Post on 29-Oct-2021
Faculteit Letteren & Wijsbegeerte
De Backer Lennert
Die Entwicklung der starken Verben in den Die Entwicklung der starken Verben in den Die Entwicklung der starken Verben in den Die Entwicklung der starken Verben in den nordgermanischen Sprachennordgermanischen Sprachennordgermanischen Sprachennordgermanischen Sprachen
Zugleich im Hinblick auf andere germanische Sprachen
Masterproef voorgelegd tot het behalen van de graad van
Master in de Historische Taal- en Letterkunde
2012 - 2013
Promotor Prof. dr. Luc de Grauwe
Vakgroep Taalkunde
ii
DankeswortDankeswortDankeswortDankeswort
Obwohl ich vielen Menschen für die letzten vier Jahre danken müsste, scheint es mir am
besten, mich hier auf die Wesentlichsten zu beschränken. Es steht außer Zweifel, wie
wichtig Herr Professor Luc de GRAUWE in der Entstehung dieser Arbeit gewesen ist. Nicht
nur inhaltlich, sondern auch formell hat er mir große Hilfe geleistet, dadurch, dass er die
Arbeit betreut hat. Was jedoch in den letzten vier Jahren wichtiger war, war das Interesse
für die Altgermanistik, die er mir geschenkt hat. Die zahlreichen E-Mails, in denen er
äußerst verschiedenen Fragen von mir bekam, hat er stets ohne Probleme beantwortet.
Natürlich kann ich nicht vergessen, auch Dr. Geert STUYCKENS zu danken. Auch er war
stets bereit, Fragen zu beantworten. Diese hatten jedoch meistens keinen Bezug auf die
Altgermanistik, sondern auf das Bibliografieren. Dabei passt auch ein kleines Wort für Dr.
Roland Schuhmann, der vor allem protogermanisch orientierte Fragestellungen geklärt hat.
Das Interesse für das Thema des germanischen Verbalablauts sowie des Verbalsystems
verdanke ich Dr. Freek ADRIAENS, der anhand von HELLSTRÖM (2009) den Schwedisch-
Studierenden diese Verben beigebracht hat. Die Entdeckung, dass es eine gewisse
Systematik innerhalb dieser Verbklasse gibt, verdanke ich ihm.
Im Besonderen möchte ich auch noch zwei Norwegern für die Stunden danken, die sie
geopfert haben, um Fragen über deren Sprache (Bokmål) zu beantworten, sowie auch
einiges über das Nynorsk zu erklären. Jan Anders BREMERS und Øystein DALE haben daneben
auch noch ein Programm geschrieben, wodurch ich mir die Entwicklung einzelner Verben
auf grafischer Weise (anhand einer Art Baumstruktur) ansehen konnte. Dazu muss auch
meinem Bruder, Simon DE BACKER, gedankt werden, da er mir nicht nur das Programm
LibreOffice Base erklärt hat, sondern auch immer bereit war und ist, mir mit allen möglichen
Informationstechniken zu helfen.
Die Bibliothekarinnen am Blandijnberg sowie am Rozier (in concreto Martine ROTTIER,
Wendy LELIEVRE, Valerie BOUCKAERT, Geertrui HOFMAN und Annemie KNOCKAERT)haben vier
iii
Jahre lang auf mein Gesicht schauen müssen. Ausnahmslos waren sie immer bereit, mir zu
helfen, ein Buch zu finden. Die Freundlichkeit, mit der sie jeden Tag arbeiten, ist erstaunlich
und hat die vorigen vier Jahre an der Universität sicher leichter gemacht.
Noch ganz separat aber steht Nathalie Sarembe, eine gute Freundin von mir. Was sie
für andere tut, versetzt mich täglich in Erstaunen. Sie weiß schon, was sie für mich bedeutet
und ich danke ihr gerne für die zahlreichen Stunden (oder eher Tage), die sie mir für meine
Fragen bezüglich des Hochdeutschen sowie ihres eigenes Dialektes (des Oberfränkischen)
gewidmet hat.
Schließlich folgt eine Reihe von Bekannten, die mir auf verschiedene Weisen geholfen
haben: Anders Schultz CHRISTIANSEN und Jesper WEST (Dänisch), Jaspur Tausen GAARD
(Färöisch), Eirik Wixøe SVELA (Nynorsk) und Heimir GUDBERGSSON (Isländisch). Ihre Aufgabe
war es, einige Wörter ins Englische zu übersetzen, wenn die Wörterbücher versagt hatten.
Auch ihre muttersprachliche Aussprache einiger Wörter und Wortformen war äußerst
hilfreich. Für etwaige falsche Interpretationen ihrer Aussprache bin nur ich selber
verantwortlich.
iv
Liste der AbkürzungenListe der AbkürzungenListe der AbkürzungenListe der Abkürzungen
a) Abgekürzte Literatur:a) Abgekürzte Literatur:a) Abgekürzte Literatur:a) Abgekürzte Literatur:
V[VRIES (1962)]
S [SEEBOLD (1970)]
N [NOWAK (2010)]
H [HELLQUIST (1922)]
T [TORP (1919)]
J [JÓHANNESSON (1956)]
BN [BRØNDUM-NIELSEN (1971)]
SAOB (Svenska Akademiens Ordbok [online: http://g3.spraakdata.gu.se/saob/ Stand am 09.09.2013])
Ordnet [online: http://ordnet.dk/ods Stand am 09.09.2013]
b) Sprachliche Abkürzungenb) Sprachliche Abkürzungenb) Sprachliche Abkürzungenb) Sprachliche Abkürzungen
adk. Altdänisch
ae. Altenglisch
agutn. Altgutnisch
ahd. Althochdeutsch
aisl. Altisländisch
an. Altnordisch
anorw. Altnorwegisch
as. Altsächsisch
aschw. Altschwedisch
awn. Altwestnordisch
bk. Bokmål
got. Gotisch
lëtz. Lëtzebuergesch (Luxemburgisch)
mhd. Mittelhochdeutsch
mnd. Mittelniederdeutsch
mnl. Mittelniederländisch
ndk. (Neu)dänisch
ne. (Neu)englisch
nfär. (Neu)färöisch
nwfri. (Neu)friesisch (Westerlauwersk
Frysk)
nhd. (Neu)hochdeutsch
nisl. (Neu)isländisch
nn. Nynorsk
nnd. (Neu)niederdeutsch
nnl. (Neu)niederländisch
nschw. (Neu)schwedisch
ppgm. Präprotogermanisch
pgm. Protogermanisch
pie. Protoindoeuropäisch
c) c) c) c) Sonstige AbkürzungenSonstige AbkürzungenSonstige AbkürzungenSonstige Abkürzungen
Adj. Adjektiv(e)
K Beliebiger Konsonant
Nbf. Nebenform
O Obstruent (Plosiv, Affrikate oder
Frikativ)
S Sonant (Nasal oder Approximant)
V Vokal
Sonantisch
Vokalisch
Ind. Indikativ
Inf. Infinitiv
Opt./Konj. Optativ-Konjunktiv
Part. Partizip
Perf. Perfekt
v
Präs. Präsens
Prät. Präteritum
Sg. Singular
Pl. Plural
lit. literarisch
vera. veraltet
dial. dialektal
swv schwaches Verb
stv starkes Verb
† ein ausgestorbenes Wort
Sonstige Symbole und FormelnSonstige Symbole und FormelnSonstige Symbole und FormelnSonstige Symbole und Formeln
/a/ → /e/ // vor /i;j;ī/: /a/ entwickelt sich zu /e/, falls ein /i/ oder /j/ in der folgenden Silbe vorliegt.
˘ (Breve) - Ein kurzerkurzerkurzerkurzer Vokal
ˉ (Makron) - Ein langer langer langer langer Vokal
* Rekonstruierte Form
** Unkorrekte Form (oder unkorrekter Ausdruck)
> „… entwickelt sich zu…“
< „… stammt aus…“
vi
Verzeichnis der TabellenVerzeichnis der TabellenVerzeichnis der TabellenVerzeichnis der Tabellen
Tabelle 1 завóд ‘Fabrik’ und недéля ‘Woche’ (TIMBERLAKE [2004: 133 bzw. 141]) 1
Tabelle 2 Anzahl gotischer Verben (BIRKMANN [1987: 98]) 30
Tabelle 3 - Neogrammatische Klassenverteilung im Präprotogermanischen (frei nach MAILHAMMER [2007b: 8f.]) 32
Tabelle 4 Einteilungskriterien 34
Tabelle 5 - Starke runengermanischen Verben (JÓHANNESSON [1923: 65ff.]) 44
Tabelle 6 Frequenz nschw. rista, skria, bida, smida und triva; snida und lita 61
Tabelle 7 Altwestnordische starken Verben 88
Tabelle 8 Altostnordische starken Verben 88
Tabelle 9 Verluste und Gewinne in allen Sprachen zusammengefasst 99
vii
Verzeichnis der AbbildungenVerzeichnis der AbbildungenVerzeichnis der AbbildungenVerzeichnis der Abbildungen
Abbildung 1 Überlieferung starker Verben (aus SEEBOLD [1970: 42-65] destilliert) 7
Abbildung 2 Überlieferung starker Verben (aus SEEBOLD [1970: 42-65] destilliert) 7
Abbildung 3 Germanischer Stammbaum 27
Abbildung 4 Skandinavische Sprachenverteilung (vgl. auch HAUGEN/MARKEY [1972: 11]) 28
Abbildung 5 Gruppierung der germanischen Verben 29
Abbildung 6 Skala der schwedischen Verben 33
Abbildung 7 Anzahl starker Verben im Protogermanischen 43
Abbildung 8 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altwestnordischen 45
Abbildung 9 Anzahl starker Verben im Altwestnordischen 45
Abbildung 10 Frequenzen der schwedischen und dänischen starken Verben (prozentuell) 50
Abbildung 11 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altschwedischen 51
Abbildung 12 Anzahl starker Verben im im Altwestnordischen 52
Abbildung 13 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altdänischen 53
Abbildung 14 Anzahl starker Verben im Altdänischen 53
Abbildung 15 Anzahl Verben (klassenmäßig) in den älteren Sprachstufen 54
Abbildung 16 Anzahl der Verben der ersten Klasse (Westnordisch) 63
Abbildung 17 Anzahl der Verben der ersten Klasse (Ostnordisch) 63
Abbildung 18 Anzahl der Verben der ersten Klasse (die modernen Sprachen) 64
Abbildung 19 Anzahl der Verben der zweiten Klasse (Westnordisch) 66
Abbildung 20 Anzahl der Verben der zweiten Klasse (Ostnordisch) 67
Abbildung 21 Anzahl der Verben der zweiten Klasse (die modernen Sprachen) 67
Abbildung 22 Anzahl der Verben der dritten Klasse (Westnordisch) 70
Abbildung 23 Anzahl der Verben der dritten Klasse (Ostnordisch) 70
Abbildung 24 Anzahl der Verben der dritten Klasse (die modernen Sprachen) 71
Abbildung 25 Anzahl der Verben der vierten Klasse (Westnordisch) 74
Abbildung 26 Anzahl der Verben der vierten Klasse (Ostnordisch) 74
Abbildung 27 Anzahl der Verben der vierten Klasse (die modernen Sprachen) 75
Abbildung 28 Anzahl der Verben der fünften Klasse (Westnordisch) 77
Abbildung 29 Anzahl der Verben der fünften Klasse (Ostnordisch) 77
Abbildung 30 Anzahl der Verben der fünften Klasse (die modernen Sprachen) 78
Abbildung 31 Anzahl der Verben der sechsten Klasse (Westnordisch) 81
Abbildung 32 Anzahl der Verben der sechsten Klasse (Ostnordisch) 81
Abbildung 33 Anzahl der Verben der sechsten Klasse (die modernen Sprachen) 82
Abbildung 34 Prozentualer Verlust der Verben in der sechsten Klasse 82
Abbildung 35 Anzahl der Verben der siebten Klasse (Westnordisch) 84
Abbildung 36 Anzahl der Verben der siebten Klasse (Ostnordisch) 85
Abbildung 37 Anzahl der Verben der siebten Klasse (die modernen Sprachen) 85
Abbildung 38 Prozentualer Verlust der Verben in der siebten Klasse 86
viii
Abbildung 39 Anzahl der Verben der achten Klasse (die modernen Sprachen) 87
Abbildung 40 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altwestnordischen 94
Abbildung 41 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Isländischen 94
Abbildung 42 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Färöischen 95
Abbildung 43 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Nynorsk 95
Abbildung 44 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Bokmål 96
Abbildung 45 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altschwedischen 96
Abbildung 46 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altschwedischen und Schwedischen 97
Abbildung 47 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altdänischen 97
Abbildung 48 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altdänischen und Dänischen 98
Abbildung 49 Anzahl Verben in den westnordischen Sprachen 99
Abbildung 50 Anzahl Verben der ostnordischen Sprachen 100
Abbildung 51 Anzahl Verben der modernen nordgermanischen Sprachen 100
ix
InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis
Kapitel 0Kapitel 0Kapitel 0Kapitel 0 Einführung, Aufbau und VorbemerkungenEinführung, Aufbau und VorbemerkungenEinführung, Aufbau und VorbemerkungenEinführung, Aufbau und Vorbemerkungen ........................................................................................................................................................................................................................................................................ 1111
0.1 Einführung ........................................................................................................................................... 1
0.2 Aufbau dieser Diplomarbeit ............................................................................................................... 4
0.3 Vorbemerkungen ................................................................................................................................ 5
Kapitel 1Kapitel 1Kapitel 1Kapitel 1 MethodologieMethodologieMethodologieMethodologie .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 11111111
1.1 Terminologie ...................................................................................................................................... 11
1.1.1 Starke, vokalische, ablautende oder irreguläre Verben ............................................... 11
1.1.2 Ablaut oder Vokalalternanz .............................................................................................. 12
1.1.3 Nordgermanisch oder skandinavisch? ............................................................................ 12
1.1.4 Sprachstufenbenennung .................................................................................................... 13
1.2 Methodologie und Abkürzungen .................................................................................................... 13
1.2.1 Methodologie ....................................................................................................................... 13
1.2.2 Wichtigste Abkürzungen ................................................................................................... 15
1.3 Quellen und Notierung ..................................................................................................................... 16
1.3.1 Quellen .................................................................................................................................. 16
Schwedisch ......................................................................................................................................... 17
Dänisch ................................................................................................................................................ 17
Bokmål 17
Nynorsk ............................................................................................................................................... 18
Färöisch ............................................................................................................................................... 18
Isländisch ............................................................................................................................................ 18
1.3.2 Notierung ............................................................................................................................. 19
1.4 Abgrenzung der Studie ..................................................................................................................... 19
Kapitel 2Kapitel 2Kapitel 2Kapitel 2 Kurze Sprachgeschichte der nordgermanischen SprachenKurze Sprachgeschichte der nordgermanischen SprachenKurze Sprachgeschichte der nordgermanischen SprachenKurze Sprachgeschichte der nordgermanischen Sprachen ........................................................................................................................................................ 24242424
Kapitel 3Kapitel 3Kapitel 3Kapitel 3 Das germanische VerbalsystemDas germanische VerbalsystemDas germanische VerbalsystemDas germanische Verbalsystem................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 29292929
3.1 Allgemeine Einteilung der germanischen Verben ....................................................................... 29
3.2 Junggrammatische Klassenverteilung ........................................................................................... 31
3.3 Welche Verben sind heutzutage stark und wie gruppiert man sie? ......................................... 33
3.3.1 Welche Verben sind heutzutage stark? ........................................................................... 33
3.3.2 Wie gruppiert man die starken Verben? ......................................................................... 34
3.4 NOWAKS Theorie ................................................................................................................................. 36
Kapitel 4Kapitel 4Kapitel 4Kapitel 4 UntersuchungUntersuchungUntersuchungUntersuchung ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 42424242
4.1 Sprachenspezifische Merkmale ...................................................................................................... 42
4.1.1 Protogermansich ................................................................................................................. 43
4.1.2 Runengermanisch ............................................................................................................... 44
4.1.3 Altwestnordisch .................................................................................................................. 44
4.1.4 Isländisch .............................................................................................................................. 46
x
4.1.5 Färöisch ................................................................................................................................. 46
4.1.6 Nynorsk ................................................................................................................................. 46
4.1.7 Bokmål .................................................................................................................................. 49
4.1.8 Altschwedisch ...................................................................................................................... 51
4.1.9 Schwedisch ........................................................................................................................... 52
4.1.10 Altdänisch ............................................................................................................................. 53
4.1.11 Dänisch .................................................................................................................................. 54
4.1.12 Ältere nordgermanische Sprachen verglichen .............................................................. 54
4.2 Verbenspezifisch ............................................................................................................................... 54
4.3 Untersuchung der einzelner Klassen ............................................................................................. 56
4.3.1 1. Klasse ................................................................................................................................. 56
4.3.2 2. Klasse ................................................................................................................................. 64
4.3.3 3. Klasse ................................................................................................................................. 67
4.3.4 4. Klasse ................................................................................................................................. 71
4.3.5 5. Klasse ................................................................................................................................. 75
4.3.6 6. Klasse ................................................................................................................................. 78
4.3.7 7. Klasse ................................................................................................................................. 82
4.3.8 8. Klasse ................................................................................................................................. 86
4.3.9 Zusammenfassende Bemerkungen .................................................................................. 87
Kapitel 5Kapitel 5Kapitel 5Kapitel 5 SprachenbesprechungSprachenbesprechungSprachenbesprechungSprachenbesprechung............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 91919191
5.1 Altwestnordisch ................................................................................................................................ 91
5.2 Isländisch ............................................................................................................................................ 91
5.3 Färöisch ............................................................................................................................................... 92
5.4 Nynorsk ............................................................................................................................................... 92
5.5 Bokmål ................................................................................................................................................ 92
5.6 Altschwedisch .................................................................................................................................... 93
5.7 Schwedisch ......................................................................................................................................... 93
5.8 Altdänisch ........................................................................................................................................... 93
5.9 Dänisch ................................................................................................................................................ 93
5.10 Grafiken .............................................................................................................................................. 94
5.11 Zusammenfassend ............................................................................................................................. 98
Kapitel 6Kapitel 6Kapitel 6Kapitel 6 SprachenbesprechungSprachenbesprechungSprachenbesprechungSprachenbesprechung.................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 101101101101
Ausblick ........................................................................................................................................................ 103
BibliographieBibliographieBibliographieBibliographie 105105105105
AnhangAnhangAnhangAnhang 113113113113
1. Kasussprachen in der protoindoeuropäischen Familie .................................................................... 113
2. Einheitsplural in den germanischen Sprachen ................................................................................. 114
3. Isländische Verbenliste ......................................................................................................................... 115
4. Färöische Verbenliste ............................................................................................................................ 119
5. Nynorsk Verbenliste .............................................................................................................................. 123
6. Bokmål Verbenliste ................................................................................................................................ 128
7. Schwedische Verbenliste ...................................................................................................................... 133
8. Dänische Verbenliste ............................................................................................................................. 137
9. Niederländische Verbenliste ................................................................................................................ 140
10. Hochdeutsche Verbenliste .................................................................................................................. 146
11. Verschiedene Verben .......................................................................................................................... 151
12. Komplette nordgermanische starke Verbliste ................................................................................ 162
1
Kapitel 0Kapitel 0Kapitel 0Kapitel 0
EinführungEinführungEinführungEinführung, Aufbau und Vorbemerkungen, Aufbau und Vorbemerkungen, Aufbau und Vorbemerkungen, Aufbau und Vorbemerkungen
0.10.10.10.1 EinführungEinführungEinführungEinführung
In der Entwicklung der indoeuropäischen Sprachen ist eine große Konstanz festzustellen,
und zwar die Abnahme verschiedener Flexionsendungen anhand von Synkretismus und,
damit verbunden, einer morphologischen Vereinfachung des Sprachsystems.1 So weist das
klassische Latein im nominalen Bereich fast keinen Unterschied mehr auf zwischen dem
Nominativ und dem Vokativ2, und vier Tochtersprachen des Lateinischen (in concreto das
Französische, das Italienische, das Rätoromanische [vgl. HAIMAN/BENINCÀ (1992: 100ff.)] und
das Spanische, im Gegensatz zum Rumänischen [vgl. GÖNCZÖL-DAVIES (2008: 29)]) verwenden
das Kasussystem bei Nomina ganz und gar nicht mehr. Das Neugriechische verwendet noch
vier Kasus (statt fünf in altgriechischer Zeit; vgl. MORWOOD [2001: 12ff.] mit HOLTON [2004:
24]). Das Russische enthält noch immer nicht weniger als sechs Kasus (siehe Tabelle 1), doch
sind dies zwei (oder drei?) weniger als im Protoindoeuropäischen, das mit dem Nominativ,
Akkusativ, Vokativ, Dativ, Genitiv, Instrumental, Ablativ, Lokativ und vielleicht dazu noch
dem Allativ (vgl. RINGE [2006: 23]) acht bis neun Kasus besaß (vgl. Anhang ‘1. Kasussprachen
in der protoindoeuropäischen Familie’).
Tabelle 1 завóд ‘Fabrik’ und недéля ‘Woche’ (TIMBERLAKE [2004: 133 bzw. 141])
Kasus Singular Plural
Nominativ завóд недéляяяя завóдыыыы недéлииии
Akkusativ = Nominativ недéлюююю = Nominativ = Nominativ
Genitiv завóдаааа недéлииии завóдовововов недéльььь
Dativ завóдуууу недéлееее завóдамамамам недéлямямямям
Lokativ завóдееее недéлееее завóдахахахах недéляхяхяхях
Instrumental завóдомомомом недéлейейейей завóдамиамиамиами недéлямиямиямиями
2
Wenn man genauer die Entwicklung aller germanischen Sprachen betrachtet, fällt
auf, dass diese Sprachen einen gleichartigen Weg der Deflexion genommen haben. Auch
hier sehen wir, dass die meisten dieser Sprachen das Kasussystem des Protogermanischen
(Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv, Vokativ und Reste des Instrumentals und des
Lokativs 3 ) nicht mehr verwenden (Ausnahmen sind, abgesehen von Dialekten und
Regiolekten [z.B. dem Flämischen], das [Neu]hochdeutsche, das [Neu]isländische und das
[Neu]färöische [aber im Färöischen verwendet man den Genitiv heutzutage immer weniger,
vgl. BRAUNMÜLLER (1999: 287)]). Höchstens bleibt der Unterschied “Grundform vs.
Genitivform” übrig (z.B. nschw. fadern till Lenatill Lenatill Lenatill Lena vs. Lenassss far), aber sogar diesen Unterschied
gibt es nicht mehr in allen germanischen Sprachen, wie das Beispiel des Nynorsk, das vor
allem Präpositionsumschreibungen verwendet (BRAUNMÜLLER [1999: 287]; vgl. mit TORVIK
[1966: 20ff.]4), angibt.
Wenn man weiter schaut, sieht man tatsächlich, dass noch einige andere
morphologische Eigentümlichkeiten im Laufe der Zeit verloren gegangen sind. Die
verschiedenen Substantivklassen, wie z.B. a-Stämme (pgm. *daǥaaaaz-) und i-Stämme (pgm.
*gastiiiiz-), gibt es heutzutage in den meisten Sprachen nicht länger. Heutzutage wird der
Dualis nicht mehr verwendet, das Mediopassiv5 ist verschwunden und verbale Modi gibt es
weniger, da die Optativformen durch analytische Konstruktionen ersetzt werden (vgl.
nschw. jag skulleskulleskulleskulle inte göragöragöragöra det vs. nhd. ich würdewürdewürdewürde das nicht tuntuntuntun/ich tätetätetätetäte das nicht). Schon in den
ältesten Sprachstufen gibt es in den ingwäonischen Sprachen einen Synkretismus der
Pluralendungen bei den Verbalparadigmen, und heutzutage ist dies in fast allen
germanischen Sprachen (sogar im Färöischen!) der Fall (siehe in KÖNIG [2011: 158] eine Karte
der Pluralendungen im deutschen Sprachgebiet; vgl. auch unseren Anhang ‘2. Einheitsplural
in den germanischen Verben’). Alle germanischen Sprachen wurden von einem
synthetischen System in ein analytisches System abgeändert. Die erhöhte Verwendung von
Pronomina (z.B. Personalpronomina statt Verbalendungen, um deutlich zu machen, welche
Person etwas tut u.ä.) und das häufigere Vorkommen von Präpositionen statt des
Kasussystems (z.B. nnl. dessss broederssss > van van van van de broeder), so wie eine starr regulierte Wortfolge,
bezeugt diese Änderung sehr gut.
Was sich jedoch schon mehr als zweitausend Jahre nicht mehr geändert zu haben
scheint, ist die grobe Teilung im germanischen Verbalbestand: In den germanischen
Sprachen gibt es nämlich (1) schwache Verben, (2) starke Verben, (3) Präteritopräsentien
und (4) eine Restklasse mit suppletiven Verben (siehe auch 3.1 Allgemeine Einteilung der
3
germanischen Verben). Mit Ausnahme des Afrikaans (VERDOOLAEGE/ KEYMEULEN, 2010: 71) stellt
man fest, dass alle germanischen Standardsprachen (d.h. Niederländisch, [Hoch]deutsch,
Luxemburgisch, Friesisch, Englisch, Dänisch, Schwedisch, Bokmål, Nynorsk, Färöisch und
Isländisch) noch immer eine ganze Menge an starken (oder irregulären? siehe 1.1.1 Starke,
vokalische, ablautende oder irreguläre Verben) Verben besitzen. Auch das Niederdeutsche, das
heute keinen offiziellen Status als Standardsprache hat, besitzt noch eine Reihe starker
Verben (siehe z.B. LINDOW [1998: 72ff. und 113ff.]) und das gilt auch für das “Pennsylvania
Dutch” (BUFFINGTON/BARBA [1954: 58ff]).
Der Unterschied zwischen vokalischen (auch “starken”, “irregulären” und
“ablautenden”) und konsonantischen (auch “schwachen”, “regulären”) Verben hat sich seit
der Ausdifferenzierung des Germanischen aus der indogermanischen Sprachfamilie
erhalten. Es ist aber schon bekannt, dass es heutzutage in den germanischen Sprachen
weniger starke Verben gibt als in älteren Sprachstufen (vgl. z.B. HAERINGEN [1940: 244ff.]). Es
ist der quantitative Verlust an starken Verben in den nordgermanischen Sprachen (siehe
auch 1.1.3 Nordgermanisch oder skandinavisch? sowie 1.4 Abgrenzung der Studie), mit dem sich
diese Arbeit beschäftigt. Versucht wird auf folgende Fragen eine Antwort zu finden und zu
formulieren (vgl. auch unten für weitere Fragen):
1. Welche der sieben historischen Verbklassen erhält ihre starke Konjugation
quantitativ gesehen am besten aufrecht und warum?
2. Gibt es neue “Ablautreihen”, wie es im Niederländischen der Fall sein soll (NOWAK
[2010]; siehe 3.4 NOWAKS Theorie), und wenn dies der Fall wäre:
a. Was wäre die Ursache davon?
b. Was wäre die Folge davon?
3. Gibt es eine gewisse phonologische Struktur, wodurch das Ablautsystem in den
Verben lebendig (sogar produktiv?) bleibt?
4. Wie wichtig ist Analogie für die Entwicklung und das Standhalten der starken
Verben?
5. Ist es möglich, eine gute Erklärung dafür zu geben, warum eine Sprache den Bestand
an starken Verben weniger gut beibehält, oder ist der Verlust an starken Verben
vielmehr als “irregulär” und “nicht vorhersagbar” zu betrachten?
4
0.20.20.20.2 Aufbau dieser DiplomarbeitAufbau dieser DiplomarbeitAufbau dieser DiplomarbeitAufbau dieser Diplomarbeit
In der englischen Fachliteratur verwendet man oft den Begriff “Old Norse” als Synonym für
“Old Icelandic”. GORDON (1956: viii) schreibt Folgendes über die Verwendung des Ausdrucks
“Old Norse”:
“It is high time that English students realized that Norse speech and literature existed in other
forms than Icelandic. There has too long been a notion current in England that ‘Old Norse’ is
synonymous with ‘Old Icelandic’, and even our more scholarly books constantly quote
distinctively Icelandic forms as ‘Old Norse’.”
Vergleich weiter:
“A term commonly used for Old Nordic is „Old Norse“, with a distinction between West Norse
and East Norse. An alternative, narrow use, […], restricts Old Norse to the West Nordic
languages. This variation in meaning is to some extent veiled by the widespread use of Old
Icelandic as a representative of all the Old Nordic languages, e.g. in comparative Germanic
studies. This practice underlies the common use of Altnordisch in the German research
literature since Grimm, who was influenced by Rask’s equating “det gamle Nordiske Sprog”
with Icelandic.” (OTTOSSON [2002: 787])
Die oberen Zitate zeigen, dass eine klare Terminologie zu bevorzugen ist. Wenn man
keine präzisen Begriffe verwendet, entsteht die Gefahr, dass die Leser der Abhandlung und
deren Argumentation nicht länger folgen können. Im Interesse der Klarheit und
Transparenz werden hier alle wichtigen Fachausdrücke im erstenerstenerstenersten Kapitel (1.1 Terminologie)
erwähnt und erklärt. Der Leser beachte, dass ich die traditionelle Terminologie nur
teilweise verwenden werde, da sie in se sehr undeutlich ist: Warum heißt es schwache und
nicht konsonantische (oder dentale) Verben? Wäre vokalische Verben kein besserer Terminus
statt starke Verben? Daneben wird auch die Methodologie der Erforschung (1.2 Methodologie
und Abkürzungen) erläutert. Auch die verwendeten Grammatikhandbücher werden in einen
gesonderten Subkapitel aufgelistet (1.3.1 Quellen); die Abgrenzung dieser Studie wird auch
bündig beschrieben (etwa: welche Sprachen und Sprachstufen werden nicht untersucht
usw.; 1.4 Abgrenzung der Studie).
Im zweitenzweitenzweitenzweiten Kapitel wird die Sprachgeschichte der nordgermanischen Sprachen kurz
skizziert. Anhand dieser wird deutlich, warum einige Sprachen näher miteinander
verbunden geblieben und andere Sprachen auseinander gedriftet sind. Aufs Neue wird auf
die Terminologie geachtet.
5
Im drittendrittendrittendritten Kapitel wird das System des Ablauts bei den starken Verben dargestellt.
Dazu wird das System in (prä)protogermanischer Zeit rekonstruiert (vgl. Anm. 48). Dabei
wird kurz auf die historische Einteilung der germanischen Verben (vor allem die starken
Verbklassen) eingegangen (3.2 Junggrammatische Verbeinteilung), und wir untersuchen, wie
man die starken Verben heutzutage beschreiben muss (3.3 Welche Verben sind heutzutage stark
und wie gruppiert man sie?). Schließlich wird die Idee von NOWAK (2010) kurz erörtert (3.4
NOWAKS Theorie), damit wir das Niederländische und das Neuhochdeutsche (sowie das
Westfriesische) mit den nordgermanischen Sprachen vergleichen können.
Im viertenviertenviertenvierten Kapitel folgt klassenmäßig die Untersuchung an sich. Wie viele Verben der
ehemaligen ersten, zweiten, … Klasse sind übrig geblieben in jeder Sprache, und warum ist
eine Diskrepanz zwischen den verschiedenen Sprachen festzustellen? Die Ergebnisse der
quantitativen Studie werden anhand von Grafiken gezeigt. Mögliche Änderungen im System
werden so gut wie möglich erläutert, und auch die letzte Frage bekommt eine Antwort:
6. Ist die Entwicklung, die man im Niederländischen, Deutschen und Luxemburgischen
(und auch im Friesischen) findet (vgl. 3.4 NOWAKS Theorie), auch in den
nordgermanischen Sprachen anzutreffen?
Kapitel fünffünffünffünf bietet eine kurze Rekapitulation der Ergebnisse pro Sprache und zum
Schluss werden die Schlussfolgerungen im Kapitel sechssechssechssechs gezogen, und neue
Forschungswege werden vorgeschlagen.
0.30.30.30.3 VorbemerkungenVorbemerkungenVorbemerkungenVorbemerkungen
Ich möchte einige Bemerkungen, die teilweise auch in DE BACKER (2012) zu finden sind,
wiederholen, abändern und noch einige hinzufügen.
1. In DE BACKER (2012: 4) musste davon ausgegangen werden, dass die komplexe Geschichte
der reduplizierenden Verben wegen Platzmangels nicht beschrieben werden konnte.
Auch hier wird nicht untersucht, woher diese Verben stammen (d.h. wie sie in
(prä)protogermanischer Zeit gelautet haben müssen und/oder was ihre Etymologie ist;
siehe dafür das Standardwerk SEEBOLD [1970] sowie z.B. COETSEM [1956: 47ff. und 1990:
71ff.] und die verschiedenen Publikationen von KORTLANDT [1991, 1992 u. 1994]), aber
vielmehr, wie die Einzelsprachen mit diesen Verben umgegangen sind. So ist im
6
Niederländischen und Deutschen ein neues Muster aufgetreten, das im Präteritum (Sg.
und Pl.) den Einheitsvokal -ie- (z.B. nnl. roepen - rieieieiep - geroepen und nhd. rufen - rieieieief -
gerufen) aufweist. Wie wir sehen werden, sind diese Verben in den nordgermanischen
Sprachen heutzutage äußerst problematisch, wenn man sie in eine Klasse einstufen
möchte.
2. Im Gegensatz zu der Lage beim Studium des Friesischen habe ich jetzt durchaus Zugang
zu (sprachspezifischen) etymologischen Wörterbüchern, in denen verdeutlicht wird, ob
ein starkes Verb nordgermanischen oder niederdeutschen Ursprungs ist (oder im
Einzelfall vielleicht einer anderen Sprache entstammt; z.B. bm. å hive < ne. to hive).6
3. Beim Studium des Alt(west)friesischen und Mittel(west)friesischen (oder vielleicht
besser als “frühes Neuwestfriesisch” einzustufen 7 ?) wurde deutlich, dass ein
Quellenbestand für diachrone Forschungen selbstverständlich primär ist. Ohne Quellen
kann man natürlich nichts “Realistisches” über ein Sprachstadium bringen. Wenn es
also innerhalb der (externen) Sprachgeschichte keine geschriebene Überlieferung gibt,
ist die Analyse eines Sprachstadiums rein hypothetisch-theoretisch (z.B.
Protogermanisch). Wenn man SEEBOLD (1970) zur Rate zieht, wird es dem Leser sofort
deutlich, dass viele altfriesische Verbformen einfach fehlen (siehe Abbildung 1 und 28;
vgl. auch mit WELLS [1883: 57 “with occasional reference to the Frisian”]). Dies scheint
für die nordgermanischen Sprachen weniger wesentlich zu sein, da hier die Verben in
der reichen Überlieferung besser bezeugt sind.
7
Abbildung 1 Überlieferung starker Verben (aus SEEBOLD [1970: 42-65] destilliert)
Abbildung 2 Überlieferung starker Verben (aus SEEBOLD [1970: 42-65] destilliert)
Auch wenn es einige Quellen gäbe, ist es längst nicht sicher, ob gute
Schlussfolgerungen aus den Materialien gezogen werden können (z.B. beim
Krimgotischen9).
Obwohl das NornNornNornNorn10, eine ausgestorbene nordgermanische Sprache, die auf den
Orkaden (Orkney Islands) und den Shetlandinseln bis ungefähr das 18. (oder 19.? Siehe
0
50
100
150
200
250
300
350
400
Altenglisch (344)
Althochdeutsch (322)
Altwestnordisch (289)
Altsächsisch (210)
Altfriesisch (195)
Gotisch (182)
Altenglisch (344)
Althochdeutsch (322)
Altwestnordisch (289)
Altsächsisch (210)
Altfriesisch (195)
Gotisch (182)
8
dazu die Diskussion bei BARNES [1989 und 2010: 36ff.]) Jahrhundert gesprochen wurde,
eine kleine Überlieferung aufweist, scheint es unmöglich, eine Analyse der starken
Verben in dieser Sprache vornehmen zu können. Dazu ist die Überlieferung zu stark auf
Nomina beschränkt (siehe z.B. die Wörterliste George LOWS, die RENDBOE (1987: 22ff.)
erwähnt und deutet).11 Es gibt einige Wörterbücher (z.B. ANGUS [1914] oder EDMONDSTON
[1866]), aber ob die Verben, die dort dargestellt werden (z.B. bide ‘warten’ und bînd -
band - bund ‘binden’ [ANGUS 1914, 29]), skandinavischen oder schottischen Ursprungs
sind, wird nicht immer verdeutlicht. Wenn man also die Entwicklung der starken
Verben in den nordgermanischen Sprachen untersuchen will, hat man fast keine andere
Wahl als die Entscheidung, das Norn außer Betracht zu lassen, da gute Quellen leider
fehlen. Auch für das Gutnische fehlt eine gute Referenzgrammatik, und deshalb werden
wir uns nur sehr kurz dazu äußern (siehe 1.4 Abgrenzung der Studie). Diese ehemalig
selbständige Sprache, die jetzt als von der schwedischen Hochsprache überdachter
Dialekt gilt, bekommt also nur eine geringe Stelle innerhalb dieser Abhandlung.
4. Zuletzt achte der Leser darauf, dass eine Sprache nicht schwarz-weiß dargestellt werden
kann. Ich versuche eine quantitative Studie durchzuführen, aber es ist dem Leser
hoffentlich klar, dass die Zahlen nur Approximationen sind. Eine Debatte, ob es nun 25
oder 27 Verben in der 5. Klasse gegeben hat, ist wirklich nutzlos. Die Zahlenangaben
sind so genau wie möglich, müssen jedoch cum grano salis genommen werden. Die
Diskrepanz von 289 altwestnordischen Verben bei Abbildung 1 und die 220
altwestnordischen Verben erklärt sich dadurch, dass SEEBOLD (1970: 42-65) keine genaue
Angaben darüber gemacht hat, was nun als ein sicheres Verb gilt. Abbildung 1 und 2
gelten somit eher als Illustration, während die Zahlen in Kapitel vier besser zu
motivieren sind.
1 Vgl. einigermaßen mit der Einführung bei HAERINGEN (1940). 2 Ein Beispiel, wo doch noch zwei Vokativformen zu finden sind, ist folgendes Zitat: Tu quoque, Bruteeee, filiiii mi?
‘Auch du, Brutus, mein Sohn?’. Männliche Wörter auf -us sowie auch das Substantiv filius (und Personennamen
auf -ius) enthalten eine besondere Endung im Vokativ (----eeee bzw. ----iiii [< i-e], vgl. SMEDT [2002: 17 und 25]). 3 Die Quellen bestätigen einander aber nicht: VOYLES (1992: 228) nimmt die sieben Kasus an; SCHWEIKLE (2002:
192) zufolge gäbe es keine eigene Vokativform und RINGE (2006: 268f.) spricht nicht über den Lokativ. Die
endungslosen Formen im Althochdeutschen können laut SCHWEIKLE (2002: 192) Reste eines Lokativ Singulars
9
sein (z.B. ahd. hūsØØØØ ‘imimimim Haus’). Reste des Instrumentals sind im Althochdeutschen zu finden, z.B. (nu scal mih
suasat chind) suertuuuu hauwan ‘mit dem Schwert hauen’. Auch sind Kontaminationsformen nicht ungewöhn, z.B.
mitmitmitmit [+ Dativ] geruuuu [Instrumentalendung] scal man ‘mit dem Speer soll man’ (beide Beispiele aus dem
Hildebrandslied entnommen, siehe STEINMEYER (1963: 5f., Verse 53 bzw. 37). 4 LILLEHEI (1913: 169): “The careful writers of Landsmaal […] avoid almost entirely the s-possessive of Danish. It
is a known fact that the s-possessive which has extended to all classes of nouns in Danish, is well nigh dead in
native Norwegian speech. To express the idea of possession, the people in Western Norway, and in other
districts, use some sort of phrasal possessive or analytic construction […].” 5 Man beachte, dass das in synkopenordischer Zeit entstandene synthetische Passiv auf -st oder -s (z.B. nschw.
Han grepssss av polisen igår kväll neben Han blevblevblevblev gripen av polisen igår kväll ‘Er wurdewurdewurdewurde gestern Abend von der Polizei
festgenommen’) morphologisch gesehen nicht mit dem Mediopassiv übereinstimmt; etymologisch gesehen
stammt dieses neue synthetische Passiv auch nicht aus einer alten Mediopassivendung, sondern aus dem
reflexiven Pronomen sēR (Dativform > -sR > -ss, schließlich ----ssss; östliche Variante) und sik (Akkusativform > -sk,
später ----stststst; westliche Variante; siehe z.B. BERGMAN [1968: 20]; BANDLE [1973: 39]). 6 Ein bei DE BACKER (2012) erwähntes Problem war, dass man nicht immer deutlich erkannte, ob ein Verb
friesischen oder niederländischen Ursprungs war. 7 Die Gefahr, Sprachen anhand des “deutschen” chronologischen Modells (nämlich Alt-, Mittel- und [Früh]neu-
) einzuteilen, besteht darin, dass nicht alle Sprachen eine gleiche Entwicklung gehabt haben. So kann von
Altisländisch – Neuisländisch die Rede sein, jedoch nicht wirklich von Mittelisländisch (vgl. VENÅS [2002: 35]).
Es geht sogar so weit, dass es in der Erforschung der Geschichte des Friesischen zwei Artikel geschrieben
wurden, die in die Debatte eintreten, wie man das Altfriesische nun benennen soll (HAAN [2001] und VERSLOOT
[2004]). 8 Es fällt auf, dass im Altfriesischen mehr starke Verben überliefert wurden als im Gotischen. Natürlich muss
man dabei auf den Umfang der Überlieferung achten. Die Zahlen sind “genaue” Schätzungen (es ist nicht
immer ganz deutlich, ob es das starke Verb in einer Sprache gegeben hat oder nicht). 9 Wie viel vom Material ist wirklich nützlich? Die Überlieferung BUSBECQS an sich ruft einige Fragen hervor
(siehe http://www.utexas.edu/cola/centers/lrc/eieol/gotol-10-R.html [Stand: 04.08.2013] für weitere
Diskussion). GRØNVIK hat verschiedene Publikationen (z.B. 1983 und 1995), in denen er zu argumentieren
versucht, dass das Krimgotische keine ostgermanische, sondern eine westgermanische Sprache sei (auch
Busbecq schreibt dazu: Hi Gothi an Saxones sint, non possum diiudicare ‘Ob es sich um Goten oder Sachsen handelt,
kann ich nicht unterscheiden’; siehe STEARNS [1989: 192 und 194]). Es könnte sein, dass ein “westgermanischer”
Stamm von den Goten (sprachlich) beeinflusst wurde. Wegen der geringen Überlieferungszahl an Verben ist
es unmöglich zu untersuchen, wie die starken Verben sich im Krimgotischen entwickelt haben. 10 Dass BANDLE (2002a und 2005) im Inhaltsverzeichnis keine Artikel zum Norn vermerkt, zeigt die
Sonderstellung des Norn (und des Gutnischen) leider nicht sehr gut. Vergleiche z.B. die Artikelreihe 49-53, 56-
60, 91-98 in BANDLE (2002a). Es ist immer die Rede vom Dänischen, Schwedischen, Norwegischen, Isländischen
und Färöischen. Man achte auch darauf, dass der Begriff “Norn” nicht klar definiert ist. Ich folge der Idee
BARNES’ (2010):
“From my part I would restrict ‘Norn’ to mean ‘the distinctive form of Scandinavian speech that
developed on the Scottish mainland, in the Hebrides, and in Orkney and Shetland’. Since no Norn is
recorded from the mainland or the Hebrides - […] - this means in practice I use the term almost
exclusively to refer to Scandinavian speech as it developed in Orkney and Shetland.” (BARNES, 2010:
27f.).
Für mehr Information zur Norn-Sprache kann z.B. auf BARNES (1998; 2010) oder MILLAR (2010) und dessen
weiteren Literaturangaben verwiesen werden.
10
11 Dass fast nur Nomina überliefert wurden, wundert nicht. Es ist einfacher, konkrete Sachen als abstrakte
Ideen oder Handlungen abzufragen. Dialektale Forschungsarbeiten sind davon gute Zeugen, z.B. MOUTON
(1989).
11
Kapitel 1Kapitel 1Kapitel 1Kapitel 1
MethodologieMethodologieMethodologieMethodologie
1.11.11.11.1 TerminologieTerminologieTerminologieTerminologie
1.1.11.1.11.1.11.1.1 Starke, vokalische, ablautende oder irreguläre VerbenStarke, vokalische, ablautende oder irreguläre VerbenStarke, vokalische, ablautende oder irreguläre VerbenStarke, vokalische, ablautende oder irreguläre Verben
Da für diese Arbeit eine sehr große Menge (vor allem kontemporärer)
Grammatikhandbücher miteinander verglichen wurde (siehe auch 1.3 Quellen und Notierung),
wurde mir deutlich, dass es heutzutage in der Verwendung der Terminologie verschiedene
Auffassungen12 gibt: Einige sprechen von regulären vs. irregulären Verben, bei anderen ist die
Rede von schwachen vs. starken Verben, und noch andere behaupten, dass es schwache vs.
starke-irreguläre Verben gibt.13 Es ist sonderbar, dass der Ausdruck gemischte Verben (vom Typ
nhd. breeeennen - braaaanntetetete - gebraaaanntttt; ndk.-bm. føøøølge - fuuuulgtetetete - fuuuulgtttt; ndk. stræææække - straaaaktetetete - straaaaktttt,
usw.) kaum vorkommt, obwohl diese Verben aus kontemporärer14 Sicht einen Grenzfall
zwischen schwachen und starken Verben darstellen. Im Punkt 3.1 wird die germanische
Verbverteilung kurz besprochen.
Was die Benennung der starken, vokalischen, ablautenden, irregulären, … Verben
betrifft, ist die Entscheidung sehr schwierig zu treffen. Nimmt man den Terminus starkestarkestarkestarke
Verben, so erklärt man nur aus historischer Sicht, warum diese Verben als stark zu
benennen sind.15 Einen echten Wert hat dieser Terminus nicht, es sei denn, dass er in der
Literatur etabliert ist. Bevorzugt man irreguläreirreguläreirreguläreirreguläre Verben, so behauptet man damit sofort
auch, dass es keine Regularität innerhalb dieser Verbklasse gäbe, was nicht stimmt (vgl. mit
SAHLSTEDT [1796: 96]: “Von den Verbis Anomalibus, oder unregelmassigen Zeitwortern”: Die
Verben, die SAHLSTEDT hier auflistet, gehören fast alle [d.h. 25 von den 33 Simplexverben]
zum Typ nschw. att bry - bryddeddeddedde - brytttttttt [die schwedische 3. schwache Konjugation] und sind
nicht wirklich als unregelmäßig zu betrachten). Akzeptiert man vokalischvokalischvokalischvokalisch, dann ist es
undeutlich, warum ein Verb wie nschw. att gå - gikkkkkkkk - gåtttttttt, das oft als ein starkes Verb
12
benannt wird, vokalisch wäre. Es gibt eine deutliche konsonantische Änderung in einigen
starken Verben (so auch z.B. nnl. vriezzzzen - vroorrrr - gevrorrrren; nisl. að binda - batttttttt / bundndndndum -
bundið; nwfri. jjjjitte - ggggeat - ggggetten “gießen”; nhd. stehen - standndndnd - gestandndndnden): Sind das
(wortspielerisch) etwa vokansonantische Verben?
Es bleibt nur ablautendablautendablautendablautend übrig, aber auch dies stimmt heutzutage nicht mehr. Wo ist der
Ablaut in bm. komme - kom16 - kommet? Alle Vorschläge enthalten nicht nur Vorteile, sondern
auch Nachteile. Wir wollen uns letztendlich mit starken starken starken starken und vokalischenvokalischenvokalischenvokalischen Verben
zufriedenstellen, im Gegensatz zu den schwachen schwachen schwachen schwachen und dentaliscdentaliscdentaliscdentalischen(hen(hen(hen(----konsonantischen)konsonantischen)konsonantischen)konsonantischen)17 Verben.
Dies hat einerseits den Vorteil, dass wir die Mischklasse (siehe Fußnote 1) als vokalischvokalischvokalischvokalisch----
dentalischdentalischdentalischdentalisch benennen können, anderseits den Nachteil, dass eine kleine Inkonsistenz in die
Arbeit hineinschleicht. Der Ausdruck irregulär gehört in den Papierkorb, da ich als Student
der Altgermanistik schon die Regularität dieser Verben einsehe, auch wenn sie heutzutage
nicht mehr äußerst deutlich da ist (vgl. weiter mit 3.3 Welche Verben sind heutzutage stark und
wie gruppiert man sie?).
1.1.21.1.21.1.21.1.2 Ablaut oder VokalalternanzAblaut oder VokalalternanzAblaut oder VokalalternanzAblaut oder Vokalalternanz
Der Terminus Ablaut18 hat, wie beim Terminus starke Verben, den Vorteil, dass sich die
Literatur dieses Ausdrucks gerne bedient und daher sehr bekannt ist. Ein Nachteil ist, dass
es nicht direkt deutlich wäre, was hierunter verstanden wird (vgl. auch die Termini Umlaut
und Brechung, die als reiner Jargon gelten). Zweiter Nachteil ist, dass nicht alle heutigen
Vokalalternanzen (z.B. nfä. að beeeerja - baaaardi - baaaart) vom Ablaut verursacht wurden (siehe Anm.
14) und nicht anhand dieses Terminus bezeichnet werden können. Da es sich hier jedoch
nicht um die schwachen Verben handelt, werde ich nach wie vor AblautAblautAblautAblaut verwenden, wenn
von starken Verben die Rede ist.
1.1.31.1.31.1.31.1.3 Nordgermanisch oder skandinavisch?Nordgermanisch oder skandinavisch?Nordgermanisch oder skandinavisch?Nordgermanisch oder skandinavisch?
Wenn ich statt nordgermanisch z.B. skandinavisch verwenden würde, würde man vielleicht
auch an die anderen in Skandinavien gesprochenen, nicht-germanischen Sprachen (z.B. das
Finnische), denken. Auch im Englischen passt man am besten bei verschiedenen
Ausdrücken auf (“The adjective “Nordic” in English has two different meanings. One is
geographical, denoting a large area in the north of Europe. […] The other meaning is
linguistic , […].” [VIKØR, 2002: 1]).
13
Ich halte an den Terminus nordgermanischnordgermanischnordgermanischnordgermanisch fest, womit ich die folgenden Sprachen (und
deren Vorstufen) bezeichne (wie VIKØR [2002]): das Schwedische, das Dänische, das Bokmål,
das Nynorsk, das Isländische und das Färöische.
1.1.41.1.41.1.41.1.4 SprachSprachSprachSprachstufstufstufstufenbenennungenbenennungenbenennungenbenennung
Die Termini Urnordisch, Proto-Nordic (oder Proto-Scandinavian, vgl. die Kritik von ANTONSEN
[1967]), urnordiska, … sind meiner Meinung nach nicht zu bevorzugen. Zuerst würde ich das
Präfix Proto- nur für diejenigen Sprachen verwenden, die exklusiv hypothetisch
rekonstruiert werden. Es heißt also meiner Meinung nach ProtogermanischProtogermanischProtogermanischProtogermanisch, nicht
**Urgermanisch, da nichts vom Protogermanischen überliefert worden ist (so wie es auch
Protoindoeuropäisch heißen sollte, statt **Urindoeuropäisch). Das Präfix Ur- dient dazu,
diejenigen Sprachen zu benennen, von denen schon einiges überliefert worden ist, wie
wenig es auch sein mag. 19 Urnordisch wäre in diesem Sinne korrekt (die älteste
Runeninschriften sind die Überlieferung dieser Sprache), jedoch bevorzuge ich eher den
Terminus RunengermanischRunengermanischRunengermanischRunengermanisch, wie offensichtlich PENZL (1995) mir vorgemacht hat20, da diese
Sprache keine spezifisch nordgermanischen Eigentümlichkeiten aufweist. Die Verben, die
SEEBOLD (1970) als AltwestnordischAltwestnordischAltwestnordischAltwestnordisch bezeichnet, sind vor allem altisländische Beispiele. Ich halte
an dem Terminus AltwestnordischAltwestnordischAltwestnordischAltwestnordisch fest und bezeichne hiermit die Vorstufe des Isländischen,
des Färöischen, des Nynorsk sowie des Bokmål. Die weiteren Benennungen der
Sprachstufen sind im dritten Bild (Abbildung 3 Germanischer Stammbaum), sowie im Fließtext
des im 2. Kapitels zu finden.
1.21.21.21.2 MethodologieMethodologieMethodologieMethodologie und Abkürzungenund Abkürzungenund Abkürzungenund Abkürzungen
1.2.11.2.11.2.11.2.1 MethodologieMethodologieMethodologieMethodologie
Zuerst wurde anhand von SEEBOLD (1970) berechnet, mit wie vielen starken Verben in
protogermanischer Zeit (ungefähr) zu rechnen ist. 21 Danach wurde geschaut, wie viele
starke Verben im Altwestnordischen (SEEBOLD [1970]), Altschwedischen (NOREEN [1904]) und
Altdänischen (BRØNDUM-NIELSEN [1971]) überliefert worden sind. Mit den Angaben in diesen
drei Publikationen werden also meine eigenen Befunde aus den zeitgenössischen Sprachen
anno 201322 verglichen.
14
Das große Problem beim Vergleichen beider Sprachstufen (Altwestnordisch,
Altschwedisch und Altdänisch vs. die nordgermanischen Sprachen anno 2013), wurde mir
nur spät deutlich. Man kann sich nicht dafür entscheiden, nur die bei SEEBOLD (1970)
verzeichneten Verben mit ihren Äquivalenten in den kontemporären Wörterbüchern zu
vergleichen, ohne dass kontemporäre Grammatikhandbücher zur Rate gezogen würden. Im
Laufe der Zeit sind Neuprägungen entstanden (z.B. nnl. prijzen - prees - geprezen, vgl.
HAERINGEN [1940: 249]), die es in protogermanischer Zeit noch nicht gab. Und genau diese
Neuprägungen, die man in den heutigen Grammatikhandbüchern finden kann, bilden
vielleicht das Wesentlichste dieser Studie, da sie die verschiedenen Tendenzen deutlicher
zeigen können. Dies bedeutet, dass eigene Verblisten selber aufgestellt werden mussten.
