Post on 18-Oct-2020
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 1
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Übersicht Diagnostik
Herz-Kreislauf-ErkrankungenChronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)Übergewicht und AdipositasDiabetes mellitusKrebserkrankungenHIV und AIDSRheumatische Erkrankungen und chronische SchmerzenNeurologische Erkrankungen
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 2
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Diagnostikverfahren – eine Übersicht
Diag
nostischer
Bereich
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Ges
un
dhei
tsve
rhal
ten
,
ein
sch
ließ
lich
Beh
and-
lun
gsad
här
enz
Erf
assu
ng
des
Ges
un
dhei
ts-
verh
alte
ns
(FE
G)
Ern
ähru
ng
30bi
s45
Min
ute
nE
rfas
sun
gvo
nÄ
nde
run
gs-
inte
nti
onen
un
dw
ahrg
enom
-
men
enB
arri
eren
,gee
ign
et
zur
Th
erap
iepl
anu
ng
Kog
nit
ive
Lei
stu
ng
Min
i-M
enta
l-St
ate
!O
rien
tier
un
g
!G
edäc
htn
is
!A
ufm
erks
amke
it
!Sp
rach
e
!vi
suel
l-rä
um
lich
es
Vor
stel
lun
gsve
rmög
en
10M
inu
ten
ökon
omis
che
un
dzu
verl
ässi
ge
Ers
tdia
gnos
tik
von
Bee
intr
äch
-
tigu
nge
nde
rko
gnit
iven
Lei
s-
tun
gsfä
hig
keit
Kra
nkh
eits
-
vera
rbei
tun
g
Frei
burg
erFr
ageb
ogen
zur
Kra
nkh
eits
vera
rbei
tun
g(F
KV
)
Lan
gfor
m:F
KV
102
Ku
rzfo
rmen
:FK
V-L
IS-F
E
(Fre
mde
insc
hät
zun
g)
FKV
-LIS
-SE
(Sel
bste
insc
hät
zun
g)
102
Item
s,12
Skal
en
35It
ems,
5Sk
alen
35It
ems,
5Sk
alen
10bi
s30
Min
ute
n
5bi
s15
Min
ute
n
5bi
s15
Min
ute
n
Kra
nkh
eits
vera
rbei
tun
gin
den
Ber
eich
enK
ogn
itio
n,E
mot
ion
un
dV
erh
alte
n
Ärg
erSt
ate-
Tra
it-Ä
rger
ausd
ruck
sin
ven
tar
(ST
AX
I)
35It
ems
10M
inu
ten
Erf
assu
ng
von
situ
atio
nsb
ezo-
gen
emÄ
rger
un
dvi
erÄ
rger
-
Dis
posi
tion
en
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 3
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Diag
nostischer
Bereich
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Diag
nostikvonAn
gstun
dDe
pression
An
gst/
Dep
ress
ion
Hos
pita
lAn
xiet
yan
dD
epre
ssio
n
Scal
e(H
AD
S-D
)
Bec
kD
epre
ssio
ns
Inve
nta
r(B
DI)
Allg
emei
ne
Dep
ress
ion
sska
la
(AD
S)
Bec
kD
epre
ssio
nIn
ven
tory
for
Pri
mar
yC
are
(BD
I-P
C)
PR
IME
-MD
(deu
tsch
:PH
Q-D
)
Ku
rzfo
rm(n
ur
An
gst
un
d
Dep
ress
ion
)
Kom
plet
tfor
m(B
andb
reit
e
psyc
his
cher
Stör
un
gen
)
14It
ems,
2Sk
alen
21It
ems
7It
ems
15It
ems
78It
ems
2bi
s5
Min
ute
n
10bi
s15
Min
ute
n
5M
inu
ten
3M
inu
ten
10M
inu
ten
gut
geei
gnet
zur
Dif
fere
nti
al-
diag
nos
tik,
daau
fsom
atis
che
Sym
ptom
eve
rzic
hte
tw
ird
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 4
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Einzelne Fragebögen
Fragebogen zur Erfassung des Gesundheitsverhaltens (FEG)! vollstandardisiertes Selbstbeurteilungsverfahren zur Erhebung von gesundheitsbezo-
genen Verhaltensweisen, Einstellungen und anderen gesundheitsrelevanten Aspekten
! Bereiche: Ernährung, Rauchen, Alkohol, Bewegung, Medikamente, Schlaf und All-
gemeines Wohlbefinden/Probleme, Umgang mit Gesundheit und Krankheit auch ge-
trennte Erhebung der Einzelbereiche möglich (modularer Aufbau)
! für jeden Bereich werden die funktionalen Verknüpfungen und Bewertungen erho-
ben
! Die Erfassung von Änderungsintentionen und wahrgenommenen Hilfen und Barrie-
ren kann auch als Grundlage für Einzelberatungen dienen
! Die Auswertung und Darstellung der Ergebnisse erfolgt über ein im Lieferumfang
enthaltenes computergestütztes Auswertungsprogramm
Einzelne Fragebögen zur psychologischen Diagnostik
Mini-Mental-State (MMST)! ökonomische (durchschnittliche Bearbeitungszeit: 10 Minuten) und zuverlässige
Erstdiagnostik von Beeinträchtigungen der kognitiven Leistungsfähigkeit
! Aufgaben zu den Bereichen Orientierung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und
visuell-räumliche Vorstellung
! Kurzversion für die Diagnostik am Krankenbett (Short-MMST)
Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FKV)! Diagnostik der Krankheitsverarbeitung auf den Ebenen Kognition, Emotion und
Verhalten
! Ausführliches Instrument (FKV 102), 102 Items und 12 Skalen
! Zwei Kurzformen zur Selbst- und Fremdeinschätzung (FKV-LIS-FE und -SE) mit je
35 Items und 5 Skalen.
! Kurzformen eignen sich besonders für Verlaufsmessungen
! Variable Instruktionen erlauben die Anpassung der Definition eines belastenden Er-
eignisses (Fokussierung der Krankheitsverarbeitung auf die jeweilige Diagnose)
Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), Beck Depressionsinventar (BDI), BeckDepression Inventory for Primary Care (BDI-PC), Allgemeine Depressionsskala (ADS)! in Deutschland weit verbreitete Fragebogenverfahren mit gut belegten Gütekriterien
! Vorteil der HADS und des BDI-PC: für die Untersuchung von körperlich Erkrankten
entwickelt, Verzicht auf somatische Symptome zur Erfassung der psychischen Be-
schwerden, dadurch keine Symptomüberschneidung
PRIME-MD Patient Health Questionnaire (deutsch: PHQ)! verbindet dimensionale Schweregradeinstufung der erfragten Störungsbereiche
(Komplettform: Angst- und depressive Störungen, somatoforme Beschweren, Essstö-
rungen, Suchterkrankungen; Kurzform: Angst und Depression) mit einer kriterien-
orientierten Diagnostik
! Manual und Fragebögen frei über das Internet erhältlich: http://www.klinikum.uni-
heidelberg.de/index.php?id=6274
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 5
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
State-Trait-Ärgerausducksinventar (STAXI)! ökonomisches Verfahren zur Messung der Intensität von situationsbezogenem Ärger
(Zustandsärger, 10 Items) und vier dispositionellen Ärgerdimensionen (Eigen-
schaftsärger, 10 Items; nach innen gerichteter Ärger, nach außen gerichteter Ärger,
Ärgerkontrolle, jeweils 5 Items)
! in Anlehnung an das von C.D. Spielberger konzipierte amerikanische Originalverfah-
ren entwickelt, für den deutschen Sprachraum aber völlig neu konstruiert
The Video Taped Clinical Examination for Type A Behavior(Friedman & Powell, 1984)
ZeitdruckSymptome und Eigenschaften! Selbstwahrnehmung von Zeitdruck [20]
„Glauben Sie, dass Sie häufig anliegende Arbeiten unter Zeitdruck erledigen müs-
sen?“
! Rückmeldung anderer, die Dinge langsamer anzugehen [15]
„Sagt Ihnen Ihr Partner, Ehegatte oder Ihre Freunde, dass Sie die Dinge langsamer
angehen sollen, weniger angespannt und lockerer zu sein?“
! Hastiges Gehen [5], Essen [5] oder den Tisch verlassen [5]
„Gehen Sie schnell?“; „Essen Sie schnell?“
! Mehrere Dinge zugleich tun [5 bis 15]
„Gucken Sie manchmal TV, lesen dabei Zeitung und essen gleichzeitig?“ [5]
„Erledigen Sie Ihre Post, während Sie gleichzeitig ein Telefongespräch führen?“ [5]
„Sind Sie regelmäßig in Gedanken bei der Erledigung anderer Dinge, während Sie
scheinbar Ihrem Partner/Gatten oder anderen Gesprächspartnern zuhören?“ [5]
! Intensives Unbehagen, Schlange zu stehen [10]
„Macht es Ihnen etwas aus, beim Einkaufen vor der Kasse Schlange zu stehen, auf
den Einlass bei einer Vorstellung zu warten oder beim Eintritt in ein Restaurant auf
einen Tisch warten zu müssen?“
! Unbedingte Pünktlichkeit [10]
„Wenn Sie eine Verabredung treffen, z. B. für 16.00 Uhr, sind Sie dann pünkt-
lich?“(Beispiele für Typ-A-Antworten: „Ich bin auf jeden Fall immer pünktlich“; „Ich
bin immer pünktlich, und ich finde es nicht in Ordnung, wenn man mich warten
lässt“. Beispiel für Typ B: „Ich versuche in der Regel, pünktlich zu sein …“)
! Seltenes Tagträumen [10]
„Haben Sie ab und zu Zeit, in den Tag zu träumen, sich an vergangene Ereignisse
oder Momente zu erinnern, sich ganz auf das Aussehen einer Blume, eines Baums,
eines Vogels oder anderer Tiere zu konzentrieren?“ (Typ-A-Score, wenn keine dieser
Möglichkeiten als erfahren angegeben wird)
Psychomotorische AnzeichenBeispiele
! andauernde Anspannung in der Gesichtsmuskulatur (M. frontalis, M. maxillomasse-
ter, M. orbicularis) [20]
! rasche Aufwärtsbewegung der Augenbrauen (wenn vorhanden, taucht sie 3- bis 10-
mal während des 20-minütigen Interviews auf) [5]
! rasches Heben der Schultern (taucht meistens im Zusammenhang mit Augenbrau-
enheben auf) [5]
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 6
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
! gespannte Körperhaltung [5]
Für die folgenden Items: Der Interviewer provoziert durch langsames, zögerliches
und redundantes Fragen einer uninteressanten Nichtigkeit die Unterbrechung und
ungeduldige Vervollständigung eines Satzes; wenn dies wenigstens zweimal bei drei
Anläufen passiert, werden die Punkte vergeben.
! schnelles Sprechen (140 oder mehr Wörter pro Minute) [10]
! Vorantreiben der Sprechgeschwindigkeit des Interviewers (auch paraverbal durch
Äußerungen wie „Hmmm“ oder „Ahaa?“) [20]
! Prolepsie (Vorwegnahme und Beantwortung eines Arguments, bevor dies der Ge-
sprächspartner geäußert hat) [20]
! hörbares Luftholen beim Sprechen [10]
! seufzendes Ausatmen [5 bis 20]
! häufiger Lidschlag (mehr als 25-mal pro Minute) [5]
FeindseligkeitBeispiele für Symptome und Eigenschaften
! Unduldsamkeit, leichte Irritierbarkeit beim Autofahren [10]
„Nervt Sie das Autofahren, besonders bei täglichen Strecken?”
