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DELMENHORSTER KREISBLATTSEITE 2 FREITAG, 13. APRIL 2018

DELMENHORST

Amtliches Verkündigungsblatt derStadt Delmenhorst und der

Gemeinden Ganderkesee und Stuhr

Herausgeber:Jan Dirk Elstermann · Prof. Dr. Dres. h.c. WernerF. Ebke · Dirk Schulte Strathaus

Verlag: DK Medien GmbH & Co. KG: Lange Str.122, 27749 Delmenhorst, Tel. (0 42 21) 156-156, Fax (0 42 21) 156-199

Geschäftsführung: Frank Dallmann, Jens Weg-mann

Redaktionsleitung: Michael Korn (MIK) -120,Stellvertreter: Thomas Breuer (TBRE, Delmen-horst/Ganderkesee) -131, Lars Pingel (PIN,Sport) -140

Redaktion Delmenhorst: Tel. (0 42 21) 156-122,Fax (0 42 21) 156-129, E-Mail: redaktion@dk-online.deFrederik Grabbe (FRED) -133, Marco Julius(JULS) -137, Kai Hasse (KAHA) -136, Sonia Voigt(SOV) -134, Online: Jan Eric Fiedler (JEF) -145

Redaktion Ganderkesee: Markt 2, 27777 Gan-derkesee, Tel.: (04221) 156-122, Fax (04221)156-129, E-Mail: redaktion@dk-online.deThorsten Konkel (KONK) (04222) 8058161,Thomas Deeken (KEN) (04221) 156-146

Sport: Daniel Niebuhr (DN) -141, Frederik Böck-mann (FRB) -144

Chefredaktion: Ralf Geisenhanslüke (Chefredak-teur, V. i. S. d. P.), Dr. Berthold Hamelmann (Ver-treter des Chefredakteurs), Burkhard Ewert(Stellvertretender Chefredakteur).

Sonderveröffentlichungen:Leiterin: Berit Schminke (INK) -157

Verantwortlich für den Anzeigenteil:Thorsten Schulze

Druck: DruckHaus RIECK Delmenhorst GmbH,Sulinger Str. 66, 27751 Delmenhorst

Zustellung: Media Net Verlags- und Vertriebs-GmbH, Sulinger Str. 66, 27751 Delmenhorst

Für unverlangt eingesandte Manuskripte undFotos wird keine Gewähr übernommen. Im Fallhöherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik oderAussperrung) besteht kein Belieferungs- oderEntschädigungsanspruch.

Bezugspreis durch Zusteller einschließlich Ver-sandkosten und Zustellgebühren: 33,40 Euroinklusive 7% Mehrwertsteuer.

Abbestellungen sind bis vier Wochen zum Quar-talsende schriftlich an den Verlag zu richten.

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. 1. 2018.

Delmenhorster Tageblatt

Harpstedter Tageblatt

Huder Zeitung

Stuhrer Zeitung

LESERMEINUNG

Anmerkung der Redaktion: Leserbriefe müssen nicht der Mei-

nung der Redaktion entsprechen. Wir behalten uns vor, sie sinn-

wahrend zu kürzen. Bitte beachten Sie bei Einreichung: Länge des

Briefes maximal 50 Zeilen, d.h. eine halbe DIN A4-Seite (1,5-zeilig

beschrieben). Wir bitten darum, Ihre vollständige Adresse und Tele-

fonnummer anzugeben, um Verwechslungen zu vermeiden. Senden

Sie die Briefe bitte per E-Mail an: redaktion@dk-online.de oder an

unsere postalische Anschrift.

Kinder, Jugendliche undjunge Erwachsene brau-chen Vorbilder! Wo findenwir sie? In der Familie, inder Schule, im Freundes-kreis, in Betrieben währendeines Praktikums ... es gibtsehr viele Gründe und guteBeispiele für eine Ausbil-dung im Handwerk – esentsteht etwas, was mitver-folgt und das Produkt amEnde in den Händen gehal-ten werden kann. Dasmacht Stolz! Den könnennur Vorbilder vermitteln.Ich wünsche mir mehr De-mut vor dem Handwerk.

AUSZUBILDENDE

Mehr Demutvor HandwerkZum Artikel „Kaum nochAzubis zu finden“ im dk am7. April:

Hannelore Haus-Herrmann

Ganderkesee

Ich frage mich seit Lan-gem, warum es nicht ein„Breites Bündnis gegenLinksextremismus“, bessernoch ein Bündnis gegen jedeForm von Extremismus gibt?Ist denn etwa der Extremis-mus von links harmloser alsder von rechts? Die Vor-kommnisse von Hamburgzum G20-Treffen und die all-jährliche Zerstörungswutlinksextremer Gruppen zum1. Mai in Berlin lassen grü-ßen! Nein, jede Form von Ex-tremismus untergräbt unsertolerantes, friedliches Zu-sammenleben.

