Die Angst des Tormanns

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GEPA-Fußballdesign / Projektdokumentation

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dieangstdes tor-manns beim elf-meter

die angst des tor-manns beim elf-meter

Projektkurs bei Prof. H. G. Schmitz–––Dirk Büchsenschütz6. Semester–––Fußballdesign für die GEPA–––Plakate für dasAkademische Aus-landsamt

SS 2009

Projektkurs bei Prof. H. G. Schmitz–––Dirk Büchsenschütz6. Semester–––Fußballdesign für die GEPA–––Plakate für dasAkademische Aus-landsamt

Eine Initiative von:

B E R G I S C H EU N I V E R S I T Ä TW U P P E RTA L Eine Initiative von:

B E R G I S C H EU N I V E R S I T Ä TW U P P E RTA L

dieangstdestor-mannsbeimelf-meter––– Peter Handke

»

10/4

ich musste meine Jungs ins kalte feuer werfen.«

ichmusstemeine Jungs ins kalte feuer werfen.«

»

Klaus Toppmöller

ich musste meine Jungs ins kalte feuer werfen.«

08/06

3:2

WM 1954Deutschland – Ungarn

12/8

an stoss

Am 17. April gab Trainer Hans-Günter Schmitz den Anpfiff zu seinem Seminar „Advertising“ im Sommersemster 2009. Rund 50 Spieler warteten gespannt vor ihren Rechner auf das Briefing der ersten Aufgabe, denn dies fand nicht wie gewohnt in der Uni sondern online auf Youtube statt. Als es dann hieß „Gestaltet den neuen Fußball für die WM in Südafrika“ waren doch alle recht überrascht. Der ungewöhnliche Auftrag kam von der Fair-Traid-Organisation GEPA, die zu jeder WM einen exklusiven Fußball auf den Markt bringt der unter fairen Bedingun-gen in Pakistan hergestellt wird. Und für diesen Ball wird nun ein außergewöhnliches Design gesucht. Keine leichte Aufgabe wie sich bald herausstellen wird.

Fr 17/04/09

an-stoss

16/10

derkabine in der kabine

Zur schnellen Kommunikation innerhalb der Gruppe wurde vom Lehrstuhl ein Blog eingerichtet.Hier erfuhren wir immer die neu-esten Termine, konnten Recher-chematerial archivieren und uns mit den anderen Kursmitgleider austauschen.Die neuen Entwürfe wurden jeweils am Vorabend des Korrekturtermins in einen gemeinsamen Ordner hochgeladen und konnten dann per Beamer problemlos präsentiert wer-den. Zudem entstand dadurch nach und nach eine schöne Übersicht der einzelnen Entwurfsphasen.

Mo 20/04/09

derkabine in der kabine

18/12

Die ersten Arbeitsergebnisse sollten bereits zum nächsten Termin der darauffolgenden Woche als fertiges Papier-Dummy präsentiert werden. Damit die Bälle vergleichbar blieben, war eine feste Größe vorge-geben. Die entstandenen Arbeiten zeigten eine riesige Bandbreite an Ideen. Um ein erstes Feedback zu bekommen, wurden die Bälle von der Gruppe anonym bewer-tet, wobei sich insgesamt zehn Favoriten herauskristallisierten. Anschließend bekamen wir nähere Informationen über die GEPA, die Philosophie hinter dem Projekt und sahen darüber hinaus einen Film über die aufwendige Herstellung der fair gehandelten Fußbälle durch pakistanische Näherinnen, die mit 650 Stichen den Ball von Hand verarbeiten.

Fr 24/04/09

Vor-ningauf- wärm- trai-ning

20/14

wer istgePa?

weristgePa?

Das Unternehmen GEPA wurde 1975 gegründet und hat seinen Un-ternehmenssitz in Wuppertal. Mit 52 Millionen Euro Jahresumsatz ist GEPA der größte europäische Importeur fair gehandelter Lebens-mittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt. Die GEPA verbindet soziale und ökologische Produktqualität auf hohem Niveau mit Wirtschaftlich-keit. Mittlerweile bietet sie eine große Vielfalt an fair gehandelten Produkten, die auch im Vergleich mit dem konventionellen Markt qualitativ weit über dem Durch-schnitt liegen.

Hintergrund

26/16

Vor der weiteren Entwurfsphase sollte eine gründliche Recherche verschiedenster Fußbälle die Viel-zahl an Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen und Impulse für die eige-ne Arbeit geben. Auffällig ist eine große Bandbreite an geometrischen Mustern, die sich an der Aufteilung der Flächen orientieren.

Recherche

balla balla

entwurf30/18

Die Entwurfsphase entpuppte sich wie bereits erwähnt doch schwie-riger als erwartet und anfängli-che Euphorie wich aufwendiger Fummelarbeit. Der Umgang mit einem dreidimensionalen Objekt erfordert eben eine ganz eigene Herangehensweise. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist hier z.B. auch der kinetische Zustand des Balls, also sein Aussehen während der Bewegungsphase. Zur Gestaltung: Meine erste Idee mit Hilfe von Aidsschleifen eine politische Aussage zu kommuni-zieren habe ich schnell verworfen. Danach folgten spielerische Ansätze und typografische Lösungen. Der finale Entwurf orientiert sich an bisherigen Designs und hat eine klare schnörkellose Sportoptik.

