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Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 06 | 29. März 2012 Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de Gerade erst erholt sich das noch junge Marktsegment der „Mini- Bonds“ nach der schweren Flaute im zweiten Halbjahr 2011, da schreckt die Insolvenz des Wind- energietechnikherstellers Siag Schaaf Industrie den Markt auf. Da die deutschen Ratingagenturen vie- le Mittelstandsemittenten unterhalb des Investmentgrades bewerten, befürchtet manch einer, die Insol- venz von Siag könnte erst der Auf- takt einer Pleitewelle von Emitten- ten gewesen sein. „Siag muss als Sonderfall gesehen werden“, sagt Susann Ihlau, Partnerin bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars. Die Schieflage des Wind- kraftzulieferers kam nicht völlig überraschend: Als erster deutscher Mittelstandsemittent hatte Siag sei- nen Bond damals von S&P bewer- ten lassen. Die Ratingagentur sah die Anleihe im Sommer 2011 im sehr spekulativen Bereich und be- wertete sie mit einem vorläufigen CCC+. Das Unternehmen selbst er- hielt ein vorläufiges B-. Im Oktober kündigte Siag seinen Vertrag mit S&P. Dazu kommt, dass im Februar 2012 bekannt wurde, dass mindes- tens die Hälfte des Grundkapitals von Siag aufgezehrt sei. Als Grund für die Probleme wurden Verzöge- rungen bei der Projektabwicklung genannt. „Siag wird den Markt der Warnschuss für die „Mini-Bonds“ Mit Siag Schaaf Industrie ist der erste Emittent einer Mittelstandsanleihe insolvent Unglaublich aber wahr: Wird der „Exposure Draft“ zum Hedge Accounting umgesetzt, schafft das sonst bei Bilanzerstellern eher un- beliebte IASB einen Standard, der von der Industrie in weiten Teilen begrüßt wird. „Die Industrie ist mit den neuen Vorschlägen zum Hedge Accounting sehr zufrieden. Denn bisher dürfen In- dustrieunterneh- men ihr Risiko- management bi- lanziell weitest- gehend nicht ab- bilden, auch ge- sicherte Risiken bringen Volatili- tät in die Bilanz. Das ändert sich nun“, sagt Dr. Jan-Velten Gro- ße, Hedge-Accounting-Experte beim deutschen Standardsetzer DRSC. Die derzeitige Situation ist für viele Industrieunternehmen un- befriedigend: So kommen CFOs ge- genüber ihren Investoren aufgrund der fehlenden Möglichkeiten zur bilanziellen Erfassung von Risiko- absicherungen bisher immer wieder unnötig in Erklärungsschwierigkei- ten. Manche Unternehmen versu- chen dieser Problematik mit ange- passten EBIT-Zahlen zu begegnen: Eine Lösung, die Investoren auf- grund der hohen Subjektivität nicht gerne sehen. Andere verzichten aufgrund der fehlenden bilanziel- len Abbildung sogar auf ökono- misch sinnvolle Sicherungsge- schäfte. Wieder andere, wie jüngst erst die Staatsbank KfW, versuchen die Schwan- kungen aus Bewertungseffekten in der GuV wortreich zu erklären. Der für April 2012 erwartete „Review Draft“ geht diese Proble- matik an. Wesentliche Zielsetzung ist es, dass das Risikomanagement >> FORTSETZUNG AUF SEITE 9 IASB erleichtert Hedge Accounting Effektives Risikomanagement darf zukünftig bilanziell abgebildet werden Forum: Inhalt Otto mit Bezahlsystem Der Handelskonzern Otto will auf dem Markt für Zahlungs- verkehr mitverdienen. Yapital soll 2013 starten. 2 Top-Finanzierung Die Telekom Austria holt sich 750 Millionen Euro am Kapitalmarkt. 4 Listing in Schanghai Laut Dirk Notheis von der Morgan Stanley Bank wird ein Listing in Schanghai in den kommenden 18 Monaten möglich sein. 4 Factoring wächst weiter Die Factoringbranche eilt von einem Umsatzrekord zum nächsten, doch die Zahl der Anbieter wird kleiner. 5 DAX-Pensionspläne stabil Die DAX-Pensionspläne haben im vergangenen Jahr dem widrigen Kapital- marktumfeld getrotzt. 6 Köpfe im Treasury Thorsten Holten, Executive Vice President Treasury bei Wirecard, hat auch die kon- zerneigene Bank im Blick. 7 Natural Hedging dominiert Unternehmen setzen bei der Absicherung von Währungsri- siken auf Natural Hedging. 9 Der Fall Pfleiderer Kommentar zum zweifelhaf- ten Urteil, das zur Insolvenz des Holzverarbeiters Pfleide- rer führte. 10 >> FORTSETZUNG AUF SEITE 4 Senior Partners News from the treasury department Issue 02 | 9 February 2012 Euro Treasurer www.EuroTreasurer.eu | www.derTreasurer.de Content and the basis for credit facilities and derivatives worth roughly USD 360 trillion (EUR 271 trillion). In- terest payments on bank faciliti Banks Suspected of Libor Manipulation Weko has opened an antitrust suit against Credit Suisse, UBS and other banks Banks focus on GTB Good news for treasurers: Rising competition in global transaction banking could lead to falling prices. 2 Top news for Treasurers. Every two weeks. Updates sent directly to your inbox. Subscribe now for free: www.EuroTreasurer.eu ANZEIGE Schwankende Rohölpreise müssen zukünftig nicht mehr das Ergebnis belasten. iStock/Thinkstock/Getty Images

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Nachrichten für die FinanzabteilungAusgabe 06 | 29. März 2012

