Post on 19-Oct-2020
BauWerk Oper Kopenhagen
Architekten: Henning Larsens Tegnestue, Kopenhagen+'4 Standpunkt <'tS
Prof. Dr. Manfred N. Fisch, TU Braunschweig
.J:c:Aktuell
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22Biosphäre auf dem Mond
Entwurf: Marc Flick, Paulo Gotta, TU DarmstadtArchitektur
24Gebäudetechnik
26Genzyme Building, Cambridge/USA
Architekten: Behnisch, Behnisch & Partner Inc.,Venice32
Stadtwerke Bochum
Architekten: Gatermann + Schossig,Architekten Generalplaner, Köln38DaimlerChrysler Global Trainingszentrum
Architekten: KBK Architekten - Beiz LutzGuggenberger, Stuttgart44Bürohaus Neumühlen in Hamburg
Architekten: Bothe Richter Teherani, Hamburg50
Flagship Store in Hamburg g~0Architekten: Dolle und Gross, Düsseldorf
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54Energiedesign der Zukunft '-..' ..:..'"1.~"Prof. Dr. Manfred N. Fisch, Stefan Plesser
--<.
Bautechnik
61
62Thermostatische Einzelraumregelung
Michael Hartmann, Offenbach/M.65
Powernet EIB
Uwe Albert, Lüdenscheid68Wasseraufbereitung im Privathaushalt
Dipl.-Ing. Thomas Jeltsch, SchiltachRecht+Büro
72Kundenbindung im Bauwesen
Prof. Dr.-Ing. Michael Jablonski, Detmold;Kay-M. Rosansky, VerlProdukte
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76Silikatfarben - historisch und zeitgemäß
Dr. Ingo Rademacher, Diedorf78
Themenschwerpunkt: Mauerwerk84
Themenschwerpunkt: Gebäudetechnik91
Neuigkeiten
95
Impressum
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Vorschau
DBZ 3/2005
~
Das Kanzleramt inBerlin
systemoberfläche geschaffenwird. Ihr Hauptmerkmal ist dieOptimierung der silikatischenBindeeigenschaften. Dadurch istes jetzt möglich, Dispersionssilikatfarben auch auf organischenUntergründen und Anstrichresten zur Haftung zu bringen.
Silikatfarben - historisch und zeitgemäßSilikatfarben und vor allem Dis
persionssilikatfarben nach DIN18 363, Abs. 2.4.1. sind seitüber 125 Jahren als Anstricheund Lasuren für mineralische
Untergründe bewährt. Sie sindals mineralische Verwandte zu
Putzen, Beton und Gesteinenmit silikatischem Bindeanteil
materialgerecht im Sinne derBaudenkmalpflege.
Etwa ein halbes Dutzend
Fassadenanstrichsysteme gemäß der DIN 18363, Abs. 2.4.1
sind heute von Bedeutung. DieDIN 18 363 definiert die Fassadenanstrichmaterialien hinsicht
lich ihrer Bindemittelklasse, ebenso wie die neue DIN EN 1062.
Zu diesen Anstrichsystemen gehören auch die Dispersionsfarben und die Siliconharz-Emulsionsfarben. Bei den mineralisch
abbindenden Anstrichsystemen(Mineralfarben) sind die Kalk
farben, Silikatfarben, Dispersionssilikatfarben und seit wenigenJahren die Kieselsol-Silikatfarben
von Bedeutung. Die 2-komponentigen Silikatfarben ohne jegliche organische Zusätze geltenals die Silikatfarben der 1. Generation und die mit maximal
5 Gew. % organischen Zusätzengemischten 1-komponentigenDispersionssilikatfarben als Silikatfarben der 2. Generation.
Mit der so genannten 3. Generation der Silikatfarben ist einemoderne Variante der silikati
schen Bindemitteltechnologiegelungen. Diese 3. Generationder Silikatfarben ist nahezu
universell auch für organischgebundene Altuntergründe
einsetzbar. Als Kieselsol-Silikat
farben sind sie gemäß demStandardleistungsbuch für Ausschreiber klassifiziert.
