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Nachrichten für die FinanzabteilungAusgabe 06 | 29. März 2012
DerTreasurerwww.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de
Gerade erst erholt sich das nochjunge Marktsegment der „Mini-Bonds“ nach der schweren Flauteim zweiten Halbjahr 2011, daschreckt die Insolvenz des Wind-energietechnikherstellers SiagSchaaf Industrie den Markt auf. Dadie deutschen Ratingagenturen vie-le Mittelstandsemittenten unterhalbdes Investmentgrades bewerten,befürchtet manch einer, die Insol-venz von Siag könnte erst der Auf-takt einer Pleitewelle von Emitten-ten gewesen sein. „Siag muss alsSonderfall gesehen werden“, sagtSusann Ihlau, Partnerin bei derWirtschaftsprüfungsgesellschaftMazars. Die Schieflage des Wind-kraftzulieferers kam nicht völligüberraschend: Als erster deutscherMittelstandsemittent hatte Siag sei-nen Bond damals von S&P bewer-ten lassen. Die Ratingagentur sahdie Anleihe im Sommer 2011 im
sehr spekulativen Bereich und be-wertete sie mit einem vorläufigenCCC+. Das Unternehmen selbst er-hielt ein vorläufiges B-. Im Oktoberkündigte Siag seinen Vertrag mitS&P. Dazu kommt, dass im Februar2012 bekannt wurde, dass mindes-
tens die Hälfte des Grundkapitalsvon Siag aufgezehrt sei. Als Grundfür die Probleme wurden Verzöge-rungen bei der Projektabwicklunggenannt. „Siag wird den Markt der
Warnschuss für die „Mini-Bonds“Mit Siag Schaaf Industrie ist der erste Emittent einer Mittelstandsanleihe insolvent
Unglaublich aber wahr: Wird der„Exposure Draft“ zum Hedge Accounting umgesetzt, schafft dassonst bei Bilanzerstellern eher un-beliebte IASB einen Standard, dervon der Industrie in weiten Teilenbegrüßt wird. „Die Industrie ist mitden neuen Vorschlägen zum HedgeAccounting sehr zufrieden. Denn
bisher dürfen In-dustrieunterneh-men ihr Risiko-management bi-lanziell weitest-gehend nicht ab-bilden, auch ge -sicherte Risikenbringen Volatili-tät in die Bilanz.Das ändert sichnun“, sagt Dr.Jan-Velten Gro-
ße, Hedge-Accounting-Expertebeim deutschen StandardsetzerDRSC. Die derzeitige Situation istfür viele Industrieunternehmen un-befriedigend: So kommen CFOs ge-genüber ihren Investoren aufgrundder fehlenden Möglichkeiten zurbilanziellen Erfassung von Risiko-absicherungen bisher immer wieder
unnötig in Erklärungsschwierigkei-ten. Manche Unternehmen versu-chen dieser Problematik mit ange-passten EBIT-Zahlen zu begegnen:Eine Lösung, die Investoren auf-grund der hohen Subjektivität nichtgerne sehen. Andere verzichtenaufgrund der fehlenden bilanziel-len Abbildung sogar auf ökono-misch sinnvolle Sicherungsge-schäfte. Wieder andere, wie jüngsterst die Staatsbank KfW, versuchendie Schwan-kungen ausBewertungseffekten in der GuVwortreich zu erklären.
Der für April 2012 erwartete„Review Draft“ geht diese Proble-matik an. Wesentliche Zielsetzungist es, dass das Risikomanagement
>> FOR T S E T ZUNG AU F S E I T E 9
IASB erleichtert Hedge AccountingEffektives Risikomanagement darf zukünftig bilanziell abgebildet werden
Forum:
InhaltOtto mit BezahlsystemDer Handelskonzern Otto willauf dem Markt für Zahlungs-verkehr mitverdienen. Yapitalsoll 2013 starten. 2
Top-FinanzierungDie Telekom Austria holt sich 750 Millionen Euro am Kapitalmarkt. 4
Listing in SchanghaiLaut Dirk Notheis von derMorgan Stanley Bank wirdein Listing in Schanghai in den kommenden 18 Monaten möglich sein. 4
Factoring wächst weiterDie Factoringbranche eilt von einem Umsatzrekord zum nächsten, doch die Zahlder Anbieter wird kleiner. 5
DAX-Pensionspläne stabilDie DAX-Pensionspläne haben im vergangenen Jahr dem widrigen Kapital-marktumfeld getrotzt. 6
Köpfe im Treasury
Thorsten Holten, ExecutiveVice President Treasury beiWirecard, hat auch die kon-zerneigene Bank im Blick. 7
Natural Hedging dominiertUnternehmen setzen bei derAbsicherung von Währungsri-siken auf Natural Hedging. 9
Der Fall PfleidererKommentar zum zweifelhaf-ten Urteil, das zur Insolvenzdes Holzverar beiters Pfleide-rer führte. 10
>> FOR T S E T ZUNG AU F S E I T E 4
Senior Partners
News from the treasury department
Issue 02 || 9 February 2012
EuroTreasurerwww.EuroTreasurer.eu || www.derTreasurer.de
Content
and the basis for credit facilities
and derivatives worth roughly USD
360 trillion (EUR 271 trillion). In-
terest payments on bank faciliti
Banks Suspected of Libor Manipulation
Weko has opened an antitrust suit against Credit Suisse, UBS and other banks
Banks focus on GTBGood news for treasurers:Rising competition in global
transaction banking could lead to falling prices. 2
Top news for Treasurers.Every two weeks.