Info

entwurf

Vor-runde

Vor-runde

32/20

In den nächsten Wochen gab es viele Korrekturen bei der die neuen Entwürfe ausgiebig besprochen wurden. Die Kritik von Prof. Schmitz gab oft neue Impulse und veranlasste uns die Gesamterschei-nung der Bälle immer wieder auf ’s Neue kritisch und unbefangen zu hinterfragen. Hier war auch die spontane Kritik der Kommilitonen hilfreich. Ist der Ball zu „öko“, zu weiblich, zu sportlich, zu düster? Muss sich der Ball mit dem Thema Südafrika auseinandersetzen? Die Suche nach dem perfekten Gepa-Ball blieb bis zum Schluß ein spannender Prozess.

Fr 08/05/09

Vor-runde

kon-zePte s indkoko-lores.«

34/22

kon-zePtesind koko-lores.«

»Erich Ribbeck

36/24

2:1

WM 1974Deutschland – Niederlande

aus- wärts- sPiel

aus-wÄrts-sPiel

40/26

Eine willkommene Abwechselung bot die Auseinandersetzung mit einem völlig anderem Thema. So durfte der Kurs einmal Urlaub von der Ballgestaltung machen und gedanklich ins Ausland reisen. Da die Zahlen der Studierenden im Ausland in den letzten Jahren kontinuirlich rückläufig geworden sind, möchte das Akademische Aus-landsamt mit Plakaten Studenten zu einem Auslandsaufenthalt mo-tivieren. Judith Roller informierte über das geplante Vorhaben und gab damit den Startschuss für viele kreative Ideen. So sind innerhalb des Kurses insgesamt über 150 ver-schiedene Entwürfe entstanden.

Fr 15/05/09

44/28

Meine erste Idee bestand darin mit einer provokanten Headline wie z.B. „Afrikaner haben den längsten“ die Aufmerksamkeit des Emp-fängers zu erlangen. Bei näherer Betrachtung wird dann deutlich, dass die Lupe nur einen Ausschnitt vergrößert zeigt und eigentlich der längste Fluß – der Nil – gemeint ist. Das Plakat schließt mit dem Claim „Es gibt viel zu entdecken. Ab ins Ausland!“

Der zweite Entwurf ging relativ leicht von der Hand. Eine spontane Idee zum Thema „Fernweh“ – um-gesetzt als simple Illustration.

Entwurf 01/02

46/30

Kann ein Auslandsaufenthalt sexy sein? Auf jeden Fall stellt ein fremdes Land bzw. Kultur eine aufregende Erfahrung dar. Dies brachte mich auf die Idee eines Plakats im Stil von Erotikwerbung. Die doppeldeutigen Headlines „Mach’s doch mal französisch / griechisch“ sollen den Betrachter dazu ermutigen, sich auf Neuland zu begeben. Da die Bildsprache der ersten Entwürfe zu sehr diesem Kli-schee verfielen, entschloss ich mich später für eine schlichte typografi-sche Umsetzung.

Entwurf 03

blo-ckiertkd wird blo-ckiert

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Zu wenig Professoren, überlastete Seminare und spärliches Kursange-bot. Die immer schlechter werdene Studiensituation ließen wir nicht länger auf uns sitzen und machten unserem Unmut unter dem Motto »KD wird blockiert« Luft. Bei der Spontan-Aktion haben wir den Eingang zum Rektorat mit Kartons und Plakaten verbarrikadiert und konnten schließlich mit dem Rektor über unsere Probleme und Forderungen diskutieren:• Qualität der Lehre erhalten• Vakante Stellen besetzen• Masterabschluss ermöglichen• Wir wollen weg aus Fachbereich FDieser zeigte sich von der Aktion allerdings wenig beindruckt.

Mi 10/06/09

sie müssensich schon soauf dieVorhandenenProfessorenVerteilen,dass essinn macht.«Lambert T. Koch

»54/34

Mi 10/06/09

halb-

zeit

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3:1

WM 1982Italien – Deutschland

wir müssengewin-nen,allesandereistPrimÄr.«

66/40

»

Hans Krankl

wir müssen gewin-nen, alles andere istPrimÄr.«

end-runde end- runde

68/42

Die glücklichen Gewinnerinnen Lena Stiller und Lena Gruschka zusammen mit Prof. Hans Günter Schmitz

Am 7. Juli wurde es dann ernst, denn die fertigen Ergebnisse wurden in den Räumlichkeiten der GEPA-Zentrale einer gespannten Jury präsentiert. Insgesamt 35 Bälle wurden als aufwendige 3D-Ani-mation vorgestellt. Während wir Studenten schließlich die Verkaufs- und Lagerräume der GEPA-Zentra-le in Augenschein nahmen und mit fair gehandeltem Kaffee umsorgt wurden, hatte die Jury die Qual der Wahl aus den zehn Entwürfen der Endrunde die drei Gewinner auszuwählen.