DerTreasurerwww.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de

Gerade erst erholt sich das nochjunge Marktsegment der „Mini-Bonds“ nach der schweren Flauteim zweiten Halbjahr 2011, daschreckt die Insolvenz des Wind-energietechnikherstellers SiagSchaaf Industrie den Markt auf. Dadie deutschen Ratingagenturen vie-le Mittelstandsemittenten unterhalbdes Investmentgrades bewerten,befürchtet manch einer, die Insol-venz von Siag könnte erst der Auf-takt einer Pleitewelle von Emitten-ten gewesen sein. „Siag muss alsSonderfall gesehen werden“, sagtSusann Ihlau, Partnerin bei derWirtschaftsprüfungsgesellschaftMazars. Die Schieflage des Wind-kraftzulieferers kam nicht völligüberraschend: Als erster deutscherMittelstandsemittent hatte Siag sei-nen Bond damals von S&P bewer-ten lassen. Die Ratingagentur sahdie Anleihe im Sommer 2011 im

sehr spekulativen Bereich und be-wertete sie mit einem vorläufigenCCC+. Das Unternehmen selbst er-hielt ein vorläufiges B-. Im Oktoberkündigte Siag seinen Vertrag mitS&P. Dazu kommt, dass im Februar2012 bekannt wurde, dass mindes-

tens die Hälfte des Grundkapitalsvon Siag aufgezehrt sei. Als Grundfür die Probleme wurden Verzöge-rungen bei der Projektabwicklunggenannt. „Siag wird den Markt der

Warnschuss für die „Mini-Bonds“Mit Siag Schaaf Industrie ist der erste Emittent einer Mittelstandsanleihe insolvent

Unglaublich aber wahr: Wird der„Exposure Draft“ zum Hedge Accounting umgesetzt, schafft dassonst bei Bilanzerstellern eher un-beliebte IASB einen Standard, dervon der Industrie in weiten Teilenbegrüßt wird. „Die Industrie ist mitden neuen Vorschlägen zum HedgeAccounting sehr zufrieden. Denn

bisher dürfen In-dustrieunterneh-men ihr Risiko-management bi-lanziell weitest-gehend nicht ab-bilden, auch ge -sicherte Risikenbringen Volatili-tät in die Bilanz.Das ändert sichnun“, sagt Dr.Jan-Velten Gro-

ße, Hedge-Accounting-Expertebeim deutschen StandardsetzerDRSC. Die derzeitige Situation istfür viele Industrieunternehmen un-befriedigend: So kommen CFOs ge-genüber ihren Investoren aufgrundder fehlenden Möglichkeiten zurbilanziellen Erfassung von Risiko-absicherungen bisher immer wieder

unnötig in Erklärungsschwierigkei-ten. Manche Unternehmen versu-chen dieser Problematik mit ange-passten EBIT-Zahlen zu begegnen:Eine Lösung, die Investoren auf-grund der hohen Subjektivität nichtgerne sehen. Andere verzichtenaufgrund der fehlenden bilanziel-len Abbildung sogar auf ökono-misch sinnvolle Sicherungsge-schäfte. Wieder andere, wie jüngsterst die Staatsbank KfW, versuchendie Schwan-kungen ausBewertungseffekten in der GuVwortreich zu erklären.

Der für April 2012 erwartete„Review Draft“ geht diese Proble-matik an. Wesentliche Zielsetzungist es, dass das Risikomanagement

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IASB erleichtert Hedge AccountingEffektives Risikomanagement darf zukünftig bilanziell abgebildet werden

Forum:

InhaltOtto mit BezahlsystemDer Handelskonzern Otto willauf dem Markt für Zahlungs-verkehr mitverdienen. Yapitalsoll 2013 starten. 2

Top-FinanzierungDie Telekom Austria holt sich 750 Millionen Euro am Kapitalmarkt. 4

Listing in SchanghaiLaut Dirk Notheis von derMorgan Stanley Bank wirdein Listing in Schanghai in den kommenden 18 Monaten möglich sein. 4

Factoring wächst weiterDie Factoringbranche eilt von einem Umsatzrekord zum nächsten, doch die Zahlder Anbieter wird kleiner. 5

DAX-Pensionspläne stabilDie DAX-Pensionspläne haben im vergangenen Jahr dem widrigen Kapital-marktumfeld getrotzt. 6

Köpfe im Treasury

Thorsten Holten, ExecutiveVice President Treasury beiWirecard, hat auch die kon-zerneigene Bank im Blick. 7

Natural Hedging dominiertUnternehmen setzen bei derAbsicherung von Währungsri-siken auf Natural Hedging. 9

Der Fall PfleidererKommentar zum zweifelhaf-ten Urteil, das zur Insolvenzdes Holzverar beiters Pfleide-rer führte. 10

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Senior Partners

News from the treasury department

Issue 02 || 9 February 2012

EuroTreasurerwww.EuroTreasurer.eu || www.derTreasurer.de

Content

and the basis for credit facilities

and derivatives worth roughly USD

360 trillion (EUR 271 trillion). In-

terest payments on bank faciliti

Banks Suspected of Libor Manipulation

Weko has opened an antitrust suit against Credit Suisse, UBS and other banks

Banks focus on GTBGood news for treasurers:Rising competition in global

transaction banking could lead to falling prices. 2

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Mobilfunkanbieter, Banken undHändler balgen sich um einen Platzim Zahlungsverkehrsgeschäft. MitOtto positioniert sich der erstedeutsche Handelskonzern: 2013soll der Bezahldienst Yapital star-ten. Der dürfte für den Konzernauch strategisch spannend sein.Wickelt er Zah-lungen selbst ab,spart das Gebüh-ren für externeAnbieter. Ottosieht sich dabeinamhafter Kon-kurrenz gegen-über. Telekom, Vodafone und O2kooperieren bei der MPass-Initiati-ve, Google wirbt mit Wallet, EbaysPayPal ist weltweit verbreitet. Den-noch rechnet sich Otto gute Chan-cen aus: „Die erfolgreichsten elek-tronischen Bezahlsysteme sind vonder Handelsseite ausgegangen“,sagt Nils Winkler, Geschäftsführerder 100-prozentigen Otto-TochterYapital. Das dürfte auch daran lie-

gen, dass Händler schnell ersteNutzer für neue Bezahldienste fin-den – ihre Kunden. Händler könnendie selbstentwickelten Dienste aufeigenen Seiten bevorzugt einbin-den und ihr Geschäft darüber abwi-ckeln – sie sparen damit Gebührenan Drittanbieter. Die Idee, in mobi-

len Zahlungsver-kehr vorzusto-ßen, reifte im O t t o -Kon z e r nschon länger. SeitJuni laufen diekonkreten Pla-nungen, mit De-

tails halten sich die Hamburgeraber noch bedeckt. Klar ist bereits:Das Projekt soll EU-weit startenund so eine ausreichend großeStartmasse garantieren. Ein ehrgei-ziger Zeitplan, sagt Winkler. Den-noch sei die Umsetzung machbar.„Der Markt für Shop-Software undKassensysteme ist in Europa rechteinheitlich. Wir wissen, worauf wiruns einstellen müssen.“ sar

