender?
Das Geo-Informationssystem des Geologischen Dienstes NRW . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Aufgaben und ProjekteGeowissenschaftliche Landesaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Einzel- und Standardprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Dienstleistungen und Services Archive, Bibliothek, Sammlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55Laboratorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Öffentlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59Schriften, Karten, Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Administration, Finanzen, PersonalMarketing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66Qualitätsmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67Wirtschaftsplan 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72Organisationsplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
6
Geodaten –
weit mehr als drei Dimensionen
Wirtschaftsgeschichte und Wirtschaftsentwicklung unseres Landes sind
eng mit den vielfältigen natürlichen Ressourcen des Untergrundes ver-
knüpft. Die fortschreitende Technisierung führte nicht nur zur Ent-
wicklung hochmoderner Rohstoffgewinnungsverfahren, wie sie beispiels-
weise aus dem nordrhein-westfälischen Braunkohlenabbau weltweit
bekannt und gefragt sind, sondern auch zu einem immer differenzierte-
ren Wissen über Verbreitung, Lagerung, Eigenschaften und Nutzung der
Rohstoffvorkommen in unserem Land.
Für eine zukunftsorientierte, nachhal-tige Nutzung dieser Ressourcen, zudenen neben den fossilen Brennstof-fen auch die Rohstoffe Kies undSand, Ton, Kalk, Salz und Erze, aberauch Erdwärme, Grundwasser undder Boden gehören, erstellt das LandRaumordnungs- sowie Landes- undGebietsentwicklungspläne; Städteund Kreise erstellen Flächennut-zungspläne. Hierfür werden nach ein-heitlichen Richtlinien und Verfahrenerhobene Geodaten für das ganzeLand benötigt.
Zusätzlich zu dieser landesweitenDatenbasis ist die hohe fachlicheKompetenz der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter mit einer langjährigenBerufserfahrung im GeologischenDienst NRW erforderlich, um diekomplexen, dreidimensionalen Struk-turen des Untergrundes und Bodensnach gleich hohen Qualitätsstandardszu analysieren, zu bewerten, zu archi-vieren und darzustellen. Fast immerist bei diesen vielfältigen Aufgaben
Angewiesen auf dieses Wissen istauch das Abgrabungsmonitoring –zum Beispiel zur Gewinnung der400 t Kies und Sand, die jeder Bun-desbürger im Laufe seines Lebensverbraucht – von der Erkundung ei-ner Lagerstätte über den Grundwas-serschutz bis hin zu den Rekultivie-rungsmaßnahmen.
Dieses Geo-Know-how hat besondersin den letzten Jahrzehnten immerstärker an Bedeutung gewonnen.Denn je mehr unterschiedliche, oftkonkurrierende Nutzungsansprüchean Geo-Ressourcen gestellt werden,umso mehr nehmen auch Nutzungs-konflikte zu. Die Verfügbarkeit einerobjektiven, einheitlichen Geodaten-basis sowie einer gebündelten Fach-kompetenz, die die landesweiten geo-wissenschaftlichen Aspekte und Fol-gen der unterschiedlichen Nutzungs-formen sorgsam gegeneinander ab-wägen kann, wird daher immer wich-tiger.
Ein Wort zuvor
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auch die zeitliche Komponente – alsodie vierte Dimension – zu beachten:Welche Veränderungen oder Prozessewerden durch bestimmte Nutzungs-formen der Geo-Ressourcen ausge-löst und welche Folgen haben sie?Hier geht es vor allem darum, volks-wie privatwirtschaftlich kostspieligePlanungsfehler zu vermeiden.
Um den vielfältigen Anforderungenaus Verwaltung und Wirtschaft an un-terschiedlichsten Geodaten gerechtzu werden, war zum Beispiel die Ent-wicklung eines modernen Kartierver-fahrens – die so genannte integriertegeologische Landesaufnahme – mitder anschließenden Eingabe der Geo-daten in das zentrale Geo-Informa-tionssystem notwendig. Alle geologi-schen, rohstoff-, ingenieur- und hy-drogeologischen sowie bodenkundli-chen Daten werden hier nach standar-disiertem Verfahren erfasst und ge-pflegt. Das neue fachübergreifende,flexible Kartierverfahren sowie daszentrale, digitale Geo-Informations-
system sind zusammen mit der Fach-kompetenz des Geologischen Diens-tes Voraussetzung für eine ausgewo-gene Analyse und Bewertung ver-schiedener groß- oder kleinräumigerFlächennutzungsansprüche.
Gleiches gilt auch für eine Bewertungvon Georisiken, wie sie zum Beispielvon Erdbeben, Hang- oder Bö-schungsrutschungen, Erdfällen oderBodenerosion ausgehen. Im Blickfelddieser Analysen stehen stets auch dieAuswirkungen sowohl auf die Geo-Ressourcen selbst als auch aufMensch und Wirtschaft. So werdendie benötigten Rohstoffe auch fürkünftige Generationen gesichert; Ge-fahrenquellen werden rechtzeitig er-kannt, sodass Gegenmaßnahmen er-griffen werden können.
Durch seine innovative Betriebs-politik, die seit dem Jahr 2001 auchauf eine verstärkte Öffentlichkeitsar-beit setzt, ist der Geologische DienstNRW mittlerweile bei zahlreichen
Einrichtungen des Landes – Ministe-rien und ihre nachgeordneten Ein-richtungen – sowie bei Kreisen undStädten, aber auch bei Wirtschaft,Wissenschaft und Bürger als der zen-trale Geo-Dienstleister des LandesNordrhein-Westfalen anerkannt undgefragt.
Die Beiträge in diesem GeoLog 2005veranschaulichen an verschiedenenaktuellen Themen wie die integriertegeologische Landesaufnahme, Erstel-len einer Landesrohstoffkarte, Ge-winnung von Tiefenerdwärme, Er-kundung von Kalklagerstätten für dieZementindustrie, Standsicherheits-untersuchungen für den Neubau einesKlinikums, Erweiterung der Erdbe-benmessstationen etc. das breite Auf-gabenspektrum, das der GeologischeDienst NRW erfüllt. So wird einenachhaltige Daseins- und Risikovor-sorge für alle Bürgerinnen und Bür-ger des Landes gewährleistet.
Professor Dr. Josef Klostermann
Ein Wort zuvor
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Um diesen geänderten Anforderun-gen und Wünschen nachzukommen,hat der Geologische Dienst NRW dasKonzept der integrierten geologi-schen Landesaufnahme entwickelt.Es beinhaltet die zeitgleiche Erfas-sung und Auswertung aller geowis-senschaftlichen Daten, d. h. die geolo-gischen, hydro-, ingenieur- und roh-stoffgeologischen Parameter einesKartierprojektes, eine darauf abge-stimmte, gut strukturierte Datenhal-tung in Form von verschiedenenFachinformationssystemen sowieneue Darstellungs- und Präsenta-tionswege der erfassten Untergrund-informationen. So werden gezielt allewesentlichen Impulse, die die moder-ne Datenverarbeitung und Informa-tionstechnik für die Bearbeitung,Auswertung, Visualisierung undSpeicherung raumbezogener Geoda-ten bietet, in die laufenden Arbeiteneingebunden.
Integrierte geologische Landesaufnahme
Der neue Weg von der Geländeaufnahme
zum Geo-Informationssystem
Neben dem beträchtlichen Erkennt-niszuwachs über den Untergrund-aufbau von Nordrhein-Westfalendurch Kartierungen, neue Bohrungenoder Aufschlüsse gab es bei der geo-logischen Landesaufnahme schonimmer eine stetige methodische Wei-terentwicklung. Aber noch nie warder Wandel so entscheidend undnachhaltig wie in der heutigen Zeit.
In Zeiten stetig abnehmender Perso-nalressourcen und gleichzeitig stei-gender Anforderungen an geologi-sche Grundinformationen sowie ge-änderter Nutzungsansprüche seinerKunden muss der Geologische Dienstals Landesbetrieb mit breitem Dienst-leistungsspektrum neue Wege be-schreiten. Einerseits muss die Arbeitrationalisiert werden, andererseitserwartet der Kunde zunehmend gutverständliche, thematische Auswer-tungen zu Basisdaten aller geowis-senschaftlichen Fachrichtungen so-wie die Bereitstellung dieser Daten indigitaler Form.
Die geologische Landesaufnahme er-fasst systematisch und flächende-ckend den geologischen UntergrundNordrhein-Westfalens. Diese zentraleAufgabe erfüllt der GeologischeDienst NRW und seine Vorgängeror-ganisationen seit mittlerweile über150 Jahren nutzbringend und konse-quent im Interesse von Landesver-waltung, Wirtschaft und Bevölke-rung. Dabei entstand im Laufe derZeit ein unentbehrlicher Wissenspoolüber die Untergrundverhältnisse inunserem Bundesland.
Geologische Karten braucht jeder! Sie stellen im wahrsten Sinne des
Wortes unsere Lebensgrundlage dar – sei es nun für die Rohstoff-
gewinnung, für die Trinkwasservorsorge, für die Planung von Verkehrs-
wegen oder für die Bewertung der Energieversorgung mit Erdwärme.
Leitthemen
Festgesteine – ihre
Nutzung ist nur mit den
Basisdaten der geologi-
schen Landesaufnahme
möglich.
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Die alte Vorgehensweise
Der Weg, wie geologische Karten er-stellt werden, hat sich durch die inte-grierte Vorgehensweise erheblich ge-wandelt. Vorbei ist die Zeit, als derGeologe zu Beginn eines Kartier-projektes Zeit raubend alle Informa-tionen aus unterschiedlichen Archi-ven zusammentragen musste, darauseine handgefertigte Konzeptkarte er-stellte und anschließend ins Geländeging, um diese vor Ort zu überprüfenund nicht erfasste Bereiche zu kartie-ren. Vorbei ist die Zeit, als das Haupt-produkt seiner Tätigkeit die klassi-sche geologische Karte im Maßstab1 : 25 000 war, ein fachlich erstklas-siges und anerkanntes Produkt, wel-ches jedoch aufgrund eingeschränkterDarstellungs- und Archivierungs-möglichkeiten damit leben musste,dass � die vom Geologen erfassten In-
formationen nur teilweise visuali-siert werden konnten.
� viele wichtige Informationen,z. B. Angaben zu den Eigenschaf-
ten von Gesteinskör-pern, nur verbal in denzur geologischenKarte gehörenden Erläu-terungstexten beschriebenwerden konnten.
� landesweite Abfragenund thematische Aus-wertungen nur mithohem Zeitaufwandmöglich waren, weildie Ergebnisse der ge-druckten geologischenKarte 1 : 25 000 nur inanaloger Form vorlagen.
Der neue Weg
Heute sieht alles ganz anders aus. Derneue Weg, den der GeologischeDienst NRW mit der integrierten geo-logischen Landesaufnahme ein-schlägt und der zu einer wesentlichenVerbesserung seiner Produkte führt,ist in der Praxis in mehrere Phasengegliedert.
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Düsseldorf
Krefeld
Köln
Aachen
Münster Detmold
Arnsberg
Bonn
Siegen
Ems
Lippe
Ruhr
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Sieg
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0 50 km
Leitthemen
Nordrhein-Westfalen –
geologisch ein differen-
ziert aufgebautes Land
Blick in die Tiefe – geo-
logische Informationen
liefern unentbehrliche
Planungsgrundlagen.
Lockergesteine – von
der Wasser- und Roh-
stoffwirtschaft in NRW
intensiv genutzt
AAnnwweenndduunnggssbbeeiissppiieell
KKaarrttiieerrpprroojjeekktt „„VVeennllooeerr SScchhoollllee““
In der durch tief greifende Störungszonen begrenz-ten Venloer Scholle, geografisch gesehen eine Re-gion im deutsch-niederländischen Grenzraum, sindzur Abwägung der konkurrierenden Nutzungen undInteressen – Braunkohlensümpfung auf der einenund Schutz wertvoller Feuchtgebiete auf der ande-ren Seite – modernste geologische Daten über denUntergrund unerlässlich. Sie stellen eine wichtigeVoraussetzung für die Aktualisierung eines beste-henden Grundwassermodells dar. Aus diesemGrund erkundet der GD NRW zurzeit intensiv diegeologischen Verhältnisse der Venloer Scholle.
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1. Phase: Auswahl und
Begrenzung des Kartiergebietes
Kartierprojekte werden für die Teil-bereiche des Landes ausgewählt, indenen aktuell ein großer Bedarf anneuen Geodaten besteht. Nach erfolg-ter Auswahl beginnt der räumlicheAbgrenzungsprozess des neuen Kar-tiergebietes. Mit Einführung der inte-
grierten geologischen Landesaufnah-me wurde dabei mit einer alten preu-ßischen Tradition gebrochen: Warfrüher ein Kartierprojekt stets miteinem Blattgebiet der Topogra-phischen Karte 1 : 25 000 identisch,so orientiert es sich heute vor alleman geologisch sinnvoll abgrenzbarenRäumen. Die Bearbeitung strukturellhomogener Einheiten ist insgesamtwesentlicher effektiver, als die vonstarr vorgegebenen kartografischenRäumen.
2. Phase: Teambildung
Neu ist auch der Gedanke der Team-arbeit. Da im Rahmen eines Kartier-projektes nicht nur geologische, son-dern auch hydro-, ingenieur- und roh-stoffgeologische Basisdaten erfasstund ausgewertet werden, muss für je-des Kartierprojekt ein entsprechendesSpezialistenteam zusammengestelltwerden. Die interdisziplinäre Bear-beitung ermöglicht die zeitgleicheBearbeitung aller notwendigen Geo-parameter. So wird z. B. die Akqui-
sition von Fremddaten zielgerichteterkoordiniert und erfolgt in einer ein-maligen Aktion. Auch kartierbeglei-tende Bohrungen können unter Be-rücksichtigung der Interessen der an-gewandten Geowissenschaften ge-zielter gesetzt und beprobt werden.Weiterhin ist die ganzheitliche geo-thematische Bearbeitung eines Kar-tierprojektes Grundvoraussetzung fürden konsequenten Aufbau eines um-fassenden und praxisbezogenen In-formationssystems Integrierte geolo-gische Landesaufnahme.
Der Aufbau eines solchen Geo-Infor-mationssystems bedingt natürlichauch die sorgfältige digitale Erfas-sung und Verwaltung aller anfallen-den Geodaten. Deshalb gehören zujedem Projektteam von Anfang an ge-schulte Fachleute der EDV und dergrafischen Datenverarbeitung. Siearbeiten in allen Projektphasen mitund garantieren die Einhaltung derhohen Standards, die der GeologischeDienst NRW nicht nur an die fach-
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LA
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0 10 km
Köln
Mönchen- gladbach
Krefeld
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2500 40
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Roermond
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Rhein
Leitthemen
Das Gebiet der Venloer
Scholle – eines der ak-
tuellen Arbeitsgebiete
der integrierten geologi-
schen Landesaufnahme
AAnnwweenndduunnggssbbeeiissppiieell
KKaarrttiieerrpprroojjeekktt
„„VVeennllooeerr SScchhoollllee““::
In der Venloer Scholle sind dieim Untergrund weitflächig ver-breiteten quartär- und tertiär-zeitlichen Tonhorizonte für dieWasserwirtschaft von besonde-rer Bedeutung. Gegenstand ei-ner intensiveren Kartierung istdeshalb die Erstellung von Tie-fenlinienplänen, die Auskunftgeben über Verbreitung,Tiefenlage und Mächtigkeit derhydrogeologisch relevantenTonhorizonte. Genauso wichtigwie die räumliche Erfassungdieser Schichten ist ihre jewei-lige Wasserdurchlässigkeit. Siewird im Rahmen dieses Projek-tes an ausgewähltem Proben-material gezielt ermittelt.
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liche Qualität, sondern auch an diegrafische Darstellung und die An-wenderfreundlichkeit seiner Produktestellt.
3. Phase: Projekvorbereitung
Zunächst werden die im jeweiligenKartierprojekt zu erfassenden geolo-gischen Objekte und die zu erstellen-den Kartierprodukte definiert. VieleProduktmodule der integrierten geo-logischen Landesaufnahme sind vor-gegeben (s. S. 14). Darüber hinaushat jedes Kartierteam aber auch dieVerpflichtung, spezielle, nur für dasjeweilige Projektgebiet relevante Un-tergrundinformationen zu erfassenund darzustellen (s. auch Geologi-sche Kartierprojekte 2005, S. 43).
Generell wird bei der Auswahl der zubearbeitenden Untergrunddaten diestärkere Nachfrage nach flächenbezo-genen geologischen Tiefeninformati-onen sowie nach Informationen zugeotechnischen Eigenschaften desUntergrundes berücksichtigt.
Ein Eckstein der Projektvorbereitungist die Sichtung, Erfassung und Aus-wertung der beim GeologischenDienst NRW in Datenbanken und Ar-chiven bereits vorhandenen Informa-tionen über den Untergrundaufbau.Auch Informationen, die z. B. beiKommunen, Wasserwerken und -ver-bänden sowie Ingenieurbüros vorlie-gen, werden gesichtet und in denDatenbestand integriert.
Von besonderer Bedeutung ist diesystematische Auswertung des in derGD-Bohrungsdatenbank DABO vor-handenen Bohrungsdatenbestandes.Diese Datenbank enthält die Schich-tenverzeichnisse von etwa 250 000Bohrungen. Für jede verlässliche undaussagekräftige Bohrung wird imRahmen der integrierten geologi-schen Landesaufnahme ein geologi-sches Interpretationsprofil erstellt.Durch die geologischen Interpreta-tionsprofile wird der meist sehr hete-rogen beschriebene Bohrungsdaten-bestand in eine einheitliche Form
überführt und damit für weitere EDV-gestützte Auswertungen nutzbar ge-macht.
Liegen alle geologischen Interpreta-tionsprofile und die aus ihnen wei-testgehend automatisiert abzuleiten-den Interpretationsprofile der Hydro-,Ingenieur- und Rohstoffgeologie inder Datenbank DABO vor, werdenmithilfe moderner, PC-gestützter Aus-werteprogramme erste Kartenentwür-fe zu Verbreitung, Tiefenlage undMächtigkeit der zu bearbeitendengeologischen Schichten sowie dazu-gehörige Schnitte generiert. Dies isteine wertvolle, Zeit sparende Unter-stützung; sie kann jedoch die Ge-dankenleistung des Geowissenschaft-lers niemals ersetzen. Die Hauptauf-gabe des Kartierteams ist deshalb imFolgenden, auf Basis dieser automa-tisch generierten Darstellungen sowiedurch kontinuierliche Sichtung derdiesen Vorschlägen zu Grunde liegen-den Primärdaten auf Aufbau, Strukturund Beschaffenheit der Gesteine des
Leitthemen
Früher anloge Karten –
heute anwenderfreund-
liche Informations-
technologie
Teambesprechung –
ein Bohrprogramm
wird geplant.
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Untergrundes zu schließen und ersteEntwürfe für ein quasi-dreidimensio-nales Untergrundmodell zu erarbei-ten. Neu gewonnene und verbesserteErkenntnisse fließen dann wieder indie digitalen Darstellungen ein.
Selbstverständlich werden bei denArbeiten auch schon vorhandeneGeothemenkarten fallbezogen nachspeziellen geowissenschaftlichen Ge-sichtspunkten neu ausgewertet und indie projektvorbereitende Beurteilungder Untergrundverhältnisse mit ein-bezogen. Hierbei werden u. a. alle re-levanten Informationen aus der Bo-denkarte von Nordrhein-Westfalen1 : 50 000 entnommen, weil dieseKarte bereits flächendeckend sowohlanalog als auch digital für das ganzeLandesgebiet vorliegt.
Das Ergebnis der gesamten Voraus-wertung sind digitale geologischeKonzeptkarten der Oberfläche unddes tieferen Untergrundes. Sie ver-mitteln dem Kartierteam einen ersten
gaben der einzelnen geothematischenDisziplinen beprobt, um Aussagen zuAlter und Eigenschaften der Gesteinezu erhalten. Es werden darüber hin-aus vermehrt Feldversuche zur Er-mittlung geotechnischer Gesteinspa-rameter – beispielsweise Rammson-dierungen zur Bestimmung der Lage-rungsdichte des Untergrundes –durchgeführt.
Modernste Technologie unterstütztdie Arbeiten des Kartierteams im Ge-lände. So dienen Feld-PCs als digita-les Kartenarchiv vor Ort, ermögli-chen die digitale Aufnahme vonSchichtenbeschreibungen direkt imGelände und erlauben dem Kartier-team, die jeweils neu gewonnenen Er-kenntnisse sofort mit den bestehen-den Entwürfen abzugleichen.
Eindruck über den geologischenAufbau und zeigen ihm, in welchenTeilbereichen des Projektgebietesnoch ein erhöhter Informations- undUntersuchungsbedarf besteht.
4. Phase: Geländearbeit
Erst wenn alle vorhandenen Informa-tionen systematisch ausgewertet sind,beginnt die gezielte Geländearbeit.Sie läuft mithilfe der vorab erstelltenKonzeptunterlagen äußerst effizientab und kann zeitlich auf ein Mini-mum beschränkt werden.
Fehlende Informationen werdendurch Geländebegehungen, Interpre-tation der Geländemorphologie, Auf-nahme von Aufschlüssen (Steinbrü-che, Weganschnitte, Leitungsgräbenusw.), Lesesteindokumentation undgezielt angesetzte Flach- und Tief-bohrungen sowie durch moderne geo-physikalische Untergrunduntersu-chungen ergänzt. Alle Bohrungen undAufschlüsse werden DIN-gerecht auf-genommen und nach genauen Vor-
Leitthemen
Die integrierte geo-
logische Landesauf-
nahme – Grundvoraus-
setzung für verlässliche
Geodaten
Original-Schichtenverzeichnis
Neo
gen
Mitt
elte
rras
sen
Inte
rgla
zial
Nie
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erra
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Aue
nab-
lage
rung
en Sand, tonigTon, sandigFeinsand
Sand, tonig
Kies, sandig
Mittelsand
Kies, sandig
Sand, kiesig
Kies, sandig
Ton
Ton, torfig
Ton
Sand, stark kiesig
Kies, sandigMittelsand
Kies, sandig
Kies,steinig
Feinsand,schwach schluffig
5. Phase: Auswertung und
Dokumentation
Nach Abschluss der Geländekam-pagne und Untersuchung aller Probenin den auf Boden- und Gesteins-analysen spezialisierten Labors desGeologischen Dienstes NRW werdendie neuen Ergebnisse ausgewertet,wie einzelne Bausteine eines Puzzleszu einem Gesamtbild zusammenge-führt und in den bereits vorhandenendigitalen Datenpool integriert.
Die Sachdaten der einzelnen Geo-Objekte (z. B. geologische Kartier-einheit, Störung, Quelle, Erdfall usw.)werden dabei über standardisierteEingabemasken, die inhaltlich mitdenen der zentralen Datenbank desfür die integrierte geologische Lan-desaufnahme im Aufbau befindlichenGeo-Informationssystems identischsind, erfasst und gespeichert. Eigenszu diesem Zweck wurde eine Flä-chenattributdatenbank entwickelt, diedie Dokumentation der Kartierergeb-nisse erleichtert.
Da die Speicherung der Sachdateneine einheitliche Nomenklatur zursystematischen Beschreibung derGeodaten voraussetzt, wurden weiter-hin diverse Begriffs- und Schlüssel-listen, z. B. die für ganz Nordrhein-Westfalen geltende geologische Rah-menlegende, entwickelt. So wird si-chergestellt, dass beispielsweise einekreidezeitliche Gesteinseinheit imTeutoburger Wald nach denselbenRegeln benannt und beschrieben wirdwie eine gleich alte und gleich aufge-baute Gesteinseinheit im Münster-land.