Wie beim Zusammenstellen der Liste der färöischen starken Verben nachgewiesen
werden konnte, braucht man mehrere Grammatikhandbücher 23 , wenn man eine
ausführliche und komplette Liste der starken Verben einer gewissen Sprache erstellen
möchte (bereits in DE BACKER [2012] begegnete ich diesem Problem, und zwar mit den
friesischen starken Verben). Nur die zwei ältesten Darstellungen (KRENN [1940] und
DAVIDSEN/ MIKKELSEN [1993]) gaben sechzehn Verben wie blása, bregda, bregða, búgva, gella,
gjalla, gita, gretta, høgga, lúta, ráða, skella, skreppa, svølta, tváa und vega an. Wenn man also
sechzehn Verben außer Betracht lässt, wird es für eine quantitative Studie schwierig,
korrekte Schlussfolgerungen zu ziehen, da es nicht viel mehr als zweihundert starke
Verben gibt (siehe Abbildung 51). Wenn man nichts über diese Verben sagt, ist eine
prozentuelle Angabe um 8% weniger akkurat, was eine wesentliche Zahl ist. Für das Bokmål
wurde zum Beispiel das Verb fise ‘furzen’ nur bei HAUGEN (1965) gefunden, nachdem schon
über zehn Grammatikhandbücher nachgeschlagen worden waren.
Sämtliche so eruierten Verben wurden in ein Computerprogramm (LibreOffice Base)
eingespeichert und zwar in Reihen mit formeller Entsprechung (nschw. att bita; ndk. bide;
bm. bite gehören zum Protogermanischen *beitan- usw.), wonach diese Verben auf
graphische Weise bearbeitet wurden. Diese graphische Vorstellung einiger dieser Verben
kann man im Anhang 11 finden.
Für das Dänische, Schwedische und Norwegische (Bokmål und Nynorsk) gibt es einige
Korpora, die dem Forscher online zur Verfügung stehen. Folgende Korpora wurden
verwendet:
• SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch:
15
http://spraakbanken.gu.se/
1286128612861286 Millionen Wörter (alle 127 Korpora zusammen)
o Auf “Korp” drucken > “skiftlägesoberoende” anstreichen > Begriff
eingeben und warten, bis man den spezifischen Begriff wählen kann
>“Sök” > “Statistik” (rechts von “KWIC”, links von “Ordbild”)
o Die Zahl der “unspezifischen” Treffer ist manchmal sehr hoch, wegen des
Partizip Perfekts, das stets adjektivisch verwendet wird. So hat nschw.
flyta 40.507 Treffer, darunter 15.105 flytande (Part. Präs.) waren; suga hatte
112.771 Treffer, darunter 62.014 sugen (Part. Perf.).
• DänischDänischDänischDänisch:
http://ordnet.dk/korpusdk (KorpusKorpusKorpusKorpus 2007200720072007)
56565656 Millionen Wörter
o Begriff eingeben > “Udvidet søgning” > Begriff aufs Neue eingeben mit
den Parametern 1) “Kun indtastet form” (“Alle bøjningsformer” nur wenn
man anhand der Infinitivform sehen möchte, wie oft das Verb
vorkommt), 2) “Vælg ordklasse > Vb.” > “Søg”
• BokmålBokmålBokmålBokmål24:
http://www.tekstlab.uio.no/norsk/bokmaal/english.html -
18,518,518,518,5 Millionen Wörter
o “Search the bokmål corpus” > Begriff eingeben > “Grammatisk kategori >
Verb” > “Søk i korpuset”
Anhand dieser Korpora konnten einige Fragen leichter beantwortet, sowie auch einige
Angaben in der Literatur überprüft werden (z.B. ob im Bokmål nun wirklich beeeet öfters als
beieieieit vorkommt, siehe auch 4.3.1 1. Klasse [Bokmål]).
1.2.21.2.21.2.21.2.2 Wichtigste Wichtigste Wichtigste Wichtigste AbkürAbkürAbkürAbkürzungenzungenzungenzungen
Beim Bokmål wurde u.a. das Buch von WESTERN (1921) verwendet, in dem viele (schon
damals) veraltete Formen beschrieben wurden. Es ist deutlich, dass die heutigen
Wörterbücher des Bokmål diese älteren Formen (z.B. bm. fornuuuummet statt
fornemmetetetet/fornemmaaaa) nicht länger verzeichnen. Diese Formen sind jedoch für meine Studie
wesentlich, und deswegen habe ich einen ganzen Apparat mit Abkürzungen bereitgestellt,
wodurch die Verblisten einen deutlichen sowie kompletten Eindruck geben. Eine Legende
16
wird den Anhängen jeweils hinzugefügt. Diese sollten genügen, um das Ganze zu verstehen.
Zahlen bei den Wortformen verweisen auf die Vorkommen innerhalb des betreffenden
Korpus (z.B. bm. bet 122; beit 21 bedeutet, dass 122 Mal bet vorkam, beit hingegen 21 Mal;
Vergleich weiter 1.3.2 Notierung).
Manchmal wurden (schwache) Verben nicht in den Wörterbüchern gefunden (z.B.
nisl. físa), obwohl z.B. SEEBOLD (1970) oder VRIES (1962) sie angeben. Wenn dies der Fall ist, ist
es fast unmöglich zu wissen, welche Konjugation diese Verben annehmen, oder ob sie noch
überhaupt verwendet werden. Doch werden sie anhand folgender Abkürzungen erwähnt:
• V [VRIES (1962)]
• S [SEEBOLD (1970)]
• H [HELLQUIST (1922)]
• SAOB [Svenska Akademiens Ordbok http://g3.spraakdata.gu.se/saob/ (Stand am
04.08.2013)]
• ORDNET [Ordbog over det danske Sprog http://ordnet.dk/ods (Stand am
04.08.2013)]
• T [TORP (1919)]
Weitere wichtige Abkürzungen sind N [NOWAK (2010); Vor allem im 3.4 NOWAKS Theorie],
dial. (dialektal), vera. (veraltet), swv (schwaches Verb) und stv (starkes Verb). Weitere
Abkürzungen sind am Anfang dieser Arbeit zu finden (Liste der Abkürzungen).
1.31.31.31.3 Quellen und NotierungQuellen und NotierungQuellen und NotierungQuellen und Notierung
1.3.11.3.11.3.11.3.1 QuellenQuellenQuellenQuellen
Da so viele Grammatikhandbücher benutzt wurden, werden sie hier pro Sprache eigens
aufgelistet, so dass man die Bücher nicht zuerst in der Bibliographie suchen muss. Meine
Befunde können sämtlich in den aufgelisteten Werken nachgeschlagen werden. Alle
Formen kommen aus der angegebenen Literatur, abgesehen von schwachen Verbformen,
die ich manchmal (vor allem beim Färöischen und beim Isländischen) selber
“rekonstruieren” musste, und zwar durch einfache Anwendung der Regel der schwachen
Verben. Nach Sprachen und in chronologischer Reihenfolge sind zu nennen:
17
SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch
SAHLSTEDT, Abraham Magni Magnusson (1796). Schwedische Grammatik nach dem Sprachgebrauch unserer Zeiten. Lübeck: Friedrich Bohn und Compagnie. [S1][S1][S1][S1]
DIETERICH, Udo Waldemar (1848). Ausfürhliche Schwedische Grammatik, nebst einer gedrängten Litteraturgeschichte und einer aus den vorzüglichsten neueren Schriftstellern Schwedens gesammelten Chrestomatie mit zugehörigem Wörterbuche. [2. Auflage]. Stockholm: C. E. Fritze. [D][D][D][D]
SUNDÉN, A. (1869). Svensk språklära för elementar-läroverken. Stockholm: J. Beckmans Förlag. [S[S[S[S2222]]]] BRATE, Erik (1898). Svensk språklära för de allmänna läroverken. Stockholm: P. A. Norstedt & Söners Förlag. [B][B][B][B] HOLM, Britta und Elizabeth NYLUND (1970). Deskriptiv svensk grammatik. Malmö: Almqvist & Wiksell Förlag AB.
[Hn.][Hn.][Hn.][Hn.] AULETTA, Richard P. (1975). 201 Swedish Verbs fully conjugated in all the Tenses. New York: Barron’s Educational
Series. VIBERG, Åke et al. (1988). Svensk grammatik på svenska. [4. Druck]. Arlöv: Berlings. SILFWERBRAND, Ragnhild Ten Cate (1997). Prisma Zweedse Grammatica. [6. Druck]. Utrecht: Het Spectrum. TELEMAN, Ulf et al. (1999). Svenska Akademiens grammatik . 2: Ord. [4. Druck]. Stockholm: Svenska Akademien. [T][T][T][T] KALMSTRÖM, Kate (2002). Svensk grammatik och ordbildning. Regler och övningar. Borgholm: Tallstugans Förlag. MEIJER, Adrie (2005). Basisgrammatica Zweeds. [2. Druck]. Bussum: Uitgeverij Coutinho. HOLMES, Philip und Ian HINCHLIFFE (2008). Swedish. An Essential Grammar. [2. Ausgabe] London: Routlegde. Van Dale Woordenboek Zweeds - Nederlands (2008). Utrecht/Antwerpen: Van Dale Lexicografie. BERNHARDT, Therese (2009). Kurzgrammatik Schwedisch. Zum Nachschlagen und Üben. Ismaning: Hueber Verlag. HELLSTRÖM, Gunnar (2009). Första övningsboken i svensk grammatik för sfi och sv2. Med regler och kommentarer. [10.
Druck]. Stockholm: Bonnier Utbildning.
DänischDänischDänischDänisch
TODE, Johann Clemens (1797). Neue Dänische Grammatik für Deutsche. Kopenhagen: Friedrich Brummer. DICHMAN (1800). Forsog til en dansk Sproglære. Kiøbenhavn: Kongelig og Universitetsbogtrykker. BREDSDORFF, Elias (1958). Danish. An Elementary Grammar and Reader. Cambridge: University Press. MALLING, Alis (1979). Deense spraakkunst voor iedereen. Utrecht: Uitgeverij Het Spectrum. ELSWORTH, Bente (1994). Teach Yourself Danish. A Complete Course for Beginners. London: Hodder and Stoughton. PLANCK, Christian (1999). Dansk grammatik med øvelser. [5. Auflage]. Kokkedal: Jørgen Paludans Forlag. ALLAN, Robin et al. (2000). Danish. An Essential Grammar. London: Routledge. HOFFMANN, Roland (2002). Dänisch - Wort für Wort. [5. Auflage]. Bielefeld: Reise Know-How Verlag Peter Rump. HEES, Annelies van et al. (2007). Prisma groot woordenboek Deens-Nederlands. [2. Druck]. Den Haag: Nederlandse
Taalunie. CHRISTENSEN, Robert Zola (2007). Dansk for svensktalende. [2. Auflage]. Lund: Studentlitteratur AB. LUNDSKÆR-NIELSEN, Tom und Philip HOLMES (2010). Danish. An Essential Grammar. [2. Auflage]. London: Routledge. FIX-BONNER, Hans (2011). Grammatik kurz & bündig. Dänisch. Einfach, verständlich, übersichtlich. Stuttgart: Ernst
Klett Sprachen.
BokmålBokmålBokmålBokmål
KNUDSEN, Knud (1880). Lærebog i dansk-norsk sproglære. [3. Auflage] Kristiania: Alb Cammermeyer. [Kn.][Kn.][Kn.][Kn.] WESTERN, Aug. (1921). Norsk riksmåls-grammatikk for studerende og lærere. Kristiania: H. Aschehoug. [W][W][W][W] NÆS, Olav und Edvard STANG (1939). Norsk grammatikk til skolebruk. [4. Auflage]. Oslo: H. Aschehoug. [N1][N1][N1][N1] NÆS, Olav (1952). Norsk grammatikk. 1. Ordlære. Bokmål og nynorsk på bakgrunn av språkhistorie og dialekter. Oslo:
Fabritius & Sønners Forlag. [N2][N2][N2][N2] NÆS, Olav (1956). Norsk språklære til skolebruk og sjølstudium. Oslo: Fabritius & Sønners Forlag. [N3][N3][N3][N3] HAUGEN, Einar (1965). Norsk engelsk ordbok. Oslo: Universitetsforlaget. [H][H][H][H] BERULFSEN, Bjarne (1966).Norwegian Grammar. Oslo: H. Aschehoug. [B1][B1][B1][B1] BERULFSEN, Bjarne (1967). Norsk grammatik. Ordklassene. Oslo: H. Aschehoug. [B2][B2][B2][B2] STRANDSKOGEN, Åse-Berit und Rolf STRANDSKOGEN (1980). Norsk grammatikk for utlendinger. Oslo: Gyldendal Norsk
Forlag. [S][S][S][S] STRANDSKOGEN, Åse-Berit und Rolf STRANDSKOGEN (1986). Practical Norwegian Grammar. Oslo: Oris Forlag. STRANDSKOGEN, Åse-Berit und Rolf STRANDSKOGEN (1995). Norwegian. An Essential Grammar. London: Routledge.
18
PIEBENGA, G. A. (1986). Leerboek Noors. Leiden: E. J. Brill. GREFTEGREFF, Liv Astrid (1987). Enkel norsk grammatikk. Oslo: NKS-Forlaget. [G][G][G][G] RØNHOVD, Jarle (1997). Norsk morfologi. [2. Ausgabe]. Oslo: Ad Notam Gyldendal AS. FAARLUND, Jan et al. (1997). Norsk referansegrammatikk. Oslo: Universitetsforlaget. [F][F][F][F] SIMONS, Margaretha Danbolt (1997). Teach Yourself Norwegian. A Complete Course for Beginners. London: Hodder
and Stoughton. JANUS, Louis (1999). Norwegian Verbs & Essentials of Grammar: A Practical Guide to the Mastery of Norwegian.
Lincolnwood: Passport Books [J][J][J][J] BJØRNSKAU, Kjell (2000). Langenscheidts Praktische Grammatik Norwegisch. [4. Auflage]. Berlin: Langenscheidt. SOM, O’Niel V. (2004). Norwegisch - Wort für Wort. [9. Auflage]. Bielefeld: Reise Know-How Verlag Peter Rump. KVIFTE, Bjørn und Verena GUDE-HUSKEN (2005). Praktische Grammatik der norwegischen Sprache. [3. Auflage].
Wilhelmsfeld: Gottfried Egert. [K][K][K][K] TAULE, Ragnvald (2006a). Escolas Ordbok: Bokmål. Oslo: Escola Forlag AS. [R][R][R][R] HØGBERG, Eva (2006). Håndbok i grammatikk og språkbruk. Norsk for innvandrere. [3. Auflage]. Oslo: Forlaget Fag og
Kultur AS.
NynorskNynorskNynorskNynorsk
ESKELAND, Lars (1908). Norsk formlæra. [6. Ausgabe]. Bergen: Litlere [E][E][E][E] HÆGSTAD, Marius (1910). Norsk maallæra eller grammatik i landsmaal. Bergen: Fr. Nygaards Forlag. [H1][H1][H1][H1] HEGGSTAD, Leiv (1931). Norsk grammatikk. Oslo: Olaf Norlis Forlag. [H2][H2][H2][H2] NÆS, Olav (1952). Norsk grammatikk. 1. Ordlære. Bokmål og nynorsk på bakgrunn av språkhistorie og dialekter. Oslo:
Fabritius & Sønners Forlag. [N2][N2][N2][N2] NÆS, Olav (1956). Norsk språklære til skolebruk og sjølstudium. Oslo: Fabritius & Sønners Forlag. [N3][N3][N3][N3] HAUGEN, Einar (1965). Norsk engelsk ordbok. Oslo: Universitetsforlaget. [H][H][H][H] TORVIK, Ingvald (1966). Nynorsk grammatikk. Formlære I jamføring med norrønt mål og dialektar. Med eit tillegg av
tekster til omsetjing. Oslo: Universitetsforlaget. [T][T][T][T] VENÅS, Kjell (1967). Sterke verb i norsk målføre. Oslo: Universitetsforlaget. BERULFSEN, Bjarne (1967). Norsk grammatik. Ordklassene. Oslo: H. Aschehoug. [B1][B1][B1][B1] BEITO, Olav T. (1970). Nynorsk grammatikk. Lyd- og ordlære. Oslo: Det Norske Samlaget. [B[B[B[B2222]]]] FJELDSTAD, Anton (1972). Lærebok i norsk for svensker. [3. Druck]. Lund: Studentlitteratur. RØNHOVD, Jarle (1997). Norsk morfologi. [2. Ausgabe]. Oslo: Ad Notam Gyldendal AS. [R1][R1][R1][R1] FAARLUND, Jan et al. (1997). Norsk referansegrammatikk. Oslo: Universitetsforlaget. [F][F][F][F] TAULE, Ragnvald (2006b). Escolas Ordbok: Nynorsk. Oslo: Escola Forlag AS.
FäröischFäröischFäröischFäröisch
KRENN, Ernst (1940). Föroyische Sprachlehre. Heidelberg: Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung. DAVIDSEN, Kári und Jonhard MIKKELSEN (1993). Ein ferð inn í føroyskt. Eitt sindur um mállæru fyri leik og lærd.
Tórshavn: Føroya Skúlabókagrunnur. LOCKWOOD, William Burley (2002). An Introduction to Modern Faroese. [4. Ausgabe]. Tórshavn: Føroya
Skúlabókagrunnur. ANDREASEN, Paulivar und Árni DAHL (2004). Mállæra. [3. Auflage]. Tórshavn: Føroya Skúlabókagrunnur. PETERSEN, Hjalmar P. und Jonathan ADAMS (2009). Faroese: A Language Course for Beginners. Tórshavn: Stiðin. THRÁINSSON, Höskuldur et al. (2012). Faroese. An Overview and Reference Grammar. Tórshavn: Føroya
Fróðskaparfelag.
IsländischIsländischIsländischIsländisch
EINARSSON, Stefán (1961). Icelandic. Grammar, Texts, Glossary. [4. Druck]. Baltimore: The John Hopkins Press. [E][E][E][E] KRESS, Bruno (1982). Isländische Grammatik. Leipzig: Enzyklopädie. [K][K][K][K] JÓHNSSON, Jón Hilmar (1984). Islandsk grammatikk for utlendinger. Reykjavík: Málvísindastofnun Háskóla Íslands. THOMSON, Colin D. (1987). Íslensk Beygingafræði. Isländische Formenlehre. Icelandic Inflections. Hamburg: Helmut
Buske Verlag. [T][T][T][T] DUPPLER, Ríta und Astrid van NAHL (1998). Lehrbuch des Isländischen. [5. Auflage]. Berlin: Langenscheidt.
19
VENTURI, Riccardo (2003). Corso di islandese moderno. [online] http://www.scribd.com/doc/96497212/Corso-Di-Islandese-Moderno
KÖLBL, Richard H. (2010). Isländisch - Wort für Wort. [8. Auflage]. Bielefeld: Reise Know-How Verlag Peter Rump.
1.3.21.3.21.3.21.3.2 NotierungNotierungNotierungNotierung
Wenn in den Listen z.B. BERULFSEN (1966 [B1]; siehe oben bei Bokmål) steht, bedeutet dies
Folgendes: Manchmal wurden einige Verbformen nur in einem Handbuch oder in älteren
Büchern wiedergefunden. Auch diese Formen sind für die Studie zum Verlust an starken
Verbformen sehr wesentlich und sollten daher gekennzeichnet werden. Anhand dieser
Abkürzungen kann man die Form “fornummet W; B1; J” folgendermaßen interpretieren: bm.
fornummet wurde wenigstens in WESTERN (1921), BERULFSEN (1966) und JANUS (1999)
zurückgefunden. Wenn die Verbformen in den Anhängen typografisch kleiner dargestellt
sind, bedeutet dies, dass sie heutzutage nicht länger auf die angegebene Weise flektiert
werden.
Nennen wir daneben als zweites Beispiel nisl. gella / gjalla, das zusätzlich ”E
gewöhnlich swv; stv [lit.]” hochgeschrieben bekommen hat. Dies bedeutet, dass die Quelle,
die als E abgekürzt wird (siehe oben 1.3.1 Quellen; diese Abkürzungen sind
sprachenspezifisch [d.h. das nisl. K ist nicht die gleiche Quelle wie bm. K]) als extra
Information zu diesem Verb bemerkt hat, dass es normalerweise schwach konjugiert wird.
Das starke Verb gilt als literarisch.
1.41.41.41.4 Abgrenzung der StudieAbgrenzung der StudieAbgrenzung der StudieAbgrenzung der Studie
Wie bereits erwähnt (0.3 Vorbemerkungen) wird hier nur sehr kurz auf das (Alt)gutnische(Alt)gutnische(Alt)gutnische(Alt)gutnische
eingegangen (das NornNornNornNorn25 wird, wie gesagt, völlig außer Betracht gelassen). Bei GUSTAVSON
(1977: 33) steht Folgendes:
“De starka verben, […] är i gotländskan i viss mån på tillbakagångtillbakagångtillbakagångtillbakagång, eftersom de starka formerna
gärna ersätts med svaga. Man säger t ex alltid skäinä (skina), skäinddddä eller skäinäddddä i stället för
äldre skain, sken, soli skäinddddä eller skäinädddd.” [Fettmarkierung LDB]
Mit den fünfzehn Beispielen von GUSTAVSON (1977: 33) ist nicht viel anzufangen (es
gibt im Gutnischen einen Präteritalausgleich, und die ersten drei historischen Klassen sind
im Gutnischen offensichtlich noch präsent26, aber mehr über das System der starken Verben
20
erfahren wir als Leser nicht). Auch bei GUSTAVSON (1940 und 1948) wird über die vokalischen
Verben27 nichts geschrieben. Weitere Quellen oder Grammatikhandbücher, die über die
(alt)gutnische Sprache handeln (außer VRIELAND [2011], der ausführlich über die
altgutnische Phonologie schreibt), fehlen mir. Bei NOREEN (1904) wird (zumindest bezüglich
der Verben) kaum etwas über das Altgutnische gesagt.28 Auch das RussenorskRussenorskRussenorskRussenorsk (KORTLANDT
[2000]) wird komplett außer Betracht gelassen.
Worauf wir hier leider auch nicht achten können, sind die verschiedenen (starken)
DialektformenDialektformenDialektformenDialektformen 29 sowie Dialektwörter. Manchmal überlebt ein (starkes) Verb nur in
verschiedenen Dialekten einer Sprache, auch wenn dieses Verb in der Hochsprache
schwach konjugiert wird. Wenn ein Verb als dialektal bezeichnet wird, wird es nicht immer
in der Studie erwähnt, da es für die Standardsprache weniger (/ nicht) wesentlich ist. Dies
bedeutet auch, dass das FinlandschwedischeFinlandschwedischeFinlandschwedischeFinlandschwedische außer Betracht bleibt, da es als ein Regiolekt
gilt.30
Dabei anschließend, können hier auch keine AdjektiveAdjektiveAdjektiveAdjektive oder SubstantiveSubstantiveSubstantiveSubstantive, die aus den
verschiedenen starken Verben gebildet wurden, untersucht werden. So ist das Adjektiv ne.
molten (obwohl es heute als archaisch gilt) ein Reststück eines ehemaligen starken Verbes
(ne. to melt < pgm. *meltan-), sowie auch nisl. moltinn (SEEBOLD [1970: 351]) ein Reststück eines
solchen Verbes scheint zu sein. Diese Reste eignen sich besonders gut für das herausfinden,
welche starken Verben es jemals gegeben hat, aber nicht sosehr für die Frage, welche
Verben heutzutage noch stark konjugiert werden. Die starke Flexion einiger Adjektive (z.B.
awn. hokenn) sorgt dafür, dass eine absolute Ziffer bei der Anzahl starker Verben unmöglich
anzugeben ist. Daher muss berücksichtigen, dass die Zahlen hier nicht 100% richtig sind.
Einige Verben werden (und wurden) manchmal stark, manchmal schwach konjugiert (so
auch z.B. im nnl. jagen - joeoeoeoeg - gejaagdddd) und dies trägt nicht zu einer präzisen Anzahl bei.
Auch werden fast ausschließlich SimplexverbenSimplexverbenSimplexverbenSimplexverben (z.B. nschw. ta ‘nehmen’ statt anta
‘annehmen’) untersucht.31 Manchmal muss man schon komplexe Verben, wie bm. fornemme,
untersuchen, da die Simplexverben entweder nicht mehr vorhanden sind, oder schon
schwach geworden sind. Vergleich man nnl. zuigen (zoog - gezogen) mit nnl. stof-zuigen
(stofzuigde - gestofzuigd; PILLE [1997: 31]), dann sieht man sofort, dass unterschiedliche
Konjugationen in den beiden Verben vorliegen (so auch im nschw. Verb sluta vs. besluta).
Um so komplett wie möglich zu sein, werden nur Komplexverben erwähnt, wenn die
Simplexverben entweder nicht mehr existieren, oder schwach konjugiert werden. Die
21
sogenannten parverberparverberparverberparverber werden hier nicht genau untersucht, obwohl sie zum Verlust starker
Verben beitragen.32
Zuletzt ist die semantischesemantischesemantischesemantische Entwicklung der Verben hier auch nicht sehr wesentlich.
Wir werden wohl etymologische Rekonstruktionen verwenden, aber was die Verben an und
für sich bedeuten, muss man anhand von Wörterbüchern selber nachschlagen. Diese Studie
richtet sich nicht nach dem Inhalt des Wortes, sondern der Form des Wortes. Man muss
schon zugeben, dass die Semantik für das Anerkennen einer Zugehörigkeit eines anderen
Verbes sehr wichtig ist. Doch aus Platzmangel habe ich mich dafür entschieden, die
Semantik fast komplett außer Betracht zu lassen. Hier und da werden Verben schon
übersetzt und anhand der Semantik miteinander verglichen, aber dies ist nicht immer der
Fall.
12 Dies ist nicht nur eine Frage der Wortwahl. Es handelt sich vielmehr darum, wie man diesen Verben
gegenüber steht. Die Spannung der Wortwahl (stark vs. irregulär) gibt es schon länger, siehe z.B. FOLSOM [1973],
der beklagt, dass die alte Klassifikation stark-schwach zugunsten der neuen Klassifikation regulär-irregulär
verschwinde. 13 RASK (1843) unterscheidet zwischen der “simpler” und “more complex” Klasse. BILDERDIJK [1826: 149f.] spricht
von “gelijkvloeiende” [schwache] und “ongelijkvloeiende” [starke] Verben. 14 Es ist dem historischen Linguisten sicherlich deutlich, dass die Vokalalternanz in nn. veeeelje - vaaaalde - vaaaald vom
Ursprung her, kein Ablaut, sondern ein Umlaut ist (pgm. *vaaaaljan- mit vom -j- ausgelöstem Primärumlaut in
verschiedenen Flexionsformen wie z.B. dem Infinitiv und dem Präsens, im Gegensatz zum Präteritum und dem
Partizip Perfekt, wo der Umlautsfaktor [j] durch SIEVERS‘ Gesetz geschwunden ist). 15 Nur aus historischer Perspektive wird die Wahl, die Jacob GRIMM 1822 (in der Ausgabe seiner Deutschen
Grammatik, in der die bekannten Termini schwach, stark, Ablaut, Umlaut, Ruckumlaut, Brechung und ähnliche
mehr zu finden sind) getroffen hat, deutlich. Es ist mit der Idee zu rechnen, dass die schwachen Verben nicht
stark/gut genug wären, um deren Präteritum ohne Hilfe eines Dentalsuffixes zu bilden. Vgl. mit z.B.
DAVIDSEN/MIKKELSEN (1993: 174) “Heitini veikt og sterkt bend sagnorð vórðu gjørd á tann hátt, at hildið varð, at
sagnorð, sum kláraðu seg við at broyta eitt ljóð inni í stovninum sjálvumsjálvumsjálvumsjálvum, vóru sterksterksterksterk, meðan tey, sum máttu fáa
eyka hjálphjálphjálphjálp við serligum frámerki at merkja henda mun, vóru veikveikveikveik.” [Fettmarkierung LDB]. Die Verben die
“selber” einen Laut verwenden [d.h. Ablaut; suffixlos] sind stark, während die Verben, die “die Hilfe” eines
Dentalsuffixes brauchen, weich (d.h. schwach) sind. Vgl. auch BARNES [2008: 133]: “[…], the terms themselves
have no special significance, and one could as easily speak of ‘type A’ and ‘type B’.” 16 Genauso wie im Schwedischen verdoppelt man ein auslautende m nicht, z.B. bm. ett rŏŏŏŏm ‘Raum, Zimmer’ und
nschw. ett rŭŭŭŭm. Die drei Laute (bm. komme - kom - kommet) sind alle drei kurze [ɔ] Laute. 17 Nicht alle germanischen schwachen Verben verwenden heute noch ein Dentalsuffix, siehe auch WERNER
[1993]. Auch wenn es im Färöischen ein graphematisches Dentalsuffix gibt (nfär. eg elskaðððði “ich liebte”),
bedeutet dies allerdings nicht, dass es ausgesprochen wird (siehe ausführlicher THRÁINSSON [2012: 133f.]). Auch
einige schwedische Dialekten scheinen das Dentalsuffix in der Aussprache nicht mehr zu verwenden: “Allmänt
taget torde man kunna säga att det finlandssvenska talspråket är mindre påverkat av skriften än det
rikssvenska. Det är sällsynt att i dagligt tal uttala slutändelserna i t.ex. talada, kommit och huset (uttalas
22
normalt tala’, kommi’, huse’) eller slutkonsonanten i och och är, medan tendensen i Sverige är att framför allt
ändelserna numera uttalas i sin fulla form.” REUTER (1997: 104). Vgl. auch weiter TELEMANN (1997: 551): “I större
delen av språkområdet kan t falla bort i talspråk. Detta bortfall håller dock (utom i Finland) på att bli
ovanligare.” 18 “Als taalkundige term is Ablaut vastgelegd door Jacob Grimm (1819) als verkorting van Abstufung der Laute
‘gradatie van klanken’, naar analogie van de umlaut, maar het woord werd in de 17e en 18e eeuw al gebruikt in
de betekenis ‘van de regel afwijkende klank’ (PFEIFER verwijst naar vnhd. ablawtig ‘vals klinkend’ [15e eeuw]).”
(PHILIPPA [2004: 84, s.v. Ablaut]). 19 Vgl. aber BRAUNMÜLLER (2002: 649): “[…] Urnordisch […] obscures this distinction because ur- can, by
definition, only refer to a reconstructed language form and should therefore not be used in connection with
directly accessible historical data, (here) runic inscriptions.” 20 “Unter ‘Runengermanisch’ (besser wäre vielleicht ‘Altrunengermanisch’, engl. Old Runic) verstehe ich die
einheitliche Sprache der Runeninschriften auf Waffen, Gegenständen, Steinen, die etwa zwischen den Jahren
200 bis 450 n. Chr. auf dem Boden der angenommenen germanischen ‘Urheimat’ entstanden sind und die noch
keinerlei dialektale, weder spezifisch westgermanische noch spezifisch nordgermanische Züge zeigen.” (PENZL
[1995: 369]). 21 Neben SEEBOLD (1970) steht WELLS (1883), der eine ausführliche Liste mit Infinitiven der starken Verben
publiziert hat. Drittens haben wir auch RINGE (2006), der zu anderen Ergebnissen kommt, dadurch, dass er
strenge Normen annimmt: “A lexeme that is ‘securely reconstructable’ for PGmc is by definition one which (a)
is attested in Gothic (the most divergent daughter) and at least one other language, and/or (b) has good
cognates outside the Gmc subgroup.” (RINGE [2006: 239]). 22 Natürlich ist es einigermaßen arbiträr, was zur “heutigen” Sprache gehört. Wenn die Wörterbücher
und/oder Grammatikbücher keine Markierungen vom Typ “altmodisch; archaisch; regional” anbringen, wird
dies auch hier nicht gemacht. Auch wenn die Verben als “archaisch” gelten, werden sie trotzdem in der
Analyse der einzelnen Sprachen untergebracht. Solange das Verb in einem Wörterbuch lemmatisiert ist, bleibt
es meiner Ansicht nach für diese Forschung wichtig genug. 23 Achtung bei älteren Quellen ist natürlich geboten. Davon zeugt der Vergleich zwischen den
Grammatikhandbüchern von DUDEN (1995 und 2009), wo schleißen, schnauben und reihen in der Verbliste der
letzteren Version (2009: 484-496) nicht mehr zu finden sind. In 1995 (132-142) wurden sie noch genannt. 2005
wird erkiesen neben erküren gestellt, ohne dass die Formen von erkiesen (nämlich erkor - erkoren) erwähnt
werden. 24 Das Norsk aviskorpus (http://avis.uib.no/sok) zählt 900900900900 Millionen Wörter, ist aber nicht annotiert, wodurch
man nicht nach spezifischen Verbformen suchen kann. Die Gefahr, Substantive in die Ergebnisse zu
bekommen, ist zu hoch, und daher wurde dieses Korpus vermieden. 25 Norn gilt einerseits als “TrümmerspracheTrümmerspracheTrümmerspracheTrümmersprache”. Ich würde das Norn der vierten Gruppe zuweisen
(“Sprachtrümmer, die sich der Phase einer Corpus-Sprache zuweisen lassen, in den meisten Fällen einer
frühen Phase […], gelegentlich auch einmal einer späteren Phase […]” UNTERMANN [1989: 17]). PENZL [1989: 90]
folgend definierte UNTERMANN (1981: 12) den Terminus “TrümmerspracheTrümmerspracheTrümmerspracheTrümmersprache” folgendermaßen: “[…] eine
Sprache, “deren uns erhaltene Texte nicht so umfangreich sind, daß sie ein kohärentes Bild von Grammatik
und Lexikon ergeben.”” Anderseits könnte man das Norn auch als “RestspracheRestspracheRestspracheRestsprache” bezeichnen: “[…] Sprachen,
die man deshalb nicht vollständig kennt, weil ihre Sprecher sie zur Zeit der verfügbaren Quellen nicht - in der
Regel nicht mehr - vollständig gebrauchen …”. (PENZL [1989: 93], der UNTERMANN (1981: 13) zitiert). Das heißt,
dass die Sprache bei der Überlieferung nicht länger vollständig verwendet wurde. 26 1. Klasse stäiäiäiäiga - staiaiaiaig - stiiiigä ‘steigen’; 2. Klasse bjaujaujaujaudä - bauauauaud / bjaujaujaujaud - buuuudä / bjaujaujaujaudä ‘bieten’; 3. Klasse biiiindä -
baaaant - buuuundä ‘binden’ (diese Beispiele kommen aus GUSTAVSON [1977: 33]).
23
27 Man würde wohl aus dem Titel Gutamålet schließen können, dass man etwas über die Morphologie der
Sprache bekommen würde. Das gleiche gilt für HESSELMAN (1948; 1952; 1953), die über die nordische
Sprachgeschichte nur die ljudhistoria bespricht. 28 Sporadisch werden wohl altgutnische Beispiele genannt, z.B. *raiþ ‘ritt’ oder “*swīgha (part. prät. nur im
agutn.)” (NOREEN [1904: 426f.]), aber diese Beispiele sind meistens rekonstruiert. 29 Das Verb nnl. rekken - rekte - gerekt wird in den flämischen Mundarten oft als rooook - gerooookken konjugiert, und
bietet ein weiteres Beispiel für NOWAKS (2010) Theorie (siehe auch 3.4 NOWAKS Theorie). 30 So werden Regionalismen wie Schweizerdeutsch speisen - spies - gespiesen oder Finnlandschwedisch skrinner -
skrann - skrunnit (nschw. skrinnar - skrinnade - skrinnat; REUTER [1997: 105]) in der quantitativen Studie nicht
berücksichtigt. 31 Es hat kaum Sinn, komplexe Verben anzugeben (wie z.B. LODDER [2007: 221ff.] macht), wenn man anhand des
Simplexverbes die Konjugation schon hinreichend beschrieben hat. 32 BERULFSEN (1967: 158): “Men i en rekke tilfeller har vi fått såkalte parverber, det vil si at vi side om side har et
sterkt verbum med i alminnelighet intransitiv funksjon og et svakt verbum (avledet med omlyd av det sterke i
preteritum) med transitiv funksjon. Slike verber er f.eks.: bite - beite; bryte - brøyte; flyte - fløyte; […]”. Die
kausativen Verben werden anhand der Abtönungsstufe (d.h. vom Verbstamm im Indikativ Präteritum 3.
Person Singular, z.B. pgm. *baiaiaiait- statt *beit-) gebildet, z.B. pie. *bhoooor-éye/o- ‘austragen’ statt *bheeeer- ‘tragen’ [RINGE,
2006: 28]. Da es jedoch zu einem Umlaut kommt (vgl. nnl. driiiinken mit dreeeenken [kausatives Verb aus pgm.
*draaaankjan]), werden die Verben manchmal nicht länger voneinander unterschieden, und wenn der formelle
Unterschied nicht mehr erkennbar ist, schwindet auch oft die starke Konjugation.
24
Kapitel 2Kapitel 2Kapitel 2Kapitel 2
Kurze Sprachgeschichte Kurze Sprachgeschichte Kurze Sprachgeschichte Kurze Sprachgeschichte der nordgermanischen Sprachender nordgermanischen Sprachender nordgermanischen Sprachender nordgermanischen Sprachen
Die Sprachgeschichte der (nord)germanischen Sprachen fängt bei der Großmutter aller
germanischen Sprachen, dem ProtoindoeuropäischeProtoindoeuropäischeProtoindoeuropäischeProtoindoeuropäischennnn, an, wenn man die kontroverse Theorie
des Protonostratischen außer Betracht lässt (siehe BOMHARD [2013] für eine Einführung in das
Protonostratische).33 Ob diese hypothetische Sprache wirklich so homogen war, wie sie
rekonstruiert wird, ruft sicherlich Fragen auf, da Variation ein Merkmal jeder lebendigen
Sprache ist.
Innerhalb der Zeit fingen die verschiedenen Dialekte an, sich voneinander zu
unterscheiden. Eine Periode zwischen dem Protoindoeuropäischen und dem
Protogermanischen hat es sicherlich gegeben. Diese Zwischenperiode wird von LEHMANN
(1961: 70) als pre-Germanic (Prägermanisch) bezeichnet. 34 Ich präferiere den Terminus
PräprotogermanischPräprotogermanischPräprotogermanischPräprotogermanisch (ppgm.), da er die Kontinuität zwischen “Prägermanisch” und
Protogermanisch deutlicher angibt.
Die Definition von ProtogermanischProtogermanischProtogermanischProtogermanisch35, die LEHMANN (1961: 70) gibt, scheint gut zu passen:
“Proto-Germanic I then define as the stage of Germanic which was spoken between the time
of the Germanic accent shift and the loss of /e a/ when final and weakly stressed”. Dies hat
z.B. auch Folgen für die starken Verben, die im Protogermanischen im Indikativ Präteritum
1. und 3. Person Singular nicht länger eine Endung enthalten (vgl. Griechisch oîdaaaa ‘ich weiß’
und oîdeeee ‘er weiß’ mit Gotisch wait ‘ich weiß; er weiß’ [LEHMANN, 1961: 70]). Bis heute bleibt
dies ein Mittel um starke Verben zu identifizieren (vgl. z.B. nn. han håpaaaa/håpetetetet sowie nwfri.
hy hopeeee ‘er hofft’ vs. ho beitØØØØ und nwfri. sy bietØØØØ ‘sie biss’).
Äußerst bekannt in der Altgermanistik ist die Frage, wie sich das Protogermanische
verteilt hat: Ist die Rede vom Gotonordischen vs. Westgermanisch, oder muss man eher Gotisch
vs. Nordwestgermanisch annehmen, oder wäre Gotisch vs. Nordwestgermanisch vs.
Südgermanisch (Althochdeutsch) noch besser? Man nimmt heutzutage die Hypothese Gotisch
25
vs. NordNordNordNordwestgermanischwestgermanischwestgermanischwestgermanisch an (vgl. SCHUHMANN [2004: 531]: “Die Akzeptanz einer vermuteteten
nordwestgermanischen Einheit wird auch durch einen Tagungsband mit dem Titel
‚Nordwestgermanisch‘ belegt […]” [MAROLD/ZIMMERMANN [1995]).
Wenn wir davon ausgehen, dass die Runeninschriften eine Sprache enthalten, die wir
eventuell als “Runenkoinè” (MAKAEV [1996: 23ff.]) oder als Nordwestgermanisch (vgl. z.B.
ANTONSEN [1967: 18] oder NIELSEN [1975: 6]) betrachten können, kann in diesen Runen von
Urnordisch kaum die Rede sein (Beispiele sind überreichlich vorhanden: LUNDEBY/TORVIK
[1964] BERGMAN [1968: 13], FOSSUM/UGLAND [1995: 14], KARKER [1997a: 16] GROENKE [1998: 41],
OTNES/AAMOTSBAKKEN (2000: 27), TORP/VIKØR [2000: 33], usw.; vgl. daneben auch 1.1.4
Sprachstufenbenennung). Der Terminus ist einfach schlecht gewählt worden (wegen der Idee
der skandinavischen Forscher, dass diese Sprache ihre Geschichte darstellt?; vgl. NIELSEN
[1975: 3]: “Since then there has been no disagreement about the nature of the language
between Scandinavian philologists but the Scandinavian character of the language [= die
Sprache der ältesten Runeninschriften] has often been challenged by German scholars”)
und kann daher besser durch etwas Deutlicheres ersetzt worden. Als Vorschlag verwende
ich RunengerRunengerRunengerRunengermanischmanischmanischmanisch, um die Nordwestgermanische Sprache (grob gesehen von 200 n.Chr.
bis 450 n.Chr.) zu bezeichnen, was den Vorteil hat, dass sofort das Medium dieser Sprache
angegeben wird. 36 Daneben wird es den Sprachwissenschaftlern erlaubt, die zweite
Bedeutung des Terminus Nordwestgermanisch (nämlich “die Vorstufe aller nordischen und
der ingwäonischen westgermanischen Sprachen, wobei das Althochdeutsche als
Südgermanisch ausgenommen ist […]” SCHUHMANN [2004: 531]) zu verwenden.
Da große Teile der Angeln, Sachsen und Jüten 449 nach Großbritannien umgezogen
sind, wird die Grenze des Nordwestgermanischen um 450 festgelegt. Dies ist eine politische
Entscheidung, aber man sieht in der Sprache ab 500 bis 700/800 eine spezifisch
nordgermanische Periode anfangen. Diese Periode wird manchmal als SpäturnordischSpäturnordischSpäturnordischSpäturnordisch (RANKE
[1967: 10]) bezeichnet, manchmal als SynkopezeitSynkopezeitSynkopezeitSynkopezeit (TORP/VIKØR [2000: 32]). Innerhalb dieser
Periode ist wirklich die Rede vom Entstehen des Nordgermanischen als eines separaten
Sprachzweigs. Bei WESSÉN (1968: 31f.) findet man die wichtigsten Veränderungen innerhalb
dieser Sprachperiode und bei TORP (2002: 16ff.) sind weitere sprachliche Kennzeichen
genannt, die noch immer die nordgermanischen Sprachen von den übrigen germanischen
Sprachen trennen.
26
Nach der Synkopezeit folgt eine Zeit, die als AltnordischAltnordischAltnordischAltnordisch bezeichnet wird. Diese
Sprachperiode dauert nicht sehr lange (ca. 800-900) und wird durch eine Zweiteilung in
Altwestwestwestwestnordisch und Altostostostostnordisch charakterisiert.37 Ein Hauptargument ist die ostnordische
Monophthongierung, aber anhand dieses Argumentes sollte man lieber eine Dreiteilung
schaffen: Altwestnordisch, Altzentralnordisch (d.h. Dänisch und Teile des altschwedischen
Sprachgebiets) und Altostnordisch (d.h. Gutnisch und östlichere sowie nördlichere Regionen
des heutigen schwedischen Sprachgebiets). Daneben gibt es noch einige weitere Argumente
für die Zweiteilung, z.B. das gebrochene Pronomen (ndk. jeg vs. nn. eg); die Durchführung
des a-Umlauts, vgl.RALPH (2002: 706):
“The asymmetric implementation of a-umlaut over the Nordic language area has traditionally
been taken as testifying to a fundamental split between West and East Nordic, the dialect
boundary dividing Sweden and Denmark in the south, falling between Jutland and the Danish
islands, leaving variants like Old West Dan. brot ‘break’, bogi ‘bow’, golf ‘floor’, as opposed to Old
East Dan. brut, bughi, gulf, respectively […].”
Wesentlicher für die Entstehung der heutigen Sprachen ist die folgende Periode. Ab
1200 gibt es eine mittelskandinavische Sprachperiode, in der es eine weitere Reduktion der
Vollvokale im Dänischen gab, wodurch nur noch Schwas in unbetonten Silben vorkommen
(dies wird auch eine Folge auf die Supina haben!). Dies ist in den anderen
nordgermanischen Sprachen nicht der Fall, mit Ausnahme von Bokmål (wohl durch
dänische Einflüsse, obwohl z.B. in den Verben doch ein -a als Endung vorkommen kann: bm.
jeg har kastaaaa (/ kasteeeet) ‚ich habe geworfen‘). Durch diese Entwicklung entscheidet sich das
Dänische deutlich von den anderen Sprachen. 38 Es ist aufs Neue Sprache von einer
Zweiteilung (nämlich Nordnordisch [Isländisch, Färöisch, Norwegisch und Schwedisch] vs.
Südnordisch [Dänisch]).
Schließlich ist ab 1500 eine neue Verteilung39 anzunehmen, die der vorigen noch
einigermaßen folgt, jedoch eine sehr wesentliche Spaltung hervorruft. Es ist heutzutage die
Rede von InsularskandinavischInsularskandinavischInsularskandinavischInsularskandinavisch vs. KontinentalskandinavischKontinentalskandinavischKontinentalskandinavischKontinentalskandinavisch. Erstere Gruppe enthält das
Isländische und das Färöische und wird durch eine äußerst großen Grad von Archaismus40
innerhalb des morphologischen Sprachsystems gekennzeichnet. Anhand des
etymologischen Schreibprinzips wurden die vielen phonologischen Innovationen
verborgen (vgl. BRAUNMÜLLER, 1999: 275 und 277).
Anhand dieses äußerst gedrängten Sprachgeschichte kommen wir zum folgenden
rudimentären Bild. Diese Vorstellung ist natürlich eine große Vereinfachung der
27
sprachlichen Realität und ist deutlich von Schleichers Stammbaummodell beeinflusst
worden.
Abbildung 3 Germanischer Stammbaum
Die Gruppe des KontinentalskanKontinentalskanKontinentalskanKontinentalskandinavischendinavischendinavischendinavischen muss unbedingt noch in zwei Subgruppen
verteilt werden, vor allem auf der phonologischen Ebene. Es ist noch immer die Rede von
NordskandinavischNordskandinavischNordskandinavischNordskandinavisch (Schwedisch, Nynorsk und Bokmål) vs. SüdskandinavischSüdskandinavischSüdskandinavischSüdskandinavisch (Dänisch), auch
wenn, formell gesehen, das Bokmål dem rigsdansk sehr nahe steht.
28
Abbildung 4 Skandinavische Sprachenverteilung (vgl. auch HAUGEN/MARKEY [1972: 11])
33 Übersichten, die über die germanische Sprachgeschichte weitere Literaturangaben enthalten, sind z.B.
KUFNER (1972), NIELSEN (1989). 34 Vgl. ANTONSEN (1965), der COETSEM (1956) sowie LEHMANN (1961) bespricht und ANTONSEN (1994). 35 Diese Sprache als Gemeingermanisch zu benennen wäre nicht falsch, macht das Ganze aber unnötigerweise
undeutlich. Ich würde persönlich keine extra Periode zwischen dem Protogermanischen und den attestierten
germanischen Sprachen ansetzen, aber weil es verschiedene Innovationen im Spätprotogermanischen gibt,
wäre die Benennung Spätprotogermanisch besser als Gemeingermanisch. Wir könnten natürlich LEHMANN (1961:
68) folgen: “if necessary, we may describe a feature as common to various segments of a linguistic group, such
as Germanic. ” 36 Ich gebe gerne zu, dass das Gotische auch einige Runeninschriften enthält (z.B. den Goldring von Pietroassa),
aber deren kleine (und manchmal unsichere) Anzahl rechtfertigt eine mögliche Kritik am Terminus
Runengermanisch als Synonym für Nordwestgermanisch nicht. 37 Siehe BANDLE (1973) für einen ausführlichen Überblick der nordgermanischen Sprachgliederung. 38 “Af de nordiske sprog er dansk det der har fjernet sig længst fra det oprindelige fællesskab. Dette hænger
klart sammen med Danmarks placering som bro mellem det europæiske fastland og Skandinavien. Den
østnordiske monoftongering [...], der bredte sig fra Danmark til Sverige, har således et sidestykke i den
omtrent samtidige lydudvikling både i oldsaksisk (den ældste form for nedertysk), hvor det hed fx stên ‘sten’
og rôd ‘rød’, og i oldengelsk: stân, rêad.” KARKER (1997b: 33f.) 39 “The most fundamental split within the North Germanic group, however, occurred from the late Middle
Ages onwards, when Icelandic and Faroese […] drifted away from Scandinavian […]”. VIKØR (1995: 38) 40 “Beim modernen Färöischen [sic] handelt es sich um eine hochflektierende skandinavische Sprache. Zwar
weist sie infolge von Synkretismen ein paar Flexive weniger als das Isländische auf, wirkt aber wegen ihrer
ausgeprägten Allomorphik noch komplexer und in vielen Fällen in morphologischer Hinsicht noch
undurchsichtiger als die vergleichbaren Paradigmen oder lexikalischen Alternanzen im Isländischen.”
[BRAUNMÜLLER, 1999: 285]. GROENKE (1972) bespricht den Archaismus des Isländischen. Er hat tatsächlich Recht,
dass semantisch (sowie lexikalisch) gesehen, es viele Innovationen gegeben hat. Auch die Aussprache hat sich
sehr geändert. Jedoch bleibt die Morphologie der wichtigste Grund, diese Sprache als archaisch zu bezeichnen,
aber darüber äußerst sich der Autor leider nicht.
29
Kapitel 3Kapitel 3Kapitel 3Kapitel 3
Das germanische VerbalsystemDas germanische VerbalsystemDas germanische VerbalsystemDas germanische Verbalsystem
3.13.13.13.1 Allgemeine Allgemeine Allgemeine Allgemeine Einteilung der Einteilung der Einteilung der Einteilung der germanischen germanischen germanischen germanischen VerbenVerbenVerbenVerben
Dass die Vierteilung des Verbalbestandes (siehe 0.1 Einführung) für die kontemporären
Sprachen noch immer gilt, ist vielleicht zweifelhaft, aber mithilfe einiger Korrekturen ist
dieses Bild dieser Tage noch immer haltbar (so spricht man heute nicht sosehr von
Präteritopräsentien, sondern von Modalverben oder irregulären Verben, wenn man Verben wie
nhd. müssen, sollen, mögen, … bezeichnen möchte).41 Diese vier Gruppen lassen sich auf
Abbildung 5 wiedergeben.
Abbildung 5 Gruppierung der germanischen Verben
30
Die Abbildung ist natürlich aus verschiedener Sicht falsch oder wenigstens ungenau.
Zuerst ist die Größe jedes Kreises irrig und soll sie pro Sprachstufe geändert und aktualisiert
werden. Nehmen wir z.B. die Zahlen von BIRKMANN (1987: 98) an (siehe Tabelle 3), dann sollte
der Kreis der ablautenden Verben größer gezogen sein (Enthalten die ablautenden Verben
bei BIRKMANN auch die reduplizierenden Verben?) Bei anderer Benennung der Verbgruppen
(d.h. wenn man die Präteritopräsentien zu den ablautenden rechnet) bekommt man eine
neue Einteilung (Weshalb ist “urgerm. kaaaann - kuuuunnum - kuuuunþa” (BIRKMANN [1987: 354]) kein
ablautendes Verb? Die Präteritopräsentien besitzen doch eine Art Ablaut!).
Tabelle 2 Anzahl gotischer Verben (BIRKMANN [1987: 98])
Klasse Lexeme Belege Frequenz je Lexem
Schwache Verben 678 4305 6,35
Starke Verben 405 4384 10,82
(ohne qiþan)42 (395) (3234) (8,18)
Präteritopräsentia 20 587 29,35
Sonstige 35 785 23,09
Auch wenn diese Kritiken begründet sind, ist diese Darstellung für unsere Zwecke
sicher akzeptabel. Dabei muss man der Tatsache Rechnung tragen, dass die
Verbeneinteilung manchmal arbiträr scheint, vor allem wenn wir ältere Quellen zu Rate
ziehen. TODE [1797: 175) sagt folgendes über unregelmäßige Verben: “Von dem [sic]
anomalischen oder unregelmaßigen Verbis hat man verschiedene Arten, nach dem sie mehr mehr mehr mehr
oder weniger abweichenoder weniger abweichenoder weniger abweichenoder weniger abweichen.” [Fettmarkierung LDB]
Vergleichen wir das weiter mit folgendem Zitat:
“Die erste Art begreift diejenigen, die von der zweiten regelma ssigen nur darin abweichen, daß
sie einen vera nderten Vocal im Imperfecto und Supino haben, weswegen sie, nach meiner
Meinung, als Ausnahmen anzusehen sindals Ausnahmen anzusehen sindals Ausnahmen anzusehen sindals Ausnahmen anzusehen sind. ” (TODE [1797: 175]) [Fettmarkierung LDB]
Es wird dem Leser nicht deutlich gemacht, warum letztere Verben Ausnahmen sind,
während es eine andere Gruppe gibt, die als anomalisch-unregelmäßig benannt wird. Über die
Arbitrarität der Verbverteilung sagt ENGER (1998: 4) folgendes:
“Classifications are often said to be arbitrary, but this is not quite correct in my view. Even if
all classifications may contain an element of arbitrariness, it does not follow that all
classifications are completely arbitrary, or, to take the idea to its extreme, that any
classification is just as good as any other. For example, grouping English be and work together
would be downright unacceptable for morphological purposes. […]”
31
Wir haben nun die Verben des (Prä)protogermanischen in vier Hauptgruppen verteilt,
wie sieht es genauer mit der Gruppe der ablautenden Verben aus? Wie kann man diese
Gruppe weiter verteilen?43
3.23.23.23.2 JungJungJungJunggrammatischegrammatischegrammatischegrammatische KlassenverteilungKlassenverteilungKlassenverteilungKlassenverteilung44444444
“I suggest that there is no one, single, ‘correct‘ answer to the question of classification.” ENGER (1998: 2)
Eine historische Einteilung der Verben, wie man sie im frühen zwanzigsten Jahrhundert
anzunehmen pflegte, gibt es noch nicht bei KNUDSEN (1880). Jedoch sieht man, dass auch
KNUDSEN selber zweifelt, wie er die Verben einteilen muss. Er stellt nämlich die Verben ser
(så - set < at se) und æder (åd - ædt < at æde) zusammen mit Verben wie “bærer, beder, giver”,
die als Präteritumsformen kein <å>, sondern ein <a> besaßen. Deren Vokalwechsel ist also
verschiedenartig, und strikt genommen kann man diese Verben nicht in der gleichen Klasse
unterbringen. Dass die Verben “eller måtte opføres som en egen klasse” (KNUDSEN [1880: 59])
ist für ihn ein Grund, warum er sie jedoch seiner zweiten Klasse zuschlagen kann/muss. Es
steht außer Frage, dass seine Entscheidung eine Mühelosigkeitslösung war, ohne dass sie
konsequent war.