News

2 | Zahlungsverkehr & Cash ManagementAusgabe 06 | 29. März 2012

DerTreasurer

Großunternehmen häufigesZiel von BetrügernGroßunternehmen und ihreZahlungssysteme werden be-sonders häufig von Betrügernins Visier genommen. Dies er-gab die jüngste PaymentsFraud and Control Survey derAssociation for Financial Pro-fessionals (AFP), gesponsertvon JP Morgan. Für die Studiewurden 450 Unternehmenbefragt. Zwei Drittel der be-fragten Firmen verzeichnetendemnach im vergangenenJahr versuchte oder sogar er-folgreiche Betrugsfälle. Diefinanziellen Schäden hieltensich jedoch auch dank funk-tionierender Kontrollsystemein Grenzen. Der durchschnitt-liche finanzielle Verlust, denUnternehmen durch Betrugs-fälle erlitten haben, lag imvergangenen Jahr bei 19.200US-Dollar. Schecks sind nachwie vor die für Betrug anfäl-ligste Zahlungsmethode.

Otto entwickelt BezahlsystemHandelskonzern will 2013 mit Yapital an den Markt

iDeal Forex jetzt inEuropa nutzbar

Die Bank of New York Mellon (BNYMellon) hat ihre Web-basierte App-likation iDeal Forex für grenzüber-schreitende Zahlungen ausgewei-tet. Die Anwendung, die bislangauf Zahlungen mit Ursprung inNord- und Südamerika begrenztwar, kann nun auch in Europa, demMittleren Osten, Afrika und der Re-gion Asien-Pazifik eingesetzt wer-den.

Das Produkt soll den Nutzerneine vollständig integrierte Lösungfür grenzüberschreitende Zahlun-gen liefern. Mit iDeal Forex könnenAnwender unter anderem grenz-überschreitende Zahlungen onlineanweisen und genehmigen sowieverschiedene Informations- undReportingdienste nutzen, daruntereine E-Mail-Benachrichtigung fürZahlungsempfänger. Bei Devisen-transaktionen wird ein Währungs-rechner eingesetzt, der nach Anga-ben der BNY Mellon mehr als 70 Währungen in Echtzeit-FX-Ra-ten umrechnet. sar

Otto drängt auf den Payments-Markt.

Otto

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3 | Der Treasurer | Ausgabe 06 | 29. März 2012 ANZEIGE

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News

4 | Finanzen & BilanzenAusgabe 06 | 29. März 2012

DerTreasurer

Drillisch platziert UmtauschanleiheDrillisch verschafft sich überseine Beteiligung am RivalenFreenet frisches Geld. Die An-leihe hat ein Volumen von125 Mio. Euro und einen Ku-pon von 3,375%. Der Mobil-funkanbieter kann das fünf-jährige Papier nach dem 27.April 2015 vorzeitig kündi-gen, falls der Kurs der Free-net-Aktie über einen be-stimmten Zeitraum hinweg30% über dem Umtausch-preis von 14,7719 Euro liegt.Dies entspricht einer Prämievon 22,5% auf den Referenz-preis von 12,0587 Euro.

Henkel vereinbart neueBack-up-KreditlinieHenkel hat eine neue Kredit-linie über 800 Mio. Euro ver-einbart. Sie dient Unterneh-mensangaben zufolge alsBack-up für die CP-Program-me des Konsumgüterkon-zerns. Die neue Kreditlinieläuft fünf Jahre und verfügtüber zwei zusätzliche 1-Jah-res-Verlängerungsoptionen.Die im März 2010 vereinbarte

fünfjährige Kreditlinie über700 Mio. Euro bleibt weiter-hin bestehen.

Praktiker-Gläubiger gegenAnleihe-ZinsschnittDer um seine Sanierung rin-gende BaumarktkonzernPraktiker muss einen Rück-schlag bei der Restrukturie-rung seiner Anleihe hinneh-men. Die Inhaber der 2011begebenen Inhaberschuldver-schreibungen über insgesamt250 Mio. Euro, die 2016 fälligwerden, stimmten der vonPraktiker vorgeschlagenenZinssenkung von 5,875% auf1% nicht zu. Die Abstimmungscheiterte, da die Mindestbe-teiligung von 50% deutlichverfehlt wurde.

Mittelstandsanleihen nicht zusam-menbrechen lassen“, ist Ihlau über-zeugt. Der Keksproduzent PaulyBiskuit, der auch einen Mittel-standsbond begeben hat, der aberan keiner Börse gelistet ist, meldetekurz nach Siag Insolvenz an.