Leitthemen
Gezielt angesetzte
Bohrungen und ihre
geophysikalische Ver-
messung – geologische
Informationslücken
werden geschlossen.
Interpretationsprofile –
Übersetzung heteroge-
ner Bohrdaten in leicht
verständliche Klartexte
Die Bodenkarte
1 : 50 000 – Ausgangs-
basis für eine geologi-
sche Konzeptkarte
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vorherr-schendeGesteine
wasser-wirtschaftlicheCharakterisierung
Eignung alsBaugrund
Rohstoff-nutzung
Sand, tonig sehr geringeWasserdurch-lässigkeit
mäßigeTragfähigkeit
Abraum überSand/Kies-Rohstoff
Kies undSand(ohneFeinsand)
hoheWasserdurch-lässigkeit
guteTragfähigkeit
Sand/Kies-Rohstoff
Ton mitorganischemMaterial
äußerstgeringeWasserdurch-lässigkeit
mäßigeTragfähigkeit
Zwischen-mittel,organischverunreinigt
Kies undSand(ohneFeinsand)
hoheWasserdurch-lässigkeit
guteTragfähigkeit
Sand/Kies-Rohstoff
Feinsand,schwachschluffig
mäßige Wasser-durchlässigkeit
mäßig bis guteTragfähigkeit
nicht verwertbareSchichten unter-halb des Sand/Kies-Rohstoffes
INTERPRETATIONSPROFILE
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Neben der Dokumentation der Sach-daten spielt selbstverständlich auchdie Speicherung der Lage eines Ob-jektes im Raum eine entscheidendeRolle. Dabei kommt dem Geo-Infor-mationssystem (GIS), welches so-wohl den Kartierprozess als auch dieDokumentation, Auswertung und Da-tenausgabe der Kartierergebnisse un-terstützt, eine Schlüsselfunktion zu.Die digitale Dokumentation der Geo-metrien der einzelnen als Punkt-,Linien- oder Flächenelemente abzu-speichernden Geo-Objekte erfolgtbeim Geologischen Dienst in denDatenformaten ArcGIS/ArcInfo.
Liegen alle Daten in digitaler Formvor und hat eine abschließende fach-liche und grafische Qualitätskontrollestattgefunden, können die jeweils ak-tuellsten im Informationssystem Inte-grierte geologische Landesaufnahmevorgehaltenen Informationen von Ent-scheidungsträgern aus Staat und Wirt-schaft für Planungsprozesse unter-schiedlichster Art eingesetzt werden.
Das Ziel
Das blattschnittfreie und maßstabs-unabhängige Geo-Informationssys-tem, welches für die integrierte geo-logische Landesaufnahme durch diebeschriebene Arbeitsweise zurzeitSchritt für Schritt aufgebaut wird, er-möglicht ein zeitgemäßes, struktu-riertes Datenmanagement und einenschnellen, fachübergreifenden Zu-griff auf sämtliche vorhandenen Geo-informationen. Mithilfe von GIS-ori-
Leitthemen
Rammsondierung –
eine der Unter-
suchungsmethoden für
angewandt geologische
Fragestellungen
Das Informationssystem
Integrierte geologische
Landesaufnahme –
Beispiele für die zahlrei-
chen Produktmodule
Geologischer Bau(Grundriss undSchnittserie)
HydrogeologischerBau (Grundrissund Schnittserie)
Gesteins-beschaffenheit
Top/Basisgeologischrelevanter Ge-steinsschichten
GeologischeVerhältnisseunterhalb derquartärzeit-lichen Gesteine
Schutzfunktionder das Grund-wasser über-deckendenBoden- und Ge-steinsschichten
Wasserdurchläs-sigkeit der Grund-wasser führen-den Schichten
Nutzbare Grund-wassermächtigkeit
Ingenieurgeolo-gische Verhältnisse
BaugrundrelevanteSchichteninnerhalb derquartärzeitlichenSchichtenfolge
Standorte mitInformationenzum Trenn-flächengefüge
Standorte mitingenieur-geologischenUntersuchungen
Zwischenmittelund Qualitätsan-gaben zu nicht-energetischenStoffen
Mächtigkeit desAbraums übernichtenergeti-schen Rohstoffen
BasisnichtenergetischerRohstoffe
MächtigkeitnichtenergetischerRohstoffe
Erdfall-gefährdung
Verbreitung einesmöglichen ober-flächennahenAltbergbaus miterhöhter Tages-bruchgefährdung
Erdbeben-gefährdung
Geologie Hydrogeologie Ingenieurgeologie Rohstoffgeologie Georisiko
INFORMATIONSSYSTEM INTERGIERTE GEOLOGISCHE LANDESAUFNAHME
entierten Werkzeugen lassen sich ausdem im Rahmen der integrierten geo-logischen Landesaufnahme erhobe-nen einheitlichen Grunddatenbestandalle Standardmodule (s. S. 14) für dieBereiche Geologie, Hydrogeologie,Ingenieurgeologie, Rohstoffgeologieund Georisiken ableiten sowie unter-schiedlichste thematische Abfragenohne großen Aufwand generieren.Bei konsequenter Nutzung der GIS-Funktionalitäten eröffnen sich dabeivielfältigste Möglichkeiten anwen-derfreundlicher Präsentationen.
Der Geologische Dienst NRW alsstaatliche Serviceeinrichtung stelltsich mit der Einführung der integrier-ten geologischen Landesaufnahmeden Herausforderungen der Zeit underfüllt damit die Erwartungen, die aneinen modernen Dienstleistungsbe-trieb gestellt werden. Den Kunden
des Geologischen Dienstes wird keinEinheitsprodukt präsentiert, das erstmühsam uminterpretiert werdenmuss; sie erhalten vielmehr eine Viel-zahl anwenderfreundlicher und ver-ständlicher Standardauswertekartenmit hohem Praxisbezug. Auf Nach-frage können problemlos auch spezi-ell auf die Fragestellung des Kundenabgestimmte Produkte erstellt wer-den. Die Weitergabe der Ergebnisseerfolgt wahlweise als Papierplot oderals digitaler Datensatz. BeiVerwendung von digitalen Daten hatder Nutzer die Möglichkeit, seineeigenen Auswertungen durchzufüh-ren und die Abfrageergebnisse selberweiterzuverarbeiten.
Das neue und leicht aktualisierbareAuskunftssystem der integriertengeologischen Landesaufnahme ist so-mit im hohen Maße flexibel und kun-
denorientiert. Mit dem Aufbau einerumfassenden, landesweit aktuellenhomogenen Geodatenbank in demvon der Planung bevorzugten Maß-stab 1 : 50 000 wird zudem der Weggeebnet für zukünftige 3D-Darstel-lungen. Damit ist der gläserne Unter-grund nicht mehr fern.
Claudia Holl-Hagemeier
Leitthemen
Ein Datensatz – ver-
schiedene thematische
Auswertungen sind
möglich.
Georisiken – das vom
Untergrund ausgehen-
de Gefährdungspoten-
zial wird erfasst und
dargestellt.
Der Untergrund birgt
Gefahren – auch Erd-
fälle sind ein Georisiko.
15
16
Welche Rohstoffe sind wo in
NRW zu finden?
Zur Gruppe der oberflächennahenLockergesteinsrohstoffe – den so ge-nannten Erden-Rohstoffen – zählenKies, Sand und Ton. Diese werden imTagebau gewonnen und können in derRegel ohne aufwändige Aufbereitungeiner unmittelbaren Verwendung odereiner industriellen Weiterverarbei-tung zugeführt werden. Die Verbrei-tung dieser Rohstoffe ist jedoch re-gional sehr ungleichmäßig. So birgtdas Niederrheingebiet die bedeutends-ten Vorräte an Lockergesteinen inNordrhein-Westfalen. Des Weiterensind Lockergesteine im Münsterlandund im Weserbergland verbreitet.Lediglich das Rheinische Schiefer-gebirge ist arm an dieser Rohstoff-gruppe; hier werden stattdessen diegrößten Mengen an Festgesteinen ge-wonnen.
Von den wirtschaftlich nutzbaren Lo-ckergesteinen steht die Gewinnungvon Kiesen und Sanden für Bau-zwecke nach Bedarf und Menge deut-
Rohstoffsicherung für die Zukunft
Die Landesrohstoffkarte von Nordrhein-Westfalen
dieser lassen sich dann die auf abseh-bare Zeit wirtschaftlich relevantenPotenziale ableiten.
Diese Karte wird insbesondere einenÜberblick geben über die Verbreitungund Mächtigkeit sowie über die Qua-lität der verschiedenen Rohstoffe.Neben den Karten, die Auskunft überdie Gesteinsverbreitung geben, wer-den auch solche mit Informationenüber den nicht verwertbaren Abraumund die Zwischenmittel erstellt. DieBasis der Arbeiten bildet eine vomGeologischen Dienst im Laufe desletzten Jahrzehnts aufgebaute Boh-rungsdatenbank (DABO) mit Infor-mationen von etwa 250 000 Bohrun-gen.
Zunächst werden die Vorkommen deru. a. für die Bauwirtschaft besonderswichtigen Lockergesteine in Nord-rhein-Westfalen erfasst.
Im dicht besiedelten RohstofflandNordrhein-Westfalen nimmt die Ge-winnung oberflächennaher Rohstoffefür die Versorgung von Wirtschaftund Bevölkerung bedeutende Flächenin Anspruch. Dabei konkurriert dieRohstoffgewinnung mit anderen Flä-chennutzungsansprüchen beispiels-weise von Siedlungs-, Gewerbe- oderTrinkwasserschutzgebieten. Deshalbist eine vorausschauende und fachge-rechte Planung erforderlich, die so-wohl Standortgebundenheit und Qua-lität der Rohstoffe als auch eine Ge-winnung zu akzeptablen Bedingun-gen für die Umwelt berücksichtigt.
Am Anfang der landesplanerischenÜberlegungen steht die Bilanzierungder Rohstoffvorkommen. Im Auftragder Regierung untersucht der Geolo-gische Dienst NRW die Vorkommennichtenergetischer oberflächennaherRohstoffe in Nordrhein-Westfalen.Ziel des Projektes ist es, die vorhan-denen oberflächennahen Rohstoffe ineiner landesweiten Rohstoffkarte imMaßstab 1 : 50 000 darzustellen. Aus
Häuser, Straßen, Glas und Keramik sind ohne die Gewinnung minerali-
scher Rohstoffe wie Kies, Sand, Ton oder Kalk-, Ton- und Sandstein un-
denkbar. Statistisch betrachtet verbraucht jeder Bürger der Bundes-
republik jährlich z. B. ca. 3,6 t Kies und Sand. Aufgrund seiner geologi-
schen Struktur verfügt unser Bundesland über eine wertvolle Vielfalt
sowohl an Locker- als auch an Festgesteinsrohstoffen. Um eine langfris-
tige und verantwortungsbewusste Gewinnung zu sichern und auch künf-
tige Generationen noch mit diesen wertvollen Rohstoffen zu versorgen,
müssen landesplanerische Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Leitthemen
17
lich an der Spitze. Der Abbau dieserMassenrohstoffe ist in der Regel nurrentabel, wenn sie relativ nah am Ab-satzmarkt liegen, damit Transport-kosten minimiert werden können. DieGewinnungsstellen nehmen zumeistgroße Areale ein. Zudem werden die-se Rohstoffe oft unterhalb des Grund-wasserspiegels gewonnen, sodassNassabbaue notwendig sind, die im-mer auch einen Eingriff in dasGrundwasser darstellen.
Über 70 % der im Land Nordrhein-Westfalen für die Bauindustrie abge-bauten Kiese und Sande stammen ausdem Niederrheingebiet. Im Quartär,dem jüngsten Zeitabschnitt der Erd-geschichte, sind die oft weitflächigenund durch Absenkung der Nieder-rheinischen Bucht besonders mächti-gen Ablagerungen von den beidengroßen Strömen Rhein und Maas auf-geschottert worden.
Abweichend von den Kies- und Sand-arealen des Niederrheingebiets sinddie Kies- und Sandvorkommen des
Weser- und Osnabrücker Berglandesauf die engeren Flussgebiete der We-ser, Lippe und ihrer Nebenflüsse so-wie auf Schmelzwasserablagerungendes Inlandeises der vorletzten Eiszeitbeschränkt. Die nur wenigen undkleinen, bauwürdigen Vorkommensind trotz ihrer vergleichsweise ge-ringen Mächtigkeit von großer regio-nalwirtschaftlicher Bedeutung.
Im Münsterland sind die tertiär- undquartärzeitlichen Lockergesteine inrelativ geringer Menge abgelagertworden. Nennenswert ist hier jedochder etwa 1 km breite und 70 km langeMünsterländer Kiessandzug zwi-schen Rheine und Münster, der auchheute noch vielerorts abgebaut wird.
Neben den überwiegend für die Bau-industrie relevanten Kiesen und San-den der Flussterrassen bedient sichdie Glas, Keramik und Eisen verar-beitende Industrie einer Reihe tertiär-und auch kreidezeitlicher Spezial-sand- und Kiesvorkommen. Zu denSpezialsanden zählen Form-, Kern-,
Quarz- und Klebsande, die – mit Aus-nahme der Sande der Haltern-Schich-ten zwischen Coesfeld und Dorsten –im Bereich des Niederrheingebietesverbreitet sind.
Im Vergleich zur Kies- und Sandge-winnung nimmt der im Allgemeinentrockene Abbau von Ton und Schluffbedeutend weniger Fläche in An-spruch. Das relativ geringere Trans-portvolumen dieser Rohstoffgruppeund ihrer Erzeugnisse erlaubt diewirtschaftliche Gewinnung und Ver-arbeitung auch in Gebieten, die einegrößere Distanz zum Absatzraumhaben.
Tone liefern den Rohstoff für grob-und feinkeramische Erzeugnisse,z. B. Steingutwaren, Schamotte,Klinker, Wand- und Bodenfliesensowie technische Porzellane. Sie wer-den zudem in großem Umfang zurHerstellung von Ziegelsteinen, Dach-pfannen, Gittersteinen, Leichtbau-steinen oder Baufertigteilen sowie alsDeponieabdichtungen verwendet.
Leitthemen
Abbau von Sand
und Kies
Auszug aus der
Landesrohstoffkarte am
Beispiel der Sande und
Kiese im Raum
Delbrück
18
Nordrhein-Westfalen besitzt Vorkom-men mesozoischer Tone im Nordendes Weser- und Osnabrücker Berglan-des sowie im Münsterland. Tertiär-und altpleistozänzeitliche Tone sindim Niederrheingebiet, im RheinischenSchiefergebirge sowie im südlichenMünsterland zu finden. Einzelne,qualitativ hochwertige Tone vor al-lem der Unterkreide besitzen in derZiegelindustrie und für die Her-stellung baukeramischer Erzeugnisseüberregionale, zum Teil internatio-nale Bedeutung.
Rohstoff und Naturschutz
Der Abbau und die Weiterverarbei-tung der Lockergesteinsrohstoffe istfür eine gesicherte Versorgung vonWirtschaft und Bevölkerung unver-zichtbar. Die Gewinnung oberflä-chennaher Rohstoffe steht jedochnicht selten im Brennpunkt öffentli-cher Diskussionen. Dies liegt u. a. andem zum Teil großen Flächenbedarf,der durch die Gewinnung – in meistländlichen Räumen – notwendig ist,sowie bei Nassabgrabungen an den
notwendigen Eingriffen in dasGrundwasser. Neben den Schutz-interessen von Natur und Landschaftsind auch die des Grund- und Trink-wassers sowie der Schutz ertragrei-cher Böden zu berücksichtigen.
Neben den Karten, die Auskunft überdie Rohstoffverbreitung geben, wer-den daher vom Geologischen DienstNRW mögliche Konfliktbereiche be-züglich konkurrierender Nutzungenund Interessen, beispielsweise vonsei-ten der Wasser- und Landwirtschaftsowie des Landschafts- und Natur-schutzes, aufgezeigt. Die gewonne-nen Daten werden in der Datenbank„Nichtenergetische oberflächennaheRohstoffe“ zusammengeführt unddokumentiert. Durch den Aufbau die-ser Fachdatensammlung legt der Geo-logische Dienst einen neutralenGrundstein für ein kompetentes undeffektives Abgrabungsmonitoring imInteresse von Öffentlichkeit, Politik,Verwaltung und Wirtschaft.
Ein weiteres wichtiges Instrument derRohstoffsicherung ist der erste inter-disziplinäre Rohstoffbericht fürNordrhein-Westfalen, für den derGeologische Dienst NRW im Auftragder Landesregierung zu Beginn desJahres 2005 geologische Basisinfor-mationen lieferte. In diesem Berichtwerden die wirtschaftlich bedeuten-den Fest- und Lockergesteine desLandes, ihre Verbreitung und Ver-wendung sowie die aktuellen Gewin-nungsstandorte dargestellt. Dazu ge-hört die Auflistung potenzieller Nut-zungskonflikte sowie Betrachtungenüber den Stand und die Perspektivevon Recycling-Produkten. Der Be-richt dient künftig als wichtige Ba-sisinformation für Verfahren der pla-nerischen Rohstoffsicherung sowieals Ergänzung zu den Landesroh-stoffkarten. Beides trägt dazu bei,neue Wege einer konfliktarmen Pla-nung zu eröffnen.
Leitthemen
Rekultivierter Bagger-
see am Niederrhein
tung eines Vorkommens als Lager-stätte auch von dem gegenwärtigenStand der Technik bestimmt.
So können Vorkommen, die heutenoch als unwirtschaftlich gelten, in Zu-kunft vielleicht durch technische Ent-wicklungen sowohl in der Abbau- alsauch Aufbereitungstechnik nutzbargemacht werden. Dies zeigt sich zumBeispiel im Bereich des computerge-stützten Abbaus. Durch die verbes-serte Kenntnis der Lagerstätte und einAbbaumonitoring kann eine Lager-stätte gründlicher ausgeschöpft wer-den als beim herkömmlichen Abbau.
Prozesse, die einem stetigen Wandelunterliegen, wie zum Beispiel diemittel- bis langfristige Bedarfs- bzw.Marktentwicklung, wechselhafte An-forderungen in Bezug auf die Ge-steinsqualität sowie die künftige Er-schöpfung heute in Abbau stehenderRohstoffvorkommen erschweren lang-fristige lagerstättenkundliche Prog-
nosen. Um einen realistischen Um-gang mit dieser Thematik zu ermög-lichen, ist daher eine genaue Kenntnisder Rohstoffpotenziale Nordrhein-Westfalens unumgänglich.
In der ersten Phase der Arbeiten fürdie Landesrohstoffkarte von Nord-rhein-Westfalen 1 : 50 000 werdenvom Geologischen Dienst NRW bisEnde 2005 die Vorkommen der Lo-ckergesteinsrohstoffe in den Regie-rungsbezirken Düsseldorf und Det-mold bewertet und dargestellt, sodassschon in Kürze Genehmigungsbehör-den, Firmen und Naturschutzverbän-de auf die gleichen unabhängigenFachdaten zugreifen können. In einernächsten Phase richtet sich das Au-genmerk dann gleichermaßen auf dieFestgesteine. So kommen wir derRohstoffsicherung zum Wohle allereinen großen Schritt näher.
Ingo Schäfer
Leitthemen
Diabassteinbruch
am Clemensberg bei
Winterberg-Hildfeld
Verbreitung von Locker-
gesteinsrohstoffen in
Nordrhein-Westfalen
19
Vom Rohstoff
zur Lagerstätte
Während der geologische Bau einesRaumes unveränderbar sein Rohstoff-angebot bestimmt, kommt einer mög-lichen Wirtschaftlichkeit des Roh-stoffes hinsichtlich seiner Verwen-dung eine weitere wesentliche Be-deutung zu. Dies gilt insbesondere imRahmen einer nachhaltigen Rohstoff-sicherung.
Für eine Einteilung von Rohstoffen inwirtschaftlich nicht nutzbare Vor-kommen und wirtschaftlich nutzbareLagerstätten ist es notwendig, eineReihe von Beurteilungsparametern zuGrunde zu legen. Entscheidende Pa-rameter sind hierbei die Ausdehnung,der Inhalt und die Qualität eines Roh-stoffvorkommens. Des Weiteren be-stimmt die infrastrukturelle Lage desVorkommens im Raum, ob ein Roh-stoff über einen längeren Zeitraumwirtschaftlich gewonnen werdenkann. Letztendlich wird die Bewer-
20
Aufgrund der innerstädtischen Lageder Bohrung und der unmittelbarenNachbarschaft zu den intensiv ge-nutzten Thermalquellen Aachensmusste seitens der Bergbehördebesonderes Augenmerk auf den Im-missions-, Gewässer- und Boden-schutz gelegt werden. Zahlreiche Ne-benbestimmungen und Auflagen zumHauptbetriebsplan waren notwendig,um einen Betrieb der Bohranlagerund um die Uhr und den Einsatz vonbestimmten Spülungszusätzen geneh-migen zu können. Parallel zum kom-merziellen Geothermieprojekt stell-ten die beteiligten Geowissenschaft-ler der RWTH Aachen und des Geo-logischen Dienstes NRW einenAntrag auf Forschungsgelder bei derDeutschen Forschungsgemeinschaft.Mithilfe dieser Gelder wurden imRahmen der Begleitforschung dasKernbohrprogramm und insbeson-dere die umfangreichen geophysikali-schen Messungen finanziert. Amerbohrten Gesteinsmaterial werdensowohl wissenschaftliche Forschun-
geführt. Für das Bohr- und Verroh-rungskonzept erstellte der Geologi-sche Dienst in Zusammenarbeit mitdem Geologischen Institut der RWTHAachen unterschiedliche geologisch-tektonische Vorprofile. Sie fußen aufder Interpretation geophysikalischerDaten, der Auswertung von Tiefen-aufschlüssen des Steinkohlenberg-baus in der Inde- und Wurm-Muldesowie der zurzeit laufenden Neukar-tierung des Aachener Raumes. Am12. August 2003 wurde dann der zu-ständigen Genehmigungsbehörde,dem Bergamt Düren, der Hauptbe-triebsplan für die Geothermieboh-rung „RWTH-1“ vorgelegt.
Die exponierte Lage des Bohrplatzesinmitten der Stadt und in einemBereich, dessen tieferer Untergrundgeologisch weitgehend unerforschtist, machte einen aufwändigen Pla-nungsvorlauf notwendig. Erste geolo-gische Erkundungsarbeiten im Rah-men der integrierten Kartierung desGeologischen Dienstes NRW wurdenbereits im Herbst 2002 beim Kartier-projekt „Ballungsraum Aachen/Nord-eifel“ (s. auch GeoLog 2002) durch-
Erdwärme für das
Studienfunktionale Zentrum „SuperC“
Die Geothermiebohrung „RWTH-1“ in Aachen
Unmittelbar neben dem Hauptgebäude der Rheinisch-Westfälischen
Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen wurde von Juli bis Dezem-
ber 2004 eine mehr als 2 500 m tiefe Bohrung zur Erschließung von
Erdwärme abgeteuft. Mit dieser umweltfreundlichen Energie soll der
Neubau des Studienfunktionalen Zentrums „SuperC“ beheizt und ge-
kühlt werden.
Aktuelles in Kürze
gen als auch Untersuchungen imRahmen der integrierten geologi-schen Landesaufnahme vorgenom-men.
Am 12. Juli 2004 war es dann soweit:Der nordrhein-westfälische Energie-minister, Dr. Axel Horstmann, derRektor der RWTH Aachen, Prof. Dr.Burkhard Rauhut, und der Direktordes Geologischen Dienstes NRW,Prof. Dr. Josef Klostermann, setztendie Geothermiebohrung offiziell inBetrieb. Am 20. Juli 2004 um 2:30Uhr begannen die Bohrarbeiten. DieBohrung wurde überwiegend alsMeißelbohrung niedergebracht; le-diglich einzelne Abschnitte wurdengekernt. Um dennoch einen mög-lichst genauen Einblick in die litholo-gische Abfolge der erbohrten Ge-steinsschichten zu bekommen, ent-nahmen Geologiestudenten der RWTHAachen dem Spülungsstrom der Boh-rung rund um die Uhr Bohrklein, sogenannte Cuttings.