Updates sent directly to your inbox. Subscribe now for free:www.EuroTreasurer.eu
EuroTreasurer-098x060-4c-E_EuroTreasurer-098x060-4c.qxp 09.03.2012 15:02 SeitANZEIGE
Schwankende Rohölpreise müssen zukünftig nicht mehr das Ergebnis belasten.iStock
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www.pwc.de/treasury
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Mobilfunkanbieter, Banken undHändler balgen sich um einen Platzim Zahlungsverkehrsgeschäft. MitOtto positioniert sich der erstedeutsche Handelskonzern: 2013soll der Bezahldienst Yapital star-ten. Der dürfte für den Konzernauch strategisch spannend sein.Wickelt er Zah-lungen selbst ab,spart das Gebüh-ren für externeAnbieter. Ottosieht sich dabeinamhafter Kon-kurrenz gegen-über. Telekom, Vodafone und O2kooperieren bei der MPass-Initiati-ve, Google wirbt mit Wallet, EbaysPayPal ist weltweit verbreitet. Den-noch rechnet sich Otto gute Chan-cen aus: „Die erfolgreichsten elek-tronischen Bezahlsysteme sind vonder Handelsseite ausgegangen“,sagt Nils Winkler, Geschäftsführerder 100-prozentigen Otto-TochterYapital. Das dürfte auch daran lie-
gen, dass Händler schnell ersteNutzer für neue Bezahldienste fin-den – ihre Kunden. Händler könnendie selbstentwickelten Dienste aufeigenen Seiten bevorzugt einbin-den und ihr Geschäft darüber abwi-ckeln – sie sparen damit Gebührenan Drittanbieter. Die Idee, in mobi-
len Zahlungsver-kehr vorzusto-ßen, reifte im O t t o -Kon z e r nschon länger. SeitJuni laufen diekonkreten Pla-nungen, mit De-
tails halten sich die Hamburgeraber noch bedeckt. Klar ist bereits:Das Projekt soll EU-weit startenund so eine ausreichend großeStartmasse garantieren. Ein ehrgei-ziger Zeitplan, sagt Winkler. Den-noch sei die Umsetzung machbar.„Der Markt für Shop-Software undKassensysteme ist in Europa rechteinheitlich. Wir wissen, worauf wiruns einstellen müssen.“ sar
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2 | Zahlungsverkehr & Cash ManagementAusgabe 06 | 29. März 2012
DerTreasurer
Großunternehmen häufigesZiel von BetrügernGroßunternehmen und ihreZahlungssysteme werden be-sonders häufig von Betrügernins Visier genommen. Dies er-gab die jüngste PaymentsFraud and Control Survey derAssociation for Financial Pro-fessionals (AFP), gesponsertvon JP Morgan. Für die Studiewurden 450 Unternehmenbefragt. Zwei Drittel der be-fragten Firmen verzeichnetendemnach im vergangenenJahr versuchte oder sogar er-folgreiche Betrugsfälle. Diefinanziellen Schäden hieltensich jedoch auch dank funk-tionierender Kontrollsystemein Grenzen. Der durchschnitt-liche finanzielle Verlust, denUnternehmen durch Betrugs-fälle erlitten haben, lag imvergangenen Jahr bei 19.200US-Dollar. Schecks sind nachwie vor die für Betrug anfäl-ligste Zahlungsmethode.
Otto entwickelt BezahlsystemHandelskonzern will 2013 mit Yapital an den Markt
iDeal Forex jetzt inEuropa nutzbar
Die Bank of New York Mellon (BNYMellon) hat ihre Web-basierte App-likation iDeal Forex für grenzüber-schreitende Zahlungen ausgewei-tet. Die Anwendung, die bislangauf Zahlungen mit Ursprung inNord- und Südamerika begrenztwar, kann nun auch in Europa, demMittleren Osten, Afrika und der Re-gion Asien-Pazifik eingesetzt wer-den.
Das Produkt soll den Nutzerneine vollständig integrierte Lösungfür grenzüberschreitende Zahlun-gen liefern. Mit iDeal Forex könnenAnwender unter anderem grenz-überschreitende Zahlungen onlineanweisen und genehmigen sowieverschiedene Informations- undReportingdienste nutzen, daruntereine E-Mail-Benachrichtigung fürZahlungsempfänger. Bei Devisen-transaktionen wird ein Währungs-rechner eingesetzt, der nach Anga-ben der BNY Mellon mehr als 70 Währungen in Echtzeit-FX-Ra-ten umrechnet. sar
Otto drängt auf den Payments-Markt.
Otto
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4 | Finanzen & BilanzenAusgabe 06 | 29. März 2012
DerTreasurer
Drillisch platziert UmtauschanleiheDrillisch verschafft sich überseine Beteiligung am RivalenFreenet frisches Geld. Die An-leihe hat ein Volumen von125 Mio. Euro und einen Ku-pon von 3,375%. Der Mobil-funkanbieter kann das fünf-jährige Papier nach dem 27.April 2015 vorzeitig kündi-gen, falls der Kurs der Free-net-Aktie über einen be-stimmten Zeitraum hinweg30% über dem Umtausch-preis von 14,7719 Euro liegt.Dies entspricht einer Prämievon 22,5% auf den Referenz-preis von 12,0587 Euro.