Für Mittelständler ist der Bond-markt immer wichtiger geworden.Sollten die Mittelstandssegmenteuntergehen, würde für die Firmeneine gerade erst entstandene Finan-zierungsquelle wegbrechen. Umdem vorzubeugen, müssen die Bör-sen nachlegen. „Die Anforderungenan die Emittenten werden steigen“,glaubt Ihlau. „Das ist wichtig. Dennder Markt kann langfristig nurdann überleben, wenn es eine hoheQualität gibt und die Geschäftsmo-delle der Unternehmen belastbarsind und eine Zukunft haben.“

Die Pleite von Siag ist einWarnschuss, bislang streiken dieAnleger aber noch nicht. Doch wei-tere Ausfälle könnten die für diesesSegment so wichtige Investoren-gruppe der Privatanleger nachhal-tig verschrecken. Auch institutio-nelle Investoren würden sich wohlzurückziehen. sap

<< FOR T S E T ZUNG VON S E I T E 1

Warnschuss für die„Mini-Bonds“

Die guten Nachrichten vom euro-päischen Bondmarkt reißen nichtab: Auch die Telekom AustriaGroup nutzt die derzeitige Marktla-ge, um eine 750 Millionen Euroschwere Anleihe zu platzieren. Dererstrangig unbesicherte Bond läuftzehn Jahre und hat einen Kuponvon 4 Prozent. Der Spread liegt bei175 Basispunkten über Swapmitte.Die Emission ist ein Erfolg für dasösterreichische Telekommunikati-onsunternehmen, das ein schwieri-ges Jahr hintersich hat. Wach-sender Wettbe-werbs- und Preis-druck in der ost-europäischen Te-lekommunikati-onsbranche unddie Roaming-Regulierungen der EUdrückten Umsatz, Ergebnis undCashflow 2011 deutlich. Die Ra-tingagentur Moody’s senkte dar-aufhin das Langfristrating des Un-ternehmens im Januar von A3 aufBaa1, der Ausblick ist stabil. Trotzder Herabstufung konnte TelekomAustria bei der vierten Bondemissi-on ihrer Unternehmensgeschichteeinen Kupon erzielen, der unter ih-

ren durchschnittlichen Fremdkapi-talkosten von 4,5 Prozent liegt.

Auch die Nachfrage war hoch:1,5 Milliarden Euro haben Investo-ren insgesamt gezeichnet. Das Un-ternehmen begibt die Schuldver-schreibungen im Rahmen des neuaufgesetzten EMTN-Programms inHöhe von 2,5 Milliarden Euro überdie Finanztochter Telekom Finanz-management. Der Bond soll an derLuxemburger Börse gehandelt wer-den. Die Emission haben die BNP

Paribas, die ErsteGroup, die RBIund die RBS begleitet.Mit der Emissi-

on verbessert dieTelekom AustriaGroup das Fällig-

keitsprofil ihrer Verbindlichkeiten.2012 muss der österreichische Tele-kommunikationsanbieter 1 Milliar-de Euro refinanzieren, 2013 werden970 Millionen Euro fällig. Außer-dem will die Telekom Austria denBillig-Mobilfunkanbieter Yesss!Mitte dieses Jahres von OrangeAustria übernehmen und hat jüngstein Angebot über bis zu 390 Millio-nen Euro abgegeben. deb

Top-FinanzierungTelekom Austria emittiert 750-Millionen-Euro-Anleihe

Telekom Austria zapft Kapitalmarkt anTelekom Austria

Im kommenden Jahr werden aus-ländische Unternehmen auch inSchanghai an die Börse gehen kön-nen. „Der Markt wird sich voraus-sichtlich in den nächsten zwölf bis18 Monaten öffnen“, sagte Dr. DirkNotheis, CEO der Morgan StanleyBank, auf einer Veranstaltung desDeutschen Aktieninstituts. „Wirwaren noch nie so nah dran wieheute.“ Bislang können ausländi-sche Unternehmen nur außerhalbdes Festlands in Hongkong an dieBörse. Vor allem europäische Lu-xuskonzerne wie Prada haben dasbislang genutzt.

Ein Listing in Schanghai werdefür international tätige Konzerne,die bereits über ein Erstlisting ver-fügen, interessant sein. „Es wirdnach dem derzeitigen Stand derDinge kein Subsidiary-IPO-Marktsein, sondern nur für globale Insti-

tutionen, die ein Zweitlisting an-streben, in Frage kommen.“ EinigeDAX-Konzerne bereiten sich Not-heis zufolge schon jetzt auf dieStunde null vor, um sich beim Starteinen Wettbewerbsvorteil zu ver-schaffen. Konkrete Namen nannteer jedoch nicht. Der Investment-

banker ist überzeugt davon, dassder Markt von Anfang an ein Er-folg sein wird. „Das Interesse sei-tens der Amerikaner ist schon jetztimmens.“ Ein Unternehmen werdejedoch für ein Listing in Schanghaietwas mehr Zeit benötigen als bei-spielsweise in Frankfurt. sap

„Listing in Schanghai wohl ab 2013 möglich“Dirk Notheis von der Morgan Stanley Bank über den kommenden IPO-Markt in Schanghai

+++ Glencore will Euro-Benchmark-Anleihe begeben +++ KTM Power Sportsplant fünfjährige Anleihe über 75 Mio. Euro +++ Daimler begibt Bond über750 Mio. +++ Fresenius platziert 500-Mio.-Euro-Anleihe +++ Friedola Gebr.Holzapfel begibt Unternehmensanleihe am Mittelstandsmarkt der Börse Düs-seldorf, Emissionsvolumen bis zu 25 Mio. Euro +++ Ekosem Agrar platziert50-Mio.-Euro-Anleihe +++ Moody's bestätigt Ratings der deutschen Auto-ABS-Papiere über 958 Mio. Euro von VCL 15 +++ Volkswagen und Volkswa-gen International Finance emittieren Anleihe über 3,35 Mrd. US-Dollar +++Mediclin refinanziert bestehende Kredite durch Finanzierung mit Erhö-hungsoption +++ KfW-Bank vergibt Investitionskredit an Getrag Ford Trans-missions über 50 Mio. Euro +++

Finanzierungsticker

Henkel sichert sich neue Kreditlinie.

