Die globale Finanzkrise Ursachen, Verlauf, Alternativen Suleika.Reiners@gmx.de

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Die globale Finanzkrise Ursachen, Verlauf, Alternativen Suleika.Reiners@gmx.de. 1. Ursachen. Verteilung von Einkommen und Vermögen Deregulierung der Finanzmärkte Privatisierung, z.B. in der Altervorsorge 4) Führt zu veränderter Normalität und Krise. 1.1 Verteilung von Einkommen und Vermögen. - PowerPoint PPT Presentation

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17.09.2010 2. Politischer Kirchentag Plön Workshop: Das Casino schließen!

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Die globale FinanzkriseUrsachen, Verlauf, Alternativen

Suleika.Reiners@gmx.de

17.09.2010 2. Politischer Kirchentag Plön Workshop: Das Casino schließen!

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1. Ursachen

1) Verteilung von Einkommen und Vermögen

2) Deregulierung der Finanzmärkte

3) Privatisierung, z.B. in der Altervorsorge

4) Führt zu veränderter Normalität und Krise

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1.1 Verteilung von Einkommen und Vermögen

Wachsende anlagesuchende Vermögen:

Hohe Sparquote bei Einkommensstarken

gegenüber

Konsumschwäche bei Einkommensschwachen

Wachstum weltweiter Geldvermögen

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Quelle: McKinsey Global Institute 2009

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Deutsches Geldvermögen

Quelle: Statistisches Bundesamt

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Sinkende Lohnquoten

Quelle: AMECO

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Aufschwung nur für Unternehmen und Vermögende (Deutschland)

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1.2 Deregulierung der Finanzmärkte

• Neue Akteure und Instrumente(z.B. Hedge-Fonds und Kreditverpackungsgeschäfte = Verbriefung)

• Kapitalverkehrsfreiheit

Globaler Rendite-Wettbewerb ungebremster Jongleure

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1.3 Privatisierung

• Steigendes Anlagevolumen durch Privatisierung der Rente

• Konzentriertes Kapital durch institutionelle Investoren wie Pensionsfonds

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1.4 Normalität und Krise1.4 Normalität und Krise

• Kurzfristig orientierte Staats- und Unternehmenspolitik (Orientierung am Bondholder Value, am Shareholder Value, an Finanzinvestoren) = Finanzkapitalismus:

Nicht die Finanzmärkte dienen der Realwirtschaft durch Kredite und Investitionen. Sondern die Realwirtschaft steht unter dem

Renditedruck der Finanzbranche.

• Destabilisierung durch schnellen Handel mit Finanzinstrumenten – dadurch zugleich neuer Markt für Geschäfte mit der Instabilität (Derivate) = steigende Krisenanfälligkeit

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Von der Investitionsfinanzierung zum Finanzinvestment

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2. Krisenverlauf

1) Was ist neu an der globalen Finanzkrise?

2) Auslöser Subprime-Krise: Platzende Immobilienblase in den USA

3) Finanzkrise wird Wirtschaftskrise

4) Krisenmanagement

5) „Wer zahlt die Zeche?“

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2.1 Was ist neu an der globalen Finanzkrise?

• Häufigkeit von Krisen hat zugenommen

• Krise trifft USA und Europa

• Ausmaß und Dauer der Krise so unklar wie nie zuvor

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2.2 Auslöser Subprime-Krise

• Immobilienblase in USA entsteht – und platzt

• Drohende Insolvenz von Industriekreditbank (IKB) (30.7.2007) und sächsischer Landesbank (17.8.2007) – beide hatten im hohen Ausmaß Subprime-Papiere erworben

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Breit gestreutes Risiko wird breit gestreute Krise

• Zusammenbruch der Lehman Bank (15.9.2008)

• Vertrauenskrise am Interbankenmarkt: Liquiditätskrise, Notverkäufe von Wertpapieren, Wertverluste bis hin zu Abschreibungen

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2.3 Finanzkrise wird Wirtschaftskrise

• Konsumrückgang in USA verursacht globalen Absatzeinbruch

• Arbeitslosigkeit steigt

• Kreditklemme

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Krise erreicht Entwicklungsländer

• Krise erreicht Entwicklungsländer (Außenhandel und Überweisungen aus Diaspora rückläufig, Kreditklemme)

• Zunehmende Nahrungsmittelspekulation als Folge geplatzter Immobilienblase

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2.4 Krisenmanagement

• Rettungen einzelner Banken (Industriekreditbank (IKB), sächsische und bayrische Landesbank, Hypo Real Estate (HRE), Northern Rock, Bear Stearns...)