Neulich hat der „Spiegel“den vielfach preisgekröntendeutschen Literaturwissen-schaftler und SchriftstellerRüdiger Safranski interviewt.

Dieser ernst zu nehmendeMann entlarvt die Etikettie-rung solcher, die angesichtsder unkontrollierten Zuwan-derung jeden kritisch Fra-genden als Nazi bezeichnen,als schwerwiegende Beleidi-gung und vertritt die Berech-tigung „rechten“ Denkens:„Ich warne vor den Gleich-setzungsdelirien: konserva-tiv gleich rechts gleichrechtsextrem gleich Nazi.Das ist verantwortungslos.Dagegen muss unser Inter-esse sein, dem Konservati-vismus zu helfen, dass er se-riös wird. Ob die AfD ver-wahrlost oder ob sie in dieSpur kommt, hängt ganzentscheidend davon ab, obdas andere politische Spekt-rum seriös mit ihr umgeht.“

EXTREMISMUS

Konservativ, nicht rechtsZum Artikel „Bündnis gegenRechts nimmt AfD in denFokus“ im dk am 9. April:

Dr. Albrecht Weber

Delmenhorst

Für die Konservativen inden Unionsparteien undehemaligen CDU/CSU-Wählern erscheint die„Werteunion“ als ein Hoff-nungsschimmer in der ver-krusteten Parteienland-schaft. Selbst in ihrem Ka-binett spürt Mrs. Europaden Gegenwind. Man darfgespannt sein, wie die For-mulierungsstrategen dieseneue Gruppierung herun-terspielen. Diese Neugrün-

dung innerhalb der Uni-onsparteien könnte vieleAfD-Wähler zurückholen,und an den Namen könnteman sich auch gewöhnen.Sollten die Demoskopenzu diesem Vorgang Umfra-gen starten, kann man ih-nen nur wünschen, dasssie nicht wieder so falschliegen, wie bei den US-Wahlen, dem Brexit undjüngst bei den Wahlen inUngarn.

WERTEUNION

Wähler zurückgewinnenZum Artikel „Merkel-Kriti-ker beschließen Manifest“im dk am 9. April:

Walter Pirr

Delmenhorst

Kuhnke: Neue Ideen

für die Innenstadt

mbus DELMENHORST. Diewieder aufgeflammteStandortfrage des JHD bie-te neue Ideen zur Gestal-tung der Innenstadt, sagtRatsherr Thomas Kuhnke,Bürgerforum/ Freie Wäh-ler/Unger. Zwar sei derStandort an der Wildeshau-ser Straße die sinnvollsteLösung für das JHD, doches gebe Alternativen zurBelebung der Innenstadt.Wichtiger als das Kranken-haus sei dabei, dass „dieHertie-Immobilie endlichmal weiter kommt und wirFakten über die zukünfti-gen Mieter erfahren“. NeueEinrichtungen könnten dieInnenstadt zusätzlich bele-ben: Ein Studentenwohn-heim für die nahen Univer-sitäten in Oldenburg, Vech-ta und Bremen sei vorstell-bar. Eine Seniorenresidenzkönne damit kombiniertwerden, ergänzt Kuhnke.Wichtig sei, dass die Mög-lichkeit bestehe, „zu agie-ren, statt zu reagieren“.

AUS DER POLITIK

DELMENHORST. Seit gut ei-nem Jahr ist Christoph Brun-ken Leiter des Stadtarchivs,dem Gedächtnis der Stadt.Der 1978 in Ostfriesland ge-borene Brunken hat sich indieser Zeit ein Bild machenkönnen von seinem Arbeits-platz. Und dieses Bild, es fälltduster aus, das hat er jüngstim Ausschuss für Bildung,Wissenschaft, Sport und Kul-tur beschrieben. Pointiert,mitunter sarkastisch und vorallem: sehr detailliert. Und –das wurde deut-lich – mit großerLeidenschaft fürseinen Beruf.

Zu dem Bildgehörte der DankBrunkens an dieStadtbücherei füreinen ausgeson-derten alten Ak-tenwagen – das Archiv habebis dato über keinen verfügt– und für gebrauchte Stühle,die die Jahrzehnte altenStühle im Nutzerbereich desArchivs ersetzen. Ein spre-chendes Bild, aber Brunkenging noch mehr ins Detail.„Das Magazin ist voll. DieRaumreserven reichen nurnoch begrenzt“, sagte er. Zu-dem erfülle das Archiv nichtdie Anforderungen, die fürdie sichere Verwahrung vonArchivgut notwendig sei.„Hier überhaupt einen Stan-dard zu erreichen, wäre einZiel, das setzt aber mehr Per-sonal, mehr Sachmittel undmehr Platz voraus“, sagteBrunken.