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News

5 | Finanzen & BilanzenAusgabe 06 | 29. März 2012

DerTreasurer

Dräger kauft GenussscheinezurückGeringe Resonanz auf Ge-nussschein-Rückkauf: Drä-gerwerk hat nur 41,1% seinerGenussscheine zurückge-kauft, um diese einzuziehen.Sie haben ein Rückkaufvolu-men von insgesamt 122,1Mio. Euro. Durch die Transak-tion sinkt die Eigenkapital-quote des Lübecker Unter-nehmens um rund 3 Prozent-punkte. Das Ergebnis pro Ak-tie bei einer unterstelltentatsächlichen Vollausschüt-tung erhöht sich um rund19%. Dräger hatte seine Ge-nussscheininhaber der SerienA, K und D aufgefordert, ihreGenussscheine zum Preis von210 Euro je Aktie anzubieten.Der von Dräger aufgerufeneRückkaufpreis entsprach ei-ner Prämie von 26% auf denDurchschnittskurs der Ge-nussscheine in den drei Mo-naten vor dem Angebot.

Wieder ein gutes Jahr für Factoring: 2011 sind die Umsätzeder Factoringesellschaften um fast19 Prozent auf rund 157 MilliardenEuro gestiegen. „Diesmal gab esZuwächse besonders bei Kleinstun-ternehmen und bei den Big Tickets,also Mittelständlern mit mehr als50 Millionen Eu-ro Jahresumsatz“,sagt Hauke Kahl-cke, Vorstands-mitglied desDeutschen Facto-r ing-Verbands(DFV). Dieser re-präsentiert nacheigenen Angabenrund 90 Prozentdes Marktes.

Wie in der vergangenen Ausga-be berichtet, erhöhen einzelne An-bieter momentan die Preise oderzeichnen Limite insgesamt restrik-tiver (vgl. Der Treasurer 5-2012).Dies seien aber Einzelfälle und keingenereller Branchentrend, erklärte

Verbandssprecher Joachim Secker.Doch hält der Konsolidierungstrendan: Zum einen, weil sich Anbieterwie Lloyds, RBS Factoring und CITaus dem Factoringgeschäft inDeutschland zurückgezogen habenoder verkauft wurden. Zum ande-ren, weil kleinere Gesellschaften

die erhöhten auf-sichtsrechtlichenAnforderungennicht erfüllenkönnen. Beson-ders die kleine-ren, bankunab-hängigen Anbie-ter kämpfen zu-dem um ihre Refinanzierung.Vereinzelt kam es

bereits zu Insolvenzen. Eine Folgeder Konsolidierung: Mittlerweilewerden rund 80 Prozent des Facto-ringvolumens nur von fünf Gesell-schaften „gefactort“. Diese Ent-wicklung werde „eher noch zuneh-men“, hieß es. mad

Factoring wächst weiterUmsätze gestiegen / Die Zahl der Anbieter wird kleiner

KfW springt in Kreditlücke

Die KfW siehtsich in derPflicht, bei „lang-fristigen Finan-zierungen einzu-greifen“. Das sag-te der Chef derFörderbank, Ul-

rich Schröder, am Mittwoch wäh-rend der Bilanzpressekonferenz inFrankfurt. Mittelständler hättenzwar komfortable Konditionen beikurzen und mittleren Laufzeiten.Anders sieht es allerdings bei dengroßvolumigeren Krediten mit ei-ner Laufzeit von mehr als fünf Jah-ren aus. Hier gibt es laut dem KfW-Chef deutliche Schwächen, da sichBanken derzeit nur schwer in dieserLaufzeit refinanzieren können. „DieKfW vergibt als Förderbank per De-finition langfristige Gelder“, sagteSchröder. Das sei der klassischeAuftrag einer Förderbank, da sieanders als andere Kreditinstitutekeine Probleme habe, an langfristi-ge Finanzierungen zu kommen. akm

Inhouse-Factoring am beliebtesten (in Prozent)

Quelle: Deutscher Factoring-Verband e.V.

Inhouse-Factoring77,2

Full-Service-Factoring19,0

Fälligkeitsfactoring3,7

Ulrich Schröder

KfW

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Schwankende Rohstoffpreise bedeuten für Unternehmen ein enormes fi nanzielles Risiko. Daher wird die aktive Steuerung dieser Preisrisiken immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Ob Edel- oder Industriemetalle, Energie- oder Agrarmärkte: auf die Experten der Commerzbank als langfristig orientierter Partner ist Verlass. Nutzen Sie unsere Erfahrung als etablierter Anbieter im Rohstoffsegment mit der Expertise eines anerkannten Rohstoff-Researchs und mit erfahrenen Spezialisten vor Ort, die Sie individuell beraten und maßgeschneiderte Absicherungslösungen für Sie entwickeln.

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*Umfrage vom Deutsches Risk Magazin (Ausgabe Herbst 2011) zur Bewertung deutscher Derivatehändler in 34 Kategorien aus 6 Bereichen; Commerzbank im Bereich Rohstoffe in beidenKategorien Energie und Metalle auf Platz 1. Diese Anzeige ist eine Werbung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Diese Information stellt keine Anlageberatung bzw. Anlageempfehlung dar.

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News

6 | Asset ManagementAusgabe 06 | 29. März 2012

DerTreasurer

Neuer Deutschland-Chef beiJPMAM

ChristophBergweilerwird neuerDeutsch-land-Chefvon J.P.Morgan As-set Mana -

gement (JPMAM). Er folgt auf Peter Schwicht, der neuerEuropa-Chef wird und zu-künftig von London ausagiert. Bergweiler ist seit2001 bei JPMAM.

Infrastruktur-Assets senkendas PortfoliorisikoInvestitionen in Infrastrukturtragen nicht primär zur Erhö-hung der Portfoliorendite bei,sondern reduzieren das Port-foliorisiko. Zu dieser Erkennt-nis kommt eine Studie derIREBS. Erst jüngst hatte dieAllianz den Kauf von dreiWindparks bekanntgegeben.

Der Finanzierungsstatus der Pen -sionspläne der DAX-Unternehmenist im vergangenen Jahr stabil geblieben. Das zeigt eine jüngstveröffentlichte Studie von TowersWatson, in der die Pensionsver -mögen und -verpflichtungen imDAX untersucht wurden. Währenddie Pensionsver-mögen im DAXum 2 Prozent auf168 MilliardenEuro zulegten,stiegen die Ver-pflichtungen umrund 3 Prozentauf 258 Milliar-den Euro. Damitblieb der Ausfi-nanzierungsgrad im Vergleich zumVorjahr mit 65 Prozent nahezu sta-bil. Weltweit liegt der durchschnitt-liche Ausfinanzierungsgrad bei 78Prozent.

