Dr. med. Friedhelm Schmitten Arzt für Innere Medizin-Diabetologe DDG 59909 Bestwig-Ramsbeck,...

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Dr. med. Friedhelm Schmitten

Arzt für Innere Medizin-Diabetologe DDG

59909 Bestwig-Ramsbeck, Heinrich-Lübke-Str. 56

Tel. 02905-851330www.praxis-ramsbeck.de

AGENDA

InsulinEquipment InjektionsortePraktische Übungen

Insulinausschüttung beim Gesunden

7:00Uhrzeit

7:00 13:00 19:00 23:00 3:00

Schematische Darstellung

Insu

lin

spie

gel

Kurz wirksames Insulin Verwendung:als Bolusinsulin zu den Mahlzeitenzum Korrigieren zu hoher Blutzuckerwerte

Humaninsulin

Insulinbedarf

7:00Uhrzeit

7:00 13:00 19:00 23:00 3:00

Insu

lin

spie

gel

Schematische Darstellung

Schnell und kurzwirksames modernesInsulin

7:00Uhrzeit

7:00 13:00 19:00 23:00 3:00

Insu

lin

spie

gel

Schematische Darstellung

VerzögerungsinsulinVerwendung:als Basisinsulin zur Deckung des Grundbedarfs

NPH-Insulin

Insulinbedarf

Lang wirksames modernes Insulin

Mischinsulin

Humanes Mischinsulin

7:00Uhrzeit

7:00 13:00 19:00 23:00 3:00

Insu

lin

spie

gel

Schematische Darstellung

Insulinbedarf

Modernes Mischinsulin

Vorgefertigte Kombination aus kurz wirksamem und Verzögerungsinsulin

Injektion mit der Spritze Dieses etwas umständliche und antiquiert wirkende Verfahren hat auch Vorteile. Sollen gleichzeitig Verzögerungs- und Normalinsulin gespritzt werden, so lassen sich mit einer Spritze beide Sorten nacheinander aufziehen und gegenüber den Pens wird ein Einstich gespart.

Was wird benötigt? Insulinspritze U40 (20, 40 oder 80 Max. Einheiten)Insulinflasche(n) U40 (10 ml = 400 Einheiten) Wenn der Pen defekt ist: Insulinspritze U100 (30, 50 oder 100 Max. Einheiten) Penpatrone U100-Insulin

Wie wird's gemacht? Zum Mischen von Verzögerungs- und Normalinsulin in der Spritze muss zunächst das trübe NPH-Insulin gut durchmischt werden. Dazu wird die Flasche etwa 20 Mal geschwenkt. Die frühere Empfehlung, die Flasche einige Male zwischen den Handflächen zu rollen, genügt meist nicht, um eine ausreichende Mischung zu erreichen.Eine interessante Studie darüber wurde im DIABETES JOURNAL 05/2000 veröffentlicht. Die Insulinflaschen sind mit einem Gummistopfen luftdicht verschlossen. Um einen Unterdruck zu vermeiden wird zunächst etwa so viel Luft mit der Spritze in jede Flasche gedrückt wie an Insulin benötigt wird. Nun kann die Verzögerungsinsulinmenge zuerst aufgezogen werden, am besten ein bis zwei Einheiten mehr als benötigt, da in der Nadel eine geringe Menge Luft zurückbleibt, die beim Aufziehen dann in die Spritze gelangt. Durch Klopfen und leichtes Zurückdrücken des Stempels bis zur gewünschten Insulinmenge läßt sie sich leicht entfernen. Schließlich zieht man aus der Normalinsulinflasche die entsprechende Menge dazu auf. Wenn dabei versehentlich zu viel Insulin aufgezogen wird muß die Mischung verworfen werden, da das Mischungsverhältnis nicht stimmt. Wenn dann auch noch der Stempel auf die korrekte Menge zurückgedrückt werden würde, befände sich anschließend auch eine geringe Menge Verzögerungsinsulin in der Normalinsulinflasche. Mit guten Augen ist diese Trübung erkennbar.Aus diesem Grund empfehlen wir die Reihenfolge: zuerst Verzögerungsinsulin, dann Normalinsulin aufziehen!