Die Junggrammatiker haben in vielfachen Publikationen am Ende des 19. Jahrhunderts
und am Anfang des 20. Jahrhunderts (z.B. SWEET [1886], NEEF [1897], JACOBS [1899], WREIGHT
[1906, 1910 u. 1917], NOREEN [1904; 1913a u. 1923] STELLER [1928], BRAUNE [2004a u. 2004b],
usw.) die starken Verben (inkl. der [ehemalig] reduplizierenden Verben) fast ausschließlich
in siebensiebensiebensieben Klassen eingeteilt.45 Auch verschiedene neuere Publikationen folgen noch stets
“the traditional approach” (BREMMER [2009: 70]), z.B. FULLERTON (1977), BAMMERSBERGER (1986),
SCHWEIKLE (2002), MAILHAMMER (2007b), RINGE (2006) , BREMMER (2009) u.Ä. So wie die
vokalischen Verben sich stark halten, hält auch diese Verbverteilung nach wie vor
hartnäckig stand.46
Diese Einteilung wird wohl nicht nur aus Tradition weiter verwendet (wie es bei
Ablaut, Umlaut, … der Fall ist), sondern es ist auch eine gute Einteilung, da in
präprotogermanischer Zeit die Verben ein inputorientiertesinputorientiertesinputorientiertesinputorientiertes Schema haben . Die Verben
können nämlich anhand ihrer phonologischen (Infinitiv)struktur (= die Eingabe) in
verschiedene Gruppen verteilt werden. Die phonologische Struktur der Verben gilt im
32
(Prä)protogermanischen als Voraussetzung für ihre Angehörigkeit zu einer Klasse. Hat ein
Verb ein ppgm. ****----eieieiei---- als Stammvokal (z.B. ppgm. *beitaną “beißen”), dann wird dieses Verb
der ersten Klasse zugewiesen. Wenn ein Verb ein ppgm. ****----eeee---- als Stammvokal hat, dem zwei
Konsonanten folgen, dann gehört es normalerweise zur dritten Klasse.47
Tabelle 3 - Neogrammatische Klassenverteilung im Präprotogermanischen (frei nach MAILHAMMER [2007b: 8f.])48
Legende: K steht für Konsonant, R ist entweder ein Nasal (m, n) oder ein Liquid (l, r); O ist ein Obstruent.
Klasse Infinitief Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Part. Perf. 1 *ei +K > *ī + K > í + K
ppgm. *greieieieipaną
> pgm. *grīīīīpan
> awn. gríííípa
*ai + K > *ai + K > ei + K ppgm. *graiaiaiaip
> pgm. *graiaiaiaip
> awn. greieieieip
*Øi + K > *i + K > i + K *grØiØiØiØipum
> pgm. *griiiipum
> awn. griiiipum
*Øi + K > *i + K > i + K *grØiØiØiØipanaz
> pgm. *griiiipanaz
> awn. griiiipinn 2 *eu + K > *eu/*iu + K
> jō/jū + K ppgm. *beueueueuðaną
> pgm. *beueueueuðan
> awn. bjójójójóða
*au + K > *au + K > au +
K ppgm. *bauauauauð
> pgm. *bauauauauð
> awn. bauauauauð
*Øu + K > *u + K > u +
K ppgm. *bØuØuØuØudum
> pgm. *buuuudum
> awn. buuuuðum
*Øu + K > *u + K > o + K49
ppgm. *bØuØuØuØudanaz
> pgm. *buuuudanaz
> awn. booooðinn 3 *e + KK > *e/i + KK >
*e/i/jæ/… + KK50 ppgm. *bendendendendaną
> pgm. *biiiindan
> awn. biiiinda
*a + KK > *a + KK > *a +
KK ppgm. *bandandandand
> pgm. *baaaand
> awn. baaaatt51
*Ø + KK > *u + KK > u
+ KK ppgm. *bnnnnddddum
> pgm. *buuuundum
> awn. buuuundum
*Ø + KK > *u + KK > u +
KK ppgm. *bØndØndØndØndanaz
> pgm. *buuuundanaz
> awn. buuuundinn 4 *e + R > *e + R > e/jæ
+ R ppgm. *nememememaną
> pgm. *neeeeman
> awn. *neeeema
*a + R > *a + R > a + R
ppgm. *namamamam
> pgm. *naaaam
> awn. naaaam
*ē¹ + R > *ē¹ + R > ā +
R52 ppgm. *nēēēē1111mmmmum
> pgm. *nēēēē1111mum
> awn. náááámum >
nǭǭǭǭmum53
*Ø + R > *u + R >
ppgm. *nØmØmØmØmanaz
> pgm. *nuuuumanaz
> awn. nuuuuminn
5 *e + O > *e + O >
e/o/i + O54 ppgm. *geeeeƀƀƀƀaną
> pgm. *geeeeƀan
> awn. geeeefa
*a + O > *a + O > a + O
ppgm. *gaaaaƀƀƀƀ
> pgm. *gaaaaƀ
> awn. gaaaaf
*ē¹ + O > *ē¹ + O > ā +
O ppgm. *gēēēē1111ƀƀƀƀum
> pgm. *gēēēē1111ƀum
> awn. *gááááfum >
gǭǭǭǭfum
*e + O > *e + O > e + O
ppgm. *geeeeƀƀƀƀanaz
> pgm. *geeeeƀanaz
> awn. geeeefinn
6 *ŏ/ă + K > *ă + K > a
+ K > ppgm. *faaaarrrraną
> pgm. *faaaaran
> awn. faaaara
*ā/ō + K > *ō + K > ó + K
ppgm. *fōrōrōrōr
> pgm. *fōōōōr
> awn. fóóóór
*ā/ō + K > *ō + K > ó
+ K ppgm. *fōrōrōrōrum
> pgm. *fōōōōrum
> awn. fóóóórum
*ŏ/ă + K > *ă + K > a + K
ppgm. *fararararanaz
> pgm. *faaaaranaz
> awn. faaaarinn
Die Verben der ersten Klasse haben ein ----eieieiei---- als Infinitivvokal, die der zweiten Klasse
ein ----eueueueu---- (dieses entwickelt sich entweder zu pgm. *eu oder pgm. *iu, abhängig vom Vokal in
der nächsten Silbe; im Altisländischen teilt es sich in jō [vor Dentalen] und jū [vor Labialen
und Gutteralen], während es im Altschwedischen immer als jū auftritt; die Verben mit ȳ
wurden anhand des Umlauts gebildet [vgl. HARDING, 1932: 93]). Die Verben der dritten Klasse
haben ein ----eeee----, dem zwei Konsonantenzwei Konsonantenzwei Konsonantenzwei Konsonanten folgen (z.B. *fendendendendaną ‘finden’). Die vierte Klasse
33
besteht aus Verben mit einem -e- im Infinitiv, dem ein ResonantResonantResonantResonant (Nasal m, n oder Liquid l, r)
folgt, während die Verben der fünften Klasse ein -e- haben, dem ein Obstruent oder FrikativObstruent oder FrikativObstruent oder FrikativObstruent oder Frikativ
folgt. Die Verben der sechsten Klasse haben ein ----aaaa---- im Infinitiv, und die Verben der 7. Klasse
lassen sich nicht auf eine spezifische Struktur zurückführen.
3.33.33.33.3 Welche Verben sind heutzutage starkWelche Verben sind heutzutage starkWelche Verben sind heutzutage starkWelche Verben sind heutzutage stark und wie gruppiert man sie?und wie gruppiert man sie?und wie gruppiert man sie?und wie gruppiert man sie?
3.3.13.3.13.3.13.3.1 Welche Verben sind heutzutage stark?Welche Verben sind heutzutage stark?Welche Verben sind heutzutage stark?Welche Verben sind heutzutage stark?
“The notion of ‘strong verb‘ needs discussion. It has sometimes been misued, but it need not be rejected.” ENGER (1998:2)
Worin unterscheiden sich die starken von den schwachen Verben? Im Niederländischen wie
im Deutschen ist es klar: Das Partizip Perfekt hat ein ----enenenen statt eines Dentalsuffixes und im
Indikativ Präteritum bekommt das Verb in der 3. Person Singular keine Endung55, dafür aber
einen Ablaut (nnl. bijten - beeeeeeeetØØØØ - gebetenenenen). Was aber mit Verben wie jagen - joeoeoeoegØØØØ - gejaagdddd?
Wie sieht es bei den skandinavischen Sprachen aus?
Davon ausgehen, dass die Verben in einer Skala stehen, muss man schon (siehe
Abbildung 6). Doch können wir einige Grundregeln festlegen, mit denen die meisten starken
Verben zu benennen sind. Die restlichen Verben, die nicht genau unter diese Regeln fallen,
werden aus historischen Gründen ebenfalls der Analyse unterzogen.
Abbildung 6 Skala der schwedischen Verben
Zuerst ist die indikativische Präteritumsform einsilbig. Wenn eine Form zweisilbig ist,
ist es sowieso keine starke Form (z.B. beim nisl. valda, dass im Indikativ Präteritum 3. Sg. die
Form olliiii aufweist). Dies scheint für 99% aller starken Verben zu stimmen (Was macht man
mit nisl. núa - neri; snúa - sneri; róa - reri? Diese Formen werden als stark bezeichnet, passen
34
aber überhaupt nicht zum Prinzip, dass eine Präteritumsform bei den starken Verben
ausschließlich einsilbig ist).
Zweitens hat jede Sprache auch noch eine Supinumform, die in den
insularskandinavischen Sprachen, sowie im Nynorsk und Schwedischen, von der schwachen
Supinumform getrennt werden kann. Das dies in Bokmål und im Dänischen nicht der Fall
ist, wird auf meine Verteilung einen Einfluss ausüben. So werden im Bokmål viele Verben
der ehemaligen 5. Klasse jetzt der 3. Klasse zugeordnet.
Schließlich hat auch die indikativische Präsensform eine eigene Endung im
Isländischen (-ur oder manchmal endungslos), Färöischen (-ur), Nynorsk (-Ø) und
Schwedischen (-er). Die Sprache, die die starken Verben am allerbesten von den schwachen
unterscheidet, ist das Nynorsk (nisl. dylja - dylurururur - duldi/duldum - duliðiðiðið; nfär. telja - telurururur -
taldi/taldu - talt sind gemischte Verben [siehe 1.1.1]). Die spezifischen morphologischen
Eigenschaften, die das Nynorsk dem starken Verb zuteilt, tragen sicherlich zur
Beibehaltung dieser Verben bei.
Wenn wir diese Einteilungskriterien kurz in einer Tabelle (Tabelle 4) auflisten, wird
sofort deutlich, dass das Bokmål sowie das Dänische abgesondert stehen. Die Formen lassen
sich schneller mit den schwachen Verben vermischen, da es keine morphologischen
Unterschiede mehr gibt, außer dem Ablaut.
Tabelle 4 Einteilungskriterien
Sprache Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum
Isländisch -urururur (auch swv; vs. -ar/ir) Einsilbig ----iðiðiðið
Färöisch -urururur (auch swv; vs. -ar/ir) Einsilbig ----iðiðiðið
Nynorsk -ØØØØ (vs. -er/ar swv) Einsilbig ----eeee
Schwedisch ----erererer (auch swv; vs. -ar)56 Einsilbig ----itititit57
Bokmål -er (auch swv) Einsilbig (manchmal +t, z.B. finne - fantttt) -et (auch swv)
Dänisch -er (auch swv) Einsilbig (manchmal +t, z.B. finne - fantttt) -et (auch swv)
3.3.23.3.23.3.23.3.2 Wie gruppiert man die starken Verben?Wie gruppiert man die starken Verben?Wie gruppiert man die starken Verben?Wie gruppiert man die starken Verben?
Die neogrammatische Verbverteilung ist inputorientiertinputorientiertinputorientiertinputorientiert (abhängig von der Verbstruktur
gehört das Verb einer bestimmten Klasse). Wenn wir aber heutzutage (oder sogar schon in
den älteren Sprachstufen) die starken Verben einteilen möchten, wäre es meiner Meinung
nach viel nützlicher, ein outputorientiertesoutputorientiertesoutputorientiertesoutputorientiertes Schema anzunehmen. Dies eignet sich für einige
35
Sprachen und Klassen besser als für andere, aber im Durchschnitt ist dies eine gute
Einteilungsweise.
LEVIN (1964: 158f.) hat tatsächlich Recht, wenn er behauptet, dass “the criteria for
classification, which were perfectly appropriate for Pre-Germanic, are no longer functional
in Old English”. Er nimmt den Präteritumvokal als Einteilungskriterium an, sowie auch
AASEN (1864: 195) macht: “Efter dette Lydskifte, og især efter Vokalen i Imperfektum, kunne
de stærke Verber deles i sex Klasser, eller Rækker i følgende Orden: [...]”
Die erste Vorgehensweise ist also schauen, welchen PräteritumsvokalPräteritumsvokalPräteritumsvokalPräteritumsvokal ein Verb
bekommt. Tatsächlich ist dies eine gute Idee, jedoch finde ich, dass man den Supinumvokal
nicht außer Betracht lassen kann, vor allem beim Nynorsk, wo dieser Vokal die Entstehung
einer Makrogruppe ermöglicht hat.
Kurz zusammenfassend behalten wir die erste und zweite und sechste Ablautklasse in
allen heutigen Sprachen bei. Die siebte Konjugation enthält die ex-reduplizierenden
Verben, wenn sie nicht zu einer anderen Klasse übergegangen sind. Die dritte, vierte und
fünfte Klasse werden nicht immer angetroffen wie sie in historischen Zeiten waren.
Die drittedrittedrittedritte Klasse ist im Neuschwedischen, Bokmål und Dänisch wiederum einheitlich.
Das bm. Verb knette - knaaaatt - kneeeettet gehört entweder zu der fünften Gruppe, oder zu dieser
dritten Gruppe, da wir als Supinumvokal -u- erwarten. Bm. knettetetetet sieht aber aus, als wäre es
eine schwache Supinumform (vgl. bm. tvinne - tvinnetetetet). Deswegen können wir eine große
Menge Verben im Bokmål in die dritte Klasse schlagen und wir nehmen an, das knettet eine
schwache Form ist (dies wäre im Niederländischen nie möglich, da dort ein starkes Verb auf
----enenenen endet). Im Nynorsk aber wird diese Klasse (wie es auch im nisl. und nfär. der Fall ist) in
zwei geteilt. Im Nynorsk werden Verben wie breste - brast - brooooste jetzt Mitglied der viertenviertenviertenvierten
Klasse (bere - bar - boooore), während die Klasse im Isländischen sowie im Färöischen als die “3a3a3a3a
und 3b3b3b3b Klasse” bezeichnet werden kann.58
Die viertevierteviertevierte Klasse enthält nicht viel Mitglieder mehr (im Schwedischen ist sie komplett
verschwunden), aber wir können sie noch stets postulieren. Das gleiche gilt für die fünftefünftefünftefünfte
Klasse, die auch nur sehr wenig Verben mehr enthält. Schließlich wurde im Nynorsk noch
eine kleine neue Klasse geschaffen, die wir als achtachtachtachteeee Klasse benennen, ohne dass wir
versuchen, einen Bezug mit NOWAK (2010) herzustellen (auch wenn die Vokalalternanz
zufälligerweise die gleiche ist!). Diese Klasse finden wir in allen nordgermanischen
Sprachen zurück (siehe 4.3.8).
36
3.43.43.43.4 NNNNOWAKSOWAKSOWAKSOWAKS TheorieTheorieTheorieTheorie
Die Linguisten, die sich zu den germanischen starken Verben äußern, beschränken sich oft
auf die altgermanische oder mittelgermanische Periode und halten deshalb noch immer an
den alten Klassen fest.59 NOWAK hat sich mit dem germanischen Ablaut im Niederländischen,
Deutschen und Luxemburgischen in diachroner Sicht beschäftigt und schrieb 2010 einen
Artikel, in dem sie behauptete, dass heutzutage nicht länger sieben, sondern sogar acht
Ablautklassen anzunehmen wären. Somit widerspricht sie der Theorie der “heiligen [und
unveränderlichen] Zahl” sieben, obwohl sie schon am Anfang ihres Aufsatzes (2010: 430)
zugibt, dass es sich bei der achten nicht um eine Ablautreihe im traditionellen Sinne
handelt.
Das Abstract des Artikels (NOWAK [2010]) fängt damit an, dass es “an extraordinary
case of analogy in the verbal system” (N429) des Deutschen, Niederländischen und
Luxemburgischen gibt. Anhand einer Menge phonologischer Entwicklungen (z.B. die mnl.
Senkung /u/ > /o//o//o//o/ vor einer Nasalverbindung oder einem /r/) wird erklärt, wieso eine
Analogie zur zweiten Ablautreihezweiten Ablautreihezweiten Ablautreihezweiten Ablautreihe (z.B. nnl. stuiuiuiuiven – stoooooooof – stooooven oder nhd. schieieieießen – schooooss –
geschoooossen), die als ‘Trigger’ des Phänomens zu betrachten wäre, ermöglicht wurde. Bevor
man zur Analogie zu dieser Klasse kommen kann, sollen die Verben zuerst eine
(phonologische/semantische) Ähnlichkeit zwischen lexikalischen Einheiten aufweisen, in
diesem Fall den Vokal /o//o//o//o/ in den Tempora [PRÄTERITUM] und [PARTIZIP II] (vgl. N449).
Die Analogie zur zweiten Klasse ist im Niederländischen am weitesten durchgeführt
worden, da alle Verben der ursprünglichen dritten Klasse dieses ‘neue’ Modell (x-o-o, z.B.
nnl. klimmen - klom - geklommen) bekommen haben. Wie NOWAK (2010: 438) zu Recht schreibt,
ist “die [n]nl. 8. [Ablautreihe] im Wesentlichen das Ergebnis des präteritalen
Numerusausgleichs in [Ablautreihe] 3”. Man könnte aus niederländischer Sicht behaupten,
dass es die postulierte achte Klasse in dieser Sprache nicht gibt. Es ist vielmehr ein
Zusammenfall zu bemerken der zwei Subklassen der ursprünglichen dritten Klasse, die
schon sehr früh zersplitterte (z.B. nnl. binnnnden - bond - gebonden und nnl. smellllten - smolt -
gesmolten). Es haben sich nur sechs Verben (nämlich scheren, zweren, bewegen, trekken,
schenden, zenden) dieser Klasse angeglichen (12% laut der Abbildung bei N438, im schroffen
Gegensatz zum Deutschen: 65% der Verben der achten Ablautreihe stammen nicht aus der
ursprünglichen dritten Ablautreihe).
37
Die wichtigsten Ausgangspunkte lassen sich gut zusammenfassen:
1. Die Natürlichkeitstheorie erklärt den Übergang starke starke starke starke → schwache Verbenschwache Verbenschwache Verbenschwache Verben dadurch,
dass schwache Verben einige Vorteile besitzen:
a) Ikonismus (Deutlichkeit der Form, z.B. sag-tttt-e)
b) Uniformität (Präteritumbildung anhand einer einzigen Form [-te])
c) Transparenz (klomm vs. klimm-te: Bei schwachen Verben ist die morphologische
Segmentierbarkeit größer).
2. Die Schematheorie erklärt die Entstehung einer neuen Ablautreiheneuen Ablautreiheneuen Ablautreiheneuen Ablautreihe anhand eines
outputorientierten Schemas ([x] - o o o o ---- oooo, im Gegensatz zu inputorientierten Schemata, z.B.
[ai]+Obstruent[ai]+Obstruent[ai]+Obstruent[ai]+Obstruent - [i(:)] - [i(:)]), da die Verben der achten Ablautreihe keine gleichartige
phonologische Struktur teilen. Die Produktivität eines Schemas hängt ab von
a) den Typen (je mehr Mitglieder ein Schema enthält, umso produktiver ist es),
b) der Tokenfrequenz (mittlere bis niedrige Tokenfrequenz ergibt das beste Resultat,
im Gegensatz zu hoher Tokenfrequenz, die lexikale Autonomie einbringt; siehe
Punkt 6), und
c) der Offenheit (je weniger Kriterien das Schema restringieren, umso produktiver ist
es).
3. “Salienz des Markers Salienz des Markers Salienz des Markers Salienz des Markers oooo: bis auf (f)nhd. stoßen und kommen bzw. (f)nnl. stoten, komen, lopen
und worden kommt o nie im Inf./Präs. starker Verben vor […]. Er eignet sich damit in
idealer Weise zum Ausdruck der Vergangenheit (= Prät. + Part. II).” N452).60
4. Die zweitezweitezweitezweite Ablautreihe bewirkt eine Analogiewirkung auf andere starke Verben. Das
Muster x-o-o, das man bei den Verben der ‘achten’ Ablautreihe findet (z.B. nhd. melken -
moooolk - gemoooolken), wurde der zweiten Ablautreihe entnommen.
5. Der komplette Übergang in die achte Ablautreihe wird erst nach erfolgter
Konsolidierung des partizipialen o ermöglicht (N435). Zuerst muss das Partizip PerfektPartizip PerfektPartizip PerfektPartizip Perfekt
ein -o- verwenden; dies wird dadurch ermöglicht, dass das Partizip Perfekt “im Zuge der
Perfektexpansion […] weitaus häufiger aktiviert [wird]” (N432ff.). Danach folgen der
Indikativ Präteritum Plural, und daraufhin gestaltet sich auch der Singular, analog zum
Plural, wodurch ein Präteritumsausgleich61 bewirkt wird.
6. Veränderungen im Frequenzbereich sind die Voraussetzung für den Ab-, aber auch
Aufbau morphologischer Komplexität (N456). Geringe lexikalische oder kategorielle
Gebrauchsfrequenz gilt als Dreh- und Angelpunkt für Vereinfachungsprozesse (N430).
38
a) Lexikalische Frequenz / TokenfrequenzTokenfrequenzTokenfrequenzTokenfrequenz: Je tokenfrequenter ein Verb ist, umso
irregulärer kann es sein (z.B. nhd. sein und nnl. zijn).62 Diese Verben sind durch die
hohe Tokenfrequenz gegenüber Regularisierungen gut resistent (N456). Man
versucht die ungewöhnlichen Verben in einem neuen Modell unterzubringen,
nämlich im x-o-o Muster.63 Wie gut die Analogie wirkt, hängt davon ab, wie
typenfrequent das Muster ist, auf das sich die Analogie richtet (vgl. “Je
typenfrequenter ein Muster, umso fester verankert ist es im Lexikon und damit
jederzeit für den Sprecher abrufbar” [N434]).
Gäbe es kaum Verben in der zweiten Ablautreihe, hätte der Output [x - o o o o ---- oooo]
sicherlich keine Analogievorlage geliefert. Das Muster “Part. II - o” wird schon im
Mhd. bei etwa 35% (im Fnnl. bei etwa 46% [N452]) aller starken Verben verwendet
(N434). Das Niederländische und Deutsche beweisen, dass abnehmende
Tokenfrequenz eine Regularisierung bewirkt (N459ff.).
b) Kategorielle Frequenz: [PRÄSENS] ist frequenter als [PRÄTERITUM] (vgl. breeeeche, briiiichst,
briiiicht, … vs. braaaach, braaaachst, braaaach …). Deswegen enthält das Präsens mehr Formen im
Verbalparadigma. Das Luxemburgische zeigt, dass eine abnehmende
Kategoriefrequenz eine Regularisierung bewirkt: [PRÄTERITUM] ist nicht mehr
frequent, deswegen verwenden die meisten Verben, die noch immer ein
Präteritum bilden können, den Einheitsvokal -ou- (N457ff.).
7. Auch die ökonomische Strukturökonomische Strukturökonomische Strukturökonomische Struktur des Schemas (ABB) ist für die Sprecher nützlich: “[…] für
weniger frequente Verben ist die Memorierung eines Einheitsvokals für die
Vergangenheitstempora mit geringerem kognitivem Aufwand verbunden” (N451). Die
achte Ablautreihe gilt dadurch als ein VereiVereiVereiVereinfachungsprozessnfachungsprozessnfachungsprozessnfachungsprozess (ABC/ABB’A → ABB).
8. Die FunktionFunktionFunktionFunktion der neue Ablautreihe (die niederländischen und deutschen Mitglieder sind
wenig frequente Verben, die luxemburgische Mitglieder sind hochfrequente und
irreguläre Verben):
a) Deutsch: Sammelbecken für starke Verben, die ihre starken Merkmale langsam
verlieren. Diese Klasse gilt manchmal als ein Zwischenstadium, bevor die Verben
schwach werden (z.B. bellen - bellte [/ boll] - gebellt [/ gebollen]). Vgl. N460:
“[M]inderfrequente Verben können beim Regularisierungsprozess den Weg über
die 8. [Ablautreihe] nehmen: dabei stellt die 8. [Ablautreihe] u. U. eine
Durchgangsstation zur schwachen Klasse dar.”
39
b) Niederländisch: Stabilisator für die Makroklasse starker Verben. Die Alternanz ABB
statt ABC sorgt für eine stabilere Verbklasse, wo weniger Verlust an starken
Verben zu bemerken ist.
c) Luxemburgisch: -ou- ist eine Reaktion auf den Präteritumschwund.
41 Wir werden uns nicht wirklich mit der Theorie der Ablautsklassen beschäftigen (siehe COETSEM [1956 u.
1990], MAILHAMMER [2007a]). Auch das Verbalsystem kann man ausführlicher in der Literatur finden (siehe
FULLTERTON [1977] u. BAMMESBERGER [1986]). 42 BIRKMANN [1987: 97]: “[…] zieht man davon die beiden höchstfrequenten Verben wisan und qiþan, die durch
ihre überaus hohe Frequenz das Bild verzerren würden, ab, […]” 43 Siehe ENGER (1998: 3ff.), wenn man über den Nutzen des Klassifizierens zweifeln würde. 44 Die starken Verben werden anhand vierer vierer vierer vierer Stammformen (Infinitiv; Indikativ Präteritum 1./3. Person
Singular; Indikativ Präteritum 1. Person Plural; Partizip Perfekt [in den nordgermanischen Sprachen spricht
man besser von SupinumSupinumSupinumSupinum, das nur verbal verwendet werden kann]) gruppiert, da diese Stammformen
genügen, um jedes Paradigma eines Verbes auszufüllen. 45 RASK (1843) nimmt nur sechssechssechssechs Klassen an, indem er die 4. Klasse an die 5. Klasse anschließen lässt. TACK [1897]
hat nur viervierviervier Klassen, wohl weil er die 4. und 5. Klasse zu der 3. Klasse schlägt, während GRIMM [1822: 837] zwölfzwölfzwölfzwölf
Klassen hat. 46 Mir ist die Kritik, diese Verbklassen seien Relikte eines fossilisierten Systems, nicht unbekannt. Es ist
deutlich, dass schon in den frühesten Überlieferungen die Theorie der Verbverteilung nicht länger stimmt.
Nimmt man ppgm. *brekaną “brechen” als Beispiel, sieht man, dass das Partizip Perfekt im Gotischen bruuuukans
(statt zu erwartendes **breeeekans) heißt. In den anderen germanischen Sprachen gehört dieses Verb auch der
vierten Klasse (ae. broooocen, ahd. gibroooohhan usw.) an. Auch wenn es sehr gute Bedenke gegen diesem System gibt,
scheint es mir nützlich, an diesem System festzuhalten, statt ein neues zu entwerfen. In den jüngeren
Sprachstufen werden neue Vokalalternanzen gemacht (siehe z.B. ROYSTER [1910] für einen sehr interessanten
Artikel über einen sekundären Ablaut im Englischen) und diese können nicht leicht in das alte Modell
hineingebracht werden. Dafür gibt es aber die Möglichkeit, (rhetorisch) über eine “achte” Klasse zu reden, wie
NOWAK (2010) es gemacht hat. 47 Ich traue mich nicht zu behaupten, dass kein einziger Junggrammatiker die dritte Klasse auf diese Weise
beschrieben hat. Was mich jedoch während des Studiums verschiedener altgermanischer Dialekte auffiel, ist,
dass die dritte Klasse meistens als “die Klasse, wo auf ein ppgm. *e ein Nasal oder Liquid plus ein Konsonant
folgt” beschrieben wird. Was man mit ppgm. *fehtaną “fechten” tun muss, war aus dieser Beschreibung nie
deutlich. Vgl. RINGE (2006: 85): “It is also striking that the third class of PGmc strong verbs includes not only
those whose roots end in (pre-)PGmc [*eSK], but also those ending in [*eKK] where neither consonant is a
sonorant; that is unexpected, since in this class the default past stem and past participle exhibit a *u which
arose from syllabic sonorants […].” 48 “Pre-Germanic reconstructions are chosen for convenience and effectiveness. Indo-European
reconstructions would require a consideration of laryngeals or reduced-grade vowels or both; Proto-Germanic
reconstructions would obscure the original ablaut alternations.” LEVIN (1964: 156). Vgl. weiter auch
NILSSON/SVENSSON [1997:57): “En rad ljudförändringar gjorde det ursprungligen enkla systemet
ogenomskinligt.” Vgl. auch MAILHAMMER (2007b: 7f.): „In the parent language ablaut is generally redundant in
the formation of verb stems and hence largely without morphological function. Consequently, prprprproposing oposing oposing oposing
ablaut classes for Protoablaut classes for Protoablaut classes for Protoablaut classes for Proto----IndoIndoIndoIndo----EuropeanEuropeanEuropeanEuropean […] does not make any sense at alldoes not make any sense at alldoes not make any sense at alldoes not make any sense at all, because the organisation of the
40
Proto-Indo-European verb system does not revolve around ablaut. This is clearly a Germanicist perspectivea Germanicist perspectivea Germanicist perspectivea Germanicist perspective
[…]. In fact, the Indo-Europeanist literature does not describe the Proto-Indo-European verb system with help
of ablaut classes […]. [S.9] Originally, there were only two ablaut patternstwo ablaut patternstwo ablaut patternstwo ablaut patterns in Pre-Proto-Germanic, one for verbs
with e as their root vowel and one for verbs with a [...]. But sounsounsounsound changesd changesd changesd changes at the beginning of the Proto-
Germanic period caused an early fragmentationcaused an early fragmentationcaused an early fragmentationcaused an early fragmentation of the e-system into five classes with four different ablaut
patterns, a trend that continued in the post-Germanic stages [...].“ [Fettmarkierung LDB] 49 /u/ > /o/ durch in der nächsten Silbe folgendes a (a-Umlaut): pgm. *buuuudanaz > frühnordisch *boooodanaR > awn.
booooðinn. Dies erfolgt nicht immer (z.B. wird es durch eine Nasalkombination verhindert), wodurch das System
in mehrere Subklassen aufgeteilt wird (vgl. nhd. werfen - warf - gewoooorfen mit nhd. binden - band - gebuuuunden). 50 Durch Brechung des kurzen e-Lauts (vgl. nnl. beeeergen mit nschw. bjäjäjäjärga) sowie auch unterschiedliche Umlaute
bekommen die Infinitive eine Menge an neuen Vokalen. 51 “Regressive Konsonantenassimilation: nt > tt: (*band >) *bant > batt” (HAUGEN, 2012: 51). 52 Vgl. Gotisch mēnōþs mit altnordisch máááánaðr (dies entwickelt sich z.B. im Schwedischen zu måååånad [ein o-Laut]
weiter). 53 /a, á/ > /ǫ, ǭ/ durch in der nächsten Silbe folgendes u (u-Umlaut). 54 Vgl. awn. sjá, meta, sofa, … 55 “Viele zwey sylbichte Verba haben ein einsylbichtes Imperfectum, das indessen mehr oder weniger von dem
Pra senti abweicht, und worin der Grund von noch einer Conjugationder Grund von noch einer Conjugationder Grund von noch einer Conjugationder Grund von noch einer Conjugation liegt, […]” TODE (1797: 126)
[Fettmarkierung LDB] 56 “Endast er-verb kann vara starka. Ar-verben är det aldrig.” (VIBERG [1988: 89]) ist natürlich eine
oberflächliche Äußerung und falsch. Davon zeugen folgende Beispiele: nschw. sluka, besluta, stupa, klicka, simma,
tvinga. 57 “Oregelbundna verb, t.ex. dö, har ofta vokalväxling i preteritumsformen: döööö - doooog, gööööra - gjoooorde, men har inte -
it som supinumändelse; dötttttttt, gjortttt.“ JOSEFSSON (2009: 77). Nschw. göra ist meiner Meinung nach ein gemischtes
Verb, und dö ist ein starkes Verb der sechsten Klasse, das ein schwaches Supinum hat, da es ein Kurzverb ist
(dötttttttt wie nåtttttttt). Die Kurzverben (nschw. letttttttt, betttttttt, getttttttt, usw.) sind somit nicht als pure starke Verben zu
betrachten (wie es bei nnl. jagen der Fall ist). 58 Ob wir sie nun als Klasse 3a und 3b bezeichnen oder als Klasse 3 und 19, ist komplett egal. Der Grund, warum
ich hier beim Färöischen und Isländischen 3a und 3b präferiere, hängt mit der neogrammatischen Literatur
zusammen. Beim Nynorsk gehören die Verben der 3b-Gruppe jetzt zur 4. Klasse, und dies bedeutet, dass ich
kein 3a/3b für das Nynorsk annehmen muss. 59 Da die Daten eingeschränkt werden sollen, werde ich hier nicht näher auf das Luxemburgische eingehen.
Trotzdem folgende kurze Bemerkungen: a) Es ist unklar, weshalb NOWAK nichts geschrieben hat über lux.
blosenblosenblosenblosen – blous – geblosen (‘blasen - blies - geblasen’, 7. Klasse), lux. doendoendoendoen – do(u)ng – gedoen (‘tun - tat - getan’, 7.
Klasse), lux. droendroendroendroen - drouch - gedroen (‘tragen - trug - getragen’, 6. Klasse), lux. heeschenheeschenheeschenheeschen - housch - geheescht
(‘heißen - hieß - geheißen’, 7. Klasse), lux. klammenklammenklammenklammen - klo(u)m - geklommen (‘klimmen - klimmte/klomm -
geklimmt/geklommen’, 3[/8]. Klasse), lux. maachenmaachenmaachenmaachen - mouch - gema(ach)t (‘machen - machte - gemacht’,
schwache Klasse) und lux. wëssenwëssenwëssenwëssen - wo(u)sst - gewosst (‘wissen - wusste - gewusst’, Klasse der Präteritopräsentia).
Sind diese Formen veraltet und daher nicht in ihrem Quellenmaterial überliefert?; b) Auch lux. krauchenkrauchenkrauchenkrauchen (mit
Nebenform kräichen ‘kriechen’) und lux. zéienzéienzéienzéien ‘ziehen’ haben einen derartigen Präteritumsvokal. Die beiden
Verben stammen ursprünglich aus der zweiten Ablautklasse, und es fragt sich, warum NOWAK diese zwei
Verben nicht angeführt hat. Es wäre interessant gewesen, hätte sie alle luxemburgischen Verben, die den
Präteritumsvokal -ou- noch verwenden, am Ende des Paragraphen 2.3 aufgelistet, da es sich um eine kleine
Anzahl von Verben handelt. So wäre die Übersicht komplett gewesen und könnte man sehen, dass die Verben
der ursprünglichen zweiten Klasse fast alle (Ausnahmen lux. krauchen und lux. zéien) kein Präteritum mehr
bilden, da es im Luxemburgischen einen Präteritumschwund gegeben hat. c) Diese Beispiele zeigen auch, dass
41
NOWAKS Aussage, es gäbe keine Beispiele aus Klasse 3 oder gar 2 (2010: 444), als inkorrekt zu betrachten ist. Die
Verbformen, die ich hier besprochen habe, sind alle SCHANEN/ZIMMER [2012: 327ff.] entnommen 60 Dies gilt auch für das Lëtzebuergesche: -ou- gibt es nur bei stoussen ‘stoßen’. 61 D.h., dass die Verbformen des Indikativs Präteritum statt einer Alternanz den gleichen Vokal aufweisen
(man vergleiche mnl. werpen – waaaarp (/ werp) – woooorpen – geworpen mit nnl. werpen – (jij) wieieieierp – (wij) wieieieierpen –
geworpen; N439). 62 So sind hochfrequente Wörter oft ‘irregulär’, obwohl sie früher sehr regulär waren: “However, some very
frequent nouns have irregular plurals: man - men; woman - women; child - children; foot - feet; […]” (NELSON [2001:
33]). Vgl. N451: “Hohe Tokenfrequenz dagegen führt zur lexikalischen Autonomie der Flexionsformen. Sie
werden als Ganzes separat abgespeichert und verhindern damit jegliche Assoziationen.” 63 “Ausnahmecharakter bzw. uneindeutige Klassenzugehörigkeit fördert die Übernahme eines
typenfrequenten Schemas (z.B. fechchchchten, flechchchchten besitzen nicht die für [Ablautreihe] 4 typische Inf.-Struktur “e +
N/L”, vgl. nehmmmmen, stehllllen)” (N435)
42
Kapitel 4Kapitel 4Kapitel 4Kapitel 4
UntersuchungUntersuchungUntersuchungUntersuchung
4.14.14.14.1 Sprachenspezifische MerkmaleSprachenspezifische MerkmaleSprachenspezifische MerkmaleSprachenspezifische Merkmale
Äußerst wesentlich ist die Warnung, dass die Abwesenheit eines Wortes in älteren
Sprachstufen nicht mit der Idee, dass das Wort damals nicht vorkam, gleichgestellt werden
kann (vgl. schon bei WELLS [1883: 74]: “When we consider the scanty material which the
early period of any language affords, it is obvious that many words must have existed that
have not come down to us. The absence of a verb from a dialect is therefore no proof that it
not exist, […]”).
Auch wenn das Altschwedische kein *físa ‘furzen’ überliefert hat, kann man mit
großer Sicherheit dieses Verb für die altschwedische Zeit rekonstruieren, da es im heutigen
Schwedisch vorkommt (und stark konjugiert wird). Die Rekonstruktion wird durch die
Überlieferung des Verbes im Altwestnordischen und im Altdänischen gesichert. Es scheint
wenig wahrscheinlich, dass nschw. fisa aus mhd. vīsen (V121) entlehnt wurde (eine
Entlehnung dieses Verbes aus norwegischen Dialekten scheint mir wahrscheinlicher als
eine Entlehnung aus dem Mittelhochdeutschen, obwohl diese letzte Möglichkeit immer
offen bleibt).
Wenn es ein Verb im Altwestnordischen gab und im nschw./ndk. wird die
“Fortsetzung” dieses Verbes gefunden, nicht aber im Altschwedischen oder Altdänischen,
kann also die Rekonstruktion dieser Verben als ziemlich sicher gelten. So ergeht es z.B.
aschw. *gína (nschw. † gina), *grína (nschw. grina) und adk. grína (ndk. grine). Die
Schwierigkeiten der Rekonstruktion häufen sich, wenn man das Beispiel von pgm. *drītan in
Betracht nimmt. Ein altwestnordisches Verb gibt es schon (awn. dríta) und im Schwedischen
wird drita laut V84 noch dialektal verwendet (SAOB gibt das Verb nicht mehr an), wie es im
Dänischen (dritte) auch der Fall ist. Wir wissen, dass dieses Verb im Mittelniederdeutschen
43
drīten (LÜBBEN [1888, s.v. drîten]) hieß. Was sind unsere mögliche Folgerungen aus dieser
Sachlage?
1. Dieses Verb wurde ins Schwedischen und ins Dänischen entlehnt. Die
Konsonantenverdopplung bei Lehnwörtern im Dänischen fällt auf (z.B. kigge/kikke,
fornemme und skinne aus mnd. kīken, vornemen und schīnen).
2. Die Existenz des Verbs im Mittelniederdeutschen hat die Beibehaltung eines
ursprünglich anwesenden Verbes aschw. *dríta und adk. *dríta verstärkt.
3. Das Mittelniederdeutsche hat die Situation überhaupt nicht geändert. Das nschw.
drita und ndk. dritte gab es schon im Altnordischen, wie die Überlieferung des awn.
dríta zeigt.
Wenn ich ein Verb selber rekonstruiert habe (dann steht in der Liste keine
Literaturangabe), wird dieses Verb als “ursprünglich schwach” gerechnet, auch wenn es
wohl stark sein konnte (so z.B. bei aschw. *físa).
Im folgenden Subkapitel werden zuerst einige Vorbemerkungen gemacht, sowie
Einzelverben, die sich kaum mit anderen nordgermanischen Sprachen vergleichen lassen,
besprochen. Diese Einzelverben sind nicht im Anhang 12 dargestellt.
4.1.14.1.14.1.14.1.1 ProtogermansichProtogermansichProtogermansichProtogermansich
Abbildung 7 Anzahl starker Verben im Protogermanischen
I II III IV V VI VII0
20
40
60
80
100
120
140
160
Wells (1883)
Seebold (1970)
44
4.1.24.1.24.1.24.1.2 RunengermanischRunengermanischRunengermanischRunengermanisch
In den Runeninschriften sind nicht so viele starke Verben überliefert worden (vgl.
JÓHANNESSON [1923: 65ff.]). Dies heißt, das diese Sprachstufe außer Betracht gelassen werden
kann. In Tabelle 5 sind überlieferte Verbformen angegeben (vgl. auch KRAUSE [1971: 54 u.
121f.], ANTONSEN [1975: 22] und MAKAEV [1996: 98]).
Tabelle 5 - Starke runengermanischen Verben (JÓHANNESSON [1923: 65ff.])
Wort Form Infinitiv Klasse Überlieferungszeit
[ra]ist 1. (3.) Sg. Ind. Prät. *rîstan 1 4. Jhr.? warAit 3. Sg. Ind. Prät. *wrîtan 1 7. Jhr. wa|rit|u 1. Sg. Ind. Präs. *wrîtan 1 6. Jhr.
ƀAriutiþ64 3. Sg. Ind. Präs. ƀreutan 2 7. Jhr. ƀArutR 3. Sg. Ind. Präs. ƀreutan 2 8. Jhr. warb 3. Sg. Ind. Prät. *werpan 3 700 fAlAhAk 1. Sg. Ind. Prät. felhan 3 8. Jhr.
unnam 1. Sg. Ind. Prät. *und-neman 4 600 kam 3. Sg. Ind. Prät. *kweman 4 700 skorin Nom. Sg. Mask. Part. Prät. *skeran 4 ? suemand(e) Nom. Sg. Mask. Part. Präs. *sweman 4 ?
is 3. Sg. Ind. Präs. *wesan 5 6. Jhr.; 700 iR 3. Sg. Ind. Präs. *wesan 5 600 was 3. Sg. Ind. Prät. *wesan 5 6. Jhr. ǥiƀu 1. Sg. Ind. Präs. *ǥeƀan 5 6. Jhr. ǥAf 3. Sg. Ind. Prät. * ǥeƀan 5 7. Jhr. ligi 3. Sg. Konj. Präs. *liǥjan 5 7. Jhr.
[s]laǥinaR Nom. Sg. Mask. Part. Prät. *slahan 6 6. Jhr. ǥ[A]land(e) om. Sg. Mask. Part. Prät. *ǥalan 6 700
haiteǥa 1. Sg. Ind. Präs.
Mediopassiv
*haitan 7 5. Jhr.
hateka 1. Sg. Ind. Präs.
Mediopassiv
*haitan 7 5. Jhr.
haiteka 1. Sg. Ind. Präs.
Mediopassiv
*haitan 7 6. Jhr.
haitinaR Nom. Sg. Mask. Part. Prät. *haitan 7 6. Jhr. ƀuu 2. Sg. Imperativ ƀûan 7 7. Jhr. iu 3. Sg. Ind. Prät. *hawwan 7 600 rað 2. Sg. Imperativ *râðan 7 8. Jhr. snuh|ekA 1. Sg. Ind. Präs. *snûan (< *snôwan) 7 7. Jhr.
4.1.34.1.34.1.34.1.3 AltwestnordischAltwestnordischAltwestnordischAltwestnordisch
Zielsetzung dieser Studie ist festzustellen, wie viele Verben im Altwestnordischen,
Altschwedisch und Altdänischen überliefert wurden. Im Altwestnordischen ist insgesamt
45
mit 220220220220 Verben zu rechnen. Folgende Abbildungen stellen die Quantität jeder Klasse sowie
ein Vergleich mit dem Protogermanischen. Als Fortsetzung dieser Sprache dar, und zwar im
Vergleich zum Protogermanischen.
Abbildung 8 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altwestnordischen
Abbildung 9 Anzahl starker Verben im Altwestnordischen
1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse0
20
40
60
80
100
120
140
160
pgm.
awn.
1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse0
10
20
30
40
50
60
46
4.1.44.1.44.1.44.1.4 IsländischIsländischIsländischIsländisch
Die meisten isländischen Verben sind in der älteren Sprache gut bezeugt. Jedoch sind zwei
Verben nicht bei Seebold erwähnt worden (nisl. slökkva und hnjóta). Für hnjótahnjótahnjótahnjóta ‘stolpern’
habe ich keine vergleichbaren Verben in den anderen Sprachen gefunden, für slökkvaslökkvaslökkvaslökkva
(heutzutage auch swv) kann man das Nynorsk betrachten, das mit sløkke ein gemeinsames
Verb aufweist (die Bedeutung beider Verben ist ‘löschen’). Slökkva gehört zur 3. Klasse,
während hnjóta Teil der 2. Klasse ist.
4.1.54.1.54.1.54.1.5 FäröischFäröischFäröischFäröisch
Wie beim Isländischen sind nur wenig Verben schlecht belegt. Ein davon, nertanertanertanerta ‘berühren’,
kann man mit nisl. snerta ‚berühren‘ vergleichen. Auffällig ist der Verlust des anlautenden
[s-]. Die Semantik aber sichert die Nachbarschaft beider Verben. Ein weiteres Verb (hveppahveppahveppahveppa
‘anfangen’) lässt sich wohl mit dem Nynorsk (kveppakveppakveppakveppa ‘anfangen’) vergleichen, aber weitere
Belege habe ich nicht. Auch bei grettagrettagrettagretta ‘fehlschlagen’ kann ich keine vergleichbare Verben
finden. Diese drei Verben gehören zur 3. Klasse.
4.1.64.1.64.1.64.1.6 NynorskNynorskNynorskNynorsk65
Zum Verbalparadigma des Nynorsk sind dreierleidreierleidreierleidreierlei Anmerkungen zu machen. Zuerst haben
starke Verben nicht nur im Indikativ Präteritum, sondern auch im Indikativ Präsens eine
einsilbigeeinsilbigeeinsilbigeeinsilbige Form. Awn. bítrrrr ‘[er] beißtttt’ heißt im Nynorsk nicht **biterererer, sonder bit. Die -er Form
wurde in der Rechtschreibungsreform von 2011 nicht länger zugelassen (wohl wegen der
geringen Verwendung dieser Form [0,4% der Fälle]).
“Status i dag: Status i dag: Status i dag: Status i dag: Presens av sterke verb kann i dag ha klammeform på [-er]: bit [biter, kjem [kjemer].
Framlegg til ny rettskriving: Framlegg til ny rettskriving: Framlegg til ny rettskriving: Framlegg til ny rettskriving: Klammeforma [-er] går ut, slik at kortforma i presens blir eineform: bit,
kjem, dreg.
NormhistoriNormhistoriNormhistoriNormhistorikk:kk:kk:kk: Presens [-er] av sterke verb kom inn som klammeform i 1917-rettskrivinga, og har sidan
hatt den statusen.” [SPRÅKRÅDET, 2011: 179]
Zweitens enthält das Partizip Perfekt im Nynorsk eine spezifische Endung, die es nicht
bei den schwachen Verben gibt, wodurch die “starken” Verben äußerst klar zu
identifizieren sind (siehe 3.3.1). Diese Endung ist -e , z.B. nn. eg har funneeee ‘ich habe gefunden’
und findet seinen Ursprung in -et (Tilgung der auslautenden -t; siehe auch FJELDSTAD [1972:
123]).
47
Diese -e-Endung sorgt dafür, dass es formal gesehen keinen Unterschied zwischen
dem Supinum und dem Infinitiv mehr gibt. So ist das Nynorsk für eine Korpusuntersuchung
nicht sehr gut geeignet. Sucht man z.B. nn. hive, bekommt man 21 Treffer. Es wird nicht
verdeutlicht, ob diese Formen Infinitive oder Supina sind. Diesem Problem begegnet man
auch, wenn man schwache -a-Formen wie kastaaaa betrachtet. Diese Form kann zuerst eine
Partizip Perfektform sein. Zweitens ist es möglicherweise ein Indikativ Präteritum und
drittens könnte es auch manchmal ein Infinitiv auf -a sein.
Es gab vorher auch die Möglichkeit statt -e ein -i zu schreiben (siehe für die
Normhistorik SPRÅKRÅDET [2011: 180]). Diese Möglichkeit wird nicht länger akzeptiert:
“Status i dag: Status i dag: Status i dag: Status i dag: I supinum av sterke verb er forma -i jamstilt med forma -e (lese/lesi, funne/funni).
Framlegg til ny rettskriving: Framlegg til ny rettskriving: Framlegg til ny rettskriving: Framlegg til ny rettskriving: Supinumforma på -i av sterke verb går ut or nynorsk rettskriving, og
forma med -e blir eineform: lese, funne.” [SPRÅKRÅDET, 2011: 180]
Drittens ist zu bemerken, dass die Infinitivformen im Nynorsk entweder auf -a oder
auf -e enden können (siehe auch SPRÅKRÅDET [2011: 171]).
“Merk: I dette heftet nyttar eg a-infinitiv, men på nynorsk kann du velja mellom infinitiv på -a
(vera, springa) eller -e (vere, springe) eller kløyvd infinitiv (vera, springe). Du avgjer sjølv kva
slags infinitivsform du vil nytta, men ver konsekvent og pass på så du ikkje skifter mellom t.d.
a-infinitiv og e-infinitiv i den same teksta.” (FRIDTUN [2011: 8])
Das Prinzip des kløyvd Infinitivs erfahren wir z.B. bei HÆGSTAD [1910: 34]:
“I austlandsk fær die gjerningsordi som i gamalnorsk hev lang vokal (graata, bita), eller som
hev tvifelt konsonant (ganga, halda), -e i nemnemaaten [= Infinitiv]: graate, bite, gange, halde
medan die andre ordi fær -a: bera, fara, taka, draga.”
Folgende Verben sind nicht leicht mit anderen Sprachen zu verknüpfen (die Analyse
dieser Verben basiert auf TORP [1919]):
• asaasaasaasa [VI] < *jas-, Kausativ zu *jesaną [V. Klasse, ”gären”], vgl. mnd. asen (swv);
(Wäre dann nicht eher von nn. **esa auszugehen? *jasijaną sollte zu an. *asjã
werden, und man würde ein Umlaut des a erwarten)
• blekkeblekkeblekkeblekke [IV], sekundäre Bildung aus awn. blaka (swv);
• drysedrysedrysedryse, drjosedrjosedrjosedrjose [II] aus pgm. *dreusaną ”fallen”;
• flineflineflinefline [I], vgl. nschw. flina (swv) und ndk. flina (laut Ordnet dialektal);
• gleppegleppegleppegleppe [IV], vgl. bm. gleppe; glippegleppe; glippegleppe; glippegleppe; glippe [III]; aus dem mnd. glippen (swv), vgl. weiter
nschw. gläppa (dialektal), ndk. glippe und nfär. gleppagleppagleppagleppa [III];
48
• gletteglettegletteglette [IV] aus pgm. *glentaną? Vgl. mhd. glinzen sowie nschw. glinta/glänta;
• glineglineglinegline [I], wohl sekundär stark; vgl. nschw. glina (dialektal);
• grupegrupegrupegrupe [II]; vgl. nschw. dialektal grypa, ndk. grubbe;
• gyvegyvegyvegyve [II], vgl. bm. gyvegyvegyvegyve [II] (vs. nisl. gufa, nfär. gufa, nschw. guva; gåva
[dialektal], alle swv), sekundär stark;
• klekkeklekkeklekkeklekke [IV], wohl aus dem ahd. klecken; vgl. nschw. kläcka (vorher stark, jetzt
schwach);
• klette klette klette klette [IV]: ”Den sterke bøining vistnok sekundær.” [TORP, 1919: 285];
• knekkeknekkeknekkeknekke [IV], vgl. bm. knekkeknekkeknekkeknekke [III], ndk. knække (vorher auch stv), nschw. knäcka
aus mnd.?
• knerteknerteknerteknerte [IV]: ”Neppe [kaum] oprindelig sterkt vb” [TORP, 1919: 297];
• knetteknetteknetteknette [IV] (und sekundär gnettegnettegnettegnette [IV]), vgl. bm. knetteknetteknetteknette [III] aus awn. knetta
(swv): ”Den sterke bøining er neppe oprindelig” [TORP, 1919: 297];
• kreke kreke kreke kreke [V], vgl. bm. kreke (vorher auch stark, jetzt schwach);
• kveppekveppekveppekveppe [IV], vgl. bm. kveppekveppekveppekveppe [III], mit nfär. hveppahveppahveppahveppa [III] verknüpfbar;
• nypenypenypenype [II], vgl. mit nschw. nypanypanypanypa [II] (aus an. nýpa, swv);
• skvelpeskvelpeskvelpeskvelpe [IV], undeutlich;
• sløkkesløkkesløkkesløkke [VIII] aus an. *sle(n)kwã? Vgl. awn. slokinn, nisl. slökkva, aschw. släkkia,
slökkia, slykkia; nschw. släcka, ndk. slukke;
• snypesnypesnypesnype [II], wohl aus nype mit s-Erweiterung (vgl. Englisch ssssneeze);
• strekkestrekkestrekkestrekke [IV], vgl. bm. strekkestrekkestrekkestrekke (till) [III], vgl. nschw. sträcka und ndk. strække
(swv);
• strupestrupestrupestrupe [II], vgl. mit nschw. strypastrypastrypastrypa [II].