Di 07/07/09

end-runde end- runde

Lena Stiller

70/44

Pokal- sieg

Pokal- sieg

Lena Gruschka

Björn Mergemann

Di 07/07/09

Das Rennen machte schließlich Björn Mergemann mit seinem Entwurf, für den er als 1. Preis eine VIP-Karte für das DFB-Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am 5. September in Leverkusen gewann. Den 2. und 3. Platz beleg-ten die Entwürfe von Lena Stiller und Lena Gruschka, die sich über GEPA-Einkaufsgutscheine freuten.

Pokal- sieg

72/46

Finaler Ballentwurf„Kickoff“

ist alles

dabeisein

Di 07/07/09

74/48

Kursergbnisse

EminBolbolian

DirkBüchsenschütz

PhilippBlombach

ThomasSchekalla

Marc-AndréSchwarzer

NathalieSchäfer

JanaJunge

VerenaKaluza

HannaHüttepohl

JasminKuhn

JuriMorosov

BjörnMergemann

LenaGruschka

ManuelaHertling

LenaGruschka

76/50

DavidFrowein

AndreasGolde

HannaHüttepohl

SaidOmar Eshaq

MichaelTodorov

BettinaZajonc

ManuelTillmanns

LenaStiller

JonasKünstler

JonasKünstler

JohannesKramer

JohannesKramer

AndreasProbsdorfer

IsabellRösler

AnjaOsysek

AntjeNücklich

DominikHohmann

XeniaHorn

KatharinaHofmann

ManuelaHertling

Kursergbnisse

Tipps und Wissenswertes zumStudium und Praktikum im Ausland

Gute Reise

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Teamgeist ist alles. Diese Erfahrung konnten wir im 12-köpfigen Produktionsteam bei der Erstellung der GoOut-Broschüre machen. Für das Akademische Auslandsamt entwarfen wir eine 72-Seiten starke Publikation mit allen Kursergebnis-sen und einem redaktionellen Teil zum Thema Auslandsaufenhalt. Die verschiedenen Aufgaben wie Redakation, Produktion, Layout etc. wurden aufgeteilt, um dann gemeinsam mit Hochdruck dem gefährlich nahen Drucktermin entgegenzuarbeiten.

Fr 05/06/09

work team- geist

meinPro-blem ist,dass ichimmersehrselbst-kritisch

84/54

»mein Pro- blem ist,dass ich immer sehr selbst- kritisch bin.

auch mir selbstgegen- über.«

Andreas Möller

mein Pro- blem ist,dass ich immer sehr selbst- kritischbin.

104/56

5:3

WM 2006Italien – Frankreich

kdisttotes lebekd

20/07 Symbolische Kranzniederlegung vor dem Rektorat

106/58

Am 15. Juli traf uns dann schließ-lich eine Hiobsbotschaft mit der niemand gerechnet hatte: Der Studiengang Kommunikationsde-sign wird im Zuge einer „Um-strukturierung“ geschlossen. Eine Schilderung der Ereignisse die sich danach überschlugen, würde ein weiteres Buch füllen (mehr unter wirsindkd.de). Doch eins steht fest: Die damit einhergehende Wut und Ratlosigkeit machten ein weiterhin konzentrieres Arbeiten nicht gerade leicht. Eine Petition zum Erhalt des Studiengangs bereitete schließ-lich den Weg für eine öffentliche Diskussion bei der sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie namhafte Designer gleichermaßen empört zeigten. Welchen Ausgang die Debatte nehmen wird, bleibt abzuwarten.

Mi 15/07/09

24/07 WDR-Aufnahme während des Seminars

20/07 Symbolische Kranzniederlegung vor dem Rektorat

108/60

entwurf

Fr 24/06/09

entwurf

116/62

Finale Plakate„Wir können nicht nur Fußball.Wir können auch fair.“–––„Sieht nicht nur sportlich aus.Der ist es auch.“

fina-leohoo!

Fr 24/07/09

das müssenwirJetzterst malParolilaufenlasen.«

120/64

»

Horst Hrubesch

dasmüssen wir Jetzterst mal Paroli laufen lassen.«

»

122/66

ich möch-te mich noch mal bei den leutenbedanken, die hintermeinemrücken gestanden haben.«

Darius Wosz

ich möch-te mich noch mal bei den leuten bedanken, die hinter meinem rücken gestanden haben.

»ich möch-te mich noch mal bei den leutenbedanken, die hintermeinemrücken gestanden haben.«

nach dem sPiel ist Vor dem sPiel.–––Sepp Herberger

Eine Initiative von:

B E R G I S C H EU N I V E R S I T Ä TW U P P E RTA L

dieangstdestor-mannsbeimelf-meter