Henkel vereinbart neueBack-up-KreditlinieHenkel hat eine neue Kredit-linie über 800 Mio. Euro ver-einbart. Sie dient Unterneh-mensangaben zufolge alsBack-up für die CP-Program-me des Konsumgüterkon-zerns. Die neue Kreditlinieläuft fünf Jahre und verfügtüber zwei zusätzliche 1-Jah-res-Verlängerungsoptionen.Die im März 2010 vereinbarte
fünfjährige Kreditlinie über700 Mio. Euro bleibt weiter-hin bestehen.
Praktiker-Gläubiger gegenAnleihe-ZinsschnittDer um seine Sanierung rin-gende BaumarktkonzernPraktiker muss einen Rück-schlag bei der Restrukturie-rung seiner Anleihe hinneh-men. Die Inhaber der 2011begebenen Inhaberschuldver-schreibungen über insgesamt250 Mio. Euro, die 2016 fälligwerden, stimmten der vonPraktiker vorgeschlagenenZinssenkung von 5,875% auf1% nicht zu. Die Abstimmungscheiterte, da die Mindestbe-teiligung von 50% deutlichverfehlt wurde.
Mittelstandsanleihen nicht zusam-menbrechen lassen“, ist Ihlau über-zeugt. Der Keksproduzent PaulyBiskuit, der auch einen Mittel-standsbond begeben hat, der aberan keiner Börse gelistet ist, meldetekurz nach Siag Insolvenz an.
Für Mittelständler ist der Bond-markt immer wichtiger geworden.Sollten die Mittelstandssegmenteuntergehen, würde für die Firmeneine gerade erst entstandene Finan-zierungsquelle wegbrechen. Umdem vorzubeugen, müssen die Bör-sen nachlegen. „Die Anforderungenan die Emittenten werden steigen“,glaubt Ihlau. „Das ist wichtig. Dennder Markt kann langfristig nurdann überleben, wenn es eine hoheQualität gibt und die Geschäftsmo-delle der Unternehmen belastbarsind und eine Zukunft haben.“
Die Pleite von Siag ist einWarnschuss, bislang streiken dieAnleger aber noch nicht. Doch wei-tere Ausfälle könnten die für diesesSegment so wichtige Investoren-gruppe der Privatanleger nachhal-tig verschrecken. Auch institutio-nelle Investoren würden sich wohlzurückziehen. sap
<< FOR T S E T ZUNG VON S E I T E 1
Warnschuss für die„Mini-Bonds“
Die guten Nachrichten vom euro-päischen Bondmarkt reißen nichtab: Auch die Telekom AustriaGroup nutzt die derzeitige Marktla-ge, um eine 750 Millionen Euroschwere Anleihe zu platzieren. Dererstrangig unbesicherte Bond läuftzehn Jahre und hat einen Kuponvon 4 Prozent. Der Spread liegt bei175 Basispunkten über Swapmitte.Die Emission ist ein Erfolg für dasösterreichische Telekommunikati-onsunternehmen, das ein schwieri-ges Jahr hintersich hat. Wach-sender Wettbe-werbs- und Preis-druck in der ost-europäischen Te-lekommunikati-onsbranche unddie Roaming-Regulierungen der EUdrückten Umsatz, Ergebnis undCashflow 2011 deutlich. Die Ra-tingagentur Moody’s senkte dar-aufhin das Langfristrating des Un-ternehmens im Januar von A3 aufBaa1, der Ausblick ist stabil. Trotzder Herabstufung konnte TelekomAustria bei der vierten Bondemissi-on ihrer Unternehmensgeschichteeinen Kupon erzielen, der unter ih-
ren durchschnittlichen Fremdkapi-talkosten von 4,5 Prozent liegt.
Auch die Nachfrage war hoch:1,5 Milliarden Euro haben Investo-ren insgesamt gezeichnet. Das Un-ternehmen begibt die Schuldver-schreibungen im Rahmen des neuaufgesetzten EMTN-Programms inHöhe von 2,5 Milliarden Euro überdie Finanztochter Telekom Finanz-management. Der Bond soll an derLuxemburger Börse gehandelt wer-den. Die Emission haben die BNP
Paribas, die ErsteGroup, die RBIund die RBS begleitet.Mit der Emissi-
on verbessert dieTelekom AustriaGroup das Fällig-
keitsprofil ihrer Verbindlichkeiten.2012 muss der österreichische Tele-kommunikationsanbieter 1 Milliar-de Euro refinanzieren, 2013 werden970 Millionen Euro fällig. Außer-dem will die Telekom Austria denBillig-Mobilfunkanbieter Yesss!Mitte dieses Jahres von OrangeAustria übernehmen und hat jüngstein Angebot über bis zu 390 Millio-nen Euro abgegeben. deb
Top-FinanzierungTelekom Austria emittiert 750-Millionen-Euro-Anleihe
Telekom Austria zapft Kapitalmarkt anTelekom Austria
Im kommenden Jahr werden aus-ländische Unternehmen auch inSchanghai an die Börse gehen kön-nen. „Der Markt wird sich voraus-sichtlich in den nächsten zwölf bis18 Monaten öffnen“, sagte Dr. DirkNotheis, CEO der Morgan StanleyBank, auf einer Veranstaltung desDeutschen Aktieninstituts. „Wirwaren noch nie so nah dran wieheute.“ Bislang können ausländi-sche Unternehmen nur außerhalbdes Festlands in Hongkong an dieBörse. Vor allem europäische Lu-xuskonzerne wie Prada haben dasbislang genutzt.