Wegen der turbulenten Kapital-märkte im zweiten Halbjahr 2011wurden die am Jahresanfang recht

hohen Renditeerwartungen von 5,4Prozent aber nicht erreicht. Tat-sächlich wurde eine Rendite vonrund 3 Prozent auf das Pensions-vermögen erzielt (2010: 8,0 Pro-zent). Der Anstieg der Vermögens-werte geht daher vor allem auf diesubs tantiellen Dotierungen der Un-

ternehmen in Hö-he von 9,4 Milli-arden Euro zu-rück. Größere Verän-

derungen gab esbei der Assetallo-kation: Nachdemdie Aktienquotedes DAX-Plan-vermögens von

2008 bis 2010 jeweils leicht aufge-baut wurde, schichteten die Unter-nehmen 2011 wieder verstärkt inRenten um. Ende 2011 lag die Ak-tienquote bei 21 Prozent gegenüber25 Prozent im Jahr zuvor. Weltweitliegt die Aktienquote im Durch-schnitt rund doppelt so hoch. ank

DAX-Pensionspläne stabilRendite auf Pensionsvermögen bei 3 Prozent

Synthetische ETFsriskanter

Investoren messen synthetisch re-plizierenden Exchange TradedFunds (ETFs) ein deutlich höheres

Kontrahen-tenrisiko zuals physischreplizieren-

den ETFs. Das geht aus einer aktu-ellen Umfrage des französischenEdhec Risk Instituts hervor. NachMeinung von Edhec würden Inves-toren die Risiken von physisch re-plizierenden ETFs unterschätzen.Fast alle dieser Fonds würdenWertpapierleihegeschäfte unterhal-ten, um Zusatzerträge zu generie-ren, und bauten damit nicht uner-hebliche Kontrahentenrisiken auf.

Synthetisch replizierende ETFswürden allerdings bevorzugt, wennes darum geht, illiquide Märkte zuerschließen oder marktbreite Indi-zes mit vielen hundert Indexmit-gliedern abzubilden. Auch bei Kos-ten und Tracking Error würdensynthetische ETFs von Investorenbevorzugt. ank

Christoph Berg-weiler

JPMAM

Allokation des DAX-Planver -mögens (2011; Angaben in Prozent)

Quelle: Towers Watson

Aktien21Immobilien

5

Renten63

Sonstiges11

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Personalien

7 | Personen & PositionenAusgabe 06 | 29. März 2012

DerTreasurer

MLP hat den bis Ende Dezember 2012 laufendenVertrag von CEO Dr. UweSchroeder-Wildberg bis Ende

2017 ver-längert. Der46-Jährigesteht seit2004 an derSpitze des

Finanzdienstleisters. Seineberufliche Laufbahn starteteer 1995 im Treasury von Süd-zucker. 1999 wechselte er zuConsors, wo er ab 2001 alsCFO tätig war. Nach derÜbernahme von Consorsdurch BNP Paribas wurde erFinanzvorstand von CortalConsors. Anfang 2003 wech-selte Schroeder-Wildberg alsFinanzvorstand zu MLP.

Dr. Martin Setzer wird neuerCOO derLBBW. Erwird u. a.für die Be-reiche IT,Bankbetrieb,

Zahlungsverkehr und Wertpa-pierabwicklung zuständigsein. Diese Felder verantwor-tete bislang Rudolf Zipf, derEnde März in Ruhestandgeht. Setzer kommt von derDeutschen Bank. Er wird voraussichtlich am 1. Juli2012 als Generalbevollmäch-tigter bei der LBBW begin-nen. In absehbarer Zeit soll erin den Vorstand der Bankaufrücken.

Dr. Joachim Liese ist seitMärz beiM.M.War-burg als Se-nior Mana-ging Di-rector für

das Corporate-Finance-Ge-schäft mit Financial Instituti-ons verantwortlich. Der 53-Jährige war bei der Unter-nehmensberatung Oliver Wyman seit 2007 als Partnerfür den Bereich Corporate Finance zuständig. Davor warLiese für die Deutsche Bank,Fox-Pitt, Kelton und dieSwiss Re Group tätig.

Veranstaltungskalender

Datum Titel Ort19.04. Zertifikatskurs „RiskManager“ (univ.) Augsburg

25.04. 4. Forderungs- und Risikomanagement Tage Hamburg

25.-26.04. Akquisitionsfinanzierung Frankfurt am Main

25.-26.04. Nationale Neuerungen in der Bankenaufsicht als Reaktion auf die Finanzkrise Düsseldorf

AktuelleStellenangebote:

Weitere Stellenangebote:www.finance-magazin.de

Alfred C. Toepfer Internationalsucht Mitarbeiter Corporate Financial

Services (m/w)

Kolbenschmidt Pierburgsucht Senior Manager/in Treasury

Netinera Deutschlandsucht Cash-Manager (m/w)

BRVZ Bau-, Rechen- undVerwaltungszentrum

sucht Sachbearbeiter/in im Avalbereich

Bilfinger Bergersucht Senior SAP Consultant - Financials and Treasury (m/w)

MLP

Deutsche Bank

M.M.Warburg

In der Wirecard-Gruppe kümmertsich das Treasury nicht nur um dieFinanzen des Konzerns. Auch The-men der hauseigenen Bank spielenim Tagesgeschäft eine wichtigeRolle. „Wirecard ist eines der weni-gen Unternehmen, in dem es dieseKonstellation gibt. Das macht dieArbeit als Treasurer sehr span-nend“, sagt Thorsten Holten, der alsExecutive Vice President Treasurydie gesamte Wirecard-Gruppe imBlick hat.

