Post on 21-Oct-2020
Didaktische Modelle und
Unterrichtsvorbereitung/Stundenplanung
Vorbereitung auf das pädagogische Praktikum im
Praxismodul 1 – Sommersemester 2020
Grundlage dieser Präsentation – Seminarlektüre
Seite 88ff!
Timo Zeidler
Institut für Pädagogik
Kernkompetenz einer Lehrkraft
Institut für Pädagogik
Didaktische Modelle
vorb
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kön
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unterrichten
Bilden die
theoretischen
Grundlagen/Strukturen/
Rahmenbedingungen
Die Struktur-/bzw.
Didaktische Analyse hilft
Unterricht vorbereiten und
planen zu können.
Die didaktische und
pädagogische Planung
ermöglicht erst jetzt
guten Unterricht
Kernkompetenz einer Lehrkraft
Institut für Pädagogik
Die Struktur-/bzw.
Didaktische Analyse hilft
Unterricht vorbereiten und
planen zu können.
Aber wie kommen
wir von den
Didaktischen
Modellen in die
konkrete
Vorbereitung und
Planung?
Funktion der didaktischen Modelle
Institut für Pädagogik
Welche Aspekte sind wichtig?
• Bildungsstandards laut KMK (Kultusministerkonferenz)
• Die Lehramtsausbildung schafft auf Basis der didaktischen
Modelle Konventionen
• Die in der Seminarlektüre (S. 88 ff.) dargestellten Konventionen
der Unterrichtsvorbereitung und Stundenplanung sind keine
allgemeingültigen Standards oder starre Ablaufmodelle
• Sie sind aber eine Orientierungshilfen für systematisches
Vorgehen
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 88ff
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
1. Fachwissenschaftliche Gegenstandskenntnis
Was müssen wir uns fragen?
• Welcher Gegenstand liegt mir vor?
z.B. Welches Thema liegt vor? (Bruchrechnung)
• Welches sind seine Kernbestandteile? Thematische Strukturierung
z.B. Gliederung des Themas. (Darstellung von Brüchen, Rechnen mit Brüchen usw.)
• Welche Bedeutung hat er innerhalb seines Sachgebietes?
Begründungszusammenhang
„Die Kenntnis der Sache selbst, aus der der
Unterrichtsgegenstand entstehen soll.“
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
2. Lehrplanlektüre
Unterrichtsplanung:?
Ein ausgewähltes Unterrichtsthema muss min. 3 Vorgaben erfüllen.
Es muss laut
• sich inhaltlich mit den geforderten Verbindlichkeiten verknüpfen lassen oder
diese sogar direkt thematisieren.
• der dafür empfohlenen Altersstufe entsprechen.
• sich an den festgelegten Zielen des Unterrichts und den pädagogischen
Ansprüchen orientieren.
„Die Kenntnis der Lehrplanvorgaben/Vorgaben der
Fachanforderungen.“ (Fachanforderungen sowie Curricula sind auf unserer Homepage
www.schulpraxis-paedagogik.uni-kiel.de zu finden)
Bildungsstandards(KMK) Fachanforderungen Curricula Schule/Fach
Seminarlektüre S. 90
http://www.schulpraxis-paedagogik.uni-kiel.de/
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 90
3. Lerngruppenbeschreibung (Beispiele sind auf unserer Homepage www.schulpraxis-paedagogik.uni-kiel.de zu finden)
• Äußerungen (Mimik, Gestik, Sprechweise, Stimme, Sprache, Schrift)
• Verhalten (im Unterricht, zur Arbeit, zu Gleichaltrigen, im Spiel...)
• Umweltbezug (soziale Herkunft, Freundeskreis)
• Interessen (fachlich, schulisch, außerschulisch)
• Prüfungs- und Testergebnisse
pädagogisch-diagnostischer Art: „Welche
Aussagen lassen sich über die Lerngruppe
machen?“
Fortlaufende, immer wiederkehrende, Unterrichtsbeobachtung
http://www.schulpraxis-paedagogik.uni-kiel.de/
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 91
4. Didaktische Analyse
Modelle von WOLFGANG KLAFKI:
Klarheit über die Relevanz des Stoffes, Angemessenheit und Absichten
• Was können die Lernenden schon über den Gegenstand wissen?