Bis zu einer Teufe von 250 m wurdeein 23”-Bohrloch niedergebracht, indas bis 242 m eine 18 5/8”-Verroh-rung eingebracht und zementiert wur-de. Geophysikalische Messungen er-folgten aufgrund des großen Durch-messers nur in beschränktem Um-fang. Für den folgenden Bohrab-schnitt bis 1 263 m waren insgesamtzehn 17,5” Warzenmeißel notwendig.Das Bohrloch wurde anschließendumfangreich geophysikalisch ver-messen, danach verrohrt und zemen-tiert. Der Durchmesser der folgendenBohrsektion bis zur Endteufe betrug8,5”. In den Bohrabschnitten
1 392,6 – 1 515,7 m, 2 128,1 – 2 142,8 m und 2 536,8 – 2 544,52 m
wurden jeweils Bohrkerne mit einemDurchmesser von 2” bzw. 3,5” ge-wonnen. Am Abend des 22. Novem-ber 2004 erreichte die Bohrung dieMarke von 2 500 m. Nach Abbohrendes Meißels, Abteufen des Endkernes
und den geophysikalischen Messun-gen fand die Bohrung am 5. Dezem-ber 2004 bei 2 544,52 m ihr plan-mäßiges Ende. In den darauf folgen-den Tagen wurde die Rohrtour einge-baut, das Bohrloch zementiert unddie Bohrspülung gegen das thermi-sche Sondenfluid ausgetauscht.
Aktuelles in KürzeDie Bohranlage der
Geothermiebohrung
„RWTH-1“ in Aachen
mit der Infostation für
die Öffentlichkeit
Bei der Bohrung
eingesetzte Meißel
Bohrkern
aus 1 500 m Tiefe
mit tektonisch be-
anspruchtem Gestein
21
Aktuelles in Kürze
Die stattdessen im Weiteren erbohrteSchichtenfolge passt nicht mehr zuden bisherigen strukturgeologischenund paläogeografischen Vorstellun-gen des Untergrunds von Aachen. Sowar zwischen 1 430 und 1 440 m einmarkanter Gesteinswechsel zu beob-achten. Unter einem gering mächti-gen Horizont aus dunkelgrauen Ton-steinen mit eingelagerten feinsandi-gen Karbonatknollen wurden zu-nächst grünlich graue Ton- undSchluffsteine erbohrt, die allmählichin eine Wechselfolge von geflecktenund marmorierten rotbraunen, grün-lich grauen und grauen Ton- undSchluffsteinen übergingen. Bei1 894 m wurde eine gering mächtigetektonische Störungszone durchteuft.Darunter bis in eine Teufe von2 210 m dominierten grünlich graueTon- und Schluffsteine, in die hell-graue bis weiße Feinsandsteine ein-gelagert waren. Eine erneute Wech-sellagerung von graugrünen, rotbrau-nen und grauen Schluffsteinen mitgelegentlichen Einlagerungen von
Die angetroffenen geologischen Ver-hältnisse in der Bohrung entsprachennur zum Teil dem prognostiziertenSchichtenprofil. Unter gering mächti-gem kreide- bis holozänzeitlichemDeckgebirge wurden zunächst Ton-steine und Schluffsteine mit Einlage-rungen von quarzitischen Feinsand-steinen und gering mächtigen Koh-lenlagen des Oberkarbons erbohrt.Die letzten Kohlenflözchen sind ineiner Teufe von 900 m angetroffenworden. Bis 1 430 m folgte eineWechsellagerung aus Schluff-, Ton-und Feinsandsteinen. Die in diesemTeufenabschnitt spätestens erwarte-ten Karbonatgesteine des unterkar-bonzeitlichen Kohlenkalks fehlten.
Geologische Aufnahme
und Archivierung der
Bohrkerne
Auswertung der
geophysikalischen
Messdaten
22
23
Fein- bis Mittelsandsteinen undschluffigen Tonsteinen prägte danachdas lithologische Erscheinungsbildder Bohrung. In den untersten 30 mtraten wieder verstärkt graue bis dun-kelgraue Ton- und Schluffsteine auf,in die zum Teil meterdicke schluff-streifige, oft gut geschichtete Fein-bis Mittelsandsteine mit Tonstein-klasten eingelagert waren.
Im Verlauf der gesamten Bohrungverhielt sich das Bohrloch trotz einergewissen Abweichung von der Verti-kalen äußerst stabil; größere Ausbrü-che der Bohrlochwand traten ledig-lich unterhalb des Rohrschuhs und imBereich der Störungszone auf. Aufder gesamten Bohrstrecke wurdenkeine nennenswerten Spülungsver-luste und Zutritte von Formations-wässern beobachtet.
Eine lithologische Beschreibung desBohrprofils und die tektonischeAufnahme der Kernstrecken erfolgtenach Abschluss der Bohrung durchMitarbeiter des Geologischen Diens-tes NRW in Zusammenarbeit mitGeologiestudenten der RWTH Aa-chen. Eine biostratigrafische Ein-stufung der erbohrten Gesteine unddamit eine Deutung des Gesamt-profils steht derzeit noch aus.
Mit dem erfolgreichen Abteufen undder Verrohrung der Bohrung auf einerStrecke von über 2 500 m wurdenseitens der Projektgruppe die techni-schen Voraussetzungen geschaffen,um die tiefe Erdwärmesonde zu in-stallieren. In geothermischen Fach-kreisen gilt die Bohrung „RWTH-1“als ein herausragendes Beispiel fürdie Erschließung von Erdwärme ausgroßen Tiefen in innerstädtischenBereichen. Genaue Aussagen überdie in 2 500 m Tiefe herrschendenTemperaturen sind erst nach entspre-chenden Messungen in einigen Mo-
naten möglich; Temperaturmessun-gen unmittelbar nach Beendigung derBohrarbeiten erbrachten Fluidtempe-raturen zwischen 75 und 84 °C.
Derzeit finden zahlreiche sedimento-logische, geochemisch-mineralogi-sche und strukturgeologische Unter-suchungen an den erbohrten Gestei-nen im Rahmen des Forschungspro-gramms statt. Alle diese Untersu-chungen werden dazu beitragen, einbesseres und zum Teil neues Bild vonder Entwicklungsgeschichte des Aa-chener Raumes zu erlangen. DieseKenntnisse wiederum sind für Frage-stellungen aus der PlanungspraxisGewinn bringend.
Dr. Béatrice Oesterreich
Aktuelles in Kürze
23”-Warzenmeißel –
eingesetzt auf der
Bohrstrecke 26 – 250 m
Der 37 m
hohe Bohrturm
24
mische oder feinere wie Schluff undTon über der alten Landoberflächeaus kreidezeitlichen Festgesteinenabgesetzt. Während Sand und Kiesaufgrund ihres höheren Porenvolu-mens gute Grundwasserleiter darstel-len, sind Schluff- und Tonschichtensehr wenig durchlässig und für dieAnlage von Brunnen nicht geeignet.Wenn aber dickere Ton- oder Schluff-schichten über sandigen Grundwas-serleitern liegen, können sie diese vorSchadstoffeinträgen von der Oberflä-che her schützen.
Neben der Auswertung vor allemeigener Datenbestände, aber auch vonUnterlagen anderer Behörden, Insti-tutionen und Firmen brachte der Geo-logische Dienst NRW im Rahmenseiner geowissenschaftlichen Landes-aufnahme hier zahlreiche Bohrungenzur Erkundung des Schichtenaufbausnieder. Die bisher in groben Zügenbekannten geologischen Verhältnissekonnten so konkretisiert und ergänztwerden: Im Bereich der eigentlichen
wird dort im Wesentlichen durchmehrere hundert Meter mächtige,feste Mergel- und Mergelkalksteinebestimmt. Diese Meeresablagerungenaus der Oberkreide-Zeit (ca. 100 – 65Mio. Jahre vor heute) gelten als ge-ring durchlässige und wenig ergie-bige Grundwasserleiter, in denen sichallenfalls lokale Versorgungsbrunnenanlegen lassen.
Im Bereich der Flüsse Ems und Wer-se sowie ihrer Nebenbäche lagern aufden Kreide-Festgesteinen allerdingsfeinkörnige Lockergesteinsschichtenvon meist 10 – 30 m Mächtigkeit. Eshandelt sich dabei um riesige MengenGesteinsschutt, den diese Flüsse undBäche während der pleistozänenKalt- und Warmzeiten und der jüngs-ten geologischen Vergangenheit, demHolozän, mitgeschwemmt und inihren Tälern und Niederungen ab-gelagert haben. Je nach Transport-kraft des Wassers und je nach Aus-gangsmaterial wurden gröbere Sedi-mente wie Sand und Sand-Kies-Ge-
Im Rahmen des Kartierprojekts„Emsniederung/Beckumer Berge“der integrierten geologischen Landes-aufnahme untersucht der GeologischeDienst NRW ein Gebiet von rund1 500 km2 Größe zwischen Rheda-Wiedenbrück und Münster. Der geo-logische Aufbau der Erdschichten
Basisdaten für
Grundwasserschutz und Wassergewinnung
Die integrierte geologische Kartierung
in der Emsniederung
Die meisten Städte und Gemeinden der Region wie Gütersloh, Harse-
winkel, Münster, Rheda-Wiedenbrück, Sassenberg oder Warendorf
beziehen den größten Teil ihres Wassers aus den Quartär-Schichten der
Emsniederung. Es liegt auf der Hand, dass möglichst genaue Kenntnisse
über Eigenschaften, Mächtigkeiten und räumliche Verbreitung dieser
Lockergesteine überaus wichtig sind, um dem wachsenden Bedarf der
Region an sauberem Grundwasser Rechnung zu tragen und dessen
Schutz auch in Zukunft zu gewährleisten.
Aktuelles in Kürze
Rammbohrkerne aus
der Werse-Niederung
bei Münster
25
Emsniederung und nördlich davonbauen meist durchschnittlich 15 mdicke, sandige Schichten den ober-flächennahen Untergrund über denKreide-Gesteinen auf. Durch diesebreite Niederung zieht sich – denheutigen Emslauf mehrfach kreuzendund an der Geländeoberfläche nichterkennbar – die so genannte „Urems-Rinne“. Hier hat sich der Vorläuferder heutigen Ems vor über 100 000Jahren in einem schmalen Kerbtal tiefin den alten Kreide-Untergrund ein-geschnitten und die entstandeneRinne dann wieder mit seinen Sand-ablagerungen aufgefüllt. Bis zu 30 mmächtige Lockergesteine bieten indieser Rinne beste Möglichkeiten, er-giebige Grundwasserbrunnen anzu-legen – die meisten Wasserwerke lie-gen hier. Durch die Kartierungkonnte erstmals der genaue Verlaufder „Urems“ als Flussrinne mitdurchgehendem Gefälle von Rheda-Wiedenbrück bis nordöstlich vonMünster festgestellt werden.
In einigen Fällen ergaben sich auchganz neue Erkenntnisse. Die südli-chen Zuflüsse der Ems, z. B. die Wer-se, haben überwiegend aus Schluff-schichten aufgebaute Talfüllungen –das war bekannt. Aber auch hier gibtes Rinnenabschnitte, die mehr sandigausgebildet sind, oft tiefer in denKreide-Untergrund hinabreichen(über 15 m, stellenweise bis 25 m)und wesentlich weiter in das hügeligeHinterland hineingreifen, als es derbisherige Kenntnisstand vermutenließ. Durch die für das Kartiergebietnunmehr flächenhaft vorliegendenInformationen zu Verbreitung undMächtigkeit von Grundwasser leiten-den und gering leitenden Schichtenergeben sich neue, zumindest lokaleGrundwassergewinnungsmöglichkei-ten sowie wesentlich verbesserte Er-kenntnisse zu Nutzungsmöglich-keiten und Schutz der bestehendenWasserwerke, da sich deren Einzugs-gebiete jetzt in einen weiter reichen-den räumlichen Zusammenhang brin-gen lassen.
0 200 600 800m400
70mNN
60
50
40
SWW
erse
NO
Schnitt überhöht
Nie
de
rte
rra
sse
(Ple
isto
zän
)
Auenlehm(Holozän)
Sand
Schluff
kiesigerSand
Mergel-stein(Kreide)
Urems
Rinne
Werse
-
Ems
Angel
Werse
EmsAxtbach
Ennigerloh
Oelde
Ahlen
Warendorf
Sassenberg
Harsewinkel
Rheda-Wieden- brück
Münster
Dren-steinfurt
Senden-horst
52°7°50’ ö.L.v. Gr. 8°10’
51°45’
0 4km
Kreide-Schichten, oberflächennah anstehend
Nebenrinnen
Ems, Werse und größere Nebenbäche (heutiger Verlauf)
Urems- und Werse-Rinnen
Quartär-Schichten > 2m Mächtigkeit
Aktuelles in Kürze
Geologischer Schnitt
durch die Werse-Rinne
bei Drensteinfurt
Rammkernbohrung
östlich von Münster-
Wolbeck
Vereinfachte Dar-
stellung der quartären
Rinnensysteme von
Ems und Werse
Die integrierte geologische Kartie-rung liefert die geowissenschaftli-chen Basisdaten für viele angewandteFragestellungen, wie in diesem Bei-spiel für die Grundwassererschlie-ßung.
Andreas Lenz
26
Erkundung der Schichtenfolge bildendie Mess- und Auswerteverfahren derAngewandten Geophysik. Die hiereingesetzten geophysikalischen Mes-sungen nutzen Bohrlöcher, die im Zu-ge der Kartierung oder schon zuvorzu anderen Zwecken (z. B. Grundwas-ser-Messstellen) angelegt wurden.
Durch Untersuchungen im Bohrlochkönnen physikalische Eigenschaftender Gesteine am Ort ihres Vorkom-mens ermittelt werden. Dabei werdenspezielle Messsonden über ein Kabelin das Bohrloch geführt und mitgeringer Geschwindigkeit über diegesamte Bohrstrecke gefahren. Werteder Gesteinseigenschaften werdendann in Intervallen von wenigen Zen-timetern über die Kabelwinde an einSteuergerät im Messfahrzeug übertra-gen und auf einem Laptop digital auf-gezeichnet. Dem geophysikalischenMesstrupp des Geologischen Diens-tes NRW stehen für die Gesteinscha-rakterisierung unterschiedliche Mess-verfahren zur Verfügung. Zum Mess-spektrum gehören die Aufnahme der
Zur Herstellung von Zement ist einRohstoffgemisch erforderlich, das jenach gewünschter Zementsorte insbe-sondere Kalk, Quarz, Aluminiumoxidund in geringen Mengen Eisenoxideenthält. Es eignen sich hierfür vor al-lem Kalkmergel- und Mergelkalkstei-ne, die im Idealfall von Natur aus be-reits den für den Brennvorgang erfor-derlichen Kalkgehalt von 77 – 80 %sowie die notwendigen Quarz- undTonmineralanteile besitzen.
Die Kalkstein führenden Schichtender Beckumer Berge bilden die Roh-stoffbasis der Beckumer Zement-industrie. Die so genannten Beckum-Schichten zeichnen sich durch einecharakteristische Abfolge von Kalk-mergelsteinen aus, denen zahlreiche,meist nur wenige Dezimeter mäch-tige Kalksteine eingelagert sind. Dieintegrierte geologische Kartierungder Beckumer Berge erfasst Beschaf-fenheit, Verbreitung sowie Lagerungder Kalkstein führenden Gesteinsfol-gen an der Erdoberfläche und im Un-tergrund. Ein wichtiges Glied bei der
Warum gerade hier und warum indieser Konzentration? Diese und ähn-liche Fragen drängen sich unwillkür-lich auf, wenn man die zahlreichenZementproduktionsanlagen im RaumBeckum sieht. Immerhin gibt es hierheute sechs große Werke mit mehre-ren hundert Beschäftigten, die jähr-lich rund 3 Mio. t Portlandzement und470 000 t Hochofenzement erzeugen– insgesamt etwa ein Drittel der ge-samten nordrhein-westfälischen Pro-duktion.
Eine Region baut auf Zement
Die geophysikalische Erkundung
der Beckum-Schichten
Aktuelles in Kürze
Mit geophysikalischen
Bohrlochmessungen
Rohstoffen auf der Spur
Aus welcher Richtung man sich auf Beckum, Neubeckum oder Enniger-
loh auch zubewegt, die Spuren der Zementindustrie sind nicht zu über-
sehen: große Werksanlagen mit den charakteristischen Drehrohröfen,
alles überragende Silobatterien und weit ausgedehnte Steinbruchs-
flächen. Sie zeigen, dass in dieser Region die Zementherstellung eine
lange Tradition besitzt.
27
natürlichen Gesteinsradioaktivität,des spezifischen Gebirgswiderstan-des und des Bohrlochdurchmessers.Voruntersuchungen zeigten, dass eineUnterscheidung der Kalkbänke undKalkmergelsteinlagen anhand des In-tensitätsverlaufes der natürlichenGammastrahlung entlang des Bohr-loches zuverlässig geleistet werdenkann. Die so erfasste Datenreihe, dasso genannte Gamma-Ray-Log, lässtSchichtgrenzen erkennen und ermög-licht die Bestimmung des Tonge-haltes und mittelbar auch die desKalkgehaltes.
Ein Vergleich von Laboranalysen, derzwischen dem Kalkgehalt von Ge-steinsproben einer Referenzbohrungund den Daten des entsprechendengeophysikalischen Bohrloch-Logsdurchgeführt wird, liefert die Identi-fizierung markanter Horizonte derBeckum-Schichten. Diese Einstufungwird auf die Messungen in allen an-deren Bohrungen übertragen, so dassjeweils Tiefenlage und Mächtigkeitder Kalkbänke aus den Logs abgelei-
tet werden können. Mit diesen Da-tensätzen sind die Geowissenschaft-ler nun in der Lage, die einzelnenSchichtglieder der Beckum-Schich-ten entlang von Profilen über ZehnerKilometer hinweg zu verfolgen.
In dieses Kartierprojekt flossen Logsvon bislang 59 Bohrungen ein, vondenen 50 bereits als Grundwasser-Messstellen der Zementindustrie Be-stand hatten. Da für die geophysikali-schen Analysen kein zusätzlichesProbenmaterial benötigt wird, muss-ten lediglich wenige Bohrungen neuabgeteuft werden. Bei dem verfah-rensbedingt hohen Messfortschrittder Bohrlochgeophysik ließen sichmit dieser Vorgehensweise Aufwandund Kosten der Datenaufnahme mini-mieren.
Die resultierende Datenbasis, die indas geowissenschaftliche Informa-tionssystem eingespeist wird, gibtbeispielsweise dem RohstoffexpertenAuskunft über die günstigsten Stellenfür den Abbau der Beckum-Schichten
und deren weitere Erkundung und Er-schließung. Ausbildung, Verbreitungund Mächtigkeit der abbauwürdigenGesteine werden in geologischenKarten maßstabsgerecht dargestellt.Sie erschließen dem Ingenieur einewirtschaftliche Vorratsberechnungder nutzbaren Rohstoffe. Angabenzur Qualität und zu Besonderheitender Rohstoffvorkommen sind in Da-tenbanken abgelegt und können somitjederzeit abgerufen werden.
Dr. Manfred Dölling/Dr. Klaus Lehmann
GWM 1 GWM 2
GWM 3
GWM 4
GWM 5
GWM 6
GWM 7
GWM 8 GWM 9 GWM 100
20
10
0
0 2 4 6 8 10 12 14Profillänge [km]
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[km
]
Landbankgruppe
Klipperbank
Neue Platte
Nunningsbankgruppe
Neunfußkamm
Möllerbankgruppe
Vierfußklamm
Griesebank
Grundbank
Aktuelles in Kürze
Vorbereitung der
Bohrlochmessapparatur
am Messwagen des
GD NRW
Schichtengliederung
des Untergrunds mit-
hilfe geophysikalischer
Bohrloch-Logs
28
Untersuchung urzeitlichen Lebens
Die Paläontologie im Dienste
der geologischen Zeitbestimmung
Quasi als vierte Dimension gehört derZeitfaktor zu den Größen, ohne derenKenntnis die Struktur der Erdkrustenicht entschlüsselt und entsprechendeDaten nicht in Geothemenkarten dar-gestellt werden können. Der Zeitfak-tor ist somit für die geowissenschaft-liche Landesaufnahme, aber auch beipraktischen fachspezifischen Frage-stellungen in der geowissenschaftli-chen Beratung eine unverzichtbareGröße.
Es gibt mehrere Methoden, das Altervon Erdschichten zu ermitteln. Einesehr erfolgreiche und für praxisorien-tierte Routineuntersuchungen geeig-nete Methode ist die paläontologi-sche Zeitbestimmung mithilfe vonFossilien – den Überresten urzeitli-cher Organismen.
Boden und Erdschichten unter unseren Füßen haben eine viele Millionen
Jahre zurückreichende Geschichte hinter sich. Sie sind durch die ehema-
lige Verteilung von Land und Meer, durch Bewegungen und Ver-
kippungen der Erdkruste und viele andere erdgeschichtliche Ereignisse
geformt. Der Faktor Zeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Erst die genaue
zeitliche Einordnung von Gesteinen ermöglicht es dem Geologen, erd-
geschichtliche Zusammenhänge und damit den räumlichen Aufbau des
Untergrundes zu verstehen.
Aktuelles in Kürze
Probenaufbereitung
im Labor –
eine Gesteinsprobe
wird gesiebt.
Im Geologischen Dienst NRW wer-den paläontologische Datierungenvon Gesteinsproben, die zum Bei-spiel im Zuge der integrierten geo-wissenschaftlichen Landesaufnahmeaus Bohrungen entnommen wurden,überwiegend mit Mikrofossilien –also mikroskopisch kleinen Organis-menresten – vorgenommen. Diesehaben gegenüber größeren Fossilienden Vorteil, dass sie relativ häufigauftreten, auch in stark zerkleinertenGesteinsproben zu finden sind undsich somit zur zeitlichen Einordnungvon Bohrungsproben eignen.
Beispielhaft wird hier eine aktuelleZeitskala für das Campan, einen Ab-schnitt innerhalb der Kreide-Zeit,wiedergegeben. Gesteine aus diesemetwa 12,2 Mio. Jahre dauernden Zeit-intervall sind im zentralen Münster-land weit verbreitet und werden der-zeit im Kartierprojekt „Emsniede-
Die ersten Spuren des Lebens auf derErde sind mehrere Milliarden Jahrealt. Seitdem haben sich im Verlaufder Evolution der Lebewesen immerwieder neue Arten von Organismenentwickelt. Manche davon hatten nureine relativ kurze Lebensdauer voneinigen hunderttausend Jahren oderweniger und sind daher als so ge-nannte „Leitfossilien“ für die Identi-fizierung bestimmter Abschnitte derErdgeschichte bestens geeignet. DieEvolution und die daraus resultie-rende zeitliche Abfolge bestimmterLeitfossilien bildet die Basis für einein der Praxis gebräuchliche relativeerdgeschichtliche Zeitgliederung, umdie es sich bei der paläontologischenGliederung handelt. Dieses relativeZeitschema wird mit nummerischenAltersdaten geeicht, die auf anderenMethoden basieren, beispielsweiseauf Zerfallsreihen von natürlich vor-kommenden radioaktiven Isotopen.
Aktuelles in Kürze
Mikrofossilien werden
unter dem Mikroskop
ausgelesen.
Auch größere Fossilien
wie diese Ammoniten
(Kopffüßer) sind ideale
Zeitmarker.