Die Kieselsol-Silikat
TechnologieDie Anzahl der Flächen mit
Mischuntergründen an den zurInstandsetzung anstehendenFassaden wächst zunehmend. In
Zeiten knapper Kassen der Bauherrenschaft werden die Putzean den Fassaden selten durch
Neuputze ersetzt, sondern meistnur ausgebessert, Altanstriche sofern ausreichend tragfähig werden vor dem Renovieranstrich
in der Regel lediglich gereinigt.Es entstehen Mischuntergründe, die durch einen Wechselder Materialart (mineralisch
bzw. organisch) auf kleinstenFlächen gekennzeichnet sind.
Das Besondere an der Kiesel
sol-Silikat- Technologie., also der3. Generation der Silikatfarben,besteht darin, dass Mischunter
gründe ohne" Haftbrücke" auchmit einer Dispersionssilikatfarbedirekt farbig gestaltet werdenkönnen, wobei gleichzeitig einenachhaltig mineralische Anstrich-
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Typischer Misch
untergrund bei derBausanierung
Chemische EigenschaftenDer Schlüssel zu diesen Eigenschaften liegt in der speziell abgestimmten Mischung aus Kieselsolen und Wasserglas. Durcheine gesteuerte Reaktion derfein verteilten Kieselsäure (Sol)
und dem alkalischen Wasserglasentstehen neue silikatische Bindemittelstrukturen. Diese län
gerkettigen und reaktiven Kieselsolbausteine sind nanoskalig.Während der Abbindung desAnstriches entsteht ein mikro
poröses alkaliarmes silikatischesGel, das Füllstoffe und Unter
grund miteinander vernetzt.
Einsatzbereiche
Eine große Anzahl von Flächenmit Mischuntergründen an Putz,Beton und Naturstein kann jetztohne Einschränkungen gestaltetwerden. So sind nun auch mit
organischen Substanzen versetzte Untergründe (z. B. durchRückstände einer vorangegangenen Sanierung) direkt mineralisch-anorganisch zu streichen.Dies gilt sowohl für mit Kunststoffdispersionsresten belastetewie auch für hydrophobierteUntergründe. In vielen Fällen isteine Verarbeitung in zwei Arbeitsgängen ausreichend. Gemäß der DIN 18363 ist die Kieselsol-Silikatfarbe auch eine
Dispersionssilikatfarbe, die gemäß dieser Norm auch in zweiAnstrichschichten verarbeitetwerden kann. Dies unterschei
det die Dispersionssilikatfarbenvon den Dispersionsfarben undden Silikonharzfarben für die
mit den vorgeschriebenen Grundierungen ein 3facher Anstrichaufbau verlangt wird.
Sol-Silikat- Technologie auf reinmineralischen UntergründenAuch für mineralische Oberflä
chen ohne organische Altlastensind die Kieselsol-Silikatfarben
geeignet. Die langkettigen reaktiven Kieselsolbausteine führenauch zu der bekannten Verkiese
lung an mineralischen Untergründen. Ihre vorvernetztenStrukturen bedingen eine schnel
lere Abbindung der Anstrichschichten als bei klassischen Dis
persionssilikatfarben. Dies gibtzusätzliche verarbeitungstechnische Sicherheit auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen.
Der Feuchtehaushalt der
AnstrichsystemeKonkrete, messbare Fassaden
schutzkriterien an Anstrichsysteme wurden erstmals um 1970von Künzel erarbeitet. Ein idea
ler Anstrichstoff hält die kapillare Wasseraufnahme (w-Wert)
möglichst gering, ohne denW asserdampfd iffu sionswiderstand (f,J- oder sd-Wert) zuerhöhen.
Diese Kriterien bieten die
Basis, um Blasenbildung des Anstriches, Hinterfeuchtungen imUntergrund sowie Algen- undPilzbefall entgegenzuwirken.