Folgende Verben waren vorher im Nynorsk stark, jetzt aber nicht länger:
• klesse [IV, jetzt schwach], vgl. bm. klesseklesseklesseklesse [III]: unsicher und sekundär. Auch
bm./nn. klaske mit Nebenform kleske mit einer Assimilation? Siehe TORP (1919:
284);
• kute [II]: ”Den sterke bøining er ikke oprindelig” (TORP, 1919: 339); Mit bm. kyte,
das früher auch stark, jetzt aber schwach konjugiert wird, verknüpfbar.
49
4.1.74.1.74.1.74.1.7 BokmålBokmålBokmålBokmål
Ohne dass ich hier spezifisch auf die Sprachsituation in Norwegen zu sprechen können
möchte, muss schon kurz etwas über die Formenvielfalt gesagt werden. Obwohl man
versucht, das Bokmål zu “vernorwegischen“, muss man darauf achten, dass es innerhalb
Norwegens mehrere Dialekte gibt. Auch die gesprochene Sprache unterscheidet sich örtlich
sehr deutlich, und dies ist der Grund, warum es viele unterschiedliche Formen gibt
(KULBRANDSTAD/LUNDEBY [1987: 89]: “Men det er stor variasjon i talemålet i Norge, og derfor
kann et stort antall ord skrives og bøyes på flere måter […] Denne stor valgfriheten er et
karakteristisk trekk ved norsk rettskrivning” 66 ). Das folgende Zitat zeigt, dass diese
unterschiedlichen Formen auch in der Konjugation starker Verben wichtig ist:
“Ofte finnes det i BM [Bokmål] valgfrie former i preteritum - en tradisjonell moderat form med
monoftong og en radikal form med diftong. Valget av form bestemmes også her ofte av
stilhensyn, [...].” FJELDSTAD (1972: 60)
Über die Entwicklung der Supinumform muss auch kurz noch etwas gesagt worden.
Ich nehme an, dass Formen als dettet, bristet, giddet, gleppet, klesset (< dette, briste, gidde, gleppe,
klesse) als schwach zu betrachten sind. Wenn dies nicht der Fall wäre, warum wäre
fornemmet (< fornemme) schon eine schwache Form? In den Wörterbüchern wird noch immer
beschrieben, dass dettet auch konjugiert werden kann (dettet/detten - dettet - detne), aber die
adjektivische Flexion der Partizip-Perfektformen wird nicht häufig verwendet. So würde
man eher en skrevetttt bok schreiben statt en skrevennnn bok, und dies trägt dazu bei, dettet als eine
schwache Form zu betrachten.
Ganz generell gesehen ist die Entwicklungstendenz der Supinumformen im Bokmål
folgendermaßen zu beschreiben: Ursprünglich gab es einen Lautwechsel im Supinum (z.B.
skrive - har skreeeevet; binde - har buuuundet). Dieser Lautwechsel wird abgebrochen, und man
übernimmt den Vokal des Infinitivs (briiiistet statt bruuuustet; forneeeemmet statt fornuuuummet; kliiiinget
statt kluuuunget). Schließlich wird diese neue Form anhand einer Synkope gekürzt, wodurch
man meistens eine pure schwache Form bekommt (bedet wird zu bedt; *flytet [aus älterem
*fløtet/*flotet] wird flytt). Auch schon bei Knudsen (1880) ist dieser Prozess zu spüren:
”Undertiden taber dog part. passiv kønnet og går for så vidt over i de „svage“, kønløse (§ 228)
„tillægsformers“ klasse, nemlig når det undergår forkortning; ti istendenfor sine to stavelser, to
endelser og to køn får det da en stavelse, en endelse (på t) og et køn. Buden og budet bliver
forkortet til budt, bruden og brudet til brudt. Ved nogle verber har den forkortede form
fortrængt den oprindelige, ved andre bruges den ældre og yngre om hinanden. Æden og ædet,
50
skuden og skudet er fortrængt av ædt og skudt. Derimod bruges f. eks. holden og holdet, falden
og faldet ved siden av holdt og faldt: (han, hun, det er holdt, f. eks. i ære).” KNUDSEN (1880: 61f.)
Ich verstehe die mögliche Kritik, Verben wie gidde - gadd - giddet; dette - datt - dettet
sollen der 5. Klasse zugeschlagen werden (da diese Klasse im Partizip Perfekt den
Infinitivvokal aufweist: got. qiiiiþan - qaþ - qēþum - qiiiiþans), sicherlich. Das macht aber die
Verbeinteilung unnötig schwierig.
Wenn wir eine Korpusuntersuchung nach den Frequenzen vom [PRÄTERITUM] und
[SUPINUM] im Schwedischen und im Dänischen durchführen, ergibt - sich, dass das
[PRÄTERITUM] viel häufiger (über zwei Mal so viel) verwendet wird.
Abbildung 10 Frequenzen der schwedischen und dänischen starken Verben (prozentuell)
Auch im Bokmål scheint dies der Fall zu sein, da es sich aus einer Korpusuntersuchung
der ersten und zweiten Klasse erwies, dass das [SUPINUM] weniger verwendet wird: 7.369
[PRÄTERITUM]-Belege vs. 3.827 [SUPINUM]-Belege (34%34%34%34% Supinumformen) in der ersten Klasse;
3.291 [PRÄTERITUM]-Belege vs. 1.763 [SUPINUM]-Belege (35%35%35%35% Supinumformen) in der zweiten
Klasse. Die Zahlen sind gleichartig im Dänischen (25% 25% 25% 25% Supinumformen, 75%
Präteritumsformen) und im Schwedischen (30%30%30%30% Supinumformen gegenüber 70%
Präteritumsformen).
Diese niedrige Frequenz hat als Folge, dass die starken Supinumformen nicht länger
als stark profiliert werden können, weshalb innerhalb der Zeit diese Verben schwach
Infinitiv Ind. Präs. Ind. Prät. Supinum Unspezifisch0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
35,00%
40,00%
45,00%
50,00%
Schwedisch
Dänisch
51
werden. Zuerst verliert man, wie oben beschrieben, den Ablaut, wodurch die Supinumform
wie eine schwache Form aussieht. Das Ganze sorgt dafür, dass -a- mehr und mehr als
Präteritumsvokal gilt (61 der 159 Verben, oder fast 40%40%40%40% hat diesen Vokal als
Präteritumsvokal; wenn wir die 1. und 2. Klasse, die in allen germanischen Sprachen eine
sehr ausgesprochene Vokalalternanz haben, außer Betracht lassen, wird -a- als
Präteritumsvokal in 66%66%66%66% der starken Verben verwendet).
Folgende Verben sind nicht leicht zu verknüpfen mit anderen Sprachen:
• betybetybetybety [II], vgl. ndk. betydebetydebetydebetyde [II] aus dem mnd. beduden (awn. þýða); Das ndk. tyde
wird nicht länger verwendet;
• brekkebrekkebrekkebrekke [III], vgl. ndk. brække (früher stv, jetzt swv), aus mnd. breken (stv).
Folgendes Verb war vorher im Bokmål stark, jetzt aber nicht länger:
• smække (aus mnd. smecken, swv)
4.1.84.1.84.1.84.1.8 AltschwedischAltschwedischAltschwedischAltschwedisch
Im Altschwedischen sind 188188188188 starken Verben überliefert worden
Abbildung 11 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altschwedischen
1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse0
20
40
60
80
100
120
140
160
pgm.
aschw.
52
Abbildung 12 Anzahl starker Verben im im Altwestnordischen
4.1.94.1.94.1.94.1.9 SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch
Folgende Verben sind nicht leicht zu verknüpfen mit anderen Sprachen:
• dimpadimpadimpadimpa [III], wohl sekundär;
• klickaklickaklickaklicka [III], sekundär (vgl. ndk./bm./nn. klikke);
• knytaknytaknytaknyta [II], vgl. bm. knyt(t)e aus awn. knýta (swv), sekundär stark (HELLQUIST,
1922: 332).
1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse0
10
20
30
40
50
60
53
4.1.104.1.104.1.104.1.10 AltdänischAltdänischAltdänischAltdänisch
Im Altdänischen sind 173173173173 starken Verben überliefert worden.
Abbildung 13 Anzahl starker Verben im Protogermanischen und im Altdänischen
Abbildung 14 Anzahl starker Verben im Altdänischen
1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse0
20
40
60
80
100
120
140
160
pgm.
adk.
1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
54
4.1.114.1.114.1.114.1.11 DänischDänischDänischDänisch
Folgende Verben sind nicht leicht zu verknüpfen mit anderen Sprachen:
• adk. *dri*dri*dri*driūgha; drūgha; drūgha; drūgha; drȳghaȳghaȳghaȳgha [II] (awn. drýgja) aus pgm. *dreuǥaną ”Gefolgschaft
leisten” (vgl. got. driugan und ae. drēogan). Jetzt nicht mehr vorhanden;
• adk. slslslslīkaīkaīkaīka [I] (jetzt ausgestorben), vgl. aschw. slika (nschw. slika †) und nn. slike
(beide swv) aus dem mnd. sliken (stv);
• tvindetvindetvindetvinde [III], awn. tvinna (swv, hieraus auch nisl. tvinna, nfär. tvinna, nn. tvinne
und nschw. tvinna alle swv; bm. tvinne, vorher stark [jetzt schwach])
4.1.124.1.124.1.124.1.12 Ältere nordgermanische Sprachen verglichenÄltere nordgermanische Sprachen verglichenÄltere nordgermanische Sprachen verglichenÄltere nordgermanische Sprachen verglichen
Abbildung 15 Anzahl Verben (klassenmäßig) in den älteren Sprachstufen
4.24.24.24.2 VerbenspezifischVerbenspezifischVerbenspezifischVerbenspezifisch
Hier möchte ich auch noch eine kurze Diskussion in Bezug auf einige Verben anfangen.
SEEBOLD (1970) rekonstruiert kein *ffffneusaną ‘schnauben’, obwohl dafür schon einige
Formen überliefert worden sind. Zuerst ist ae. ffffnēosan (H149) überliefert (me. fnēsen), sowie
mnl. fniesen (1485) und mhd. phnūsen (Aoristpräsens67? pgm. *fnūsaną?). Awn. fnýsa muss
1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse0
10
20
30
40
50
60
awn.
aschw.
adk.
55
wohl schwach gewesen sein (Kausativ? pgm. *fniusijaną V136). Daneben wird nschw. fnysa,
adk. fnȳsa sowie ndk. fnyse und bm. fnyse stark konjugiert (nn. fnyse wird schwach
konjugiert; siehe VENÅS [1967: 64] für die starken Nynorsk-Belege dieses Verbs). Dazu ndk.
fnisafnisafnisafnisa (stv), nschw. fnissa (swv) und bm. fnise (swv) als sekundäre Bildungen wegen
Itakismus68?
Diese Form (*ffffneusaną) muss wohl mit *hneusaną (awn. hniósa) verglichen werden (vgl.
Englisch ssssneeze [“English forms in sn- appear late 15c.; change may be due to a misreading of
fn-, or from Norse influence. But OED suggests Middle English fnese had been reduced to
simple nese by early 15c., and sneeze is a „strengthened form“ of this, „assisted by its
phonetic appropriateness.” HARPER (2013, s.v. sneeze)] mit nn. ssssnype).
SEEBOLD (1970) rekonstruiert auch kein *hwe(n/k?)kaną ‘zur seite Springen’ aus awn.
*hvekka (nur Präteritum hvakk überliefert), nfär. hvökka, nn. kvekka, nschw. dial. väkka,
‘zusammenfahren’, vgl. Shetlandisch hwekk ‘plötzlicher schrecken’ (V270)
Eine gute Frage ist, wie sich nschw. klyva - kliva sowie nisl. kljúfa - klífa und nfär. klúgva
- klíva (siehe *kleuƀaną und *kleiƀaną im Anhang 12) zueinander verhalten. Die zwei Theorien
sind die folgenden:
1. Die Verben stammen aus pgm. *kleuƀaną und *kleiƀaną. Dafür spricht die
Tatsache, dass das Altwestnordische kljúfa und klífa aufweist, wie das
Altschwedische (kliūva > klȳva und klīva) und Altdänische (kliūva > klȳva und
klīva) das tun.
2. Die Verben stammen aus *kleiƀaną und werden durch Itakismus (vgl. Anm. 68)
kreiert: klȳva wird so zu klīva. Dies ist aus schwedischer und dänischer Sicht zu
verstehen, aber ist dies mit dem Isländischen und Färöischen verknüpfbar?
Meiner Ansicht nach ist die erste Theorie am plausibelsten. Dafür spricht die färöische
Form klúgvúgvúgvúgva: Diese Verschärfung benötigt ein ú ú ú ú oder óóóó im Altnordischen (“After ON [Old
Norse] /ú, ó/ we get /gv/ in Modern Faroese” THRÁINSSON (2012: 402); z.B. búa > búgvúgvúgvúgva). Aus
**klýfa lässt sich nfär. klúgva nicht erklären.
56
4.34.34.34.3 Untersuchung Untersuchung Untersuchung Untersuchung der einzelner Klassender einzelner Klassender einzelner Klassender einzelner Klassen69
4.3.14.3.14.3.14.3.1 1. Klasse1. Klasse1. Klasse1. Klasse
Die Verben der ersten starken Klasse sind diejenigen, die ppgm. *K(K)ei(K)(K)aną (pgm.
*(K)Kīīīī(K)(K)an-) als Verbstruktur haben (<ei> wurde zuerst als Diphthong ausgesprochen; im
Gotischen wird noch immer <ei> geschrieben, auch wenn es den Wert eines Monophthongs
hat; vgl. BRAUNE [2004: 37]; WOLFF [1990: 47] und SCHWEIKLE [2002: 106]). Verba pura (d.h.
Verben ohne auslautenden Konsonanten, sondern mit auslautendem Vokal) kommen kaum
vor. Ein Beispiel wäre pgm. *skrīan- ‘schreien’, dass im Altschwedischen, sowie im
Altdänischen eine -k-Erweiterung bekam und somit heutzutage nschw. skrika, ndk. skrige
und bm./nn. skrike eingebracht hat. Diese Erweiterungen sind nicht ungewöhlich bei diesen
Verba pura. So wird im Englischen bei Verba pura dem Verbstamm oft ein -w hinzugefügt (to
blowwww, to rowwww, … vs. nnl. roeiiiien).
Die Mehrheit der Verben hat nur einen Konsonanten, der auf pgm. *ī folgt (die einzige
Ausnahme im awn. ist ríststststa, und es wundert nicht, dass dieses Verb im nisl. schwach
geworden ist, wie es schon in altschwedischer und altdänischer Zeit der Fall war [im
Runenschwedischen u. Runendänischen war es noch stark]).
Die phonologische Struktur dieser Klasse legt sich also in altnordischer Zeit so viel wie
möglich auf an. *K(K)íKKKKã fest. Im Altwestnordischen gibt es dazu eine wichtige Innovation,
wodurch Verben auf pgm. *-īkan- nach dem -k- einen Übergangslaut (entweder j oder v)
bekommen [S118; NOREEN (1923: 190f.)]: z.B. pgm. *blīkan- wird awn. blíkjjjja.
Für diese Klasse sind SEEBOLD (1970) zufolge 99994444 Verben zu rekonstruieren, und noch 9999
extra (mnd., mnl. und/oder mhd.) Verben wurden spät überliefert.70 RINGE (2006: 239)
nimmt 30303030 protogermanische Verben an (siehe RINGE [2006: 239] Fußnote 6 für seine
Kriterien) und „[a]bout an equal number of well-attested examples are restricted to various
subgroups of the family“ (RINGE [2006: 239]). WELLS (1883) nimmt 101101101101 Verbformen an, zu
denen auch einige Verben gestellt werden, über die Seebold keine Aussage macht (z.B. *bris-
; *briþ- für mhd. brisen und briten). Zu erwarten ist, dass diese Verben sekundär stark sind.
Von den dreidreidreidrei Aoristpräsentien pgm. *diǥan-, *wikan- und *stikan- wird nur *wikan- im awn.
zurückgefunden. Im Altwestnordischen nimmt es die Konjugation der 5. Klasse an. Diese
Klasse enthält 20,6%20,6%20,6%20,6% aller protogermanischen starken Verben.
57
Im Altwestnordischen sind 40404040 (18,2% [Die Prozensätze bedeuten, wie groß die
Ablautreihe in Relation zu den anderen ist; 40/220 ist 18,2%]) Verben übrig geblieben, im
Altschwedischen sind noch 33333333 (19,1%) starke Verben überliefert. Das Altdänische enthält 39393939
(21,9%) starken Verben, von denen einige schon Entlehnungen gewesen sind (z.B. adk. blīva
aus mnd. blīven).
IsländischIsländischIsländischIsländisch
Diese Sprache hat die starke Flexion sehr gut bewahrt, auch wenn lautgesetzlich bei Verben
auf stammauslautendem -g (z.B. mígggga) Kurzformen entstanden sind: hné, mé, sé, sté und vék
(siehe z.B. STURTEVANT [1956]). Diese wurden mittels Analogie durch hneig, meig, seig, steig
und veik ersetzt (auch im Altdänischen so, wo die Analogie schon stattfand [BRØNDUM-
NIELSEN (1971: 40)]). Jetzt gelten die Kurzformen als selten, poetisch oder literarisch.
Das Isländische enthält noch genau 34343434 starke Verben (inkl. des veralteten Lehnworts
blífa [< mnd. blīven]). Einige Verben sind schwachschwachschwachschwach geworden und noch einige wurden nichtnichtnichtnicht
länger in den Wörterbüchern zurückgefundenzurückgefundenzurückgefundenzurückgefunden.
• ríííísta > riiiista [noch nicht schwach bei S372]
• riiiita [bei S566 noch rííííta, stv]
• blíka [S118, swv und V44; nisl. blika bedeutet dassalbe wie als awn. blíkja und wird
schwach konjugiert - ist dies die moderne Fortsetzung vom awn. blíkja71?]
• físa ‘furzen’ [bei S191 noch älter stv; nicht länger im Wörterbuch vorhanden: durch
prumpa ‘furzen’ ersetzt?]
• hníta [S267 vermeldet schon nisl. hníta, sowie V244]
• grína [S236 gibt keine awn. Form an; V189 zufolge gäbe es wohl awn. grína, das auch
im nisl. vorhanden sein sollte, wie es im Neufäröischen der Fall ist]
• † síða ‘zaubern’ [oder ist nisl. siða ‘unterrichten’ hiermit zu verbinden?]
• † *svíga.
ZweiZweiZweiZwei Verben sind analog dieser Klasse beigetreten (nisl. klípa aus älter klýpa [Itakismus, vgl.
Anm. 68] und kvíða).
FäröischFäröischFäröischFäröisch
Im Neufäröischen sind noch 31313131 starke Verben da (von denen viervierviervier auch schwach konjugiert
werden können: dríta, svíða, svíkja und víkja). VierVierVierVier Verben wurden nicht wiedergefunden
(awn. blíkja, síða [Gehört awn. síða ‘zaubern’ zu nfär. siða [swv] ‘unterrichten’?], svífa und
58
*svíga), fünffünffünffünf weitere werden heute schwach konjugiert (físa, gína, rista, sníða und rita). Bíða
hat eine veraltete starke Konjugation und wird heute am meisten stark flektiert. Es ist mit
einem Lehnwort (glíða aus mnd. glīden) in neueren Zeiten zu rechnen. (In den Anhängen
sieht man nur 28 Verben. Mann muss darauf achten, dass ríða, rína und ríva stets auf zwei
awn. Verben zurückzuführen sind (vgl. Anm. 69). Diese Verben haben wwwwr-, hhhhr- oder r- als
Anlaut, und da pgm. wwwwr- und hhhhr- sich im Färöischen zu rrrr---- entwickelt haben, ist ein
Zusammenfall einiger Verben zu erwarten).
NynorskNynorskNynorskNynorsk
VENÅS (1967) bespricht 73737373 mögliche starke Verben im Nynorsk, aber irgendwie hat er das
Verb nn. sive vergessen. In der heutigen Sprache sind 55553333 Verben geläufig, eine größere Zahl
als im Altwestnordischen. Wieso wird dies ermöglicht?
Zuerst gibt es die 40404040 alten altwestnordischen Verben, von denen im Nynorsk noch
immer 34343434 vorkommen. Blike, gine, riste, svige und rite werden heute schwach konjugiert; awn.
síða ist im Nynorsk nicht (mehr?) vorhanden.
Daneben profitiert das Nynorsk von den EntlehnungenEntlehnungenEntlehnungenEntlehnungen (8) aus dem
Mittelniederdeutschen. Folgende nn. Verben haben einen mnd. Hintergrund: bli ’werden’
(schon in awn. Zeit; gilt für das Nynorsk deshalb nicht als sekundär), bliveblivebliveblive ’ertrinken’
(semantisch von bli verschieden, wie auch formell), gli(de) , glime, kike, knipe, li(de) (die
Bedeutung ’leiden’ kommt aus dem mnd.), pipe und skrive (die schwachen,
altwestnordischen Konjugation, wurde sicherlich durch die starke mnd. Konjugation
ersetzt, da sich auch die Semantik geändert hat). Daneben muss bei den folgenden Verben
mit mnd. EinmischungEinmischungEinmischungEinmischung (3) gerechnet werden: gni(de), skrike und stri(de). Auch hive, das aus
dem EnglischenEnglischenEnglischenEnglischen (1) stammt (to heave), gehört dieser Gruppe an.
Als sekundäre Bildungen und sekundäresekundäresekundäresekundäre (7) starke flektiert gehören hierzu fline (im
Dänischen ist fline dialektal vorhanden, sowie flina im Schwedischen), gline (vgl. glime), klipe
(vgl. nisl. klípa aus klýpa), sive (Herkunft unbekannt; Wurde dieses Verb dem mhd. sifen
‘tropfen’ entlehnt? Vgl. mnd. sipen [LÜBBEN (1888) s.v. sipen]), skli(de) (ist die Entstehung
dieses Verbs aus einer Dissimilation von skrrrrida mit Einfluss von gllllida zu erklären?), smite (ist
dies eine Entlehnung aus dem Englischen to smite; dem Dänischen at smide, Altdänisch smite
oder dem Mittelniederdeutschen smīten?), snike (aus awn. sníkja).
59
BokmålBokmålBokmålBokmål
Das Bokmål hat noch 33337777 starke Verben in dieser Klasse. Doch erscheint diese Klasse, im
schroffen Gegensatz zum Niederländischen und Deutschen, nicht ganz einheitlich. Die
größte Schwierigkeiten gibt es bei der Partizip-Perfektform, die einige Variationen
aufweist, wodurch nur 17 17 17 17 Verben als exklusiv stark zu betrachten sind. Bevor wir die
Partizip-Perfektform anschauen, wäre es angebracht zuerst die einheitliche Form des
Präteritums zu erklären.
Es gibt in dieser Klasse die Möglichkeit im Präteritum freilich zwischen -e- und -ei- zu
wählen (die Ausnahmen sind kvein und skein [älter auch skjjjjen], die aber beide nicht oft72
verwendet werden). Was jedoch am meisten vorkommt, ist die -e- Form73, was man
(mittel)dänischem, sowie (mittel)schwedischem und wohl auch mittelniederdeutschem74
Einfluss zuschreiben kann. Wir erinnern uns daran, dass der alte Diphthong pgm. *ai sich zu
awn. ei und aon. ē (und as. ē) entwickelte. Die Alternanz ei/ē lässt sich zweifellos hierauf
zurückführen (vgl. Nynorsk, das -ei- im Präteritum verwendet). Wenn man die -ei-Form bei
Kurzformen verwendet, fällt dabei das -d auf (z.B. å gni - jeg gnedddd vs. jeg gnei). Der j-Einschub
bei skjjjjet und ehemaligem skjjjjen muss sich wohl aus graphematisch-phonologischen Gründen
erklären lassen: <ski-> [ʃ] und <skjjjje> [ʃ]. Bei BERULFSEN (1969) und LULOFS (2005) gibt es keine
Beispiele von <ske>, mit Ausnahme von Skellefteå [ʃ] [eine schwedische Stadt], skepsis [sk]
u.Ä. und sketsj [sk], was also dessen hypothetischer Wert im Bokmål wäre, darüber bin ich
mir nicht sicher.
Knudsen (1880: 59): ”216. Anm. 3. Det skulde hedt gælder, skælver, skærer med hård (ɔ: virkelig)
g og k. Men forved blød selvlyd (ɔ: e - i - y - æ - ø) har jo g og k nu blød udtale, idet g ud tales
[sic] som gj (ɔ: j) og k som kj. Altså: gjælder (jælder), skjælver, skjærer (enten så her j skrives
eller ej). Men det er galt at føre denne bløde udtale over på de andre hovedformer og sige
gjaldt (jalt), skjalv (sjalv), skjar; ti her finde singen blød selvlyd, som kunde have blødgjort g
tilg j el. k til kj.”
Schwache Formen werden im Präteritum nicht so oft verwendet. Wenn wir die
Resultate aus dem norwegischen Korpus zusammenstellen (inkl. schwache Formen), erweist
es sich, dass weniger als 2% schwache Formen sind. Nur das Verb skinne ‚scheinen‘ wird am
meisten schwach konjugiert, wohl wegen dessen phonologischer Struktur, die einen kurzen
[i]-Vokal enthält, statt eines langen [i:]-Vokals, der für diese Klasse als Standard gilt.
Was die Perfektform angeht, sind zumindesten zwei Regeln zu berücksichtigen. Zuerst
bekommen Verben mit der Struktur [[[[((((KKKK))))KKKKi:tei:tei:tei:te]]]] im Partizip Perfekt eine Vokalkürzung und
60
ein extra Dentalsuffix: å bitttte [bi:tə] vs. (jeg har) bitttttttt [bit]. So auch drite75, lite76, skite und slite.
Wie sind diese Formen nun zu bezeichnen? Eine (quantitative) Vokalalternanz gibt es
schon, aber doch auch deutlich ein Dentalsuffix (das zusätzliche -t). Da [i] aus [e:] nicht zu
erklären ist, muss hier von einer sekundären Vokalalternanz die Rede sein (vgl. mit dem
Englischen breed - bred, das von ROYSTER [1910] als secondary ablaut bezeichnet wird77). Zuerst
wurde die Form bitet akzeptiert, wonach eine Synkope vorlag, die bitt als Resultat gab,
wodurch der Vokal gekürzt wurde. Diese Formen werden deshalb als schwach bezeichnet.
Die dauernde phonologische Reduktion hat dafür gesorgt, dass die Verben78 bli(ve)
‘ertrinken’, gli, gni, li ‘vergehen [Zeit]’, li(de) ‘leiden’, ri(de), skri(de), stri(de), svi, vri im Perfekt
eine schwache Form mit Doppeldental bekommen haben (z.B. glidddddddd, gnidddddddd, ridddddddd). Während
WESTERN (1921: 322) noch blevet als “gamle form” in der “skriftsproget” erwähnt, ist jetzt
nur noch von blitttttttt79 die Rede. So ergeht es auch stredet, das (so WESTERN, 1921: 322) auch als
“en foreldet litterær form” gilt. Hevet wird auch kurz erwähnt (WESTERN, 1921: 321). Daneben
enthalten einige Verben noch ein “normales” Dentalsuffix (z.B. grintttt, hivdddd, klivdddd, …).
Fünf Fünf Fünf Fünf Verben sind heutzutage schwach (rite, riste, neie, rine, bie) und zehnzehnzehnzehn sind nicht
länger vorhanden (awn. bíða, bíta, gína, hníta, hrífa, hrína, rísa, síða, sníða, *svíga). Daneben gibt
es zweizweizweizwei Analogiefälle (klipe, knipe) und neunneunneunneun Lehnwörter (gli, hive, knipe, skrive, gni, pipe, skrike,
stri[de] und skinne).
SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch
Im Altschwedischen sind laut Noreen (1904) 33336666 Verben überliefert worden, von denen eins
(aschw. smīða) im Altschwedischen sekundär stark gebildet wurde (S438; d.h. dass es im
Protogermanischen wohl nicht stark konjugiert wurde). Auch wäre es nicht undenkbar,
dass nschw. fisa schon damals im aschw. (*fīsa) stark konjugiert wurde, da es im awn.
überliefert wurde (S191).80
Von diesen 36363636 überlieferten Verben sind im Neuschwedischen zwölfzwölfzwölfzwölf schwach
geworden: rschw. rīsta (schon früh schwach geworden), aschw. skrīa (aus mnd. schrīen, vgl.
skrika [vgl. hierunter, Lehnwörter]), bīða, smīða, kīva[s], risa und þrīvas haben jetzt im
Präteritum ristadededede, skriadededede, bidadededede, smiddededede (Inf. smida), kivdedededes und trivdedededes (Inf. trivas). Nschw.
rita, siga, splita (aus mnd. splīten), sviga, trina und vita sind nur noch dialektal vorhanden und
können als “schwach” betrachtet werden. Eine Suche im schwedischen Korpus erwies, dass
von den Verben rista, skria, bida, smida, snida, lita und trivas nur lita und trivas häufig
verwendet werden (siehe Tabelle 6).81
61
Tabelle 6 Frequenz nschw. rista, skria, bida, smida und triva; snida und lita
Verb Insgesamt
(unspezifiziert)
Infinitiv Indikativ
Präsens
Indikativ
Präteritum
Supinum
trivas 52.970 (3.165) 8.440 33.261 6.400 1.704
lita 44.937 (3.614) 24.972 12.907 2.618 826
smida 3.698 (1.479) 934 833 255 197
rista 2.249 (693) 390 195 560 411
skria 1.927 (1.512) 144 122 136 13
bida 874 (131) 245 330 114 54
snida 996 (247) 113 36 448 152
Unsicher ist was mit dem Verb nschw. snida, das jetzt als Präteritum snidadededede hat,
geschehen ist. Im Altschwedischen wurde dieses Verb nicht überliefert, im
Altwestnordischen schon (S443 gibt sníða - sneið - sniðo - sniðenn ab). Bij SUNDÉN (1869)
wurden snidde - snitt und sniden (Adjektiv, das auf eine ehemalig starke Konjugation
hinweist) aufgelistet. War dieses Verb schon im Altschwedischen vorhanden, oder wurde en
dem mnd. snīden entlehnt? Da es nicht im Altschwedischen vorhanden war und jetzt
schwach konjugiert wird, wird es nicht in der Berechnung betrachtet.
Das nschw. lita ‚vertrauen‘ bekommt bei SUNDÉN (1869) folgenden Formen: let/litade -
litit/litat, das deutlich auf eine starke Konjugation hinweist. Dieses Verb wurde in Seebold
nicht erwähnt und daher gehe ich von einer sekundären Bildung im Mittelschwedischen-
Frühneuschwedischen aus. Im Altschwedischen wurde es nach H413 schwach konjugiert
(aschw. līta; Präteritum litte). Das Verb stammt aus zwei älteren Verben, nämlich pgm.
*hlītjan- (isl. hlíta; Kausativ) und *wlītan (isl. líta; stv). Jetzt wird das Verb exklusiv schwach
gebildet (litadededede - litatttt).
Noch einige Verben sind dazu beigekommen:
• Als LehnLehnLehnLehnwörterwörterwörterwörter sind folgende Verben zu betrachten (4444----7777 [einigen sind schon im
Altschwedischen vorhanden, z.B. aschw. blīva):
o (bli(va) (mnd. blīven)
o knipa (mnd. knīpen)
o pipa (aschw. pīpa [H576], nicht bei S erwähnt; mnd. pīpen; mhd. pfīfen; mlt.
pīpāre)
o skrika ist eine sekundäre Bildung aus aschw. skrīa (-k- Erweiterung [S419]).
o glida (aschw. glīda [S230], mnd. glīden) - Möglicherweise; adk. glītha [BN7]
o gnida (aschw. gnidha [H194], nicht bei S erwähnt; mnd. gnīden) -
Möglicherweise; adk. gnītha [BN7]
62
o sprida (mhd. sprīden, sprīten82) - Möglicherweise
• AnalogAnalogAnalogAnalog in diese Klasse getreten (3333):
o kvida wurde im aschw. schwach konjugiert: kvīþa [H377] oder kvíða [S313]
mit kvidde als Indikativ Präteritum.
o snika ist eine sekundäre Bildung (vgl. isl. sníkja - sníktitititi - sníktttt).
o tiga (aschw. þighja)
• SchwierigSchwierigSchwierigSchwierig zu erklären, woher die Form kommt (eine Entlehnung, oder ist sie schon
im Altschwedischen als stv/swv vorhanden?)
o nschw. smita (wird bei [S437f.] nicht erwähnt): Wir müssen, formell
gesehen, die Form mit dem Englischen to smite, Niederländischen smijten
und Hochdeutschen schmeißen u.ä. gleichsetzen, jedoch semantisch
gesehen passt dies nicht so sehr. Das schwedische Verb kann dreierlei
bedeuten: ‘1. (eine Farbe) abgeben; 2. (Kleider) spannen; stramm, eng sitzen; 3.
davonlaufen.’ Diese drei Bedeutungen lassen sich kaum mit pgm. *smītan-
‘schmeißen’ verknüpfen.
Heute sehen wir eine äußerst intakte Klasse, von der nur ca. 0,02% schwache
Präteritumformen und ca. 0,5% schwache Supinumformen im Korpus gefunden wurden.
Obwohl einige Verben die Klasse verlassen haben, bleibt sie quantitativ gesehen sehr
lebendig, indem mittelniederdeutsche Lehnwörter diese Gruppe verstärkt haben. Dass der
Ablaut im Mittelniederdeutschen dem (alt-/mittel)schwedischen Ablaut dieser Klasse noch
immer ähnlich war (z.B. rīīīīden - rēēēēt - reten - [ge]reden), hat sicherlich einen Einfluss ausgeübt.
DänischDänischDänischDänisch
Wenn wir die Nebenform adk. nītha (wohl eine Konsonantvereinfachung aus adk. gnītha)
außer Betracht lassen, sind laut BRØNDUM-NIELSEN (1971) 33339999 starke Verben überliefert
worden. Ob adk. mīgha stark konjugiert wurde, lässt sich aus den Quellen nicht ableiten, und
das Verb wird hier außer Betracht gelassen, da das Verb im Neudänischen nicht mehr
vorhanden ist.
ElfElfElfElf Verben sind schwach geworden (bie, grine, hvine, kives, kigge/kikke, riste, sige, sive,
skinne, splitte und trives) und dreidreidreidrei sind ausgestorben (adk. klīva, rīsa [ndk. rejse kommt vom
kausativem Verb ppgm. *raisijaną], nīga). Sekundäre Bildungen sind fnise, sowie die
Lehnwörter hive, rive, snige, stride.
63
ZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassend
Nur das Nynorsk ruft Fragen hervor. Es ist die einzige Sprache, in der mehr starke Verben
als vorher zu finden sind. Im übrigen ist der Verlust relativ klein in allen Sprachen
(prozentuell gesehen am meisten im Färöischen [22,5%]).
Abbildung 16 Anzahl der Verben der ersten Klasse (Westnordisch)83
Abbildung 17 Anzahl der Verben der ersten Klasse (Ostnordisch)
pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm.0
20
40
60
80
100
120
pgm. aschw. nschw. adk. ndk.0
20
40
60
80
100
120
64
Abbildung 18 Anzahl der Verben der ersten Klasse (die modernen Sprachen)
4.3.24.3.24.3.24.3.2 2. Klasse2. Klasse2. Klasse2. Klasse
Die Struktur der Verben dieser Klasse ist ppgm. *K(K)eu(K)(K)aną. Bei Seebold sind 82828282 Verben
(19,1%) dargestellt. Im Altwestnordischen sind 39393939 (17,7%) Verben überliefert, im
Altschwedischen 36363636 (19,1%) und im Altdänischen 32323232 (18%)
IslänIslänIslänIsländischdischdischdisch
Mit dem Verlust von fünffünffünffünf Verben (stúpa [nur der Infinitiv wird verwendet], buga, húka
[schwach konjugiert], rióta [ausgestorben] und hnjóða [die starke Konjugation ist veraltet])
und dem Gewinn eineseineseineseines Verbes (hnjóta), bleibt diese Klasse mit 35353535 Verben sehr stabil.
FäröischFäröischFäröischFäröisch
Vielleicht unerwartet, wenn man die Größe dieser Gruppe mit anderen Sprachen
vergleichen würde, hat sich in dieser Klasse ziemlich viel ereignet, wodurch nur 27272727 Verben
von den ursprünglichen 39 übergeblieben sind.
Die Verben rjóða und rjúva gehören der poetischen Sprache und werden nur in der
Infinitivform verwendet. FünfFünfFünfFünf Verben folgen jetzt der schwachen Konjugation (búga [bei
V40 erwähnt; jetzt ausgestorben?], njóða, lúta, stúpa und túta), und sechssechssechssechs weitere sind nicht
mehr in der heutigen Sprache belegt (friósa [ist nfär. frystttta hierher zu stellen? Der Ursprung
von -t- ist undeutlich, semantisch sind die beiden Verben aber verknüpfbar], gióta [ist nfär.
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0
10
20
30
40
50
60
65
gnýta die Fortsetzung von awn. gióta?], hriósa, rióta, hrióða und liósta). Nur eeeeinininin Verb tritt
dieser Klasse bei, nämlich nfär. leypa (aus der 7. Klasse).
In der Liste sind nur 26 Verben aufgelistet. Wie es bei der ersten Klasse der Fall war,
muss man róta zwei Mal auflisten, da es sowohl auf awn. hrióta ‘zerspringen’ als auch auf
awn. hrióta ‘schnarchen’ zurückgeht (vgl. Anm. 69).
NynorskNynorskNynorskNynorsk
Auch hier ist eine große Zahl im Nynorsk zu finden. 39393939 starke Verben, wie es genauso im
Altwestnordischen der Fall war. SechsSechsSechsSechs ursprünglich starke Verben (buge, rjosa, rjota, huka,
luta, rjuve) werden jetzt schwach konjugiert. VierVierVierVier Verben gibt es nicht länger (awn. rióta,
liósta, lúka und rióða). Daneben gibt es zehnzehnzehnzehn neue Verben, von denen nur vier in der Tabelle
dargestellt werden (klype, nype, glupe und skyve) im Gegensatz zu dryse/drjose, grupe, gyve,
nype, snype und strupe.
BokmålBokmålBokmålBokmål
In der zweiten Klasse sind noch 30303030 starke Verben im Bokmål zu finden. Aufs Neue ist das
Präteritum einheitlicher als das Partizip Perfekt, auch wenn mehr schwache Formen im
Präteritum verkommen als in der ersten Klasse. Auch hier gibt es die Möglichkeit zwischen
zwei, sogar drei Formen: -ø-, -øy- und -au-. Parallel zu -e/ei- lässt sich diese Alternanz auf
pgm. *au zurückführen lassen. Pgm. *au wurde im Awn. au (also Fortsetzung des Lautes),
während es im Aon. zu ø entwickelte.
Obwohl -øy- hier außer Betracht gelassen werden kann, ist die Entstehung noch kurz
zu erklären: BERULFSEN (1967: 154) zufolge handelt es sich um einen “nyutviklet diftong øg til
øy”. Dazu schreibt er auch noch: “Derimot er preteritumsformene skøyt, brøyt o.a., som
særlig er utbredt i sørnorske kystmål, ikke offisielt riksspråk. ” (BERULFSEN, 1967: 154). Die -
øy- Form kommt, wenn wir fløy und løy außer Betracht84 lassen, nur 0,3% vor, während -au-
Formen nur 6% darstellen. Der weitaus am meisten angewendete Vokal ist -ø- mit 93,7%.
Als sekundäre (8888) Verben sind gyve, bety, fnyse, klype, lyde, skryte, snyte (seg) und skyve zu
bezeichnen. Als verloren (13131313) in der Sprachgeschichte gelten awn. *b(j)úga, hlióta, *hnióða,
hriósa, hrióta, rióta, *húka, kiósa, liósta, lúka, lúta, rióða und riúfa daneben werden viervierviervier schwach
konjugiert (ry, syde, stupe, dryppe).
66
SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch
Die größte Klasse ist die im Schwedischen. Die Sprache hat einige Verben verloren (niūdha,
lȳsta, rȳva und rȳða) und siebensiebensiebensieben andere sind jetzt schwach (buga, duva, fyka, tjusa, luka, luta
und skjuva). Analog (3333 Verben) dieser Klasse beigetreten sind sjunga (aus der 3. Klasse),
sjunka (aus der 3. Klasse), hugga (aus der 7. Klasse). Sekundäre (8888) Bildungen sind fnysa, nypa,
rysa, stupa, smyga, nypa, strypa, knyta und als Lehnwörter (5555) können wir dyka, sluta, sluka,
skryta und snyta nennen.
DänischDänischDänischDänisch
Ursprünglich 32323232 Verben, jetzt noch 22222222. DreiDreiDreiDrei Verben werden nicht mehr zurückgefunden
(liūta, rȳta und rȳva), zehnzehnzehnzehn sind jetzt schwach (sluge, bøje, drybe, kyse, klyve, lukke, syde, suge,
søbe, tude) und fünffünffünffünf sind analog dieser Klasse beigetreten (nyse, smyge, skryde, lyde, bety).
ZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassend
Hier fällt nur auf, dass das Nynorsk sowie das Schwedische die starke Konjugation
zahlenmäßig gut erhält.
Abbildung 19 Anzahl der Verben der zweiten Klasse (Westnordisch)
pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm.0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
67
Abbildung 20 Anzahl der Verben der zweiten Klasse (Ostnordisch)
Abbildung 21 Anzahl der Verben der zweiten Klasse (die modernen Sprachen)
4.3.34.3.34.3.34.3.3 3. Klasse3. Klasse3. Klasse3. Klasse
Diese Gruppe ist in präprotogermanischer Zeit die größte. Bei Wells sind 135135135135 Formen
vermerkt, bei Seebold 138138138138. Im Altwestnordischen sind 56565656 Verben überliefert (25,5%), im
Altschwedischen 48484848 (25,5%) und im Altdänischen 41414141 (43%).
pgm. aschw. nschw. adk. ndk.0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
68
IsländischIsländischIsländischIsländisch
Mit 40404040 Verben bleibt diese Klasse auch im Isländischen sehr groß. Sie muss heutzutage in
zwei Gruppen verteilt werden (die erste Gruppe mit ----uuuu----, die zweite mit ----oooo---- im Supinum; vgl.
Färöisch). Es hat sich im Laufe der Zeit ziemlich viel geändert:
• Selten stv: hrinda;
• Veraltet: bella; gnesta; svimma; sperna;
• Schwache Konjugation: freta, hjálpa, hvelfa, slyngja, brugga, þrengja und tyggja;
• lit. u. veraltet: bjarga;
• lit.: gjalla/gella;
• †: hvekka, krette, røkkva und hnǫgg(v)a;
• Im awn. nicht vorhanden (als sekundär zu betrachten?): hvella, smella, vella, sowie
das veraltete sløkkva (vgl. nn. sløkke).
FäröischFäröischFäröischFäröisch
Diese Gruppe enthält noch immer 33336666 Verben, auch wenn diese in zwei Gruppen zu verteilen
sind (die erste Gruppe mit ----uuuu----, die zweite mit ----oooo---- im Supinum). Der Verlust an starken
Verben ist hier am auffälligsten, aber doch bleibt diese Klasse hier fast die Größte. ElfElfElfElf
Verben gibt es in der heutigen Sprache nicht länger (awn. bella, gnesta, hnǫggva, kretta,
røkkva, serða, slyngva, svelga, sverfa, þryngva und þverra); DreizehnDreizehnDreizehnDreizehn Verben werden jetzt auf
schwache Weise konjugiert (bjarga, bryggja, freta/frata, gnella, hjálpa, hvølva, tyggja, kløkka,
kreppa, spena, vella [zwei Mal] und velta - Die verschiedenen Infinitivvokale fallen auf). Zwei
Verben haben noch eine veraltete, starke Konjugation (rinda, skella) und verða ist in die
zweite Klasse übergetreten. Erwerb für diese Klasse sind svinna (Lehnwort mnd. vorswinden,
vgl. ndk. forsvinde [3. Klasse]?) sowie die etymologisch schwierig verknüpfbaren Verben
gleppa, gretta, hveppa, smella und smetta.
NynorskNynorskNynorskNynorsk
Nur dreizehndreizehndreizehndreizehn Verben können dieser Klasse zugewiesen werden, da die meisten Verben in
die vierte Klasse übergegangen sind. Fünf Verben sind ausgestorben (awn. bella, hrinda,
kretta, røkkva und serða) und sieben sind schwach geworden (berga, bregda, frate, hjelpe,
svelg(j)e, brygg(j)e und velle). Kløkke ist zuerst in die 8. Klasse übergegangen und wird heute
schwach konjugiert. Weitere Verluste sind trenge, slenge und syng(j)e, die jetzt in die 8. Klasse
gehören. Als Einzelgewinn gilt klinge. Vgl. mit der 4. Klasse.
69
BokmålBokmålBokmålBokmål
Diese Klasse ist hier die größte und enthält 58 58 58 58 Mitglieder. Zuerst sind 17171717 Verben schwach
geworden (brygge, berge, gjalle, kvelve, kløkke, kreppe, tygge, skjelle, skreppe, spenne, svelge, svelle,
svømme, trenge, velte, verpe, vorde) und 12121212 - nicht länger vorhanden (awn. bella, bregða, freta,
hnǫgg(v)a, hrinda, kretta, røkkva, snerta, sverfa, þverra, vella und serða). Das Verb støkke gehört
jetzt in die 8. Klasse. Auch wenn viele Verben verloren gegangen sind, sind viele
dazugekommen. So sind sechssechssechssechs Verben aus der 5. Klasse hierzu gekommen (be(de), gi, kvede,
sitte, tigge und være). Weitere Gewinne sind henge (7. Klasse), smella, smelte, tvinga und als
Lehnwörter (10101010) können wir treffe, gidde, klinge, trekke, brekke, smelle, fornemme, lekke, skrelle,
svinge und svinne angeben.Daneben sind auch noch neunneunneunneun extra Verben aufzulisten (gleppe,
glippe, skvette,strekke, kveppe, knekke, knettte, klesse, knette).
SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch
Mit 36363636 Verben ist dies hier die zweitgrößte Gruppe. Ausgestorben (4444) sind aschw. bryghða,
rinda, *siærða und vælla; Schwach (20202020) geworden sind bärga; brygga; gälda; gälla; hjälpa; krympa;
skälla; skrälla; slunga/slinga; smälla; värva; vinda; välta; välla (2 Mal); stjälpa; spänna/spjärna;
svälja/svälla und tröska. Sjunga und sjunka gehören jetzt der 2. Klasse an.
Auch wenn es 26262626 Verluste gibt, bleibt diese Klasse sehr groß, dadurch dass eine Menge
Verben aus anderen Verbreihen sich dieser Klasse angeschlossen haben (etwa sitta
[ursprünglich 5. Klasse], svärja, växa [beide 6. Klasse], skära, stjäla, förnimma und bära [aus der
4. Klasse]) wie auch Neuprägungen darstellen (försvinna, dimpa, klicka, spritta, skvätta, smälta.
DäniDäniDäniDänischschschsch
Die dritte Gruppe hat im Altdänischen 41 41 41 41 Mitglieder. Jetzt ist diese Zahl auf 34343434 beschränkt
und zwar dadurch, dass vier vier vier vier Verben nicht länger verwendet werden (adk. stinga, rinda,
krimpa/krympa und *skrynka). Nicht weniger als neunzehnneunzehnneunzehnneunzehn (!) Verben sind schwach
geworden (bjærge, brænde, gjalle, rynke, hvælle, hverre, skælde, slynge, smælde, smelte, svælge,
svulme, sulte, svømme, tærske, vælde, vælte, værpe, vorde). Dagegen ist mit 13 13 13 13 Verben zu
rechnen, die dieser Konjugationsklasse beigetreten sind. Als Lehnwörter sind zu nennen
fornemme, trække, træffe und svinge. Sekundär stark ist tvinde und analog dieser Klasse
beigetreten sind henge, tie, bede, give, gide, kvæde, sidde, være.
70
ZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassend
Auffallend ist der Verlust im Nynorsk. Dies wird durch die Entwicklung in der 4. Klasse
erklärt und ist mit dem Hochdeutschen vergleichbar (auch da gehören die Verben vom Typ
werfen - warf - gewoooorfen jetzt der vierten Klasse).
Abbildung 22 Anzahl der Verben der dritten Klasse (Westnordisch)
Abbildung 23 Anzahl der Verben der dritten Klasse (Ostnordisch)
pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm.0
20
40
60
80
100
120
140
160
pgm. aschw. nschw. adk. ndk.0
20
40
60
80
100
120
140
160
71
Abbildung 24 Anzahl der Verben der dritten Klasse (die modernen Sprachen)
4.3.44.3.44.3.44.3.4 4. Klasse4. Klasse4. Klasse4. Klasse
Laut SEEBOLD (1970) sind mindestens siebzehnsiebzehnsiebzehnsiebzehn (3,4%) starke Verben überliefert, die
ursprünglich und phonologisch in diese Klasse gehören. Im Altwestnordischen sind nur
sechssechssechssechs (2,7%) davon überliefert worden: an. *berã, *felã, *kwemã, *nemã, *skerã und *stelã85
haben als altwestnordische Formen bera, fela, koma/kuma, nema, skera und stela. Auch das
Altschwedische und das Altdänische weisen diese sechs Verben (3,2% bzw. 3,4%) auf.
Wenn wir uns heute die Standardsprachen anschauen, sehen wir, dass vom Verb
ppgm. *nemaną fast nichts mehr übrig geblieben ist. Auch wenn in dieser Studie nicht viel
über Semantik geschrieben wird, ist es in diesem Fall schon nützlich, kurz darauf
einzugehen. Präprotogermanisch *nemaną bedeutete in älterer Zeit, wie noch immer auf
Hochdeutsch und Niederländisch, ‘nehmen’. Daneben gibt es auch das Verb ppgm. *takaną,
das auch diese Bedeutung hatte (siehe SEEBOLD, 1970: 357 und 499). Das Verb ppgm. *takaną
(awn. taka) hat die (semantische) Funktion vom Verb *neman- übernommen und das Verb
auf diese Weise schließlich auch ersetzt. Das Dänische und Isländische haben zwar noch
nemme bzw. nema, die beide jetzt lernen bedeuten. Das dänische nemme wird als „seltsam“
gekennzeichnet (33 Treffer wurden im Korpus gefunden, von denen nur sechs
Präsensformen), während nisl. nema wahrscheinlich weniger als etwa nisl. læra verwendet
wird.86
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0
10
20
30
40
50
60
70
72
IsländischIsländischIsländischIsländisch
Noch siebensiebensiebensieben Verben, wie im Färöischen, sind stark. Koma ist in die 8. Klasse übergegangen,
aber zwei Verben gelten als Gewinn: sofa (aus der 5. Klasse) und svima (veraltet, aus swimma
[3. Klasse], das auch noch immer besteht).
FäröischFäröischFäröischFäröisch
Sieben Sieben Sieben Sieben Verben werden stark konjugiert, was ein Element mehr ist als im Altwestnordischen.
Das Verb koma wird heutzutage nach der 8. Klasse konjugiert, und fjala ist ein schwaches
Verb. Dieser Klasse sind veva und sova (urspr. 5. Klasse) beigetreten, sowie auch verða (urspr.
3. Klasse).
Das Färöische weist mit stjála einen dänischen Einfluss auf (Brechung des alten e-
Vokals wie bei ndk. stjæle), im Gegensatz zum Isländischen stela. Dass das Färöische im
Singular den Pluralvokal -ó- aufweist, können wir allerdings nicht dem Dänischen
zuschreiben. Ich glaube, dass hier nur von morphologischer Angleichung die Rede ist.
Warum es diese Angleichung nur bei stjála und nicht auch etwa bei bera oder nema gibt, ist
nicht deutlich auszumachen. Vielleicht aus Grund der eventuellen87 niedrigen lexikalischen
Frequenz des Verbs stjála?
NynorskNynorskNynorskNynorsk
Eine Makroklasse hat sich hier durch das Zusammenfallen einer großen Subklasse aus der
ursprünglichen 3. Klasse sowie der 4. Klasse geschaffen. ZweiZweiZweiZwei ursprünglich hierzu
gehörende Verben (awn. meta, fela) sind nicht mehr vorhanden und kom(m)ekom(m)ekom(m)ekom(m)e wird jetzt
besser in die 8. Klasse gestellt. Vier Vier Vier Vier Verben gelten als sekundär stark (skvette, klette, knette
und blekke), fünffünffünffünf wurden aus dem Mittelniederdeutschen entlehnt (skrelle, knekke, klekke,
gleppe, strekke), und acht acht acht acht wurden im Altwestnordischen nicht zurückgefunden, was
vielleicht auf eine sekundäre Bildung hinweist (skvelpe, velle, kvelle, slette, smelle, smette, snerpe
und kveppa [vgl. nfär. hveppa?]). Die restlichen Verben kommen aus der dritten Klasse
(breste, dette, gjelde, gjalle, gnelle, gneste, kneste, rekke, kvelve, kvekke, kverve, kreppe, tverre, velte,
verte, verpe, skjelve, skjelle, skreppe, sleppe, snerte, svelte, sprette, spenne, svelle, svemje, sverve,
sprekke), mit Ausnahme von vere, das ursprünglich in die 5. Klasse gehört. Insgesamt sind 46464646
Verben in diesen Klasse anzutreffen.
Ich teile die Idee von VENÅS (1967: 212) nicht:
73
”Motsett klassene I, II og III har IV ikkje hatt nokon tilgang av verb frå dei linne klassene, eller
av andre verb som opph[avleg] ikkje høyrde til klassa. Dette kjem av at det har vore så få verb i
IV, og det har ikkje vore særlege vilkår for anal[ogisk] nyskaping elles.”
Er legt seine Klassenverteilung, wie ich, auf diachroner Basis fest, vergisst aber dabei,
auch synchron konsequent zu sein. Hätte er die heutige Vokalalternanz in Betracht
gezogen, wäre er sicherlich zu einem anderen Ergebnis gekommen.
