Darmkrebs – was kann ich selbst tun? - Heidelberg University...Was kann ich für mich selbst tun?...

Post on 15-Sep-2020

2 views 0 download

Transcript of Darmkrebs – was kann ich selbst tun? - Heidelberg University...Was kann ich für mich selbst tun?...

Darmkrebs – was kann ich selbst tun?

Dr. med. Susanne Weg-Remers

Leitung Krebsinformationsdienst

Seite 2 Was kann ich selbst tun?

Ernährung Bewegung

Komplementäre / alternative Methoden

psycho-onkologische

Hilfen

Sozialrechtliche Unterstützung

Information

Seite 3 Bewegung und Sport bei Krebs

Viele Krebspatienten profitieren von einem auf sie persönlich abgestimmten Bewegungsprogramm.

Seite 4

Bewegung und Sport während der Krebsbehandlung

l Pauschale Empfehlungen (was, wie, wieviel, wie oft, wann) gibt es nicht.

l mit den Ärzten sprechen

l Beratung über geeignete Bewegungs- und Sportarten

l Vorsicht in bestimmten Situationen! •  Kein Sport direkt nach OP •  Bewegung / Sport eventuell möglich

•  während Chemotherapie •  während Bestrahlung •  bei fortgeschrittener Erkrankung

Seite 5

Bewegung und Sport nach der Krebsbehandlung

l Rehabilitation •  Physiotherapie – Bewegungstherapie - Sport

l Bewegung im Alltag – mit dem Arzt sprechen •  Belastbarkeit, Trainingsumfang, Belastungsgrenzen

l Schützt Sport vor Rückfällen? – aktuelle Forschung

l Sportangebote für Krebspatienten – wie finden? •  Dt. Behindertensportbund (www.dbs-npc.de) •  Dt. Olympischer Sportbund (www.sportprogesundheit.de)

Seite 6 Was kann ich selbst tun?

Ernährung Bewegung

Komplementäre / alternative Methoden

psycho-onkologische

Hilfen

sozialrechtliche Unterstützung

Information

Seite 7

Ernährung während der Krebsbehandlung

l Keine pauschalen Ernährungsempfehlungen für Krebspatienten. •  Ernährungszustand bei Diagnosestellung •  Art und Stadium der Krebserkrankung •  Art der Krebsbehandlung und mögliche Nebenwirkungen

l Ernährungszustand möglichst früh untersuchen, Mangelernährung erkennen •  Untergewicht (BMI < 18,5 kg/m2) oder •  unbeabsichtiger Gewichtsverlust > 10-15% in den letzten 6

mon) oder •  BMI <20,5 und unbeabsichtigter Gewichtsverlust von > 5% in

den letzten 3-6 mon

Seite 8

Ernährung während der Krebsbehandlung

l Welche Ernährung bei Mangelzuständen, während der Behandlung, bei fortschreitender Erkrankung? •  normale orale Ernährung zur Deckung des Energie- und

Nährstoffbedarfs, •  bei Bedarf Anreicherung z.B. mit Eiweiß, Kohlenhydraten, Fett,

Vitaminen, Spurenelementen •  Ernährungstherapie (Trinknahrung, Sondennahrung,

parenterale Ernährung)

l Keine „Krebsdiäten!“

Seite 9 Ernährung nach der Behandlung

l  normales Körpergewicht halten (BMI zwischen 18,5 und 25,9 kg/m2) •  ggf. Gewichtsreduktion

l Energieaufnahme auf den aktuellen Energieverbrauch abstimmen (Bewegung)

l Ernährung reich an Vollkornprodukten, Gemüse, Obst

l wenig rotes Fleisch, auf verarbeitete Fleischwaren eher verzichten

l Salzkonsum einschränken

Seite 10 Was kann ich selbst tun?

Ernährung Bewegung

Komplementäre / alternative Methoden

psycho-onkologische

Hilfen

sozialrechtliche Unterstützung

Information

Seite 11 Psychoonkologische Hilfen

l Diagnose Krebs – eine Ausnahmesituation für Betroffene und Angehörige

l Psychoonkologie – Unterstützung von Patienten und Angehörigen bei der Bewältigung

l Psyche oder Stress als Krebsursache – bislang nicht belegt

Seite 12 Psychoonkologische Hilfen

l Wie kann psychoonkologische Hilfe aussehen? z.B. in Krebsberatungsstellen oder in Kliniken •  Beratungsgespräch/e – Zeit für Fragen Sorgen und Gefühle •  Informationen zur Erkrankung •  Gruppenangebote •  Entspannungskurse •  Programme für Kinder krebskranker Eltern

l Psychoonkologische Psychotherapie meist bei niedergelassenen Psychoonkologen •  wenn die seelische Belastung sehr ausgeprägt ist •  lange andauert •  wenn bereits vor der Erkrankung Belastungen vorlagen

Seite 13 Psychoonkologische Hilfen

l  psychoonkologische Ansprechpartner in Akutkliniken und Krebszentren, Rehakliniken, onkologischen Schwerpunktpraxen è mit den Behandlungskosten bereits abgegolten und für Patienten / Angehörige kostenfrei

l  psychosoziale Krebsberatungsstellen (neu: in Heidelberg) Adressverzeichnis beim Krebsinformationsdienst) è in der Regel kostenfrei

l  niedergelassene Psychoonkologen (Adressverzeichnis beim Krebsinformationsdienst) è Kostenübernahme mit dem Therapeuten und der Krankenversicherung klären

l Krebsselbsthilfe – Deutsche IlCO (www.ilco.de)

Seite 14 Was kann ich selbst tun?