„Haben Sie schon mal gesagt bekommen, langsamer zu fahren und sich zu beruhi-
gen?”
„Verfluchen Sie andere Verkehrsteilnehmer?”
Ablehnung von Altruismus als Konzept [5]
„Glauben Sie, dass andere Menschen grundsätzlich unehrlich und nur auf ihren
eigenen Vorteil bedacht sind?”
! Schlaflosigkeit aufgrund von Frustration und Ärger [10]
„Finden Sie es häufig schwierig, ein- oder durchzuschlafen, weil Sie daran denken
müssen, was eine andere Person getan hat?”
! eheliche/partnerschaftliche Schwierigkeiten [15]
„Finden Sie, dass Ihr Partner(in) sich wie im Wettbewerb zu Ihnen verhält und oft
kritisch Ihnen gegenüber ist?”
! Zähneknirschen [25]
„Knirschen Sie (nachts) mit den Zähnen?”
„Hat Ihnen Ihr Zahnarzt mal gesagt, dass Sie mit den Zähnen knirschen?”
! leichte Irritierbarkeit aufgrund geringfügiger Versäumnisse oder Fehler anderer [15]
(eine schnelle Antwort, in der triviale Ärgernisse aufgelistet werden, z. B. Straßenver-
kehr, Unaufmerksamkeit in Einkaufsläden etc.)
Psychomotorische AnzeichenBeispiele
! feindseliger Gesichtsausdruck (Stirn, Kiefer, Augen) [25]
! häufiges, Tic-haftes Zurückziehen des oberen (und manchmal auch unteren) Augen-
lids [25]
! feindselige Stimm-Merkmale (hart, rau, laut) [25]
! häufiges, Tic-haftes Zurückziehen der Mundwinkel [25]
! geballte Faust während des Interviews [5]
! feindseliges Lachen (kurzes, unangenehmes, explosives, ironisches Lachen) [10]
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 7
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Anmerkung zum Scoring: Die entsprechenden Werte sind in eckigen Klammern ange-
geben. Auf der Grundlage des Gesamtwertes gilt nach Friedman & Powell (1984) fol-
gende Einstufung:
! 0 bis 45: kein Typ-A-Verhalten, geringe Wahrscheinlichkeit einer verfrühten Koro-
narsklerose
! 45 bis 99: Typ-A-Verhalten vorhanden, aber nicht notwendigerweise Koronare Herz-
krankheit
! 100 bis 149: deutlich ausgeprägtes Typ-A-Verhalten mit Koronarer Herzkrankheit
! 150 bis 400: schwere Ausprägung
(Friedman, M. & Powell, L. [1984]. The diagnosis and quantitative assessment of Type A
behavior: Introduction and description of the videotaped structured interview. Integra-
tive Psychiatry, July, 123–129)
Screening-Fragen zur differentialdiagnostischen Einordnung von Angst-und Depressionssymptomen
Wenn eine oder mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet werden sollte, deu-
tet dies auf eine Angststörung oder eine depressive Störung hin. Als Zeitraum gelten die
vergangenen vier Wochen.
Angst! Waren Sie besonders ängstlich und nervös?
! Haben Sie sich Sorgen über viele verschiedene Dinge gemacht?
! Hatten Sie eine Panikattacke (d. h. plötzlich auftretende, intensive Angst)?
Depression! Haben Sie Lust und Interesse an Dingen verloren, die Ihnen sonst Freude gemacht
haben?
! Waren Sie niedergeschlagen, deprimiert und hoffnungslos?
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 8
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Diagnostikverfahren – eine Übersicht
Diag
nostischer
Bereich
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/
Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Kog
nit
ive
Leis
tun
gM
ini-
Men
tal-
Stat
e!
Ori
enti
eru
ng
!G
edäc
htn
is
!A
ufm
erks
amke
it
!Sp
rach
e
!vi
suel
l-rä
um
lich
esV
or-
stel
lun
gsve
rmög
en
10M
inu
ten
ökon
omis
che
un
dzu
verl
ässi
-
geE
rstd
iagn
osti
kvo
nB
eein
-
träc
hti
gun
gen
der
kogn
itiv
en
Leis
tun
gsfä
hig
keit
Kra
nkh
eits
vera
rbei
tun
gFr
eibu
rger
Frag
ebog
enzu
r
Kra
nkh
eits
vera
rbei
tun
g(F
KV
)
Lan
gfor
m:F
KV
102
Ku
rzfo
rmen
:FK
V-L
IS-F
E
(Fre
mde
insc
hät
zun
g)
FKV
-LIS
-SE
(Sel
bste
insc
hät
zun
g)
102
Item
s,12
Skal
en
35It
ems,
5Sk
alen
35It
ems,
5Sk
alen
10bi
s30
Min
ute
n
5bi
s15
Min
ute
n
5bi
s15
Min
ute
n
Kra
nkh
eits
vera
rbei
tun
gin
den
Ber
eich
enK
ogn
itio
n,
Em
otio
nu
nd
Ver
hal
ten
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 9
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Diag
nostischer
Bereich
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/
Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Diag
nostikvonAn
gstun
dDe
pression
An
gst/
Dep
ress
ion
Hos
pita
lAn
xiet
yan
dD
epre
ssio
n
Scal
e(H
AD
S-D
)
Bec
kD
epre
ssio
ns
Inve
nta
r(B
DI)
Allg
emei
ne
Dep
ress
ion
sska
la
(AD
S)
Bec
kD
epre
ssio
nIn
ven
tory
for
Pri
mar
yC
are
(BD
I-P
C)
PR
IME
-MD
(deu
tsch
:PH
Q-D
)
Ku
rzfo
rm(n
ur
An
gst
un
d
Dep
ress
ion
)
Kom
plet
tfor
m(B
andb
reit
e
psyc
his
cher
Stör
un
gen
)
14It
ems,
2Sk
alen
21It
ems
7It
ems
15It
ems
78It
ems
2bi
s5
Min
ute
n
10bi
s15
Min
ute
n
5M
inu
ten
3M
inu
ten
10M
inu
ten
gut
geei
gnet
zur
Dif
fere
nti
al-
diag
nos
tik,
daau
fsom
atis
che
Sym
ptom
eve
rzic
hte
tw
ird
Lebe
nsq
ual
ität
StG
eorg
e’s
Res
pira
tory
Qu
esti
onn
aire
(SG
RQ
)
Qu
alit
y-of
-Lif
efo
rR
espi
rato
ry
Illn
ess
Qu
esti
onn
aire
(QO
L-R
IQ)
76It
ems
55It
ems
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 10
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Einzelne Fragebögen
Mini-Mental-State (MMST)! ökonomische (durchschnittliche Bearbeitungszeit: 10 Minuten) und zuverlässige
Erstdiagnostik von Beeinträchtigungen der kognitiven Leistungsfähigkeit
! Aufgaben zu den Bereichen Orientierung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und
visuell-räumliche Vorstellung
! Kurzversion für die Diagnostik am Krankenbett (Short-MMST)
Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FKV)! Diagnostik der Krankheitsverarbeitung auf den Ebenen Kognition, Emotion und
Verhalten
! ausführliches Instrument (FKV 102) mit 102 Items und 12 Skalen
! Zwei Kurzformen zur Selbst- und Fremdeinschätzung (FKV-LIS-FE und -SE) mit je
35 Items und 5 Skalen
! Kurzformen eignen sich besonders für Verlaufsmessungen
! Variable Instruktionen erlauben die Anpassung der Definition eines belastenden
Ereignisses (Fokussierung der Krankheitsverarbeitung auf die jeweilige Diagnose).
Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), Beck Depressionsinventar (BDI), BeckDepression Inventory for Primary Care (BDIPC), Allgemeine Depressionsskala (ADS)! in Deutschland weit verbreitete Fragebogenverfahren mit gut belegten Gütekriterien
! Vorteil der HADS und des BDIPC: für die Untersuchung von körperlich Erkrankten
entwickelt, Verzicht auf somatische Symptome zur Erfassung der psychischen Be-
schwerden, dadurch keine Symptomüberschneidung
PRIME-MD Patient Health Questionnaire (deutsch: PHQ)! verbindet dimensionale Schweregradeinstufung der erfragten Störungsbereiche
(Komplettform: Angst- und depressive Störungen, somatoforme Beschweren, Essstö-
rungen, Suchterkrankungen; Kurzform: Angst und Depression) mit einer kriterien-
orientierten Diagnostik
! Manual und Fragebögen frei über das Internet erhältlich: http://www.klinikum.uni-
heidelberg.de/index.php?id=6274
St George’s Respiratory Questionnaire, Quality-of-Life for Respiratory Illness Question-
naire! Verfahren zur Einschätzung der Lebensqualität, besonders für den Einsatz bei Patien-
ten mit eingeschränkter Lungenfunktion (COPD, Asthma, Lungenkrebs) geeignet
! Wegen der Unheilbarkeit von COPD ist die Beurteilung von verschiedenen Lebens-
qualitätsbereichen sowohl für die Therapieplanung als auch die therapiebegleitende
Diagnostik wichtig.
! Bislang liegen keine validierten deutschsprachigen Versionen vor.
Screening-Fragen zur differentialdiagnostischen Einordnung von Angst-und Depressionssymptomen
Wenn eine oder mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet werden sollte, deu-
tet dies auf eine Angststörung oder eine depressive Störung hin. Als Zeitraum gelten die
vergangenen vier Wochen.
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 11
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Angst! Waren Sie besonders ängstlich und nervös?
! Haben Sie sich Sorgen über viele verschiedene Dinge gemacht?
! Hatten Sie eine Panikattacke (d. h. plötzlich auftretende, intensive Angst)?
Depression! Haben Sie Lust und Interesse an Dingen verloren, die Ihnen sonst Freude gemacht
haben?
! Waren Sie niedergeschlagen, deprimiert und hoffnungslos?