BokmålBokmålBokmålBokmål und Dänischund Dänischund Dänischund Dänisch
Die Ergebnisse beider Sprachen sind komplett dieselben. Noch dreidreidreidrei Verben sind
übriggeblieben, während ndk. fjæle und nemme jetzt schwach konjugiert werden (im Bokmål
findet man awn. fela und nema nicht mehr zurück) und komme in die 8. Konjugation
übergetreten ist.
SchwSchwSchwSchwedischedischedischedisch
Diese Klasse ist in die drittedrittedrittedritte KlasseKlasseKlasseKlasse übergegangen (bära, skära und stjäla). Aschw. nima wurde
noch als nimma zurückgefunden, wird aber jetzt nicht länger verwendet, wie es auch bei
fjäla der Fall ist.
ZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassend
Erstaunlich ist die Entwicklung im Nynorsk. Plötzlich wird eine Makrogruppe geschaffen.
Dies wurde durch den Präteritalausgleich ermöglicht (wie beim Hochdeutschen): nn. veeeerpa -
vaaaarp/vuuuurpo - vuuuurpen [die 3b-Gruppe] vs. nn. beeeera - baaaar/bååååro - booooren. Im Schwedischen gehen
die Verben der 4. Klasse jetzt nach der 3. Klasse.
74
Abbildung 25 Anzahl der Verben der vierten Klasse (Westnordisch)
Abbildung 26 Anzahl der Verben der vierten Klasse (Ostnordisch)
pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm.0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
pgm. aschw. nschw. adk. ndk.0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
75
Abbildung 27 Anzahl der Verben der vierten Klasse (die modernen Sprachen)
4.3.54.3.54.3.54.3.5 5. Klasse5. Klasse5. Klasse5. Klasse
Im Protogermanischen gehören 8,2% (oder 41414141) der Verben zu der 5. Klasse. Im
Altwestnordischen steigt diese Zahl auf 10,9% (24242424). Im Altschwedischen sind 21212121 Verben
(11,2%) überliefert und im Altdänischen nur 18181818 (10,1%).
IsländischIsländischIsländischIsländisch
Noch sechzehnsechzehnsechzehnsechzehn Stück bleiben in dieser Klasse. Hier ändert sich allerdings nicht so viel: feta
und trega werden schwach konjugiert, und vega ist nicht länger vorhanden. Drei Verben
gehören jetzt zur 6. Klasse (troða, vefa und vega), siehe dort für eine Erklärung.
FäröischFäröischFäröischFäröisch
Hier ist die Rede von einem kleinen Verlust an starken Verben. Noch 14141414 der ursprünglichen
23 Verben sind noch immer Teil dieser Klasse. Awn. feta wird nicht länger im Färöischen
zurückgefunden und fregna, knoða, meta, tiggja und trega werden heute schwach konjugiert.
Das Verb troða geht heutzutage nach der 6. Konjugation, während veva und sova sich der 4.
Klasse angeschlossen haben.
NynorskNynorskNynorskNynorsk
15151515 starke Verben sind übrig geblieben. fete, mete und trege sind schwach geworden; Awn.
fregna und vega werden anno 2013 nicht mehr zurückgefunden. Weitere Verluste sind die
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
76
Klassenübergänge von sove, vege und veve (jetzt 8. Klasse) und vere (jetzt 4. Klasse). Als
sekundäre Gewinne gelten gidde (aus dem Dänischen) und kreke.
BokmålBokmålBokmålBokmål und Dänischund Dänischund Dänischund Dänisch
Noch dreidreidreidrei Verben gehören in diese Klasse (ete/æde; se; ligge).
• BokmålBokmålBokmålBokmål: Schwach geworden sind lese, mæte, trege und reke; Ausgestorben sind feta,
fregna, geta, leka und vega. Die meisten Verben sind in eine andere Klasse
übergegangen: sove (8. Klasse), veve (zuerst 6. Klasse, dann swv), be(de)-gi-kvede-sitte-
være (alle 3. Klasse) sowie auch drepe (zuerst 3. Klasse, dann swv).
• DänischDänischDänischDänisch: Schwach geworden sind dræbe, fregne, læse, tigge, tråde, væve, veje und vrage.
Ausgestorben ist nur ein Verb (adk. mæta). Klassenübergänge sind bei sove (8. Klasse)
sowie bei være, bede, give, gide, kvæde und sidde (alle 3. Klasse) zu bemerken.
SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch
SechsSechsSechsSechs Verben gehören noch immer hierher. Die schwachen Verben dräpa, gitta, knåda, läka,
läsa, mäta und tigga waren früher Teil dieser Klasse. Als ausgestorben gelten aschw. frægna
und vægha. Das nschw. sitta gehört jetzt in die 3. Klasse. Das Verb förgäta gehört in diese
Klasse (Lehnwort).
ZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassend
Der Grund, weshalb das Bokmål so wenige starke Verben in der 5. Klasse enthält, ist das die
meisten jetzt nach der 3. Klasse konjugiert werden.
77
Abbildung 28 Anzahl der Verben der fünften Klasse (Westnordisch)
Abbildung 29 Anzahl der Verben der fünften Klasse (Ostnordisch)
pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm.0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
pgm. aschw. nschw. adk. ndk.0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
78
Abbildung 30 Anzahl der Verben der fünften Klasse (die modernen Sprachen)
4.3.64.3.64.3.64.3.6 6. Klasse6. Klasse6. Klasse6. Klasse
Diese Gruppe enthält 8,8% (44444444 Stück) aller starken Verben. Im Altwestnordischen sind 27272727
(12,3%) starke Verben überliefert, im Altschwedischen 23232323 (12,2%) und im Altdänischen 25252525
(14%).
Der Vokalwechsel ist zwischen pgm. *a und *ō, wodurch diese Verben deutlich von
den anderen zu unterscheiden sind. Ein Grund, warum viele Verben in den verschiedenen
Sprachen jetzt als schwache Verben gelten, ist wohl, dass die Supinumform den gleichen
Vokal wie im Infinitiv enthält. Dies erleichtert die Annahme der schwachen Konjugation. Es
fällt auch auf, dass die Verben, die im Laufe der Zeit kürzer geworden sind (z.B. awn. flá, klá
und þvá aus ppgm. *flahaną, *klaujaną und *þwahaną), schneller schwach konjugiert werden
als diejenigen, die noch immer ihre ursprüngliche Form beibehalten (z.B. awn. draga, fara,
gala usw.). Als Ursache des großen Verlustes kann z.B. im Norwegischen sowie im
Schwedischen die drittedrittedrittedritte schwache Konjugation (nschw. bo -boddeddeddedde - botttttttt; vgl. nschw. gå - gick -
gåtttttttt) gelten.88
IsländischIsländischIsländischIsländisch
Im Isländischen werden heutzutage noch 21212121 starke Verben in dieser Klasse zurückgefunden,
während fünffünffünffünf weitere Verben (gala, klæja/klá, mala, kefja und skapa) eine veraltete, starke
Konjugation haben. Das einzige Verb, das heutzutage komplett schwach konjugiert wird, ist
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
79
gnaga. Die Präsensformen haben oft einen (Palatal)umlaut, sowie auch einige
Supinumformen (z.B. ekkkkið). Dies sorgt dafür, dass die Ablautverhältnisse in allen Verben
nicht komplett gleichartig ist (vgl. deyja - dááááið vs. fara - faaaarið). Das wichtigste Merkmal dieser
Klasse ist zweifellos der Präteritumsvokal (vgl. aber vaxa - (v)-óx/(v)uuuuxum und valda).
VierVierVierVier Verben aus anderen Klassen können in diese Klasse gestellt werden:
• 5. Klasse: troða (die alten Formen der 5. Klasse sind veraltet); vefa (die alten Formen
der 5. Klasse sind veraltet; der -o- Vokal im Supinum sorgt für Schwierigkeiten); vega;
• 7. Klasse: valda: Der Präteritumsvokal (olli [Ablaut mitmitmitmit Endung, „halbstark“] und
ollum) gehört nicht ganz hierzu. Vaaaalðið ist schon eine Verbform aus der 6. oder 7.
Klasse (vgl. vaðið, vaxið < vaða, vaxa).
Eine deutliche Erklärung für die Analogie von vefa und vega findet sich bei KRESS (1982: 132):
“[…] Bei Verben wie vefa ‘weben’ und vega ‘wägen’ hätte in den Formen des P[l.] Prät. die aisl.
Verbindung vá- in váfum, vágum sich zu vo- […] entwickeln müssen, wie z. B. bei vera, P[l.] Prät.
aisl. várum zu vorum, oder bei vega, S Prät. vo (< aisl. vá < *vah, […] < *vag). Da jedoch o als Ablaut
im Prät. ungewöhnlich ist, lehnten sich diese Verben an das Präteritum der 6. st. Kl. an, etwa
an óð, óðum zu vaða ‘waten’. So entstanden óf und ófum, dialektische Formen wie óg und ógum,
und mit Beibehalting des v: vó(g) und vógum, dial. vórum.”
FäröischFäröischFäröischFäröisch
Wenn wir die Lage mit der 7. Klasse vergleichen (wo man einen größeren Verlust spüren
kann), bleibt die 6. Klasse einigermaßen stabil, auch wenn fast die Hälfte aller Mitglieder
nicht länger stark konjugiert wird. Nur troða gilt als Gewinn für diese Klasse.
EinEinEinEin Verb wird im Färöischen nicht länger gefunden (awn. kefja). VierVierVierVier Verben haben
eine veraltete (læa, laða und tváa) oder poetische (skapa) starke Form. Neun Neun Neun Neun Verben werden
heute schwach konjugiert, und der Grund dafür lässt sich bei einigen Verben sehr schnell
herausfinden. Die Lautstruktur dieser Verben ist wesentlich:
• “Verschärfte” Verben: doyggja und goyggja
• Kurzverben: fláa, kláa
• Infinitivvokal: køla, hevja
Daneben werden auch gnaga, skava und skaka schwach konjugiert.
80
NynorskNynorskNynorskNynorsk
Wir müssen die schwache Konjugation vom Typ nå - nådde - nådd/nått für den Verlust
starker Verben verantwortlich machen. Nur ase gilt als Gewinn, alles andere ist Verlust:
hevje und sverje gehen in die 8. Klasse über. Awn. kala und kefja gibt es in der heutigen
Sprache nicht mehr, und achtachtachtacht Verben (døy, gøy, flå, klå, skape, två, la[de], va[de]) werden
schwach konjugiert. Das Verb trå/trø ist zuerst in die 5. Klasse übergegangen, bevor es
schwach wurde.
Die Kurzverben fallen auf, und daher muss man schon angeben können, dass die
nå’esche Konjugation an diesem Verlust schuld ist. Insgesamt bleiben 16161616 starke Verben
übrig.
BokmålBokmålBokmålBokmål
Diese Klasse hält im Bokmål gut stand. Noch vierzehnvierzehnvierzehnvierzehn Verben können hierher gestellt
werden. Als schwach konjugierend gelten 13131313 Verben (age/ake, ale, dø, flå, heve, la(de), klå,
skave, skake, skape, två, va(de) und vokse), und dreidreidreidrei weitere Verben sind nicht langer in der
Sprache vorhanden (awn. geyja, kala, kefja). Noch eineineinein Verb gehört nicht langer hierher
(sverge/sverje, jetzt 8. Klasse). Das Verb jage ist, wie im Dänischen, entlehnt worden und
sekundär stark gebildet. Die Verben trå und vege kommen aus der 5. Ablautklasse und
gehören jetzt hierzu.
SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch
Mit dem Verlust von 10101010 Verben, die jetzt schwach konjugiert werden (åka, flå, gnaga, häva,
klå, mala, skava, skapa, vada, befalla), aschw. vraka, das es jetzt nicht mehr gibt, sowie einem
Klassenwechsel von svärja und växa (jetzt 3. Klasse), strandet diese Klasse auf 10101010 Mitglieder.
Obwohl fsv. grava von gräva89 fortgesetzt wird, nehme ich hier doch das Komplexverb
begrava als Fortsetzung an, da es die starke Konjugation sowie den ursprünglichen Vokal
bewahrt hat. Gräva verlor seine starke Konjugation innerhalb des 19. Jahrhunderts.
DänischDänischDänischDänisch
Noch achtachtachtacht Verben sind stark. Schwach geworden (16161616) sind age, dø, flå, gale, gnave, grave, hæve,
lade, klå, male, skabe, to, vade, vokse, vrage und befale. Sværge gehört jetzt in die 8. Klasse.
Analog zu dieser Klasse sind jage (Lehnwort) und lade (7. Klasse) gekommen.
81
ZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassend
Abbildung 31 Anzahl der Verben der sechsten Klasse (Westnordisch)
Abbildung 32 Anzahl der Verben der sechsten Klasse (Ostnordisch)
pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm.0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
pgm. aschw. nschw. adk. ndk.0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
82
Abbildung 33 Anzahl der Verben der sechsten Klasse (die modernen Sprachen)
Abbildung 34 Prozentualer Verlust der Verben in der sechsten Klasse
4.3.74.3.74.3.74.3.7 7. Klasse7. Klasse7. Klasse7. Klasse
Im Protogermanischen sind 75757575 Verben hierzu gehörig (15%). Im Altwestnordischen sind 28282828
(12,7%) überliefert worden, im Altschwedischen 18181818 (9,6%) und im Altdänischen 17171717 (9,6%).
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0
5
10
15
20
25
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0,00%
10,00%
20,00%
30,00%
40,00%
50,00%
60,00%
70,00%
80,00%
83
Diese Restklasse hat sich nur im Isländischen gut erhalten. Die meisten Verben sind
schwach geworden (awn. auka, ausa, búa, falda, gróa usw.), während eine kleine Gruppe übrig
bleibt.90 Die Verben, die in den meisten Sprachen noch immer stark sind, sind awn. falla, fá,
gá, gráta, halda (Ausnahme nschw. swv), halda, hanga, láta (ndk. lade 6. Klasse durch
Vermischung mit awn. hlaða). Im Übrigen ist die Überlieferung der Verben ein Flickwerk.
IsländischIsländischIsländischIsländisch
Im Vergleich zu den anderen nordgermanischen Sprachen, hat das Isländische diese Verben
am besten beibehalten. Als schwach konjugiert gelten bauta, sá und sóa, und eine poetisch-
archaische starke Konjugation haben blanda, blóta und falda.
FäröischFäröischFäröischFäröisch
Diese Klasse hat sich im Färöischen kaum erhalten. Die große Unterschiedlichkeit der
Formen kann schon als Ursache ausgemacht werden. Aufs Neue ist die phonologische
Struktur einiger Verben (rógva, grógva, búgva und sáa) nicht sosehr für die starke Flexion
geeignet. Insgesamt sind noch achtachtachtacht Verben übrig geblieben.
DreiDreiDreiDrei Verben (awn. bauta, gnúa und sóa) wurden nicht zurückgefunden; ElfElfElfElf (!) Verben
werden jetzt schwach konjugiert (eyka, oysa, blanda, blóta, falda, grógva, leika, sáa, rógva,
spýggja und valda - das sind acht unterschiedliche Infinitivvokale!), und man könnte noch
starke Formen bei búgva (veraltet), blasa, høgga und ráða (die letzten drei poetisch) finden.
Ein Ein Ein Ein Verb ist in die zweite Klasse übergegangen (leypa).
NynorskNynorskNynorskNynorsk
Wie es bei den anderen Sprachen der Fall ist, ist auch hier ein Verlust zu bemerken. Awn.
bauta, gnúa und snóa lassen sich in der heutigen Sprache nicht mehr zurückfinden, und auke,
ause, blanda, blote, bue, falde/folde, gro, laupe, leike, rå(de), ro, så, snu, spy und valde werden heute
schwach konjugiert. Aufs Neue nehmen viele Kurzverben an der Entwicklung teil. Das Verb
hogge gehört in die 8. Klasse. Låta, das wohl hierher gehört, ist eine sekundäre Bildung aus
la[te] und gilt als einziger Gewinn.
BokmålBokmålBokmålBokmål
Mit achtachtachtacht Mitgliedern ist diese Klasse nicht sehr groß. Sehr viele Verben sind schwach
geworden (fünfzehn fünfzehn fünfzehn fünfzehn Stück: øke, øse, blåse, blande, blote, bo, falde/folde, gro, leke/leike, rå(de), ro,
så, sno, spy und volde), und einige sind nicht mehr vorhanden. Drei Verben wechseln ihre
Flexionsklasse (holde/hogge gehen in die 8. Klasse über; henge in die 3. Klasse)
84
SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch
Sechs Verben sind noch in dieser Klasse zu finden, während die große Mehrheit schwach
geworden ist (öka, ösa, bo, blåse, löpa, råda, gro, heta, hänga, leka, vålla). Hugga hat sich in die 2.
Klasse gestellt (Analogie durch -u- im Infinitiv).
DänischDänischDänischDänisch
Insgesamt siebensiebensiebensieben Mitglieder bleiben übrig. Ebenso viele Verben wurden schwach (lege, gro,
råde, øge, hugge, bo und blæse) und zwei wechseln die Klasse (lade geht in die 6. Klasse über,
hænge in die 3. Klasse).
ZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassend
Abbildung 35 Anzahl der Verben der siebten Klasse (Westnordisch)
pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm.0
10
20
30
40
50
60
70
80
85
Abbildung 36 Anzahl der Verben der siebten Klasse (Ostnordisch)
Abbildung 37 Anzahl der Verben der siebten Klasse (die modernen Sprachen)
pgm. aschw. nschw. adk. ndk.0
10
20
30
40
50
60
70
80
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0
5
10
15
20
25
86
Abbildung 38 Prozentualer Verlust der Verben in der siebten Klasse
4.3.84.3.84.3.84.3.8 8. Klasse8. Klasse8. Klasse8. Klasse
Das Isländische sowie das Färöische haben nur koma (aus der 4. Klasse), das zu dieser Klasse
gehört. Daneben hat das Dänische nur sove, sværge und komme, das hierzu gehört. Das
Schwedische hat mit sova und komma zwei Mitglieder. Die zwei Sprachen, die hier mehr
Verben enthalten sind also das Bokmål und das Nynorsk.
NynorskNynorskNynorskNynorsk
Hierher sind siebzehnsiebzehnsiebzehnsiebzehn Verben zu stellen. Diese Verben kommen aus verschiedenen
Ablautreihen, dennoch können wir dies nicht wirklich mit NOWAKS 8. Klasse vergleichen, da
diese Klasse keine Makroklasse innerhalb der starken Verben darstellt.
Die Verben entstammen den folgenden Klassen:
• 3. Klasse: nygg(j)e, nøgge, tygg(j)e, søkke, skrøkke, støkke, slenge, syng(j)e, trenge,
sowie sløkke (vgl. nisl. slökkva).
• 4. Klasse: kom(m)e;
• 5. Klasse: sove, vege und vege;
• 6. Klasse: hevje und sverje;
• 7. Klasse: hogge.
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0,00%
10,00%
20,00%
30,00%
40,00%
50,00%
60,00%
70,00%
80,00%
87
BokmålBokmålBokmålBokmål
Neben komme und sove sind auch sverge/sverje, holde (7. Klasse), hogge und støkke hierher zu
stellen.
ZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassend
Abbildung 39 Anzahl der Verben der achten Klasse (die modernen Sprachen)
4.3.94.3.94.3.94.3.9 Zusammenfassende Zusammenfassende Zusammenfassende Zusammenfassende BemerkungenBemerkungenBemerkungenBemerkungen
Wenn wir Seebold (1970) komplett durchnehmen, kommen wir zu folgenden Ergebnissen.
Es gibt ungefähr 500500500500 starke Verben im (Prä)protogermanischen. Im Altwestnordischen sind
noch 222222220000 überliefert (Altschwedischen 188188188188 und Altdänischen beide 111178787878). Wenn wir die
heutigen Sprachen betrachten, sehen wir, dass vor allem das Nynorsk das starke System
quantitativ gesehen sehr gut aufrecht erhält.91
Daneben bemerken wir, dass die dritte Klasse als Drehpunkt innerhalb der
germanischen Sprachen gilt. Dies wundert nicht, da sie eine sehr zugängliche Struktur hat.
Diese sorgt auch dafür, dass diese Klasse im (Prä)protogermanischen die meisten
rekonstruierbaren Verben enthält (138138138138 Stück). Sie sorgt im Niederländischen für Analogie,
wie es auch im Friesischen der Fall ist und die dritte Klasse in allen germanischen Sprachen
noch stets ziemlich groß (von 22,7% im Isländischen bis zu 36,5% im Bokmål - Zum
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
88
Vergleich besaß sie 27,6% aller (prä)protogermanischer starken Verben. Im
Altwestnordischen sank diese Zahl auf 25,5%).
Tabelle 7 Altwestnordische starken Verben
pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm.
I 103 40404040 34 31 52 37 II 82 39393939 35 27 39 30 III 138 56565656 40 35 13 58 IV 17 6666 7 7 46 3 V 41 24242424 16 14 15 3 VI 44 27272727 21 14 16 14 VII 75 28282828 22 8 10 8 VIII 0 0000 1 1 17 6 Insgesamt 500 220220220220 176 137 209 159
Tabelle 8 Altostnordische starken Verben
pgm. aschw. nschw. adk. ndk.
I 103 36363636 32 39393939 31 II 82 36363636 40 32323232 22 III 138 48484848 36 41414141 34 IV 17 6666 0 6666 3 V 41 21212121 8 18181818 3 VI 44 23232323 10 25252525 8 VII 75 18181818 6 17171717 7 VIII 0 0000 2 0000 3 Insgesamt 500 159159159159 134 173173173173 111
64 “I förbindelse med vissa konsonanter (r, l, n) inträder a (A) även som svarabhakti- eller hjälpvokal och är väl
då mera ett a-liknande mummel än verkligt a-ljud, t. ex. Järsberg HarabanaR waritu i st. f. HrabnaR writu
‘skriver’, […] och b(A)riutiþ ‘bryter’ m. fl. ” HARDING (1932: 11) 65 Das Nynorsk („Neunorwegisch“; früher Landsmaal „Landessprache“), ist eine konstruierte Sprache, die Ivar
AASEN entworfen hat. Siehe z.B. HAUGEN (1933) für mehr Information über die Entwicklung der
neunorwegischen Sprache. Heutzutage ist eine Tendenz zu Uniformierung dar, wodurch die vielen sideformer
nicht länger akzeptiert werden (siehe auch 4.1.5). 66 Vgl. weiter BLEKEN (1972: 39f.): “For å konkretisere problematikken anfører jeg […] noen setninger som alle
er korrekt offisielt norsk skriftsprog idag […] ‘eg gjekk farm og skreiv på tavla’ er korrekt nynorsk, ‘eg gikk fram og
skreiv på tavla’ er korrekt nynorsk, med klammeformen ‘gikk’, ‘han gjekk/gikk fram og skreiv på tavla’ er korrekt
nynorsk og korrekt (radikalt) bokmål, ‘jeg gjekkgjekkgjekkgjekk fram og skreiv på tavla’ er korrekt (radikalt) bokmål, med
klammeformen ‘gjekk’, ‘jeg gikkgikkgikkgikk fram og skreiv på tavla’ er korrekt (radikalt) bokmål, læreboknormal, ‘jeg gikk
fram og skrevskrevskrevskrev på tavla’ er korrekt (moderat) bokmål, læreboknormal og så moderat som det kan skriver av
skolens elever. Følgende setning er ikke korrekt offisielt skriftsprog […] ‘jeg gikk fremfremfremfrem og skrev på tavlentavlentavlentavlen’ […].”
[Fettmarkierung LDB]
89
67 VOYLES (1992: 259) sagt zu den Aoristpräsentien: “6.1.2 Aorist Presents: The term designates a small subclass
of verbs of the first four classes which have the Ø ablaut grade in their first and fourth principal parts. E.g., IE
[…] class II *lØug+ ‘lock’ […] > OE lūcan (not **lēocan)”. Sieh weiter BRAUNE (2004a: 278) und BRAUNE (2004b: 51). 68 -y- entwickelt sich zu -i-, vgl. HAMRE [1944, 32]: I færøysk er y og ý ved itakismeitakismeitakismeitakisme blitt til i, í. [Fettmarkierung
LDB] 69 Man beachte, dass man sich nicht nur den Anhang 12 anschauen muss, um alle möglichen starken Verben zu
finden (siehe oben 4.1 und 4.2). Daneben ist die Zahl der Verben in den sprachspezifischen Listen auch nicht
wichtig, da semantisch gesehen einige Verben eigentlich die Fortsetzung von zwei starken Verben sind.
Zugegeben, man könnte nfär. ríva als eineineinein Verb betrachten. Da es aber von awn. hrífa und rífa stammt, gilt es als
zwei Verben. 70 ZehnZehnZehnZehn Verben haben eine sekundär starke Flexion: pgm. *hlīƀan, *hrhrhrhrītanītanītanītan, *klklklklīpanīpanīpanīpan (awn. klípa), *rīkan, *rīman,
*rīnan, *skrīƀan, *smsmsmsmīīīīþanþanþanþan (aschw. smíða), *snsnsnsnīkanīkanīkanīkan (nschw. snika, bm./nn. snike, ndk. snige) und sprīdan. Obwohl
S272 “aschw. run hrita” (V448) nicht erwähnt, ist seine Schlussfolgerung, pgm. *hrītan sei als Ableitung vom
Verb pgm. *wrītan (mit Anlautwechsel zu *hhhhr-, vielleicht durch Wurzelmischung) zu betrachten, sehr
wahrscheinlich. Während V448 got. dis-skreitan (mit “s-anl.”) und “nhd dial schrīssen, schreissen ‘zerren,
reissen’)” zu diesem pgm. *hritan stellt, sondert S420 got. -skreitan ab. V448 gibt übrigens as. hrītiiiian an, im
Gegensatz zu S272, wo as. hrītan steht. 71 Es wäre nicht überraschend, wenn die Entwicklung des Verbes folgendermaßen war: awn. blíkjjjja wird blííííka
und schließlich bliiiika, da -í- zu viel an die starken Verben erinnert (vgl. mit awn. rííííta vs. nisl. riiiita; vgl. auch mit
niederländisch -ij- vs. -ei- [z.B. beiden ‘warten’]). 72 Bei WESTERN (1921) heißt es schon, dass kvinte (und nicht kvein) als allgemein zu betrachten ist. Skein kommt
im Korpus einmal vor, skinte 77 Mal. 73 “Die Formen mit Diphthong (dreiv, greip, skreik usw.) kommen relativ selten in der Schriftsprache vor.”
(KVIFTE/GUDE-HUSKEN, 2005: 76). Wenn wir das hochfrequente å bli ‘bleiben’ (45.351 ble vs. 427 blei) außer
Betracht lassen, kommen die -e-Formen 6.594 Mal im norwegischen Korpus vor, die -ei-Formen nur 663 (Von
7.257 starken Formen bedeutet dies ca. 90% -e- vs. 10% -ei-). Einschließlich å bli, wäre das Verhältnis sogar ca.
98% vs. 2%. 74 mnd. rīden ‘reiten’ zeigt im Präteritum Singular rêêêêt, reden, (ge)reden (LASCH [1914: 230]). 75 Das erlaubte Partizip Perfekt dritet kommt im Korpus nicht vor. Dritt wurde 14 Mal gefunden. 76 Bei WESTERN (1921) sind auch die Formen lidtdtdtdt und lidddddddd aufgelistet. Diese Formen sind heutzutage zugunsten
des -tttttttt geschwunden. Auch ist mit Gleichklang mit dem Verb å li(de) zu rechnen. 77 Auch im Schwedischen gibt es einen “sekundären Ablaut”: nschw. blöda [ø:] vs. blödde [œ] (so auch noch z.B.
föda ~ födde, glöda ~ glödde, göda ~ gödde, löda ~ lödde, stöd[j]a ~ stödde); nschw. träda [æ:] vs. trädde [æ] (so auch z.B.
klä[da] ~ klädde, skräda ~ skrädde, späda ~ spädde) usw. 78 Bei WESTERN (1921) sind folgende (längere) Formen aufgelistet: gli(de) (so auch bei HAUGEN [1965]), gni(de) (so
auch bei HAUGEN [1965]), li(de) (so auch bei HAUGEN [1965]), ride, skride und stride. Dies weist darauf hin, dass
diese phonologische Reduktion im 20. Jahrhundert noch immer aktiv war (und bis heute noch immer zu sein
scheint: li(de), ri(de), skri(de) und stri(de) zeigen im Korpus ca. 33,7% Kurzformen, 66,3% Langformen). Auffällig
ist å li(de), das 13 Kurzformen enthält, im Gegensatz zu 151 Langformen. 79 Wie erklärt man das -tt statt -dd (**blidddddddd)? 80 Bemerkenswert ist, dass sowohl pgm. *skītan- ‘scheißen’ wie pgm. *fīsan- ‘furzen’ in vielen
Grammatikhandbüchern, ob sie nun eine ältere Sprachstufe oder eine neuere behandeln, sehr oft nicht
angegeben werden. 81 nschw. skriande wurde 1.456 Mal im Korpus gefunden und erklärt die hohe “unspezifizierte” Zahl. Das
Schwachwerden des Verbes rista ist, wie im Isländischen, nicht unerwartet, wenn man die phonologische
Struktur des Verbs betrachtet (Stamm auf Doppelkonsonant).
90
82 Wie S455 angibt, könnte spriden wohl eine niederdeutsche Form gewesen sein. 83 Die Farben verweisen auf die verschiedene Sprachstufen: gelbgrün verweist auf die altnordischen Sprachen;
dunkelblau auf die modernen Sprachen. 84 Wenn wir das schon in Betracht ziehen, bekommen wir 8,4% -øy-Formen, 5,5% -au-Formen und 86,1% -ø-
Formen. 85 Bekanntlich ist in den nordgermanischen Sprachen das auslautende -n im Infinitiv geschwunden (mit
nasalisiertem -ã als Zwischenstufe: ppgm. *nemaną > pgm. *neman > an. *nemã > awn. nema). 86 Ich berufe mich für dieses Statement auf Heimir GUDBERGSSON, der behauptet, er habe das Wort noch nie im
Leben gehört oder gelesen. 87 Die dänischen Verben bære, skære und sjæle kommen 9.263, 7.477 bzw. 2.573 Mal im Korpus vor. Ob man dies
mit dem Färöischen verglichen darf, ist längst nicht sicher. 88 Für mehr Information über die Entstehung dieser neuen schwachen Konjugation, siehe DAMMEL (2009). 89 ”Vokalen -ä- i fsv. o. nysv. beror på inflytande från de omljudda formerna i pr. ind. sg.” SAOB (s.v. gräva). 90 Zu nfär. grótu und lótu siehe KRENN (1940: 82) [wohl Analogie zu der 5. Klasse] 91 Natürlich ist das Verbsystem in Nynorsk nicht so archaisch wie beim Isländischen (vergleichen wir z.B. nn.
bide - beid [Präteritalausgleich] - biiiide mit nisl. bíða - beið/biðumbiðumbiðumbiðum - beeeeðið, dann sehen wir erstens, dass die
Pluralkonjugation in Nynorsk verschwunden ist, wie es bei den übrigen Sprachen mit Ausnahme des
Färöischen der Fall ist [siehe z.B. NÆS (1952: 143)]. Zweitens sehen wir auch, dass morphologische Angleichung
in Nynorsk eher gang und gäbe ist, da die altwestnordische Form beeeeðenn im Nynorsk analog zu biiiide herstellt
wurde, während sie im Isländischen weiterlebt.
91
Kapitel 5Kapitel 5Kapitel 5Kapitel 5
SprachenbesprechungSprachenbesprechungSprachenbesprechungSprachenbesprechung
Hier werden die Ergebnisse des vorigen Kapitels noch kurz pro Sprache separat aufgelistet.
Es wird prozentuell angegeben, wie groß die Klassen sind. Auch werden die Gründe der
Verluste und Gewinne kurz zusammengestellt. Die Grafiken werden ans Ende dieses
Kapitels gestellt.
Wenn wir nun prozentual gesehen die modernen Sprachen mit den älteren
vergleichen, sehen wir, dass vor allem das Neuisländische keine große prozentuale
Änderung aufweist. Die anderen Sprachen illustrieren, dass die ersten dreidreidreidrei Klassen die
wichtigsten werden (dies gilt auch für das Nynorsk, wenn man dazu noch die viertevierteviertevierte Klasse
betrachtet).
5.15.15.15.1 AltwestnordischAltwestnordischAltwestnordischAltwestnordisch
Im Altwestnordischen behalten prozentual gesehen die Ablautreihen ihren Umfang
ziemlich gut bei. Eine Überraschung gibt es nicht wirklich.
5.25.25.25.2 IsländischIsländischIsländischIsländisch
Nicht weniger als 22222222 Verben wurden schwach, siebensiebensiebensieben sind nicht mehr vorhanden und 17171717
Verben haben noch eine veraltete starke Konjugation. Vier Vier Vier Vier Verben haben die
Klassenzugehörigkeit gewechselt und siebensiebensiebensieben neue starke Verben sind im Isländischen
92
hinzugekommen. Prozentual sind die Verhältnisse noch immer gleichartig, auf wenn es im
Isländischen insgesamt 20%20%20%20% weniger starke Verben gibt.
5.35.35.35.3 FäröischFäröischFäröischFäröisch
48484848 Verben wurden schwach und von 27272727 weiteren Verben ist keine Spur übrig geblieben. Nur
zweizweizweizwei Verben gelten als Lehnwörter (glíða und svinna) und fünffünffünffünf Verben (alle in der 3. Klasse!)
sind sekundär stark. Insgesamt 7777 Verben wechseln ihre ursprüngliche Klasse
Die zweitarchaischste Sprache der nordgermanischen Gruppe enthält heute fast 40%40%40%40%
weniger starken Verben als im Altwestnordischen. Von 222222220000 in altwestnordischer Zeit geht
man nach 131313137777 Verben (11113333 zusätzliche Verben haben eine veraltete starke Konjugation).
Vergleicht man prozentuell die Angaben, so sieht man, das nur die siebte Klasse deutlich
weniger wesentlich geworden ist, während die erste Klasse prozentuell gesehen die starke
Flexion bewahrt.
5.45.45.45.4 NynorskNynorskNynorskNynorsk
Im Nynorsk wurden 46464646 Verben schwach und 19191919 weitere Verben wurden nicht länger
zurückgefunden. Man würde glauben, dass hierdurch die Zahl der starken Verben sehr
niedrig liegt. Jedoch ist die starke Konjugation anhand von 32323232 (!) Neuschöpfungen und
Analogiefällen, sowie von 16 16 16 16 (!) Lehnwörtern gesichert. Auffallend ist die große Zahl der
Klassenübergänge (46464646 Stück). Es sind nur 5%5%5%5% weniger starken Verben als im
Altwestnordischen belegt.
5.55.55.55.5 BokmålBokmålBokmålBokmål
Eine große Zahl (58585858) Verben sind schwach geworden und 48484848 weitere wurden nicht länger
zurückgefunden. DreißigDreißigDreißigDreißig Verben sind analog bei dieser Klasse getreten, während 19 19 19 19 Verben
93
als Lehnwörter gelten. Insgesamt wechseln 14141414 Verben ihre Konjugationsklasse. Prozentual
gesehen, wird die drittedrittedrittedritte Klasse deutlich verstärkt.
5.65.65.65.6 AltschwedischAltschwedischAltschwedischAltschwedisch
Dass im Altschwedischen viel weniger ehemalig reduplizierende Verben eine Art Ablaut
haben, ist das Einzige, was hier auffällt.
5.75.75.75.7 SchwedischSchwedischSchwedischSchwedisch
Auch wenn 27272727 Verben analog zu dieser Klasse gekommen sind und 18181818 Lehnwörter die starke
Konjugation einigermaßen verstärkt haben, sind 77771111 (!) Verben schwach geworden und 11112222
Verben verschwunden. ElfElfElfElf Verben haben jetzt nicht länger die ursprüngliche
Konjugationsklasse.
5.85.85.85.8 AltdänAltdänAltdänAltdänischischischisch
Wie es im Altwestnordischen und im Altdänischen der Fall ist, haben sich die
gruppenmäßigen Verhältnisse kaum geändert.
5.95.95.95.9 DänischDänischDänischDänisch
Im Dänischen ist die größte Zahl schwach gewordener Verben zu finden (71 71 71 71 Stück); dabei
sind 13131313 weitere Verben nicht länger vorhanden. 24242424 Verben kommen dazu, und 11111111 Verben
haben deren Klasse geändert.
94
5.105.105.105.10 GrafikenGrafikenGrafikenGrafiken
Abbildung 40 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altwestnordischen
Abbildung 41 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Isländischen
I II III IV V VI VII VIII0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
pgm.
awn.
I II III IV V VI VII VIII0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
awn.
nisl.
95
Abbildung 42 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Färöischen
Abbildung 43 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Nynorsk
I II III IV V VI VII VIII0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
awn.
nfär.
I II III IV V VI VII VIII0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
awn.
nn.
96
Abbildung 44 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altwestnordischen und Bokmål
Abbildung 45 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altschwedischen
I II III IV V VI VII VIII0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
35,00%
40,00%
awn.
bm.
I II III IV V VI VII VIII0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
pgm.
aschw.
97
Abbildung 46 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altschwedischen und Schwedischen
Abbildung 47 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Protogermanischen und Altdänischen
I II III IV V VI VII VIII0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
35,00%
aschw.
nschw.
I II III IV V VI VII VIII0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
pgm.
adk.
98
Abbildung 48 Prozentualer Vergleich der starken Verben im Altdänischen und Dänischen
5.115.115.115.11 ZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassendZusammenfassend
Die ersten drei Klassen stellen 60% (awn.), 64% (aschw.) und 65% (adk.) dar. In den
modernen Sprachen steigt diese Zahl bei jeder Sprache (nisl. 62%, nfär. 68%, nn. unter
Einschluss der 4. Klasse 72%, bm. 80%; nschw. 80% und ndk. 80%). Im Nhd. vertreten die
Verben der ersten vier Klassen (einige Verben der 3. Klasse sind jetzt wie beim Nynorsk in
die 4. Klasse übergegangen) fast 80% aller starken Verben. Im Nnl. gelten die Verben der
ersten drei Klassen für fast 70%. Diese Größe im System der starken Verben, sorgt dafür,
dass neue Verben in eine dieser Klassen übergehen.
Dass nicht jede Klasse ebenso erfolgreich ist als die anderen, lässt sich wohl auf die
Quantität der Verben einer Gruppe zurückführen, sowie auf die phonologische
Eigenschaften eines Verbes. So wäre es fast undenkbar, dass ein niederländisches Verb mit -
ij- im Infinitiv plötzlich der 3. Klasse angehört. Dies gilt vor allem für die erste zwei Klassen,
die den anderen Klassen nicht nahe stehen. Dass nschw. huuuugga, sjujujujunga und sjujujujunka in die
zweite Klasse übergegangen sind, lässt sich auf phonologische Eigenschaften dieser Verben
zurückführen.
I II III IV V VI VII VIII0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
35,00%
adk.
ndk.
99
Tabelle 9 Verluste und Gewinne in allen Sprachen zusammengefasst
Grund nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.
swv 22 48 46 58 77771111 71717171
† 7 27 19 48484848 12 13
Analogie, sekundär; Lehnwort 7 7 48484848 49494949 45454545 24
Klassenwechsel 4 7 46464646 14 11 11
Im Altschwedischen und Altdänischen sind deutlich weniger starke Verben
überliefert worden. Am meisten sieht man dies in der 7. Klasse, die sowieso im Laufe der
Zeit sehr viele Mitglieder verliert.
Abbildung 49 Anzahl Verben in den westnordischen Sprachen
pgm. awn. nisl. nfär. nn. bm.0
100
200
300
400
500
600
100
Abbildung 50 Anzahl Verben der ostnordischen Sprachen
Abbildung 51 Anzahl Verben der modernen nordgermanischen Sprachen
pgm. aschw. nschw. adk. ndk.0
100
200
300
400
500
600
nisl. nfär. nn. bm. nschw. ndk.0
50
100
150
200
250
101
Kapitel 6Kapitel 6Kapitel 6Kapitel 6
SprachenbesprechungSprachenbesprechungSprachenbesprechungSprachenbesprechung
Nun können die Fragen beantwortet werden.
1. Welche der sieben historischen Verbklassen erhält ihre starke Konjugation
quantitativ gesehen am besten aufrecht und warum?
Zweifellos ist es die erste Klasse, die ihre starke Konjugation am besten festhält. Dies
kommt dadurch, dass der Infinitivvokal ausgesprochen einheitlich ist: Es gibt nicht,
wie z.B. in der dritten Klasse, die Möglichkeiten Verben mit einem -jæ- (aus pgm. *ĕ)
anhand der ersten Klasse zu konjugieren. Was für die Kontinentalskandinavischen
Sprachen sehr wesentlich war für die Erhaltung dieser Konjugationsklasse, waren
die Entlehnungen aus dem Mittelniederdeutschen.
2. Gibt es neue “Ablautreihen”, wie es im Niederländischen der Fall sein soll (NOWAK
[2010]; siehe 3.4 NOWAKS Theorie):
Dies lässt sich schwieriger im Allgemeinen beantworten. Eine neueneueneueneue Ablautreihe wäre
z.B. die achte Ablautreihe im Nynorsk.
a. Was wäre die Ursache davon?
Das Entstehen dieser Gruppe wird wohl durch die Übernahme des -o-Vokals
in die Supinumform (kom[m]e, sove, togge, …) ermöglicht. Verben aus der 6.
Klasse schließen sich hier an, wenn sie den typischen Infinitivvokal nicht
länger besitzen (veeeege, veeeeve, …vs. aaaale, draaaa, faaaare usw.). Auch nn. leeee könnte wohl zu
dieser Gruppe gestellt werden.
b. Was wäre die Folge davon?
Für das Nynorsk glaube ich nicht, dass diese neue Klasse eine sehr
wesentliche ist. Vielmehr muss man davon ausgehen, dass die vierte Klasse
als Makroklasse für das Nynorsk wichtiger ist.
102
3. Gibt es eine gewisse phonologische Struktur, wodurch das Ablautsystem in den
Verben lebendig (sogar produktiv?) bleibt?
Die erste Klasse ist im Nynorsk sehr produktiv gewesen, wie auch die vierte Klasse.
Bei der ersten Klasse muss man von der phonologischen Struktur ausgehen, da sie
noch sehr deutlich ist. Bei der vierten Klasse muss eher von vielerlei Analogie
ausgegangen werden, obwohl auch hier die phonologische Struktur ziemlich klar ist
(e gefolgt von einem Doppelkonsonanten).
4. Wie wichtig ist Analogie für die Entwicklung und das Standhalten der starken
Verben?
Äußerst wichtig! Hätte es die Neuschöpfungen sowie Lehnwörter nicht gegeben,
dann hätten die Kontinentalskandinavischen Sprachen wohl 25-50 starken Verben
weniger gehabt, und dies hätte das System, insoweit es dies noch gibt, komplett
zerstört.
5. Ist es möglich, eine gute Erklärung dafür zu geben, warum eine Sprache den Bestand
an starken Verben weniger gut beibehält, oder ist der Verlust an starken Verben
vielmehr als “irregulär” und “nicht vorhersagbar” zu betrachten?
Ich wäre geneigt, dieser Verlust eher als “irregulär” zu betrachten, da einzelne
Verben verschwinden oder schwach werden. Jedoch fällt auf, dass viele Verben in
allen Sprachen stark geblieben sind, und daher muss man schon von der Idee
ausgehen, das der Verlust “irregulär” ist, das Behalten der Verben schon
“regulär(er)”. Dies klingt zwar paradoxal, dürfte aber doch stimmen. Die meisten
Verben, die heutzutage noch stark flektiert werden, werden in der alltäglichen
Sprache noch verwendet, und eben diese hohe Frequenz ermöglicht das Beibehalten
der starken Flexion.
6. Ist die Entwicklung, die man im Niederländischen, Deutschen und Luxemburgischen
(und auch im Friesischen) findet (vgl. 3.4 NOWAKS Theorie), auch in den
nordgermanischen Sprachen anzutreffen?
Nein, dies ist nicht der Fall. Eine Makrogruppe wird in den einzelnen Sprachen zwar
realisiert, aber eine so wesentliche neueneueneueneue Makroklasse als im Niederländischen oder
im Friesischen gibt es wohl nicht.
103
Aus der Studie wird deutlich, dass sich das altertümliche System im Laufe der Zeit
verändert. Während das System früher äußert effizient war, wurde es in alt- sowie
mittelgermanischer Zeit sehr zersplittert, wodurch die Transparenz verloren gegangen ist.
Dies bewirkt, dass Verben schwach konjugiert werden (auch die Gebrauchsfrequenz spielt
eine große Rolle in diesem Zusammenhang). Eine andere Entwicklung ist die Betonung
eines eigenen Vergangenheitsvokals (z.B. -ou- im Luxemburgischen , -o(o)- im
Niederländischen und im Deutschem; -a- im Schwedischen etc.), wodurch die starke
Konjugation besser standhalten kann.
Zuletzt ist noch zu bemerken, dass die Entwicklung der starken Verben in jeder
germanischen Sprache anders ist. Dies zeigt sich deutlich, wenn wir uns die Quantität der
starken Verben anschauen. Das Niederländisch hat 213213213213 starken Verben, das Hochdeutsch
180180180180 und das Friesisch ungefähr 160160160160, während das Englisch nur ungefähr 125125125125 starken Verben
hat.
AusblickAusblickAusblickAusblick
Was wären weitere ForschungswegeForschungswegeForschungswegeForschungswege? Ich gebe dem Leser gerne einige Suggestionen:
1. Man könnte auf der Basis von LEVINS Artikel [1964], den ich wegen Platzmangels
nicht besprechen konnte, andere altgermanische Sprachen vergleichen.
Tatsächlich bekommt man eine andere Analyse, wenn man den Verbalbestand
synchron betrachtet, aber wie nützlich ist eine solche Analyse? ENGER (1998: 2) sagt
dazu folgendes: “A central claim is that the traditional classification of Norwegian
verbs is etymological, while a synchronic classification is preferable for many
purposes […]”.
2. Diese Studie könnte noch erweitert werden, indem Verb pro Verb einzeln
behandelt wird. Eine solche Arbeit wäre mit dem Standardwerk Seebold (1970) zu
vergleichen, wobei auf die heutigen Hochsprachen fokussiert wird.
3. Man könnte den quantitativen Verlust an starken Verben auch in den anderen
germanischen Sprachen überprüfen und zu erklären versuchen, wie es kommt,
dass z.B. das heutige Friesische nur 160160160160 starke Verben enthält, während das
104
Niederländische mit 213213213213 Verben, die Sprache ist, die die meisten starken Verben
besitzt (das Englische besitzt ungefähr 100100100100----105105105105 starke Verben).
4. Eine andere Möglichkeit wäre, die Entwicklung aller starken Verben einer Klasse
in allen germanischen Sprachen zu untersuchen.
105
BibliographiBibliographiBibliographiBibliographieeee
AASEN, Ivar (1864). Norsk grammatik. Kristiania: P. T. Mallings Forlagsboghandel. ALKEMA, Hinka A. et al. (1993). Basiswoordenschat Nederlands-Scandinavisch: Deens - Noors - Zweeds - IJslands. [2.
Druck]. Groningen: Boek Werk. ALKEMA, Hinka A. et al. (2009). Basiswoordenschat Nederlands-Scandinavisch: Deens - Noors - Zweeds. Leidschendam:
Kemper Conseil. ALLAN, Robin et al. (2000). Danish. An Essential Grammar. London: Routledge. ANDREASEN, Paulivar und Árni DAHL (2004). Mállæra. [3. Auflage]. Tórshavn: Føroya Skúlabókagrunnur. ANGUS, James Stout (1914). A Glossary of the Shetland Dialect. Paisley: Alexander Gardner. ANTONSEN, Elmer H. (1965). “On Defining Stages in Prehistoric Germanic”. In: Language, Vol. 41, Nr. 1 (Januari-
März). Washington DC: Linguistic Society of America, S.19-36. ANTONSEN, Elmer H. (1967). “‘Proto-Scandinavian’ and ‘Common Nordic’”. In: Scandinavian Studies, 39, Nr. 1
(Februar). Menasha: Society for the Advancement of Scandinavian Study, S. 16-39. ANTONSEN, Elmer H. (1975). A Concise Grammar of the Older Runic Inscriptions. Tübingen: Max Niemeyer Verlag. ANTONSEN, Elmer H. (1994). “The earliest attested Germanic Languages, Revisited”. In: North-Western European
Language Evolution 23 (Januari). Odense: University Press, S.41-68. AULETTA, Richard P. (1975). 201 Swedish Verbs fully conjugated in all the Tenses. New York: Barron’s Educational
Series. BAMMESBERGER, Alfred (1986). Der Aufbau des germanischen Verbalsystems. Heidelberg: Carl Winter
Universitätsverlag. BANDLE, Oskar (1973). Die Gliederung des Nordgermanischen. Basel: Helbing & Lichtenhahn. BANDLE, Oskar (2002b). “Diachrony and synchrony in Nordic language history”. In: BANDLE, Oskar et al. (Hg.).
The Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 1. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S.25-30.
BANDLE, Oskar et al. (2002a) The Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 1. Berlin/New York: Walter de Gruyter.
BANDLE, Oskar et al. (2005). The Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 2. Berlin/New York: Walter de Gruyter.
BARNES, Michael P. (1989). “The Death of Norn.” In: BECK, Heinrich (Hg.): Germanische Rest- und Trümmersprachen. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S.21-43.
BARNES, Michael P. (1998). The Norn language of Orkney and Shetland. Lerwick: Shetland Times. BARNES, Michael P. (2002). “History and development of Old Nordic outside the Scandinavia of today”. In:
BANDLE, Oskar et al. (Hg.). The Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 1. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S.1053-1057.
BARNES, Michael P. (2008). A New Introduction to Old Norse. Part I: Grammar. [3. Ausgabe]. London: Viking Society for Northern Research.
BARNES, Michael P. (2010). “The Study of Norn”. In MILLAR, McColl Robert (Hg.): Northern Lights, Northern Words. Selected Papers from the FRLSU Conference, Kirkwall 2009. Aberdeen: Forum for Research on the Languages of Scotland and Ireland, S.26-47.
BEITO, Olav T. (1970). Nynorsk grammatikk. Lyd- og ordlære. Oslo: Det Norske Samlaget. BERGMAN, Gösta (1968). Kortfattad svensk språkhistoria. En översikt över det svenska språkets utveckling från de äldsta
nordiska runinskrifterna fram till vår egen tid. Stockholm: Bokförlaget Prisma. BERNHARDT, Therese (2009). Kurzgrammatik Schwedisch. Zum Nachschlagen und Üben. Ismaning: Hueber Verlag. BERULFSEN, Bjarne (1966). Norwegian Grammar. Oslo: H. Aschehoug. BERULFSEN, Bjarne (1967). Norsk grammatik. Ordklassene. Oslo: H. Aschehoug. BILDERDIJK, Willem (1826). Nederlandsche spraakleer. ‘s Gravenhage: J. Immerzeel.
106
BIRKMANN, Thomas (1987). Präteritopräsentia. Morphologische Entwicklungen einer Sonderklasse in den altgermanischen Sprachen. Tübingen: Max Niemeyer Verlag
BJØRNSKAU, Kjell (2000). Langenscheidts Praktische Grammatik Norwegisch. [4. Auflage]. Berlin: Langenscheidt. BLEKEN, Brynjulv (1972). Norsk skriftsprog idag og imorgen. Om oppdeling av det i typer. Oslo:
Universitetsforlaget. BOMHARD, Allan R. (2013). Reconstructing Proto-Nostratic. Comparative Phonology, Morphology, and Vocabulary.
Volume 1. [2. Ausgabe]. Leiden: Brill. BRATE, Erik (1898). Svensk språklära för de allmänna läroverken. Stockholm: P. A. Norstedt & Söners Förlag. BRAUNE, Wilhelm (2004a). Althochdeutsche Grammatik I. Laut- und Formenlehre. [15. Auflage bearbeitet von Ingo
Reifenstein]. Tübingen: Max Niemeyer Verlag. BRAUNE, Wilhelm (2004b). Gotische Grammatik. Mit Lesestücken und Wörterverzeichnis. [20. Auflage bearbeitet von
Frank Heidermanns]. Tübingen: Max Niemeyer Verlag. BRAUNMÜLLER, Kurt (1999). Die skandinavischen Sprachen im Überblick. [2. Auflage] Tübingen: A. Francke Verlag. BRAUNMÜLLER, Kurt (2002). “The Ancient-Nordic linguistic system from a typological point of view: Phonology,
graphemics, morphology, syntax and word order”. In: BANDLE, Oskar et al. (Hg.). The Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 1. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S.649-656.
BREDSDORFF, Elias (1958). Danish. An Elementary Grammar and Reader. Cambridge: University Press. BREMMER, Rolf Hendrik (2009). An Introduction to Old Frisian: History, Grammar, Reader, Glossary. Amsterdam:
Benjamins. BRØNDUM-NIELSEN, Johannes (1971). Gammeldansk Grammatik i Sproghistorisk Fremstilling. VI: Verber I: De stærke
Verber. København: Akademisk Forlag. BUFFINGTON, Albert F. und Preston A. BARBA (1954). A Pennsylvania German Grammar. Allentown: Schlechter’s. CHRISTENSEN, Robert Zola (2007). Dansk for svensktalende. [2. Auflage]. Lund: Studentlitteratur AB. COETSEM, Frans van (1956). Das System der starken Verba und die Periodisierung im älteren Germanischen. In:
Mededelingen der KNAW, afd. Letterkunde, Nieuwe Reeks 19/1. Amsterdam: Noord-Hollandsche Uitgevers Maatschappij.
COETSEM, Frans van (1970). „Zur Entwicklung der germanischen Grundsprache“. In: Ludwig Erich Schmitt (Hg.). Kurzer Grundriß der germanischen Philologie bis 1500. Band 1 Sprachgeschichte. Berlin: Walter de Gruyter, S. 1-93.
COETSEM, Frans van (1990). Ablaut and Reduplication in the Germanic Verb. Heidelberg: Carl Winter. DAMMEL, Antje (2009). “How - and Why - Do Inflectional Classes Arise? A Case Study on Swedish and Norwegian
Conjugation”. In: Montermini, Fabio (Hg.): Selected Proceedings of the 6th Décembrettes. Somerville: Cascadilla Proceedings Project.