Ernährung Bewegung

Komplementäre / alternative Methoden

psycho-onkologische

Hilfen

sozialrechtliche Unterstützung

Information

Seite 15 Sozialrechtliche Fragen bei Krebs

l Welche Behandlungskosten übernimmt die Krankenversicherung?

l Kinderbetreuung

l Schwerbehindertenausweis

l Beantragung einer Rehabilitation

l Häusliche Pflege und Leistungen aus der Pflegeversicherung

l Auswirkungen der Krebserkrankungen auf Berufstätigkeit und Rente

l Unterstützungsmöglichkeiten bei finanziellen Notlagen

Seite 16

Ansprechpartner bei sozialrechtlichen Fragen

l  in der Arztpraxis oder der Klinik •  Hausarzt, Facharzt, Ärzte in der Klinikambulanz oder der Klinik •  Kliniksozialdienst

l Kostenträger •  Krankenkassen •  gesetzliche Rentenversicherung •  gemeinsame Reha-Servicestellen

l  sozialrechtliche Beratung •  Krebsberatungsstellen (Adressverzeichnis beim

Krebsinformationsdienst) •  UPD – Unabhängige Patientenberatung Deutschland •  Deutsche Krebshilfe – Infonetz Krebs, Härtefonds

Seite 17 Was kann ich selbst tun?

Ernährung Bewegung

Komplementäre / alternative Methoden

psycho-onkologische

Hilfen

sozialrechtliche Unterstützung

Information

Seite 18

Komplementäre und alternative Methoden

l  Homöopathie

l  Anthroposophie

l  Pflanzliche Mittel, Naturheilkunde

l  Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente)

l  spezielle Krebsdiäten

l  entgiftende, ausleitende Verfahren

l  bestimmte psychologische und spirituelle Therapien

l  traditionelle Heilverfahren aus Asien oder Amerika (TCM, Ayurveda, schamanische Heilmittel)

alternativ unkonventionell

unbewiesen komplementär

ergänzend unterstützend

natürlich biologisch

sanft ohne

Nebenwirkungen

Seite 19

Komplementäre und alternative Methoden

l Nutzen und mögliche Risiken oft nicht beurteilbar •  Für die meisten Methoden fehlt ein wissenschaftlicher

Wirksamkeitsnachweis. •  keine Prüfung nach AMG (Wirksamkeit, Risiken) •  Wechselwirkungen mit der Krebstherapie möglich •  schädigende Wirkung möglich •  keine Qualitätskontrolle bei Präparaten aus dem

Ausland

l  kostenpflichtig – werden meist nicht von der Krankenversicherung übernommen

Seite 20

Komplementäre und alternative Methoden

Manche Anbieter bezeichnen ihre Methoden nicht als "alternativ". Sie suggerieren, ihre Therapien seien das Ergebnis neuester Forschung.

Vorsicht ist geboten: l  wenn ein Therapeut zum Abbruch der bisherigen

Behandlung rät l  wenn er der "Erfinder" oder einzige Anbieter einer Methode

ist l  wenn er nicht mit den bisher behandelnden Ärzten

zusammen arbeitet l  wenn er gegen eine zweite Meinung ist l  wenn er nur gegen Rechnung tätig wird oder gar

Barzahlung verlangt.

Seite 21 Was kann ich selbst tun?

Ernährung Bewegung

Komplementäre / alternative Methoden

psycho-onkologische

Hilfen

sozialrechtliche Unterstützung

Information

Seite 22 Was bewirkt Information?

Quelle: www.patient-als-partner.de

l Wissen kann Angst nehmen und die Lebensqualität verbessern.

l Wer informiert ist, kann leichter entscheiden. l  Information kann den Zugang zu qualitativ hochwertiger

Behandlung verbessern.

Seite 23 Seriöse Information: Wo starten?

Seite 24 Der Krebsinformationsdienst seit 1986 Ansprechpartner bei allen Fragen zu Krebs

Grundprinzipien •  Umfassende, evidenz-basierte Information •  Neutralität und Unabhängigkeit •  Qualitätsmanagement

Zielgruppen •  Patienten und ihre Angehörigen •  interessierte Bevölkerung •  Fachkreise

Individuelle Information •  Telefon •  E-Mail + Brief •  Sprechstunden Internet, Broschüren, Veranstaltungen etc.

Seite 25

Zusammenfassung: Was kann ich für mich selbst tun?

l  individuell angepasstes Bewegungs- / Sportprogramm

l  individuell angepasste Ernährung oder Ernährungstherapie – wenn möglich, vollwertig und „gesund“, aber keine „Krebsdiät“

l Bei Belastung psychoonkologische Hilfe suchen.

l Bei sozialrechtlichen Fragen Beratung suchen.

l Vorsicht bei alternativmedizinischen Angeboten!

l Bei vertrauenswürdigen Anbietern informieren.