Fossilien als
geologische Uhr –
sie bestimmen das
Alter der Gesteine.
29
30
rung/Beckumer Berge“ in ihrer räum-lichen Verbreitung erfasst, unter-gliedert und kartografisch dargestellt.Diese Zeitgliederung basiert auf derUntersuchung von Foraminiferen.Das sind einzellige marine Mikro-organismen mit einer festen, mehr-kammerigen Schale, die einerseitsweit verbreitet und häufig sind undsich andererseits in ihrer Entwick-lungsgeschichte als sehr wandlungs-fähig erwiesen haben. Diese Eigen-schaften machen sie zu wichtigenLeitfossilien. Das Campan lässt sichaltersmäßig in acht Foraminiferen-Zonen gliedern. Diese relativ diffe-renzierte Alterseinstufung wiederumermöglicht in Verbindung mit ande-ren geologischen Daten Aussagenüber die Lagerung und Verbreitungder Schichten und den Verlauf vonVerwerfungszonen.
Die paläontologischen Datierungen,die der Geologische Dienst NRWdurchführt, sind daher für die in-tegrierte geologische Landesaufnah-
me sowie für direkte planungsrele-vante Fragestellungen aus Verwal-tung und Wirtschaft von elementarerBedeutung, wie die beiden folgendenBeispiele verdeutlichen.
So tragen paläontologisch ermittelteAltersdatierungen dazu bei, die räum-liche Verbreitung und Tiefenlage derKalksteine abzugrenzen, die im Groß-raum Beckum die geologische Basisder Zementindustrie bilden.
Die Kenntnis über den Verlauf vonVersetzungszonen ist wiederum fürdie Beurteilung der Grundwasser-wegsamkeit und damit für wasser-wirtschaftliche Planungen von Be-deutung. Auch hier leisten die Pa-läontologen des Geologischen Diens-tes mit ihren speziellen Kenntnissenüber die geologischen und paläonto-logischen Verhältnisse in Nordrhein-Westfalen ihren Beitrag zur Daseins-vorsorge.
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Globorotalites-hiltermanni-Zone(F-22)
Globorotalites-michelianus-/Stensioeina-pommerana-Zone(F-21)
Bolivinoides-decoratus-Zone(F-20)
Bolivinoides-aevigatus-Zone(F-19)
Bolivinoides-culverensis-Zone(F-18)
Bolivinoides-granulatus-Zone(F-17)
Pseudogavelinella-clementiana-Zone(F-16)
Bolivinoides-strigillatus-/Neoflabellina-rugosa-Zone (F-15)
Bolivinoides-strigillatus-/Neoflabellina-suturalis-Zone(F-14)
Zeitgliederung der Campan-Ablagerungenim zentralen Münsterlandauf der Basis von ForaminiferenBearbeiter: M. HISS
Stufen-gliederung
Alter[Mio.
Jahre]
Foraminiferen-Zonen
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71,3
74,8
80,1
81,8
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Und ganz nebenbei liefern die pa-läontologischen Untersuchungenauch noch Daten über die Entste-hungsbedingungen von Gesteinen.Denn als verbindende Fachdisziplinzwischen den Bio- und Geowissen-schaften leistet die Paläontologienoch mehr als eine geologische Zeit-bestimmung. Genauso wie in der heu-tigen Zeit ist auch in vergangenenEpochen das Vorkommen damaligerLebewesen an bestimmte ökologischeBedingungen geknüpft. Fossilien eig-nen sich daher bestens, um urzeitli-che Umweltverhältnisse und klimati-sche Veränderungen abzuleiten. So-mit können Aussagen über die Ent-stehungsbedingungen der Gesteinegemacht werden, in denen die Fossi-lien eingebettet sind. Mit Fossilienlässt sich etwa erkennen, ob ein Ge-stein in küstennahem Flachwasser, inder Tiefsee oder in einem Süßwasser-see entstanden ist. Damit könnenauch z. B. Rückschlüsse auf die Pa-läogeografie – also die ehemaligeVerteilung von Land und Meer – ge-
Ein buntes Artenspek-
trum von Mikrofossilien
– erdgeschichtliche
Zeitzeugen mit großer
Bedeutung für die Praxis
zogen werden. Solche paläogeografi-schen Faktoren bestimmen die Ver-breitung, Ausdehnung, Beschaffen-heit und die Eigenschaften von Ge-steinskörpern und sind damit in dergeologischen Praxis von großer Be-deutung.
So lassen sich mit paläontologischenDaten zum Beispiel Grundwasserführende und für die Trinkwasserge-winnung interessante Gesteinskörpernicht nur in ihrem Schichtenverbanddatieren und in Bohrprofilen sicheridentifizieren, sondern auch derenräumliche Begrenzung und seitlicheVerzahnung mit anderen Gesteins-einheiten beurteilen. Die Paläontolo-gie leistet hier also einen wichtigenBeitrag für das Land Nordrhein-Westfalen.
Dr. Martin Hiß
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meist häufig,z.T. sehr häufig selten sehr selten ? Vorkommen
fraglich
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31
32
che Gefährdung für das südlicheLandesgebiet aus. Ein weiteres, mehrdiffuses Herdgebiet mit erheblichemSchadenpotenzial erstreckt sich süd-lich des nordrhein-westfälischen Sta-tionsnetzes, in der Eifel, im Bereichder Landesgrenze zu Rheinland-Pfalzbis ungefähr nach Gerolstein.
Eine verlässliche Einschätzung derErdbebengefährdung in bzw. aus die-sen Gebieten erfordert eine genaueBeobachtung der dortigen Seismizi-tät. Eine Erfassung von Mikrobebenbis hinunter zur Magnitude 1 ist indiesen Bereichen aber bisher nichtmöglich, da die nordrhein-westfäli-schen Stationen zu weit entfernt undzudem alle nördlich des Überwa-chungsraumes platziert sind. Grund-sätzlich ist es für eine genaue Er-fassung der Seismizität erforderlich,dass der zu überwachende Bereichvon Stationen umgeben ist.
Die beiden neuen Stationen gewähr-leisten eine ausreichende Überwa-chung dieser Herdgebiete. Als Stand-
Zwei neue Erdbebenstationen geplant
Die seismische Überwachung der
Niederrheinischen Bucht
können, wenn die seismische Über-wachung des eigenen Landes dieserforderlich macht.
Mithilfe des bestehenden Stations-netzes des Geologischen DienstesNRW in der Niederrheinischen Buchtund dem angrenzenden RheinischenSchiefergebirge können Erdbebenweit unterhalb der Fühlbarkeits-schwelle des Menschen registriertwerden. Das ist wichtig, um Gebietemit höherer seismischer Gefährdungzu identifizieren, denn stärkere Erd-beben sind besonders dort zu erwar-ten, wo auch schwache Beben – diesehr viel häufiger sind – auftreten.
Die Erdbebenaktivität in Nordrhein-Westfalen setzt sich entlang demRhein nach Rheinland-Pfalz bis etwain das Neuwieder Becken hinein fort.Es handelt sich dabei um ein tekto-nisch einheitliches seismisches Herd-gebiet, dass von dem bestehendenStationsnetz unzureichend abgedecktwird. Von möglichen stärkeren Bebenin diesem Bereich geht eine erhebli-
Der Geologische Dienst NRW plantfür Sommer 2005 die Erweiterungseines Erdbebenstationsnetzes umzwei Stationen auf dem Gebiet vonRheinland-Pfalz. Grundlage dafür isteine Vereinbarung mit dem Landes-amt für Geologie und Bergbau Rhein-land-Pfalz in Mainz über die Koope-ration bei der Erdbebenüberwachung.Es wurde beschlossen, dass beideInstitutionen im jeweils anderen Bun-desland Erdbebenstationen einrichten
Die Niederrheinische Bucht gehört zu den aktivsten Erdbebengebieten
Deutschlands. In dieser dicht besiedelten Industrieregion ist der vorsor-
gende Erdbebenschutz von besonderer Bedeutung. Der Geologische
Dienst NRW betreibt im Landesgebiet einen Erdbebendienst mit derzeit
elf Stationen zur Überwachung und Registrierung seismischer Aktivi-
täten. Die Messergebnisse liefern z. B. wichtige Angaben zur erdbeben-
sicheren Anlage von Bauwerken.
Aktuelles in Kürze
Kabel für die Über-
tragung der Seismo-
metersignale aus
einer Tiefbohrung
33
orte sind die Umge-bung von Gerol-
stein und die Gegendum Mayen vorgesehen.
Zusammen mit den StationenTodtenfeld und Wahnbachtal-
sperre wird der Bereich „untererMittelrhein“ dann hinreichend abge-deckt sein, während der seismisch ak-tive Teil der Eifel im Grenzgebiet zuRheinland-Pfalz mit den StationenOleftalsperre, Mayen und Gerolsteinausreichend überwacht werden kann.Das rheinland-pfälzische Landesamtfür Geologie und Bergbau hat in die-sem Bereich keine Stationen; eine„doppelte Registrierung“ wird esnicht geben.
Es ist vorgesehen, bei den neuenStationen einen Zugang über DSLund das Internet einzurichten, basie-rend auf einem Linux-Softwaresys-tem. Bei den vorhandenen Stationenwerden die Daten bisher unter DOSüber ISDN abgerufen; eine entspre-chende Umstellung auch dieserStationen ist vorgesehen.
Bei der Einrichtung der beiden neuenStationen in Rheinland-Pfalz handeltes sich um eine Maßnahme im Rah-men der seismischen Überwachungvon Nordrhein-Westfalen. Die Datenstehen aber auch dem Landesamt fürGeologie und Bergbau Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Mittelfristigwird eine enge Kooperation aller geo-logischen Dienste entlang dem Rheinbei der seismischen Überwachungangestrebt, um Kosten einzusparenund Synergieeffekte zu nutzen.
Dr. Rolf Pelzing
Erdbebenstationen des LGB RP
Erdbebenstationen des GD NRW
neue Erdbebenstationen desGD NRW in Rheinland-Pfalz
Pfalz
Dortmund
Düsseldorf
KölnAachen
Krefeld
Siegen
Bonn
Remscheid
Mayen
Gerolstein
Rheinland-
Saar-
Nordrhein-
Pfalz
Westfalen
land
Ems
Sieg
Rhein
Mosel
0 50 km
Aktuelles in Kürze
Container mit Regis-
triergeräten an einer
Seismikstation
Kabelwinde an einer
Bohrlochstation
Seismikstation des
GD NRW bei Jackerath
34
WWiiee bbeellaasstteett iisstt uunnsseerr BBooddeenn??
Die Bodenprobenuntersuchungen für
das Schwermetall-Kataster
Nach § 6 des Landesbodenschutzgesetzes vom 9. Mai 2000 ist in Nord-
rhein-Westfalen ein „Bodeninformationssystem“ zu führen. Ein wesent-
liches Standbein ist hierbei das Fachinformationssystem „Bodenkunde“
des Geologischen Dienstes NRW, in dem bodenkundliche und andere geo-
wissenschaftliche Basis- und Auswertedaten bereitgestellt werden. Eine
andere wichtige Komponente ist das beim Landesumweltamt NRW ge-
führte Fachinformationssystem „Stoffliche Bodenbelastung“.
Probennahmestellen nach den Nut-zungsarten Acker, Grünland undWald differenziert. Je nach Bevölke-rungsdichte wurde zwischen Bal-lungsraum, Verdichtungsraum undländlichem Raum unterschieden.Letzterer sollte nicht beprobt werden.
Eine beispielhafte Angabe für eine zubeprobende Stelle sah wie folgt aus:„Probennahmeflächen auf Löss unterWald im Ballungsraum östlich vonKöln“.
Über ein ArcGis-Projekt wurden die-se thematischen Ebenen miteinanderverknüpft. Entsprechende Karten-plots waren Grundlage für die Vor-auswahl der Beprobungspunkte. ImGelände erfolgten dann mittels Hand-bohrung eine Überprüfung und dieendgültige Festlegung der jeweiligenEntnahmestelle. Diese wurde boden-kundlich beschrieben und anschlie-ßend beprobt. Von August bis Dezem-ber 2004 sind auf diese Weise ca. 200Beprobungspunkte bearbeitet wor-den.
Die Datengrundlagen sind teilweisenoch lückenhaft. Zur Erweiterung der„Datenbasis für Hintergrundwertevon Schwermetallen in Böden undderen Ausgangsgesteinen“ (Schwer-metall-Kataster) hat das Landesum-weltamt den Geologischen DienstNRW daher beauftragt, Bodenprobenan ausgewählten Beprobungspunktenzu entnehmen und diese insbesondereauf Schwermetallgehalte im Königs-wasseraufschluss zu analysieren.
Entsprechend der Datenstruktur imFIS StoBo erfolgte die Auswahl derProbennahmestellen nach Kriteriendes Landesumweltamtes. Insbeson-dere waren folgende Punkte zu be-rücksichtigen: Es sollten fünf de-finierte Substrate beprobt werden,und zwar Flugsand, Löss, Grundmo-räne, fluviatile Ablagerungen, Ver-witterungsbildungen/Fließerden. Da-tenquelle hierfür war die Substratan-gabe der Bodeneinheiten im Informa-tionssystem Bodenkarte von Nord-rhein-Westfalen 1 : 50 000. Auf Grund-lage von ATKIS-Daten wurden die
Die im Fachinformationssystem„Stoffliche Bodenbelastung“ (FISStoBo) gespeicherten Daten dienenz. B. zur Erstellung digitaler Boden-belastungskarten und sollen Hilfe-stellungen beim Vollzug des Boden-schutzes gemäß Bundes-Boden-schutzgesetz geben. Insbesonderewerden hier Daten zum Gehalt vonSchwermetallen und schwer abbau-baren organischen Schadstoffen er-fasst.
Aktuelles in Kürze
Bodenprobennahme-
stelle in einem städti-
schen Waldgebiet
Im Zuge der Arbeiten ergaben sicheinige methodische Fragen und Pro-bleme. So führten maßstabsbedingteUnschärfen oder datentechnischeFehler bei der Angabe des Ausgangs-gesteins teilweise zu einem erhöhtenAufwand im Gelände. Auch hinsicht-lich einzelner Auswertemöglichkei-ten ergaben sich Fragen. Im Sinneeiner rationellen Bearbeitung wird ander Klärung derartiger Punkte gear-beitet, bevor Probennahmen und Ana-lysen in diesem Jahr fortgesetzt wer-den.
Dieses Projekt ist als ein Bausteinvon „bodenkundlichem Monitoring“zu verstehen.
Ronald Steudte-Gaudich
Zum Ende des Jahres 2004 lagen dieersten Analysen aus den Fachlabora-torien des Geologischen Dienstesbereits vor. Es zeigt sich, dass – ab-hängig von einer Vielzahl von Para-metern – die Schwermetallgehaltestark schwanken und die Vorsorge-,teilweise auch einzelne Prüf- oderMaßnahmenwerte (unabhängig vonderen Anwendbarkeit) nach der Bun-des-Bodenschutz- und Altlastenver-ordnung deutlich überschritten wer-den können.
Alle bisherigen Arbeitsschritte – me-thodische Vorbereitung, grafische Da-tenverarbeitung, Geländearbeit, Labor-analytik – setzten eine intensive Ab-stimmung mit dem LandesumweltamtNRW, aber auch innerhalb des Geo-logischen Dienstes voraus. In einerfachübergreifenden Arbeitsgruppe wa-ren hier Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der Bereiche „Fachinforma-tionssystem Bodenkunde“, „GrafischeDatenverarbeitung“, „BodenkundlicheLandesaufnahme“, „BodenkundlicheBeratung“ und „Laboratorien“ beteiligt.
Aktuelles in Kürze
Laborbearbeitung
des Königswasser-
aufschlusses
Einschlagen eines
Stechzylinders zur
Probenentnahme
Mit Bodenmaterial
gefüllter Stechzylinder
zur Bestimmung der
Lagerungsdichte
35
36
chen Ton- und Schluffschichten unddie locker gelagerten Sande als„schwierig“ anzusehen. Ohne beson-dere Maßnahmen wären Setzungs-schäden zu erwarten gewesen.
Für die Realisierung des Bauvorha-bens an dem zur Verfügung stehendenStandort war eine Verbesserung desBaugrundes erforderlich. Auf Vor-schlag des Geologischen DienstesNRW wurde zur Erhöhung der Trag-fähigkeit eine Tiefenverdichtungdurchgeführt. Wegen der schluffigenAnteile in den Sanden und Ton-schichten wurde dafür das so ge-nannte Rüttelstopfverfahren gewählt.
Bei diesem Verfahren werden mittelsSchleusenrüttler Kiessäulen erzeugtund durch den Stopfvorgang und dieVibration auch der umgebende Bo-denkörper verdichtet. Die Lastab-tragung aus der Bodenplatte bzw. denStreifenfundamenten erfolgt übereine Polsterschicht aus einem Kies-Sand-Gemisch auf die Stopfsäulen.
Schwierige Untergrundverhältnisse im Raum Kleve
Die Tiefenverdichtung sorgt für sicheren Baugrund
Die überwiegend zweigeschossigenNeubaubereiche der forensischenKlinikabteilung sollen nur eine teil-weise Unterkellerung erhalten. DieGründung der tragenden Bauteile er-folgt auf einer Bodenplatte im Keller-bereich und auf Streifenfundamentenfür die äußeren Wände.
Unter einer gering mächtigen Mutter-boden- und Lösslehmschicht stehenim Bereich des Baugeländes eiszeitli-che Schmelzwasserablagerungen an.Diese Ablagerungen bestehen haupt-sächlich aus Fein- und Mittelsanden,untergeordnet mit grobsandigen undkiesigen Anteilen. Lokal sind jedoch– überwiegend in ca. 4 – 5 m Tiefe –auch schluffige Sande sowie Ton- undSchluffschichten bis zu ca. 1 m Dickein weicher bis steifer Konsistenz vor-handen. Unterhalb der Gründungs-sohle des Kellers, in ca. 3 m Tiefe,sind die Sande größtenteils nur lockergelagert. Die Baugrundverhältnissewaren also wegen des inhomogenenAufbaus durch die eingelagerten wei-
Für die forensische Abteilung der Rheinischen Klinik Bedburg-Hau
(Kreis Kleve) wurde im November 2004 mit dem Neubau von mehreren
Therapie-, Wohn-, Werkstatt- und Sportgebäuden begonnen. Der
Geologische Dienst NRW hat für den Bau- und Liegenschaftsbetrieb
Duisburg in mehreren Phasen die Untergrundverhältnisse des Bau-
geländes untersucht, bewertet und geeignete Maßnahmen für eine
sichere Bauwerksgründung vorgeschlagen. Er überwachte die Arbeiten
des Spezialtiefbaus und war Ansprechpartner vor Ort für alle boden-
mechanischen und erdbautechnischen Fragen.
Aktuelles in Kürze
Plattendruckversuch im
Versuchsfeld
Das Verfahren der Rüttelstopfver-dichtung ist wesentlich kostengünsti-ger als eine Pfahlgründung, weil eineflächenhafte Tragwirkung des Bau-grundes erzielt wird und aufwändigePfahlroste zur Lastverteilung nichterforderlich sind.
Zur Erprobung des Geräteeinsatzes,des erforderlichen Stopfsäulenab-standes und der Ermittlung der erziel-ten Verdichtungswirkung wurde einVersuchsfeld konzipiert, auf dem imSommer 2004 diese gesonderte Bau-maßnahme durchgeführt wurde. DieErgebnisse des Versuchsfeldes liefer-ten wichtige Eckdaten für die Aus-schreibung der Tiefenverdichtung desBaugrundes.
Aktuelles in Kürze
Polsterschicht über
Verdichtungspunkten
Befüllen des Schleu-
senrüttlers mit Kies
Stopfsäulen von
ca. 60 cm Durchmesser
Verdichtungsprüfung
mittels Rammsonde
und dynamischem
Plattendruckversuch
37
Zur Überprüfung des Verdichtungser-folges wurden Drucksondierungennach DIN 4094-1 vor und nach derTiefenverdichtung durchgeführt. Auf-grund der Ergebnisse des Versuchs-feldes war in den Sanden ein Spitzen-widerstand qc = 15 – 20 MPa undsomit eine Verdichtung auf eine mit-teldichte Lagerung nachzuweisen.
Drucksondierungen ermöglichen sehrviel genauer als Rammsondierungendie Ermittlung der Lagerungsdichte,weil Spitzenwiderstand und Mantel-reibung an der Sondenspitze gemes-sen werden und keinerlei Gestänge-einflüsse das Ergebnis verfälschen.Außerdem kann aus dem Verhältniszwischen Mantelreibung und Spit-zenwiderstand auf die Bodenart ge-schlossen werden und somit die Trag-wirkung des seitlich stützenden Bo-denkörpers genau beurteilt werden.
Für die Streifenfundamente wurdeeine einreihige Anordnung der Stopf-säulen im Punktabstand von 1,30 mund für die Bodenplatte eine mehrrei-hige Anordnung im Dreieck-Raster-maß 1,25 x 1,20 m gewählt. Der ge-genseitige Abstand der Mittelpunktelag bei ca. 1,35 m. Die Stopfsäulenhaben Durchmesser von etwa 60 cm.Die Zugabemenge Kies betrug ca.0,9 t/m. Für die unterkellerten Ge-bäudeteile 1 – 3 wurden ca. 1 240Stopfsäulen mit ca. 7 500 lfd. m Län-ge ausgeführt. Das Arbeitsplanum fürdie 40 t schwere Raupe mit demSchleusenrüttler lag ca. 1,2 m unterder ehemaligen Geländeoberkante.
Aktuelles in Kürze
Absenken des
Schleusenrüttlers
Arbeitsprinzip der
Rüttelstopfverdichtung
(Grafik: Keller Grund-
bau, verändert)
38
39
Auf dem Baugelände der Klinik er-folgten die Drucksondierungen je-weils zwischen den Verdichtungs-punkten der Stopfsäulen, da in denhoch verdichteten Kiessäulen keintieferes Eindringen der Sonde mög-lich war. In den Sanden war die Ei-genverdichtung des Baugrundes au-ßerhalb der Stopfsäulen mit Spitzen-widerständen qc = 15 – 20 MPa klarzu erkennen. Damit konnte auf einenahezu dichte Lagerung des Bau-grundes bis in ca. 6,5 m unter Ar-beitsplanum und damit bis ca. 5 munter Gründungssohle geschlossenwerden. Im Bereich von Ton- undSchluffschichten konnte erwartungs-gemäß keine nennenswerte Verdich-tung außerhalb der Stopfsäulen er-reicht werden. Insgesamt wurde eineBaugrundverbesserung bezüglich desSpitzenwiderstandes mit einem Fak-tor von mehr als 2 erreicht.
Die Sachverständigen für Geotechnikdes Geologischen Dienstes NRW ha-ben somit von der Planung bis zurBauausführung an einer sicheren undzugleich wirtschaftlichen Bauwerks-gründung entscheidend mitgewirkt.
Klaus Buschhüter
Aktuelles in Kürze
Spitzenwiderstand vor
(orange) und nach der
Stopfverdichtung (grün)
sowie Reibungsverhält-
nis (gelb)
Drucksondierfahrzeug
Stopfpunkt
Tie
fe i
n m
REIBUNGS-VERHÄLTNIS
[%]
0,0 1,0 2,0 3,0
qc[MPa](nachher)
0 10 20 30
qc [MPa](vorher)
0 10 20 30
SPITZENWIDERSTAND
MuMuMu
Mu Mu
BS5
Mu
fS, u’
mS, fs
gS, ms
fS, ms’,u’
fS, u
fS, u’gS
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
6,0
7,0
8,0
Bodenkarte
Hydrogeologische Karte
Rohstoffkarte
Karte des geothermischenPotenzials
Integrierte geologischeLandesaufnahme(im Aufbau)
Geologische Karte
Ingenieurgeologische Karte
Informationssysteme (IS)FACH-INFORMATIONS-SYSTEME (FIS)
GE
OL
OG
IE
BODENKUNDE
DAS GEO --
Mittelkies, sandig
Schluff, sandig
Mittelkies, stark grobsandig, schluffig
Mittelkies, grobsandig
Grobsand, stark schluffig
Grobsand, stark mittelkiesig, schluffig, mit wenig Tuffit
Mittelkies, grobsandig, schluffig, mit wenig Tuffit
Mittelkies, schwach steinig, schwach sandig
Grobsand
1,10 m
2,40 m
3,40 m
5,60 m6,30 m
9,50 m
12,60 m
15,00 m
7,00 m
40
Wie kommt die Fachinformation zum Anwender?