Der Zahlungsdienstleister mitSitz im Münchener AußenbezirkAschheim erwirtschaftete 2011rund 325 Millionen Euro Umsatz.Zahlungsverkehrsthemen begegnenHolten auch auf der Produktseite:Wirecard wickelt für seine Kundenelektronische Zahlungen ab. 2011hat Wirecard mit 500 MitarbeiternTransaktionen für voraussichtlich14 Milliarden Euro durchge-schleust. Das Treasury-Team be-steht heute aus neun Leuten. Als er2002 bei Wirecard anheuerte, warHolten noch allein für den Bereichzuständig.

Ein komplett neues Aufgaben-feld erhielt Holten, nachdem Wire-card die XCOM Bank gekauft undzum 1. Januar 2006 als WirecardBank in den Konzern integriert hat-te, um zum Komplettanbieter imBereich Online-Zahlungsabwick-lung zu werden. „Die Integrationder Bank war in den vergangenenzehn Jahren das prägendste Ereig-nis sowohl für die Gruppe als auchfür das Treasury“, sagt Holten. DasTreasury war nun in manchen Be-reichen auch Dienstleister für dieKunden der Bank und musste dieaufwendigen regulatorischen Rah-menbedingungen erfüllen.

Mittlerweile managt HoltenGeldanlagen von mehr als 200 Mil-lionen Euro, knapp die Hälfte da-von Kundeneinlagen. In der Anla-gestrategie steht Sicherheit vor

Rendite: „Unser Problem bestehtzurzeit darin, überhaupt erstklassi-ge Kontrahenten zu finden“, sagtHolten. Voraussetzung für eineGeldanlage ist eine Ratingeinstu-fung von mindestens A auf derS&P-Skala und eine positive Ein-schätzung der konzerninternen Ri-sikoabteilung.

Für 2012 steht das Thema Sepaoben auf der Agenda. „Jetzt, wodas Enddatum für nationale Syste-me feststeht, können wir die Um-stellung endlich angehen“, sagtHolten. Lastschriften nutzt derKonzern weniger, die Umstellungvon Überweisungen ist daher diegrößere Herausforderung. Das ehr-geizige Ziel: „Ende dieses Jahreswollen wir die Migration im Kon-zern abschließen.“

Dass er viele Themen sowohldurch die Corporate- als auchdurch die Bankenbrille betrachtenkann, macht für den gelerntenBankkaufmann Holten inzwischenden Charme des Wirecard-Treasuryaus. „Die Mischung macht es be-sonders reizvoll“, sagt er. „MeinenJob mache ich jedenfalls nach zehnJahren immer noch gern.“ sar

Doppelte SichtweiseThorsten Holten managt die Zahlungen der Wirecard-Gruppe

Thorsten Holten arbeitet seit 2002 bei Wirecard,wo er zunächst den Aufbau des Treasury verant-wortete. Als Executive Vice President unterstützter mit acht Kollegen die gesamte Gruppe.

Wirecard

Ex-Treasurer BarbaraPotisk wird RHI-CFO

Barbara Potisk wird zum 1. Aprilneuer Finanzvorstand des österrei-chischen FeuerfestunternehmensRHI. Die 43-Jährige wird die Berei-che Controlling, Accounting, Steu-ern, IT, Treasury, Investor Relationsund Risk Management leiten. Siefolgt Mark J. Eckhout nach, der indiesem Tagen aus dem Vorstandausscheidet und Unternehmensan-gaben zufolge eine Aufgabe in derEntwicklung des US-amerikani-schen Marktes für den RHI-Kon-zern übernehmen wird. Eckhoutwar seit Februar 2011 Finanzvor-stand des Feuerfestkonzerns. Bar-bara Potisk startete ihre Karriere imInvestmentbanking der Creditan-stalt. Danach wechselte die gebürti-ge Steirerin als Group Treasurer zuBöhler-Uddeholm. Seit dem Jahr2007 ist sie bei RHI als Leiterin desBereichs Finance & Investor Relati-ons tätig. sap

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News

9 | RisikomanagementAusgabe 06 | 29. März 2012

DerTreasurer

Firmenpleiten 2012 weiterrückläufigDer Bundesverband der Deut-schen Volksbanken und Raiff-eisenbanken (BVR) rechnetfür 2012 mit einem Rückgangder Unternehmensinsolven-zen in Deutschland um 0,3%auf rund 30.000. Im Jahr2011 waren die Unterneh-mensinsolvenzen noch um5,9% auf 30.099 gesunken.

Risikomanager erwarten Rezession in EuropaEiner aktuellen Umfrage zu-folge erwarten acht von zehnKreditrisikomanagern für die-ses Jahr eine Kontraktion derWirtschaftsleistung in Euro-pa. Auf Länderebene herun-tergebrochen, sind sich 100%der Befragten in Spanien undPortugal sicher, dass ihr Landin eine Rezession schlitternwerde; in der DACH-Regionglaubt nur ein Viertel an einsolches Szenario.

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Natural Hedging dominiert

Unternehmen setzen bei der Absi-cherung von Währungsrisiken vorallem auf Natural Hedging. Dasgeht aus einer aktuellen Studie vonRoland Berger hervor, in der das Finanzierungsverhalten von Unter-nehmen weltweit untersucht wur-de. Finanzderivate spielen dagegennur eine untergeordnete Rolle. Fürviele Unternehmen seien diese Pro-dukte zu inflexibel und komplex,heißt es in der Studie. In Westeuro-pa ist der Anteil derer, die Wäh-rungsrisiken mit Finanzderivatenabsichern, mit 29 Prozent noch amgrößten.

Beim Management von Zinsri-siken spielen Hedging-Strategiendagegen eine größere Rolle: 28Prozent der befragten Unterneh-men aus Westeuropa schützen sichauf diese Weise gegen steigendeZinsen. Für 34 Prozent sind langfristige Zinsbindungen dasMittel der Wahl. Ebenso viele gaben an, Zinsrisiken gar nicht ab-zusichern. ank

bzw. die im Risikomanagement ver-wendeten Absicherungen bilanzielladäquat abgebildet werden können.Gemäß dem bisher gültigen Stan-dard IAS 39 dürfen Sicherungszu-sammenhänge zumeist nur dannbilanziell abgebildet werden, wennsich diese auf Risiken vonFinanzinstru-menten, alsobeispielsweisedas Zinsrisiko einerAnleihe, beziehen. DieseEinschränkung entfälltzukünftig. Wer also zumBeispiel Flugbenzin kauft und da-bei mit einem Rohölpreis-Hedgingeine Risikokomponente sichert,darf dies bilanziell erfassen. Einschwankender, aber gehedgter Roh-ölpreis wird damit keine GuV-Aus-wirkungen mehr haben.