Ein Listing in Schanghai werdefür international tätige Konzerne,die bereits über ein Erstlisting ver-fügen, interessant sein. „Es wirdnach dem derzeitigen Stand derDinge kein Subsidiary-IPO-Marktsein, sondern nur für globale Insti-
tutionen, die ein Zweitlisting an-streben, in Frage kommen.“ EinigeDAX-Konzerne bereiten sich Not-heis zufolge schon jetzt auf dieStunde null vor, um sich beim Starteinen Wettbewerbsvorteil zu ver-schaffen. Konkrete Namen nannteer jedoch nicht. Der Investment-
banker ist überzeugt davon, dassder Markt von Anfang an ein Er-folg sein wird. „Das Interesse sei-tens der Amerikaner ist schon jetztimmens.“ Ein Unternehmen werdejedoch für ein Listing in Schanghaietwas mehr Zeit benötigen als bei-spielsweise in Frankfurt. sap
„Listing in Schanghai wohl ab 2013 möglich“Dirk Notheis von der Morgan Stanley Bank über den kommenden IPO-Markt in Schanghai
+++ Glencore will Euro-Benchmark-Anleihe begeben +++ KTM Power Sportsplant fünfjährige Anleihe über 75 Mio. Euro +++ Daimler begibt Bond über750 Mio. +++ Fresenius platziert 500-Mio.-Euro-Anleihe +++ Friedola Gebr.Holzapfel begibt Unternehmensanleihe am Mittelstandsmarkt der Börse Düs-seldorf, Emissionsvolumen bis zu 25 Mio. Euro +++ Ekosem Agrar platziert50-Mio.-Euro-Anleihe +++ Moody's bestätigt Ratings der deutschen Auto-ABS-Papiere über 958 Mio. Euro von VCL 15 +++ Volkswagen und Volkswa-gen International Finance emittieren Anleihe über 3,35 Mrd. US-Dollar +++Mediclin refinanziert bestehende Kredite durch Finanzierung mit Erhö-hungsoption +++ KfW-Bank vergibt Investitionskredit an Getrag Ford Trans-missions über 50 Mio. Euro +++
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News
5 | Finanzen & BilanzenAusgabe 06 | 29. März 2012
DerTreasurer
Dräger kauft GenussscheinezurückGeringe Resonanz auf Ge-nussschein-Rückkauf: Drä-gerwerk hat nur 41,1% seinerGenussscheine zurückge-kauft, um diese einzuziehen.Sie haben ein Rückkaufvolu-men von insgesamt 122,1Mio. Euro. Durch die Transak-tion sinkt die Eigenkapital-quote des Lübecker Unter-nehmens um rund 3 Prozent-punkte. Das Ergebnis pro Ak-tie bei einer unterstelltentatsächlichen Vollausschüt-tung erhöht sich um rund19%. Dräger hatte seine Ge-nussscheininhaber der SerienA, K und D aufgefordert, ihreGenussscheine zum Preis von210 Euro je Aktie anzubieten.Der von Dräger aufgerufeneRückkaufpreis entsprach ei-ner Prämie von 26% auf denDurchschnittskurs der Ge-nussscheine in den drei Mo-naten vor dem Angebot.
Wieder ein gutes Jahr für Factoring: 2011 sind die Umsätzeder Factoringesellschaften um fast19 Prozent auf rund 157 MilliardenEuro gestiegen. „Diesmal gab esZuwächse besonders bei Kleinstun-ternehmen und bei den Big Tickets,also Mittelständlern mit mehr als50 Millionen Eu-ro Jahresumsatz“,sagt Hauke Kahl-cke, Vorstands-mitglied desDeutschen Facto-r ing-Verbands(DFV). Dieser re-präsentiert nacheigenen Angabenrund 90 Prozentdes Marktes.
Wie in der vergangenen Ausga-be berichtet, erhöhen einzelne An-bieter momentan die Preise oderzeichnen Limite insgesamt restrik-tiver (vgl. Der Treasurer 5-2012).Dies seien aber Einzelfälle und keingenereller Branchentrend, erklärte
Verbandssprecher Joachim Secker.Doch hält der Konsolidierungstrendan: Zum einen, weil sich Anbieterwie Lloyds, RBS Factoring und CITaus dem Factoringgeschäft inDeutschland zurückgezogen habenoder verkauft wurden. Zum ande-ren, weil kleinere Gesellschaften
die erhöhten auf-sichtsrechtlichenAnforderungennicht erfüllenkönnen. Beson-ders die kleine-ren, bankunab-hängigen Anbie-ter kämpfen zu-dem um ihre Refinanzierung.Vereinzelt kam es
bereits zu Insolvenzen. Eine Folgeder Konsolidierung: Mittlerweilewerden rund 80 Prozent des Facto-ringvolumens nur von fünf Gesell-schaften „gefactort“. Diese Ent-wicklung werde „eher noch zuneh-men“, hieß es. mad
Factoring wächst weiterUmsätze gestiegen / Die Zahl der Anbieter wird kleiner
KfW springt in Kreditlücke
Die KfW siehtsich in derPflicht, bei „lang-fristigen Finan-zierungen einzu-greifen“. Das sag-te der Chef derFörderbank, Ul-
rich Schröder, am Mittwoch wäh-rend der Bilanzpressekonferenz inFrankfurt. Mittelständler hättenzwar komfortable Konditionen beikurzen und mittleren Laufzeiten.Anders sieht es allerdings bei dengroßvolumigeren Krediten mit ei-ner Laufzeit von mehr als fünf Jah-ren aus. Hier gibt es laut dem KfW-Chef deutliche Schwächen, da sichBanken derzeit nur schwer in dieserLaufzeit refinanzieren können. „DieKfW vergibt als Förderbank per De-finition langfristige Gelder“, sagteSchröder. Das sei der klassischeAuftrag einer Förderbank, da sieanders als andere Kreditinstitutekeine Probleme habe, an langfristi-ge Finanzierungen zu kommen. akm
Inhouse-Factoring am beliebtesten (in Prozent)
Quelle: Deutscher Factoring-Verband e.V.