Das Geo-Informationssystem
des Geologischen Dienstes NRW
Der Geologische Dienst NRW hat als zentrale geowissenschaftliche
Einrichtung des Landes die Aufgabe, Geodaten zum Untergrund landes-
weit nach festgelegten Standards zu erheben und zu speichern. Er wertet
diese Daten nach einheitlichen Methoden für praxisrelevante Frage-
stellungen der Geologie, Rohstoffkunde, Hydrogeologie, Ingenieurgeo-
logie, Bodenkunde, Geochemie und Geophysik aus. Anfragen und
Problemstellungen können so schnell und kompetent beantwortet sowie
geeignete Lösungsvorschläge erarbeitet werden.
trifft beispielsweise die Ausweisungvon Rohstoffflächen und die Berech-nung möglicher Fördermengen.
Angepasst an diese Fragestellung er-folgt zunächst die regionale Eingren-zung, die Auswahl der Datenquellenund die Datenrecherche. In unseremBeispiel werden als rohstoffgeologi-sche Datenquellen die DatenbankAufschlüsse und Bohrungen DABO,das Informationssystem Rohstoffkartevon Nordrhein-Westfalen 1 : 100 000,das Informationssystem GeologischeKarte von Nordrhein-Westfalen1 : 100 000, geologische Detailkartenund das geowissenschaftliche Archivdes Geologischen Dienstes NRW her-angezogen.
Mit Rücksicht auf den Datenschutz,die Datenqualität und die Daten-dichte wird dann die Methode ge-wählt, mit der die Daten ausgewertetwerden. In unserem Beispiel wird ausden Daten eine Verbreitungskarte derRohstoffe sowie anhand der tiefenbe-
Rohdaten sind noch keine Fachinfor-mationen. Analytische Auswertungenund das In-Beziehung-Setzen derRohdaten mit anderen Informationeneinschließlich einer Bewertung undVisualisierung der Informationen alsThemenkarte, Grafik oder Vertikal-schnitt bringen den Informations-gewinn.
Der Weg der Fachinformation zumKunden ist auf den ersten Blick eineinfacher Vorgang, aber nicht jedeAnfrage ist eine Standardanfrage. Sounterschiedlich der Untergrund inNordrhein-Westfalen ist, so unter-schiedlich sind die Anfragen. Dahersteht vor der Datenbereitstellung zu-erst das Kundengespräch, eine Bera-tung des Kunden durch den Geo-wissenschaftler oder eine Rechercheauf den Internetseiten des Geologi-schen Dienstes NRW. So wird dasProblem, zu dessen Lösung die geo-wissenschaftlichen Fachinformatio-nen dienen sollen, zunächst einge-grenzt. Eine oft gestellte Anfrage be-
Aktuelles in Kürze
Bohrprofil mit Locker-
gesteinen, die zur
Sand- und Kiesgewin-
nung geeignet sind.
1 : 25 0001 : 5 000 1 : 50 000 1 : 100 000 1: 500 000 Sonstiges
Standort-erkundung landwirt- schaftliche forstliche
GeologieHydrogeol.Ing.-Geol.RohstoffeGeorisiken
in Vorbereitung
Struktur-modellRuhrgebietAbgrabungs-flächenin NRW
INFORMATIONSSYSTEM DES GD NRW---
DatenbankAufschlüsseundBohrungen(DABO)
in Vorbereitung
41
zogenen Angaben aus Bohrungen undSchnitten ein dreidimensionalesRaummodell des Untergrundes er-stellt. Damit lassen sich aus den geo-wissenschaftlichen Fachinformatio-nen letztlich die Rohstoffvorräte er-rechnen und für das geplante Wirt-schaftshandeln nutzen. Über die reineFachinformation hinaus können demAnwender auch praxisrelevante Emp-fehlungen gegeben werden: Wo undbis zu welcher Tiefe lohnt sich einRohstoffabbau aus geowissenschaft-licher Sicht? Wo stehen Abbau undNaturschutz nachhaltig im Einklang?
Das Ergebnis der Auswertungen wirdfür den Kunden in verständlicher undin der Praxis verwendbarer Form auf-bereitet. Der Geologische DienstNRW stellt die Ergebnisse seinerUntersuchungen und Auswertungenin Karten, Gutachten, Publikationen,CDs und browserfähigen Services zurVerfügung. Je nach Anforderungenkönnen die Karten in verschiedenerForm und auf verschiedenen zeit-
gemäßen Medien herausgegeben wer-den: als Kartenplot zur manuellenAnwendung, als Datensatz zur GIS-technischen Weiterverarbeitung oderauch als fertige Bilddatei, die in jedesOffice-Dokument zur Präsentationoder in ein Gutachten eingebundenwerden kann.
Der Geologische Dienst bietet seinenKunden geowissenschaftliche Fach-informationen an, die auf einer brei-ten landesweiten Datenbasis beruhenund Ergebnis moderner, an die Da-tengrundlage angepasster Methodensind. Der Anwender nutzt mit denFachinformationen des Landesbetrie-bes nicht nur umfangreiche Daten-quellen aus dem ganzen Landesge-biet, sondern auch die weit gefächertegeowissenschaftliche Fachkompetenzseiner Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter, die überregional, unabhängigund nach dem neuesten Stand derWissenschaft arbeiten.
Aktuelles in Kürze
Die Webseite des
Geologischen Dienstes
NRW bietet den
Kunden umfangreiche
Vorinformationen.
Aus den Inhalten des
Geo-Informations-
systems werden
Themenkarten erstellt.
Das Geo-Informations-
system enthält an-
wenderorientierte Fach-
informationssysteme.
42
grundlage und damit ein wichtigerWirtschaftsfaktor für den StandortNordrhein-Westfalen.
Die geowissenschaftliche Landesauf-nahme gliedert sich in zwei Bereiche –die integrierte geologische Landes-aufnahme (s. Leitthema S. 8 – 15)und die bodenkundliche Landesauf-nahme. Die bodenkundliche Landes-aufnahme im Maßstab 1 : 50 000 –also im Maßstab der integrierten geo-logischen Kartierung – ist für das ge-samte Landesgebiet bereits weitge-hend abgeschlossen. Deshalb sindbodenkundliche Kartierungen nichtBestandteil integrierter Verfahren.Ihre Informationen werden jedoch alsBasisdaten für die Auswertungen derintegrierten Kartierung genutzt. Groß-maßstäbige bodenkundliche Kartie-rungen werden derzeit überwiegendfür die forst- und landwirtschaftlicheStandorterkundung durchgeführt.
Geowissenschaftliche Landesaufnahme
untergrundes zusammen. Dafürbraucht er neben den Oberflächenin-formationen auch Aussagen über denSchichtenaufbau in größeren Tiefen.Unterschiedlich tief reichende Auf-grabungen, Bohrungen sowie geo-physikalische Messverfahren lieferndie hierfür notwendigen Daten.
Die Ergebnisse der geowissenschaft-lichen Landesaufnahme werden zeit-nah in ein umfassendes digitales Geo-Informationssystem eingestellt. So-mit können dem Nutzer schnell undanwendungsbezogen die jeweils aktu-ellsten Informationen zur Verfügunggestellt werden. Auf Grundlage derso erhobenen und gespeicherten geo-wissenschaftlichen Daten können un-tergrundbezogene Fragestellungengezielt und effizient beantwortet wer-den. Die Daten sind für Landesregie-rung, Planungsbehörden, Wirtschafts-unternehmen sowie Bürger Planungs-
Der Geologische Dienst NRW er-fasst, interpretiert und bewertet lan-desweit nach einheitlichen Gesichts-punkten sowohl anhand vorhandenerUnterlagen als auch vor Ort die Bo-denverhältnisse und die Gesteine desUntergrundes, die Grundwasser- undRohstoffvorkommen sowie die Eig-nung der Gesteine als Baugrund. Diegeowissenschaftliche Landesaufnah-me ist Grundlage für die Daseinsvor-sorge, die Landesplanung, die Risiko-vorsorge sowie für den Schutz unddie nachhaltige Nutzung von Natur-gütern. Sie gehört zu den Grundleis-tungen des Geologischen Dienstesund geschieht im Auftrag der Landes-regierung.
Bei der geowissenschaftlichen Lan-desaufnahme fügt der Kartierer allegewonnenen Daten zu einem schlüs-sigen, dreidimensionalen Bild vomAufbau des Bodens und des Gesteins-
Aufgaben und Projekte
Eine zentrale Aufgabe des Geologi-schen Dienstes NRW ist die geologi-sche Landesaufnahme. Darunter istdie Erfassung der an der Erdoberflä-che anstehenden Gesteine hinsicht-lich ihrer Verbreitung, Beschaffen-heit, Genese, ihrer Altersbeziehungenund Lagerungsverhältnisse sowie ih-rer Fortsetzung zur Tiefe hin zu ver-stehen.
Um trotz abnehmender Personalres-sourcen den steigenden Anforde-rungen an geologischen Grundinfor-mationen gerecht zu werden, wurde
im Geologischen Dienst NRW dasKonzept der integrierten geologi-schen Landesaufnahme im Bearbei-tungsmaßstab 1 : 50 000 entwickelt(s. Leitthema S. 8 – 15).
Von Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern des Geologischen Dienstes NRWwerden derzeit zehn Projekte der in-tegrierten geologischen Landesauf-nahme durchgeführt. Je nach dengeologischen, regionalen und wirt-schaftlichen Gegebenheiten besitzendie Kartierprojekte unterschiedlicheBearbeitungsschwerpunkte.
Aufgaben und Projekte
Die integrierte geologische Landesaufnahme
8
7
4
6
2
4
5
1
10
3618
3515 3516 3518 3520
46194618
5214
5314
5213
5310
54085407
4006
3713
3813
3915
3816
3616
3716 3719
3416 3417 3418
35173512
3610 3614 3615 3617 3619
3720371837173715371437113710
38083806 3809 3810 3811 3812 3814 3815 3817 3818 3819 3821
392139203919
4019 4020 4022
39173916
4015 4016 4017 4018
3918
4119411841174116
4115
39123910
4010
3911
4014401340124011
4114411341124111
42154214421342124211
390939083907
400940084007
4110410941084107
4210420942084207
400540034002
4106
42064202
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4602
47044703
4803 4804
4902 4903 4904
500450035002
5101 5103 5104 5105
4909
4808 4809
5005 5006 5009
5106
4306 4307 4308 4309
4407 4408 4409
4507 4508 4509 4510
4410
4310
4607 4608 4609 4610
4707 4708 4709 4710
4311 4312 4313 4314 4315
4411 4412 4413 4414 4415
4511 4512 4513 4514 4515
4611 4612 4613 4614 4615
4711 4712 4713 4714 4715
4216 4217 4218 4219 4220
4120
4316 43174318
4319 4320
4416 4417 4418 4419 4420
4516 4517 4518
4121
4221
4321
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4616 4617
4716
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4915 4916 49184914
48144813481248114810
4910 4911 4912 4913
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511451115110
5210 5212 5215
5109
52065205
530753065305
54065405
5204520352025201
5303 5304
5404
5503 5504 5505
3420
3519
3712
4222
3820
4702
4802
5302
4122
4917
5016
4402
4302
4201
4603
4503
5001
4901
5403
5606560556045507
5506
5211
51155112 5113 5116
4818
4717 4718
4519 4520 4521
4322
4222
4021
391439133906
3807
3708 3709
36113612 3613
3713
4102 4103 4104 4105
420542044203
4303 4304
4404
4504 4505
4405 4406
4506
4604 4605 4606
47064705
4805 4806
4905 4906 4907 4908
4807
5007 5008
5107 5108
4305
520952085207
53095308
9
5102
3511
4422
3620
3
Venloer Scholle4
Nordeifelrand1
BallungsraumAachen/Eifelvorland2
Kölner ScholleNordteil3
Münster5
Emsniederung/Beckumer Berge
6
Stadt Bielefeld7
Oberes Weserbergland8
IngenieurgeologischeKarte IK 25: 4807 Hilden9
ChronostratigrafieNiederrheinische Bucht
10
0 30 km
Integrierte geologischeLandesaufnahme
Maßstab 1 : 50 000
Projekte 2005
43
44
Aufgaben und Projekte
Nordeifel
Die Datenerhebung in diesem Über-gangsbereich zwischen der aus Fest-gesteinen aufgebauten Eifel und deraus vielfältigen Lockersedimentenmit verschiedenen Grundwasserlei-tern und -nichtleitern aufgebautenNiederrheinischen Bucht soll um-fangreiche und detaillierte Basisdatenschaffen für eine umweltschonendeNutzung der Geo-Ressourcen im Sü-den der Niederrheinischen Bucht.
Aachen/Eifelvorland
In diesem geologisch sehr vielfälti-gen Kartiergebiet werden Geodatenfür zahlreiche unterschiedliche Fra-gestellungen benötigt, zum Beispielfür die Planung von Bohrungen zurNutzung der Erdwärme, für den um-weltverträglichen Abbau des devoni-
schen Massenkalks, für ingenieur-geologische Bewertungen, für Schutz-maßnahmen für die Aachener Ther-malquellen oder für die Erstellungvon Karten, in denen Gefährdungs-potenziale wie Erdbeben, Erdfälle,oberflächennahe Bergsenkungen oderder Aufstieg bauwerksschädigendersalziger Thermalwässer dargestelltwerden.
KKööllnneerr SScchhoollllee
Die umfassende Erhebung, Auswer-tung und digitale Bereitstellung allergeowissenschaftlichen Daten aus die-sem dicht besiedelten und wirtschaft-lich wichigen Raum soll die Voraus-setzung schaffen für zukunftsorien-tierte Planungen sowie den groß-räumigen Schutz des Grundwassersund die raumverträgliche Nutzungder dort vorkommenden Rohstoffe.
Venloer Scholle
Die mächtigen Ablagerungen derTertiär- und Quartär-Zeit, die diesesProjektgebiet prägen, sind für was-serwirtschaftliche, lagerstättenkund-liche und ökologische Fragen vongroßer Praxisrelevanz. Mit den neuenErkenntnissen über die Verbreitung,Mächtigkeit und Zusammensetzungder tertiären Tone können unter ande-rem die Auswirkungen der wasser-wirtschaftlich-ökologischen Schutz-maßnahmen für die Feuchtgebiete inder näheren und weiteren Umgebungder Braunkohlentagebaue besser be-urteilt werden.
Geologische Kartierprojekte 2005
Stadt Münster
Die Erhebung von geologischen Da-ten in diesem wirtschaftlich bedeu-tenden Raum mit großer Bevöl-kerungskonzentration und hohemWachstumspotenzial schafft die geo-wissenschaftlichen Grundlagen füreine optimale Raumplanung und einenachhaltige Nutzung aller hier vor-kommenden Geo-Ressourcen.
Emsniederung/Beckumer Berge
In der Emsniederung nutzen zahlrei-che Wasserwerke den Grundwasser-inhalt der unterschiedlich mächtigenquartärzeitlichen Lockergesteine. Diein den Beckumer Bergen erhobenenGeodaten geben der dort ansässigenZementindustrie wichtige Informa-tionen über Verbreitung und Mächtig-keit abbauwürdiger kalkreicher Par-tien in den Kreide-Gesteinen. AufBasis dieser Daten ist eine wirtschaft-liche Abbauplanung möglich.
Succinea oblonga
(DRAPARNAUD) –
typisches Fossil des
eiszeitlichen
Schneckensandes
Die erbohrten Schich-
ten werden u. a. nach
Farbe und Beimengun-
gen untersucht.
45
Aufgaben und Projekte
SSttaaddtt BBiieelleeffeelldd
Die Kartierung der Verbreitung dermesozoischen Festgesteine und derquartärzeitlichen Lockersedimenteliefert dem Ballungsraum Bielefeldwichtige Planungsgrundlagen bei derAusweisung der Flächennutzung. Zuden Festgesteinen gehören z. B. einfür Bauwerke hervorragend geeigne-ter Sandstein und für die Zementin-dustrie wichtige Kalksteine. Die Lo-ckersedimente sind als gute Grund-wasserleiter bedeutend für die Was-serversorgung. Für Baugrundbewer-tungen liefern die geologischen Da-ten ingenieurgeologische Kennwerte.
OObbeerreess WWeesseerrbbeerrggllaanndd
In diesem Kartierprojekt geht es ins-besondere um die Klärung der kom-plizierten Lagerungsverhältnisse derunterschiedlichen geologischen Schich-
ten und um die Lokalisierung derzahlreichen Erdfälle zur Gefahrenab-schätzung und -abwehr für Menschenund Bauwerke. Das „Aufspüren“ vonGeländesenken, in denen sich wert-volle Tonvorkommen z. B. für dieSteine-und-Erden-Industrie oder mäch-tige Kies- und Sandschichten für dieGrundwassergewinnung verbergen,ist für ökonomische und ökologischeFragestellungen von Bedeutung.
IInnggeenniieeuurrggeeoollooggiisscchhee KKaarrttee
11 :: 2255 000000,, BBllaatttt 44880077 HHiillddeenn
Diese erste vollständig digital er-zeugte ingenieurgeologische Kartestellt die für Baugrundbewertungenwichtigen geotechnischen Parameterder Gesteinsschichten in verschiede-nen thematischen Karten, Schnitt-serien und 3-D-Modellierungen dar.Sie bietet dem Anwender die Mög-
lichkeit, eigene Auswertungen durch-zuführen und diese in eigene GIS-Projekte einzubinden.
CChhrroonnoossttrraattiiggrraaffiiee NNiieeddeerrrrhheeiinnii--
sscchhee BBuucchhtt
Die Alterseinstufung und Gliederungder unterschiedlich alten Rheinter-rassen in der Niederrheinischen Buchtist das Ziel dieses Projekts. Dabeiwird verschiedenen Fragen nachge-gangen:Wie unterscheiden sich die einzelnenTerrassenkörper in ihrer Zusammen-setzung? Welche Schwermineralge-halte sind jeweils charakteristisch?Gibt es Anzeichen von Hebungenoder Senkungen? Äußerten sich dieseBewegungen in Erdbeben? WelchenEinfluss haben die geologischenStrukturen auf die Grundwasserver-hältnisse?
Die Bodenkarte von Nordrhein-West-falen 1 : 50 000 liegt sowohl analogals auch digital flächendeckend fürdas gesamte Landesgebiet vor. Arbei-ten hierzu finden nur in begrenztemUmfang im Rahmen von Revisions-kartierungen statt.
Der Arbeitsschwerpunkt der boden-kundlichen Landesaufnahme ist der-zeit die großmaßstäbige Bodenkar-tierung. Für die forst- und landwirt-schaftlichen Verwaltungen in Nord-rhein-Westfalen werden seit etwa45 Jahren Bodenkarten zur Erkun-dung forst- und landwirtschaftlichgenutzter Flächen im Maßstab1 : 5 000 erarbeitet. Seit einigen Jah-ren werden die ermittelten Datendigital aufbereitet auf CD-ROM be-reitgestellt.
Die bodenkundliche Kartierung imWald dient als Grundlage für einesachgerechte Prüfung und Durchfüh-rung von Erst- und Wiederauffors-tungen, als Entscheidungshilfe fürforstbetriebliche und forstbehördli-che Planungen und Maßnahmen desWaldschutzes (Zielbestockungspla-nung, Kalkung, Melioration) sowieals Grundlage für verschiedene Fra-gen des Biotopmanagement, der Na-turschutzplanung und des Umwelt-monitorings.
Die bodenkundliche Landesaufnahme
Ein bodenkundliches
Leitprofil wird unter-
sucht und beprobt.
Aufgaben und Projekte
Die bodenkundliche Kartierung land-wirtschaftlich genutzter Flächen lie-fert Grundlagendaten für Flurbereini-gungsverfahren, für die Erstellung vonLandschaftsplänen und für die land-wirtschaftliche Beratung. Sie unter-stützt die Lösung von Interessenkon-flikten zwischen Wasserwirtschaftund landwirtschaftlicher Bodennut-zung in Wasserschutzgebieten unddient als Entscheidungsgrundlage fürdie Ausweisung, Abgrenzung undPflege naturschutzwürdiger Areale.
46
15
2
9/10
9
15
3416 3417 3418
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4010
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4114411341124111
42154214421342124211
390939083907
400940084007
4110410941084107
4210420942084207
400540034002
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4706470547044703
4803 4804 4805 4806
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500450035002
5101 5103 5104 5105
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5005 5006 5007 5008 5009
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4310
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4311 4312 4313 4314 4315
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12
16
7
8
8
13 12
13/16
14 14
14 14
14/20 1416/1718/19 20
20 2020
21 21
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3611
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4503
4802
5102
5001
4901
5403
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55075506
56065605
51135112 51165115
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4718
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4222
4322
4021
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3518 35203516
3616
3716
3813
3913 3914 3915
3612 3613
3713
11
3 4/5
1
6
Hamorsbruch undQuellbäche, NSG
9
Alme8
7 Schwaney, BDF
Vellerner Brook6
Bröker Holz5
Ketteler Horst4
Wald bei Brock3
Brackwede2
Vorbergshügel, NSG1
Elberndorf, BDF11
Meschede10
Bovenberger Wald13
Vettweiß/Erp14
Ewersbach/Eibelshausen15
MoorschutzprojektNordeifel – Düren16
Roetgen17
Hochmoore der Nordeifel,Tl. 3 Simmerath18
Todtenbruch (Ergänz.)19
Nationalpark Eifel20
Drachenfelser Ländchen21
BDFNSG
= Bodendauerbeobachtungsfläche= Naturschutzgebiet
0 30 km
Bodenkundliche Kartierung im Wald
Maßstab 1 : 1 000, 1 : 2 500, 1 : 5 000
Projekte 2005
Jülich/Düren12
Probenentnahme für
die forstliche Standort-
erkundung
47Statistik
Ostinghausen, Versuchsstandort13
18
27
23
23 23
88 10
2
2
12
3
0 30 km
= Wasserschutzgebiet= Landschaftsplan= Flurbereinigung
WSGLPFB
11
5507
5310
11 2
2 3 4
5 6 6/7
10
13
14 15 1617
18
19
1919
20
8/98 8
23
3416 3417 3418
35173512
3610 3614 3615 3617 3619
3720371837173715371437113710
38083806 3809 3810 3811 3812 3814 3815 3817 3818 3819 3821
392139203919
4019 4020 4022
39173916
4015 4016 4017 4018
3918
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42154214421342124211
390939083907
400940084007
4110410941084107
4210420942084207
400540034002
4106
42064205420442034202
4303 4304
44044403
4504 4505
4405 4406
4506
4602 4604 4605 4606
470647044703
4803 4804 4805 4806
4902 4903 4904
500450035002
5101 5103 5104 5105
4905 4906 4907 4908 4909
48084807 4809
5005 5006 5007 5008 5009
5106 5107 5108
4305 4306 4307 4308 4309
4407 4408 4409
4507 4508 4509 4510
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4607 4608 4609 4610
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511451115110
5210 5212 5215
5109
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53095308530753065305
54065405
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4102 4103 4104
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5001
4901
36203618
3515 3516 3518 3520
3612 3613
3713
3616
3716 3719
452145204519
46194618
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4818
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5214
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4006
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3511
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3913 3914 3915
3816
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21
4705
5407 5408
5604 5605
5506
5211
4
Holthausen, FB5
Ravensberger Land, FB6
Halle, WSG7
Stevertalsperre 1, LP Rorup8
Suwelack, Kreis Coesfeld9
10 Marienmünster-Bredenborn, WSG
Brakel-Bökendorf, WSG11
Büderich, FB12
Haddorf, WSG(Ergänz.)1
Veltruper Feld, WSG(Ergänz.)2
Lengerich-Aldrup, WSG(2. Ergänz.)