• Was sollen sie an dem Gegenstand lernen und warum?
• Für welche weiteren Lernprozesse ist der Gegenstand grundlegend?
(Vgl. didaktischen Analyse in Klafkis Kritisch-konstruktive Didaktik:
Perspektivschema zur Unterrichtsplanung)
„Die didaktische Grundorientierung und
die didaktischen Entscheidungen.“
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 92
5. Thema d. Stunde/Themen d. Unterrichtseinheit
Die Festlegung des Stundenthemas hat mindestens zwei Funktionen:
1. Für den Lehrenden: der Unterrichtsstoff ist
stundenweise gegliedert
(+ Schulorganisation & didaktischen Notwendigkeiten)
2. Für die Lernenden: durchlaufen die
einzelnen Lernprozesse schrittweise
(Orientierung am Inhalt)
„Die thematischen Schwerpunkte je Stunde
bzw. Unterrichtseinheit.“
Hier bietet sich die große Chance, die Lernenden
ernsthaft zu motivieren und großes Interesse an
den kommenden Inhalten zu wecken.
z.B.
• durch besondere Einstiegsmethoden
(Bildbeschreibung, Realgegenstände…)
• Einen intensiven Lebensweltbezug
• Transparente Lernziele (z.T. von den
Lernenden benannt)
• Erwünschte Kompetenzerweiterungen
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 92
*(Siehe Arbeitsschritt 1
Fachwissenschaftliche
Gegenstandskenntnis)
Die Lehrkraft sollte:
• zu Stundenbeginn das Thema entweder explizit benennen oder es mit der
Klasse herleiten Thematische Strukturierung*
• transparent machen, welche Bedeutung das Thema im
Gesamtzusammenhang hat. Begründungszusammenhang*
• versuchen, das Interesse der Lerngruppe im besonderem Maße zu wecken.
(Vgl. didaktischen Analyse in Klafkis Kritisch-konstruktive Didaktik:
Perspektivschema zur Unterrichtsplanung Bedingungsanalyse , Seminarlektüre S. 51)
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 92
*(Siehe Arbeitsschritt 1)
6. Lernziele
Lernziele werden in verschiedenen Bereichen des Lernens aufgestellt:
• kognitive (wissensbezogene),
• affektive (gefühls- und wertebezogene),
• soziale und
• psychomotorische (auf Fertigkeiten bezogene) Dimensionen.
„Die angestrebten Ziele je Stunde bzw.
Unterrichtseinheit.“
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 92
*(Bsp. folgende Folien)
Wie formuliert man Lernziele?
Lernzieloperationalisierung:
Hier helfen uns die
Kenntnisse, Erkenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sollen am
Ende der zu durchlaufenden Lernprozesse beherrscht werden.
• Lernziele = Verhaltensbegriff (gewünschtes Endverhalten)
• Lernen = Verhaltensänderung überprüfbar Lernerfolgskontrollen*
Robert Mager:
„Operationalisierte
Lernziele beschreiben
das beabsichtigte
Verhalten, das der
Lernende nach
Abschluss des
Lernprozesses zeigen
soll.“
Bildungsstandards (KMK) Fachanforderungen
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
7. Phasierung
Phasenmodell (nach Heinrich Roth)
6 Stufen der Unterrichtsphasierung (= Rothsches Artikulationsschema):
(1) Stufe der Motivation
(2) Stufe der Schwierigkeiten
(3) Stufe der Lösung
(4) Stufe des Tuns und Ausführens
(5) Stufe des Behaltens und Einübens
(6) Stufe des Bereitstellens, der Übertragung und der Integration des
Gelernten
Seminarlektüre S. 81
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 81
vereinfachte Form
5 Stufen der Unterrichtsphasierung
(1)Einstieg/ Motivation
(2)Problematisierung (auch: Problemstellung)
(3)Erarbeitung (auch: Problemlösung)
(4)Sicherung und Auswertung
(5)Transfer
Wird so auch in den
meisten
Unterrichtsentwürfen und
Verlaufsplanungen
genutzt!