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 12
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Übergewicht und Adipositas
Diagnostikverfahren – eine Übersicht
Messinstrumente Bereiche/Skalen Durchführungsdauer Bemerkungen
Eating Disorder
Examination
(EDE)
Klassifikation und
Erfassung von ess-
gestörtem Verhalten
45 Minuten Strukturiertes
Experteninter-
view, geeignet
zur Diagnostik
bei Jugendlichen
und Erwachse-
nen
Eating Disorder
Inventory-2
(EDI-2)
mehrdimensionale Be-
schreibung der
spezifischen Psycho-
pathologie von Ess-
störungen mit den
Skalen:
! Schlankheitsstreben
! Bulimie
! Unzufriedenheit
mit dem Körper
! Ineffektivität
! Perfektionismus
! Misstrauen
! Interozeptive
Wahrnehmung
! Angst vor dem Er-
wachsenwerden
! Askese
! Impulsregulation
! Soziale Unsicher-
heit
20 bis 25 Minuten Fragebogen,
geeignet zur
Eingangs- und
therapiebeglei-
tenden Diagnos-
tik
Fragebogen zum
Essverhalten
(FEV)
! kognitive Kontrolle
! Störbarkeit des
Essverhaltens
! erlebte Hunger-
! gefühle
15 Minuten Fragebogen,
geeignet für
Jugendliche und
Erwachsene
Einzelne Fragebögen
Eating Disorder Examination! strukturiertes Experteninterview zur Diagnostik essgestörter Verhaltensweisen
! Klassifikation und Erfassung der spezifischen Psychopathologie von Essstörungen
! geeignet für die Diagnostik bei Jugendlichen und Erwachsenen
Eating Disorder Inventory-2 (EDI-2)! Standardverfahren zur mehrdimensionalen Beschreibung der spezifischen Psychopa-
thologie von Essstörungen
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 13
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
! geeignet zur Eingangsdiagnostik vor Beginn einer Psychotherapie für die differenzier-
te Therapieplanung oder im weiteren Verlauf zur Veränderungsmessung geeignet für
klinische Studien zur Evaluation von Psychotherapie oder Pharmakotherapie von
Essstörungen
! Dimensionen: Schlankheitsstreben, Bulimie, Unzufriedenheit mit dem Körper, Inef-
fektivität, Perfektionismus, Misstrauen, Interozeptive Wahrnehmung, Angst vor dem
Erwachsenwerden, Askese, Impulsregulation und Soziale Unsicherheit
Fragebogen zum Essverhalten (FEV)! Drei Dimensionen des menschlichen Essverhaltens: (1) kognitive Kontrolle des Ess-
verhaltens, gezügeltes Essen, (2) Störbarkeit des Essverhaltens und (3) erlebte Hun-
gergefühle
! Kognitive Kontrolle des Essverhaltens bzw. das gezügelte Essen wird als entscheiden-
der Bedingungsfaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen
angesehen, gilt aber andererseits als angestrebtes Wunschziel der Adipositas-Thera-
pie.
! Von entscheidender Bedeutung ist die Störbarkeit des Essverhaltens durch emotiona-
le oder situative Auslöser.
Gewichtskategorien, BMI und Erkrankungsrisiko
Kategorie Body-Mass-Index (BMI) Risiko für Begleiterkrankungen
Untergewicht < 18,5 niedrig
Normalgewicht 18,5 bis 24,9 durchschnittlich
Übergewicht 25 bis 29,9 gering erhöht
Adipositas Grad I 30 bis 34,5 erhöht
Adipositas Grad II 35 bis 39,9 hoch
Adipositas Grad III 40 und höher sehr hoch
Zur BMI-Perzentile für Jungen und Mädchen empfiehlt sich folgende Internet-Adresse:
http://www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/ppt_adipositas.pdf
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 14
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Diabetes mellitus
Diagnostikverfahren – eine Übersicht
Diab
etes-spe
zifische
Frag
ebög
en
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
IPC
-Dia
bete
s-Fr
ageb
ogen
Der
IPC
-D1
erfa
sst
die
kran
khei
tssp
ezif
i-sc
hen
Kon
trol
lübe
rzeu
gun
gen
von
Pat
ien
ten
mit
Typ
-1-D
iabe
tes
mel
litu
s.M
it29
Item
sm
isst
erdi
eD
imen
sion
en!
Inte
rnal
ität
!A
rztb
ezog
ene
Ext
ern
alit
ät!
Un
vorh
erse
hba
rkei
t!
Glü
cku
nd
Zu
fall
kein
eA
nga
ben
Pat
ien
ten
mit
Typ
-1-D
iabe
tes
mel
litu
sab
14Ja
hre
n.E
inze
l-u
nd
Gru
ppen
test
.V
erw
endu
ng
inde
ran
gew
andt
enFo
r-sc
hu
ng
un
dP
raxi
sde
rT
her
apie
des
Typ
-1-D
iabe
tes
mel
litu
s,in
sbes
onde
rein
den
Ber
eich
enSc
hu
lun
gu
nd
Ber
a-tu
ng.
Dia
bete
s-W
isse
ns-
Tes
t:T
yp-I
(DW
T)
Lan
gfor
m:6
6M
ult
iple
-Res
pon
se-I
tem
szu
folg
ende
nel
fBer
eich
en:
!U
rsac
hen
un
dP
ath
oph
ysio
logi
e!
Insu
linu
nd
Insu
linw
irku
ng
!In
sulin
inje
ktio
nu
nd
-lag
eru
ng
!E
rnäh
run
g!
Kör
perl
ich
eB
eweg
un
g!
Stof
fwec
hse
lsel
bstk
ontr
olle
!H
yper
glyk
ämie
!H
ypog
lykä
mie
!E
rkra
nku
nge
n!
Insu
linan
pass
un
g!
Folg
esch
äden
Ku
rzfo
rm:3
0M
ult
iple
-Res
pon
se-I
tem
s,di
evo
ral
lem
beh
andl
un
gsre
leva
nte
Asp
ekte
erfa
ssen
.
30bi
s40
Min
ute
n
10bi
s20
Min
ute
n
Juge
ndl
ich
eab
12Ja
hre
nu
nd
Erw
ach
-se
ne.
Ver
wen
dun
gzu
rD
iagn
osti
kde
sT
heo
rie-
un
dB
ehan
dlu
ngs
wis
sen
szu
mT
yp-1
-Dia
bete
svo
nB
etro
ffen
en,d
eren
An
geh
örig
enu
nd
med
izin
isch
enB
e-h
andl
ern
,zu
rE
ntw
ickl
un
gvo
nD
iabe
-te
s-Sc
hu
lun
gspr
ogra
mm
enu
nd
zude
ren
Eva
luat
ion
,wei
terh
inzu
mV
ergl
eich
un
-te
rsch
iedl
ich
erSc
hu
lun
gsm
odel
leu
nd
zur
Th
erap
ie-Q
ual
ität
skon
trol
le.
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 15
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Diab
etes-spe
zifische
Frag
ebög
en
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Hyp
ogly
käm
ie-A
ngs
tin
ven
tar
!A
ngs
tau
slös
un
g
!A
ngs
tman
ifes
tati
on
!A
ngs
tbew
älti
gun
g
!A
ngs
tsta
bilis
ieru
ng
kein
eA
nga
ben
diff
eren
zier
teE
rfas
sun
gvo
nau
slös
ende
n
un
dau
frec
hte
rhal
ten
den
Fakt
oren
der
Hyp
ogly
käm
ie-A
ngs
t
Bar
rier
ende
rIn
sulin
ther
apie
(BIT
)
fün
fSka
len
zur
Erf
assu
ng
mög
lich
erH
inde
r-
nis
sefü
rdi
eA
kzep
tan
zei
ner
indi
zier
ten
Insu
linth
erap
ie:
!In
jekt
ion
san
gst
!P
osit
ive
insu
linbe
zoge
ne
Erg
ebn
is-
erw
artu
nge
n
!E
rwar
tete
Übe
rfor
deru
ng
durc
hei
ne
Insu
linth
erap
ie
!St
igm
atis
ieru
ng
durc
hIn
sulin
spri
tzen
!H
ypog
lykä
mie
-An
gst
kein
eA
nga
ben
Diag
nostikgestörten
Essverhaltens
Eat
ing
Dis
orde
rE
xam
inat
ion
(ED
E)
Kla
ssif
ikat
ion
un
dE
rfas
sun
gvo
n
essg
estö
rtem
Ver
hal
ten
45M
inu
ten
Stru
ktu
rier
tes
Exp
erte
nin
terv
iew
geei
g-
net
zur
Dia
gnos
tik
beiJ
uge
ndl
ich
enu
nd
Erw
ach
sen
en
Eat
ing
Dis
orde
rIn
ven
tory
-2
(ED
I-2)
meh
rdim
ensi
onal
eB
esch
reib
un
gde
rsp
ezif
i-
sch
enP
sych
opat
hol
ogie
von
Ess
stör
un
gen
mit
den
Skal
en:
20bi
s25
Min
ute
nFr
ageb
ogen
,gee
ign
etzu
rE
inga
ngs
dia-
gnos
tik
un
dzu
rth
erap
iebe
glei
ten
den
Dia
gnos
tik
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 16
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Diab
etes-spe
zifische
Frag
ebög
en
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
!Sc
hla
nkh
eits
stre
ben
!B
ulim
ie
!U
nzu
frie
den
hei
tm
itde
mK
örpe
r
!In
effe
ktiv
ität
!P
erfe
ktio
nis
mu
s
!M
isst
rau
en
!In
tero
zept
ive
Wah
rneh
mu
ng
!A
ngs
tvo
rde
mE
rwac
hse
nw
erde
n
!A
skes
e
!Im
puls
regu
lati
on
!So
zial
eU
nsi
cher
hei
t
Frag
ebog
enzu
mE
ssve
rhal
ten
(FE
V)
!K
ogn
itiv
eK
ontr
olle
!St
örba
rkei
tde
sE
ssve
rhal
ten
s
!E
rleb
teH
un
gerg
efü
hle
15M
inu
ten
Frag
ebog
en,g
eeig
net
für
Juge
ndl
ich
e
un
dE
rwac
hse
ne
Diag
nostikvonAn
gstun
dDe
pression
Hos
pita
lAn
xiet
yan
d
Dep
ress
ion
Scal
e(H
AD
S-D
)
14It
ems:
2Sk
alen
2bi
s5
Min
ute
ngu
tge
eign
etzu
rD
iffe
ren
tial
diag
nos
tik,
daau
fsom
atis
che
Sym
ptom
eve
rzic
hte
t
wir
d
Bec
kD
epre
ssio
ns
Inve
nta
r
(BD
I)
21It
ems
10bi
s15
Min
ute
n
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 17
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Diab
etes-spe
zifische
Frag
ebög
en
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Bec
kD
epre
ssio
nIn
ven
tory
for
Pri
mar
yC
are
(BD
I-P
C)
7It
ems
gut
geei
gnet
zur
Dif
fere
nti
aldi
agn
osti
k,
daau
fsom
atis
che
Sym
ptom
eve
rzic
htet
wir
d
PR
IME
-MD
(deu
tsch
:PH
Q-D
)K
urz
form
(nu
rA
ngs
tu
nd
Dep
ress
ion
):
15It
ems
Kom
plet
tfor
m(B
andb
reit
eps
ychi
sche
r
Stör
un
gen
):78
Item
s
3M
inu
ten
10M
inu
ten
Kom
bin
atio
ndi
men
sion
aler
un
d
kate
gori
aler
Dia
gnos
tik
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 18
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Diabetes-spezifische Fragebögen
IPC-Diabetes-Fragebogen! erfasst Diabetes-bezogene Kontrollkognitionen
! Bedeutung für die Behandlungsadhärenz
! gute Testgütekrierien
Diabetes-Wissens-Test: Typ-I (DWT)! Der Test lässt sich auf Item-Ebene oder auf der Ebene der Einzelantwort-Alternativen
auswerten, was eine besonders differenzierte Betrachtung vor allem der therapierele-
vanten Wissensdefizite ermöglicht.
! Es liegen T-Normen und Prozentränge vor für Jugendliche und Erwachsene mit
Diabetes von 12 bis 14 Jahren (N = 202), 15 bis 20 Jahren (N = 232), 21 bis 30 Jahren
(N = 178), 31 bis 50 Jahren (N = 154) und 51 bis 72 Jahren (N = 308).