3
Schollbruch, WSG4
Berlingsen, Versuchsstandort14
Kaldenkirchen-Grenzwald, WSG18
Wassenberg/Wildenrath/Arsbeck, FB19
20 Wickrathberg, Versuchsschwerpunkt
Wahnbach-Talsperre, WSG21
Aachen-Eicher Stollen, WSG22
Meckenheim/Rheinbach/Swisttal, LP23
Mechernich-Eicks, WSG24
Warburg-Welda, WSG17
Altenmellrich, Versuchsstandort15
Oestereiden, Versuchsstandort16
Bodenkundliche Kartierung landwirtschaftlich genutzter FlächenMaßstab 1 : 2 500, 1 : 5 000
Projekte 2005
Aufgaben und Projekte
47
48
Einzel- und Standardprojekte
Neben den Kartierprojekten der geo-wissenschaftlichen Landesaufnahmeerstellt der Geologische Dienst NRWim Rahmen von Gutachten, Stellung-nahmen, qualifizierten Auskünftenund Fachbeiträgen planungsrelevanteUnterlagen für öffentliche und privateAuftraggeber. Diese dienen demSchutz sowie der schonenden undwirtschaftlichen Nutzung von Boden,Grundwasser, Baugrund, Rohstoffenund geothermischer Energie. Ein wei-teres Aufgabenfeld des GeologischenDienstes ist die Abschätzung von Ge-fahren, die vom Untergrund ausgehenkönnen, insbesondere von Erdbeben,Erdfällen, Bodenerosionen, Hang-und Böschungsrutschungen oder of-fenen Grubenbauen des Altbergbaus.
Dies alles geschieht im Rahmen sogenannter Projekte, die sich in zweigroße Gruppen unterteilen lassen.Das sind zum einen die Standard-projekte wie zum Beispiel die Fried-hofsgutachten oder die Mitwirkungenbei wasserrechtlichen Verfahren, zum
anderen die Einzelprojekte. Die Stan-dardprojekte werden nach bewährten,standardisierten Arbeitsabläufen ab-gewickelt, während die Einzelprojek-te fall- und problembezogen bearbei-tet werden. Für einige überregionalbedeutende Referenzprojekte, zumBeispiel das Geothermieprojekt „Su-perC“ oder das Projekt „Landesroh-stoffbericht NRW“, werden gezieltArbeitsgruppen gebildet, für die zumTeil auch junge Geowissenschaftlerbefristet eingestellt werden können.Auch für diese Projekte steht die vor-handene eigene Logistik – sei es fürLabor- und Felduntersuchungen oderim EDV-Bereich – zur Verfügung.
Aufgaben und Projekte
Die geologischen Kennt-
nisse über den Unter-
grund halfen bei der
Sanierung der Siegener
Altbergbau-Tages-
brüche.
Wasser-
Schutzgebiet
Der Geologische Dienst NRW wirdals Träger öffentlicher Belange undals geowissenschaftliche Fachstelledes Landes intensiv an öffentlichenPlanungsvorhaben im Rahmen was-serrechtlicher Verfahren, an der Re-gional- und Bauleitplanung, an natur-schutzrechtlichen Planungen sowiean Abgrabungsvorhaben beteiligt.
Die Hydrogeologen des Geologi-schen Dienstes z. B. beraten und be-gutachten in allen praxisorientiertenFragestellungen, die das Grundwas-ser betreffen. Der Geologische Dienstbietet vor allem Planungs-, Genehmi-gungs-, Umwelt- und Bergbehörden,aber auch Privatleuten Untersuchung,Beratung und Begutachtung zu allenhydrogeologischen Fragen an:
� Grundwassererkundung und Grund-wassererschließung
� Grundwasserschutz � konkurrierende Nutzungsinteres-
sen � Bewertung der Versickerungsfä-
higkeit des Untergrundes � Grundwasserbeobachtungs- und
Beweissicherungsprogramme � Wasserschutzgebietsverfahren � Wasserrechtliche Verfahren � Rohstoffgewinnung und ihre Aus-
wirkungen auf das Grundwasser � Gebietsentwicklungspläne, Flä-
chennutzungspläne, Bebauungs-pläne und Planung von Natur-schutzgebieten
� amtliche Anerkennung von Mine-ralwasser
� hydrogeologische Beweissiche-rung des Untergrundes (z. B. beimVerkehrswege- oder Tunnelbau)
Für spezielle Fragestellungen, bei-spielsweise die Begutachtung derhydrogeologischen Verhältnisse beider Erweiterung eines Trinkwasser-schutzgebietes oder der Lokalisationeiner Thermalquelle, führt der Geo-logische Dienst nach den Anforde-rungen und Fragestellungen des je-weiligen Kunden großmaßstäbige Spe-zialkartierungen durch.
Ein expandierendes Aufgabenfeld desGeologischen Dienstes NRW ist dielandesweite Erfassung und Bewer-tung des geothermischen Potenzials.Erdwärme, auch Geothermie ge-nannt, ist eine regenerative Energie,
Aufgaben und Projekte
Mitwirkung bei öffentlichen und privaten Planungsvorhaben
49
die aus dem Untergrund kommt undentscheidend von der jeweiligen Un-tergrundsituation und den hydrogeo-logischen Verhältnissen abhängt. Siegewinnt im Zuge des Umweltschut-zes zunehmend an Bedeutung. Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter des Geo-logischen Dienstes beraten bei allengeothermischen Fragestellungen, dieden Untergrund betreffen.
Vom 1. Mai 2004 bis zum 30. April2005 hat der Geologische DienstNRW bei Anträgen zu 183 Wasser-rechten und Grundwassererschlie-ßungen, 34 Wasserschutzgebietsver-fahren, 63 Gewinnungen von Mine-ral- und Thermalwässern sowie vonCO2 und 174 Erdwärmegewinnungenfachlich mitgewirkt. Weiterhin wur-den 108 Vorgänge zur Grundwasser-bilanzierung und -modellierung, Deck-schichtenbewertung, geogenen Grund-wasserbelastung sowie zu Pumpver-suchen, Deichsanierungen etc. bear-beitet.
Vom 1. Mai 2004 bis zum 30. April2005 hat der Geologische DienstNRW 306 Abgrabungsanträge ein-schließlich Umweltverträglichkeits-prüfungen, 196 Landes- und Gebiets-entwicklungspläne, 961 Bauleitpläne(Flächennutzungspläne, Bebauungs-pläne, Satzungen) sowie 250 Land-schaftspläne (einschließlich Natur-und Landschaftsschutz) bearbeitet.
Ein Beispiel für die Aktivitäten imBereich Geotourismus ist der Träger-verein „GeoPark Ruhrgebiet e. V.“,den der Geologische Dienst NRW am26. Mai 2004 zusammen mit dem da-maligen Kommunalverband Ruhr-gebiet (heute Regionalverband Ruhr)gegründet hat. Dies war ein ersterSchritt zum zertifizierten „NationalenGeoPark Ruhrgebiet“, der den Geo-topschutz im Sinne eines aktivenSchutzes und Erhaltes des geowissen-schaftlichen und montanhistorischenErbes zum Ziele hat. Basis eines sol-
chen zertifizierten GeoParks sind dieim März 2003 vor dem Hintergrunddes UNESCO „World Heritage Pro-grams“ und des „Europäischen Geo-park-Netzwerkes“ vom Bund-Länder-Ausschuss Bodenforschung verab-schiedeten „Richtlinien NationaleGeoParks in Deutschland“. Die Ein-richtung eines Nationalen GeoParksbeinhaltet die Vernetzung der vorhan-denen Geotope und geowissenschaft-licher Einrichtungen, um eine höhereEffizienz des Mitteleinsatzes im Geo-topschutz zu bewirken. Die Nationa-len GeoParks werden im Auftrag desBundesministeriums für Bildung undForschung von der Alfred-Wegener-Stiftung zertifiziert. In den GeoParkssoll die Bedeutung der natürlichenRessourcen für die Siedlungs-, Wirt-schafts- und Kulturgeschichte inner-halb ausgewählter Regionen bewusstund erlebbar werden. Dabei werdenAspekte der Tourismusförderung undFreizeitgestaltung in die Planungeneinbezogen.
GeoParkRUHRGEBIET
Aufgaben und Projekte
Bei der Landesplanung und nachge-ordneten Planungen sowie bei Vor-haben des Natur- und Landschafts-schutzes berät der GeologischeDienst NRW in Hinblick auf geowis-senschaftliche Belange. Arbeits-schwerpunkte sind die Sicherung undder Abbau oberflächennaher Rohstof-fe, der Grundwasserschutz, die Bau-grundverhältnisse sowie der Erhaltbesonders schutzwürdiger Böden undvon Geotopen. Für den Geotourismusbringt er Informationen über sehens-werte geowissenschaftliche Objekteund Einrichtungen ein.
Ehemals Tonsteingrube
– heute gepflegter
Geotop im Geologi-
schen Garten Bochum
Der GD NRW prüft
Standsicherheitsnach-
weise von Tagebau-
Randböschungen.
50
51
Aufgaben und Projekte
Der Geologische Dienst NRW ist lan-desweit für alle geologisch-boden-kundlichen Untersuchungen zustän-dig, die für die Genehmigung vonNeuanlagen oder für die Erweiterungvon Friedhöfen erforderlich sind. AlsTräger öffentlicher Belange wird erbereits bei der Flächennutzungs-planung beteiligt und erstellt Gut-achten über die grundsätzliche Eig-nung einer Fläche für Bestattungs-zwecke. Diese Gutachten sind nachden seit 1967 in Nordrhein-Westfalengeltenden „Hygiene-Richtlinien fürdie Anlage und Erweiterung vonBegräbnisplätzen“ zwingende Vor-aussetzung für die Genehmigung vonFriedhofsflächen.
Auch beim Einbau von Grabkam-mersystemen, bei der Neuanlage vonUrnenfeldern oder Kleintierbegräb-nisplätzen sowie bei Anträgen aufRuheverkürzungen ist der Geologi-sche Dienst für geologisch-boden-kundliche Untersuchungen der kom-petente Partner.
Im Betrachtungszeitraum (1. Mai2004 – 30. April 2005) war der Geo-logische Dienst NRW für 19 Fried-hofsgutachten und 11 gutachterlicheStellungnahmen zu Friedhofsangele-genheiten tätig.
In den Hygiene-Richtlinien sind dieAnforderungen an Bodenbeschaffen-heit, Wasserverhältnisse und die Grab-stätten selbst festgeschrieben. Somuss gewährleistet sein, � dass durch Friedhöfe keine
Schäden oder Nachteile für diemenschliche Gesundheit entste-hen.
� dass der Boden die für eine Ver-wesung erforderlichen Eigen-schaften erfüllt.
� dass Grund- und Oberflächenwas-ser nicht durch Zersetzungspro-dukte oder Krankheitserreger ver-unreinigt werden kann.
Bei nicht ausreichender Eignung fürErdbestattungen erarbeitet der Geolo-gische Dienst praxisnahe Vorschlägefür Herrichtungsmaßnahmen.
Friedhofsgutachten – die Eignung des Bodens zu Bestattungszwecken
Ohne geologisch-
bodenkundliches
Gutachten angelegter
Friedhof mit folgen-
schweren Schäden
Stauwasser im Boden
stellt Friedhöfe vor
große Probleme.
Aufgaben und Projekte
Geothermisches Potenzial NRW
Geothermiestudie Ruhrgebiet
Geothermieprojekt Super C,RWTH Aachen
Geothermieprojekt Arnsberg
Geothermieprojekt Hürth
Geothermieprojekt Aqualand, Köln
Geothermieprojekt „Eisfreie Autobahn-brücken” (Lenkungsgruppe)
Tiefengeothermieprojekt Hünxe
Tiefengeothermieprojekt Prometheus
Landesrohstoffbericht NRW
Landesrohstoffkarten NRW
Geologisches Modell„Südliche Rurscholle“
Paläozoischer Untergrund derNiederrheinischen Bucht
Festgesteinslagerstättenpotenzial
Quarzkieslagerstättensüdwestlich von Köln
Lagerstättenerkundung fürKalksteinvorkommen im Münsterland
Rohstofferkundung Kalkwerke Rheine
Rohstofferkundung Steinbrüche Niesen,Willebadessen
Geologische BeratungKalksteinlagerstätte Gessenich
Flöz- und Grubengas im Ruhrgebiet undMünsterland
Potenzialberechnungen von Grubengas
Raumdaten für den Grubenwasser-wiederanstieg im mittleren Ruhrgebiet
Lagerstättenmodell Steinkohle(KVB-/GIS-Modell)
Einrichtung eines neuenKVB-/GIS-Systems
Räumliche Ergänzung derKVB-/GIS-Erfassung
Abgrenzung von Altbergbaugebietenmit potenzieller Tagesbruchgefährdung
Geologische Beratung AltbergbauSiegen-Rosterberg
Monitoring EntwicklungskonzeptKirchheller Heide / Hünxer Wald
Planfeststellungsverfahren fürverschiedene Steinkohlenbergwerke
Vegetationsanalyse„Miozäne Braunkohlen”
Deutsche Bahn AG, Neubaustreckeam Egge-Osthang
Deutsche Bahn AG, Strecke Pader-borner Berg bei Willebadessen
Deutsche Bahn AG, AusbaustreckeBenhauser Bogen bei Paderborn
Kurhessenbahn, Brilon-Wald – Korbach
UntergrundbeurteilungUsseln-Willingen
Braunkohlentagebau Garzweiler
Gefährdungspotenzialedes Untergrunds in NRW
Dokumentation der Erdfälle undSubrosionssenken in NRW
Böschungsrutschung im SteinbruchWülpker Egge bei Nammen,Wesergebirge
Silbersee I und II der QuarzwerkeHaltern
Indoor-Skihalle Neuss
Erweiterung Oberlandesgericht,Düsseldorf
Rheinische Klinik, Bedburg-Hau
JHQ Mönchengladbach-Rheindahlen
Drachenfels bei Königswinter(Ankerkraftmessung)
Bad Seebruch, Erdfallgebiet
Pumpspeicherwerk Rönkhausen,Finnentrop
Hochbehälter Steimelsberg, StadtwerkeHennef (Sieg)
Deiche an Rhein, Lippe, Ems
Stollen am Kraghammer Sattel,Biggetalsperre
Balver Höhle
Böschungsrutschungen beiverschiedenen Nassabgrabungen
Standsicherheitsbeurteilungen fürverschiedene Steinbruchböschungen,Trocken- und Nassabgrabungen
Gebäudeschäden durch untergrund-bedingte Einflüsse
Gebäudeschäden durch Grundwasser-absenkung in Paderborn
Geothermie / Rohstoffe / Energie Baugrund/RisikovorsorgeStandsicherheitsbeurteilung, Überwachung und Sanierung von Hängen,Böschungen und unterirdischen Hohlräumen, Erd-, Grund- und Felsbau
Projekte Projekte
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beteiligte Fachgebietebeteiligte Fachgebiete
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beteiligte Fachgebietebeteiligte Fachgebiete
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Aufgaben und Projekte
Autobahn A 61,Anschluss Kaldenkirchen
Amtsgericht Grevenbroich
Steinbruch Kalkloch, Stadtlohn
Steinbruch Talbecke, Gummersbach
Steinbruch Oese, Hemer
Ronsdorfer Talsperre, Wuppertal
Wuppertalsperre
Glörtalsperre, Breckerfeld
Obere Herbringhauser Talsperre,Lüttringhausen
Klärteich Rolloch 1, HohenlimburgerKalkwerke
Sedimentationsanlage Buchholzweiher,Stolberg
Rurtalsperre mit Vorsperren
Stauanlage Obermaubach
Untertägige Verwertung vonAbfallstoffen als Versatz
Zentraldeponie Düsseldorf-Hubbelrath
Asdonkshof, Kamp-Lintfort
Industriestraße, Velbert
Eyller Berg, Kamp-Lintfort
Solinger Straße, Remscheid
Korzert, Wuppertal
Solvay, Rheinberg
Wehofen-Nord, Duisburg
Brüggen II, Schwalmtal
AK Gleichwertigkeit von Deponie-systemkomponenten (LUA)
Paläoseismik derNiederrheinischen Bucht
ErdbebengefährdungUrananreicherungsanlage Gronau
Sedimentationsbecken Menden,Rheinkalk
GrundwassermonitoringBraunkohlentagebau Garzweiler II
GrundwassermonitoringBraunkohlentagebau Inden
Paderborner Aquifersystem
Aktualisierung der Wasserbilanz für denRegierungsbezirk Düsseldorf
Autobahn A 30,Nordumgehung Bad Oeynhausen
Grundwassermarkierungsversuch imKohlenkalk (Karbon) bei Brand, Aachen
Geogene Inhaltsstoffe im Grundwasserdes Emscher-Mergels (z. B. Fluor, Bor,Methan)
Eigenwasserversorgungen in Krefeld,Eisen- und Manganprobleme
Markierungsversuche in derungesättigten Zone verschiedenerWasserschutzgebiete imRegierungsbezirk Düsseldorf
Grundwasserschutz „Halterner Sande”
Geowissenschaftliche Beiträge zumFlächenmanagement in Wasserschutz-gebieten des Münsterlandes
Sicherung von Grundwasserqualität und-quantität bei verschiedenen Brunnender Nahrungsmittelindustrie imMünsterland
Mineral- und Thermalwasser Düsseldorf
GrundwassermarkierungsversuchBad Driburg
Tiefenwasserzutritte WasserwerkRatingen
Regelung Vorflut Voerde-Mehrum
Risikobewertung grundwasserüber-deckender Schichten verschiedenerWasserschutzgebiete
Modellgestützte Quantifizierung dermittleren Sickerwasserrate zum Grund-wasser
Oleftalsperre, Hellenthal
Urfttalspere, Schleiden
Staubecken Heimbach
Wehebachtalsperre, Stolberg
Große Dhünntalsperre, Odenthal
Stauanlage Diepenbenden, Aachen
Stauanlage Kupferbach, AachenStauanlagen
Reststoffdeponien
Erdbebensicherheit
Grundwassererkundung/Grundwasserschutz
Projekte Projekte
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beteiligte Fachgebietebeteiligte Fachgebiete
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beteiligte Fachgebietebeteiligte Fachgebiete
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Aufgaben und Projekte
Ausweisung und Charakterisierung derhydrogeologischen Einheiten von NRWim Rahmen der länderübergreifendenArbeiten zur HK 100 der BundesrepublikDeutschland
Hydrogeologische Karte 1 : 200 000 derBRD, Teilgebiet NRW, HydrogeologischeSchnitte
Fachinformationssystem Grundwasser,Wasserversorgung, Wasserschutz-gebiete (MUNLV)
Crossborder Watermanagement-initiative (NL.TNO)
Schwermetallkataster NRW (LUA)
Mechanische Belastbarkeit von Bödenin NRW
Interreg III – Schutz der Moore, Heidenund Wiesen der Nordeifel /Belgien
Bewertung der Schutzfunktion derGrundwasserüberdeckung fürverschiedene Gebiete in NRW
Bodenlehrpfad Hürtgenwald-Raffelsbrand (Düren)
Bodenlehrpfad Königsforst
Interaktives Beratungsinstrument zurErosionsprognose in der Landwirtschaft
Erosionsgefährdung der Böden imBereich Essen – Mettmann – Düsseldorf
Erosionsgefährdung der Böden imBereich des Haarstrangs
Erosionsgefährdung der Böden imBereich des ostwestfälischenBerglandes
Einrichtung einer Bodenfeuchte-Mess-station mit Datenübertragung auf demGelände des GD NRW
Bodendauerbeobachtungsflächen,Wiederholungsbeprobung anverschiedenen Standorten in NRW
Neuaufstellung und Überarbeitungverschiedener Normen in derBodenkunde
Erarbeitung von Kennwerttabellen fürdie Kartieranleitung
Karsthohlräume im Gebiet derWülfrather Massenkalklagerstätte
GeoPark Ruhrgebiet
Geotourismus am Rothaarsteig
Revision Geotopkataster NRW
Zusammenstellung der bedeutendstenGeotope Deutschlands (mit Akademieder Geowissenschaften zu Hannover)
Forschungsbohrung Paffrather Mulde
Umweltdatenkatalog
Geowissen NRW – Das Geoportal
Tiefbohrungen in den Kreide-Gesteinendes Münsterlandes und Ruhrgebiets,Litho- und Biostratigrafie
Datierung von Höhlensedimenten inNRW
Datierung von Höhlensedimenten inWuppertal-Dornap
Litho- und Biostratigrafie der marinenMiozän-Ablagerungen am Niederrhein(Grundlagen)
Faziesentwicklung und Faziesver-teilungsmuster in den Kreide-Gesteinendes Münsterlandes
Holstein-Interglazial am Niederrhein
Erstellung eines Untergrundmodells desDeckgebirges oberhalb der Karbon-Oberfläche in der südlichen und öst-lichen Westfälischen Tieflandsbucht
Stratigrafische Tabelle von Deutschland,Erläuterungen
Biostratigrafie des Tertiärs
Biostratigrafie der Oberkreide
Biostratigrafie des Devons
Vorschlag zur Neugliederung desOberkarbons
Vorschlag zur Gliederung desUnterkarbons
Lithostratigrafisches Lexikon
Länderübergreifender Methoden-vergleich Königswasser-/Flusssäure-Aufschluss
Grundlagen der Geo-Informations-systeme und Untergrundmodellierung
Entwicklung einer Flächenattribut-datenbank
Ableitung von Interpretationsprofilenaus der Bohrungsdatenbank DABO
Aufbereitung palynologischer Probenfür andere Geologische Dienste
Datierung verschiedener Einzelobjekte(Bohrungen, Aufschlüsse)
Bodendenkmalpflege
Bodenschutz
Geotopschutz
Sonstige Projekte
Projekte Projekte
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beteiligte Fachgebietebeteiligte Fachgebiete
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Archive, Bibliothek, Sammlungen
Dienstleistungen und Services
Geodaten und geowissenschaftlicheArchivdaten werden für zahlreicheFragestellungen zum Untergrund be-nötigt. Fachdienststellen der Landes-verwaltung, Ingenieurbüros, die Roh-stoffindustrie oder Umweltorganisa-tionen – um hier nur einige Nutzer zunennen – benötigen oft punktgenaueFlächendaten und/oder Informationenüber den Untergrund. Der Geologi-sche Dienst NRW ist nach dem La-gerstättengesetz NRW zentrale Sam-mel- und Archivierungsstelle desLandes Nordrhein-Westfalen. In die-ser Funktion nimmt er alle Bohrungs-ergebnisse aus dem Landesgebietsowie sonstige Unterlagen über Auf-bau, Zusammensetzung, Eigenschaf-
ten und Verhalten des Untergrundesund deren Auswirkungen auf die Erd-oberfläche auf. In seinem Archiv ver-waltet er insgesamt mehr als 300 000überwiegend unveröffentlichte Doku-mente zu den Themen Geologie, Bo-den, Baugrund, Grundwasser, Lager-stätten, Geophysik, Geochemie undPaläontologie. Die Dokumente wer-den nach gleichen Kriterien für dasganze Land Nordrhein-Westfalen ge-sammelt, geprüft und ausgewertet.Allein im A l l g e m e i n e n A r c h ivwerden derzeit ca. 65 000 Schriftstü-cke zu den oben genannten Themenvorgehalten.