Aufbau eines Insulinpens

Verschlusskappe

Insulinbehälter mit Restmengenskala Dosisanzeige

Dosierknopf

Auslöseknopf

Fertig- und MehrwegpensFertigpens(z. B. FlexPen, SoloStar)

Mehrwegpens(z. B. NovoPen, Humapen Ergo)

Anleitung zur Insulininjektion Den mit Insulin gefüllten Pen in die Hand nehmen Pen mindestens 20-mal schwenken (nicht schütteln!)

bei Misch- und NPH-Insulin Neue Nadel aufschrauben und Schutzkappe abziehen Funktionsprüfung des Pens: 1–2 Einheiten einstellen und

abgeben, bis ein Tropfen Insulin an der Nadelspitze erscheint Insulindosis einstellen Hautfalte bilden Nadel senkrecht in die Mitte der Hautfalte einführen Auslöseknopf herunterdrücken Langsam bis 10 zählen, dann die Hautfalte loslassen und

den Pen heraus ziehen Nadel abschrauben und sicher entsorgen Blutzuckerwert und Insulindosis in das Tagebuch eintragen

Insulin wird in das Unterhaut-Fettgewebe gespritzt

Haut

Unterhaut-Fettgewebe

Muskulatur

Hautfalte bilden undsenkrecht zurHautoberfläche einstechen

Injektion erfolgt in dasUnterhaut-Fettgewebe (subkutan, s.c.)

Geeignete Spritzstellen für die Insulininjektion

Langsamere Insulinaufnahmein Oberschenkel und Gesäß

Schnellere Insulinaufnahmein den Bauch

Geeignete Spritzstellen für die Insulininjektion

Ungeeignete SpritzstellenBlaue Flecke Narben

„Schwangerschafts-streifen”

Fettgewebe-Veränderungen

Achtung! Bei falscher Injektionstechnik bzw. häufigen Injektionen in dieselbe Stelle kann es zur

vermehrten Fettgewebsbildung und -verhärtung (Lipodystrophie) kommen

Deshalb: Innerhalb einer Spritzregion regelmäßig die Spritzstelle wechseln

Abnutzung von Injektionsnadeln

Neue Nadel Mehrfach gebrauchte Nadel

Elektronenmikroskopische Aufnahmen von Dr. K. Strauß, BD Medical

Hinweise zur Verwendung von Nadeln

Die Injektion mit stumpfen Nadeln kann deutlich schmerzhafter sein und zu Verhärtungen des Fettgewebes führen

Insulin-Rückstände in der Nadel können die Öffnung verstopfen und eine zuverlässige Insulin-Abgabe verhindern

Über die Nadel kann Luft eindringen und zu einer Insulin-Unterdosierung führen

Deshalb: Injektionsnadeln täglich bzw. bei schmerzhafter Injektion wechseln!

Nadellänge Die Nadellänge sollte (5 – 12 mm) so gewählt

werden, daß man sicher nicht mit der Nadelspitze in die Muskulatur gerät.

Je mehr Fettgewebe vorhanden ist, und je mehr Insulin injiziert wird, um so länger sollte die Nadel sein.

Insulinlagerung In Gebrauch befindliches Insulin darf bis zu vier

Wochen bei Zimmertemperatur (bis 30° C) aufbewahrt werden, der übrige Vorrat sollte im Kühlschrank bei 2 bis 8° C gelagert werden. Frost und direkte Sonneneinstrahlung führen zu einem Wirkungsverlust des Insulins und müssen daher vermieden werden. Bei Urlaubsreisen kann man sich helfen, indem das Insulin in ein nasses Handtuch eingeschlagen wird oder in eine Thermoskanne gelegt wird, die mit kaltem Wasser gefüllt ist.

Hautdesinfektion Eine Desinfektion nicht erforderlich ist, da sich die

Einstichstelle schnell verschließt und Insulin bakterientötende Konservierungsmittel enthält. gilt auch für Krankenhäuser und Altenheime. Die Haut ist immer, bei bettlägerigen wie bei nicht bettlägerigen Patienten mit Keimen besiedelt. Diese Keime lassen sich nur bei einer chirurgischen Desinfektion (großflächig, lange Einwirkzeit usw.) vermindern. Anders als bei einer intramuskulären Injektion besitzt auch das Unterhautfettgewebe Abwehrzellen, die zusammen mit den Stabilisatoren in der Injektionslösung eine Infektion weitgehend ausschließen. Sollte es in seltenen Fällen zu einer Keimbesiedelung kommen, so geht diese über eine Hautrötung meist nicht hinaus. Damit überwiegt das Risiko einer Hautreizung durch wiederholte Desinfektionsvorgänge dem möglichen Nutzen und sollte unterbleiben.