DAVIDSEN, Kári und Jonhard MIKKELSEN (1993). Ein ferð inn í føroyskt. Eitt sindur um mállæru fyri leik og lærd. Tórshavn: Føroya Skúlabókagrunnur.
DE BACKER, Lennert (2012). Die Entwicklung der germanischen starken Verben im Friesischen. Die Entstehung einer neu(nt)en Ablautreihe? Unpublizierte Bachelorarbeit, Universität Gent. [Online auf http://www.academia.edu/4147285/Die_Entwicklung_der_germanischen_starken_Verben_im_Friesischen zu Verfügung gestellt, Stand am 01.08.2013]
DESCHMEEMAEKER R. et al. (2005). Vademecum. Spelling, woordleer, zinsleer, constituenten. [3. Druck]. Antwerpen: Uitgeverij De Boeck
DICHMAN (1800). Forsog til en dansk Sproglære. Kiøbenhavn: Kongelig og Universitetsbogtrykker. DIETERICH, Udo Waldemar (1848). Ausfürhliche Schwedische Grammatik, nebst einer gedrängten Litteraturgeschichte
und einer aus den vorzüglichsten neueren Schriftstellern Schwedens gesammelten Chrestomatie mit zugehörigem Wörterbuche. [2. Auflage]. Stockholm: C. E. Fritze.
DUDEN (1995). Die Grammatik. Hrsg. v. […] DROSDOWSKI, Günther et al. [5. Auflage]. Mannheim: Dudenverlag. DUDEN (2009). Die Grammatik. hrsg. v. […] Eisenberg, Peter et al. [8. Auflage]. Mannheim et al.: Dudenverlag. DUPPLER, Ríta und Astrid van NAHL (1998). Lehrbuch des Isländischen. [5. Auflage]. Berlin: Langenscheidt. EDMONDSTON, Thos (1866). An Etymological Glossary of the Shetland and Orkney Dialect. London/Berlin: Asher & Co. EINARSSON, Stefán (1961). Icelandic. Grammar, Texts, Glossary. [4. Druck]. Baltimore: The John Hopkins Press. EISMA, Dick und Jan Popkema (2000). Tiidwuurden. [6. Auflage]. Ljouwert: Afûk. ELSWORTH, Bente (1994). Teach Yourself Danish. A Complete Course for Beginners. London: Hodder and Stoughton. ENGER, Hans Olav (1998). The classification of strong verbs in Norwegian with special reference to the Oslo dialect. A
study in inflectional morphology. Oslo: Scandinavian University Press. ESKELAND, Lars (1908). Norsk formlæra. [6. Ausgabe]. Bergen: Litlere. FAARLUND, Jan et al. (1997). Norsk referansegrammatikk. Oslo: Universitetsforlaget. FIX-BONNER, Hans (2011). Grammatik kurz & bündig. Dänisch. Einfach, verständlich, übersichtlich. Stuttgart: Ernst
Klett Sprachen. FJELDSTAD, Anton (1972). Lærebok i norsk for svensker. [3. Druck]. Lund: Studentlitteratur.
107
FOKKEMA, Klaas (1967). Beknopte Friese Spraakkunst: Met leesoefeningen. [2. Auflage]. Groningen: J.B. Wolters. FOLSOM, Marvin H. (1973). “On the Demise of “Strong” and “Weak” Verbs”. In: Die Unterrichtspraxis/Teaching
German, Vol. 6, No. 2. Cherry Hill: American Association of Teachers of German, S.88-89. FOSSUM, Kristin und Ellen UGLAND (1995). Å lykkes me norsk språkhistorie, norrønt og målføre. Oslo: NKS-Forlaget. FRIDTUN, Kristin (2011). Nynorsk for studentar. Trondheim: Institutt for nordistikk og litteraturvitenskap [online]
http://www.ntnu.no/trykk/publikasjoner/nynorsk/files/assets/downloads/publication.pdf [Stand am 17.07.2013]
FULLERTON, Gerald Lee (1977). Historical Germanic Verb Morphology. Berlin: Walter de Gruyter. GORDON, E.V. (1956). An Introduction to Old Norse. [2. Ausgabe]. Oxford: Clarendon Press. GREFTEGREFF, Liv Astrid (1987). Enkel norsk grammatikk. Oslo: NKS-Forlaget. GRIMM, Jacob (1822). Deutsche Grammatik. Erster Theil. [2. Ausgabe]. Göttingen: Die Dieterichschen
Buchhandlung. GROENKE, Ulrich (1972). “How ‘archaic’ is modern Icelandic?”. In: FIRCHOW, Evelyn Scherabon et al. (Hg.): Studies
for Einar Haugen. Presented by friends and colleagues. The Hague: Mouton GROENKE, Ulrich (1998). Die Sprachenlandschaft Skandinaviens. Berlin: Weidler Buchverlag. GRØNVIK, Ottar (1983). Die dialektgeographische Stellung des Krimgotischen und die krimgotische cantilena. Oslo:
Universitetsforlaget. GRØNVIK, Ottar (1995). “Zur Deutung der krimgotischen cantilena.”. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen
Sprache und Literatur, 117. Band, 1. Heft. Tübingen: Max Niemyer Verlag. GUSTAVSON, Herbert (1940). Gutamålet. En historisk-deskriptiv översikt I. Stockholm: P. A. Norstedt & Söner. GUSTAVSON, Herbert (1948). Gutamålet. En historisk-deskriptiv översikt II. Stockholm: P. A. Norstedt & Söner. GUSTAVSON, Herbert (1977). Gutamålet. Inledning till studium. [3. Auflage]. Visby: Barry Press Förlag. GÖNCZÖL-DAVIES, Ramona (2008). Romanian. An Essential Grammar. London: Routledge. HAAN, Germen J. de (2001). “Why Old Frisian is really Middle Frisian”. In: Folia Linguistica Historica XXII/1-2. The
Hague: Mouton, S. 119-206. HAERINGEN, Coenraad Bernardus van (1940). “De taaie levenskracht van het sterke werkwoord.”. In: De Nieuwe
Taalgids, 34 (1940). Groningen: J. B. Wolters: S. 241-255. HAERINGEN, Coenraad Bernardus van (1949). “De hoofdvormen van het Nederlandse werkwoord”. In: De Nieuwe
Taalgids, 43 (1949). Groningen: J. B. Wolters: S. 20-28. HAESERYN, W. et al. (1997). Algemene Nederlandse Spraakkunst. [2., ganz überarbeitete Auflage] Deurne: Plantyn. HAESERYN, Walter et al. (1997). Algemene Nederlandse Spraakkunst. Band 1. [2. Auflage]. Deurne: Wolters Plantyn. HAIMAN, John und Paola BENINCÀ (1992). The Rhaeto-Romance Languages. London: Routledge. HAMRE, Håkon (1944). Færøymålet i tiden 1584-1750. Oslo: I kommisjon hos Jacob Dybwad. HARDING, Erik (1932). Urnordisk grammatik. Häfte 1-2. Lund: C. W. K. Gleerups Förlag. HARPER, Douglas (2013). Online Etymology Dictionary. [online: http://etymonline.com/ Stand am 01.08.2013] HAUGEN, Einar (1933). “The Linguistic Development of Ivar Aasen’s new Norse.” In: PMLA, 48, Nr. 2 (Juni).
Baltimore: Modern Language Association, S.558-597. HAUGEN, Einar (1965). Norsk engelsk ordbok. Oslo: Universitetsforlaget. HAUGEN, Einar und Thomas L. MARKEY (1972). The Scandinavian Languages. Fifty Years of Linguistic Research (1918-
1968). The Hague: Mouton. HAUGEN, Odd Einar (2012). Norröne Grammatik im Überblick. Altisländisch und Altnorwegisch. Bergen [online:
http://folk.uib.no/hnooh/Grammatik/ Stand am 09.08.2013]. HEES, Annelies van et al. (2007). Prisma groot woordenboek Deens-Nederlands. [2. Druck]. Den Haag: Nederlandse
Taalunie. HEGGSTAD, Leiv (1931). Norsk grammatikk. Oslo: Olaf Norlis Forlag. HELLQUIST, Elof (1922). Svensk etymologisk ordbok. Lund: C. W. K. Gleerups Förlag. (Auch online vorhanden:
http://runeberg.org/svetym/ [Stand am 04.08.2013]) HELLQUIST, Elof (1922). Svensk etymologisk ordbok. Lund: C. W. K. Gleerups förlag. HELLSTRÖM, Gunnar (2009). Första övningsboken i svensk grammatik för sfi och sv2. Med regler och kommentarer. [10.
Druck]. Stockholm: Bonnier Utbildning. HESSELMAN, Bengt (1948). Huvudlinjer i nordisk språkhistoria. Första häftet. Uppsala: Almqvist & Wiksells
Boktryckeri AB (= Nordisk Kultur III-IV). HESSELMAN, Bengt (1952). Huvudlinjer i nordisk språkhistoria. Andra häftet. Uppsala: Almqvist & Wiksells
Boktryckeri AB (= Nordisk Kultur III-IV). HESSELMAN, Bengt (1953). Huvudlinjer i nordisk språkhistoria. Tredje häftet. Bibliografie ord- och namnregister
utarbetat av Manne Erikson. Uppsala: Almqvist & Wiksells Boktryckeri AB (= Nordisk Kultur III-IV). HOEKEMA, Teake (1996). Beknopte Friese Vormleer. Ljouwert: Afûk. HOFFMANN, Roland (2002). Dänisch - Wort für Wort. [5. Auflage]. Bielefeld: Reise Know-How Verlag Peter Rump. HOLM, Britta und Elizabeth NYLUND (1970). Deskriptiv svensk grammatik. Malmö: Almqvist & Wiksell Förlag AB. HOLMES, Philip und Ian HINCHLIFFE (2008). Swedish. An Essential Grammar. [2. Ausgabe] London: Routlegde.
108
HOLTON, David et al. (2004). Greek. An Essential Grammar of the Modern Language. London: Routledge. HÆGSTAD, Marius (1910). Norsk maallæra eller grammatik i landsmaal. Bergen: Fr. Nygaards Forlag. HØGBERG, Eva (2006). Håndbok i grammatikk og språkbruk. Norsk for innvandrere. [3. Auflage]. Oslo: Forlaget Fag og
Kultur AS. Icelandic Online Dictionary and Readings (2013) [online:
http://digicoll.library.wisc.edu/IcelOnline/Search.TEId.html Stand am 01.08.2013] JACOBS, Jozef (1899). Vormleer van het Oudfriesch werkwoord. Gent, Siffer. JANUS, Louis (1999). Norwegian Verbs & Essentials of Grammar: A Practical Guide to the Mastery of Norwegian.
Lincolnwood: Passport Books. JÓHANNESSON, Alexander (1923). Grammatik der urnordischen Runeninschriften. Heidelberg: Carl Winter’s
Universitätsbuchhandlung. JÓHANNESSON, Alexander (1923). Grammatik der urnordischen Runeninschriften. Heidelberg: Carl Winter’s
Universitätsbuchhandlung. JÓHANNESSON, Alexander (1956). Isländisches etymologisches Wörterbuch. Bern: Francke Verlag. JÓHNSSON, Jón Hilmar (1984). Islandsk grammatikk for utlendinger. Reykjavík: Málvísindastofnun Háskóla Íslands. JOSEFSSON, Gunlög (2009). Svensk universitetsgrammatik för nybörjare. Lund: Studentlitteratur AB. KALMSTRÖM, Kate (2002). Svensk grammatik och ordbildning. Regler och övningar. Borgholm: Tallstugans Förlag. KARKER, Allan (1997a). “Sprog og samfund i Norden”. In: KARKER, Allan et al. (Hg.): Nordens språk. Oslo: Novus
forlag, S. 9-19. KARKER, Allan (1997b). “Det danske sprog”. In: KARKER, Allan et al. (Hg.): Nordens språk. Oslo: Novus forlag, S. 31-
46. KNUDSEN, Knud (1880). Lærebog i dansk-norsk sproglære. [3. Auflage] Kristiania: Alb Cammermeyer. KORTLANDT, Frederik (1991). “The Germanci seventh class of strong verbs”. In: North-Western European Language
Evolution 18 (September). Odense: University Press, S. 97-100. KORTLANDT, Frederik (1992). “The Germanic fifth class of strong verbs”. In: North-Western European Language
Evolution 19 (März). Odense: University Press, S. 101-107. KORTLANDT, Frederik (1994). “The Germanic sixth class of strong verbs”. In: North-Western European Language
Evolution 23 (August). Odense: University Press, S. 69-73. KORTLANDT, Frederik (2000). “On Russenorsk”. In: Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik 54. Amsterdam:
Rodopi, S. 123-127. KRAUSE, Wolfgang (1971). Die Sprache der urnordischen Runeninschriften. Heidelberg: Carl Winter
Universitätsverlag. KRENN, Ernst (1940). Föroyische Sprachlehre. Heidelberg: Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung. KRESS, Bruno (1982). Isländische Grammatik. Leipzig: Enzyklopädie. KUFNER, Herbert L. (1972). “The Grouping and Separation of the Germanic Languages”. In: COETSEM, Frans van
und Herbert L. KUFNER (Hg.). Towards a Grammar of Proto-Germanic. Tübingen: Max Niemeyer Verlag, S. 71-97
KULBRANDSTAD, Lars Anders und Einar LUNDEBY (1987). Gramatikk på ny. Praktisk bokmålsgrammatikk for den videregående skolen. Oslo: Norsk Undervisningsforlag.
KVIFTE, Bjørn und Verena GUDE-HUSKEN (2005). Praktische Grammatik der norwegischen Sprache. [3. Auflage]. Wilhelmsfeld: Gottfried Egert.
KÖLBL, Richard H. (2010). Isländisch - Wort für Wort. [8. Auflage]. Bielefeld: Reise Know-How Verlag Peter Rump. KÖNIG, Werner (2011). dtv-Atlas Deutsche Sprache. München: Deutscher Taschenbuch Verlag. LASCH, Agathe (1914). Mittelniederdeutsche Grammatik. Halle: Max Niemeyer Verlag. LEHMANN, Winfred P. (1961). “A Definition of Proto-Germanic: A Study in the Chronological Delimitation of
Languages”. In: Language, 37, Nr. 1 (Januari-März). Washington DC: Linguistic Society of America, S.67-74.
LEVIN, Samuel R. (1964). “A Reclassification of the Old English Strong Verbs”. In: Language 40, 2 (April-Juni), S. 156-161.
LILLEHEI, Ingebrigt (1913). ”On the Forms of the ”Landsmaal” in Norway”. In: Scandinavian Studies, 1, Nr. 4 (November). Menasha: Society for the Advancement of Scandinavian Study, S. 165-178.
LINDOW, Wolfgang et al. (1998). Niederdeutsche Grammatik. Leer: Verlag Schuster. LOCKWOOD, William Burley (2002). An Introduction to Modern Faroese. [4. Ausgabe]. Tórshavn: Føroya
Skúlabókagrunnur. LODDER, Hans G. (2007). Basisgrammatica Duits. [2. Auflage]. Bussum: Coutinho. LUNDEBY, Einar und Ingvald TORVIK (1964). Språket vårt gjennom tidene. Kort norsk språkhistorie. [3. Auflage]. Oslo:
Gyldendal Norsk Forlag. LUNDSKÆR-NIELSEN, Tom und Philip HOLMES (2010). Danish. An Essential Grammar. [2. Auflage]. London: Routledge. LÜBBEN, August (1882). Mittelniederdeutsche Grammatik nebst Chrestomathie und Glossar. Leipzig: T. O. Weigel. LÜBBEN, August (1888). Mittelniederdeutsches Wörterbuch. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
109
MAILHAMMER, Robert (2007a). The Germanic Strong Verbs: Foundations and Development of a New System. Berlin: Mouton de Gruyter.
MAILHAMMER, Robert (2007b). “Islands of Resilience: The history of the German strong verbs from a systemic point of view”. In: University Library Digital Repository (The University of Melbourne) <http://dtl.unimelb.edu.au/view/action/singleViewer.do?dvs=1337296971449~31&locale=nl_BE&VIEWER_URL=/view/action/singleViewer.do?&DELIVERY_RULE_ID=7&search_terms=SYS%20=%20000030764&adjacency=N&application=DIGITOOL-3&frameId=1&usePid1=true&usePid2=true> (25.05.2012). Auch erschienen in: Morphology, 17/1, (2007), S. 77-108.
MAKAEV, È. A. (1996). The Language of the oldest Runic Inscriptions. A Linguistic and Historical-Philological Analysis. Stockholm: Kungl. Vitterhets Historie och Antikvitets Akademien.
MALLING, Alis (1979). Deense spraakkunst voor iedereen. Utrecht: Uitgeverij Het Spectrum. MAROLD, Edith und Christiane ZIMMERMANN (1995). Nordwestgermanisch. Berlin: Walter de Gruyter. MEIJER, Adrie (2005). Basisgrammatica Zweeds. [2. Druck]. Bussum: Uitgeverij Coutinho. MILLAR, Robert McColl (Hg.) (2010): Northern Lights, Northern Words. Selected Papers from the FRLSU Conference,
Kirkwall 2009. Aberdeen: Forum for Research on the Languages of Scotland and Ireland. MORWOOD, James (2001). The Oxford Grammar of Classical Greek. Oxford: University Press. MOUTON, Tamara (1989). Het dialect van Aarsele: Een fonologisch en lexicaal onderzoek. Unpublizierte Masterarbeit,
Universität Gent. NAUGHTON, James (2005). Czech. An Essential Grammar. London: Routledge. NEEF, Emiel de (1897). Klank- & Vormleer van het Gedicht ‘Van den VII Vroeden van binnen Rome’. Gent: A. Siffer. NELSON, Gerald (2001). English. An Essential Grammar. London: Routledge. NIELSEN, Karl Martin (1975). “The Position of Proto-Germanic in the Germanic Language Group”. In: Acta
Philologica Scandinavica, Bind 30. 1. Copenhagen: Munskgaard, S. 1-16. NILSSON, Torbjörn und Patrik SVENSSON (1997). Gotiska. Grammatik, text och ordförklaringar. Lund:
Studentlitteratur. NOREEN, Adolf (1904). Altnordische Grammatik II: Altschwedisch Grammatik. Mit Einschluss des Altgutnischen. Halle:
Max Niemeyer. NOREEN, Adolf (1913a). Abriss der altisländischen Grammatik. [3. Auflage]. Halle (Saale): Max Niemeyer Verlag. NOREEN, Adolf (1913b). Geschichte der nordischen Sprachen besonders in altnordischer Zeit. [3. Auflage]. Strassburg:
Verlag von Karl J. Trübner. NOREEN, Adolf (1923). Altnordische Grammatik I. Altisländische und altnorwegische Grammatik (Laut- und
Flexionslehre). Unter Berücksichtigung des Urnordischen. Halle (Saale): Max Niemeyer Verlag. NOWAK, Jessica (2010). “Im Spannungsfeld starker und schwacher Verben. zur Entstehung einer „8.
Ablautreihe“ im Deutschen, Niederländischen und Luxemburgischen.” In: DAMMEL, Antje von et al. (Hg.): Kontrastive Germanistische Linguistik, Teilband 2. Hildesheim: Georg Olms Verlag, S. 429-472.
NÆS, Olav (1952). Norsk grammatikk. 1. Ordlære. Bokmål og nynorsk på bakgrunn av språkhistorie og dialekter. Oslo: Fabritius & Sønners Forlag.
NÆS, Olav (1956). Norsk språklære til skolebruk og sjølstudium. Oslo: Fabritius & Sønners Forlag. NÆS, Olav und Edvard Stang (1939). Norsk grammatikk til skolebruk. [4. Auflage]. Oslo: H. Aschehoug. Orðabókagrunnurin (2013). Føroysk orðabók. [online: http://www.sleipnir.fo/obg/fob/fob.php/ Stand am
01.08.2013] Ordnet (2013). Dansk sprog i ordbøger og korpus. [online: http://ordnet.dk/ Stand am 01.08.2013] OTNES, Hildegunn und Bente AAMOTSBAKKEN (2000). Tekst i tid og rom. Norsk språkhistorie. Oslo: Det Norske
Samlaget. OTTOSSON (2002). “Old Nordic: A definition and delimitation of the period”. In: BANDLE, Oskar et al. (Hg.). The
Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 1. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S.787-793.
PENZL, Herbert (1989). “Die Gallehusinschrift”. In: Beck, Heinrich (Hg.): Germanische Rest- und Trümmersprachen. Berlin: Walter de Gruyter. S. 87-96.
PENZL, Herbert (1995). “Runengermanisch. Zur Geschichte einer ‘Trümmersprache’.”. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, 117. Band, 3. Heft. Tübingen: Max Niemeyer Verlag.
PETERSEN, Hjalmar P. und Jonathan ADAMS (2009). Faroese: A Language Course for Beginners. Tórshavn: Stiðin. PHILIPPA, Marlies et al. (2004). Etymologisch woordenboek van het Nederlands. Band 1. [2. Auflage] Amsterdam:
Amsterdam University Press. PIEBENGA, G. A. (1986). Leerboek Noors. Leiden: E. J. Brill. PILLE, G. (1997). Vervoeging van de Nederlandse werkwoorden. Oostakker: Diligentia. PLANCK, Christian (1999). Dansk grammatik med øvelser. [5. Auflage]. Kokkedal: Jørgen Paludans Forlag. POPKEMA, Jan (2006). Basisgrammatica Fries. Utrecht: Het Spectrum. POPKEMA, Jan (2006). Basisgrammatica Fries. Utrecht: Het Spectrum.
110
RALPH, Bo (2002) “Phonological and graphematic developments from Ancient Nordic to Old Nordic”. In: BANDLE, Oskar et al. (Hg.). The Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 1. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S.703-719.
RANKE, Friedrich (1967). Altnordisches Elementarbuch. Einführung, Grammatik, Texte (zum Teil mit Übersetzung) und Wörterbuch. [3. Auflage]. Berlin: Walter de Gruyter.
RASK, Erasmus (1843). A Grammar of the Icelandic or Old Norse Tongue. London: William Pickering. RENDBOE, Laurits (1987). Det gamle shetlandske sprog. George Low’s ordliste fra 1774. Odense: University Press. REUTER, Mikael (1997). “Svenskan i Finland”. In: KARKER, Allan et al. (Hg.): Nordens språk. Oslo: Novus forlag, S.
95-109. RIJPMA, E. und F. G. Schuringa (1969). Nederlandse Spraakkunst. [24. Auflage] Groningen: Wolters-Noordhoff. RIJPMA, E. und F. G. Schuringa (1969). Nederlandse Spraakkunst. [24. Auflage] Groningen: Wolters-Noordhoff. RINGE, Don (2006). A Linguistic History of English. Volume I: From Proto-Indo-European to Proto-Germanic. Oxford:
University Press. ROYSTER, James Finch (1910). “An Example of Secondary Ablaut in the English Weak Verb”. In: Studies in
Philology, Vol. 5. Chapel Hill: University of North Caroline Press, S. 9-13 RØNHOVD, Jarle (1997). Norsk morfologi. [2. Ausgabe]. Oslo: Ad Notam Gyldendal AS. SAHLSTEDT, Abraham Magni Magnusson (1796). Schwedische Grammatik nach dem Sprachgebrauch unserer Zeiten.
Lübeck: Friedrich Bohn und Compagnie. SCHANEN, François und Jacqui ZIMMER (2012). Lëtzebuergesch. Grammaire luxembourgeoise. Luxembourg: Editions
Schortgen. SCHUHMANN, Roland (2004). “Zur Problematik der germanischen Dialektgliederung.”. In: Kozianka, Maria et al.
(Hg.): Indogermanistik, Germanistik, Linguistik. Akten der Arbeitstagung der Indogermanischen Gesellschaft, Jena 18.-20.09.2002. Hamburg: Verlag Dr. Kovač, S. 531-550.
SCHWEIKLE, Günther (2002). Germanisch-deutsche Sprachgeschichte im Überblick. [5. Auflage] Stuttgart und Weimar: J.B. Metzler.
SEEBOLD, Elmar (1970). Vergleichendes und etymologisches Wörterbuch der germanischen starken Verben. The Hague/Paris: Mouton.
SIJS, Nicoline van der (2010). Etymologiebank. [online: http://etymologiebank.nl/ Stand am 01.08.2013] SILFWERBRAND, Ragnhild Ten Cate (1997). Prisma Zweedse Grammatica. [6. Druck]. Utrecht: Het Spectrum. SIMONS, Margaretha Danbolt (1997). Teach Yourself Norwegian. A Complete Course for Beginners. London: Hodder
and Stoughton. SIPMA, Pieter (1913). Phonology & Grammar of Modern West Frisian. With Phonetic Texts and Glossary. London: Oxford
University Press. SMET, H. de et al. (2002). Ars Legendi Fundamenta. Mechelen: Wolters Plantyn. SOM, O’Niel V. (2004). Norwegisch - Wort für Wort. [9. Auflage]. Bielefeld: Reise Know-How Verlag Peter Rump. SPRÅKRÅDET (2011). Innstilling til ny rettskriving for det nynorske skriftmålet. [online
http://www.sprakradet.no/upload/Rettskrivingsnemnda/Innstilling%20nynorsk.pdf Stand am 09.08.2013]
SPRÅKRÅDET (2013). Bokmålsordboka - Nynorskordboka. [online: http://www.nob-ordbok.uio.no/perl/ordbok.cgi?ordbok=begge Stand am 01.08.2013]
STEARNS, MacDonalds Jr. (1989). “Das Krimgotische”. In: Beck, Heinrich (Hg.): Germanische Rest- und Trümmersprachen. Berlin: Walter de Gruyter, S. 175-194.
STEINMEYER, Elias von (1963). Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler. [2. Auflage] Berlin/Zürich: Weidmannsche Verlagsbuchhandlung.
STELLER, Walther (1928). Abriss der Altfriesischen Grammatik. Halle (Saale): Max Niemeyer. STRANDSKOGEN, Åse-Berit und Rolf STRANDSKOGEN (1980). Norsk grammatikk for utlendinger. Oslo: Gyldendal Norsk
Forlag. STRANDSKOGEN, Åse-Berit und Rolf STRANDSKOGEN (1986). Practical Norwegian Grammar. Oslo: Oris Forlag. STRANDSKOGEN, Åse-Berit und Rolf STRANDSKOGEN (1995). Norwegian. An Essential Grammar. London: Routledge. STURTEVANT, Albert Morey (1940). “Analogical Weak Preterite Forms in Old Icelandic”. In: Language, Vol. 16, Nr. 1
(Januar-März). Washington DC: Linguistic Society of America, S. 48-52. STURTEVANT, Albert Morey (1943). “Notes on Verner’s Law in Old Norse Strong Verbs”. In: Modern Language
Notes, Vol. 58, Nr. 1 (Januar). Baltimore: The John Hopkins Press, S. 27-28. STURTEVANT, Albert Morey (1956). “Final g in the Old Icelandic Strong Verbs”. In: Scandinavian Studies, Vol. 28,
Nr. 1 (Februar). Menasha: Society for the Advancement of Scandinavian Study, S. 15-19. SUNDÉN, A. (1869). Svensk språklära för elementar-läroverken. Stockholm: J. Beckmans Förlag. Svenska Akademiens ordlista över svenska språket (SAOL):
http://www.svenskaakademien.se/svenska_spraket/svenska_akademiens_ordlista/saol_pa_natet/ordlista
SWEET, Henry (1886). An Icelandic Primer with Grammar, Notes and Glossary. Oxford: Clarendon Press.
111
TACK, A. (1897). Proeve van Oudnederfrankische Grammatica. Gent: A. Siffer. TAULE, Ragnvald (2006a). Escolas Ordbok: Bokmål. Oslo: Escola Forlag AS. TAULE, Ragnvald (2006b). Escolas ordbok. Nynorsk. Oslo: Escola Forlag AS. TELEMAN, Ulf et al. (1999). Svenska Akademiens grammatik . 2: Ord. [4. Druck]. Stockholm: Svenska Akademien. THOMSON, Colin D. (1987). Íslensk Beygingafræði. Isländische Formenlehre. Icelandic Inflections. Hamburg: Helmut
Buske Verlag. THRÁINSSON, Höskuldur et al. (2012). Faroese. An Overview and Reference Grammar. Tórshavn: Føroya
Fróðskaparfelag. TIERSMA, Pieter Meijes (1999). Frisian Reference Grammar. [2. Auflage]. Ljouwert: Fryske Akademy. TIMBERLAKE, Alan (2004). A Reference Grammar of Russian. Cambridge: University Press. TODE, Johann Clemens (1797). Neue Dänische Grammatik für Deutsche. Kopenhagen: Friedrich Brummer. TORP, Alf (1919). Nynorsk etymologisk ordbok. Kristiania: H. Aschehoug. Torp, Arne (2002). ”The Nordic languages in a Germanic perspective”. In: BANDLE, Oskar et al. (Hg.). The Nordic
Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 1. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S.13-24.
TORP, Arne und Lars S. VIKØR (2000). Hovuddrag i norsk språkhistorie. [3. Auflage]. Oslo: Gyldendal Norsk Forlag AS.
TORVIK, Ingvald (1966). Nynorsk grammatikk. Formlære I jamføring med norrønt mål og dialektar. Med eit tillegg av tekster til omsetjing. Oslo: Universitetsforlaget.
UNTERMANN, Jürgen (1981). “Indogermanische Restsprachen als Gegenstand der Indogermanistik”. In: Le lingue indoeuropee di frammentaria attestazione. Pisa: Giardini, S.11-28.
UNTERMANN, Jürgen (1989). “Zu den Begriffen ‘Restsprache’ und ‘Trümmersprache’”. In: Beck, Heinrich (Hg.): Germanische Rest- und Trümmersprachen. Berlin: Walter de Gruyter. S.15-19.
Van Dale Woordenboek Zweeds - Nederlands (2008). Utrecht/Antwerpen: Van Dale Lexicografie. VENTURI, Riccardo (2003). Corso di islandese moderno. [online] http://www.scribd.com/doc/96497212/Corso-Di-
Islandese-Moderno [Stand am 25.07.2013] VENÅS, Kjell (1967). Sterke verb i norsk målføre. Oslo: Universitetsforlaget. VENÅS, Kjell (2002). “Previous attempts at establishing periods in Nordic language history”. In: BANDLE, Oskar et
al. (Hg.). The Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 1. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S.31-38.
VERDOOLAEGE, Annelies und Jacques van KEYMEULEN (2010). Grammatica van het Afrikaans. Gent: Academia Press. VERSLOOT, Arjen P. (2004). “Why Old Frisian is still quite old”. In: Folia Linguistica Historica XXV/1-2. The Hague:
Mouton, S. 257-302. VIBERG, Åke et al. (1988). Svensk grammatik på svenska. [4. Druck]. Arlöv: Berlings. VIKØR, Lars S. (1995). The Nordic Languages. Their Status and Interrelations. Oslo: Novus Press. VIKØR, Lars S. (2002). “The Nordic language and the languages in the north of Europe”. In: BANDLE, Oskar et al.
(Hg.). The Nordic Languages. An International Handbook of the History of the North Germanic Languages. Volume 1. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S.1-12.
VOYLES, Joseph B. (1992). Early Germanic Grammar. Pre-, Proto-, and Post-Germanic Languages. London: Academic Press Limited.
VRIELAND, Sean D. (2011). Old Gutnish Historical Phonology and the Old Norse Context. Universiteit Leiden. Unpublizierte M.A. Thesis. <auf http://www.academia.edu/1670089/Old_Gutnish_Historical_Phonology_and_the_Old_Norse_Context zu Verfügung gestellt> [Stand am 16.07.2013]
VRIES, Jan de (1962). Altnordisches etymologisches Wörterbuch. Leiden: E. J. Brill. WELLS, Benjamin W. (1883). “The Development of the Ablaut in Germanic”. In: Transactions of the American
Philological Association 14. Baltimore: Johns Hopkins University Press, S.57-79. WERNER, Otmar (1993).“Schwache Verben ohne Dental-Suffix im Friesischen, Färöischen und im Nynorsk.”. In:
SCHMIDT-RADEFELDT, Jürgen und Andreas HARDER (Hg.): Sprachwandel und Sprachgeschichte. Festschrift für Helmut Lüdtke zum 65. Geburtstag. Tübingen: Gunter Narr Verlag, S. 221-237.
WESSÉN, Elias (1968). Die nordischen Sprachen. Berlin: Walter de Gruyter. WESTERN, Aug. (1921). Norsk riksmåls-grammatikk for studerende og lærere. Kristiania: H. Aschehoug. WOLFF, Gerhart (2004). Deutsche Sprachgeschichte: ein Studienbuch. [5. überbearbeitete und aktualisierte Auflage].
Tübingen: Francke. WOOD, Francis A. (1907a). “Studies in Germanic Strong Verbs. I”. In Modern Philology 4, Nr. 3 (Januari). Chicago:
University Press, S.489-500. WOOD, Francis A. (1907b). “Studies in Germanic Strong Verbs. II”. In Modern Philology 5, Nr. 2 (Oktober).
Chicago: University Press, S.265-290. WOOD, Francis A. (1909). “Studies in Germanic Strong Verbs. III”. In Modern Philology 6, Nr. 4 (April). Chicago:
University Press, S.441-452.
112
WREIGHT, Joseph (1906) . An Old High German Primer with Grammar, Notes, and Glossary. [2. Ausgabe]. Oxford: Clarendon Press.
WREIGHT, Joseph (1910). Grammar of the Gothic Language and the Gospel of St. Mark. Selections from the other Gospels and the Second Epistle to Timothy with Notes and Glossary. Oxford: Clarendon Press.
WREIGHT, Joseph (1917). A Middle High German Primer with Grammar, Notes, and Glossary. [3. Ausgabe]. Oxford: Clarendon Press.
YOUNG, G. V. C. und C. R. CLEWER (1985). Føroysk-ensk orðabók = Faroese-English dictionary : with Faroese folk-lore and proverbs and a section by Professor W. B. Lockwood on Faroese pronunciation. Tórshavn: Føroya Fróðskaparfelag.
113
AnhangAnhangAnhangAnhang
1.1.1.1. Kasussprachen Kasussprachen Kasussprachen Kasussprachen in der pin der pin der pin der protoindoeuropäischenrotoindoeuropäischenrotoindoeuropäischenrotoindoeuropäischen FamilieFamilieFamilieFamilie
Kasus pie. lat. rum. ru. cz. kgr. ngr. pgm.pgm.pgm.pgm. nhd. lëtz. nisl. fo. nnl. ne. nschw. ndk. bm. nn.
Nominativ � � � � � � � ���� � Restlich � � � � � � � �
Akkusativ � � � � � � � ���� � � � � � � � � � �
Vokativ � Restlich � � � � � ���� � � � � � � � � � �
Dativ � � � � � � � ���� � � � � � � � � � �
Genitiv � � � � � � � ���� � � � Restlich � � � � � Restlich
Instrumental � � � � � � � RestlichRestlichRestlichRestlich � � � � � � � � � �
Ablativ � � � � � � � ���� � � � � � � � � � �
Lokativ � Restlich � � � � � ���� � � � � � � � � � �
Allativ �? � � � � � � ���� � � � � � � � � � �
114
2. 2. 2. 2. Einheitsplural in deEinheitsplural in deEinheitsplural in deEinheitsplural in dennnn germanischen Sprachengermanischen Sprachengermanischen Sprachengermanischen Sprachen
nisl. (4) nhd. (4 [5]) nfri. (4) lëtz. (3) nnl. (3) nnd. (3) fär. (3) ne. (2) nschw. (1) ndk. (1) bm. (1) nn. (1)
Sing
ular
1 hjálpaaaa helfeeee help hëllefenenenen help help hjálpiiii help hjälperererer hjælperererer hjelperererer hjelperererer
2 hjálparararar hiiiilfstststst helpstststst hëllefssss helptttt helpstststst hjálpiriririr help hjälperererer hjælperererer hjelperererer hjelperererer
3 hjálparararar hiiiilftttt helptttt hëlleftttt helptttt helptttt hjálpiriririr helpssss hjälperererer hjælperererer hjelperererer hjelperererer
Plur
al 1 hjálpumumumum helfenenenen helpeeee hëllefenenenen helpenenenen helptttt hjálpaaaa help hjälperererer hjælperererer hjelperererer hjelperererer
2 hjálpiðiðiðið helftttt helpeeee hëlleftttt helpenenenen helptttt hjálpaaaa help hjälperererer hjælperererer hjelperererer hjelperererer
3 hjálpaaaa helfenenenen helpeeee hëllefenenenen helpenenenen helptttt hjálpaaaa help hjälperererer hjælperererer hjelperererer hjelperererer
115
3333. Isländische Verbenliste. Isländische Verbenliste. Isländische Verbenliste. Isländische Verbenliste
EINARSSON, Stefán (1961). Icelandic. Grammar, Texts, Glossary. [E][E][E][E] KRESS, Bruno (1982). Isländische Grammatik. [K][K][K][K] THOMSON, Colin D. (1987). Íslensk Beygingafræði. Isländische Formenlehre. Icelandic Inflections. [T][T][T][T]
1. Klasse1. Klasse1. Klasse1. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. bíða bíður beið biðum beðið 2. bíta bítur beit bitum bitið 3. drífa drífur dreif drifum drifið 4. dríta (Nbf. drita, swv K) drítur dreit dritum dritið 5. gína gín gein ginum ginið 6. grípa grípur greip gripum gripið 7. hníga hnígur hneig (/ hné) hnigum hnigið 8. hrífa hrífur hreif hrifum hrifið 9. hrína hrín hrein hrinum hrinið 10. hvína hvín hvein hvinum hvinið 11. klífa klífur kleif klifum klifið 12. klípa klípur kleip klipum klipið 13. kvíða kvíðiriririr kveið kviðum kviðið 14. líða líður leið liðum liðið 15. líta lítur leit litum litið 16. míga mígur meig (/ mé) migum migið 17. ríða ríður reið riðum riðið 18. rífa rífur reif rifum rifið 19. rísa rís reis risum risið 20. síga sígur seig (/ sé) sigum sigið 21. skína skín skein skinum skinið 22. skíta T skítur skeit skitum skitið 23. skríða skríður skreið skriðum skriðið 24. slíta slítur sleit slitum slitið 25. sníða sníður sneið sniðum sniðið 26. stíga stígur steig (/ sté) stigum stigið 27. svíða svíður sveið sviðum sviðið 28. svífa svífur sveif svifum svifið 29. svíkja svíkur sveik svikum svikið 30. þrífa þrífur þreif þrifum þrifið 31. víkja víkur veik (/ vék) vikum (/ vékum K) vikið 32. blífa (K vera. Fremdwort) blífur bleif blifum blifið
rísta > rista rístur > ristir reist > risti ristum > ristum ristið > ristur ríta K vera. > rita rítur > ritar reit > ritaði ritum > rituðu ritið > ritað físa S älter stv hníta > hníta hnítti (hneit K vera.) hníttum (hnitum K vera.) hníttur (hnitið K vera.)
2. Klasse2. Klasse2. Klasse2. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. bjóða býður bauð buðum boðið
116
2. brjóta brýtur braut brutum brotið 3. drjúpa drýpur draup drupum dropið 4. fjúka fýkur fauk fukum fokið 5. fljóta flýtur flaut flutum flotið 6. fljúga flýgur flaug (/ fló) flugum flogið 7. frjósa frýs fraus frusum frosið 8. gjósa gýs gaus gusum gosið 9. gjóta gýtur gaut gutum gutið 10. hljóta hlýtur hlaut hlutum hlotið 11. hnjósa hnýs hnaus hnusum hnosið 12. hnjóta hnýtur hnaut hnutum hnotið 13. hrjóða hrýður hrauð hruðum hroðið 14. hrjósa hrýs hraus hrusum hrosið 15. hrjóta hrýtur hraut hrutum hrotið 16. kjósa kýs kaus kusum kosið 17. kljúfa klýfur klauf klufum klofið 18. krjúpa krýpur kraup krupum kropið 19. ljósta lýstur laust lustum lostið 20. ljúga lýgur laug lugum logið 21. ljúka lýkur lauk lukum lokið 22. lúka lýkur lauk lukum lokið 23. lúta lýtur laut lutum lotið 24. njóta nýtur naut nutum notið 25. rjóða rýð rauð ruðum roðið 26. rjúfa rýfur rauf rufum rofið 27. rjúka rýkur rauk rukum rokið 28. sjóða sýður sauð suðum soðið 29. sjúga sýgur saug sugum sogið 30. skjóta skýtur skaut skutum skotið 31. smjúga smýgur smaug (/ smó) smugum smogið 32. strjúka strýkur strauk strukum strokið 33. súpa sýpur saup supum sopið 34. þjóta þýtur þaut þutum þotið 35. þrjóta þrýtur þraut þrutum þrotið
hnjóða stv vera. K
3. Klasse3. Klasse3. Klasse3. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. binda bindur batt bundum bundið 2. bregða bregður brá brugðum brugðið 3. brenna brennur brann brunnum brunnið 4. drekka drekkur drakk drukkum drukkið 5. finna finnur fann fundum fundið 6. renna rennur rann rannum runnið 7. spinna spinnur spann spunnum spunnið 8. springa springur sprakk sprungum sprungið 9. stinga stingur stakk stungum stungið 10. syngja syngur söng sungum sungið 11. tyggja tyggur (tuggði) (tuggðu) tuggið 12. vinda vindur vatt undum undið 13. vinna vinnur vann unnum unnið 1. bresta brestur brast brustum brostið 2. detta dettur datt duttum dottið 3. gjalda geldur galt guldum goldið 4. hrökkva hrekkur hrökk hrukkum hrokkið 5. hvella hvellur hvall (hvullum) (hvollið)
117
6. hverfa hverfur hvarf hurfum horfið 7. serða serður sarð surðum sorðið 8. skella skellur skall skullum skollið 9. skjálfa skelfur skalf skulfum skolfið 10. skreppa skreppur skrapp skruppum skroppið 11. sleppa sleppur slapp sluppum sloppið 12. smella smellur small smullum smollið 13. snerta K gewöhnlich
swv snertir snart / snerti snurtum / snertum snortið / snert
14. spretta sprettur spratt spruttum sprottið 15. stökkva stekkur stökk stukkum stokkið 16. svelgja svelgur svalg sulgum solgið 17. svella svellur svall sullum sollið 18. svelta sveltur svalt sultum soltið 19. sverfa sverfur svarf surfum sorfið 20. sökkva sekkur sökk sukkum sokkið 21. þverra K auch swv þverrur þvarr þurrum þorrið 22. vella vellur vall ullum ollið 23. velta veltur valt ultum oltið 24. verða verður varð urðum orðið 25. verpa verpur varp urpum orpið
bella K vera. bellur ball (bullum) (bollið) bjarga E gewöhnlich swv;
stv [lit.]; K stv [vera.]; swv bergur / bjargar barg / bjargaði burgum / björguðu borgið / bjargað
gella / gjalla E
gewöhnlich swv; stv [lit.] gellur / gjallar gall; gjallaði gullum; gjallaðu gollið; gjallað
gnesta K vera. gnestur gnast gnustum gnostið hrinda K selten stw (hrindur /) hrindir (hratttttttt /) hrinti (hrundum /) hrintum (hrundið /) hrint slökkva slekkur (slökk /) slökkti (slukkum /) slökktum (slokið /) slökkt sperna K vera. spernur sparn spurnum (spornið) svimma K vera. svimmur svamm svummum / svumum sumið / sommið
4. Klasse4. Klasse4. Klasse4. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. nema nemur nam námum numið 1. bera ber bar bárum borið 2. fela felur fól K; fal K fólum K; fálum K falið; fólginn
3. skera sker skar skárum skorið 4. sofa sefur svaf sváfum sofið 5. stela stelur stal stálum stolið
svima K vera. svimur svam svámum sumið (; somið; svimið)
5. Klasse5. Klasse5. Klasse5. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. biðja biður bað báðum beðið 2. drepa drepur drap drápum drepið 3. éta E ugs.; eta E lit. étur; etur át átum étið; etið 4. gefa gefur gaf gáfum gefið 5. geta getur gat gátum getið; getað 6. kveða kveður kvað kváðum kveðið 7. leka lekur lak lákum lekið 8. lesa les las lásum lesið 9. liggja liggur lá lágum legið 10. meta metur mat / matti E; T mátum / möttum E;T metið; matt E; T 11. reka rekur rak rákum rekið
118
12. sitja situr sat sátum setið 13. sjá sér sá sáum séð 14. vera er var vorum (/ vórum K
dial.) verið
15. þiggja þiggur þá; þáði þágum; þáðum þegið; þáð fregna K stv [vera.]; swv (fregnur /) fregnar (frá /) fregnaði (frágum /) fregnuðu (fregið /) fragað
6. Klasse6. Klasse6. Klasse6. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. aka ekur ók ókum ekið 2. ala elur ól ólum alið 3. deyja deyr dó dóum dáið 4. draga dregur dró[g E selten Analogie] drógum dregið 5. fara fer fór fórum farið 6. flá flær fló; fláði flógum; fláðum flegið; fláð 7. geyja E lit. geyr gó góum gáið 8. grafa grefur gróf grófum grafið 9. hefja hefur hóf hófum hafið 10. hlaða hleður hlóð hlóðum hlaðið 11. hlæja hlær hló hlógum hlegið 12. kala kelur kól kólum kalið 13. skafa skefur skóf skófum skafið 14. skaka skekur skók skókum skeeeekið 15. slá slær sló[g E selten Analogie] slógum sleeeegið 16. standa
stá K vera. stendur stár
stóð stóðum staðið
17. sverja sver sór sórum svarið 18. taka tekur tók tókum teeeekið 19. troða treður tróð (/ trauð K vera. < 2.
Klasse / trað K vera.) tróðum (/ tráðum K
veraltet) troðið
20. vaða veður óð óðum vaðið 21. valda veldur olli swv (Endung) ollum (/ ullum) valðið 22. vaxa vex (v)óx (v)uxum vaxið 23. vefa vefur óf (/ vaf K vera.) ófum (/ váfum K vera.) ofið 24. vega vegur vó(g) (/ vo) v < Analogie vógum v < Analogie veeeegið 25. þvo þvær þó; þvó K dial.; þvoði þógum; þvógum K
dial.; þvoðum þvegið
gala stv vera. K; E gelur; galar gól; galaði gólum; galuðu galið; galað kefja kefur kóf K veraltet; kafði kófum K veraltet; köfðum kefið; kafið klæja / klá K vera. klær K vera.; kláir kló K vera.; klæjaði klógum K vera.; klæjuðu klegið K vera.; klæjað mala stv vera. K; E melur; malar mól; malaði mólum; maluðu malið; malað skapa stv vera. K; E skepur; skapar skóp; skapaði skópum; skapuðu skapið; skapað; skapt K
veraltet
7. Klasse7. Klasse7. Klasse7. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. auka eykur jók (j)ukum aukið 2. ausa eys jós (j)usum ausið 3. blása blæs blés blésum blásið 4. búa býr bjó bjuggum búið 5. fá fær fékk fengum fengið 6. falla fellur féll féllum fallið 7. ganga
gá gengur gár
gekk gengum gengið
8. gráta grætur grét grétum grátið
119
9. gróa grær greri (/ gréri K ugs.) grerum (;grérum K ugs.) gróið 10. halda heldur hélt héldum haldið 11. hanga hangiriririr hékk héngum hangið 12. heita heitiriririr hét hétum heitið 13. hlaupa hleypur hljóp hlupum hlaupið 14. höggva heggur hjó hjuggum höggvið (/ hoggið) 15. láta lætur lét létum látið 16. leika leik lék lékum leikið 17. núa nýr neri (/ néri K ugs) nerum (/ nérum K ugs.) núið 18. ráða ræður réð réðum ráðið 19. róa rær reri (/ réri K ugs.) rerum (/ rérum K ugs.) róið 20. snúa snýr sneri (/ snéri K ugs.) snerum (/ snérum K
ugs.) snúið
21. spýja spúa
spý spúir
spúði spjó
spjóum K / spúðum K; E; T
spúið spúður T
blóta poet. arch. blætur blót blótum blótið blanda poet. arch. blendur blétt (/ blett) bléndum blandið falda poet. arch. feldur félt féldum falðið
8888. Klasse. Klasse. Klasse. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. koma kemur kom komum (/ kómum
K dial.) komið
4444. . . . FäröischeFäröischeFäröischeFäröische VerbenlisteVerbenlisteVerbenlisteVerbenliste
1. Klasse1. Klasse1. Klasse1. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. bíta bítur beit bitu bitið 2. blíva blívur bleiv blivu blivið 3. dríta drítur; drítir dreit; drítti dritu; dríttu dritið; drít 4. dríva drívur dreiv drivu drivið 5. glíða glíður gleið gliðu gliðið 6. grína grínur grein grinu grinið 7. grípa grípur greip gripu gripið 8. hvína hvínur (/hvín selten) hvein hvinu hvinið 9. klíva selten klívur kleiv klivu klivið 10. líða líður leið liðu liðið 11. líta lítur leit litu litið 12. míga mígur meig migu migið 13. níga nígur neig nigu nigið 14. níta nítur neit nitu nitið 15. ríða rídur reið riðu riðið 16. rína rínur rein rinu rinið 17. rísa rísur (/ rís vera.) reis risu risið 18. ríva rívur reiv rivu rivið 19. síga sígur seig sigu sigið 20. skína skínur (/ skín vera.) skein skinu [ski:nʊ] / [ʃi:nʊ] skinið [ski:nɪ] / [ʃi:nɪ] 21. skíta skítur skeit skitu [ski:tʊ-] skitið [ski:tɪ-]
120
22. skríða skríður skreið skriðu skriðið 23. slíta slítur sleit slitu slitið 24. stíga stígur steig stigu stigið 25. svíða svíður sveið sviðu sviðið 26. svíkja svíkur; svíkir sveik; svíkti sviku; svíktu svikið; svíkt 27. tríva trívur treiv trivu trivið 28. víkja víkur; vík(j)ir veik; víkti viku; víktu vikið; víkt
bíða stv vera. bíðar bíðaði bíðaðu bíðað
2. Kla2. Kla2. Kla2. Klasssssssseeee
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. bjóða býður; bjóðar beyð; bjóðaði buðu; bjóðaðu boðið; bjóðað 2. bróta brýtur breyt brutu brotið 3. drúpa drýpur (dreyp) (drupu) (dropið) 4. flóta
fljóta vera. flýtur fljýtur
fleyt fljeyt
flutu fljutu
flotið fljotið
5. flúgva fljúgva selten
fljúga poet.
flýgur fljýgur fljýgur
fleyg fljeyg fljeyg
flugu fljugu fljugu
flogið fljogið fljogið
6. fúka fýkur feyk fuku fokið 7. gjósa gýsur geys gusu gosið 8. húka hýkur heyk huku hokið 9. kjósa kýsur; kjósar keys; kjósaði kusu; kjósaðu kosið; kjósað 10. klúgva klývur kleyv kluvu klovið 11. krúpa krýpur kreyp krupu kropið 12. leypa loypur leyp lupu lopið 13. ljóta lýtur leyt lutu lotið 14. lúgva (ljúgva vera.) lýgur leyg lugu logið 15. lúka lýkur leyk luku lokið 16. njósa [swv] nýsur; njósar neys; njósaði nusu; njósaðu nosið; njósað 17. njóta nýtur neyt nutu notið 18. róta / rjóta var. rýtur reyt rutu rotið 19. rúka rýkur reyk ruku rokið 20. sjóða sýður seyð suðu soðið 21. skjóta skjýtur skeyt skutu skotið 22. smúgva smýgur smeyg smugu smogið 23. strúka strýkur streyk struku strokið 24. súgva sýgur seyg sugu sogið 25. súpa sýpur seyp supu sopið 26. tróta trýtur treyt trutu trotið
3. Kla3. Kla3. Kla3. Klasssssssseeee
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. binda bindur bant bundu bundið 2. bregða bregður brá; bregðaði brugðu; bregðaðu brugðið; bregðað 3. brenna brennur brann; brendi brunnu; brendu brunnið; brent 4. drekka drekkur drakk drukku drukkið 5. finna finnur fann funnu funnið 6. renna rennur rann runnu runnið 7. smetta smettur smatt smuttu smuttið 8. spinna spinnur spann spunnu spunnið 9. springa springur sprakk sprungu sprungið 10. svinna svinnur svann svunnu svunnið
121
11. syngja syngur sang sungu sungið 12. vinda vindur vant vundu vundið 13. vinna vinnur vann vunnu vunnið 1. stinga stingur stakk stungu stungið 2. bresta brestur brast brustu brostið 3. detta dettur datt duttu dottið 4. g(j)alda geldur galt guldu goldið 5. gjalla gellur gall gullu gollið 6. gleppa gleppur glapp gluppu gloppið 7. gretta grettur gratt; gretti gruttu; grettu grottið; grett 8. hveppa hveppur hvapp hvuppu hvoppið 9. hvøkka hvøkkur hvakk hvukku hvokkið 10. hvørva hvørvur hvarv hvurvu h(v)orvið 11. nerta nertur; nertir nart; nerti nurtu; nertu nortið; nert 12. røkka røkkur rakk; røkk rukku rokkið 13. skelva skelvur skalv skulvu skolvið 14. skreppa skreppur; skreppar skrapp; skreppaði skruppu; skreppaðu skroppið; skreppað 15. sleppa sleppur slapp sluppu sloppið 16. smella smellur small smullu smollið 17. søkka søkkur sakk; søkk sukku sokkið 18. spretta sprettur spratt spruttu sprottið 19. støkka støkkur stakk; støkk stukku stokkið 20. svimja svimur; svimir svam; svimdi svumu; svimdu svomið; svimt 21. svølla svøllur svall svullu svollið 22. svølta svøltur; svøltar svalt; svøltaði svultu; svøltaðu svoltið; svøltað 23. verpa verpur varp vurpu vorpið
skella stv vera. skellur; skellir skall; skelti skullu; skeltu skollið; skelt
4. Klasse4. Klasse4. Klasse4. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. bera ber bar bóru borið 2. sova svevur svav svóvu sovið 3. nema nemur nam nómu nomið 4. skera sker skar skóru skorið 5. stjala stjelur stjól stjólu stolið 6. verða lit. verður varð vórðu vorðið 7. veva vevur; vevar vav; vevaði vóvu; vevaðu vovið; vevað
5. Klasse5. Klasse5. Klasse5. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. biðja biður bað bóðu biðið 2. drepa drepur drap drópu dripið 3. eta etur át ótu etið 4. geva gevur gav góvu givið 5. gita gitur; gitir; gitar
gat vera.; gitti; gittaði gótu vera.; gittu; gittaðu
gitið; gitt; gitað
6. kvøða kvøður kvað kvóðu kvøðið 7. leka lekur lak lóku likið 8. lesa lesur las lósu lisið 9. liggja liggur lá lógu ligið 10. reka rekur rak róku rikið 11. síggja sær sá sóu sæð; sætt 12. sita situr sat sótu sitið
122
13. vega vegur vá vógu vigið 14. vera er var vóru verið
6. Klasse6. Klasse6. Klasse6. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. aka ekur; akar ók; akaði óku; akaðu ikið; akað 2. ala elur; alir ól; aldi ólu; aldu alið; alt 3. draga dregur dró drógu drigið 4. fara fer fór fóru farið 5. gala gelur gól gólu galið 6. grava grevur; graver gróv; gravaði gróvu; gravaðu grivið; gravað 7. mala melur mól mólu malið 8. sláa slær sló; slerdi slógu; slerdu sligið 9. standa stendur stóð stóðu staðið 10. svørja svør svór svóru svorið 11. taka tekur tók tóku tikið 12. troða treður tróð tróðu troðið 13. vaða veður; vaðar vóð; vaðaði vóðu; vaðaðu vaðið; vaðað 14. vaksa veksur; veks poet. vaks; vóks poet. vuksu vaksið
læa stv vera. lær læði (/ ló) læðu (/ lóu) læð (/ læið) laða stv vera. laðar (leður) laðaði (/ lóð) laðaðu (lóðu) laðað (laðið) tváa stv vera. (tvær); tváar (tvó ); tváaði (tvógu ); tváaðu (tvigið); tváað skapa stv. poet. skapar; skapti (; skaptur) skapaði; skapti (; skóp) skapaðu; skaptu (; skópu) skapað; skapt (; skapið)
7. Klasse7. Klasse7. Klasse7. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. eita eitur (h)æt (h)itu (h)itið 2. fáa fær fekk fingu fingið 3. falla fellur fall (; fell vera.) fingu fingið 4. ganga gongur gekk gingu gingið 5. gráta grætur græt grótu grátið 6. halda heldur helt hildu hildið 7. hanga hongur hekk hingu hingið 8. lata letur læt (< lót) lótu latið
láta letur (< lætur) læt lótu látið blása blæsur (blæs poet.) blásti (blæs poet.) blástu (blæsu poet.) blast; (blásið poet.) búgva býr búði (; bjó poet.) búðu (; bjóu poet.) búð (; búgvið poet.) høgga høggur høgdi (hjó vera.); høgg høgdu høgt; høggið vera. ráða ræður (ræð vera.) ráddi (ræð vera.) ráddu (ræðu vera.) rátt; ráðið vera.