Alle Bohrungen in Landesgebiet wer-den in der B o h r u n g s d a t e n b a n kDA B O des Geologischen Diensteserfasst. Die Datenbank enthält zurzeitmehr als 240 000 Schichtenverzeich-nisse, die sowohl von Bohrungen alsauch von Aufschlüssen stammen. Sieenthalten wissenschaftlich überarbei-tete Angaben, die den geologischenUntergrund, zum Teil bis in großeTiefe (die tiefste Bohrung hat eineTeufe von über 5 956 m), in der drit-ten Dimension erschließen. Die Boh-rungsdaten können im GeologischenDienst eingesehen und über einenNutzungsvertrag erworben werden.Ein Teil der Schichtenverzeichnissegeht allerdings auf meldepflichtigeBohrungen der Privatwirtschaft zu-rück, die – unter Wahrung des Be-triebs- und Geschäftsgeheimnisses –nur nach vorheriger schriftlicher Ein-verständniserklärung des Eigentümersan Dritte weitergegeben werden.
Das F l ö z a r c h iv des GeologischenDienstes umfasst umfangreiche geo-wissenschaftliche Unterlagen aus dennordrhein-westfälischen Steinkohlen-revieren. Diese geben auch bei derLösung aktueller geowissenschaftli-cher und geotechnischer Fragestel-lungen (z. B. Nutzung von Gruben-gas) wichtige Informationen. DieUnterlagen können nach vorherigerAnmeldung eingesehen werden.
Mit ihren Karten und Schriften vorallem zur Geologie von Nordrhein-Westfalen und den angrenzenden Ge-bieten sowie zu den neuesten geowis-senschaftlichen Forschungserkennt-nissen ist die B i b l i o t h e k des Geo-logischen Dienstes NRW eine Fund-grube nicht nur für die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter, sondern für allegeowissenschaftlich Interessierte.Die Bibliothek ist eine wissenschaft-liche Spezialbibliothek mit entspre-
chender Sammlungs-, Erschließungs-,Archivierungs- und Bereitstellungs-funktion. Ihr Sammelgebiet umfasstgeowissenschaftliche Literatur derverschiedensten Gebiete und Gattun-gen in Form von Monografien, Se-rien, Zeitschriften, Karten und Son-derdrucken, die innerhalb und außer-halb des Buchhandels erschienensind. Durch den Kauf ausgewählterPublikationen und den bestehendenSchriftentausch mit 245 geowissen-schaftlichen Forschungseinrichtun-gen, Institutionen oder Verbänden ausdem In- und Ausland gelangen stetsaktuelle Forschungsergebnisse undVeröffentlichungen in die Bibliothek.
Der Gesamtbestand der Bibliothekbeträgt zurzeit über 150 000 Medien-einheiten, darunter mehr als 12 000Karten. 1 280 Zeitschriften, Serienund zeitschriftenartige Reihen sindim Bestand der Bibliothek, über 700davon werden laufend bezogen. Derjährliche Bestandszuwachs beträgtca. 1 400 Medieneinheiten. Ein spezi-eller Nordrhein-Westfalen-Katalogdokumentiert die seit 1945 erschiene-
in denen wissenschaftliche und ästhe-tisch einmalige Schaustücke unter an-derem zu den Themen regionale Geo-logie, Paläontologie, Bodenkundeund Mineralogie zusammengetragensind. Sie dienen nicht nur wissen-schaftlichen Untersuchungen, son-dern werden in Ausstellungen auchder Öffentlichkeit präsentiert. Einzel-stücke können für Schauzwecke auchausgeliehen werden.
nen Veröffentlichungen, darunterauch Zeitschriftenartikel und Karten.Es ist geplant, diesen Katalog auchonline im Internet zur Verfügung zustellen. Die Bibliothek ist allgemeinzugänglich; eine Ausleihe ist aller-dings nicht möglich, da es sich umeinen Präsenzbestand handelt.
Der Geologische Dienst NRW ver-fügt über mehrere S a m m l u n g e n ,
Dienstleistungen und Services
Die Bibliothek – sie ist
allgemein zugänglich.
Das Archiv – mit mehr
als 300 000 Dokumen-
ten ein wichtiger In-
formationspool
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Dienstleistungen und Services
Laboratorien
Die Laboratorien des GeologischenDienstes NRW haben ihr Dienstleis-tungsangebot auf die speziellen An-forderungen der geowissenschaftli-chen Landesaufnahme und der Be-ratung abgestimmt. Sie unterstützendie Bestandsaufnahme im Geländemit harten analytischen Fakten, hel-fen bei der Typisierung oder Alters-einstufung von Gesteinen und bei dertechnischen oder ökologischen Beur-teilung von Böden. Bei Geländemes-sungen und Vor-Ort-Untersuchungenleisten die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter der Laboratorien den techni-schen Support für ingenieurgeologi-sche Fragestellungen. Alle Laborme-thoden und Untersuchungsdatenwerden über Datenbanken gepflegt,mittels einer Archivnummer mit dengeowissenschaftlichen Fachdaten ver-knüpft und über das Geo-Informa-tionssystem verfügbar gemacht.
Die Logistik der Probenbearbeitungund die Analyseverfahren werdenständig den aktuellen Techniken undErfordernissen angepasst. Im Bereichder Analytik von Gesteinen gilt diesbeispielsweise für die Bestimmungder „Seltenen Erden-Metalle“ wieCer (Ce) oder Neodym (Nd), diemeist nur in Spuren vorkommen. Fürumweltrelevante Fragestellungen wur-den die Bestimmungsgrenzen bei denElementen Arsen (As), Kobalt (Co),Kupfer (Cu), Quecksilber (Hg), Ni-ckel (Ni), Antimon (Sb) und Thallium(Tl) bis in den sub-ppm-Bereich ver-ringert. Eine neue zentrale Proben-eingangsstelle soll bis Ende 2005 fer-tig gestellt werden und dazu beitra-gen, dass die Probenvorbereitung ra-tionalisiert und die Dokumentenlen-kung wesentlich vereinfacht werden.
Die Dienstleistungen der Laborato-rien erfüllen sehr hohe Qualitätsan-forderungen. Die bei der Analytikschon seit Jahrzehnten üblichen qua-litätssichernden Maßnahmen werdenBestandteil eines modernen und we-sentlich umfassenderen Qualitäts-management-Systems nach DIN ENISO/IEC 17025. Hierzu gehörenneben den Labortätigkeiten auch dieProbengewinnung sowie Untersu-chungen, die nur im Gelände durch-führbar sind. Bis Ende 2005 ist eineAkkreditierung des Qualitätsmanage-ment-Systems geplant. Der Geologi-sche Dienst setzt dabei ein Gesamt-konzept um, welches den Aspekteneiner bundesweiten geowissenschaft-lichen Bearbeitung in besondererWeise gerecht wird.
Das 1995 installierte und ständigaktualisierte LIMS (Labor-Informa-tions- und Management-System) istvon zentraler Bedeutung für dieSteuerung der Arbeitsabläufe im La-bor. Neben der Verwaltung und Len-kung der zur Untersuchung anstehen-den Proben wird so auch die prozess-begleitende Überwachung sämtlicherBearbeitungsschritte sichergestellt.Die Übernahme von Messwerten dereinzelnen Geräte erfolgt weitestge-hend automatisch; darüber hinauswerden wichtige geowissenschaftli-che und bodenkundliche Kenngrößenautomatisch berechnet. Die den Ana-lyseaufträgen zu Grunde liegendenPrüfpläne gewährleisten neben einemminimalen Aufwand bei der Auf-tragsregistrierung einen dynamischenArbeitsablauf mit optimierten Labor-laufzeiten.
Dienstleistungen und Services
Paläozoologisches LaboratoriumTierische Fossilien werden vor allem zur biostrati-grafischen Datierung von Gesteinen bestimmt:
Paläobotanisches LaboratoriumPflanzliche Fossilien werden vor allem zur biostrati-grafischen Datierung von Gesteinen bestimmt:
Mineralogisch-petrologisches LaboratoriumDie Zusammensetzung der Gesteine, ihr Mineral-und insbesondere ihr Schwermineralbestandwerden zum Beispiel für die Lagerstättenbewertungoder zur stratigrafischen Datierung untersucht:
Gesteins- und Bodendünnschliffe
Schwermineralanalysen
Röntgendiffraktometrie
Tonmineralaufnahmen
quantitative Quarzbestimmungen
mikrobotanische Untersuchungen
Pollenanalysen
makrobotanische Untersuchungen
mikrofaunistische Untersuchungen
makrofaunistische Untersuchungen
Gesteins- und bodenphysikalisches LaboratoriumDie physikalisch-technischen Eigenschaften von Fest- und Lockergesteinen werden in Labor-und Felduntersuchungen ermittelt:
LaborversucheKornverteilungWassergehaltGlühverlustKalkgehaltRaumgewichtLagerungsdichteKorndichteKonsistenz- und Plastizitätszahl
Geochemisches LaboratoriumDer Schwerpunkt der Arbeiten liegt hier im Bereich der bodenkundlichen, hydrogeologischenund geologischen Analytik:
BodenKationenaustauschkapazitätStickstoff/KohlenstoffKarbonatGlühverlustTrockenraumgewicht von StechzylinderprobenGrobbodenbestimmungdithionitlösliche Elementeoxalatlösliche Elementepyrophosphatlösliche Elementesalzsäurelösliche ElementeKönigswasserextraktPhosphorpH-WertTotalgehalt
WasserAnionenKationenLeitfähigkeitpH-WertAmmonium
GesteinKohlenstoffSchwefelSauerstoffKarbonatsalzsäurelösliche ElementeSchwermetalleSilikateTotalgehalteInkohlung
FeldversucheNeigungsversucheSetzungsversuchePlattendruckversucheDensitometerversucheTensiometermessungenPegelmessungenAnkerkraftmessungen
Porenanteil und SättigungszahlWasseraufnahmeDruckfestigkeitZugfestigkeitScherfestigkeitungesättige WasserleitfähigkeitWasserspannung
Laboratorien des GD NRW
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Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen einer breiten Öffentlich-keitsarbeit informiert der Geologi-sche Dienst NRW die Bürgerinnenund Bürger unseres Landes umfas-send über seine Aufgaben, Produkteund Tätigkeiten. Presse, Funk undFernsehen versorgt er durch Presse-mitteilungen und Presseeinladungen,Interviews, Hintergrundgespräche,Ortstermine und Führungen mit aktu-ellen Geoinformationen und unter-richtet sie über laufende Projekte. MitAusstellungen und Informations-
veranstaltungen, durch Publikationenund Fachvorträge stellt der Geologi-sche Dienst Geothemen und ihre Re-levanz für Nordrhein-Westfalen vor.Diese vielfältigen Informationen ge-ben Antworten auf alle aktuellenFragen, die den geologischen Unter-grund und Boden unseres Bundeslandbetreffen.
Dienstleistungen und Services
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Dienstleistungen und Services
Seit Februar 2005 ist an gleicherStelle die Ausstellung „Grundwasserin NRW“ zu sehen. Woher kommteigentlich unser Trinkwasser? Stehtuns immer genug davon zur Verfü-gung? Wie ist es um seine Qualitätbestellt? Gibt es Risiken für dieGrundwasservorräte? Diesen Fragengeht die Ausstellung nach. UnserBundesland ist sehr grundwasser-reich – es gibt ergiebige und ausge-dehnte Grundwasservorkommen.Doch dieser wertvolle Rohstoff fürdie Trinkwasserversorgung, für Ge-werbe und Industrie muss auch gutgegen vielfältige Gefahren geschütztwerden. Die Ausstellung stellt zahl-reiche Aspekte zum Thema Grund-wasser dar und gibt Anregungen zumUmgang mit diesem kostbaren Na-turgut.
Weitere Ausstellungsbeiträge desGeologischen Dienstes NRW wurdenim vergangenen Jahr unter anderem inBrilon unter dem Thema „Mineralienund Fossilien“ und in einer projektbe-gleitenden Ausstellung zur SuperC-Bohrung in Aachen unter dem Titel„Zukunft Rohstoffe“ gezeigt.
Im Foyer des Geologischen Dienstessind regelmäßig Ausstellungen zugeowissenschaftlichen Themen zu se-hen. Die Ausstellungen sind kosten-frei und können montags bis freitagsvon 8:30 bis 15:30 Uhr besucht wer-den. Führungen sind nach Vereinba-rung möglich. Die Ausstellung„Edles darunter – Rohstoffe in NRW“präsentierte 2004 die wichtigstenRohstoffe in Nordrhein-Westfalen ein-schließlich der Geothermie. Unseretäglich benötigten Rohstoffe Ton,Kies und Sand, Kalkstein, Salz sowieBraun- und Steinkohle konnten imwahrsten Sinne des Wortes erfasstund begriffen werden. Dabei wurdenEntstehung, Vorkommen und wirt-schaftliche Nutzung anhand von an-schaulichen Modellen und ausgefal-lenen Exponaten erschlossen.
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Im Zwei-Jahres-Turnus lädt der Geo-logische Dienst NRW Jung und Altzum Tag der offenen Tür zu sich ein –so auch im vergangenen Jahr am 12.September 2004. Das spannende undäußerst vielseitige Programm aus derWelt der Geowissenschaften bot beiherrlicher Spätsommersonne zahlrei-che Highlights wie „Auf den Spurender Mikrofossilien“, „Das Erbe desFeuers – Waldbrände der Erdge-schichte“, „Mit SchweineknochenRätsel der Vorgeschichte lösen“, „ImTeleskop: Geodynamik auf der Son-ne“, „Allerhand aus Sand“, „Bürgerfragen – Wissenschaftler antworten“und vieles mehr.
Dienstleistungen und Services
Seine Leistungen und Produkte stelltder Geologische Dienst auf Messen,Tagungen und Kongressen einer brei-ten Öffentlichkeit und dem Fach-publikum vor, zum Beispiel beim Tagder Geoinformationswirtschaft imLandtag NRW (November 2004,Düsseldorf), im Forum „Kies und
Jeweils zu Jahresbeginn finden imRahmen des gd-forums Vorträge undöffentliche Sitzungen im Geologi-schen Dienst in Krefeld statt. Diefachwissenschaftlichen und allge-mein verständlichen Vorträge richtensich sowohl an die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter des Hauses als auchan Vertreter wissenschaftlicher Ein-richtungen, Planungsbüros, Behördenund nicht zuletzt an interessierte Bür-gerinnen und Bürger.
Sand“ (März 2005, Aachen), auf derE-world energy & water auf demGemeinschaftsstand der Landesinitia-tive Zukunftsenergien (März 2005,Essen) oder auf der CeBIT auf demGemeinschaftsstand des LandesNRW (März 2005, Hannover).
Dienstleistungen und Services
Am Tag des Geotops – bundesweitjährlich am dritten Sonntag im Sep-tember – präsentieren Museen, Hoch-schulen, geowissenschaftliche Ver-einigungen und andere Veranstalterder Öffentlichkeit eindrucksvolleGeotope. Geotope sind erdgeschicht-liche Bildungen, die Erkenntnisseüber die Entwicklung der Erde ver-mitteln. Hierzu gehören natürlicheoder künstliche Aufschlüsse von Ge-steinen, Böden, Mineralien und Fos-silien, einzelne Naturschöpfungenwie Felsen oder Quellen und natürli-che Landschaftsformen. Im Rahmendieses Tages werden Exkursionenund Führungen durch zum Teil sonstnicht öffentlich zugängliche geologi-sche Aufschlüsse und Rohstoffbe-triebe sowie spezielle Veranstaltun-
gen in geowissenschaftlich ausge-richteten Museen und Sammlungenangeboten. Der Geologische DienstNRW koordiniert jeweils die Ver-anstaltungen auf Landesebene. Dernächste Tag des Geotops findet am18. September 2005 statt.
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Newslett
Newsletter
Über Aktuelles aus dem Geologi-schen Dienst NRW informiert derLandesbetrieb seit Januar 2005 auchmit seinem GD-Newsletter, der drei-mal im Jahr kostenlos an seine Abon-nenten gesendet wird. Der Newsletterenthält kurze, interessante Meldun-gen zu Geologie und Boden in unse-rem Bundesland sowie zu den Auf-gaben des Geologischen Dienstes undweist auf wichtige Veranstaltungenund Geoprodukte hin. Wer tiefer inein Thema einsteigen möchte, findetauf verlinkten Seiten weitere Details.Der GD-Newsletter kann kostenlosauf der Website des GeologischenDienstes NRW unter www.gd.nrw.de/g_infnl.htm abonniert werden.
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Die jungen Leute haben mit großemEngagement und fundiertem Wissendieses Projekt erfolgreich umgesetzt.Sie können stolz sein auf ihr erarbei-tetes Produkt, mit dem der Erdbeben-dienst des Geologischen DienstesErdbebenmeldungen nun schnell undunkompliziert in seine Webseiten ein-stellen kann. Es ist nach dem „Bud-del-Projekt“ (s. GeoLog 2002) bereitsdas zweite Internetprojekt, das das In-ternetteam des Geologischen Diens-tes erfolgreich begleitet hat.
Auch dieses Mal profitieren beide Pro-jektpartner gleichermaßen: Die Schü-lerinnen und Schüler sammelten wich-tige Erfahrungen im praxis- und be-rufsorientierten Arbeiten. Der Geolo-gische Dienst NRW erhielt im Gegen-zug auf effiziente Weise ein äußerstöffentlichkeitswirksames Produkt.
seinen elf Messstationen registriert,sollten daher so schnell wie möglichonline verfügbar sein.
Hierfür realisierten 14 Schülerinnenund Schüler, die am BerufskollegHilden zu InformationstechnischenAssistenten ausgebildet werden, in
Das Interesse der Öffentlichkeit anInformationen über Erdbeben istnicht erst seit der Tsunami-Katas-trophe, die sich am 26. Dezember2004 im Indischen Ozean ereignete,sehr groß. Meldungen über stärkereErdbeben, die der Erdbebendienstdes Geologischen Dienstes NRW an
einem gemeinsamen Projekt mit demGeologischen Dienst im Schuljahr2004/2005 eine Datenbank gestützteInternetanwendung. Die Eingabe derErdbebendaten in die Datenbankdurch die Geophysiker erfolgt nunüber ein von den Schülerinnen undSchülern entwickeltes Administra-tionsportal, das sehr einfach und ohneHTML-Kenntnisse zu bedienen ist.Die von den Erdbebenmeldungenbetroffenen Internetseiten des Geolo-gischen Dienstes werden nun dyna-misch – also automatisch aus der Da-tenbank heraus – generiert. Auch diehierfür notwendigen Datenbankab-fragen programmierten die Schüle-rinnen und Schüler.
Dienstleistungen und Services
Die Klasse ITA 21 des
Berufskolleg Hilden
zur Projektbesprechung
im GD NRW
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Schriften, Karten, Daten
Die Arbeitsergebnisse des Geo-logischen Dienstes NRW werden inBüchern, Karten und digital ver-öffentlicht. Sie sind so allgemeinzugänglich und für wirtschaftlicheund wissenschaftliche Belange nutz-bar. Ein Teil der Veröffentlichungenwendet sich gezielt an natur- und hei-matkundlich interessierte Leser. Derim Vorjahr festgestellte Trend, dassdigitale Daten umsatzmäßig vor denanalogen Produkten lagen, setzte sichim Berichtszeitraum kontinuierlichfort.
Der Geologische Dienst verfügt ne-ben seinen analogen, gedruckten geo-wissenschaftlichen Kartenwerkenüber folgende sechs Informations-systeme, die inzwischen flächende-
Dienstleistungen und Services
ckend für Nordrhein-Westfalen vor-liegen:� Geologische Karte von Nordrhein-
Westfalen 1 : 100 000 (IS GK 100)� Geologische Übersichtskarte von
Nordrhein-Westfalen 1 : 500 000(IS GK 500)
� Rohstoffkarte von Nordrhein-Westfalen 1 : 100 000 (IS RK 100)
� Rohstoffkarte von Nordrhein-Westfalen 1 : 500 000 (IS RK 500)
� Bodenkarte von Nordrhein-West-falen 1 : 50 000 (IS BK 50) (mitihren thematischen Ableitungen)
� Hydrogeologische Karte von Nord-rhein-Westfalen 1 : 100 000 (ISHK 100)
Diese Kartenwerke werden laufendaktualisiert.
Dienstleistungen und Services
Weitere, noch nicht flächendeckendvorliegende Informationssystemesind die� Bodenkarten zur landwirtschaftli-
chen und forstlichen Standorter-kundung 1 : 5 000 (IS BK 5 L/F)
* 1. Mai 2004 – 30. April 2005
Veröffentlichte Karten 2004/2005* Veröffentlichte Schriften 2004/2005*
Digitale Produkte 2004/2005*
Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1 : 25 000 [mit Erläuterungen](GK 25)
Blatt 3517 Rahden. 2005 (ISBN 3-86029-001-0)
Blatt 4110 Senden. 2004 (ISBN 3-86029-066-5)
Blatt 4205 Hamminkeln. 2005 (ISBN 3-86029-082-7)
Blatt 4315 Benninghausen. 2004 (ISBN 3-86029-113-0)
Blatt 4319 Lichtenau. 2004 (ISBN 3-86029-117-3)
Blatt 4611 Hagen-Hohenlimburg. 2005 (ISBN 3-86029-278-1)
Blatt 4916 Bad Berleburg. 2004 (ISBN 3-86029-219-6)
Bodenkarte von Nordrhein-Westfalen 1 : 50 000 (BK 50)
Blatt L 4904 Mönchengladbach. 2004 (ISBN 3-86029-479-2)
Blatt L 5306 Euskirchen. 2004 (ISBN 3-86029-502-0)
Auskunftssystem BK 50 – Karte der schutzwürdigen Böden,2. überarb. Aufl. 2004 (ISBN 3-86029-709-0)
Böden am Niederrhein – Entstehung, Eigenschaften, Verbreitung,Nutzung und Schutz. 2005 (ISBN 3-86029-711-2)
CD-ROM
Zeitschriftenreihe „scriptum” (ISSN 1430-5267)
Heft 12 (2004): Drei Beiträge zur Geologie und BodenkundeOstwestfalens. 53 S., 25 Abb., 16 Tab.
Zeitreise durch den Untergrund Nordrhein-Westfalens –Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1 : 50 000. 2004(ISBN 3-86029-969-7)
� Hydrogeologische Karte vonNordrhein-Westfalen 1 : 50 000(IS HK 50)
� Ingenieurgeologische Karte1 : 25 000 (IS IK 25)
Die Daten aus den verschiedenen In-formationssystemen werden zum Teilunverändert – als Rohdatensätze –abgegeben, zum Teil aber in Thema-tik, Ausschnitt oder Darstellungs-weise auf die Bedürfnisse und Wün-sche der Kunden zugeschnitten. Zurproblembezogenen Weiterverarbei-tung können auch Parameter verschie-dener Informationsebenen und -syste-me miteinander verschnitten werden.
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Geologischer Schnitt
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Marketing
fragungen zu gewährleisten, wurdeauf das bewährte Fragebogen-Kon-zept der ersten Befragung zurückge-griffen. Notwendige Aktualisierun-gen und Anpassungen des Fragebo-gens sichern dabei eine hohe Daten-verlässlichkeit. Die Ergebnisse die-nen als Entscheidungsgrundlage bei-spielsweise bei der Produkt- undPreisgestaltung und zur Optimierungvon Kundendiensten und Vertriebs-abläufen.