Hypoglykämie-Angstinventar! differenzierte Erfassung von auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren der
Hypoglykämie-Angst
Diagnostik gestörten Essverhaltens
Eating Disorder Examination! Strukturiertes Experteninterview zur Diagnostik essgestörter Verhaltensweisen
! Klassifikation und Erfassung der spezifischen Psychopathologie von Essstörungen
! Geeignet für die Diagnostik bei Jugendlichen und Erwachsenen
Eating Disorder Inventory-2 (EDI-2)! Standardverfahren zur mehrdimensionalen Beschreibung der spezifischen Psychopa-
thologie von Essstörungen
! geeignet zur Eingangsdiagnostik vor Beginn einer Psychotherapie für die differenzier-
te Therapieplanung oder im weiteren Verlauf zur Veränderungsmessung
! geeignet für klinische Studien zur Evaluation von Psychotherapie oder Pharmakothe-
rapie von Essstörungen
! Dimensionen: Schlankheitsstreben, Bulimie, Unzufriedenheit mit dem Körper, Inef-
fektivität, Perfektionismus, Misstrauen, Interozeptive Wahrnehmung, Angst vor dem
Erwachsenwerden, Askese, Impulsregulation und Soziale Unsicherheit
Fragebogen zum Essverhalten (FEV)! Hier wird von drei Dimensionen des menschlichen Essverhaltens ausgegangen: (1)
kognitive Kontrolle des Essverhaltens, gezügeltes Essen, (2) Störbarkeit des Essverhal-
tens und (3) erlebte Hungergefühle.
! Kognitive Kontrolle des Essverhaltens bzw. das gezügelte Essen wird als entscheiden-
der Bedingungsfaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen
angesehen, gilt aber andererseits als angestrebtes Wunschziel der Adipositas-Thera-
pie.
! Von entscheidender Bedeutung ist die Störbarkeit des Essverhaltens durch emotiona-
le oder situative Auslöser.
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 19
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), Beck Depressionsinventar (BDI),
Beck Depression Inventory for Primary Care (BDI-PC)! in Deutschland weit verbreitete Fragebogenverfahren mit gut belegten Gütekriterien
! Vorteil der HADS und des BDI-PC: für die Untersuchung von körperlich Erkrankten
entwickelt; Verzicht auf somatische Symptome zur Erfassung der psychischen Be-
schwerden, dadurch keine Symptomüberschneidung
PRIME-MD Patient Health Questionnaire (deutsch: PHQ)! verbindet dimensionale Schweregradeinstufung der erfragten Störungsbereiche
(Komplettform: Angststörungen und depressive Störungen, somatoforme Beschwer-
den, Essstörungen, Suchterkrankungen; Kurzform: Angst und Depression) mit einer
kriterienorientierten Diagnostik
! Manual und Fragebögen frei über das Internet erhältlich: http://www.klinikum.uni-
heidelberg.de/index.php?id=6274
Screening-Fragen zur differentialdiagnostischen Einordnungvon Angst- und Depressionssymptomen
Wenn eine oder mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet werden sollte, deu-
tet dies auf eine Angststörung oder eine depressive Störung hin. Als Zeitraum gelten die
vergangenen vier Wochen.
Angst! Waren Sie besonders ängstlich und nervös?
! Haben Sie sich Sorgen über viele verschiedene Dinge gemacht?
! Hatten Sie eine Panikattacke (d. h. plötzlich auftretende, intensive Angst)?
Depression! Haben Sie Lust und Interesse an Dingen verloren, die Ihnen sonst Freude gemacht
haben?
! Waren Sie niedergeschlagen, deprimiert und hoffnungslos?
Gewichtskategorien, BMI und Erkrankungsrisiko
Kategorie Body-Mass-Index (BMI) Risiko für Begleiterkrankungen
Untergewicht < 18,5 niedrig
Normalgewicht 18,5 bis 24,9 durchschnittlich
Übergewicht 25 bis 29,9 gering erhöht
Adipositas Grad I 30 bis 34,5 erhöht
Adipositas Grad II 35 bis 39,9 hoch
Adipositas Grad III 40 und höher sehr hoch
Zur BMI-Perzentile für Jungen und Mädchen empfiehlt sich folgende Internet-Adresse:
http://www.kiggs.de/experten/downloads/dokumente/ppt_adipositas.pdf
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 20
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Krebserkrankungen
Diagnostikverfahren – eine Übersicht
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Diag
nostikdes
Gesun
dheitsverhaltens,einschließlichder
Behand
lung
sadhärenz
Frag
ebog
enzu
mG
esu
nd-
hei
tszu
stan
d(S
F-36
)
8D
imen
sion
enzu
körp
erlic
her
un
dps
ych
isch
erG
esu
ndh
eit:
!kö
rper
lich
eFu
nkt
ion
sfäh
igke
it
!kö
rper
lich
eR
olle
nfu
nkt
ion
!kö
rper
lich
eSc
hm
erze
n
!al
lgem
ein
eG
esu
ndh
eits
wah
rneh
mu
ng
!V
ital
ität
!so
zial
eFu
nkt
ion
sfäh
igke
it
!em
otio
nal
eR
olle
nfu
nkt
ion
!ps
ych
isch
esW
ohlb
efin
den
Ku
rzfo
rm:S
F-12
10M
inu
ten
2M
inu
ten
!M
ater
ialie
nsi
nd
für
zwei
un
ters
chie
d-
lich
eZ
eitr
äum
eer
häl
tlic
h:1
Woc
he
un
d
4W
och
en
!M
ater
ialie
nsi
nd
als
Inte
rvie
wbo
gen
,
Selb
stbe
urt
eilu
ngs
-u
nd
Frem
dbeu
r-
teilu
ngs
frag
ebog
ener
häl
tlic
h
Diag
nostikder
Kran
kheitsverarbeitung
,psychischen
Belastun
gun
dgesun
dheitsbezog
enen
Lebensqua
lität
Frei
burg
erFr
ageb
ogen
zur
Kra
nkh
eits
vera
rbei
tun
g
(FK
V)
Kra
nkh
eits
vera
rbei
tun
gin
den
Ber
eich
enK
ogn
itio
n,E
mot
ion
un
dV
erh
alte
n
Lan
gfor
m:1
2Sk
alen
,102
Item
s
10bi
s30
Min
ute
n
5bi
s15
Min
ute
n
Var
iabl
eIn
stru
ktio
nen
erla
ube
ndi
eA
npa
s-
sun
gde
rD
efin
itio
nei
nes
bela
sten
den
Ere
ig-
nis
ses
(Fok
uss
ieru
ng
der
Kra
nkh
eits
vera
r-
beit
un
gau
fdie
jew
eilig
eD
iagn
ose)
.
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 21
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Ku
rzfo
rmen
:
FKV
-LIS
-FE
(Fre
mde
insc
hät
zun
g):
5Sk
alen
,35
Item
s
FKV
-LIS
-SE
(Sel
bste
insc
hät
zun
g):
5Sk
alen
,35
Item
s
5bi
s15
Min
ute
n
10bi
s20
Min
ute
n
Frag
ebog
enzu
rE
rfas
sun
gde
s
Ges
un
dhei
tsve
rhal
ten
s(F
EG
)
!E
rnäh
run
g
!R
auch
en
!A
lkoh
ol
!B
eweg
un
g
!M
edik
amen
te
!Sc
hla
f
!al
lgem
ein
esW
ohlb
efin
den
!U
mga
ng
mit
Kra
nkh
eit
30bi
s45
Min
ute
n!
Erf
assu
ng
von
Än
deru
ngs
inte
nti
onen
un
dw
ahrg
enom
men
enB
arri
eren
,gee
ig-
net
zur
Th
erap
iepl
anu
ng
Dis
stre
ss-T
her
mom
eter
Ein
Item
inFo
rmei
ner
visu
elle
nA
nal
og-
skal
a.P
atie
nte
nw
erde
nge
frag
t,fü
rw
iebe
-
last
etsi
esi
chin
sges
amt
aktu
elle
insc
hät
zen
.
Inde
rzu
mD
isst
ress
-Th
erm
omet
erge
hö-
ren
den
Pro
blem
liste
kön
nen
Pro
blem
ein
un
ters
chie
dlic
hen
Ber
eich
enan
gege
ben
wer
den
.
!ge
rin
ger
Au
fwan
du
nd
Hin
wei
seau
fkon
-
kret
eB
elas
tun
gen
spre
chen
für
die
Eig
-
nu
ng
als
Rou
tin
e-M
onit
orin
g,in
sbes
on-
dere
beiK
rebs
-Pat
ien
ten
.
!m
äßig
eSp
ezif
ität
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 22
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Diag
nostikvonAn
gstun
dDe
pression
Hos
pita
lAn
xiet
yan
d
Dep
ress
ion
Scal
e(H
AD
S-D
)
14It
ems,
2Sk
alen
2bi
s5
Min
ute
nG
ut
geei
gnet
zur
Dif
fere
nti
aldi
agn
osti
k,da
aufs
omat
isch
eSy
mpt
ome
verz
ich
tet
wir
d
Bec
kD
epre
ssio
nsi
nve
nta
r
(BD
I)
21It
ems
10bi
s15
Min
ute
n
Bec
kD
epre
ssio
nIn
ven
tory
for
Pri
mar
yC
are
(BD
I-P
C)
7It
ems
Gu
tge
eign
etzu
rD
iffe
ren
tial
diag
nos
tik,
da
aufs
omat
isch
eSy
mpt
ome
verz
ich
tet
wir
d.
PR
IME
-MD
(deu
tsch
:
PH
Q-D
)
Ku
rzfo
rm(n
ur
An
gst
un
dD
epre
ssio
n):
15It
ems
Kom
plet
tfor
m(B
andb
reit
eps
ych
isch
er
Stör
un
gen
):78
Item
s
3M
inu
ten
10M
inu
ten
Kom
bin
atio
ndi
men
sion
aler
un
dka
tego
-
rial
erD
iagn
osti
k
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 23
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Einzelne Fragebögen
Fragebogen zur Erfassung des Gesundheitsverhaltens (FEG)! Dies ist ein vollstandardisiertes Selbstbeurteilungsverfahren zur Erhebung von ge-
sundheitsbezogenen Verhaltensweisen, Einstellungen und anderen gesundheitsrele-
vanten Aspekten.
! Folgende Bereiche werden ermittelt: Ernährung, Rauchen, Alkohol, Bewegung, Me-
dikamente, Schlaf und allgemeines Wohlbefinden/Probleme, Umgang mit Gesund-
heit und Krankheit; auch getrennte Erhebung der Einzelbereiche möglich (modularer
Aufbau).
! Für jeden Bereich werden die funktionalen Verknüpfungen und Bewertungen erho-
ben.
! Die Erfassung von Änderungsintentionen und wahrgenommenen Hilfen und Barrie-
ren kann auch als Grundlage für Einzelberatungen dienen.
! Die Auswertung und Darstellung der Ergebnisse erfolgt über ein im Lieferumfang
enthaltenes computergestütztes Auswertungsprogramm.
Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FKV)! Diagnostik der Krankheitsverarbeitung auf den Ebenen Kognition, Emotion und
Verhalten
! ausführliches Instrument (FKV 102) mit 102 Items und 12 Skalen
! zwei Kurzformen zur Selbst- und Fremdeinschätzung (FKV-LIS-FE und -SE) mit je
35 Items und 5 Skalen
! Kurzformen besonders geeignet für Verlaufsmessungen
! variable Instruktionen, dadurch Anpassung der Definition eines belastenden Ereig-
nisses möglich (Fokussierung der Krankheitsverarbeitung auf die jeweilige Diagnose)
Disstress-Thermometer! einfaches Verfahren zur Erhebung der aktuell empfundenen Belastung
! leicht verständlich: Analogskala in Form eines Thermometers
! vielseitig: Beurteilung verschiedener Problembereiche durch Problemliste
Fragebogen zum Gesundheitszustand (SF-36)! krankheitsübergreifendes Messinstrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen
Lebensqualität von Patienten
! Dimensionen, die sich konzeptuell in die Bereiche „körperliche Gesundheit“ und
„psychische Gesundheit“ einordnen lassen
! ökonomische Kurzform (SF-12)
! mitgelieferte Diskette lauffähig unter den Statistikprogrammen SAS oder SPSS
Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), Beck Depressionsinventar (BDI), BeckDepression Inventory for Primary Care (BDI-PC), Allgemeine Depressionsskala (ADS)! in Deutschland weit verbreitete Fragebogenverfahren mit gut belegten Gütekriterien
! Vorteil der HADS und des BDI-PC: für die Untersuchung von körperlich Erkrankten
entwickelt, Verzicht auf somatische Symptome zur Erfassung der psychischen Be-
schwerden, dadurch keine Symptomüberschneidung
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 24
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
PRIME-MD Patient Health Questionnaire (deutsch: PHQ)! verbindet dimensionale Schweregradeinstufung der erfragten Störungsbereiche
(Komplettform: Angst- und depressive Störungen, somatoforme Beschweren, Essstö-
rungen, Suchterkrankungen; Kurzform: Angst und Depression) mit einer kriterien-
orientierten Diagnostik
! Manual und Fragebögen frei über das Internet erhältlich: http://www.klinikum.uni-
heidelberg.de/index.php?id=6274
Screening-Fragen zur differentialdiagnostischen Einordnung von Angst-und Depressionssymptomen
Wenn eine oder mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet werden sollte, deu-
tet dies auf eine Angststörung oder eine depressive Störung hin. Als Zeitraum gelten die
vergangenen vier Wochen.
Angst! Waren Sie besonders ängstlich und nervös?
! Haben Sie sich Sorgen über viele verschiedene Dinge gemacht?
! Hatten Sie eine Panikattacke (d. h. plötzlich auftretende, intensive Angst)?
Depression! Haben Sie Lust und Interesse an Dingen verloren, die Ihnen sonst Freude gemacht
haben?
! Waren Sie niedergeschlagen, deprimiert und hoffnungslos?
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 25
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
HIV und AIDS
Diagnostikverfahren – eine Übersicht
Messinstrumente Bereiche/Skalen/Item-Anzahl
Durchführungs-dauer
Bemerkungen
Gesundheitsverhalten, einschließlich Behandlungsadhärenz
Fragebogen zur
Erfassung des
Gesundheitsver-
haltens (FEG)
! Ernährung
! Rauchen
! Alkohol
! Bewegung
! Medikamente
! Schlaf
! allgemeines Wohl-
befinden
! Umgang mit Krank-
heit
30 bis
45 Minuten
! Erfassung von
Änderungsinten-
tionen und wahr-
genommenen
Barrieren
! geeignet zur
Therapieplanung
Fragebogen zur
Differenzierten
Drogenanamnese
(FDDA)
Suchtmittelanamnese,
Konsummuster, Abhän-
gigkeits- und Miss-
brauchskriterien, Wir-
kungserwartung und
Verlangen für
! Alkohol
! Heroin und Opiate/
Opioide
! Cannabis
! Kokain und Crack
! Amphetamine und
Ecstasy
! Nikotin
60 bis
90 Minuten
20 bis 40 Minu-
ten bei Ver-
kürzung auf
einzelne Sub-
stanzen
! Modularer Auf-
bau ermöglicht
die Erfassung und
Auswertung ein-
zelner Bereiche
! Eignet sich im
klinischen Bereich
zur Diagnostik,
Therapieevalu-
ation und Ver-
laufskontrolle
und ist durch sein
breites Informa-
tionsspektrum
auch gut als For-
schungsinstru-
ment einsetzbar.
Krankheitsverarbeitung
Freiburger Frage-
bogen zur Krank-
heitsverarbeitung
(FKV)
Krankheitsverarbeitung
in den Bereichen Kogni-
tion, Emotion und Ver-
halten
Langform: 12 Skalen,
102 Items
Kurzformen:
FKV-LIS-FE (Fremd-
einschätzung):
5 Skalen, 35 Items
10 bis
30 Minuten
5 bis
15 Minuten
5 bis
15 Minuten
10 bis
20 Minuten
Variable Instruk-
tionen erlauben die
Anpassung der
Definition eines be-
lastenden Ereignisses
(Fokussierung der
Krankheitsverarbei-
tung auf die jeweilige
Diagnose)
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 26
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrumente Bereiche/Skalen/Item-Anzahl
Durchführungs-dauer
Bemerkungen
FKV-LIS-SE (Selbst-
einschätzung):
5 Skalen, 35 Items
Kognitive Leistungsfähigkeit
Mini-Mental-
State (MMST)
Erfassung der kognitiven
Leistungsfähigkeit in
5 Bereichen:
! Orientierung
! Gedächtnis
! Aufmerksamkeit
! Sprache
! visuell-räumliche
Vorstellung
10 Minuten Kurzversion für die
Diagnostik am Kran-
kenbett (Short-
MMST)
Diagnostik von Angst und Depression
Hospital Anxiety
and Depression
Scale (HADS-D)
14 Items: 2 Skalen 2 bis
5 Minuten
Beck Depressions-
inventar (BDI)
21 Items 10 bis
15 Minuten
Beck Depression
Inventory for
Primary Care
(BDI-PC)
7 Items
Gut geeignet zur
Differentialdiagnos-
tik, da auf somati-
sche Symptome
verzichtet wird
PRIME-MD
(deutsch: PHQ-D)
Kurzform (nur Angst
und Depression):
15 Items
Komplettform (Band-
breite psychischer
Störungen): 78 Items
3 Minuten
10 Minuten
Kombination dimen-
sionaler und katego-
rialer Diagnostik
Lebensqualität
WHOQOL-HIV
(WHOQOL-100
+ 5 HIV facets)
(AIDS Care,
2004)
Allgemeine Lebens-
qualität (100 Items)
und HIV-spezifische
Aspekte (20 Items)
keine Angaben ! von der WHO
entwickelter Fra-
gebogen zum
weltweiten Ein-
satz
! bisher keine vali-
dierte deutsch-
sprachige Version
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 27
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Einzelne Fragebögen
Fragebogen zur Erfassung des Gesundheitsverhaltens (FEG)! Dies ist ein vollstandardisiertes Selbstbeurteilungsverfahren zur Erhebung von ge-
sundheitsbezogenen Verhaltensweisen, Einstellungen und anderen gesundheitsrele-
vanten Aspekten.
! Folgende Bereiche werden ermittelt: Ernährung, Rauchen, Alkohol, Bewegung, Me-
dikamente, Schlaf und allgemeines Wohlbefinden/Probleme, Umgang mit Gesund-
heit und Krankheit; auch getrennte Erhebung der Einzelbereiche möglich (modularer
Aufbau).
! Für jeden Bereich werden die funktionalen Verknüpfungen und Bewertungen erho-
ben.
! Die Erfassung von Änderungsintentionen und wahrgenommenen Hilfen und Barrie-
ren kann auch als Grundlage für Einzelberatungen dienen.
! Die Auswertung und Darstellung der Ergebnisse erfolgt über ein im Lieferumfang
enthaltenes computergestütztes Auswertungsprogramm.
Fragebogen zur Differenzierten Drogenanamnese (FDDA)! multimodales Selbstbeurteilungsverfahren zur Diagnostik von Substanzabhängigkeit
und Missbrauch
! umfassende Suchtmittelanamnese, Erfassung des Konsummusters bei regelmäßig
konsumierten psychotropen Substanzen und Abhängigkeitsdiagnostik Erfassung der
Wirkungserwartung, Selbstwirksamkeit und des allgemeinen körperlichen und psy-
chischen Befindens
! modularer Aufbau, einzelne Teile können separat dargeboten bzw. ausgewertet wer-
den
Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FKV)! Diagnostik der Krankheitsverarbeitung auf den Ebenen Kognition, Emotion und
Verhalten
! ausführliches Instrument (FKV 102) mit 102 Items und 12 Skalen
! zwei Kurzformen zur Selbst- und Fremdeinschätzung (FKV-LIS-FE und -SE) mit je
35 Items und 5 Skalen
! Kurzformen besonders geeignet für Verlaufsmessungen
! variable Instruktionen, dadurch Anpassung der Definition eines belastenden Ereig-
nisses möglich (Fokussierung der Krankheitsverarbeitung auf die jeweilige Diagnose)
Mini-Mental-State (MMS)! ökonomische (durchschnittliche Bearbeitungszeit: 10 Minuten) und zuverlässige
Erstdiagnostik von Beeinträchtigungen der kognitiven Leistungsfähigkeit
! Aufgaben zu den Bereichen Orientierung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und
visuell-räumliche Vorstellung
! Kurzversion für die Diagnostik am Krankenbett (Short-MMST)
Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), Beck Depressionsinventar (BDI), BeckDepression Inventory for Primary Care (BDI-PC), Allgemeine Depressionsskala (ADS)! in Deutschland weit verbreitete Fragebogenverfahren mit gut belegten Gütekriterien
! Vorteil der HADS und des BDI-PC: für die Untersuchung von körperlich Erkrankten
entwickelt, Verzicht auf somatische Symptome zur Erfassung der psychischen Be-
schwerden, dadurch keine Symptomüberschneidung
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 28
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
PRIME-MD Patient Health Questionnaire (deutsch: PHQ)! verbindet dimensionale Schweregradeinstufung der erfragten Störungsbereiche
(Komplettform: Angst- und depressive Störungen, somatoforme Beschweren, Essstö-
rungen, Suchterkrankungen; Kurzform: Angst und Depression) mit einer kriterien-
orientierten Diagnostik
! Manual und Fragebögen frei über das Internet erhältlich: http://www.klinikum.uni-
heidelberg.de/index.php?id=6274
WHOQOL-HIV (WHOQOL-100 + 5 HIV facets)! von der WHO zum weltweiten Einsatz entwickelter Fragebogen zur Erfassung der
Lebensqualität
! allgemeine Lebensqualität (100 Items) plus HIV-spezifische Aspekte (20 Items):
Beschwerden, soziale Eingliederung, Schuld, Zukunftsangst, Tod und Sterben
Screening-Fragen zur differentialdiagnostischen Einordnungvon Angst- und Depressionssymptomen
Wenn eine oder mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet werden sollte, deu-
tet dies auf eine Angststörung oder eine depressive Störung hin. Als Zeitraum gelten die
vergangenen vier Wochen.
Angst! Waren Sie besonders ängstlich und nervös?
! Haben Sie sich Sorgen über viele verschiedene Dinge gemacht?
! Hatten Sie eine Panikattacke (d. h. plötzlich auftretende, intensive Angst)?
Depression! Haben Sie Lust und Interesse an Dingen verloren, die Ihnen sonst Freude gemacht
haben?