8888. Klasse. Klasse. Klasse. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Ind. Prät. 1. Pl. Supinum 1. koma kemur kom komu komið
123
5. Nynorsk5. Nynorsk5. Nynorsk5. Nynorsk VerbenlisteVerbenlisteVerbenlisteVerbenliste
ESKELAND, Lars (1908). Norsk formlæra. [E][E][E][E] HÆGSTAD, Marius (1910). Norsk maallæra eller grammatik i landsmaal. [H1][H1][H1][H1] HEGGSTAD, Leiv (1931). Norsk grammatikk. [H2][H2][H2][H2] NÆS, Olav (1952). Norsk grammatikk. 1. Ordlære. Bokmål og nynorsk på bakgrunn av språkhistorie og dialekter. [N2][N2][N2][N2] NÆS, Olav (1956). Norsk språklære til skolebruk og sjølstudium. Oslo: Fabritius & Sønners Forlag. [N3][N3][N3][N3] HAUGEN, Einar (1965). Norsk engelsk ordbok. [H][H][H][H] TORVIK, Ingvald (1966). Nynorsk grammatikk. Formlære I jamføring med norrønt mål og dialektar. Med eit tillegg av
tekster til omsetjing. [T][T][T][T] BERULFSEN, Bjarne (1967). Norsk grammatik. Ordklassene. [B1][B1][B1][B1] BEITO, Olav T. (1970). Nynorsk grammatikk. Lyd- og ordlære. [B2][B2][B2][B2] RØNHOVD, Jarle (1997). Norsk morfologi. [[[[R1]R1]R1]R1] FAARLUND, Jan et al. (1997). Norsk referansegrammatikk. [F][F][F][F]
1. Klasse1. Klasse1. Klasse1. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bide bid beid bide 1. bite bit beit bite 2. bli blir blei blitt 3. blive bliv bleiv blive 4. drite drit dreit drite 5. drive driv dreiv drive 6. fise fis feis fise 7. fline flin flein fline 8. gli
glide glir glid
glei gleid
glide; glidd; glidt
9. glime E; H1; H2; B2; R1 glim gleim glime 10. gline glin glein gline 11. gni
gnide gnir gnid; gnider
gnei; gnidde gneid; gnidde
gnide; gnidd; gnidt
12. grine grin grein grine 13. gripe grip greip gripe 14. hive H2 + swv hiv; hiver heiv; hivde hive; hivd; hivt 15. kike H1 + swv Nbf. kikke kik; kikar keik; kika kike; kika 16. klipe klip kleip klipe 17. klive kliv kleiv klive 18. knipe knip kneip knipe 19. kvine kvin kvein kvine 20. li T
lide lir lid
lei leid
lide; lidd; lidt
21. lite lit leit lite 22. mige mig meig mige 23. nige E; H1; H2; B2; R1 nig neig nige 24. nite nit neit nite 25. pipe H2 + a/de; B2 auch swv pip peip (/ pipte B2) pipe (/ pipt B2) 26. ri T
ride rir rid
rei reid
ride; ridd; ridt
27. rine rin rein rine 28. rise ris reis rise 29. rive riv reiv rive 30. sige sig seig sige 31. sike sik; sikar; siker seik; sika; sikte sike; sika; sikt 32. sive H3 siv seiv sive
124
33. skine skin skein skine 34. skite skit skeit skite 35. skli
sklide sklir sklid
sklei; sklidde skleid; sklidde
sklide; sklidd; sklidt
36. skri T
skride skrir skrid
skrei skreid
skride; skridd; skridt
37. skrike skrik skreik skrike 38. skrive skriv skreiv skrive 39. slite slit sleit slite 40. smite smit smeit smite 41. snide snid sneid snide 42. snike snik sneik snike 43. stige stig steig stige 44. stri
stride strir strid; strider
strei; stridde streid; stridde
stride; stridd; stridt
45. svi svide
svir svid
svei sveid
svide; svidd; svidt
46. svike svik sveik svike 47. svive sviv sveiv svive 48. trive triv treiv trive 49. vike vik veik vike 50. vri
vride vrir vrid; vrider
vrei; vridde vreid; vridde
vride; vridd; vridt
gine H2; B2; H3 gin gein gine
2. Klasse2. Klasse2. Klasse2. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bryte bryt braut brote 2. by
byde byr byd; byder
baud; bydde bode; bydd; bydt
3. drype dryp draup drope 4. dryse; drjose drys draus drose 5. fly T
flyge flyr / flyg flyg
flaug floge
6. flyte flyt flaut flote 7. fryse frys fraus frose 8. fyke fyk fauk foke 9. glupe glyp glaup glope 10. grupe gryp graup grope 11. gyse gys gaus gose 12. gyte gyt; gyter gaut; gytte gote; gytt 13. gyve gyv gauv gove 14. kjose kys kaus kose 15. klype klyp; klyper klaup; klypte klope; klypt 16. klyve klyv klauv klove 17. krype kryp kraup krope 18. lyge; ljuge lyg laug loge 19. lyte lyt laut lote 20. njode nyd naud node 21. nype nyp naup nope 22. nyse nys naus nose 23. nyte nyt naut note; nytt 24. ry ryr raud; rydde rode; rydd; rytt 25. ryke ryk rauk roke 26. ryte ryt raut rote 27. skyte skyt skaut skote
125
28. skyve Nbf. skuve skyv; skyver skauv; skyvde skove; skyvd; skyvt 29. smyge smyg smaug smoge 30. snype snyp snaup snope 31. strupe stryp; struper straup; strupte stope; strupt 32. stryke stryk strauk stroke 33. stupe styp; stuper staup; stupte stope; stupt 34. suge syg saug soge 35. supa B2 syp saup sope 36. syde syd saud soge 37. tryte tryt traut trote 38. tyte tyt taut tote
3. Klasse3. Klasse3. Klasse3. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. binde bind batt bunde 2. brenne brenn brann brunne 3. drikke drikk drakk drukke 4. finne finn fann funne 5. klinge kling klang klunge 6. renne renn rann runne 7. spinne spinn spann spunne 8. springe spring sprang sprunge 9. stikke stikk stakk stukke 10. stinge sting stakk stunge 11. svinne svinn svann svunne 12. vinde vind vatt vunde 13. vinne vinn vann vunne
4. Klasse4. Klasse4. Klasse4. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bere ber bar bore 2. breste brest brast broste 3. dette dett datt dotte 4. gjelde gjeld g(j)aldtttt golde; gjeldt 5. gjelle gjell gall golle 6. gleppe glepp glapp gloppe 7. glette glett glatt glotte 8. gnelle gnell gnall gnolle 9. gneste
kneste gnest knest
gnast knast
gnoste knoste
10. gnette gnett gnatt gnotte 11. klekke klekk klakk klokke 12. klette klett klatt klotte 13. knekke knekk knakk knokke 14. knerte knert knart knorte 15. knette knett knatt knotte 16. kreppe krepp krapp kroppe 17. kvekke kvekk kvakk kvokke 18. kvelle kvell kvall kvolle 19. kvelve kvelv kvalv kvolve 20. kveppe kvepp kvapp kvoppe 21. kverve kverv kvarv kvorve 22. rekke rekk rakk rokke
126
23. skjelle skjell; skjeller skall; skjelte skolle; skjelt 24. skjelve skjelv skalv skolve 25. skjere skjer skar skore 26. skrelle skrell skrall skrolle 27. skreppe skrepp skrapp skroppe 28. skvelpe skvelp skvalp skvolpe 29. skvette skvett skvatt skvotte 30. sleppe slepp slapp sloppe 31. slette slett slatt slotte 32. smelle smell small smolle 33. smette smett smatt smotte 34. snerpe snerp snarp snorpe 35. snerte snert snart snorte 36. spenne spenn spann sponne 37. sprekke sprekk sprakk sprokke 38. sprette sprett spratt sprotte 39. stele stel stal stole 40. strekke strekk strakk strokke 41. svelle svell svall svolle 42. svelte svelt svalt svolte 43. svemje svem svam svome 44. sverve sverv svarv svorve 45. tverre tverr tvarr tvorre 46. velle vell vall volle 47. velte velt valt volte 48. vere er var vore 49. verpe verp varp vorpe 50. verte vert vart vorte
klesse H2 kless klass klosse nema H2 sjeldsynte; B2 nem nam nome
5. Klasse5. Klasse5. Klasse5. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. be
bede E / H1 bidja [i eldre bøker] ber bed
bad bede; bedd; bedt
2. drepe drep drap drepe 3. gidde gidd gadd gidde 4. gje(ve E)
gi T gjev gir
gav gav
gjeve gitt
5. gjete gjet gat gjete 6. kreke krek krak kreke 7. kvede kved kvad kvede 8. leke lek lak leke 9. lese les las lese 10. reke rek rak reke 11. sitje; sitte sit sat sete 12. tigge tigg; tigger tagg; tigga tigge; tigga 13. ete et åt ete 14. ligg(j)e ligg låg lege 15. sjå ser såg sett
mete H2; B2 met mat mete
127
6. Klasse6. Klasse6. Klasse6. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. ake ek; akar ok / aka eke / aka 2. ale el; aler ol / alte ale / alt 3. ase es; asar os / asa ase / asa 4. dra T
drage dreg; drar dreg
drog drog
drege / dratt / dradd drege
5. fare fer fór fare 6. gale gjjjjel gol gale 7. gnage gneg; gnagar gnog / gnaga gnege / gnaga 8. grave grev grov grave 9. le T / læ[jaE] E; H1; H2 ler (/ lær E; H1; H2) lo ledd / lett 10. male mel mol male 11. skake skjjjjek / skakar skok / skaka skjjjjeke / skaka 12. skave skjjjjev / skavar skov / skava skave / skava 13. slå slår (/ slær E; H1; H2) slo slege Verner / slått 14. stå
stande vera.; T poet. står stend
stod [sto] sto(d)
stått stade
15. ta(ke) tek tok teke 16. vekse veks voks v-analogie / vaks 3. Klasse vakse
døy H meistens swv; H2; B2 swv døyr do / døydde dåe H2 / døytt H2 flå E + swv; H1 meistens swv; H2; B2 swv flær flo flege gøya H meistens swv; B2 swv gøyr go gåe klå E + swv; H1 meistens sv; H2; B2 swv klær klo klege tre B2 trede B2
trer tred
tro / tredde tro(d)
trede / tredd / tredt trede (/ trade H2)
trå B2 trå (/ trær) tro(d) / trådde trede / trådd / trått två E; H1; H2 tvær tvo tvege Verner
vade E; H1; H2; va(de) B2 swv ved vod vade
7. Klasse7. Klasse7. Klasse7. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. blåse blæs / blåser bles / blåste blåse / blåst 2. falle7 fell fall falle 3. få får (/ fær H2) fekk fått (/ fenge E; H1; H2) 4. gråte græt gret gråte 5. gå
gange VERALTET, B2 POET. går gjeng
gjekk gått gjenge
6. halde held heldt halde 7. hange / henge heng hang / hekk hange (henge H1; H2) 8. heite heiter het / heite heitt 9. la T
late lèt / lar lèt
lét / let lét
late / latt late
10. låte læt lét H2 / let H1 låte ause auser / øys H2 auste aust laupa E; H1 auch swv; H2 auch swv (te);
B2 swv løyp ljop E; H2 / laupte E; H1; H2 laupe E; H1 (/ lope E)
8.8.8.8. KlasseKlasseKlasseKlasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. hevje H1 auch swv; H2 + swv hev; hev(j)ar hov / hevja hove anal. < 4 / hevja 2. hogge7 høgg E; H2 / hogger hogg E; H2 / hogde hogge E; H2 / hogd / hogt 3. kom(m)e kjem kom kom(m)e
128
4. nygg(j)e nygg nogg nogge 5. nøgge nøgg nogg nogge 6. skrøkke skrøkk skrokk skrokke 7. sløkke sløkk slokk slokke 8. sove søv (/ sev E) sov (< pl.; gno. sváfum) sove 9. støkke støkke stokk stokke 10. sverje sver svor svore anal. < 4 11. søkke søkk sokk sokke 12. tygg(j)e tygg togg togge 13. slenge sleng slong (/ slang B2 dial.) slunge 14. syng(j)e syng song sunge 15. trenge treng trong trunge 16. vege5 veg vog < labialisering av á gno. vá - vágu;
v/g-analogie vege
17. veve4 vev vov v-analogie; o < pl. vove kløkke H1; H2 kløkk klokk klokke
6666. . . . BokmålBokmålBokmålBokmål VerbenlisteVerbenlisteVerbenlisteVerbenliste
KNUDSEN, Knud (1880). Lærebog i dansk-norsk sproglære. [Kn.][Kn.][Kn.][Kn.] WESTERN, Aug. (1921). Norsk riksmåls-grammatikk for studerende og lærere. [W][W][W][W] NÆS, Olav und Edvard Stang (1939). Norsk grammatikk til skolebruk. [N1][N1][N1][N1] NÆS, Olav (1952). Norsk grammatikk. 1. Ordlære. Bokmål og nynorsk på bakgrunn av språkhistorie og dialekter. [N2][N2][N2][N2] NÆS, Olav (1956). Norsk språklære til skolebruk og sjølstudium. [N3][N3][N3][N3] HAUGEN, Einar (1965). Norsk engelsk ordbok. [H][H][H][H] BERULFSEN, Bjarne (1966).Norwegian Grammar. [B1][B1][B1][B1] BERULFSEN, Bjarne (1967). Norsk grammatik. Ordklassene. [B2][B2][B2][B2] STRANDSKOGEN, Åse-Berit und Rolf STRANDSKOGEN (1980). Norsk grammatikk for utlendinger. [S][S][S][S] GREFTEGREFF, Liv Astrid (1987). Enkel norsk grammatikk. [G][G][G][G] FAARLUND, Jan et al. (1997). Norsk referansegrammatikk. [F][F][F][F] JANUS, Louis (1999). Norwegian Verbs & Essentials of Grammar: A Practical Guide to the Mastery of Norwegian. [J][J][J][J] KVIFTE, Bjørn und Verena GUDE-HUSKEN (2005). Praktische Grammatik der norwegischen Sprache. [K][K][K][K] TAULE, Ragnvald (2006a). Escolas Ordbok: Bokmål. [R][R][R][R]
1. Klasse1. Klasse1. Klasse1. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. (7389:
6594-663-132)
Supinum (3827: 3197-630)
1. bite biter bet 122; beit 21 bitt 72
2. bli blir ble 45.351; blei 427 blitt 10.603
bli; blive bli(ve)r blev 0; bleiv 0 blevet W 0; blitt 10.603
3. drite driter dret; dreit 3 dritet 0; dritt 14
4. drive driver drev 577; dreiv 132 drevet 848
5. fise fiser fes 0; feis 0; fiste 0 feset 0; fist 0
6. gli[de W/H] glir gled 251; glei 19; glidde W gleden Kn.; glidd 34
7. gni¹[de W/H] gnir gned 47; gnei 1; gnidde 4 gnidd 10
8. grine griner gren W seltsam; 27; grein 14;
grinte 4
grint 1
9. gripe griper grep 422; greip 5 grepet 198
129
10. hive hiver hev 48; heiv 7; hivde 3 hevet W 0; hivd 8
11. klive kliver kleiv 2 klevet 0; klivd 0
12. klipe klipe kleip klipt
13. knipe kniper knep 47; kneip 1 knepet 20
14. kvine kviner kvein 1; kvinte W alg. 0 kvint 0
15. li[de W]
li 13
lide 151
lir
lir
lider
led 194; lei 191; lidde W seltsam;
N2 ikke å anbefale [S.158]
led 194; lei 191
led 194; lei 191
leden Kn.; lidd 84
lidd 84
lidd 84; lidt Kn.; B1 eldre 60
16. lite liter let 67; leit 21 litt 4; lidt W; lidd W
17. mige mige meg; meig meget
18. pipe piper pep 41; peip 6 pepet 10
19. ri53(de12) [ride W] red 148; rei 6; [ridde W seltsam;
vulgär; N2 ikke å anbefale [S.158] 0] reden Kn.; ridd 23
20. rive river rev 247; reiv 15 revet 280
21. sige siger seg 1.549; seig 34 seget 8
22. skinne skinner skjjjjen W; N2; B; N3; skein1; skinte W mest 77
skinnet W 0; skint 1
23. skite skiter skjet 0; skeit 1 skitt 20
24. skli sklir skled 35; sklei 3; sklidde 1 sklidd 7
25. skri0(de2) [skride W] skrir skred 39; skrei 1 skredet15; (skridd 1)
26. skrike skriker skrek 386; skreik 45 skreket19
27. skrive skriver skrev 1.376; skreiv 59 skrevet1.483
28. slite sliter slet 234; sleit 18 slitt 229
29. snike (seg) sniker (seg) snek 52; sneik 6 sneket30
30. stige stiger steg 497; steig 14 steget241
31. stri37(de38) [stride W] stri(de)r stred 9; strei 2; stridde 3 (stredet Kn.; W veraltet 0); stridd 5; stridt W 0
32. svi[de W] svir sved 39; svei 10; svidde 12 sveden Kn.; svidd 27
33. svike sviker svek 7; sveik 1 sveket 23
34. svive sviver svev 1; sveiv 3; svivet 1 svivet 13; svivd 0
35. trive triver trev 1; treiv 3 trevet0; trivd 0
36. vike viker vek 56; veik 5 veket9
37. vri[de W] vrir vred 75; vrei 12; vridde 7 vreden Kn.; vridd 30
kike kiker kjek W; kiket; kika kjjjjeket W; kiket; kika
slipe Kn. (dk. Form slibbbbe) sliber [slep Kn.]; slipte [slepet Kn.]; slipt
smite Kn. (dk. Form smitttte) smiter [smet Kn.]; [smidt Kn.]
trine W lite brukt triner (tren W; B2); trinet; trinte trinet; trint
2. Klass2. Klass2. Klass2. Klasseeee
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bety betyr betød; betydde betydd
2. bryte bryter brøt; brøyt; braut S; G brutt
3. by
byde
byr
byder
bøy; bød; bau N2
bød; baud S
budt; bydd
4. fly(ge); flyve W; R; N2 fly(ge)r; flyver fløy; flaug S fløyet; flydd
130
5. flyte flyter fløt; fløyt; flaut S flytt
6. fnyse fnysser fnøs; fnyste fnyst
7. fryse fryser frøs; frøys; fraus S; G froooosset
8. fyke fyker føk; føyk; fauk K føket
9. gyse gyser gjøs; gyste gyst
10. gyte gyter gjøt; gytte gytt
11. gyve gyver gjøv; gøyv; gauv F; gyvde N2 gjjjjøvet; gyvd
12. klype klyper kløp; klypte kløpet; klypt
13. klyve klyver kløv; kløyv; klauv F;
klyvde
kløvet; klyvd
14. krype kryper krøp; krøyp; kraup S krøpet
15. lyde lyder lød; lydde lydd; lydt
16. lyge / lyve (< dk.) /
ljuge
lyger; lyver; ljuger løy; laug S løyet
17. nyse nyser nøs; nøys; naus F; nyste nyst
18. nyte nyter nøt; nøyt; naut S nytt
19. ryke ryker røk; røyk; rauk S røket
20. ryte ryter røt; røyt; raut 3 rytt
21. skryte skryter skrøt; skraut K; skrytte skrytt
22. skyte skyter skjøt; skøyt; skaut G; S skutt
23. skyve skyver skjøv; skøyv; skauv G; S;
skyvde
skjjjjøvet; (skyvd W)
24. smyge (seg) smyger smøg; smøyg; smaug K smøget
25. snyte (seg) snyter snøt; snytte snytt
26. stryke stryker strøk; strøyk; strauk S strøket
27. suge suger saug; sugde; suget; suga sugd; suget; suga
28. supe super saup supt
29. fortryte W; F; N2 fortryter fortrøt fortrutt
tryte tryter traut trytt
30. tyte tyter tøt; tøyt; taut F tytt dryppe drypper (drøpp W); dryppter; drypte;
dryppa
dryppet; drypt; dryppa
knyte knyter (knøt W); knytte knytt
kyte kyter (kjøt W); kytte kytt
nype nyper (nøp W; N2); nypte nypt
syde syder syda: sydet [søden Kn.]; syda: sydet
3. Klasse3. Klasse3. Klasse3. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. be
bede
ber
beder
ba(d)
bad
bedet Kn.; bedt
2. binde binder bandt bundet
3. brekke brekker brakk; (brekket W; brekte W) brukket; (brekket W; brekt W)
4. brenne brenner brant brent
5. briste brister brast bristet; brustet W; B1; F; Kn.
6. dette detter datt dettet
7. drikke drikker drakk drukket
131
8. finne finner fant (analogie) funnet
9. fornemme fornemmer fornam; fornemmet;
fornemma
fornummet W; B1; J;
fornemmet; fornemma
10. gi gir ga(v) gitt
11. gidde gide W
gidder gider
gadd gad W
giddet gidet W
12. gjelde gjelder gjaldt; galdt W; N3; F guldet/goldet Kn.; gjeldt
13. gleppe
14. glippe
glepper
glipper
glapp
glapp
gleppet
glippet; gluppet Kn.
15. gnelle gneller gnall; gnelte gnelt
16. henge henger hang hunget Kn.; hengt
17. hjelpe hjelper hjalp hjulpet
18. klesse klesser klass klesset
19. klinge klinger klang klinget; klunget Kn.; klingt
20. knekke knekker knakk; knekte; knekket J knekket; knekt
21. kneste N2; F knester knast knestet
22. knette N2; F knetter knatt knettet
23. kvede kveder kvad kvedet
24. kvekke kvekker kvakk kvekket
25. kveppe kvepper kvapp kveppet
26. kverve kverver kvarv kvervet
27. lekke lekker lakk; lekka; lekket lekket; lekka; lekt B1
28. rekke rekker rakk rukket
29. renne
30. rinne
renner
rinner
rant
rant
rent
runnet
31. synge synger sang sunget
32. synke synker sank sunket
33. sitte sitter satt sittet; suddet > suttet Kn.
34. skjelve skjelver skalv skjelvet; skulvet; skolvet Kn.
35. skrelle skreller skrall; skrelte skrelt
36. skvette skvetter skvatt skvettet
37. slenge slenger slang; ([slengte W]) slunget Kn.; slengt
38. sleppe; slippe slepper; slipper slapp sluppet; sloppet W; B1; N2;
N3; J
39. smelle smeller smalt [small W/N2] smelt
40. smette smetter smatt smettet; smuttet W
41. søkke søkker sakk søkket
42. spinne spinner spant (analogie) spunnet
43. sprette spretter spratt sprettet; spruttet Kn.
44. springe
45. sprekke
springer
sprekker
sprang
sprakk
sprunget
sprukket
46. stikke stikker stakk stukket
47. strekke (till) strekker strakk strukket
48. svelte svelter svalt W dial./poet.; N2; sveltet W sveltet
49. svinge svinger svang; svingte N2 svunget; svinget; svingt
50. svinne svinner svant (analogie) svunnet
51. tigge tigger tagg; tigde; tigga; tigget tigd; tigga; tigget
52. treffe treffer traff truffet
132
53. trekke trekker trakk trukket
54. tvinge tvinger tvang tvunget
55. tvinne Kn. tvinde N3 tvinner tvann W / tvant N2;
tvinnet W selten; tvinna;
tvinnet
tvunnet W; tvinnet N2;
tvinna; tvinnet
56. være er var vært
57. vinde vinder vandt vundet
58. vinne vinner vant (analogie) vunnet glette N2 Nynorskismus? gletter glatt glettet
stinke stinker (stank W); stinket; stinka stinket; stinka
svømme svømmer svam W poet./dial.; B2; svømte svømt
trenge trenger trang W; N2; trengte trengt
velte velter valt W poet./dial.; N2; H; F; R2; veltet;
velta
veltet; velta
verpe verper varp H; verpet; verpa; verpte verpet; verpa; verpt
drepe dreper drap W poet./H; drepte drept
reke reker rak H; R2; rekte reket W; rekt
kreke N2; F kreker krak N2; R2; kreket; krekte; kreka kreket; krekte; kreka
4. Klasse4. Klasse4. Klasse4. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bære bærer bar båret
2. skjære skjærer skar skåret
3. stjele stjeler stjal stjålet
5. Klasse5. Klasse5. Klasse5. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. ete eter åt ett
2. ligge ligger lå [låg N1; F] ligget
3. se ser så[g F] sett
6. Klasse6. Klasse6. Klasse6. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. dra ([dra(ge) W; H]) drar dro(g) dradd; dratt (draget W)
2. fare farer for fart (faret N2; B1)
3. gale galer gol; galte galt (galet W)
4. gnage gnager gnog; gnagde; gnaget gnagd; gnaget
5. grave graver grov; gravde gravd (gravet W)
6. jage jager jog; jaga; jaget; jagde jaga; jaget; jagd
7. la(te) la(te)r lot latt; ladt Kn.
8. le ler lo ledd
9. male maler mol; malte malt (malet W)
10. slå slår slo slått (slagen W)
133
11. stå står sto(d) stått
12. ta ([ta(ge) W]) tar tok tatt (taget W)
13. trå tre
trår trer
tro; trådte; trådde trådte
trådt; trådd; trått W
trådt
14. vege Nbf. veie [swv] veger vog vegd veve vever vov Kn. veraltet; W; H; R; R; vevde W; R;
veva; vevet
vevd W;R; veva; vevet (-)
skake skaker [skok N1]; skaka; skaket skaka; skaket
befale Kn. befaler befol Kn.; befalte befalet Kn.; befalte
7. Klasse7. Klasse7. Klasse7. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. falle faller falt (fallen W; falden Kn.); falt
2. få får fikk fått
3. gå går gikk gått
4. gråte gråter gråt [gret N2 seltsam; J; F] grått
5. hete heter het; hette hett
6. hugge hugger hugg; hugde; hugget hugd; hugget
7. løpe løper løp løpt; løpet
8. låte låter låt [let N2 seltsam] lått
8.8.8.8. KlasseKlasseKlasseKlasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. komme kommer kom kommet
2. sove sover sov sovet
3. sverge; sverje F sverger; sverjer svor; sverget; sverga svoret; sverget W seltsam;
sverga
4. holde holder holdt holdt
5. støkke støkker stokk; støkk støkket; støkt
6. hogge hogger hogg; hogde hogd
7777. . . . SchwedischeSchwedischeSchwedischeSchwedische VerbenlisteVerbenlisteVerbenlisteVerbenliste
SAHLSTEDT (1796). Schwedische Grammatik nach dem Sprachgebrauch unserer Zeiten. [S1][S1][S1][S1] DIETERICH (1848). Ausfürhliche Schwedische Grammatik. [D][D][D][D] SUNDÉN, A. (1869). Svensk språklära för elementar-läroverken. [S2][S2][S2][S2] BRATE, Erik (1898). Svensk språklära för de allmänna läroverken. [B][B][B][B] HOLM, Britta und Elizabeth NYLUND (1970). Deskriptiv svensk grammatik. [Hn.][Hn.][Hn.][Hn.] TELEMAN, Ulf et al. (1999). Svenska Akademiens grammatik . 2: Ord. [T][T][T][T]
134
1. Klasse1. Klasse1. Klasse1. Klasse
Infinitiv 7.307.340 (1.784.589)
Unspezifiziert 804.803
Ind. Präs. 3. Sg. 2.365.450
Ind. Prät. 3. Sg. 1.732.024 � 268
Supinum 617.282 � 2924
1. bita 48.097 (10.368) biter 7.555 bet 19.314 bitit 2.035
2. bli(va) 4.947.696 (1.276.984 +
2.714) bli(ve)r 1.753.747 + 1.357 blev 1.305.979 blivit 418.317
3. driva 176.269 (43.355) driver 47.015 drev 18.450 drivit 11.205
4. fisa 3.909 (615) fiser 834 fes 368 fisit 112
5. glida 27.969 (7.260) glider 9.272 gled 7.596 glidit 1.694
6. gnida 3.327 (610) gnider 677 gned 912 gnidit 93
7. gripa 91.586 (7.399) griper 6.038 grep 7.876 gripit 6.604 8. kliva 57.598 (17.797) kliver 13.214 klev 20.038 klivit 3.753
9. knipa 7.379 (2.162) kniper 1.558 knep 2.975 knipit 180
10. kvida 1.282 (165) kvider 441 kved 412; kvidde 11 kvidit 26
11. lida 63.197 (11.306) lider 28.537 led 8.771 lidit 5.106
12. niga 2.043 (210) niger 490 neg 781 nigit 28
13. pipa 2.728 (219) piper 1.978 pep 1.645 pipit 93
14. rida 108.523 (24.036) rider 10.228 red 28.944 ridit 4.687
15. riva 66.638 (12.804) river 8.224 rev 7.227 rivit 2.373
16. skina 33.075 (1.343) skiner 18.065 sken 5.580 (; skinte S1) skinit 195 (; skint S1)
17. skita 32.822 (7.005) skiter 17.031 sket 4.686 skitit 1.199
18. skrida 2.553 (781) skrider 691 skred 747 skridit 123
19. skrika 77.767 (15.144) skriker 27.422 skrek 25.586 skrikit 2.442
20. skriva 1.133.080 (249.753) skriver 313.502 skrev 184.365 skrivit 129.009
21. slita 66.268 (10.863) sliter 10.455 slet 8.379 slitit 4.118
22. smita 12.579 (4.380) smiter 2.302 smet 3.839 smitit 852
23. snika 284 (169) sniker 53 snek 39; snikte 1 snikit 3; snikt 4
24. sprida 96.468 (27.837) sprider 19.233 spred 10.045; spridde 197 B
gewöhnlich; S2; D spridit 4.398; spritt 2.376 D
25. stiga 106.074 (19.348) stiger 23.316 steg 34.816 stigit 13.042
26. strida 25.808 (4.160) strider 12.181 stred 4.118; stridde 59 B
gewöhnlich; S2; D stridit 728; stritt 28
27. svida 11.970 (1.542) svider 4.708 sved 1.826 svidit 93
28. svika 17.612 (2.628) sviker 5.640 svek 2.491 svikit 2.708
29. tiga 17.761 (3.219) tiger 6.287 teg 2.547 tigit 420; teeeegaaaat 43
30. vika 33.000 (11.512) viker 5.799 vek 4.799 vikit 354; vikt 473
31. vina 7.730 (470) viner 1.020 ven 1.428 vinit 24
32. vrida 24.248 (6.431) vrider 6.580 vred 5.445 vridit 1.268
smida S / B auch swv; D smider smed; smidde smidit; smitt snida S snidde snitt (Adj. sniden) lita S; D let; litade litit; litat trivas S; D trivs trevs trivit skina S1; D skiner sken D; skinte S1 skinit; skint
2. Klasse2. Klasse2. Klasse2. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bjuda 183.752 (39.169) bjuder 53.858 bjöd 34.454 bjudit 10.241
2. bryta 143.656 (40.019) bryter 28.830 bröt 29.492 brutit 13.906
3. drypa 1.364 (83) dryper 505 dröp 280 (; drypte S2) drupit 8; drypt 6
4. duga 32.934 (7.777) duger 15.569 dög 2317; dugde 74 dugt 94
5. dyka 96.602 (17.388) dyker 41.486 dök B auch swv; S swv 27.157 dykt S2 swv 7.435 6. flyga 77.052 (21.882) flyger 20.381 flög 17.174 flugit 3.644
7. flyta 40.057 (4.289) flyter 12.293 flöt 5.631 flutit 3.644 8. fnysa 2.979 (313) fnyser 1.138 fnös 811; fnyste B; S2; D 224 (fnysit D;) fnyst 108
135
9. frysa 43.187 (11.298) fryser 11.177 frös 6.050 frusit 2.194
10. gjuta 6.507 (1.564) gjuter 465 göt 479 gjutit 310 11. hugga schon S1 18.572 (5.368) hugger 3.747 högg 4.194 huggit 981 12. klyva 8.565 (601) klyver 610 klöv 338 (; klyfde D) kluvit 69 (; klyfd D) 13. knyta 42.695 (10.607) knyter 5.333 knöt 2.956 knutit 1.389 14. krypa 45.039 (20.637) kryper 9.790 kröp 7.316 krupit 1.876 15. ljuda 4.857 (986) ljuder 1.992 ljöd B manchmal swv [studom
Schreibfehler für stundom]; S2 swv 1.273 ljudit 136
16. ljuga 30.884 (8.594) ljuger 12.075 ljög 4.917 ljugit 3.233 17. ljuta 14 (2) ljuter ljöt 5 ljutit 7 18. lyda 33.001 (5.144) lyder 17.165 löd 6.250; lydde 2.687 lytt 519 19. njuta 90.560 (39.801) njuter 20.294 njöt 9.677 njutit 3.307 20. nypa 2.208 (0) nyper 761 nöp 690 (; nypte S2; D) nupit 36; (nypit D;) nypt S2; D
146
21. nysa 4.887 (863) nyser 1.815 nös 556; nyste B; S2; D 43 nusit 35; nysit; nyst 310 22. ryka 12.328 (1.106) ryker 4.330 rök 2.430; rykte B; S2 342 rykt 226
23. rysa 6.553 (759) ryser 3.039 rös 819; ryste 360 ryst 52
24. ryta 4.622 (700) ryter 1.365 röt 1.393 rutit 88 (; rytit S1)
25. sjuda 7.206 (2.897) sjuder 1.093 sjöd 268 sjudit 26 26. sjunga 129.186 (35.614) sjunger 45.302 sjöng 28.028 sjungit 5.331 27. sjunka 67.052 (10.732) sjunker 15.958 sjönk 20.867 sjunkit 12.469 28. skjuta 125.238 (30.566) skjuter 18.737 sköt 26.930 skjutit 8.731 29. skryta 10.696 (5.921) skryter 2.723 skröt 1.172 skrutit 312
30. sluka 5.959 (1.048) slukar 1.991 slök 69; slukade 1.188 slukat 550
31. sluta 422.915 (111.594) sluter 4.544; slutar 69.844 slöt 6.377; slutade S2 90.408 slutit 2645, slutat 330.101
32. smyga 23.110 (5.401) smyger 6.100 smög 5.443 (; smygte S2; D) smugit 2.016 (; smygt S2; D)
33. snyta (sig) 2.443 (865) snyter 663 snöt 514 snutit 83 (; snytit S1) 34. stryka 51.353 (8.221) stryker 4.285 strök 4.639 strukit 1.401 35. strypa 6.335 (2.265) stryper 938 ströp 496; strypte 25 strypt 942 36. stupa 9.149 (738) stupar 1.392 stöp 378; stupade 4.458 stupat 1.516 37. suga 112.771 (6.588) suger 20.407 sög 4.889 sugit 1.280 38. supa 58.941 (4.298) super 31.760 söp 1.381 supit 815 39. tjuta 5.688 (1.096) tjuter 1.586 tjöt 1.995 tjutit 117 40. tryta 2.896 (1.611) tryter 574 tröt 606 trutit 32
krympa krömp; krympte B öfter swv; S2 krumpit; krympt skrympa skrömp; skrymptte B öfter swv; S2 skrumpit; skrympt byta D byter böt, bytte bytit, bytt knycka knycker knöck T vera.; knyckte knyckt rycka rycker röck T ugs.; ryckte ryckt
3. Klasse3. Klasse3. Klasse3. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. binda 53.440 (7.206) binder 6.147 band 4.225 bundit 1.391
2. brinna 51.081 (7.988) brinner 16.61 brann 10.491 brunnit 2.942
3. brista 38.625 (2.548) brister 5.585 brast 4.842 brustit 2.585
4. dimpa 7.787 (493) dimper 1.555 damp 4.401 dumpit 27; dimpt 0
5. dricka 174.294 (63.935) dricker 43.786 drack 30.544 druckit 16.856
6. finna 2.545.937 (49.860) finner 47.478 fann 40.562 funnit 23.292
7. förnimma 2.171 (751) förnimmer 511 förnam 337 förnummit 128
8. hinna 279.900 (49.304) hinner 75.031 hann 63.996 hunnit 71.331
9. klicka till 135 (70) klickar 0 klack 28; klickade 0 klickat 0 10. klinga 9.302 (751) klingar.3.012 (klang Hn.; T 85;) klingade 1.061 (klungit S2 vera.; Hn.; T;) klingat 630
11. rinna 40.876 (8.250) rinner 16.241 rann 8.915 runnit 2.555
12. simma 33.421 (9.971) simmar 4.567 sam 1.307; simmade B oft; S2
3.830 summit 537; simmat 1.462
13. sitta 799.550 (148.477) sitter 319.944 satt 184.327 suttit48.282
14. skvätta 3.004 (340) skvätter 823 skvatt 1.162; skvätte 517 skvätt 0
136
15. skälva 6.126 (670) skälver 484 skalv 52; skälvde B; S2; D 575 (skälvit D;) skälvt 0
16. slinka 8.850 (1.945) slinker 2.200 slank 3.897 slunkit 482
17. slinta 1.276 (192) slinter 362 slant 0 (; slintade D) sluntit 34 (; slintat D)
18. slippa 119.257 (47.472) slipper 53.193 slapp 11.296 sluppit 3.848
19. smälta 28.150 (10.909) smälter 8.742 smalt; smälte B oft swv; S2; D
2.507 smultit 94; smält D
20. spinna 6.229 (1.812) spinner 2.060 spann 668 spunnit 241
21. spricka 17.019 (0) spricker 5.755 sprack 6.528 spruckit 1.870
22. springa 177.292 (58.681) springer 37.164 sprang 45.563 sprungit 12.548
23. spritta 1.966 (171) spritter 801 spratt 443; spritte T -
24. sticka 72.241 (17.343) stickar 24.319 stack 1.776 stuckit 2.400
25. stinga B vera. 496 (39) stinger 59 - (stang S) stungit 20
26. stinka 5.652 (322) stinker 2.662 stank 839 - (stunkit) 12
27. svinna 2.668 (20) svinner 34 svann 33 svunnit 12
28. svälta 11.149 (2.778) svälter svalt B; S2 swv; D (; svälte D) svultit 52 (; svält D) 29. tvinga 277.814 (22.284) tvingar 15.562 (tvang 444;) tvingade 16.898 (tvungit;) tvingat 6.276
30. vinna 454.639 (114.523) vinner 65.745 vann 180.081 vunnit 49.128
31. bära 194.757 (46.348) bär 67.225 bar 36.831 burit 6.798
32. skära 57.412 (13.139) skär 14.203 skar 5.966 skurit 3.085
33. stjäla 49.484 (8.669) stjäl6.213 stal6.347 stulit 6.241
34. svär(j)a 17.732 (3.999 + 78) svär(jer) 5.845 + 13 svoooor 3.931 svurit 1.621 35. varda 50.955 (563) varder 275 vart 48.095 - 36. växa 2.616.713 (553.825) växer 62.136 (vax D;) växte B; S2 39.412 vuxit 20.422; växt 14.539
hjälpa B stv vera.; S; D halp B vera.; S2; hjälpte B gewöhnlich hulpit B vera.; S2; hjälpt B gewöhnlich kläcka klack; kläckte S2; B kläckt smälla D smäller small; smält S2; B smullit S1; smält S2; B berga S swv Adj. burgen gälda S swv; D gäldade guldit D; gäldat S gitta S gittar; gitter gatt; gittade; gitte gittat stjälpa S1; D stjälper stalp; stjälpte stulpit; stjelpt svälla S1; D sväller svall; svällde svullit; svällt spilla D spiller spall; spillde spullit; spillt
5. Kla5. Kla5. Kla5. Klassessessesse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. be(dja) 344.627 (18.857 + 1.330) be(de)r 46.605 + 421 bad 56.174 bedit S; bett 16.156
2. äta 570.777 (203.490) äter 105.151 åt 156.332 ätit 66.135 3. förgäta 381 (84) förgäter 43 - (förgat S2 14) förgätit 40
4. ge; giva 1.307.629 (394.109 +
2.277) ger 403.539; giver 834 gav 193.458 givit 17.719; gett 80.915
5. kväda 157 (12) kväder 14 kvad 79; kvädde D kvädit 1 (; kvätt S2; D) 6. ligga 866.179 (102.065) ligger 525.482 låg 157.920 legat 42.007
7. se 2.935.145 (1.057.105) ser 804.954 såg 367.498 sett 326.511
8. vära är var varit dräpa D draaaap; dräpte B gewöhnlich; S2 dräpit; dräpt B gewöhnlich; S2 läsa D laaaas; läste S2 läsit; läst
6. Klasse6. Klasse6. Klasse6. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. begrava 19.432 (2.129) begraver 556 begrov 39; begravde B öfters
begravte; S2 946 begravit 0; begravt 759
2. dö 219.493 (49.679) dör 51.057 dog 72.492 dött 23.676
3. dra(ga) 487.462 (151.673 +
1.404) dra(ge)r 125.712 + 256 drog 103.621 dragit 32.239
4. fara 427.979 (10.594) far 24.037 for 356.701 farit 2.721
137
5. gala 5.231 (1.047) gal(er) 543 gol (; galde B; S2; D) 342 galit 24; galt S2; D 99 6. le 157.343 (24.520) ler 25.478 log 16.673 lett 35.449 7. slå 399.365 (101.220) slår 89.618 slog 104.545 slagit 36.168 8. stå 906.123 (170.250) står 460.269 stod 201.977 stått 36.225 9. ta(ga) 2.837.677 (1.106.396 +
3.992) ta(ge)r 588.780 + 1.745 tog 518.070 tagit 226.235
10. två 2.719 (540) tvår 248 (tvog S2 ;) tvådde 81 tvagit 0; tvått 29 gräva B swv gewöhnlich; S; D grof ; grävde S1 grävit; gräft häva B swv gewöhnlich; S hof T vera.; häfde hävit; häft mala S; D mol; malte B; S2 malit; malt B
skava S (skavte B; S2) � skavade 2013 (skavit;) skavt � skavat 2013
väga D; S väger vog; vägte S2 vägit; vägt S2
vräka D vräker vrok; vräkte vräkit; vräkt
7. Klasse7. Klasse7. Klasse7. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. falla 169.661 (26.406) faller 51.604 föll 58.258 fallit 17.767
2. få 5.633.746 (1.441.367) får 2.038.780 fick 1.282790 fått 640.531 3. gråta 78.492 (28.548) gråter 18.520 grät (; gret B; S2) 17.726 gråtit 4.976 4. hålla 947.290 (268.537) håller 331.524 höll 13.6658 hållit 25662 5. låta 609.649 (144.633) låter 182.832 lät (; let S2) 78.238 låtit 23.030 6. gå 3.211.286 (824.798) går 1.277.868 gick 686.640 gått 292.512
heta 250.338 (17.545) heter 178.002 hette (; het S2) 46.996 hetat 2.446
löpa S1; D lopp T vera.; löpte S2 lupit T vera.; löpt S2
8888. Klasse. Klasse. Klasse. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. komma 4.243.907 (531.979) kommer 2.314.547 kom 855.944 kommit 250.833
2. sova 373.550 (169.033) sover 68.707 sov 57.242 sovit 39.522
8888. . . . DänischeDänischeDänischeDänische VerbenlisteVerbenlisteVerbenlisteVerbenliste
1. Klasse1. Klasse1. Klasse1. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bide 2.543 (542) bider 452 bed 893 bidt 486 2. blive 362.942 (64.768) bliver 93.373 blev 152.265 blevet 50.199
3. drive 6.124 (1.582) driver 1.599 drev 1.101 drevet (-en) 1.047
4. fise 129 (27) fiser 43 fes 32; fisede 3; fiste 1 feset 13; fist 0; fiset 0 5. fnise 477 (69) fniser 100 fnes 15; fnisede 138; fniste 43 fniset 19; fnist 1 6. glide 4.919 (1.501) glider 1.022 gled 1793 gledet 259
7. gnide 1.012 (190) gnider 174 gned 433 gnedet 55; (gnidt D) 8. gribe 7.441 (2.172) griber 1.374 greb 2008 grebet (-en) 1206
9. hive 1.986 (507) hiver 394 hev 636 hevet 314
10. knibe 1.740 (254) kniber 751 kneb 565 knebet 140
11. lide 9.016 (5.413) ‚leiden‘ ‚vergehen [Zeit]‘
lider 1.825 led 1.139 lidt 0 ledet (-en) 466
12. pibe 301 (42) piber 59 peb 116 pebet 11
138
13. ride 1.074 (427) rider 309 red 169; (ridt T/D) redet (-en) 120
14. rive 3.607 (792) river 392 rev 795 revet (-en) 1233
15. skide 584 (410) skider 48 sked 34 skidt 375 16. skride 1.633 (410) skrider 465 skred 547; (skridt D) skredet (-en) 129
17. skrige 2.763 (410) skriger 670 skreg 1288 skreget 120
18. skrive 34.771 (7.297) skriver 9.944 skrev 6866 skrevet (-en) 8506
19. slibe 305 (62) sliber 36 sleb 19 slebet (-en) 76
20. slide 1.187 (203) slider 279 sled 299 slidt 283 21. smide 4.733 (1.041) smider 732 smed 1374 smidt 1330
22. snige 1.179 (226) sniger 218 sneg 343 sneget 174
23. stige 11.091 (1.873) stiger 2.728 steg 3862 steget (-en) 2279
24. stride 1.108 (78) strider 427 stred 134 stridt 21 25. svie 604 (94); svide 123 (25)
‚brennen‘ [svie / svidddde]; ‚versengen‘ [svidddde]
svier 53; svider 43 sved 307 svedet (-en) 40; (sviet D)
26. svige 16 (2) sviger 4 sveg 3 sveget (-en) 6
27. trine 48 (3) D triner 0 tren 0 D; Ordnet; trinede 0 trinet 0 28. vige 899 (369) viger 266 veg 177 veget 57
29. vride 1.518 (228) vrider 236 vred 858 vredet (-en) 122
grine D green D grinet D hvine D hveen D hvinet D
kige T keeg T kiget T
splide T spleed T splidt T
2. Klasse2. Klasse2. Klasse2. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. betyde 22.743 (3.559) betyder 14.970 betød 2979; betydede 8 betydet 1190 2. bryde 10.679 (2.169) bryder 2.885 brød 3792 brudt 1356 3. byde 5.624 (1.436) byder 2.137 bød 1049 budt 615 (< budet T/D) 4. flyde 2.142 (429) flyder 760 flød 562 (fløden D ;) flydt 42 5. flyve 4.462 (1.343) flyver 1097 fløj 1310 fløjet (-en) 420 6. fnyse 168 (10) fnyser 37 fnøs 69; fnyste 30 fnyst 1 (< fnyset D) 7. fortryde 1.221 (260) fortryder 379 fortrød 280 fortrudt 292
8. fryse 1.372 (271) fryser 322 frøs 362 frosset (-en) 140 (; frusset T)
9. fyge 225 (13) fyger 100 føg 80 føget 15; fyget 0 10. gyde 111 (52) gyder 40 gød 6 gydt 7 (< gydet D)
11. gyse 373 (88) gyser 127 gøs 139 gyst 2 (< gyset D)
12. krybe 1.090 (297) kryber 202 krøb 439 krøbet (-en) 85 13. lyde 14.934 (1.187) lyder 7.833 lød 5593 lydt 245 14. lyve 1.022 (292) lyver 332 løj 212 løjet 183 15. nyde 5.754 (1.975) nyder 1.526 nød 1489 nydt 424 16. nyse 143 (34) nyser 58 nøs 29 (nøset T ;) nyst 5
17. ryge 5.475 (1.179) ryger 1.644 røg 1911 røget (-en) 589 (røgt D) 18. skryde 18 (3) skryder 9 skrød 0; skrydede 3 skrydet 0 19. skyde 5.849 (1.479) skyder 996 skød 1433 (skjjjjød T) skudt 1625 20. smyge 231 (45) smyger 88 smøg 69; smygede 0 smøget 22; smyget 0 21. snyde 1.868 (491) snyder 311 snød 216 snydt 717
22. stryge 1.864 (286) stryger 301 strøg 802 strøget (-en) 220 klyve T/D kløv kløvet D
kyse T/D køs køset T/D; kyset D
syde D sød søddet
139
3. Klasse3. Klasse3. Klasse3. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. briste 628 (131) brister 114 brast 197; bristede 118 (brusten T/D); bristet 60 2. klinge 668 (110) klinger 243 klang 197; klingede 24 klinget 14 3. stinke 313 (21) stinker 117 stank 131 stunket T; stinket 0 4. binde 4.162 (734) binder 662 bandtttt 411 bundet (-en) 1404
5. drikke 6.665 (2.217) drikker 1.679 drak 1476 drukket (-en) 918
6. finde 60.402 (24.268) finder 12.618 fandtttt 12030 fundet (-en) 10024
7. hjælpe 15.732 (8.047) hjælper 3.096 hjalp 2145 hjulpet (-en) 1505
8. rinde 337 (35) rinder 57 randtttt 34 rundet (-en) 258; rindet 0 9. slippe 6.488 (3.047) slipper 2.154 slap 0 sluppet 1019
10. spinde 381 (93) spinder 95 spandtttt 83 spundet (-en) 79
11. springe 5.214 (1.279) 12. sprække 90 (14)
springer 1.255 sprækker 45
sprang 2171
sprak 16; sprækkede 11 sprunget (-en) 367
sprukket 0; sprækket 3 13. svinde 528 (62) svinder 192 svandtttt 137 svundet (-en) 67
14. svinge 2.719 (510) svinge 888 svang 134; svingede 534 svunget 42; svinget 93 15. synge 7.354 (1.965) synger 1.978 sang 2255 sunget (-en) 654 (siunget T)
16. synke 2.089 (432) synker 420 sank 907 sunket (-en) 249 (siunket T)
17. trække 20.881 (5.839) trækker 4.236 trak 6243 trukket (-en) 3139
18. tvinde 22 (0) tvinder 0 tvandtttt 0 tvundet 22
19. tvinge 6.304 (1.092) tvinger 709 tvang 1032 tvunget (-en) 2602
20. vinde 16.349 (4.022) vinder 3.106 vandtttt 5959 vundet (-en) 2922
21. stikke 6.374 (1.265) stikker 1.234 stak 2433 stukket (-en) 956
22. træffe 4.876 (1.704) træffer 743 traf 783 truffet (-en) 1612
23. tie 1.458 (305) tier 210 taaaav 454 ; (taug T/D) tiede 0 (taugt T/D) tiet 31 24. fornemme 2.420 (1.166) fornemmer 658 fornam 11; fornemmede 362 fornummet 0; fornemmet
85 25. hænge 11.437 (2.069) hænger 5.068 hang 2002; hængte 276 hængt 830 (hænget T) 26. skælve 328 (61) skælver 72 skjjjjalv 2; skælvede 130 skælvet 0 27. gælde 19.553 (880) gælder 14.223 gjjjjaldtttt 1466 gjjjjaldtttt 1466 (gjeldet T/D)
28. bede 11.501 (2.274) beder 1.952 baaaad 3749 bedt 2964 (< bedet D) 29. gide 2.781 (30) gider 1.859 gaaaad 786 gidet 60
30. give 81.366 (25.546) giver 25.419 gaaaav 15422 givet (-en) 10315
31. kvæde 12 (0) kvæder 1 kvaaaad 8 kvædet 0
32. sidde 32.980 (5.685) sidder 12.696 saaaad 11858 siddet 2144
33. være 1.833.309 (162.978) erererer 1.181.416 vaaaar 407381 været 79519
knække 1.069 (300) knækker 219 (knak UNOFFIZIEL 0; T /D;) knækkede 386 knækket 202 brække D brak D brukket D smælde D smald smældet
smække D smak smækket
tærske D tarsk torsket
4. Klasse4. Klasse4. Klasse4. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bære 9.263 (2.998) bærer 2.696 baaaar 1899 båret (-en) 1091
2. skære 7.477 (1.645) skærer 997 skaaaar 736 skåret (-en) 1408
3. stjæle 2.573 (574) stjæle 369 stjaaaal 451 stjålet (-en) 1129
5. Klasse5. Klasse5. Klasse5. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. ligge 44.440 (4.598) ligger 24.849 lå 12336 ligget 1805
140
2. se 97.218 (14.242) ser 8.311 så 56528 set 17896 (seet T) 3. æde 1.546 (432) æder 480 åd 262 ædt 285
6. Klasse6. Klasse6. Klasse6. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. drage 3.830 (1.166) drager 834 drog 1113 draget (-en) 291
2. fare 1.990 (447) farer 590 for 93; fór 441; farede 12 faret 106
3. jage 1.437 (327) jager 300 jog 216; jagede 83 jaget 301
4. lade 41.453 (14.479) lader 6.962 lod 7828 ladet 2008; ladt 195
5. tage 95.522 (30.007) tager 21.428 tog 21334 taget (-en) 15287 6. le 3.317 (608) ler 662 lo 1798 let 202; leet 54
7. slå 23.428 (6.738) slår 4.688 slogggg 6770 slået 4908 (slaget D)
8. stå 73.630 (12.242) står 33.843 stodddd 21616 stået 3486
gale M gol; galede galet grave T/D grov gravet
7. Klasse7. Klasse7. Klasse7. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. falde 23.036 (4.291) falder 6.240 faldtttt 7489 faldet (-en) 3636
2. få 225.229 (78.586) får 57.631 fik 55898 fået 33052
3. gå 161.782 (41.796) går 64.799 gik 39734 gået 14666 4. græde 3.493 (1.120) græder 604 græd 1168 grædt 205
5. hedde 14.635 (761) hedder 10.113 hed 3605 heddet 156
6. holde 52.549 (20.481) holder 13.096 holdt 15083 holdt 15083 (< holdet T/D) 7. løbe 15.387 (3.667) løber 4.115 løb 4536 løbet (-en) 1490
dø 9.931 (2.405) dør 2.379 døde 4787 død 143 hugge D hug T/D; huggede D hugget D
8888. Klasse. Klasse. Klasse. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. sove 6.293 (2.254) sover 1.295 sov 1763 sovet 558
2. komme 165.213 (37.549) kommer 57.202 kom 52955 kommet (-en) 15940
3. sværge 481 (66) sværger 162 svor 144; sværgede 8 svoret (-en) 81; sværget 14
9999. . . . NiederländNiederländNiederländNiederländischeischeischeische VerbenlisteVerbenlisteVerbenlisteVerbenliste
1. Klasse1. Klasse1. Klasse1. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bijten beet gebeten
2. blijken bleek gebleken
3. blijven bleef gebleven
141
4. drijten reg. dreet gedreten
5. drijven dreef gedreven
6. verdwijnen verdween verdwenen
7. glijden gleed gegleden
8. grijpen greep gegrepen
9. hijsen hees gehesen
10. kijken keek gekeken
11. kijven keef; kijfde gekeven; gekijfd
12. knijpen
13. nijpen
kneep
neep
geknepen
genepen
14. krijgen kreeg gekregen
15. krijsen krees; krijste gekresen; krijste
16. krijten kreet gekreten
17. kwijten kweet gekweten
18. lijden leed geleden
19. -lijden -leed -leden
20. (ge)lijken (ge)leek geleken
21. mijden meed gemeden
22. nijgen neeg genegen
23. prijzen prees geprezen
24. rijden reed gereden
25. rijgen reeg geregen
26. rijten reet gereten
27. rijven reef gereven
28. rijzen rees gerezen
29. schijnen scheen geschenen
30. schijten scheet gescheten
31. schrijden schreed geschreden
32. schrijven schreef geschreven
33. slijpen sleep geslepen
34. slijten sleet gesleten
35. smijten smeet gesmeten
36. snijden sneed gesneden
37. spijten speet gespeten
38. splijten spleet gespleten
39. stijgen steeg gestegen
40. stijven steef gesteven
41. strijden streed gestreden
42. strijken streek gestreken
43. aantijgen teeg aan; tijgde aan ugs. aangetegen; aangetijgd ugs.