Im Rahmen von Mailingaktionenwurden Kunden des GeologischenDienstes aus den Bereichen Buch-handlung, Verwaltung, Lehre undForschung angeschrieben um – spezi-ell für Sonderveröffentlichungen –auf Neuerscheinungen und Rabatt-aktionen hinzuweisen. Die positivenRückmeldungen bestätigen diese Vor-gehensweise. Das Produktsortimentdes Geoshops wurde durch geowis-senschaftliche Veröffentlichungen an-
Das Marketing im GeologischenDienst NRW hat insbesondere dieAufgabe, die strategischen Ziele desLandesbetriebes umzusetzen. Dazugehören unter anderem die Steige-rung von Absatz, Umsatz, Marktan-teilen sowie die Verbesserung desVertriebes. Neben diesen marktöko-nomischen Zielen sind marktpsycho-logische Ziele zu erreichen: die Er-höhung von Bekanntheit, die Verbes-serung von Image sowie die Stärkungder Kundenbindung und der Kunden-zufriedenheit.
Um Kundenkreis, Kundenbeziehun-gen und die Wünsche der Kundenbesser verstehen zu können, wurdebereits im Jahr 2001 die erste umfas-sende Kundenbefragung vom Geolo-gischen Dienst durchgeführt. Zurzeitläuft die zweite Kundenbefragung.Die Auswertungen werden im letztenQuartal 2005 erstellt. Um eine opti-male Vergleichbarkeit der beiden Be-
derer Verlage erweitert. Dadurchkonnte die Attraktivität der Produkt-palette gesteigert werden.
Um diese Produktpalette noch ange-messener zu präsentieren, wird imSommer 2005 das neue Produkt-verzeichnis des Geologischen Diens-tes erscheinen. In dieser völlig neukonzipierten, kostenlosen Broschürewerden sämtliche beim Geoshop zubeziehenden Veröffentlichungen ein-gehend und zum großen Teil mit Ab-bildungen vorgestellt. BesonderesAugenmerk wird auf die digitalenProdukte gelegt, deren Umsatz imletzten Berichtsjahr weiter gestiegenist. Mit Herausgabe des neues Ver-zeichnisses gelten auch neue Preise,die in vielen Fällen gegenüber denbisher geltenden gesenkt wordensind.
Administration, Finanzen, Personal
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Qualität ist, wenn der Kunde wieder-kommt und nicht das Produkt ... Sooder ähnlich könnte der Leitsatz fürdie Qualitätspolitik beim Geologi-schen Dienst NRW lauten. Und damitdie Kunden wiederkommen und dieProdukte sowohl normativ als auchinhaltlich den nationalen und interna-tionalen Standards gerecht werden,steht ein Qualitätsmanagement-Sys-tem nach den Grundsätzen der DINEN ISO/IEC 17025 kurz vor der Ein-führung. Eine externe Begutachtungzur Kompetenzfeststellung bei dengeowissenschaftlichen Laboratorienund bei ausgewählten Geländetätig-keiten soll im letzen Quartal 2005durchgeführt werden.
Die Dienstleistungen der Laborato-rien erfüllen sehr hohe Qualitäts-anforderungen. Die bei der Analytikschon seit Jahrzehnten üblichen qua-litätssichernden Maßnahmen werdenBestandteil eines Qualitätsmanage-ment-Systems, welches über die ei-gentliche Analytik hinaus alle damit
in Zusammenhang stehenden Arbei-ten in einem ganzheitlichen Prozesserfassen soll. Hierzu gehören nebenden Labortätigkeiten beispielsweiseauch die Entnahme von Boden-,Gesteins- und Wasserproben im Ge-lände sowie Felduntersuchungen, beidenen Mess- und Prüfmittel zum Ein-satz kommen.
Die Qualitätsmanagement-Normenenthalten alle notwendigen Anfor-derungen, die für den Nachweis dertechnischen Kompetenz und der Fä-higkeit zur Erzielung fachlich fun-dierter Ergebnisse erforderlich sind.Ein mittels Handbuch dokumentiertesQualitätsmanagement-System ist dieGrundlage für Akkreditierungsstellenoder andere vergleichbare externeEinrichtungen, welche die Kompe-tenz der Institution anerkennen. DerGeologische Dienst setzt ein Gesamt-konzept um, das den geowissen-schaftlichen Aspekten in besondererWeise gerecht werden soll.
Administration, Finanzen, Personal
Qualitätsmanagement
Administration, Finanzen, Personal
Wir haben die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter befragt ... Für eine opti-male Kundenorientierung und eineVerbesserung der internen Abläufemüssen die Qualität der Organisa-tionskultur hinterfragt und sämtlicheMitarbeiterinnen und Mitarbeiter anden notwendigen Veränderungspro-zessen beteiligt werden. Beim Geolo-gischen Dienst NRW wurde im Win-terhalbjahr 2004/2005 eine schriftli-che Mitarbeiterbefragung durchge-führt, bei der die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter zwar anonym, aberunter Angabe ihrer Organisationszu-gehörigkeit Lob und Kritik äußernund den aus ihrer Sicht erforderlichenVeränderungsbedarf aufzeigen konn-ten.
Mit einer freiwilligen Teilnahme-quote von beinahe 80 % hatte die Be-fragung eine erfreulich hohe Akzep-tanz. Zur Vertrauensbildung hat si-cherlich auch beigetragen, dass dieMitarbeiterbefragung durch einen ex-ternen Gutachter durchgeführt wurdeund dass sowohl der Personalrat alsauch die Geschäftsleitung den gesam-ten Prozess sehr positiv begleitethaben. Die Ergebnisumsetzung wirdnoch weit in das Jahr 2005 hineinrei-chen; zurzeit finden moderierteWorkshops in Fachbereichen statt.
Im Ergebnis sind die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter des Geologi-schen Dienstes hoch motiviert. DasArbeitsklima wird positiv bewertetund eine Grundzufriedenheit scheintin der gesamten Belegschaft vorhan-den zu sein. Auch die im öffentlichenSektor zumeist kritisch bewertetenThemen wie Führung, Informationund Zusammenarbeit erscheinenbeim Geologischen Dienst NRW
wenig problematisch. Nachbesse-rungsbedarf gibt es bei den Organisa-tionsabläufen, beim Thema Aus- undWeiterbildung und natürlich auchbeim Personal. Durch den Stellenab-bau und die damit einhergehendenKompetenzverluste sind einige Auf-gabenfelder nur durch ein außer-ordentlich hohes Engagement allerBeschäftigten aufrechtzuerhalten.
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Wirtschaftsplan 2005
Administration, Finanzen, Personal
Der Geologische Dienst NRW ist seitJanuar 2001 in der Rechtsform einesLandesbetriebes gemäß § 26 Landes-haushaltsordnung mit einem kauf-männischen Finanz- und Rechnungs-wesen tätig und stellt für jedes Ge-schäftsjahr einen Wirtschaftsplan auf.
A u f g a b e n : Bei den Aufgaben un-terscheidet die Betriebssatzung desGeologischen Dienstes (BS GDNRW, MBl. NRW. 2001 S. 5) zwi-schen Grundleistungen und Dienst-leistungen. Grundleistungen sind inder Regel öffentlich-rechtliche Leis-tungen im Rahmen der Daseins- undRisikovorsorge.
Eine vollständige Aufzählung vonGrundleistungen enthält die Betriebs-satzung gemäß § 3 Absatz 2 Nr. 1 – 6und Nr. 12.
Dienstleistungen sind privatrechtli-che Leistungen, die als Auftrags-kartierungen, fachliche Auskünfte,Stellungnahmen, Gutachten oderFachbeiträge auf Veranlassung Dritter(Auftraggeber) gegen Entgelt er-bracht werden.
Der Wirtschaftsplan 2005 des Geo-logischen Dienstes weist bei den Um-satzerlösen aus Grund- und Dienst-leistungen insgesamt einen Ansatz inHöhe von 17,100 Mio. 8 aus.
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§ §§26§
§3§3
§§§26§3§
§
§3 §3
§§26
79%
7%
3%
7%
4%
vom MUNLV*des Landes NRW
2 658 700
von anderen Einrichtungendes Landes NRW
239 200
von Gemeinden101 100
von Unternehmen,Privatpersonen220 000
aus Veröffent-lichungen143 000
100% = 3 362 000t(Prozentangaben gerundet)
Umsatzerlöse ausDienstleistungen 2005(Prognose)
* Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Umsatzerlöse ( ) aus Dienstleistungen(nach Kundengruppen):
G r u n d l e i s t u n g e n : Die Erbrin-gung von Grundleistungen wirddurch eine Zuführung aus dem Haus-halt des Landes Nordrhein-Westfalensichergestellt (§ 9 Absatz 1 Satz 1 BSGD NRW). Die Höhe der Zuführungwird auf der Grundlage des Erfolgs-plans festgesetzt. Die Zuführung desLandes zur Finanzierung und Sicher-stellung der Grundleistungen für dasJahr 2005 beträgt 13,718 Mio. 8.
Der größte Teil der Grundleistungenist dem Produktbereich „Geowissen-schaftliche Landesaufnahme“ zuge-ordnet, der vor allem die integriertegeologische Landesaufnahme um-fasst. Insgesamt werden von der Zu-führung voraussichtlich rund 47 %für diesen Produktbereich verwendet.
Der Produktbereich „Geo-Informa-tionssystem“ baut die Fachinforma-tionssysteme Geologie und Boden-kunde aus und sorgt dafür, dass denexternen Kunden aus Wirtschaft undVerwaltung sowie anderen Planungs-trägern geowissenschaftliche Datenbereitgestellt werden können. Eineweitere zentrale Aufgabe des Pro-duktbereiches besteht darin, aus denErgebnissen der integrierten geowis-senschaftlichen Landesaufnahmekundenorientierte Auswertungen zuerzeugen. Insgesamt werden von derZuführung rund 15 % für diesen Pro-duktbereich verwendet.
Innerhalb des Produktbereiches „Be-ratung und Begutachtung“ erbringtder Geologische Dienst NRW weitereGrundleistungen im Rahmen der Da-seins- und Risikovorsorge, z. B.:� Erdbebenüberwachung des Lan-
des Nordrhein-Westfalen (Landes-erdbebendienst)
� Erarbeitung von Stellungnahmenals Träger öffentlicher Belange inGenehmigungsverfahren
� Information der Öffentlichkeit inuntergrundbezogenen und erdge-schichtlichen Angelegenheiten
� Ausbildung für den Beruf desKartografen/der Kartografin
� Methodenentwicklung zur erwei-terten Nutzanwendung geowis-senschaftlicher Informationenund Daten
� Wahrnehmung der Interessen desLandes Nordrhein-Westfalen innationalen und internationalenGremien mit Beteiligung des Geo-logischen Dienstes
Administration, Finanzen, Personal
� zentrale Sammlung und Archi-vierung georelevanter Daten undPublikationen
Insgesamt werden von der Zuführungrund 38 % für diese Produkte ver-wendet.
D i e n s t l e i s t u n g e n : Für die Er-bringung von Dienstleistungen sindim Wirtschaftsplan 2005 Umsatz-erlöse in Höhe von 3,362 Mio. 8 ver-anschlagt. Der größte Anteil an denUmsatzerlösen aus Dienstleistungenentfällt auf Behörden und Einrichtun-gen des Landes Nordrhein-Westfalen,die seit Januar 2001 die beauftragtenDienstleistungen aus dem eigenenBudget bezahlen. Hier wird mit einermoderaten Steigerung bei den Auf-trägen gerechnet.
Bei den sonstigen betrieblichen Er-trägen weist der Wirtschaftsplan 2005einen Ansatz in Höhe von 0,020Mio. 8 aus.
A u f w e n d u n g e n u n d J a h r e s e r -g e b n i s : Die Gesamtaufwendungenin Höhe von 17,100 Mio. 8 verteilensich voraussichtlich auf:� Materialverbrauch und Aufwen-
dungen für bezogene Leistungen0,971 Mio. 8
� Personalaufwand 13,380 Mio. 8� Abschreibungen 0,740 Mio. 8� sonstige betriebliche Aufwendun-
gen 2,009 Mio. 8
In wirtschaftlicher Hinsicht wird fürdas Jahr 2005 ein ausgeglichenes Jah-resergebnis erwartet. Etwaige Min-dereinnahmen oder Mehraufwendun-gen müssen an anderen Stellen imWirtschaftsplan aufgefangen werden.
70
71
Arbeiter
Angestellte
Beamte
2000 2001 2002 2003 2004 2005
266 252 240 232 215 213Summe:
Stellensoll
2000 bis 2005
Jahr:
122
133
11
115
128
9
107
124
9
102
121
9
93
114
8
91
114
8
B e s c h ä f t i g t e : Der Personal-bestand des Geologischen DienstesNRW hat seit 1990 kontinuierlich ab-genommen. Von 267 Stellen im Jahr1999 verbleiben noch 213 Stellen imJahr 2005. Der starke Personalabbaudurch die Realisierung von kw-Ver-merken wirkt sich auf die fachlicheHandlungsfähigkeit aus. Um gegen-zusteuern, sind auch weiterhin ausrei-chende Finanzmittel zur Effizienz-steigerung durch Investitionen in dieIT-Ausstattung erforderlich.
I nv e s t i t i o n e n : Die Investitions-tätigkeit des Geologischen DienstesNRW wird auch im Jahr 2005 vorallem auf Maßnahmen zur Substanz-erhaltung und auf Maßnahmen zurSteigerung der Effizienz der Arbeits-abläufe in allen geowissenschaftli-chen Bereichen durch Verbesserungder IT-Ausstattung abzielen. In dieModernisierung der Netzwerk-Infra-struktur und den Aufbau, die Unter-haltung und die Weiterentwicklungdes Geo-Informationssystems (Da-tenservice, Softwareentwicklung, Da-
tenvertrieb) wird der GeologischeDienst rund 75 % des Investitions-budgets (ca. 555 000 8) investieren.Im Zuge der Erweiterung des Landes-erdbebendienstes werden für rund31 000 8 zwei neue Erdbebenmess-stationen beschafft. Damit ist das Zieleiner flächendeckenden Erdbeben-überwachung der seismisch aktivenZonenbereiche unseres Landes er-reicht.
Im Zuge der Ersatzinvestitionen müs-sen Betriebs- und Geschäftsausstat-tung neu beschafft werden.
A u s b l i c k : Die weitere Entwick-lung des Geologischen DienstesNRW wird im Wesentlichen durchdrei Faktoren beeinflusst:� Für die Sicherstellung von Grund-
leistungen sind auch künftig aus-reichend Finanzmittel durch dasLand Nordrhein-Westfalen erfor-derlich.
� Die Behörden und Einrichtungendes Landes Nordrhein-Westfalenbenötigen auch weiterhin eigeneBudgets für zukunftsträchtige Auf-gaben, aus denen sie Dienstleis-tungen des Geologischen Diens-tes bezahlen können.
� Als Voraussetzung für ein markt-konformes Verhalten sind erwei-terte Handlungsspielräume imPersonalmanagement erforder-lich. Der Geologische Dienst hathierauf durch eine Flexibilisie-rung des Personaleinsatzes imRahmen eines neuen Personal-managements reagiert, das in Zu-kunft weiter optimiert wird.
Die Grundlage für die Bereitstellungvon Budgets durch das Land Nord-rhein-Westfalen könnte sich in dennächsten Jahren allerdings verändern.Zurzeit arbeitet die Landesverwal-tung NRW an der Einführung einesneuen Haushalts- und Rechnungswe-sens (EPOS.NRW – Einführung vonProdukthaushalten zur Outputorien-
tierten Steuerung – NeuesRech-nungsWesen) zur Optimierung derVerwaltungssteuerung: Haushaltsplanund Rechnungslegung sollen künftigproduktorientiert erstellt und denDienststellen mehr Eigenverantwort-lichkeit bei der Umsetzung zugewie-sen werden. Das Ergebnis wären Pro-duktbudgets auf der Basis gegenseitigabgestimmter Leistungsziele (Kon-trakte). Derzeit erprobt der Geologi-sche Dienst NRW als Modellprojektdiese moderne Form der Haushalts-aufstellung und -führung mit einemvollständig ausgebauten System derkaufmännischen Buchführung.
Kartierungen
Service, Administrationund Finanzen
IT-Netzwerk-Infrastruktur
Laboratorien
Beratung/Gutachen
Geo-Informations-systeme
33%
11%
2%
42%
8%
4%
Investitionen 2005(Prognose)
Summe: 740 000t
Administration, Finanzen, Personal
72
Der Geologische Dienst NRW – seit1970 Ausbildungsstätte – ist der größ-te Ausbildungsbetrieb für Kartogra-fen und Kartografinnen in der Bun-desrepublik. Seit 1992 nimmt er jähr-lich einen Ausbildungsjahrgang auf.Derzeit durchlaufen 14 Nachwuchs-kräfte die verschiedenen Ausbil-dungsabschnitte. Im Juni 2004 habenvier Auszubildende und im Januar2005 eine Auszubildende erfolgreichihre Prüfung abgelegt.
Seit 1998 ist der Geologische DienstNRW in der Kommission Aus- undWeiterbildung innerhalb der Deut-schen Gesellschaft für Kartographievertreten. Die Mitglieder dieserKommission – Ausbilder, Berufs-schullehrer, Hochschullehrer sowieVertreter der gewerblichen und be-hördlichen Kartografie – treffen sich
zweimal im Jahr zu zweitägigen Sit-zungen.
Zu den Aufgaben der Kommissionzählen:� Herausgabe, Produktion und Ver-
trieb des Ausbildungsleitfadens„Kartograf/Kartografin“, der inder Berufsausbildung zu den Stan-dardwerken zählt
� Mitarbeit im Zentral-Fachaus-schuss für die Druckindustrie beider Erstellung von überregionalenPrüfungsaufgaben für den Aus-bildungsberuf Kartograf/Karto-grafin
� Mitarbeit im Vorstand und Juryder „Kartographie-Stiftung Ra-venstein“ bei Ausschreibung undAuswahl der Preisträger sowiePräsentation der prämierten Ar-beiten bei Kartografentagen
� Organisation von Veranstaltungenbei Kartografentagen durch Be-richte und eigene Programm-punkte, z. B. des Jugendforums
� Beantwortung von Anfragen allerArt zum Thema Aus- und Weiter-bildung, die telefonisch, schrift-lich und per Mail eingehen
� Ausbau und Pflege der Websitewww.katographie-ausbildung.deund Bereitstellung von Informa-tionen für Auszubildende, Studie-rende und andere Interessenten.
Für Studenten der Geowissenschaftenbietet der Geologische Dienst NRWständig Praktikumsplätze und fürSchüler weiterführender Schulen Be-rufsfindungspraktika an. Vom 1. Mai2004 bis zum 30. April 2005 wurdeinsgesamt 32 Studenten und Schülerndie Möglichkeit zu einem Praktikumgeboten.
Ausbildung
Administration, Finanzen, Personal
73
Tel. - 369 Tel. - 230 Tel. - 292
Tel. - 475Tel. - 379 Tel. - 214
Tel. - 415Tel. - 439 Tel. -332
Tel. - 508 Tel. - 290Tel. - 564Tel. - 325 Tel. - 593
Tel. - 458Tel. - 243Tel. - 240
Tel. - 294 Tel. - 588 Tel. - 585 Tel. - 383
Tel. - 586 Tel. - 340 Tel. - 268
Tel. - 255Tel. - 344
Tel. -410 Tel. - 238
Tel. - 200
Tel. - 239
Tel. - 369
Tel. - 307
Tel. -290
Geoinfo:Tel.:Fax:E-Mail: info@gd.nrw.de
02151/ 897-55502151/ 897-541
Herr BuschhüterHerr Hoffmann
Herr Dr. Schrey Herr Wolfsperger Frau Dr. Stammen
Herr Dr. Pelzing Herr Burger
Herr Hartkopf-FröderHerr Dr. Hiß
Herr Farrenschon
Herr Dr. Betzer
Herr Dr. Milbert
Herr Dr. WolfHerr Schroer(kommissarisch) Herr Steuerwald Frau Vieth
Frau Holl-HagemeierHerr Dr. Staude Herr Dr.Timpe
Herr GrünhageHerr Dr. Wrede Herr Proksch
Herr SchroerHerr Dr. HeuserHerr Dr. Wilder Frau LehmannHerr Dr. Skupin
Herr Elfers Herr Dr. Pahlke
Herr Prof. Dr. Klostermann
Herr Dr. Krahn
Herr Dr. Wolf
Herr Dr. Lüer
NN
Fachbereich 24Fachinformationssystem Bodenkunde
(Informationsgrundlagen fürBodenschutz, Land- und
Forstwirtschaft, Natur- undLandschaftsschutz)
Geschäftsbereich 1Geowissenschaftliche
Landesaufnahme(Bodenkunde, Geologie, Ingenieur-und Hydrogeologie, Lagerstätten)
Geschäftsbereich 2Geo-Informationssystem
Geschäftsbereich 3Beratung
(Angewandte Geologie)
Geschäftsbereich 4Dienstleistungen
(Service)
Fachbereich 11Grundlagen und Methoden,Richtlinien, Produktkontrolle
Fachbereich 12Integrierte geologische
Landesaufnahme im Flachland(Niederrheinische und
Westfälische Bucht, Ruhrgebiet)
Fachbereich 13Integrierte geologische
Landesaufnahme im Bergland(Eifel, Bergisches Land, Sauer- und
Siegerland, Ostwestfalen-Lippe)
Fachbereich 15Bodenkundliche
Landesaufnahme im Bergland(Eifel, Bergisches Land, Sauer- und
Siegerland, Ostwestfalen-Lippe)
Fachbereich 14Bodenkundliche
Landesaufnahme im Flachland(Niederrheinische und
Westfälische Bucht, Ruhrgebiet)
Fachbereich 21Informationstechnologie
(Hard- und Software, Netzwerk-,Datenbankadministration und -pflege,
Datensicherheit und Datenschutz
Fachbereich 22Grafische Datenverarbeitung,
GIS-Systeme, Geodatendienste
Fachbereich 23Fachinformationssystem Geologie
(Geologie, Rohstoffe, Grundwasser,Ingenieurgeologie)
Fachbereich 31Landes-, Regional- und
Bauleitplanung, Geologische Beratung,Lagerstättenberatung, Geothermie
Fachbereich 32Hydrogeologische Beratung
(Grundwasser,Thermal- und Mineralwasser)
Fachbereich 33Ingenieurgeologische Beratung
(Baugrund, Risikobewertung,geotechnische Überwachung)
Fachbereich 34Bodenkundliche Beratung
(Bodenbewertung für Bodenschutz,Land- und Forstwirtschaft,
Natur- und Landschaftsschutz)
Fachbereich 35 Geophysik, Erdbebensicherheit
Fachbereich 36 Paläontologie
Fachbereich 41Veröffentlichungen, Information
Fachbereich 42Archive, Bibliothek, Sammlungen
Fachbereich 43Laboratorien
(Geochemie, Petrologie,Gesteinsphysik)
Fachbereich 44Organisation, Personal,
Innere Dienste
Fachbereich 45 Finanz- und Rechnungswesen,
Controlling, Vertrieb (Karten- undBuchverkauf)
OrganisationsplanStand: 01.07.2005
Direktor des LandesbetriebsGeologischer Dienst NRW
Ständiger Vertreter des Direktors
Marketing, Öffentlichkeitsarbeit Qualitätsmanagement
74
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Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung
Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahl-
werbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahl-
werbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunal-
wahlen sowie für die Wahl des Europäischen Parlaments. Missbräuchlich ist
besonders die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der
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Informationen und Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte
zum Zwecke der Wahlwerbung. Eine Verwendung dieser Druckschrift durch
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welchem Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen
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Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten ein-
zelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.
ISSN 0939-4893
Geologischer Dienst NRW
www.gd.nrw.de
Ge
oL
og
20
05
Ministerium für Wirtschaft,Mittelstand und Energiedes LandesNordrhein-Westfalen