Inhouse-Factoring77,2
Full-Service-Factoring19,0
Fälligkeitsfactoring3,7
Ulrich Schröder
KfW
Schwankende Rohstoffpreise bedeuten für Unternehmen ein enormes fi nanzielles Risiko. Daher wird die aktive Steuerung dieser Preisrisiken immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Ob Edel- oder Industriemetalle, Energie- oder Agrarmärkte: auf die Experten der Commerzbank als langfristig orientierter Partner ist Verlass. Nutzen Sie unsere Erfahrung als etablierter Anbieter im Rohstoffsegment mit der Expertise eines anerkannten Rohstoff-Researchs und mit erfahrenen Spezialisten vor Ort, die Sie individuell beraten und maßgeschneiderte Absicherungslösungen für Sie entwickeln.
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News
6 | Asset ManagementAusgabe 06 | 29. März 2012
DerTreasurer
Neuer Deutschland-Chef beiJPMAM
ChristophBergweilerwird neuerDeutsch-land-Chefvon J.P.Morgan As-set Mana -
gement (JPMAM). Er folgt auf Peter Schwicht, der neuerEuropa-Chef wird und zu-künftig von London ausagiert. Bergweiler ist seit2001 bei JPMAM.
Infrastruktur-Assets senkendas PortfoliorisikoInvestitionen in Infrastrukturtragen nicht primär zur Erhö-hung der Portfoliorendite bei,sondern reduzieren das Port-foliorisiko. Zu dieser Erkennt-nis kommt eine Studie derIREBS. Erst jüngst hatte dieAllianz den Kauf von dreiWindparks bekanntgegeben.
Der Finanzierungsstatus der Pen -sionspläne der DAX-Unternehmenist im vergangenen Jahr stabil geblieben. Das zeigt eine jüngstveröffentlichte Studie von TowersWatson, in der die Pensionsver -mögen und -verpflichtungen imDAX untersucht wurden. Währenddie Pensionsver-mögen im DAXum 2 Prozent auf168 MilliardenEuro zulegten,stiegen die Ver-pflichtungen umrund 3 Prozentauf 258 Milliar-den Euro. Damitblieb der Ausfi-nanzierungsgrad im Vergleich zumVorjahr mit 65 Prozent nahezu sta-bil. Weltweit liegt der durchschnitt-liche Ausfinanzierungsgrad bei 78Prozent.
Wegen der turbulenten Kapital-märkte im zweiten Halbjahr 2011wurden die am Jahresanfang recht
hohen Renditeerwartungen von 5,4Prozent aber nicht erreicht. Tat-sächlich wurde eine Rendite vonrund 3 Prozent auf das Pensions-vermögen erzielt (2010: 8,0 Pro-zent). Der Anstieg der Vermögens-werte geht daher vor allem auf diesubs tantiellen Dotierungen der Un-
ternehmen in Hö-he von 9,4 Milli-arden Euro zu-rück. Größere Verän-
derungen gab esbei der Assetallo-kation: Nachdemdie Aktienquotedes DAX-Plan-vermögens von
2008 bis 2010 jeweils leicht aufge-baut wurde, schichteten die Unter-nehmen 2011 wieder verstärkt inRenten um. Ende 2011 lag die Ak-tienquote bei 21 Prozent gegenüber25 Prozent im Jahr zuvor. Weltweitliegt die Aktienquote im Durch-schnitt rund doppelt so hoch. ank
DAX-Pensionspläne stabilRendite auf Pensionsvermögen bei 3 Prozent
Synthetische ETFsriskanter
Investoren messen synthetisch re-plizierenden Exchange TradedFunds (ETFs) ein deutlich höheres
Kontrahen-tenrisiko zuals physischreplizieren-
den ETFs. Das geht aus einer aktu-ellen Umfrage des französischenEdhec Risk Instituts hervor. NachMeinung von Edhec würden Inves-toren die Risiken von physisch re-plizierenden ETFs unterschätzen.Fast alle dieser Fonds würdenWertpapierleihegeschäfte unterhal-ten, um Zusatzerträge zu generie-ren, und bauten damit nicht uner-hebliche Kontrahentenrisiken auf.
