Biedermeier und Vormärz

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Präsentation der Epoche der Restaurationszeit 1815-1848

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Biedermeier, Vormärz, Junges

Deutschland

Gliederung•Geschichte bis 1815

•Biedermeier

•Droste – Biographie

•Merkmale

• Judenbuche: Inhalt, Charakterisierung, Interpretation

•Musik

Gliederung

•Geschichte bis 1849

•Vormärz

•Merkmale

•Junges Deutschland

•Heine – Biographie

•Weberlied: Interpretation

Geschichte bis 1815

•1789: Französische Revolution

•Revolutionsexport

•Napoleon versagt

•1815: Wiener Kongress

Anette von Droste-Hülshoff

• zu Lebzeiten nur mäßig erfolgreich

• halbwegs erfolgreich erst durch die Judenbuche und Gedichtausgabe 1844

• reist viel, schreibt hauptsächlich am Bodensee

•Gehört heute in den „Kanon“ der deutschen Schriftsteller, aufgrund:

• ihrer Heimatverbundenheit

• ihres Katholizismus

• „editorischer Zufall“

Lebensdaten ?!Lebensdaten ?!

Heimatverbundenheit

• „[Ich] finde den münsterischen Mond bedeutend gelber als den schweizer“

• betrachtet sich als „Stockmünsterländerin“

• Häufige Merkmale:

• Beschreibungen der Landschaft Westfalens

• Ethnographische Beobachtungen zu seinen Bewohnern

• Dokumentation von Sitten und Bräuchen

• Spukgeschichten und Sagen aus der Region

• „archiviert“ Westfalen aus dem „Gedächtnis der Alten“

Merkmale des Biedermeier

•Modernisierungserfahrungen ab 1800

•Flucht in umgrenzte „Idyllen“, die Vertrautheit suggerieren

•Heimat wird idealisiert, „herillusioniert“

•soziale Realität in Deutschland war verheerend

»Eines nur ist Glück hienieden,Eins: des Innern stiller Frieden«

»Eines nur ist Glück hienieden,Eins: des Innern stiller Frieden«

Merkmale des Biedermeier

•Geselligkeit

•Bildung

•Bürgerlichkeit

•psychologische Interessen

Judenbuche

•Friedrich Mergel:Sohn von Wilhelm und Margret Mergel

•Simon Semmler:Onkel von Friedrich

• Johannes Niemand:unehelicher Sohn von Simon

•Aaron der Jude

Interpretation

•Reflexion über Heimat

•Kriminalgeschichte

•Symbolismus

•Antisemitisch

Musik

•Entscheidend: „bürgerlicher Charakter“, Motivation: Geselligkeit

•nicht-autonom und nicht-originell

•typisch:

•große Regelmäßigkeit

•schematisch gleichförmig

•kaum ungewöhnliche Harmonien

Geschichte bis 1849

•Sieg der Reaktion

•Repression

•Kleinstaaterei → Flickenteppich

Geschichte bis 1849

•Sieg der Reaktion

•Repression

•Kleinstaaterei → Flickenteppich

•Zensur

Die deutschen Censoren ——  ——  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——  ——  —— ——  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——   Dummköpfe  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  ——  —— ——  ——  ——  ——  ——

Geschichte bis 1849

•Bildung eines Nationalismus

•industrielle Revolution

Friede den Hütten! Krieg den Pallästen!Im Jahr 1834 siehet es aus, als würde die Bibel Lügen gestraft. Es sieht aus, als hätte Gott die Bauern und Handwerker am 5ten Tage, und die Fürsten und Vornehmen am 6ten gemacht, und als hätte der Herr zu diesen gesagt: Herrschet über alles Gethier, das auf Erden kriecht, und hätte die Bauern und Bürger zum Gewürm gezählt. Das Leben der Vornehmen ist ein langer Sonntag, sie wohnen in schönen Häusern, sie tragen zierliche Kleider, sie haben feiste Gesichter und reden eine eigne Sprache; das Volk aber liegt vor ihnen wie Dünger auf dem Acker. Der Bauer geht hinter dem Pflug, der Vornehme aber geht hinter ihm und dem Pflug und treibt ihm mit den Ochsen am Pflug, er nimmt das Korn und läßt ihm die Stoppeln. Das Leben des Bauern ist ein langer Werktag; Fremde verzehren seine Aecker vor seinen Augen, sein Leib ist eine Schwiele, sein Schweiß ist das Salz auf dem Tische des Vornehmen.aus: Georg Büchner, Hessischer Landbote

Geschichte bis 1849

•Bildung eines Nationalismus

•industrielle Revolution

•Märzrevolution 1848

Vormärz•Anspruch: Nicht „Geschichtsschreiber,

sondern Geschichtstreiber“ (Börne)

•Merkmale:

•politisch geprägt

•bewusst volksnah

•viel Prosa

•Meinungsjournalismus entsteht

„Im Allgemeinen werden die Bewohner Göttingens eingetheilt in Studenten, Professoren, Philister und Vieh; welche vier Stände doch nichts weniger als streng geschieden sind. Der Viehstand ist der bedeutendste. Die Namen aller Studenten und aller ordentlichen und unordentlichen Professoren hier herzuzählen, wäre zu weitläuftig; auch sind mir in diesem Augenblick nicht alle Studentennamen im Gedächtnisse, und unter den Professoren sind manche, die noch gar keinen Namen haben. Die Zahl der göttinger Philister muß sehr groß seyn, wie Sand, oder besser gesagt, wie Koth am Meer; wahrlich, wenn ich sie des Morgens, mit ihren schmutzigen Gesichtern und weißen Rechnungen, vor den Pforten des akademischen Gerichtes aufgepflanzt sah, so mochte ich kaum begreifen, wie Gott nur so viel Lumpenpack erschaffen konnte.“aus: H. Heine, Reisebilder

Junges Deutschland

•Begriff: Gegensatz zum alten Deutschland

•keine Gruppe/Schule, sondern:

•loser Kontakt von Schriftstellern

Junges Deutschland

•Begriff: Gegensatz zum alten Deutschland

•keine Gruppe/Schule, sondern:

•loser Kontakt von Schriftstellern

•wurden 1835 verboten

•versuchen die Literatur zu politisieren

Heinrich Heine• Jude → Christ („Entrée billet“)

•zunächst romantisch, dann ironisch

•Feuilletonist

•emigriert 1831 nach Paris

•wird zusammen mit den Jungdeutschen verboten

•sympathisiert mit dem utopischen Sozialismus

Weberlied

Im düsteren Auge keine Thräne,

Sie sitzen am Web‘stuhl und fletschen die Zähne;

Alt-Deutschland, wir weben dein Leichentuch,

Wir weben hinein den dreifachen Fluch.

Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Gotte, dem blinden, dem tauben,

Zu dem wir gebetet mit kindlichem Glauben.

Wir haben vergeblich gehofft und geharrt,

Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt.

Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,

Den unser Elend nicht konnte erweichen,

Der uns den letzten Groschen erpreßt

Und uns, wie die Hunde, erschießen lässt

Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,

Wo nur gedeihen Trug und Schande,

Wo nur Verwesung und Todtengeruch;

Alt-Deutschland, wir weben dein Leichentuch

Wir weben, wir weben!

Quellen

•Walter Huge: Annette von Droste Hülshoff: Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus dem gebirgigten Westphalen. Münster 1977.

•Martin Ölke: „Heimweh“ und „Sehnsucht in die Ferne“ : Entwürfe von Heimat und Fremde in […]