• Instrumente zur Bankenrettung: Rettungsschirm (500 Mrd. €, davon ... Garantien) und Bad Bank

• „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind.“ (Angela Merkel, 5.10.2008) = Garantie von 568 Mrd. €

• Leerverkäufe der Papiere von elf Finanzinstituten untersagt

• Niedrigzinspolitik der EZB• Konjunkturprogramme und Schuldenbremse

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2.5 „Wer zahlt die Zeche?“ (I)

• Arbeitslose

• Steuerzahlerinnen und Steuerzahler

• Finanziell Schwache (Schuldenbremse, Sparpaket)

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„Wer zahlt die Zeche?“ (II)

• Verbraucherinnen und Verbraucher

• Außerdem: Umwidmung möglicher Einnahmen wie Finanztransaktionsteuer, Luftverkehrsteuer (Sparpaket)

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3. Was ist zu tun?

1) Einkommen neu verteilen

2) Finanzmärkte (re)-regulieren – und beaufsichtigen

3) Öffentliche Rente stärken

4) Wirtschaftsdemokratie und demokratische Weltwirtschaftsordnung anstreben

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3.1 Einkommen neu verteilen

• Flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn einführen

• Niedriglohnsektor schließen

• ALG II erhöhen

• Vergütung von Führungskräften und Beschäftigten aneinander koppeln

• Steuer- und Regulierungsoasen austrocknen

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3.2 Finanzmärkte (re)-regulieren (I)

• Präventive Eigenkapital- und Liquiditätsregeln• Finanz-TÜV als Zulassungsstelle für

Finanzinstrumente• Stabilisieren (entschleunigende

Finanztransaktionsteuer, Zielzonen für Wechselkurse, Kapitalverkehrskontrollen)

• Spekulation mit Rohstoffen, Land, Energie unterbinden

• Aussagekräftige Stresstests einführen(statt Staatsgarantie durch „too big/ too connected to fail“)

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Finanzmärkte (re)-regulieren (II)• Vergütungssysteme (Boni überwinden, Festgehalt

stärken)

• Öffentlich-rechtliche Ratingagentur und Gebührenordnung

• Finanzaufsicht erweitern (makroprudenziell und international, auf alle Akteure und Finanzinstrumente wie Ratingagenturen, Grauen Kapitalmarkt und außerbörslichen Handel)

• Finanzmärkte verbrauchergerecht regulieren (Verbraucherschutz in die Finanzaufsicht, Girokonto für alle und Dispozinsen deckeln, klare Preisangaben statt Gebührenerfindungen, provisionsgetriebene Beratung überwinden, Beweislast umkehren)

3.3 Öffentliche Rente stärken

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3.4 Wirtschaftsdemokratie und demokratische Weltwirtschaftsordnung anstreben

• Mitbestimmungspflicht erweitern, z.B. auf Übernahmen und Verkauf von Unternehmen oder Unternehmensteilen

• Öffentlich-rechtliches Bankensystem aus- und umbauen

• Investitionen an volkswirtschaftliche, soziale und ökologische Standards knüpfen

• Alle Länder gleichberechtigt an Regulierung beteiligen statt auf G20 beschränken – UNO stärken

• Zivilgesellschaftliche qualifizierte Expertise fördern

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Was wurde bisher getan?

Mit Blick auf die Ursachen:

• Verteilung von Einkommen und Vermögen? – kein Richtungswechsel

• Deregulierung der Finanzmärkte? – verschiedene Einzelmaßnahmen

• Privatisierung, z.B. in der Altervorsorge? – kein Richtungswechsel

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Arbeitsauftrag

1) Was ist mir an unserem Thema der Werkstatt (neu) deutlich geworden; was finde ich besonders wichtig?

2) Was fordern wir von...?

• Einzelarbeit: Notieren Sie sich jeweils drei Punkte. (20min)

• Partnerarbeit: Diskutieren Sie zu zweit. Einigen Sie sich auf je einen Punkt. Notieren Sie diesen auf je einer Karte. (15min)

• Zusammentragen in der Gruppe: Stellen Sie Ihre Antwortkarten vor. Ordnen Sie diese den anderen Antworten zu. Einigen Sie sich in der Diskussion auf je einen Satz. (30min)