Synthetisch replizierende ETFswürden allerdings bevorzugt, wennes darum geht, illiquide Märkte zuerschließen oder marktbreite Indi-zes mit vielen hundert Indexmit-gliedern abzubilden. Auch bei Kos-ten und Tracking Error würdensynthetische ETFs von Investorenbevorzugt. ank
Christoph Berg-weiler
JPMAM
Allokation des DAX-Planver -mögens (2011; Angaben in Prozent)
Quelle: Towers Watson
Aktien21Immobilien
5
Renten63
Sonstiges11
Personalien
7 | Personen & PositionenAusgabe 06 | 29. März 2012
DerTreasurer
MLP hat den bis Ende Dezember 2012 laufendenVertrag von CEO Dr. UweSchroeder-Wildberg bis Ende
2017 ver-längert. Der46-Jährigesteht seit2004 an derSpitze des
Finanzdienstleisters. Seineberufliche Laufbahn starteteer 1995 im Treasury von Süd-zucker. 1999 wechselte er zuConsors, wo er ab 2001 alsCFO tätig war. Nach derÜbernahme von Consorsdurch BNP Paribas wurde erFinanzvorstand von CortalConsors. Anfang 2003 wech-selte Schroeder-Wildberg alsFinanzvorstand zu MLP.
Dr. Martin Setzer wird neuerCOO derLBBW. Erwird u. a.für die Be-reiche IT,Bankbetrieb,
Zahlungsverkehr und Wertpa-pierabwicklung zuständigsein. Diese Felder verantwor-tete bislang Rudolf Zipf, derEnde März in Ruhestandgeht. Setzer kommt von derDeutschen Bank. Er wird voraussichtlich am 1. Juli2012 als Generalbevollmäch-tigter bei der LBBW begin-nen. In absehbarer Zeit soll erin den Vorstand der Bankaufrücken.
Dr. Joachim Liese ist seitMärz beiM.M.War-burg als Se-nior Mana-ging Di-rector für
das Corporate-Finance-Ge-schäft mit Financial Instituti-ons verantwortlich. Der 53-Jährige war bei der Unter-nehmensberatung Oliver Wyman seit 2007 als Partnerfür den Bereich Corporate Finance zuständig. Davor warLiese für die Deutsche Bank,Fox-Pitt, Kelton und dieSwiss Re Group tätig.
Veranstaltungskalender
Datum Titel Ort19.04. Zertifikatskurs „RiskManager“ (univ.) Augsburg
25.04. 4. Forderungs- und Risikomanagement Tage Hamburg
25.-26.04. Akquisitionsfinanzierung Frankfurt am Main
25.-26.04. Nationale Neuerungen in der Bankenaufsicht als Reaktion auf die Finanzkrise Düsseldorf
AktuelleStellenangebote:
Weitere Stellenangebote:www.finance-magazin.de
Alfred C. Toepfer Internationalsucht Mitarbeiter Corporate Financial
Services (m/w)
Kolbenschmidt Pierburgsucht Senior Manager/in Treasury
Netinera Deutschlandsucht Cash-Manager (m/w)
BRVZ Bau-, Rechen- undVerwaltungszentrum
sucht Sachbearbeiter/in im Avalbereich
Bilfinger Bergersucht Senior SAP Consultant - Financials and Treasury (m/w)
MLP
Deutsche Bank
M.M.Warburg
In der Wirecard-Gruppe kümmertsich das Treasury nicht nur um dieFinanzen des Konzerns. Auch The-men der hauseigenen Bank spielenim Tagesgeschäft eine wichtigeRolle. „Wirecard ist eines der weni-gen Unternehmen, in dem es dieseKonstellation gibt. Das macht dieArbeit als Treasurer sehr span-nend“, sagt Thorsten Holten, der alsExecutive Vice President Treasurydie gesamte Wirecard-Gruppe imBlick hat.
Der Zahlungsdienstleister mitSitz im Münchener AußenbezirkAschheim erwirtschaftete 2011rund 325 Millionen Euro Umsatz.Zahlungsverkehrsthemen begegnenHolten auch auf der Produktseite:Wirecard wickelt für seine Kundenelektronische Zahlungen ab. 2011hat Wirecard mit 500 MitarbeiternTransaktionen für voraussichtlich14 Milliarden Euro durchge-schleust. Das Treasury-Team be-steht heute aus neun Leuten. Als er2002 bei Wirecard anheuerte, warHolten noch allein für den Bereichzuständig.
Ein komplett neues Aufgaben-feld erhielt Holten, nachdem Wire-card die XCOM Bank gekauft undzum 1. Januar 2006 als WirecardBank in den Konzern integriert hat-te, um zum Komplettanbieter imBereich Online-Zahlungsabwick-lung zu werden. „Die Integrationder Bank war in den vergangenenzehn Jahren das prägendste Ereig-nis sowohl für die Gruppe als auchfür das Treasury“, sagt Holten. DasTreasury war nun in manchen Be-reichen auch Dienstleister für dieKunden der Bank und musste dieaufwendigen regulatorischen Rah-menbedingungen erfüllen.
Mittlerweile managt HoltenGeldanlagen von mehr als 200 Mil-lionen Euro, knapp die Hälfte da-von Kundeneinlagen. In der Anla-gestrategie steht Sicherheit vor
Rendite: „Unser Problem bestehtzurzeit darin, überhaupt erstklassi-ge Kontrahenten zu finden“, sagtHolten. Voraussetzung für eineGeldanlage ist eine Ratingeinstu-fung von mindestens A auf derS&P-Skala und eine positive Ein-schätzung der konzerninternen Ri-sikoabteilung.