! Waren Sie niedergeschlagen, deprimiert und hoffnungslos?
Diagnostische Kriterien für eine HIV-assoziierte Demenz (Quelle: Working Groupof the American Academy of Neurology AIDS Task Force)
I. erworbene Einschränkungen von mindestens zwei der folgenden kognitiven Fähig-
keiten, die mindestens einen Monat vorhanden sind und eine Beeinträchtigung bei
der Arbeit oder den Aktivitäten des täglichen Lebens verursachen:
! Aufmerksamkeit oder Konzentration
! Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung
! Abstraktionsvermögen oder logisches Denken
! visuell-räumliche Fähigkeiten
! Gedächtnis oder Lernen
! Sprechen oder Sprache
II. Mindestens eine der folgenden:
! erworbene Einschränkungen der motorischen Funktionen (verlangsamte Bewe-
gungen, Lähmung oder Ataxie)
! Verminderung der Motivation oder der emotionalen Kontrolle oder Veränderung
im Sozialverhalten
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 29
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
III. Fehlen einer Beeinträchtigung des Bewusstseins für einen Zeitraum, die lange genug
ist, um die Symptome unter I feststellen zu können
IV. Fehlen einer anderen Ursache der oben genannten kognitiven, motorischen oder
Verhaltens- Symptome (aktive opportunistische ZNS-Infektion oder maligner ZNS-
Prozess, psychiatrische Störungen, Substanzmissbrauch)
Wenn nur I oder II zutreffen, spricht man von einer HIV-assoziierten leichten kogniti-
ven und motorischen Störung („HIV-associated minor cognitive and motor disorder“).
Die kognitive Störung kann mit der internationalen HIV-Demenz-Skala (nach Sacktor
2005) als einfacher Bedside-Test gut erfasst und quantifiziert werden.
Sloan-Kettering-Skala der HIV-Enzephalopathie
Stadium 0 (normal) normale geistige und motorische Leistungen
Stadium 0,5 (unklar/subklinisch) keine Beeinträchtigung der Arbeit oder täg-
lichen Verrichtungen; normaler Gang; evtl. ge-
ring verlangsamte Okulo- und Extremitäten-
motorik
Stadium 1 (leicht) Kann alle außer den anspruchsvollen Tätigkei-
ten bei der Arbeit und im täglichen Leben leis-
ten. Eindeutige Hinweise auf kognitive
oder motorische Störungen. Gang ohne Hilfe
möglich.
Stadium 2 (mittelgradig) Nicht mehr arbeitsfähig. Kann nur die einfa-
chen Tätigkeiten des täglichen Lebens leisten.
Gangstörung, evtl. auf Gehhilfe angewiesen.
Stadium 3 (schwer) ausgeprägte kognitive Störung (kann auch für
die eigene Person relevanten neuen Informa-
tionen nicht mehr folgen; komplexe Unterhal-
tung nicht möglich; erhebliche psychomotori-
sche Verlangsamung) oder ausgeprägte moto-
rische Störung (Gang nicht mehr selbstständig,
sondern nur noch mit z.B. Rollator; relevante
Verlangsamung und Ungeschicklichkeit der
Armmotorik)
Stadium 4 (Endzustand) nahezu oder komplett mutistisch; stark beinbe-
tonte spastische Tetraparese bis -plegie; Harn-
und Stuhlinkontinenz; Ausdrücken und Ver-
stehen nur noch einfachster Inhalte möglich
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 30
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Rheumatische Erkrankungen und chronischeSchmerzen
Diagnostikverfahren – eine Übersicht
Messinstrumente Bereiche/Skalen/Item-Anzahl
Durchführungs-dauer
Bemerkungen
Schmerzdiagnostik
Schmerz-
empfindungs-
skala (SES)
Zwei Globalfaktoren
(24 Items):
! sensorisch: Rhyth-
mik, lokales Ein-
dringen, Tempera-
tur
! affektiv: allge-
meine Affektivität,
Hartnäckigkeit
5 Minuten ! Einsatzbereich:
16 bis 80 Jahre
! Schmerzmessung
und -diagnose
! Evaluation medi-
kamentöser, psy-
chologischer,
physikalisch-
therapeutischer
und chirurgischer
Schmerz-
behandlung
Multidimensio-
naler Schmerz-
fragebogen
(MPI-D)
Drei Teile mit insge-
samt elf Subskalen:
! subjektives Schmerz-
erleben und Beein-
trächtigung durch
den Schmerz
(5 Skalen)
! Reaktionen wich-
tiger Bezugsper-
sonen (3 Skalen)
! allgemeines Akti-
vitätsniveau (3 Skalen)
keine Angaben ! gute psychometri-
sche Eigenschaf-
ten
! Partnerversion
erhältlich
Fragebogen zur
Erfassung
schmerz-
bezogener Selbst-
instruktionen
(FSS)
Zwei Dimensionen
(18 Items):
! hinderliche Selbst-
instruktionen
! förderliche Selbst-
instruktionen
5 bis
10 Minuten
! Einsatzbereich:
18 bis 80 Jahre
! geeignet zur Ver-
laufskontrolle bei
Behandlungs-
maßnahmen
Kieler Schmerz-
inventar (KSI)
Drei Selbstbeurteilungs-
instrumente zur stan-
dardisierten Erfassung
der individuellen
Schmerzverarbeitung
auf emotionaler (ERSS:
15 Items), kognitiver
(KRSS: 34 Items)
und Verhaltensebene
(CRSS: 68 Items)
ERSS:
5 Minuten
KRSS:
10 Minuten
CRSS:
20 Minuten
! Einsatzbereich:
ab 17 Jahre
! geeignet zur Ver-
laufskontrolle
bei Behand-
lungsmaßnahmen
! hohe Interkorre-
lationen zwischen
den Skalen
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 31
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrumente Bereiche/Skalen/Item-Anzahl
Durchführungs-dauer
Bemerkungen
Gesundheitsverhalten, einschließlich Behandlungsadhärenz
Fragebogen zur
Erfassung des
Gesundheitsver-
haltens (FEG)
! Ernährung
! Rauchen
! Alkohol
! Bewegung
! Medikamente
! Schlaf
! allgemeines Wohl-
befinden
! Umgang mit Krank-
heit
30 bis 45 Mi-
nuten
! Erfassung von
Änderungsinten-
tionen und wahr-
genommenen
Barrieren
! geeignet zur
Therapieplanung
Krankheitsverarbeitung, psychische Belastung und gesundheitsbezogene Lebensqualität
Freiburger
Fragebogen zur
Krankheitsver-
arbeitung (FKV)
Krankheitsverarbeitung
in den Bereichen Kogni-
tion, Emotion und Ver-
halten
Langform: 12 Skalen,
102 Items
Kurzformen:
FKV-LIS-FE (Fremd-
einschätzung):
5 Skalen, 35 Items
FKV-LIS-SE (Selbst-
einschätzung):
5 Skalen, 35 Items
10 bis 30 Mi-
nuten
5 bis 15 Mi-
nuten
5 bis 15 Mi-
nuten
10 bis 20 Mi-
nuten
Variable Instruktio-
nen erlauben die
Anpassung der Defi-
nition eines belas-
tenden Ereignisses
(Fokussierung der
Krankheitsverarbei-
tung auf die jeweilige
Diagnose)
Fragebogen zum
Gesundheits-
zustand (SF-36)
Acht Dimensionen
zu körperlicher und psy-
chischer Gesundheit:
! körperliche Funk-
tionsfähigkeit
! körperliche Rollen-
funktion
! körperliche Schmerzen
! allgemeine Gesund-
heitswahrnehmung
! Vitalität
! soziale Funktions-
fähigkeit
! emotionale Rollen-
funktion
! psychisches
Wohlbefinden
Kurzform: SF-12
10 Minuten
2 Minuten
! Materialien sind
für zwei unter-
schiedliche Zeit-
räume erhältlich:
für eine Woche
und für vier Wo-
chen
! Materialien sind
als Interview-
bogen, Selbst-
beurteilungs- und
Fremdbeurtei-
lungsfragebogen
erhältlich
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 32
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrumente Bereiche/Skalen/Item-Anzahl
Durchführungs-dauer
Bemerkungen
Diagnostik von Angst und Depression
Hospital Anxiety
and Depression
Scale (HADS-D)
14 Items: 2 Skalen 2 bis 5 Minuten gut geeignet zur Dif-
ferentialdiagnostik,
da auf somatische
Symptome verzichtet
wird
Beck Depressions-
inventar (BDI)
21 Items 10 bis 15 Mi-
nuten
Beck Depression
Inventory for
Primary Care
(BDI-PC)
7 Items gut geeignet zur Dif-
ferentialdiagnostik,
da auf somatische
Symptome verzichtet
wird
PRIME-MD
(deutsch:
PHQ-D)
Kurzform (nur Angst
und Depression):
15 Items
Komplettform (Band-
breite psychischer Stö-
rungen): 78 Items
3 Minuten
10 Minuten
Kombination
dimensionaler und
kategorialer Diag-
nostik
Einzelne Fragebögen
Schmerzempfindungsskala! erlaubt die Messung und differenzierte Beschreibung der subjektiv wahrgenomme-
nen Schmerzen auf zwei Globalfaktoren: affektiv und sensorisch
! allgemeine Normwerte für die beiden Globalskalen (N = 1.048) und für die drei
sensorischen Teilskalen
! spezielle Normwerte für einige Krankheits- und Schmerzlokalisationsgruppen
Multidimensionaler Schmerzfragebogen (MPI-D)! Messung des subjektiven Schmerzerlebens und der Beeinträchtigung durch den
Schmerz, das Verhalten wichtiger Bezugspersonen (bestrafende, zuwendende und
ablenkende Reaktionen) und des allgemeinen Aktivitätsniveaus (Bereiche Freizeit,
Haushalt, und außerhalb des Wohnbereichs)
! Partnerversion erhältlich
Fragebogen zur Erfassung schmerzbezogener Selbstinstruktionen (FSS)! Erfassung schmerzbezogener Selbstverbalisationen
! Unterscheidung in überdauernde kognitive Schemata (Hilflosigkeit versus Möglich-
keit zur aktiven Einflussnahme) und situativ ausgelöste Gedanken (Katastrophisieren
versus aktive Bewältigung)
Kieler Schmerzinventar (KSI)! umfassendes Fragebogeninventar
! systematische Erfassung der emotionalen (ERSS), kognitiven (KRSS) und Verhal-
tens-Komponente (CRSS) der Schmerzverarbeitung
! Vergleichswerte aus mehreren klinischen Stichproben von Patienten mit akuten oder
chronischen Schmerzen unterschiedlicher Lokalisation
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 33
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Tübinger Bogen zur Erfassung von Schmerzverhalten! Fremdbeurteilung von Schmerzverhaltensweisen auf elf Items
! geeignet zur Quantifizierung des Schmerzverhaltens in standardisierten Situationen
(z.B. Funktionsprüfung, Interview)
Fragebogen zur Erfassung des Gesundheitsverhaltens (FEG)! vollstandardisiertes Selbstbeurteilungsverfahren zur Erhebung von gesundheitsbezo-
genen Verhaltensweisen, Einstellungen und anderen gesundheitsrelevanten Aspekten
! Bereiche: Ernährung, Rauchen, Alkohol, Bewegung, Medikamente, Schlaf und allge-
meines Wohlbefinden/Probleme, Umgang mit Gesundheit und Krankheit; auch ge-
trennte Erhebung der Einzelbereiche möglich (modularer Aufbau)
! für jeden Bereich Erhebung der funktionalen Verknüpfungen und Bewertungen
! Erfassung von Änderungsintentionen und wahrgenommenen Hilfen und Barrieren,
auch als Grundlage für Einzelberatungen
! Auswertung und Darstellung der Ergebnisse über ein im Lieferumfang enthaltenes
computergestütztes Auswertungsprogramm
Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FKV)! Diagnostik der Krankheitsverarbeitung auf den Ebenen Kognition, Emotion und
Verhalten
! ausführliches Instrument (FKV 102): 102 Items und zwölf Skalen
! zwei Kurzformen zur Selbst- und Fremdeinschätzung (FKV-LIS-FE und -SE) mit je
35 Items und fünf Skalen
! Kurzformen besonders für Verlaufsmessungen geeignet
! Anpassung der Definition eines belastenden Ereignisses (Fokussierung der Krank-
heitsverarbeitung auf die jeweilige Diagnose) durch variable Instruktionen
Fragebogen zum Gesundheitszustand (SF-36)! krankheitsübergreifendes Messinstrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen
Lebensqualität von Patienten
! Dimensionen, die sich konzeptuell in die Bereiche „körperliche Gesundheit“ und
„psychische Gesundheit“ einordnen lassen
! ökonomische Kurzform (SF-12)
! mitgelieferte Diskette lauffähig unter den Statistikprogrammen SAS oder SPSS
Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), Beck Depressionsinventar (BDI), BeckDepression Inventory for Primary Care (BDI-PC), Allgemeine Depressionsskala (ADS)! in Deutschland weit verbreitete Fragebogenverfahren mit gut belegten Gütekriterien
! Vorteil der HADS und des BDI-PC: für die Untersuchung von körperlich Erkrankten
entwickelt; Verzicht auf somatische Symptome zur Erfassung der psychischen Be-
schwerden, dadurch keine Symptomüberschneidung
PRIME-MD Patient Health Questionnaire (deutsch: PHQ)! verbindet dimensionale Schweregradeinstufung der erfragten Störungsbereiche
(Komplettform: Angst- und depressive Störungen, somatoforme Beschweren, Essstö-
rungen, Suchterkrankungen; Kurzform: Angst und Depression) mit einer kriterien-
orientierten Diagnostik
! Manual und Fragebögen frei über das Internet erhältlich: http://www.klinikum.uni-
heidelberg.de/index.php?id=6274
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 34
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Screening-Fragen zur differentialdiagnostischen Einordnungvon Angst- und Depressionssymptomen
Wenn eine oder mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet werden sollte, deu-
tet dies auf eine Angststörung oder eine depressive Störung hin. Als Zeitraum gelten die
vergangenen vier Wochen.