44. vijzen bnl. vees gevezen
45. vrijen vree informell; vrijde gevreeën informell; gevrijd
46. wijken week geweken
47. wijten weet geweten
48. wijzen wees gewezen
49. wrijven wreef gewreven
50. zijgen zeeg gezegen
142
51. zwijgen zweeg gezwegen
52. bezwijken bezweek bezweken
53. breien bree; breide gebreeën; gebreid
54. uitscheiden (schee uit informell, selten) (uitgescheeën informell,
selten)
55. zeiken zeek; zeikte gezeken; gezeikt
56. miegen reg. meeg gemegen
2. Klasse2. Klasse2. Klasse2. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bieden bood geboden
2. bedriegen bedroog bedrogen
3. verdrieten verdroot verdroten
4. gieten goot gegoten
5. kiezen
6. (uit)verkiezen
koos verkoos (uit)
gekozen uitverkoren/verkozen
7. klieven; kluiven kloof; kliefde gekloven; gekliefd
8. liegen loog gelogen
9. verliezen verloor verloren
10. genieten genoot genoten
11. rieken
12. ruiken
rook ; riekte geroken
13. schieten schoot geschoten
14. vlieden lit. vlood gevloden
15. vliegen vloog gevlogen
16. vlieten vera. vloot gevloten
17. vriezen vroor gevroren
18. zieden ziedde gezoden
19. buigen boog gebogen
20. druipen droop gedropen
21. duiken dook gedoken
22. fluiten floot gefloten
23. fuiven foof INFORMELL, SCHERZEND gefoven INFORMELL, SCHERZEND
24. kruipen kroop gekropen
25. luiken look geloken
26. pluizen ploos geplozen
27. schuilen school; schuilde gescholen; geschuild
28. schuiven schoof geschoven
29. sluiken slook gesloken
30. sluipen sloop geslopen
31. sluiten sloot gesloten
32. snuiten snoot gesnoten
33. snuiven schoof gesnoven
34. spruiten sproot gesproten
35. spuiten spoot gespoten
36. stuiven stoof gestoven
143
37. wuiven woof scherzend; wuifde gewoven scherzend; gewuifd
38. zuigen zoog gezogen
39. zuipen zoop gezopen
40. spugen spoog; spuugde gespogen; gespuugd
41. tijijijijgen toog getogen
3. Klasse3. Klasse3. Klasse3. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. binden bond gebonden
2. blinken blonk geblonken
3. dingen dong gedongen
4. dringen drong gedrongen
5. drinken dronk gedronken
6. dwingen dwong gedwongen
7. -ginnen -gon -gonnen
8. glimmen glom geglommen
9. klimmen klom geklommen
10. klinken klonk geklonken
11. krimpen kromp gekrompen
12. schrikken schrok geschrokken
13. verslinden verslond verslonden
14. slinken slonk geslonken
15. spinnen spon gesponnen
16. springen sprong gesprongen
17. stinken stonk gestonken
18. vinden vond gevonden
19. winden wond gewonden
20. winnen won gewonnen
21. wringen wrong gewrongen
22. zingen zong gezongen
23. zinken zonk gezonken
24. zinnen zon gezonnen
25. verzwinden vera.-lit. verzwond verzwonden
26. bergen borg geborgen
27. bersten borst; berstte geborsten
28. delven dolf; delfde gedolven
29. gelden gold gegolden
30. kerven korf; kerfde gekorven; gekerfd
31. melken molk; melkte gemolken
32. schelden schold gescholden
33. schenden schond geschonden
34. schenken schonk geschonken
35. smelten smolt gesmolten
36. zenden zond gezonden
37. zwelgen zwolg gezwolgen
38. zwellen zwol gezwollen
39. zwemmen zwom gezwommen
144
40. treffen trof getroffen
41. trekken trok getrokken
42. vechten vocht gevochten
43. vlechten vlocht gevlochten
44. wegen woog gewogen
45. scheren schoor geschoren
46. zweren zwoor; zweerde gezworen; gezweerd
4. Klasse4. Klasse4. Klasse4. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bevelen beval bevolen
2. breken brak gebroken
3. nemen nam genomen
4. spreken sprak gesproken
5. steken stak gestoken
6. stelen stal gestolen
7. wreken wreekte gewroken
8. komen kwam gekomen
5. Klasse5. Klasse5. Klasse5. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. eten at geggggeten
2. genezen genas genezen
3. geven gaf gegeven
4. lezen las gelezen
5. meten mat; meette gemeten
6. treden trad getreden
7. vergeten vergat vergeten
8. vreten vrat gevreten
9. weven weefde geweven
10. bidden bad gebeden
11. liggen lag gelegen
12. zitten zat gezeten
13. zien zagggg gezien
6. Klasse6. Klasse6. Klasse6. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. dragen droeg gedragen
2. graven groef gegraven
3. slaan sloeg geslagen
4. varen voer (vaarde) gevaren
145
ervaren ervoer; ervaarde ervaren 5. vragen vroeg gevraagd
6. waaien woei; waaide gewaaid
7. zweren zwoer gezworen
8. staan stond gestaan
9. jagen joeg; jaagde gejaagd
10. klagen kloeg v.a. bnl.; klaagde geklaagd
7. Klasse7. Klasse7. Klasse7. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bakken bakte gebakken
2. bannen bande gebannen
3. barsten barstte gebarsten
4. blazen blies geblazen
5. braden braadde gebraden
6. brouwen brouwde gebrouwen
7. gaan ging gegaan
8. hangen hing gehangen
9. heffen hief geheven
10. heten heette geheten
11. hoeven hoefde gehoeven; gehoefd
12. houden hield gehouden
13. houwen hieuw gehouwen
14. lachen lachte gelachen
15. laden laadde geladen
16. laten liet gelaten
17. lopen liep gelopen
18. malen maalde gemalen
19. raden ried; raadde geraden
20. roepen riep geroepen
21. scheiden scheidde gescheiden
22. slapen sliep geslapen
23. spannen spande gespannen
24. spouwen spouwde gespouwen
25. stoten (stiet arch.); stootte gestoten
26. vallen viel gevallen
27. vangen ving gevangen
28. vouwen vouwde gevouwen
29. wassen wies gewassen
30. wassen wies gewassen
31. zouten zoutte gezouten
32. zweten zweette gezweten; gezweet
146
8888. Klasse. Klasse. Klasse. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. bederven bedieieieierf bedoooorven
2. helpen hieieieielp gehoooolpen
3. sterven stieieieierf gestoooorven
4. werpen wieieieierp gewoooorpen
5. werven wieieieierf gewoooorven
6. zwerven zwieieieierf gezwoooorven
7. scheppen schieieieiep geschaaaapen
10101010. . . . HochdeutscheHochdeutscheHochdeutscheHochdeutsche VerbenlisteVerbenlisteVerbenlisteVerbenliste
1. Klasse1. Klasse1. Klasse1. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. beißen biss gebissen
2. gleichen glich geglichen
3. gleiten glitt geglitten
4. greifen griff gegriffen
5. kneifen kniff gekniffen
6. leiden litt gelitten
7. pfeifen pfiff gepfiffen
8. reißen riss gerissen
9. reiten ritt geritten
10. scheißen schiss geschissen
11. schleichen schlich geschlichen
12. schleifen schliff geschliffen
13. schmeißen schmiss geschmissen
14. schneiden schnitt geschnitten
15. schreiten schritt geschritten
16. streichen strich gestrichen
17. streiten stritt gestritten
18. verbleichen verblich verblichen
19. verschleißen verschliss verschlissen
20. weichen wich gewichen
21. (sich) befleißen selten befliss beflissen
22. bleichen blich geblichen
23. schleißen schliss; schleißte geschlissen; geschleißt
24. spleißen veraltet spliss gesplissen
1. bleiben blieb geblieben
2. leihen lieh geliehen
3. meiden mied gemieden
147
4. preisen pries gepriesen
5. reiben rieb gerieben
6. scheiden schied geschieden
7. scheinen schien geschienen
8. schreiben schrieb geschrieben
9. schreien schrie geschrie(e)n
10. schweigen schwieg geschwiegen
11. speien spie gespie(e)n
12. steigen stieg gestiegen
13. treiben trieb getrieben
14. gedeihen gedieh gediehen
15. verzeihen verzieh verziehen
16. weisen wies gewiesen
17. zeihen zieh geziehen
18. reihen (rieh); reihte (geriehen); gereiht
2. Klasse2. Klasse2. Klasse2. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. biegen bog gebogen
2. bieten bot geboten
3. fliegen flog geflogen
4. fliehen floh geflohen
5. fließen floss geflossen
6. frieren fror gefroren
7. genießen genoss genossen
8. gießen goss gegossen
9. kriechen kroch gekrochen
10. riechen roch gerochen
11. schieben schob geschoben
12. schießen schoss geschossen
13. schließen schloss geschlossen
14. sprießen spross gesprossen
15. verdrießen verdross verdrossen
16. verlieren verlor verloren
17. wiegen wog gewogen
18. ziehen zog gezogen
19. saufen säuft soff gesoffen
20. saugen sog; saugte gesogen; gesaugt
21. schnauben (schnob); schnaubte (geschnoben); geschnaubt
22. (er)kiesen kor gekoren
23. sieden (sott); siedete (gesotten); gesiedet
24. stieben stob; stiebte gestoben; gestiebt
25. triefen troff ; (triefte) (getroffen) ; getrieft
26. dreschen drischt drosch gedroschen
148
27. fechten ficht focht gefochten
28. flechten flicht flocht geflochten
29. heben hob (/ hub) gehoben
30. lügen log gelogen
31. bewegen bewog; bewegte bewogen; bewegt
32. gären gor ; gärte gegoren; gegärt
33. melken melkte gemolken; gemelkt
34. quellen quillt quoll gequollen
35. scheren schor ; (scherte) geschoren
36. schmelzen schmilzt schmolz geschmolzen
37. schwellen schwillt schwoll geschwollen
38. schwören schwor geschworen
39. trügen trog getrogen
40. löschen lischt losch geloschen
41. schwären (schwor); schwärte (geschworen); geschwärt
42. wägen wog ; (wägte) gewogen ; (gewärt)
43. glimmen glomm; glimmte geglommen; geglimmt
44. klimmen klomm; klimmte geklommen; geklimmt
45. weben wob gewoben
46. küren (kor); kürte (gekoren) gekürt
47. schallen erschallen
(scholl); schallte erscholl; erschallte
geschallt erschollen; erschallt
3. Klasse3. Klasse3. Klasse3. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. binden band gebunden
2. dringen drang gedrungen
3. finden fand gefunden
4. gelingen gelang gelungen
5. klingen klang geklungen
6. ringen rang gerungen
7. singen sang gesungen
8. sinken sank gesunken
9. schwingen schwang geschwungen
10. springen sprang gesprungen
11. stinken stank gestunken
12. trinken trank getrunken
13. verschlingen verschlang verschlungen
14. verschwinden verschwand verschwunden
15. winden wand gewunden
16. zwingen zwang gezwungen
17. schlingen schlang geschlungen
18. schwinden schwand geschwunden
19. winken (wank); winkte [gewunken] / gewinkt
20. dingen (dang) ; dingte gedungen ; (gedingt)
21. schinden [(schund)] ; [schindete] geschunden
149
22. wringen wrang gewrungen
4444. Klasse. Klasse. Klasse. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. befehlen befiehlt befahl befohlen
2. bergen birgt barg geborgen
3. bersten birst barst geborsten
4. brechen bricht brach gebrochen
5. empfehlen empfiehlt empfahl empfohlen
6. gelten gilt galt gegolten
7. helfen hilft half geholfen
8. schelten schilt schalt gescholten
9. sterben stirbt starb gestorben
10. verderben verdirbt verdarb verdorben
11. werben wirbt warb geworben
12. werfen wirft warf geworfen
13. beginnen begann begonnen
14. gewinnen gewann gewonnen
15. rinnen rann geronnen
16. schwimmen schwamm geschwommen
17. sinnen sann gesonnen
18. spinnen spann gesponnen
19. gebären gebiert gebar geboren
20. kommen kam gekommen
21. nehmen nimmt nahm genommen
22. sprechen spricht sprach gesprochen
23. stechen sticht stach gestochen
24. stehlen stiehlt stahl gestohlen
25. treffen trifft traf getroffen
26. schrecken
27. erschrecken schrickt schrak (geschrocken); geschreckt
erschrocken
28. stecken stak; steckte gesteckt
29. werden wird wurde (ge)worden
5. Klasse5. Klasse5. Klasse5. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. essen isst aß gegessen
fressen frisst fraß gefressen
2. geben gibt gab gegeben
3. genesen genest genas genesen
4. geschehen geschieht geschah geschehen
5. lesen liest last gelesen
6. messen misst maß gemessen
150
7. sehen sieht sah gesehen
8. treten tritt trat getreten
9. vergessen vergisst vergaß vergessen
10. bitten bat gebeten
11. sitzen saß gesessen
12. liegen lag gelegen
6. Klasse6. Klasse6. Klasse6. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. backen backt/bäckt backte gebacken
2. fahren fährt fuhr gefahren
3. graben gräbt grub gegraben
4. laden lädt lud geladen
5. salzen salzte gesalzen
6. schaffen schuf geschaffen
7. schlagen schlägt schlug geschlagen
8. stehen stand gestanden
9. tragen trägt trug getragen
10. wachsen wächst wuchs gewachsen
11. waschen wäscht wusch gewaschen
12. mahlen mahlte gemahlen
13. spalten spaltete gespalten; gespaltet
7. Klasse7. Klasse7. Klasse7. Klasse
Infinitiv Ind. Präs. 3. Sg. Ind. Prät. 3. Sg. Supinum 1. blasen bläst blies geblasen
2. braten brät briet gebraten
3. fallen fällt fiel gefallen
4. fangen fängt fing gefangen
5. halten hält hielt gehalten
6. hängen hing gehangen
7. hauen hieb; haute gehauen
8. heißen hieß geheißen
9. lassen lässt ließ gelassen
10. laufen läuft lief gelaufen
11. raten rät riet geraten
12. rufen rief gerufen
13. schlafen schläft schlief geschlafen
14. stoßen stößt stieß gestoßen
15. gehen ging gegangen
162
12121212. . . . KompKompKompKomplette nordgermanische starke Verblistelette nordgermanische starke Verblistelette nordgermanische starke Verblistelette nordgermanische starke Verbliste
Farbenlegende:
1. Klasse - 2. Klasse - 3. Klasse - 4. Klasse - 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse - 8. Klasse; Sekundär; Lehnwort
� Schwach, dialektal, veraltet, ausgestorben, …
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 1. *akaną “fahren” aka aka aka ake age, ake aka åka aka age
2. *alaną “nähren” ala ala ala ale ale ala N Inf. ala S dial.; SAOB † †? †
3. *aukaną “mehren” auka auka eyka auke øke (økin) öka øke øge
4. *ausaną “schöpfen” ausa ausa oysa ause > ause øse øsa ösa øse øse
5. *bautaną “schlagen” bauta bauta ? swv/stv? Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø
6. *beðjaną “bitten” biðja biðja biðja be(de) be(de) [III] biðia be(dja) bithia bede [III]
7. *(-)bellaną¹ “bellen” bella bella vera. Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø
8. *bendaną “binden” binda binda binda binde binde binda binda binda binde
9. *beraną “tragen” bera bera bera bere bære bæra bära [III] bæra bære
10. *berǥaną “bergen” biarga bjarga lit. vera. bjarga berge berge biærgha bärga bærgha; biargha
bjærge
11. *beuðaną “bieten” bióða bjóða bjóða by(de) by(de) biūða bjuda biūtha byde
12. *beuǥaną “biegen” *b(j)úga V buga V buga V buge † būgha buga būgha bøje
13. *beiðaną “warten” bíða bíða bíða stv vera. bide; bie bie bīða bida bītha bie
14. *beitaną “beißen” bíta bíta bíta bite bite bīta bita bīta bide
15. *blǣsaną “blasen” blása blása blása stv poet. blåse blåse blāsa blåsa blǣsa blæse
16. *blandaną “(hinein-) mischen”
blanda blanda stv poet.
arch. blanda blande blande blænda blanda blænda; blanda blande
163
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 17. *bleikaną “schimmern” blíkja blikja SAOB; blíka S;
V; blika WID † blike Ø blika SAOB blika dial. > † [SAOB] Ø blikke > † (< mnd.)
18. *blōtaną “(einen Gott) verehren”
blóta blóta stv poet. arch. blóta blote blote blota blota blota blote
19. *bnōwwaną “(zer-) reiben” gnúa núa Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø
20. *bōwwaną “wohnen, bereiten”
búa (/ bóa) búa búgva stv vera. bue bo boa bo bō(a) bo
21. *bregðaną “zücken” bregða bregða bregða bregde †? bryghða †? bræghta be-brejde
22. *brennaną “brennen” brenna (/ brinna)
brenna brenna brenne brenne brinna brinna brinna, brænna
brænde
23. *brestaną “bersten” bresta bresta bresta breste [IV] briste brista brista brista briste
24. *breutaną¹ “brechen” brióta brjóta bróta bryte bryte brȳta bryta brȳta bryde
25. *brewwaną “brauen” *bryggja (bruggenn)
brugga bryggja brygg(j)e brygge bryggia brygga bryggia brygge
26. *daujaną “sterben” deyja deyja doyggja døy dø døja dö dø(a) dø
27. *dentaną “stürzen” detta detta detta dette [IV] dette *detta detta V dial. † †
28. *draganą “schleppen” draga (/ drega)
draga draga dra(ge) dra dragha dra(ga) dragha drage
29. *drenkaną “trinken” drekka drekka drekka drikke drikke drikka dricka drikka drikke
30. *drepaną “schlagen” drepa drepa drepa drepe drepe [III] > drepe
dræpa dräpa dræpa dræbe
*drepaną > mhd. treffen Ø Ø Ø treffe treffe [III] Ø träffa Ø træffe [III]
31. *dreupaną “tropfen” driúpa drjúpa drúpa drype dryppe < mnd. > dryppe
drȳpa drypa driūpa, drȳpa drybe S arch.;
Ordnet †
32. *dreiƀaną “treiben” drífa drífa dríva drive drive drīva driva drīva drive
33. *dreitaną “scheißen” dríta dríta dríta drite drite *drīta swv/stv? drita V dial. *dríta swv/stv? dritte dial.
34. *dūƀaną “tauchen” dúfa V swv Ø Ø duve V dial. duve dūva duva V dial. du(v)a duve
35. *dūkaną “tauchen” [II] > mnd. dūken (nschw.) � mnd. dukken
Ø Ø Ø dukke dukke dūka dyka dukka dukke
164
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 36. *etaną “essen” eta (/ éta) eta (/ éta) eta eta ete æta äta æta æde
37. *fallaną “fallen” falla falla falla falle falle falla falla falla falde
38. *falþaną “falten” falda falda stv poet. arch. falda falde; folde falde; folde falda (/ falla) fålla *falda folde
39. *fanhaną “fangen” fá (/ fanga) fá fáa (fanga poet.) få; fange få fā, fanga få fanga; fā få
40. *faraną “fahren” fara (/ fera selten)
fara fara fara fare fara fara fara fare
41. *felhaną “eindringen” fela [IV] (/ felga selten)
fela fjala stv [VI] vera. † † fiæla [IV] fjäla Ordnet dial. fæla; fiala [IV] fjæle
*felhaną > mnd. bevalen [IV] Ø Ø Ø befale befale [VI] > befale
be-fala [VI] befalla befala [VI] befale
42. *fenþaną “finden” finna finna finna finne finne finna finna finna finde
43. *fertaną “furzen” freta [IV?] freta freta; frata <
awn. frata frate < awn. frata † *fiærta fjärta *fiærta fjerte; fjærte
44. *fetaną¹ “fallen” feta feta Ø fete Ø Ø Ø Ø Ø
45. *feukaną “stieben” fiúka fjúka fúka fyke fyke fiūka fyka SAOB † fiūka fyge
46. *feisaną “furzen” físa físa S; V > † físa fise fise *fīsa fisa fīsa fise
47. *flahaną “schinden” flá flá fláa flå > flå flå flā flå flā flå
48. *fleuǥaną “fliegen” fliúga fljúga fl(j)úg(v)a fly(ge) fly(ve), flyge fliūgha flyga fliūgha, flȳgha
flyve
49. *fleutaną “fließen” flióta fljóta fl(j)óta flyte flyte fliūta > flȳta flyta fliūta, flȳta flyde
50. *fneusaną “schnauben” fnýsa fnýsa H † fnyse > fnise
fnyse > fnise
*fnȳsa fnysa > fnissa
fnȳsa fnyse [II] > fnise [I]
51. *freǥnaną “fragen” fregna fregna fregna † † frægna † fræghna fregne vera. arch.
52. *freusaną “gefrieren” friósa frjósa frystttta (?) fryse fryse frȳsa frysa frȳsa fryse
53. *galaną “singen” gala gala stv vera. gala gala gale gala gala gala gala > gala
54. *ganganą “gehen” ganga/ginga ganga ganga gange vera. gå ganga gå ganga gå
*gǣną “gehen” spätaisl. gá sehr
selten gá gá poet. gå gå gā gå gā gå
55. *gaujaną “bellen” geyja geyja goyggja gøye > gøy † göia gö(ja) SAOB dial. gø gø
165
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 56. *geƀaną “geben” gefa gefa geva gje(ve) gi [III] giva ge / giva giva give [III]
57. *geldaną “entgelten” gialda (-i-, -e-) gjalda g(j)alda gjelde [IV] gjelde gjælda gälda gialda gælde
58. *gellaną “gellen” gialla (-e-) gella; gjalla gjalla lit.; gella gjalle [IV] gjalle gælla gälla SAOB sem. † gælla; gialla gjalle BN dial.
59. *(-)getaną “(erlangen)” geta geta gita gjete Ø gita, g(i)æta gitta stv vera., arch. gita; gæta gide [III]
*(-)getaną > ndk. gidde Ø Ø Ø gidde gidde [III] Ø Ø Ø Ø
60. *geusaną “sprudeln” giósa gjósa gjósa gyse gyse gysa “frösteln” ? † giūsa gyse
61. *geutaną “gießen” gióta gjóta gýta “laichen” ? gyte gyte giuta gjuta giūta gyde
62. *geinaną “gähnen, klaffen” gína gína gína gine > gine Ø *gīna swv/stv? gina † ? †/Ø
63. *gleiðaną “gleiten” Ø Ø glíða gli(de) gli glīda; N glīdha glida glītha glide
64. *glūpaną “schleichen” (gleypa Kausativ) Ø? Ø? glupa Ø? Ø? glupa V dial. glube V Ø?
65. *gnaganą “nagen” gnaga (g)naga gnaga gnage gnage gnagha gnaga (g)nagha gnava
66. *gnellaną “schreien” *gnella gnella gnella gnelle [IV] gnelle *gnella gnälla *gnella gnelde (arch.)
67. *gnestaną “krachen” gnesta gnesta vera. † gneste [IV] > kneste [IV]
kneste † † † †
68. *gneiðaną “reiben” gniða gniða H > †? gníggja gni(de) gni gnīdha gnida (g)nītha gnide
69. *grabaną “graben” grafa (/ grefa) grafa grava grava grave grava, græva be-grava grava grave > grave
70. *grǣtaną “weinen” gráta gráta gráta gråta gråte grāta gråta grāta; grǣta græde
71. *greinaną “winseln” grína V189; S grína V swv/stv? > † grína grine grine *grīna swv/stv? grina *grína grine > grine
72. *greipaną “greifen” grípa grípa grípa gripe gripe grīpa gripa grīpa gribe
73. *grōaną “wachsen” gróa gróa grógva gro gro grōa gro grō(a) gro
74. *hafjaną “heben” hefja hefja hevja hevje [VIII] heve hæfia häva hæfia hæva
*hafjaną > ne. heave (nach 19. Jhr.) Ø Ø hive hive hive Ø hiva Ø hive
75. *haitaną “heißen” heita heita eita heite hete hēta (< haita) heta hēta hedde
76. *haldaną “hüten” halda halda halda halde holde [VIII] halda / halla hålla halda holde
77. *hanhaną “hängen” hanga hanga hanga hange; henge henge [III] hanga hänga + Kausativ hanga hænge [III] +
Kausativ
78. *hawwaną “hauen” hǫgg(v)a höggva høgga stv poet. hogge [VIII] hogge [VIII], hugga hugga [II] hogga; hugga hugge > hugge
166
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. hugge
79. *helpaną “helfen” hialpa hjálpa hjálpa hjelpe hjelpe hjælpa hjälpa hialpa hjælpe
80. *(-)henþaną “(fangen)” Ø Ø Ø Ø Ø hinna hinna *hinna hinde
81. *hlahjaną “lachen” hlæja hlæja læa stv vera. le le lē(a) le lē(a) le
82. *hlaþaną “beladen” hlaða hlaða laða stv vera. la(de) la(de) laða BN ladda latha lade
83. *hlaupaną “laufen” hlaupa hlaupa leypa [II] laupe > laupe løpe løpa löpa løpa løbe
84. *hleuðōną “lauten, singen?” ? hljóða hljóða (hlýða Kausativ?)
ljóða (lýða Kausativ?)
lyde; ljode lyde + Kausativ? l(i)ūdha SAOB
lydha Kausativ?
ljuda
lyda Kausativ?
lytha Ordnet
lyde Kausativ?
lyde + Kausativ?
85. *hleutaną “losen” hlióta hljóta ljóta lyte † liūta ljuta liūta †
86. *hneuðaną “schlagen” *hnjóða V hnjóða stv vera. njóða njode † niūdha † † †
87. *-hneupaną “(reißen)” Ø Ø Ø nype nype > nype Ø nypa Ø Ø
88. *hneusaną “niesen” hniósa hnjósa njósa nyse nyse niūsa nysa *nȳsa nyse
89. *hnewwaną “stoßen” hnǫgg(v)a (hnyggja)
† † nygg(j)e [VIII]
nøgge [VIII] V
† † nagga V < gnagha † †
90. *hneiǥwaną “sich neigen” hníga hníga níga nige neie nīgha niga nīgha; nigæ V nige H > †
91. *hneitaną “stoßen” hníta hníta > hníta níta nite Ø ? Ø ? Ø
92. *hrendaną “stoßen” hrinda hrinda selten rinda stv vera. † † rinda † rinda †
93. *hrenkwaną “sich zusammenziehen”
hrøkkva hrökkva røkka “reichen” ? rekke [IV] rekke *rynka (rynkia Kausativ)
rynka + Kausativ rynka rynke + Kausativ
94. *hreusaną¹ “beben” hriósa hrjósa † rjosa V dial. † *rusa rysa Ø? Ø
95. *hreutaną¹ “zerspringen” hrióta hrjóta róta rjota V † Ø? Ø ryde, rude V †
96. *hreutaną² “schnarchen” hrióta hrjóta r(j)óta; rýta ryte ryte riūta > rȳta ryta (riūta >) rȳta †
97. *reutaną¹ “weinen” vgl. hrûta “dumpf klingen”
rióta Ø Ø ryte V � sem.
“snarchen, brummen” ryte V � sem.
“snarchen, brummen” † † † †
98. *hreuþaną “frei machen” hrióða hrjóða † ry ry Ø Ø Ø Ø
99. *hreiƀaną “greifen” hrífa hrífa ríva (vgl. * rīfaną) rive (vgl. * rīfaną) Ø Ø Ø *rīve swv/stv? rive (vgl. *rīfaną)
100. *hreinaną¹ “berühren” hrína hrína V “streifen” rína rine Ø Ø Ø Ø Ø
167
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 101. *hreinaną² “schreien” hrína hrína rína rine rine Ø Ø Ø Ø
102. *hūkaną “kauern” *húka (hokenn)
húka V húka huka V † *huka? huka V *huka? huge V
103. *hwelƀaną “wölben” *hvelfa (holfinn)
hvelfa V hvølva kvelve [IV] kvelve hvælva välva hwælve hvælve (sig)
104. *hwellaną “knallen” ? hvella (sek.) ? kvelle [IV] (sec.)
? ? ? ? ?
105. *hwenkaną “zur Seite springen ?”
*hvekka (Prät. hvakk)
Ø hvøkka kvekke [IV] kvekke ? väkka V dial. Ø Ø
106. *hwerƀaną “sich wenden” hverfa hverfa hvørva kverve [IV] kverve hværva värva hwærva hverre
107. *hweinaną “sausen” hvína hvína hvína kvine kvine; hvine hwīna vina hwīna hvine > hvine
108. *jahōną (wgm.); mnd. jāgen Ø Ø Ø Ø jage Ø jaga Ø jage
109. *kalaną “frieren” kala kala køla Ø Ø Ø kala SAOB dial. Ø Ø
110. *keusaną “erproben” kiósa kjósa kjósa kjose † kiūsa tjusa V kiūsa kyse
111. *kewwaną “kauen” tyggva (-ja) tyggja tyggja stswv tygg(j)e [VIII] tygge t(i)ugga tugga tugge tygge
112. *keiƀaną “(sich) zanken?” Unwahrscheinlich ?
kífa kífa V; SAOB † kive kive kiva[s] (sek.) kiva[s] kīva[s] (sek.) kives (kivedes)
113. *kīkaną “schauen” Ø Ø kika kike; kikke kike > kike; kikke
Ø kika SAOB dial. Ø kike > kigge; kikke
114. *klaujaną “kratzen” klá klæja; klá stv
vera. kláa klå > klå klå klá klå klā klå (durch klø
Kausativ ersetzt)
115. *klenganą¹ “klingen” > mnd. klingen
klingja klingja klinga klinge [III] klinge [III] klinga stv+swv klinga < mnd. klinga klinge
116. *klenkwaną “weich werden”
kløkkva klökkva kløkka kløkke [VIII] > kløkke
kløkke ? kläcka J kliunka J
klykkæ SAOB
klynke
117. *kleiƀaną “haften” klífa klífa klíva klive klive; klīva kliva klīva †
118. *kleubaną “spalten” kljúfa kljúfa klúgva klyve V klyve kliūva > klȳva klyva (kliūva) > klȳva
klyve † ; kløve Kausativ?
119. *(kleupaną) > *(kleipaną) klýpa Ø > klípa Ø > klípa klype > klipe klype > klipe *klýpa klypa SAOB dial. > † Ø Ø
168
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. “kneifen” (sek.)
120. *knīpaną “kneifen” Ø Ø knípa knipe knipe *knīpa knipa knīpa knibe
121. *knudaną “kneten” knoða knoða SAOB knoða knòde † knodha knåda Ø Ø
122. *krempaną “krampfen” (kroppenn) kreppa kreppa kreppe [IV] kreppe krympa krympa krimpa; krympa
†
123. *krentaną “murren” kretta V swv Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø
124. *kreupaną “kriechen” kriúpa krjúpa krúpa krype krype krȳpa krypa krȳpa krybe
125. *kwabjaną “niederdrücken” kefja kefja stv vera. Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø
126. *kwemaną “kommen” koma (/ kuma)
koma [VIII] koma [VIII] kom(m)e [VIII]
komme [VIII] koma komma [VIII] kuma > kymma
komme [VIII]
127. *kweþaną “sagen” kveða kveða kvøða kvede kvede [III] kvæda kväda vera. kwæthe kvæde [III]
128. *kwīþaną “(fürchten)” kvíða kvíða (sek.) kvíða kvi(de) V kveid; V
stv kvi(e) kviþa kvida (sek.) kvithe kvie (< kvide)
129. *lǣtaną “lassen” láta (-a-, -e-, -i-)
láta láta; lata la(te) > låte la(te) [VI] > låte
lāta låta lāta lade [VI]
130. *laikaną “spielen” leika leika leika leike leke; leike lēka leka lēka lege
131. *legjaną “liegen” liggja liggja liggja ligg(j)e ligge liggia ligga liggia ligge
132. *lekaną “leck sein” leka leka leka leke Ø leka läka H dial. *leka Ø
133. *lekaną > mnd. lecken Ø Ø Ø Ø lekke [III] Ø läcka Ø lække
134. *lesaną “sammeln” lesa lesa lesa lese lese læsa läsa læsa læse
135. *leuganą “lügen” liúga ljúga l(j)úgva lyge; ljuge lyge; lyve < dk.; ljuge
liūgha ljuga liūgha lyve
136. *leustaną “stoßen” liósta ljósta Ø Ø Ø lȳsta †/? Ø Ø
137. *-līƀaną “(bleiben)” blíva V blíva blíva bli � blive bli � bli(ve) blîva bli(va) blīva blive
138. *leiþaną “weggehen, leiden”
líða líða líða li(de) li(de) līða lida lītha lide
139. *lūkaną² “schließen” lúka (später auch liúka)
l(j)úka lúka luke V � sem.
“jäten” luke V � sem.
“jäten” lūka luka SAOB †, dial. lūka lukke < Kausativ +
stv
169
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 140. *lūtaną “sich neigen” lúta lúta lúta luta luta lūta luta lūta stw/swv? lude
141. *malaną “mahlen” mala mala stv vera. mala mala male mala mala mala male
142. *metaną “messen” meta meta meta mete > mete mæte mæta mäta mæta †
143. *meiǥaną “harnen” míga míga míga mige mige mīgha nur Präs. miga V dial. SAOB
dial. > † mīgha nur Präs. mige V; SAOB
144. *nemaną “nehmen” nema nema nema neme > † † nima [IV] nimma > † nima nemme
*nemaną > vornemen Ø Ø Ø Ø fornemme [III] Ø förnimma [III] Ø fornemme [III]
145. *neutaną “genießen” nióta njóta njóta nyte nyte niūta njuta niūta (nȳta) nyde
146. *(pīpaną) “pfeifen” Ø pípa pípa pipe pipe pīpa pipa pībe Ordnet pibe
147. *rǣdaną “raten” ráða ráða ráða stv vera. rå(de) rå(de) rāða råda rātha råde
148. *(rekwaną) “dunkeln” røkkva (sek.) rökkva † † † † † † †
149. *rennaną “rinnen, laufen” rinna > renna renne renne renne rinne > renne rinna rinna rinna; rænna rinde
150. *reudaną¹ “röten” rióða rjóða rjóða poet.; nur Inf. † † riūða > rȳða † Ø Ø
151. *reufaną “reißen” riúfa (-ý-, -ió-)
rjúfa rjúva poet.; nur Inf. rjuve V > † † riūva > rȳva Ø *riūva > rȳva Ø
152. *reukaną “rauchen” riúka rjúka rúka ryke ryke riūka > rȳka ryka riūka > rȳka ryge
153. *reiðaną “reiten” ríða (vgl. *wrīþan)
ríða ríða ri(de) ri(de) rīþa rida rītha ride
154. *reifaną “reißen” rífa rífa ríva (vgl. * hrīƀaną) rive (vgl. * hrīƀaną) rive rīva riva rīva rive (vgl. * hrīƀaną)
155. *reisaną “aufgehen, untergehen”
rísa rísa rísa rise † rīsa † rīsa †
156. *reistaną “aufreißen” rísta rísta > rista rista riste riste rīsta (rschw. > aschw.)
rista rísta > rista Ordnet
riste
157. *rōaną “rudern” róa róa rógva ro ro ro(a) ro roo ro
158. *sǣaną “säen” sá sá sáa så så (sain “gesät”) så sa så
159. *sehwaną “sehen” sjá sjá síggja; sjá sjå se sē(a), sīa, seīa se sē se
160. *sengwaną “singen” syngva (-ja, syngja syngja syng(j)e [VIII] synge siunga sjunga [II] siunga synge
170
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. sǫngva)
161. *senkwa “sinken” søkkva (-ǫ-) sökkva søkka søkke [VIII] synke; søkke siunka sjunka [II] siunka synke
162. *serdaną “(widernatürliche) Unzucht treiben”
serða serða Ø Ø Ø *siærða (sarð Prät. Sg.)
Ø Ø Ø
163. *setjaną “sitzen” sitja sitja sita sitje; sitte sitte [III] sitia sitta [III] sitia sidde [III]
164. *seuþaną “sieden” sióða sjóða sjóða syde syde > syde siuða sjuda siūtha syde
165. *seiǥaną “sinken” síga síga síge sige > sike sige sígha siga V dial. Ordnet sīgha sige V dial.
166. *seipaną “tropfen” mnl. mnd. sipen � mhd. sifen
Ø Ø Ø sipe � sive (sek.)
sipe Ø sipa Ordnet gutn.
dial. sibe sive
167. *seiþaną “zaubern” síða † † † † ?/† † siþi 3. Sg. Präs. Konj.
V †
168. *skabaną “schaben” skafa skafa skava skave skave skava skava *skava skave
169. *skakaną “schütteln” skaka skaka skaka skake skake > skake skaka skaka skaka skage
170. *skapjaną “schaffen” skepia skapa stv vera. skapa stv poet. skape skape skapa (sek.; zu
erwarten wäre *skæpia) skapa skapa skabe
171. *skelbaną “beben” skialfa skjálfa skelva skjelve [IV] skjelve skiælva skälva skialva skælve
172. *skellaną “schallen” skialla (-e-) skella skella stv vera. skjelle [IV] skjelle skælla skälla skialla skælde
173. *skeraną “scheren” skera skera skera skjere skjære skæra [IV] skära [III] skæra skære
174. *skeubaną “schieben” *skjófa; *skúfa stv/swv?
skúfa H skúgva skyve; skuve skyve skiūva > skūva (selten)
skjuva Ø skubbe < mnd.
schubben
175. *skeutaną “schießen” skióta skjóta skjóta skyte skyte skiūta skjuta skiūta skyde
176. *skeinaną “scheinen” skína skína skína skine skinne skína skina skīna skinne
177. *skeitaną “scheißen” skíta skíta skíta skite skite skíta skita skīta skide
178. mnd. schrūten Ø Ø Ø skryte dial. skryte Ø skryta Ø skryde
179. *skrellaną “gellen” > mnd. schrellen?
Ø Ø skrelja skrelle [IV] skrelle *skrella (Prät. pl. skrullo)
skrälla Ø Ø
180. *skrempaną “rutschen” skreppa skreppa skreppa skreppe [IV] skreppe skräppa SAOB skräppa SAOB
dial.; skrympa > skrympa
skræppe SAOB skrumpe; skrympe SAOB
dial.; skræppe
171
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 181. *skrenk(w)aną
“schrumpfen” *skrøkka? † † skrøkke [VIII] † (skrunken)
skrynka † *skrynka †
182. *skrīaną “schreien” Ø skríkja Ø skrike skrike skrīa > skrīka skrika; skria skrīka skrige
183. *skrīƀaną “schreiben” skrifa skrifa skriva skrive skrive skríva skriva skrīva skrive
184. *skreiþaną “schreiten” skríða skríða skríða skride > sklide skri(de) > skli skríða skrida skrītha skride
185. *skwetijaną “spritzen?” *skvetta skvetta skvetta skvette [IV] skvette Ø skvätta Ø skvætte
186. *slahaną “schlagen” slá slá sláa slå slå slā slå slā slå
187. *slempaną “gleiten” sleppa sleppa sleppa sleppe [IV] sleppa; slippe slippa slippa slippa; slæppa slippe
188. *slengwaną “gleiten” slyngva (-ja, -ø-)
slyngja J † slenge [VIII]; slyng(j)e
slenge sliunga slunga; slinga J
dial. sliunga slynge
189. *slenkaną “schleichen” + mnd. slinken?
Ø Ø Ø slinke Ø *slinka (slank) slinka “schlüpfen”
Ø Ø
190. *slentaną “gleiten” (sletta Kausativ) slette [IV] Ø slinta slinta Ø slente V dial. �
Kausativ [Vokalismus
macht schwierigkeiten]
191. *sleutaną > mnd. slūten Ø Ø Ø Ø Ø slūta sluta Ø slutte
192. *slīpaną “schleifen” *slípa V516 slípa Ø slipe slipe > slipe slipa SAOB slipa slibæ slibe
193. *sleitaną “zerreißen” slíta slíta slíta slite slite slíta slita slīta slide
194. *slūkaną “schlucken” > mnd. slūken
Ø Ø Ø sluke sluke slūka sluka slūka sluge
195. *smellaną “platzen” Ø smella smella smelle [IV] smelle *smella (smal) smälla smælla smælde
196. *smeltaną “schmelzen” Ø smelta smelta smelte smelte smælta smälta smælta smelte
197. *smentaną “rutschen?” unwahrscheinlich?
? ? smetta smette [IV] smette ? ? ? smette < norw.
198. *smeuganą “schmiegen” smiúga smjúga smúgva smyge smyge smiūgha N Inf.
Präs. stv/swv? smyga *smiūgha smyge
199. *(-)smītaną “schmeißen” Ø Ø Ø smite smite > † *smīta smita smīta smide
200. *smeiþaną “schmieden” smíða smíða smíða smi(de) smi smīða (sek.) smide (smidde, smitt)
smedhæ; smedjæ; smidhæ
smede
172
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 201. *(-)snerpaną “schrumpfen” Ø Ø Ø snerpe [IV] Ø Ø snärpa T Ø snerpe
202. *snertaną “berühren” snerta snerta nerta snerte [IV] Ø Ø snärta T Ø snerte
203. *sneutijaną “schneuzen?” ? > mnd. snūten
snýta Ø Ø snyte snyte (seg) Ø snyta (sig) snȳta snyde
204. *sneikaną “kriechen” mnd? sníkja sníkja sníkja snike (sek.) snike Ø snika (sek.) Ø snige
205. *sneiþaną “schneiden” sníða sníða sníða (poet.) snide Ø *snīþa swv/stv? snida ? snide > † Ordnet
206. *snōwa “winden” snúa snúa snúggva snu sno sno SAOB � snoa (T) sno sno sno
207. *spennaną “spinnen” spinna spinna spinna spinne spinne spinna spinna spinna spinde
208. *speiwaną “speien” spýja spýja spýggja spy spy spy(i)a spy spy spy
209. *spleitaną > mnd. splīten
Ø Ø Ø Ø Ø splita † splīta splide > splitte(-de)
210. *sprenganą “aufspringen” springa springa springa springe > sprekke [IV]
springe > sprikke
springa spricka, springa
springa > sprikka
springe > sprække
211. *sprentaną “springen” spretta spretta spretta sprette [IV] sprette spritta SAOB spritta urspr.
Kausativ Ø Ø
212. *spurnaną “treten” sporna > sperna; spenna
sperna vera. spenna spenne [IV] spenne spiærna spänna; spjärna
Ø spænde
213. *standaną “stehen” standa standa standa stande vera. Ø standa stånda standa stande
*stǣną “stehen” Ø stá vera. Ø stå stå stā stå stā stå
214. *stelaną “stehlen” stela stela stjala stele stjele stiæla stjäla [III] stæla (stiala) stjæle
215. *(stelpaną) “umfallen” stelpa † stelpa stelpe T † stiælpa (sek.) stjälpa stilpe stelpe
216. *stenganą “stechen” + Einfluss *stikeną “stechen” > mnd. steken
stinga stinga stinga stinge > stikke † > stikke stinga stinga > sticka stinga > stikke
stikke [III]
217. *stenkwaną “stoßen” støkkva stökkva støkka støkke [VIII] støkke; stinke > stinke
stiunka; stinka BN
stinka stink(w)a, stiunka > stynka
stinke
218. *steiǥaną “steigen” stíga stíga stíga stige stige stígha stiga stīgha stige
219. *streukaną “streichen” striúka (-va, -ja)
strjúka strúka stryke stryke strūka > strȳka stryka strȳka stryge
173
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 220. *strīðaną “streiten” striða stríða stríða stri(de) stri(de) stríða strida strītha stride
221. *stūpaną “herausragen” stúpa stúpa Inf. stúpa stupe stupe stupa stupa stūpa stv/swv? stube
222. *sūganą “saugen” súga > siúga sjúga súgva suge suge sūgha suga sūgha suge
223. *sūpaną “saufen” súpa súpa súpa supe supe sūpa supa sūpa søbe
224. *swarjaną “schwören” sverja sverja svørja sverje [VIII] sverge; sverje [VIII]
sværia svär(j)a [III] swæria sværge [VIII]
225. *swefaną “schlafen” sofa sofa [IV] sova [IV] sove [VIII] sove [VIII] sofa sova [VIII] sova sove [VIII]
226. *swelganą “verschlingen” svelga (-ja) svelgja † svelg(j)e svelge swælghia svälja stswv swælgh(i)a svælge
227. *swellaną “schwellen” svella svella svølla svelle [IV] svelle swælla svälla swælla svulme
228. *sweltaną “sterben” svelta svelta svølta svelte [IV] svelte svælta svälta swælta sulte
229. *swemmaną “schwimmen” svimma svimma vera.; svima vera.
svimja svemje [IV] svømme > svømme
sima simma swim(m)a, sim(m)a
svømme
230. *swendaną > mnd. vorswinden
Ø Ø svinna svinne svinne (for)svinda; forsvinna
(för-)svinna <
mnd. (for-)swinda; (for-)swinna
svinde [III]
231. *swengwaną “schwingen” > mnd. swingen
Ø Ø Ø svinge svinge svinga svinga Ø svinge [III]
232. *swerbaną “abreiben” sverfa sverfa Ø sverve [IV] Ø *sværva svärva H dial. Ø Ø
233. *sweifaną “schweifen” svífa svífa † svive svive *svīva sviva V dial. Ø Ø
234. *sxeiǥaną “sich neigen” *svíga V † Ø svige † swīgha sviga (mundartl.)
† †
235. *sweikaną “ausweichen” svíkva; svíkja; sýkva
svíkja svíkja svike svike swīk(j)a svika swīka svige
236. *sweiþaną “erhitzen” svíða svíða svíða svi(de) svi swīða svida swītha svi(d)e
237. *swōaną “opfern” sóa sóa Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø
238. *takaną “nehmen” taka taka taka ta(ke) ta taka > tagha ta(ga) taka tage
239. *þagijaną “schweigen” ? þegja þegja tiga? tige † tie þighja SAOB tiga [I] thigæ SAOB tie [III]
240. *þegjaną “empfangen” þiggja - þá(gu) - þegit
þiggja tiggja tigge tigge [III] þiggja tigga thægh(i)a; thiggja
tigge
174
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 241. *þeutaną “schallen” þióta þjóta túta tyte tyte þiūta tjuta thiūta tude BN
242. *þrenhaną “drängen” þryngva (-ja-) þrengja † trenge [VIII] trenge > trenge Ø tränga V �
Kausativ Ø trænge V �
Kausativ
243. *þreskaną “dreschen” þryskja, þriskja, þreskja
þreskja V treskja tresk(j)e treske þryskia tröska thærska tærske > tærske
244. *þreiƀaną “ergreifen, gedeihen”
þrífa þrífa tríva trive trive þrivas trivas thrīva[s] trives (trivedes)
245. *þreinaną? Ø Ø Ø Ø trine > trine trina trina S dial. trīna trine
246. *(-)þreutaną “müde werden”
þrióta þrjóta tróta tryte tryte þrȳta tryta thrȳta for-tryde
247. *þwahaną “waschen” þvá þvo tváa stv vera. två > två två þvā två thwā to
248. *þwenganą “zwingen” þvinga þvinga tvinga tvinge tvinge þvinga tvinga thwinga tvinge
249. *þwersaną “schwinden” þverra þverra Ø tverre [IV] Ø Ø Ø Ø Ø
250. *treganą “betrüben” trega trega trega trege trege trägha träga SAOB dial. træiæ SAOB †
251. *trekeną “ziehen” > mnd. trecken
Ø Ø Ø trekkje trekke [III] Ø träcka Ø trække [III]
252. *trudaną “treten” troða troða [VI] troða [VI] trå; trø trå [VI]; trø troða, truða träda trotha tråde dial.
> mnd. treden Ø Ø Ø tre tre stswv Ø Ø træda træde stswv
253. *wadaną “waten” vaða vaða vaða va(de) > va(de) va(de) vaða vada watha vade
254. *wahsjaną “wachsen” vaxa vaxa vaksa vekse vokse vaxa växa [III] waxa vokse
255. *waldaną “walten” valda valda valda valde volde valda / valla vålla walda volde
256. *webaną “weben” vefa vefa [VI] veva [IV] veve [VIII] veve [VI] > veve
væva väva wæva væve
257. *weganą¹ “bewegen” vega vega [VI] vega vege [VIII] vege [VI]; veie vægha väga wægha veje
258. *(-)wellaną¹ “wallen” vella vella vella velle † vælla välla wælla vælde
259. *wellaną² “wälzen” *vella vella vella velle [IV] † vælla † † †
260. *weltaną “wälzen” velta velta velta velte [IV] velte > velte vælta H välta wælte vælte
261. *wendaną “winden” vinda vinda vinda vinde vinde vinda vinda winda vinde
175
PPGm.PPGm.PPGm.PPGm. awn.awn.awn.awn. nisl.nisl.nisl.nisl. nfär.nfär.nfär.nfär. nn.nn.nn.nn. bm.bm.bm.bm. aschw.aschw.aschw.aschw. schw.schw.schw.schw. adk.adk.adk.adk. ndk.ndk.ndk.ndk. 262. *wennaną “mühen” vinna vinna vinna vinne vinne vinna vinna winna vinde
263. *werpaną “werfen” verpa verpa verpa verpe [IV] verpe > verpe *værva (Prät. Sg. varp + forværva < mnd.)
värva wærpa værpe Ordnet dial.
264. *werþaną “werden” verða verða verða lit. [IV] verte [IV] vorde arch. varða varda vera. wærtha vorde
265. *wesaną¹ “sein, bleiben” vesa vera vera vere [IV] være vara vära wæra, wara være [III]
266. *wiiiiganą “kämpfen” vega (-i-) † † † † vægha † † †
267. *weikaną “weichen” víkva, víkja, víka, ýkva
víkja víkja vike vike víka vika wīka vige
268. *weitaną³ “festsetzen, strafen”
víta víta for-víta for-víta víta vīta V dial. for-vide V > Ordnet
†
269. *wleitaną “blicken” líta líta Ø † litæ
*hleitijaną- “zuverlassen auf”
hlíta hlíta líta lite på lite på līta lita > lita på litæ lide på
270. *wrekaną “verfolgen” reka reka reka reke reke > reke vræka / vraka [VI]
vräka wræka / wraka [VI]
vrage
271. *wrītaną “ritzen” ríta ríta S > rita WID rita rita rite rita V rita Ø
272. *wrīþaną¹ “winden” ríða (vgl. *rīðan)
ríða ríða vri(de) vri vríða vrida wrītha vride