Für 2012 steht das Thema Sepaoben auf der Agenda. „Jetzt, wodas Enddatum für nationale Syste-me feststeht, können wir die Um-stellung endlich angehen“, sagtHolten. Lastschriften nutzt derKonzern weniger, die Umstellungvon Überweisungen ist daher diegrößere Herausforderung. Das ehr-geizige Ziel: „Ende dieses Jahreswollen wir die Migration im Kon-zern abschließen.“
Dass er viele Themen sowohldurch die Corporate- als auchdurch die Bankenbrille betrachtenkann, macht für den gelerntenBankkaufmann Holten inzwischenden Charme des Wirecard-Treasuryaus. „Die Mischung macht es be-sonders reizvoll“, sagt er. „MeinenJob mache ich jedenfalls nach zehnJahren immer noch gern.“ sar
Doppelte SichtweiseThorsten Holten managt die Zahlungen der Wirecard-Gruppe
Thorsten Holten arbeitet seit 2002 bei Wirecard,wo er zunächst den Aufbau des Treasury verant-wortete. Als Executive Vice President unterstützter mit acht Kollegen die gesamte Gruppe.
Wirecard
Ex-Treasurer BarbaraPotisk wird RHI-CFO
Barbara Potisk wird zum 1. Aprilneuer Finanzvorstand des österrei-chischen FeuerfestunternehmensRHI. Die 43-Jährige wird die Berei-che Controlling, Accounting, Steu-ern, IT, Treasury, Investor Relationsund Risk Management leiten. Siefolgt Mark J. Eckhout nach, der indiesem Tagen aus dem Vorstandausscheidet und Unternehmensan-gaben zufolge eine Aufgabe in derEntwicklung des US-amerikani-schen Marktes für den RHI-Kon-zern übernehmen wird. Eckhoutwar seit Februar 2011 Finanzvor-stand des Feuerfestkonzerns. Bar-bara Potisk startete ihre Karriere imInvestmentbanking der Creditan-stalt. Danach wechselte die gebürti-ge Steirerin als Group Treasurer zuBöhler-Uddeholm. Seit dem Jahr2007 ist sie bei RHI als Leiterin desBereichs Finance & Investor Relati-ons tätig. sap
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8 | Der Treasurer | Ausgabe 06 | 29. März 2012 ANZEIGE
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9 | RisikomanagementAusgabe 06 | 29. März 2012
DerTreasurer
Firmenpleiten 2012 weiterrückläufigDer Bundesverband der Deut-schen Volksbanken und Raiff-eisenbanken (BVR) rechnetfür 2012 mit einem Rückgangder Unternehmensinsolven-zen in Deutschland um 0,3%auf rund 30.000. Im Jahr2011 waren die Unterneh-mensinsolvenzen noch um5,9% auf 30.099 gesunken.
Risikomanager erwarten Rezession in EuropaEiner aktuellen Umfrage zu-folge erwarten acht von zehnKreditrisikomanagern für die-ses Jahr eine Kontraktion derWirtschaftsleistung in Euro-pa. Auf Länderebene herun-tergebrochen, sind sich 100%der Befragten in Spanien undPortugal sicher, dass ihr Landin eine Rezession schlitternwerde; in der DACH-Regionglaubt nur ein Viertel an einsolches Szenario.
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Global Treasury by BELLIN
Immer einen Sprung voraus
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Natural Hedging dominiert
Unternehmen setzen bei der Absi-cherung von Währungsrisiken vorallem auf Natural Hedging. Dasgeht aus einer aktuellen Studie vonRoland Berger hervor, in der das Finanzierungsverhalten von Unter-nehmen weltweit untersucht wur-de. Finanzderivate spielen dagegennur eine untergeordnete Rolle. Fürviele Unternehmen seien diese Pro-dukte zu inflexibel und komplex,heißt es in der Studie. In Westeuro-pa ist der Anteil derer, die Wäh-rungsrisiken mit Finanzderivatenabsichern, mit 29 Prozent noch amgrößten.
Beim Management von Zinsri-siken spielen Hedging-Strategiendagegen eine größere Rolle: 28Prozent der befragten Unterneh-men aus Westeuropa schützen sichauf diese Weise gegen steigendeZinsen. Für 34 Prozent sind langfristige Zinsbindungen dasMittel der Wahl. Ebenso viele gaben an, Zinsrisiken gar nicht ab-zusichern. ank
bzw. die im Risikomanagement ver-wendeten Absicherungen bilanzielladäquat abgebildet werden können.Gemäß dem bisher gültigen Stan-dard IAS 39 dürfen Sicherungszu-sammenhänge zumeist nur dannbilanziell abgebildet werden, wennsich diese auf Risiken vonFinanzinstru-menten, alsobeispielsweisedas Zinsrisiko einerAnleihe, beziehen. DieseEinschränkung entfälltzukünftig. Wer also zumBeispiel Flugbenzin kauft und da-bei mit einem Rohölpreis-Hedgingeine Risikokomponente sichert,darf dies bilanziell erfassen. Einschwankender, aber gehedgter Roh-ölpreis wird damit keine GuV-Aus-wirkungen mehr haben.