Dispersionssilikatfarben undKieselsol-Silikatfarben besitzen
einen sehr guten" Feuchtehaushalt" . Über ihre bauphysikalischen Kennwerte wie sd
Wert bzw. den V-Wert (gemäßDIN EN ISO 7783-2) kann ihr
Potential zur Wasserabgabeüber die Dampfphase des Anstriches berechnet werden. Dieses ist bei Kieselsol-Silikatfarben
mit ca. 2100 g/m2 am Tag extrem hoch. Diese Größe ent
spricht dem V-Wert, der so
genannten Wasserdampf-Diffusionsstromdichte. Die markt
gängigen Silikonharzfarbenbesitzen Wasserdampf-Diffusionsstromdichten von 400 g/m2
am Tag. Die Dispersionsfarbenbesitzen üblicherweise noch
Lichtreflexion:
brillant. strukturbetonend
geringere Wasserdampf-Diffusionsstromdichten. Das diesen
Zahlen zugrunde liegendeBestimmungsverfahren ist alsDIN EN ISO 7783-2 genormt.Das bedeutet, dass die Anfor
derungen an das Bestimmungsverfahren für alle Farbenher
steller vergleichbar sind. Jeweniger Wasser über die Was
serdampfdiffusion abgegebenwird, desto länger bleibt einenennenswerte Menge an Feuchte im Anstrichträger (Putz, Beton, Naturstein). Die Zunahme
von Frost-Tau-Verwitterungund ein höheres Risiko von bio
genem Befall (Algen und Pilze)sind die Folge. Überlegungenzum "Feuchtehaushalt" sind
auch messtechnisch schon geprüft worden. Bei der Wasseraufnahme liegen gut formulierte Dispersionsfarben und
Silikonharzfarben mit den gutformulierten Dispersionssilikatfarben in einem vergleichbarenFeld. Der entscheidende Unter
schied von Dispersionssilikatfarben zu anderen Anstrichsystemen basiert daher auf ihremhohen Potential der Wasser
dampfabgabe. Dies ist von
hoher Bedeutung, da bei derAnstrichausführung immer wieder mit Fehlstellen zu rechnen
ist (z. B. Haarrisse, Verarbei
tungslücken). Ein extrem guterw-Wert hilft bau physikalischnicht, wenn das Wasser durch
Lichtreflexion:
stumpf. egalisierend
einen dampfdichteren Anstrich"eingesperrt" ist. Der w-Wertbezeichnet also nur die eine Seite der Medaille.
Optische VorteileFür den Einsatz aller drei Generationen von Silikatfarben
spricht auch die ungetrübteFarbbrillanz der Silikatfarben.
Große Mengen an Kunstharzdispersion in einer Anstrichformulierung bewirken einen grauenbzw. "schmutzigeren" Farbton.Der Kunststofffilm umhüllt die
Pigmente und absorbiert undstreut diffus das Licht. Dies wird
bei Dispersionsfarben, aber auchbei Silikonharzfarben beobachtet. Die Farbtonbrillanz des
Pigmentes wird reduziert. Sili
katische Bindemittel zeigen hingegen keine Absorption dessichtbaren Lichtes. Die Kristalle
benen der Pigmente liegen teilweise frei und erlauben eine
ungehemmte Lichtreflexion.Dieser Effekt wird auch als
"mineralische Brillanz" oder"Leuchten" bezeichnet. Diese
Erscheinung ist im Streiflicht gutzu beobachten und bringt einelange anhaltende Plastizität indie Fläche. Entscheidend hier-für ist die ausschließliche Ver
wendung von anorganischenPigmenten (lichtstabiler als organische Pigmente) und anorganischen Bindemitteln.Dr. Ingo Rademacher. Diedorf
Unterschiedliche
Lichtwirkungen:Brechung und Absorption bei Mineralfarben und beiFarben mit hohem
Kunstharzdispersions-Anteil
DBZ 3/200~
DI