Bilder in der Medizin: Doing Images Visuelle Soziologie am 14.05.2009 Agnes Raschauer Manuel Käfer...

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Bilder in der Medizin: Doing Images

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9

Agnes RaschauerManuel KäferMartina Kainrath

Soziologische Perspektiven

• Analyse der Bildinhalte• Faktenproduktion durch Bilder• Soziotechnische Herstellung (z.B. historische

Genese)• Medizinische Bilder und

Identitätskonstruktion (z.B. Ultraschall)• Umgang mit Bildern (medizinische oder

gesellschaftliche Praxis)

Doing Images: (Un)Doing Visuality

• Regula Burri, Soziologin u. Wissenschaftsforscherin: „Doing Images. Zur Praxis medizinischer Bilder.“ (2008)

• Doing Images: Bilder entstehen situativ durch bildkonstituierende Praktiken

Doing Visuality Undoing Visuality

Visuelle Dimensionen

Text

visual value(Eigenwert)

visualperformance

(Darstellung)

visual persuasiveness

(Wirkung)

Doing Visuality

• Relevanz der drei Dimensionen von Visualität: Bildpraxis wird durch „visuelle Logik“ strukturiert

Seeing is believing… Schönheit verführt…

• Visuelle Autorität

• Praktischer Glauben an das Bild

• Beglaubigungsstrategien

• Ästhetik

• Emotionen

• kulturelle Bedeutung v. Körperteilen

Seeing is believing…

„Wenn ich ein Gehirn sehe, wo nur Wasser drin ist, (…) dann weiß ich klar, da ist wenig Hirn da.“

(Burri 2008:

164)

„Es ist eine Gefahr in den Bildern. Weil die Bilder manchmal so viel suggerieren, wie nicht drin ist. Durch das Bild wird viel Autorität vorgespielt, scheinbare Autorität, die absolut nicht vorhanden ist.“

(Burri 2008: 165)

Schönheit verführt… (1)

„Diese Bilder, die eben schön aussehen, werden völlig irrational besonders gerne gemacht, auch wenn sie zur Fragestellung überhaupt nichts beitragen. Wenn man es rational überlegt, ist es nur verlorene Zeit.“

(Burri 2008: 175)

Schönheit verführt… (2)

„Wir sind in einem medizinischen Voyeurismus drin. Die Lust, Verborgenes im Körper durch diese Maschinen, sprich Schlüssellöcher, zu sehen und eine virtuelle Befriedigung dabei zu empfinden, sodass ein […] signifikanter Teil von solchen MR- oder CT-Untersuchungen mehr der Befriedigung des Lustzentrums des Gehirns des Doktors dienen, als in der Patientengeschichte irgendwie hilfreich vorwärts zu kommen.“

(Burri 2008: 177)

Diskussionsfragen

In welchen gesellschaftlichen Kontexten entwickeln medizinische Bilder ihre Wirkungen und welche Auswirkungen kann das haben?