Auch Absicherungen, die sichauf Nettopositionen wie beispiels-weise eine Netto-US-Dollar-Expo-sition beziehen, dürfen bilanziellerfasst werden. Dabei wird der bis-herige quantitative Effektivitätstest
durch einen qualitativen Test er-setzt. Damit muss zukünftig regel-mäßig, aber nur prospektiv bewer-tet werden, ob ein Hedge effektivist. Allerdings entfällt das Wahl-recht, eine Hedging-Position aufzu-
lösen: Ist das Risikomanage-ment unverändert, ist ein
einmal begründe-ter bilanziellerHedge nichtaufzulösen, son-dern nur anzupas-sen. Ändert sich
dagegen das Risiko-management, ist die
Hedging-Beziehung zwingend auf-zulösen.
Auch wenn manche Stimmenden mit der bilanziellen Erfassungund regelmäßigen Bewertung ver-bundenen hohen Aufwand kritisie-ren, darf sich die Industrie insge-samt auf den neuen Standard freu-en. Allerdings wird die Vorfreudenoch etwas anhalten: Vor 2015dürfen die neuen Regeln nicht an-gewendet werden. kas
<< FOR T S E T ZUNG VON S E I T E 1
IASB erleichtert Hedge Accounting
iStock/Thinkstock/Getty Images
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News
10 | KommentarAusgabe 06 | 29. März 2012
DerTreasurer
Repower nutzt TechnosisRepower Systems, ein Hersteller von Windenergie-anlagen im Onshore- undOffshore-Bereich, wird künf-tig in den Bereichen Cash -management und Treasury- &Risikomanagement mit Soft-waremodulen von Technosisarbeiten. IAS/IFRS- Reportingund Hedge- Accounting seienwichtige Entscheidungskrite-rien bei der Softwareauswahlgewesen.
Insolvenz in EigenregieDer Vorstand darf den Holzverarbeiter Pfleiderer inder Insolvenz selbst sanieren.Das Amtsgericht Düsseldorfgab gestern dem Antrag desUnternehmens auf eine Insol-venz in Eigenverwaltungstatt, teilte Pfleiderer mit.Horst Piepenburg, ein Sanie-rungsexperte, wurde zumvorläufigen Sachwalter be-stellt.
Der Fall PfleidererKommentar zur Insolvenz des Holzverarbeiters
Am Ende war eineinzelnes Gerichtfür die Pleite desTraditionsunter-nehmens Pflei -derer verantwort-lich. Das Ober-l a nd e s g e r i c h t
Frankfurt am Main hat in dieserWoche in zweiter Instanz den An-leihegläubigern widersprochen, diesich für einen Zinsverzicht und denTausch der Schulden in Aktien ein-gesetzt hatten. Das neue Schuldver-schreibungsgesetz, das seit 2009Mehrheitsentscheidungen bei Gläu-bigerentscheidungen erlaubt, hättedas möglich gemacht. Dieser Ver-zicht war als Teil des Umbaus dergesamten Passivseite von Pfleiderergeplant. Damit hätte der angeschla-gene Holzverarbeiter aus Bayerneine Chance auf einen Neustart ge-habt – und vor allem die Wirren ei-ner Insolvenz vermieden. DiesemKonzept hatten über 90 Prozent derPfleiderer-Aktionäre und eine
deutliche Mehrheit der Gläubigerzugestimmt.
Wie plausibel der Richterspruchist, wird unter Juristen bereits heißdiskutiert. Ganz sicher bewegt sichder Richter mit seiner Entscheidungnoch in der alten Restrukturie-rungswelt, in dem die Rechte Einzelner mehr zählen als das gro-ße Ganze. Dies führte in der Ver-gangenheit regelmäßig dazu, dasskleine Gruppen von Aktionärenoder Gläubigern die Notlage derUnternehmen ausnutzen und sie erpressen konnten. Sanierungs -willige haben bei Anleiherestruk -turierungen deshalb immer wieder englisches Recht herangezogen,Stichwort „Scheme-of-Arrange-ment“ oder „Centre of Main In -terest“. Man kann nur hoffen, dassdie Entscheidung des Oberlandes -gerichts Frankfurt am Main eineder letzten ihrer Art war: Sie hilftweder Pfleiderer noch den Gläubi-gern einer – de facto – wertlosenAnleihe. mad
IMPRESSUM
RedaktionMarkus Dentz (mad, verantwortlich), Andreas Knoch (ank), Anne-Kathrin Meves (akm),Sabine Paulus (sap), Sabine Reifenberger (sar),Katharina Schlüter (kas), Desirée Backhaus (deb)
VerlagHerausgeber: FINANCIAL GATES GmbHGeschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach60326 Frankfurt am MainMainzer Landstraße 199HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am MainTelefon: (069) 75 91-32 52Telefax: (069) 75 91-32 24E-Mail: redaktion@derTreasurer.deInternet: www.derTreasurer.de
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Objektleitung: Sylvia DaunTelefon: (069) 75 91-14 82Telefax: (069) 75 91-24 95
Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun
Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES
Mitherausgeber: BELLIN GmbH, BNP Paribas,cogon AG, Deutsche Bank, ecofinance – a Reval Company, HSBC Trinkaus & BurkhardtAG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB AG, treasury executives 53° gmbh
Partner: Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG,UniCredit Bank AG
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Sascha Duis
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11 | Der Treasurer | Ausgabe 06 | 29. März 2012 ANZEIGE