Angst! Waren Sie besonders ängstlich und nervös?
! Haben Sie sich Sorgen über viele verschiedene Dinge gemacht?
! Hatten Sie eine Panikattacke (d. h. plötzlich auftretende, intensive Angst)?
Depression! Haben Sie Lust und Interesse an Dingen verloren, die Ihnen sonst Freude gemacht
haben?
! Waren Sie niedergeschlagen, deprimiert und hoffnungslos?
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 35
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Neurologische Erkrankungen
Diagnostikverfahren – eine Übersicht
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Neuropsychologische
Testverfahren
Ham
burg
-Wec
hsl
er-I
nte
llige
nzt
est
(HA
WIE
-R)
1G
loba
lfak
tor:
allg
emei
ne
Inte
lli-
gen
z(g
-Fak
tor)
11U
nte
rtes
ts(6
Ver
balt
ests
,
5H
andl
un
gste
sts)
Spra
chlic
he
Inte
llige
nz:
!al
lgem
ein
esW
isse
n
!Z
ahle
nn
ach
spre
chen
!W
orts
chat
z-T
est
!re
chn
eris
ches
Den
ken
!al
lgem
ein
esV
erst
ändn
is
!G
emei
nsa
mke
iten
fin
den
Pra
ktis
che
Inte
llige
nz:
!B
ilder
ergä
nze
n
!B
ilder
ordn
en
!M
osai
k-T
est
!Fi
gure
nle
gen
!Z
ahle
n-S
ymbo
l-T
est
60bi
s90
Min
ute
nE
insa
tzbe
reic
h:1
6bi
s74
Jah
re
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 36
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Pro
gres
sive
Mat
rize
nvo
nR
aven
(CP
M,S
PM
,AP
M)
Spra
chfr
eie
Erf
assu
ng
des
allg
emei
nen
Inte
lli-
gen
zpot
enzi
als
Au
fgab
enbe
steh
enau
sge
omet
risc
hen
Figu
ren
oder
Mu
ster
n,d
ieau
sje
wei
ls
6da
rgeb
oten
enA
ntw
orta
lter
nat
iven
ergä
nzt
wer
den
solle
n(M
ult
iple
Ch
oice
).
Un
ters
chie
dlic
he
Tes
tver
sion
enn
ach
Au
fgab
ensc
hw
ieri
gkei
t:
!C
PM
(lei
cht)
!SP
M(m
itte
l)
!A
PM
(übe
rdu
rch
sch
nit
tlic
h)
kein
eA
nga
ben
CP
Mis
tfü
rK
inde
rge
eign
et
Leis
tun
gspr
üfs
yste
m(L
PS
50+
)D
ien
tde
rE
rheb
un
gde
sko
gnit
iven
Stat
us
älte
rer
Men
sch
en,d
erFr
üh
erke
nn
un
gde
-
gen
erat
iver
Erk
ran
kun
gen
un
dde
rE
rfas
sun
g
med
ikam
entö
ser
Neb
enw
irku
nge
n.
Lan
gfor
m(L
PS
50+
)
Ku
rzfo
rm(L
PS
50+
K)
mit
drei
spra
chge
bun
-
den
enu
nd
drei
non
verb
alen
Un
tert
ests
mit
eige
nen
Ges
amtt
estn
orm
en
Lan
gfor
m:8
0M
inu
ten
Ku
rzfo
rm:3
5M
inu
ten
Ein
satz
bere
ich
:Erw
ach
sen
eab
50Ja
hre
n
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 37
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Tes
tbat
teri
ezu
rA
ufm
erks
amke
its-
prü
fun
g(T
AP
)
Com
pute
rges
tütz
teT
estb
atte
rie
zuve
rsch
iede
-
nen
Asp
ekte
nde
rA
ufm
erks
amke
itsl
eist
ung:
!A
lert
nes
s
!A
rbei
tsge
däch
tnis
(in
drei
Sch
wie
rig-
keit
sabs
tufu
nge
n)
!A
uge
nbe
weg
un
g
!kr
euzm
odal
eIn
tegr
atio
n
!D
auer
aufm
erks
amke
it(i
nzw
eiV
aria
nte
n)
!Fl
exib
ilitä
t(i
nse
chs
Var
ian
ten
)
!G
esic
hts
feld
-bz
w.N
egle
ctpr
üfu
ng
(in
fün
fVar
ian
ten
)
!ge
teilt
eA
ufm
erks
amke
it(i
nse
chs
Var
ian
-
ten
)
!G
o/N
ogo-
Tes
t(i
nzw
eiV
aria
nte
n)
!In
kom
pati
bilit
ät
!ve
rdec
kte
visu
elle
Au
fmer
ksam
keit
sver
-
sch
iebu
ng
!V
igila
nzt
est
(in
drei
Var
ian
ten
)
!vi
suel
les
Scan
nin
g
Bea
rbei
tun
gsze
iten
für
die
Un
tert
ests
liege
nzw
isch
en
2u
nd
30M
inu
ten
!di
ffer
enzi
erte
Dia
gnos
tik
von
Au
fmer
ksam
-
keit
sstö
run
gen
!an
wen
derf
reu
ndl
ich
eB
enu
tzer
ober
fläc
he
Ben
ton
-Tes
t(7
.,re
v.A
ufl
age)
!T
est
des
un
mit
telb
aren
Beh
alte
ns
für
visu
ell-
räu
mlic
he
Stim
uli
!be
steh
tau
sdr
eiP
aral
lel-
Seri
enm
itje
wei
ls
zeh
nge
omet
risc
hen
Stim
ulu
skar
ten
5bi
s10
Min
ute
nD
ie7.
Au
flag
een
thäl
tei
nve
rein
fach
tes
Au
swer
-
tun
gssy
stem
,zu
sätz
lich
eA
usw
ertu
ngs
beis
piel
e,
erw
eite
rte
Nor
mw
erte
un
dei
ne
Zu
sam
men
fas-
sun
gn
euer
Un
ters
uch
un
gser
gebn
isse
mit
dem
Ben
ton
-Tes
tbe
ibeg
inn
ende
rD
emen
z.
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 38
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Wec
hsl
erG
edäc
htn
isT
est
Asp
ekte
der
Ged
äch
tnis
leis
tun
g:
!al
lgem
ein
eG
edäc
htn
isle
istu
ng
(mod
alit
ätss
pezi
fisc
he
verb
ale
vers
us
visu
elle
Ged
äch
tnis
leis
tun
gen
)
!ve
rzög
erte
Ged
äch
tnis
leis
tun
g
!A
ufm
erks
amke
its-
un
dK
onze
ntr
atio
ns-
leis
tun
g(K
urz
zeit
gedä
chtn
isau
fgab
en)
kom
plet
ter
Tes
t:45
Min
ute
n
Ku
rzfo
rm:3
0M
inu
ten
ein
-
zeln
eU
nte
rtes
ts:j
ewei
ls
10M
inu
ten
!D
erT
est
best
eht
aus
insg
esam
t14
Un
tert
ests
un
dw
ird
als
Ein
zelu
nte
rsu
chu
ng
durc
hge
-
füh
rt.
!D
eral
lgem
ein
eG
edäc
htn
isin
dex
erla
ubt
den
Ver
glei
chm
itde
mIn
telli
gen
zqu
otie
nte
n,
wor
aus
sich
Hin
wei
seau
fdas
Bes
teh
enei
nes
amn
esti
sch
enSy
ndr
oms
able
iten
lass
en.
Mer
kau
fgab
eau
sIn
telli
gen
zstr
ukt
urt
est
(In
telli
gen
z-St
rukt
ur-
Tes
t20
00R
)
!M
odu
l„Fi
gura
leM
erkf
ähig
keit
“ke
ine
An
gabe
n!
Mod
ula
rer
Au
fbau
des
Ges
amtt
ests
erla
ubt
die
spez
ifis
che
Tes
tun
gde
rM
erkf
ähig
keit
.