Auch Absicherungen, die sichauf Nettopositionen wie beispiels-weise eine Netto-US-Dollar-Expo-sition beziehen, dürfen bilanziellerfasst werden. Dabei wird der bis-herige quantitative Effektivitätstest

durch einen qualitativen Test er-setzt. Damit muss zukünftig regel-mäßig, aber nur prospektiv bewer-tet werden, ob ein Hedge effektivist. Allerdings entfällt das Wahl-recht, eine Hedging-Position aufzu-

lösen: Ist das Risikomanage-ment unverändert, ist ein

einmal begründe-ter bilanziellerHedge nichtaufzulösen, son-dern nur anzupas-sen. Ändert sich

dagegen das Risiko-management, ist die

Hedging-Beziehung zwingend auf-zulösen.

Auch wenn manche Stimmenden mit der bilanziellen Erfassungund regelmäßigen Bewertung ver-bundenen hohen Aufwand kritisie-ren, darf sich die Industrie insge-samt auf den neuen Standard freu-en. Allerdings wird die Vorfreudenoch etwas anhalten: Vor 2015dürfen die neuen Regeln nicht an-gewendet werden. kas

<< FOR T S E T ZUNG VON S E I T E 1

IASB erleichtert Hedge Accounting

iStock/Thinkstock/Getty Images

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News

10 | KommentarAusgabe 06 | 29. März 2012

DerTreasurer

Repower nutzt TechnosisRepower Systems, ein Hersteller von Windenergie-anlagen im Onshore- undOffshore-Bereich, wird künf-tig in den Bereichen Cash -management und Treasury- &Risikomanagement mit Soft-waremodulen von Technosisarbeiten. IAS/IFRS- Reportingund Hedge- Accounting seienwichtige Entscheidungskrite-rien bei der Softwareauswahlgewesen.

Insolvenz in EigenregieDer Vorstand darf den Holzverarbeiter Pfleiderer inder Insolvenz selbst sanieren.Das Amtsgericht Düsseldorfgab gestern dem Antrag desUnternehmens auf eine Insol-venz in Eigenverwaltungstatt, teilte Pfleiderer mit.Horst Piepenburg, ein Sanie-rungsexperte, wurde zumvorläufigen Sachwalter be-stellt.

Der Fall PfleidererKommentar zur Insolvenz des Holzverarbeiters

Am Ende war eineinzelnes Gerichtfür die Pleite desTraditionsunter-nehmens Pflei -derer verantwort-lich. Das Ober-l a nd e s g e r i c h t

Frankfurt am Main hat in dieserWoche in zweiter Instanz den An-leihegläubigern widersprochen, diesich für einen Zinsverzicht und denTausch der Schulden in Aktien ein-gesetzt hatten. Das neue Schuldver-schreibungsgesetz, das seit 2009Mehrheitsentscheidungen bei Gläu-bigerentscheidungen erlaubt, hättedas möglich gemacht. Dieser Ver-zicht war als Teil des Umbaus dergesamten Passivseite von Pfleiderergeplant. Damit hätte der angeschla-gene Holzverarbeiter aus Bayerneine Chance auf einen Neustart ge-habt – und vor allem die Wirren ei-ner Insolvenz vermieden. DiesemKonzept hatten über 90 Prozent derPfleiderer-Aktionäre und eine

deutliche Mehrheit der Gläubigerzugestimmt.

Wie plausibel der Richterspruchist, wird unter Juristen bereits heißdiskutiert. Ganz sicher bewegt sichder Richter mit seiner Entscheidungnoch in der alten Restrukturie-rungswelt, in dem die Rechte Einzelner mehr zählen als das gro-ße Ganze. Dies führte in der Ver-gangenheit regelmäßig dazu, dasskleine Gruppen von Aktionärenoder Gläubigern die Notlage derUnternehmen ausnutzen und sie erpressen konnten. Sanierungs -willige haben bei Anleiherestruk -turierungen deshalb immer wieder englisches Recht herangezogen,Stichwort „Scheme-of-Arrange-ment“ oder „Centre of Main In -terest“. Man kann nur hoffen, dassdie Entscheidung des Oberlandes -gerichts Frankfurt am Main eineder letzten ihrer Art war: Sie hilftweder Pfleiderer noch den Gläubi-gern einer – de facto – wertlosenAnleihe. mad

IMPRESSUM

RedaktionMarkus Dentz (mad, verantwortlich), Andreas Knoch (ank), Anne-Kathrin Meves (akm),Sabine Paulus (sap), Sabine Reifenberger (sar),Katharina Schlüter (kas), Desirée Backhaus (deb)

VerlagHerausgeber: FINANCIAL GATES GmbHGeschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach60326 Frankfurt am MainMainzer Landstraße 199HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am MainTelefon: (069) 75 91-32 52Telefax: (069) 75 91-32 24E-Mail: [email protected]: www.derTreasurer.de

Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlosErscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)

Objektleitung: Sylvia DaunTelefon: (069) 75 91-14 82Telefax: (069) 75 91-24 95

Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun

Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES

Mitherausgeber: BELLIN GmbH, BNP Paribas,cogon AG, Deutsche Bank, ecofinance – a Reval Company, HSBC Trinkaus & BurkhardtAG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB AG, treasury executives 53° gmbh

Partner: Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG,UniCredit Bank AG

Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlagund Redaktion keine Gewähr.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.

Sascha Duis

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11 | Der Treasurer | Ausgabe 06 | 29. März 2012 ANZEIGE