Mittel für die Entei-sung/Entrostung von Aktenfehlen laut Brunken ebensowie Mittel „um Akten in Um-

schläge zu verpacken und zukonservieren oder wenigs-tens zu kartonieren“. Wasnicht verpackt sei, zieheStaub an und Sporen, beton-te Brunken. In den Archiv-räumen im Wasserturm undim City Center gebe es be-reits Pilzbefall. „Kostbarkei-ten sind bereits betroffen,dies zu behandeln kostetGeld.“ Vieles sei bald unwie-derbringlich verloren. EinSchadenskataster könnenicht angegangen werden,weil es an Zeit fehle.

Als „Einzelkämpfer“ be-zeichnete sich Brunken, derauch kritisierte, dass es eine„ernsthafte Anbietungskul-tur“ bisher nur im Ausnah-mefall gab – heißt im Klar-text: Die Verwaltung stelltnicht alles so zur Verfügung,wie es eigentlich vorgesehenist.

Auch die Erschließung desBestands siehtBrunken kritisch:„Wir wissen invielen Fällen garnicht, was wirhier haben.“Zentner von Un-terlagen lägeneinfach herum. Esgebe auch keine

Archivdatenbank.Anderthalb zusätzliche

Vollzeitstellen für den Alltag,gar vier Stellen, um in 15 Jah-ren einen Mindestlevel inpuncto Erschließung undEinlagerung zu erreichen,rechnete Brunken vor, wohl-wissend, dass diese Stellenkaum geschaffen werden.

Seinem Vorgänger WernerGarbas machte Brunken üb-rigens keinen Vorwurf: Derhabe sein Leben dem Archivgewidmet und befände sichim wohlverdienten Ruhe-stand. „Wir stehen im Kon-takt“ sagte Brunken. SeinDank richtete sich an seinebeiden Teilzeitmitarbeiterin-nen, die sich in der Zeit zwi-schen Garbas‘ Abschied undBrunkens Start – ein Jahrlang – „verdienstvoll um dasArchiv gekümmert haben“.

Pilzbefall und PlatzproblemeBestandsaufnahme: Stadtarchivar Christoph Brunken findet im Fachausschuss deutliche Worte

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Von Marco Julius

Stadtarchivar Christoph Brunken fürchtet um Teile des Bestands. „Kostbarkeiten“ seien bereits von Pilzen

befallen. ARCHIVFOTO: DIRK HAMM

ÖÖ

Zentner vonUnterlagen liegen

einfach herum.juls DELMENHORST. In derVolkshochschule auf derNordwolle wird am heuti-gen Freitag um 18 Uhr dieAusstellung „A Letter toDebbie“ eröffnet. Das Aus-stellungsprojekt zum Ge-denken an die Befreiungder Außenlager des KZ Da-chau in der künstlerischenBearbeitung von YardenaDonig-Youner ist bis zum 9.Mai zu sehen. Inge undChristian Glaß werden heu-te nach der Eröffnung ausdem Buch „A Letter to Deb-bie“ lesen.

Ausstellungin der VHS

Tacheles geredet, das hatStadtarchivar ChristophBrunken im Fachausschuss.Gefallen hat das offenkun-dig nicht jedem. Ein Blick indie Reihe der anwesendenVerwaltungsgranden mach-te das während des Rede-beitrags deutlich. SeinenVortrag konnte der Archivargar nicht zu Ende bringen.Die Redezeit reichte schlichtnicht aus für seine Be-standsaufnahme. Nun ist esimmer unangenehm, wennjemand Dinge ausspricht,die wehtun. Selbst dann,

wenn es sich bei diesenDingen aller Wahrschein-lichkeit nach um Tatsachenhandelt.

Mit Brunken steht demStadtarchiv ein Mann vor,der weiß, wovon er spricht.Wer seinen Auftritt als Pa-nikmache versteht, liegtebenso falsch wie RatsfrauAndrea Lotsius (Fraktion

SPD & Partner), die dem Ar-chivar im Anschluss an sei-ne Bestandsaufnahme fastübergriffig gefühlig sagte:„Ich habe den Eindruck, Ih-nen geht es nicht gut“.Brunken geht es nicht umMitleid, das ist deutlich ge-worden. Es geht ihm auchnicht darum, zu sagen, dasser der Aufgabe nicht ge-wachsen ist. Ihm geht esnur um eine Sache, für dieer vollen Einsatz zeigt – umdie Zukunft des Archivs.

KOMMENTAR

Den Finger in die Wunde gelegt

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