Dia
gnos
ticu
mfü
rC
ereb
ral-
sch
ädig
un
gen
(DC
S)
gete
stet
eH
aupt
fun
ktio
nen
:
!se
lekt
ive
Au
fmer
ksam
keit
szu
wen
dun
g
!G
esta
ltw
ahrn
ehm
un
g
!G
esta
ltsp
eich
eru
ng
(bzw
.Ged
äch
tnis
,
Mer
kfäh
igke
it)
!G
esta
ltre
prod
ukt
ion
un
dÜ
bert
ragu
ng
aufd
iem
otor
isch
eE
ben
e
Tes
tmat
eria
l:
9w
eiß
equ
adra
tisc
he
Kar
ten
:Au
fjed
erbe
fin
det
sich
ein
Zei
chen
aus
fün
fsch
war
zen
Stri
chen
aufw
eiß
emFe
ld,j
eder
Stri
chis
t4
cmla
ng
5H
olzs
täbc
hen
:Die
nen
dem
Nac
hle
gen
der
Figu
ren
Au
fgab
e:
Alle
9Z
eich
enso
llen
mit
der
Hilf
evo
n
5H
olzs
täbc
hen
aus
dem
Ged
äch
tnis
nac
hge
legt
wer
den
.Fal
lssi
chan
die
ents
prec
hen
deP
latz
-
ziff
erer
inn
ert
wir
d,so
lldi
ese
auch
ange
gebe
n
wer
den
.
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 39
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Wis
con
sin
Car
dSo
rtin
gT
est
Beu
rtei
lun
gvo
nB
ehar
run
gsve
rmög
enu
nd
logi
sch
emSc
hlu
ssfo
lger
n:
!U
nte
rsch
eidu
ng
präf
ron
tale
rH
irn
sch
äden
von
ande
ren
Bee
intr
äch
tigu
nge
n
!St
imu
lus-
un
dR
eakt
ion
skar
ten
,die
vier
Form
enin
vers
chie
den
enFa
rben
un
d
un
ters
chie
dlic
her
An
zah
lzei
gen
20bi
s30
Min
ute
n
Frag
ebog
enzu
mG
esu
ndh
eits
zust
and
(SF-
36)
Ach
tD
imen
sion
enzu
körp
erlic
her
un
d
psyc
his
cher
Ges
un
dhei
t:
!kö
rper
lich
eFu
nkt
ion
sfäh
igke
it
!kö
rper
lich
eR
olle
nfu
nkt
ion
!kö
rper
lich
eSc
hm
erze
n
!al
lgem
ein
eG
esu
ndh
eits
wah
rneh
mu
ng
!V
ital
ität
!so
zial
eFu
nkt
ion
sfäh
igke
it
!em
otio
nal
eR
olle
nfu
nkt
ion
!ps
ych
isch
esW
ohlb
efin
den
Ku
rzfo
rm:S
F-12
10M
inu
ten
2M
inu
ten
!M
ater
ialie
nsi
nd
für
zwei
un
ters
chie
dlic
he
Zei
träu
me
erh
ältl
ich
:1W
och
eu
nd
4W
o-
chen
!M
ater
ialie
nsi
nd
als
Inte
rvie
wbo
gen
,
Selb
stbe
urt
eilu
ngs
-u
nd
Frem
dbeu
rtei
lun
gs-
frag
ebog
ener
häl
tlic
h
Diag
nostikvonAn
gstun
dDe
pression
Hos
pita
lAn
xiet
yan
dD
epre
ssio
nSc
ale
(HA
DS-
D)
14It
ems:
2Sk
alen
2bi
s5
Min
ute
ngu
tge
eign
etzu
rD
iffe
ren
tial
diag
nos
tik,
daau
f
som
atis
che
Sym
ptom
eve
rzic
hte
tw
ird
!
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 40
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Messinstrum
ente
Bereiche/Skalen/Item
-Anzahl
Durchfüh
rung
sdau
erBemerkung
en
Bec
kD
epre
ssio
nsi
nve
nta
r(B
DI)
21It
ems
10bi
s15
Min
ute
n
Bec
kD
epre
ssio
nIn
ven
tory
for
Pri
mar
y
Car
e(B
DI-
PC
)
7It
ems
gut
geei
gnet
zur
Dif
fere
nti
aldi
agn
osti
k,da
auf
som
atis
che
Sym
ptom
eve
rzic
hte
tw
ird
PR
IME
-MD
(deu
tsch
:PH
Q-D
)K
urz
form
(nu
rA
ngs
tu
nd
Dep
ress
ion
):
15It
ems
Kom
plet
tfor
m(B
andb
reit
eps
ych
isch
er
Stör
un
gen
):78
Item
s
3M
inu
ten
10M
inu
ten
Kom
bin
atio
ndi
men
sion
aler
un
dka
tego
rial
er
Dia
gnos
tik
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 41
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Einzelne Fragebögen
Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene – Revision 1991! Dies ist ein Standardverfahren zur Einschätzung des allgemeinen geistigen Entwick-
lungsstandes und zur Untersuchung von Leistungsbeeinträchtigungen.
! Misst den g-Faktor („general factor“ nach Spearman) der Intelligenz als „allgemeine
Intelligenz“, die nach Wechsler das Verhalten des Individuums als Ganzes bestimmt.
! Im Sinne dieses Intelligenzmodells werden auch nichtintellektuelle, praktische Intel-
ligenzkomponenten geprüft.
Progressive Matrizen von Raven (CPM, SPM, APM)! sprachfreie Erfassung des allgemeinen Intelligenzniveaus
! vorliegend in drei Schwierigkeitsstufen
Leistungsprüfsystem für 50- bis 90-Jährige (LPS 50+)! Erhebung des kognitiven Status älterer Menschen, Früherkennung degenerativer
Erkrankungen und Erfassung medikamentöser Nebenwirkungen
! Neubearbeitung des bekannten LPS von Horn für die Altersgruppe von 50 bis 90
Jahren
! Items des LPS wurden unverändert übernommen, jedoch auf die doppelte Größe
gebracht und sorgfältig nach dem Schwierigkeitsgrad gruppiert, damit auch leis-
tungsschwache Probanden zumindest die ersten Aufgaben jeder Serie bewältigen
können.
Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP)! differenzierte Diagnostik von Aufmerksamkeitsstörungen, die sich an den Bedürfnis-
sen der neuropsychologischen Diagnostik orientiert
! erfüllt die besonderen Testanforderungen, welche durch die z. T. hohe Spezifität der
Ausfälle sowie durch gegebene multiple Schädigung der Patienten entstehen
! einfache Reaktionsparadigmen, in denen selektiv auf gut diskriminierbare, sprach-
freie Reize durch einen einfachen Tastendruck zu reagieren ist
! Kriterien für die Leistungsfähigkeit sind die Reaktionszeit und eventuell begangene
Fehler
Benton Test! Test das unmittelbare Behaltens von visuell-räumlichen Stimuli.
! Es existieren drei Parallel-Serien mit jeweils zehn geometrischen Stimuluskarten.
! Dem Probanden wird jeweils eine Stimuluskarte kurz gezeigt. Die Figur der Karte soll
direkt im Anschluss bzw. nach kurzer Wartezeit so genau wie möglich nachgezeich-
net werden.
Wechsler Gedächtnis Test! Beurteilung amnestischer Teilbereiche, die in der Gedächtnisforschung als fest etab-
liert gelten
! Besteht aus insgesamt 14 Untertests und wird als Einzeluntersuchung durchgeführt.
! Der Allgemeine Gedächtnisindex erlaubt den Vergleich mit dem Intelligenzquotien-
ten, woraus sich Hinweise auf das Bestehen eines amnestischen Syndroms ableiten
lassen.
! Zur Einschätzung des klinischen Verlaufs einer Gedächtnisstörung ist eine Messwie-
derholung nach einem halben Jahr möglich.
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 42
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Merkaufgabe aus dem Intelligenz-Struktur-Test 2000-R (IST-2000-R)! Modularer Aufbau des IST-2000-R erlaubt die spezifische Testung der figuralen
Merkfähigkeitsleistung.
Diagnosticum für Cerebralschädigungen (DCS)! Erlaubt die gleichzeitige Prüfung verschiedener Funktionen, die differentialdiagnos-
tisch bedeutsam sind.
! Die vier geprüften Funktionen sind hierarchisch geordnet: Aufmerksamkeit ist Be-
dingung für Gestaltspeicherung, diese Voraussetzung für Gestaltreproduktion. Bei
Störung mindestens einer dieser Funktionen ist ein im Sinne einer Hirnfunktionsstö-
rung auffälliger Befund zu erwarten.
Wisconsin Card Sorting Test! Kartenspiel, in dem Karten nach unterschiedlichen Kriterien (Farben, Formen, An-
zahl) einander zugeordnet werden
! Testleistung differenziert vor allem zwischen Patienten mit präfrontalen Hirnschädi-
gungen von Patienten mit anderen Beeinträchtigungen.
Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FKV)! Diagnostik der Krankheitsverarbeitung auf den Ebenen Kognition, Emotion und
Verhalten
! ausführliches Instrument (FKV 102), 102 Items und zwölf Skalen
! zwei Kurzformen zur Selbst- und Fremdeinschätzung (FKV-LIS-FE und -SE) mit je
35 Items und fünf Skalen
! Kurzformen eignen sich besonders für Verlaufsmessungen.
! Variable Instruktionen erlauben die Anpassung der Definition eines belastenden
Ereignisses (Fokussierung der Krankheitsverarbeitung auf die jeweilige Diagnose).
Fragebogen zum Gesundheitszustand (SF-36)! krankheitsübergreifendes Messinstrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen
Lebensqualität von Patienten
! acht Dimensionen, die sich konzeptuell in die Bereiche „körperliche Gesundheit“
und „psychische Gesundheit“ einordnen lassen
! ökonomische Kurzform (SF-12)
! mitgelieferte Diskette lauffähig unter den Statistikprogrammen SAS oder SPSS
Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS), Beck Depressionsinventar (BDI), BeckDepression Inventory for Primary Care (BDI-PC), Allgemeine Depressionsskala (ADS)! in Deutschland weit verbreitete Fragebogenverfahren mit gut belegten Gütekriterien
! Vorteil der HADS und des BDI-PC: für die Untersuchung von körperlich Erkrankten
entwickelt, Verzicht auf somatische Symptome zur Erfassung der psychischen Be-
schwerden, dadurch keine Symptomüberschneidung
PRIME-MD Patient Health Questionnaire (deutsch: PHQ)! verbindet dimensionale Schweregradeinstufung der erfragten Störungsbereiche
(Komplettform: Angst- und depressive Störungen, somatoforme Beschwerden, Ess-
störungen, Suchterkrankungen; Kurzform: Angst und Depression) mit einer krite-
rienorientierten Diagnostik
! Manual und Fragebögen frei über das Internet erhältlich: http://www.klinikum.uni-
heidelberg.de/index.php?id=6274
Vögele: Klinische Psychologie: Körperliche Erkrankungen kompakt. Weinheim, Beltz PVU 2009 43
DIAGNOSTIK
Claus VögeleKlinische Psychologie:Körperliche ErkrankungenkompaktISBN 978-3-621-27754-9
Screening-Fragen zur differentialdiagnostischen Einordnungvon Angst- und Depressionssymptomen
Wenn eine oder mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet werden sollte, deu-
tet dies auf eine Angststörung oder eine depressive Störung hin. Als Zeitraum gelten die
vergangenen vier Wochen.
Angst! Waren Sie besonders ängstlich und nervös?
! Haben Sie sich Sorgen über viele verschiedene Dinge gemacht?
! Hatten Sie eine Panikattacke (d. h. plötzlich auftretende, intensive Angst)?
Depression! Haben Sie Lust und Interesse an Dingen verloren, die Ihnen sonst Freude gemacht
haben?
! Waren Sie niedergeschlagen, deprimiert und hoffnungslos?