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 97ff
8. Aktions- und Sozialformen
WOLFGANG SCHULZ (Lerntheoretische Didaktik) unterscheidet die
Begriffe „Aktionsformen“ und „Sozialformen“ folgendermaßen:
Aktionsformen: „Weisen..., in denen der Lehrende agiert“ (Schulz 1965,
S.33).
Sozialformen: „das Verhältnis zwischen dem Lernen von etwas und dem
Lernen mit anderen“ (Schulz 1965, S.32).
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 97ff
Über die Wahl der Aktionsform entscheidet der Lehrer, mit welchem
Grad von Lenkung er sich der Lerngruppe zuwendet.
WOLFGANG SCHULZ nennt zwei grundlegende Aktionsformen, die auch
miteinander kombiniert werden können:
1. Direktes Agieren: vortragend, fragend, etwas demonstrierend
2. Indirektes Agieren: der Lehrer stellt Situationen her, „in denen er die
Lernenden bewusst sich selbst überlässt“ (Schulz 1965, S.33),
• schriftliche Anweisungen
• vorbereitetes Material (Arbeitsblätter oder Experimente)
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 97ff
8. Aktions- und Sozialformen
Sozialformen (vier Grundstrukturen):
1. Frontalunterricht (auch: lehrerzentrierter Unterricht)
2. Einzelarbeit
3. Partnerarbeit
4. Gruppenarbeit
Ein sinnvoller Wechsel
der Sozialform, auch in
der Unterrichtsstunde,
kann sich sehr positiv
auf das Lernverhalten
auswirken!
(vgl. didaktischen Analyse in Klafkis Kritisch-konstruktive Didaktik:
Perspektivschema zur Unterrichtsplanung – Methodische Strukturierung)
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 107
9. Medien und Materialien
• Welche Präsentationsart entspricht am besten den in Arbeitsschritt 4
(didaktische Analyse) und Arbeitsschritt 6 (Lernziele) festgelegten Zielen?
• Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten setzt das Medium/Material bei den
Lernenden Arbeitsschritt 3 (Lerngruppenbeschreibung) voraus?
• Welche technischen und organisatorischen Maßnahmen sind zu treffen?
(Vgl. didaktischen Analyse in Klafkis Kritisch-konstruktive Didaktik:
Perspektivschema zur Unterrichtsplanung – Zugangs- und Darstellungsmöglichkeiten
„ Die Medien und Materialien, die zum Einsatz
kommen sollen.“Ein sinnvoller Medieneinsatz (aktuelle
Medien) und gut aufbereitete
(differenziert, Layout, unterschiedliche
Sinne…) Materialien unterstützen sehr
stark die Motivation und den Lerneifer!
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 108
10. Erfolgskontrolle
(Vgl Arbeitsschritt 6. Lernziele)
Formen der Kontrolle:
• Befragen
• Tests
• schriftliche Übungsformen
• kreative Verfahren
„Die Form der Leistungsmessung“
didaktische Stimmigkeit:
Den abgelaufene Unterricht und die
Art der Erfolgskontrolle aufeinander
abstimmen!
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Beispiele für Lernerfolgskontrollen
Mathematik
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Beispiele für Lernerfolgskontrollen
Erdkunde bzw. Weltkunde
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Beispiele für Lernerfolgskontrollen
Erdkunde bzw. Weltkunde
Die 10 Arbeitsschritte der Unterrichtsvorbereitung
Institut für Pädagogik
Seminarlektüre S. 109
Übersicht über mögliche Formen der Erfolgskontrolle
Sozialform Didaktisches Potential Mögliche Formen der Erfolgskontrolle
Frontalunterricht Wissensbestände bündeln
Inhalte fokussieren
Fakten ordnen
Protokoll
Schülervortrag
Test…
Einzelarbeit individuell separieren
individuell konzentrieren
dokumentieren
Portfolio /individuelles Lerntagebuch
Facharbeit
Test…
Partnerarbeit kooperieren
koordinieren
präsentieren
Dokumentation der gemeinsamen Arbeit
Präsentation der Arbeitsergebnisse…
Gruppenarbeit dezentralisieren
delegieren
(re)strukturieren
Dokumentation des Verlaufs
Präsentation der Arbeitsergebnisse
a) im Unterricht
b) in Form einer Ausstellung
c) auf der Schulhomepage …