Eine Vision fr das Bcker-Gelnde

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Dienstag, 14. August 2018 | Seite 13

ZOSSENMIT LUDWIGSFELDE, BLANKENFELDE-MAHLOW UND UMLAND

Vermutlicher Einbruchin SupermarktMahlow. Unbekannte sind offenbar am Sonntag-abend in einen Supermarkt in der Straße Am Lü-ckefeld in Mahlow eingebrochen. Eine Wach-schutzzentrale alarmierte gegen 22.50 Uhr die Polizei. Sie entdeckten vor Ort zwei offenstehen-de Notausgangstüren. Ob etwas entwendet wur-de, konnte noch nicht geklärt werden.

BMW in Ahrensdorf gestohlenAhrensdorf. Ein BMW mit dem Kennzeichen TF-V 85 ist in der Nacht von Sonntag zu Montag ge-stohlen worden. Der Wagen stand verschlossen auf der Straße vor dem Wohnhaus des Besitzers. Der Schaden wird auf mehrere tausend Euro ge-schätzt. Die Polizei leitete Fahndungsmaßnah-men ein.

Wildunfall bei StangenhagenStangenhagen. Auf der Landstraße zwischen Schönhagen und Stangenhagen ist am Sonntag gegen 14 Uhr ein Auto mit einem Reh zusam-mengestoßen. Das Tier war plötzlich auf die Fahrbahn gelaufen. Es verendete am Unfallort. Am Auto entstand ein Schaden von 500 Euro.

POLIZEIBERICHT

HALLO NACHBAR

Was wäre Neuhof ohneAxel Späthe (51)? Als jun-ger Förster zog er 1998 inden Ort und gründeteeine Familie. Wie keinZweiter engagierte ersich dafür, dass es wie-der ein funktionieren-des Gemeinschaftsleben

gibt. Späthe unternahm große Anstrengun-gen, um die kleine Feuerwehr vor der Schlie-ßung zu retten. Seit zehn Jahren ist er Orts-wehrführer. Regelmäßig führt er für Kamera-den aus dem ganzen Zossener Stadtgebiet Motorsägen-Lehrgänge durch. Als Vorsitzen-der des Vereins „Neuhofer Dorfgemein-schaft“ organisiert der Finanzbeamte Strand-feste, Herbstfeste, Fasching, Weihnachtsfei-ern mit. Ab und zu findet er sogar noch Zeit, um auf die Jagd zu gehen. pe

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Die Einfliegerhalle auf dem Bücker-Gelände des ehemaligen Flugplatzes Rangsdorf beim Rundgang am 20. Juli. Viele Besucher interessierten sich dafür. FOTOS: CHRISTIAN ZIELKE (2)

Terraplan saniert seit Jahrzehn-ten denkmalgeschützte Gebäude.Zu den Referenzen gehören zahlrei-che Gebäude in Potsdam, das Fun-kerberg-Areal in Königs Wuster-hausen und das ehemalige olympi-sche Dorf in Elsthal. Die Flächen inRangsdorf sind eine Herausforde-rung, die selbst für das erfahreneUnternehmen besonders sind.„Man muss üben. Als Erstlingswerkwäre das Bücker-Gelände tödlich“,sagt Erik Roßnagel. In Rangsdorfbegleitet er mit seinem Unterneh-men den gesamten Prozess – von derBestandsaufnahme, über die Auf-stellung eines Bebauungsplans, biszum tatsächlichen Bau und der an-schließenden Vermarktung.

„Bis zur Rente werde ich wohl zutun haben“, umschreibt der 53-Jäh-rige den Zeithorizont. 2020 könntendie ersten Baumaschinen anrollen.Die Zeit möchte Erik Roßnagel nut-zen, um bei den Rangsdorfern fürdas Projekt zu werben. „Mit Ehrlich-keit und Transparenz wollen wir dasVertrauen gewinnen“, sagt er. Daswohl wichtigste Thema für die Alt-eingesessenen dürfte die Erschlie-ßung sein. „Man kann nicht den ge-samten Verkehr über die Puschkin-straße und die Walther-Rathenau-Straße führen“, sagt Erik Roßnagel.Der geplante Nord-Süd-Verbinderals neue Zufahrt zum Bücker-Ge-lände sei wichtig.

Die Geschichte des Geländes mitden legendären Bücker-Flugzeu-gen, berühmten Piloten wie EllyBeinhorn, Bernd Rosemeyer undBeate Uhse und dem Hitler-Attentä-ter Stauffenberg hat Roßnagel mit-gekauft. „Wir wollen die Vergan-genheit anschaulich machen“, sagt

Eine Vision für das Bücker-GeländeDas Unternehmen Terraplan möchte die alten Hallen sanieren und neue Häuser bauen –

geschätzt 350 Wohnungen möglich – Museum und Begegnungsstätte vorgesehen

Rangsdorf. Visionen haben einenschweren Stand in Deutschland.Denen, die sie aussprechen, wirdschon mal geraten, zum Arzt zu ge-hen. Im Falle des RangsdorferBücker-Geländes kann visionäreVorstellungskraft nicht schaden.Erik Roßnagel hat eine Idee, wie esdort in zehn Jahren aussehen könn-te. „Ich stelle mir ein offenes Quar-tier vor, in dem Menschen aller Ge-nerationen und Einkommensklas-sen leben“, sagt er. Roßnagel ist Ge-schäftsführer der Firma Terraplanaus Nürnberg und seit kurzem derEigentümer der mehr als 100 Hektargroßen Fläche. Sein Unternehmenmöchte dort Wohnungen bauen. Vorkurzem hat das brandenburgischeFinanzministerium seine endgülti-ge Zustimmung zum Kaufvertraggegeben.

Wie viele Wohnungen dort genauentstehen, ist noch nicht klar. Diebisherige Zahl von 350 ist eine ersteSchätzung. „Bislang steht nur dasGrobkonzept“, sagt Stefanie Egen-berger, die bei Terraplan fürs Mar-keting zuständig ist. Der erste Plansieht eine Dreiteilung des Geländesvor. Entlang der Bahnstrecke sindeine Schule, Sportflächen, Gewerbeund Wohnen geplant. Die Einflie-gerhalle mit dem markanten halb-runden Tower und die Endmonta-gehalle sollen denkmalgerecht sa-niert und zu Wohnungen umgebautwerden. Auf den bisher unbebautenFlächen plant Terraplan neue Ein-und Mehrfamilien- sowie Reihen-häuser. Das ebenfalls unter Denk-malschutz stehende Flugfeld sollzum Park werden.

Von Christian Zielke

er. Ein Museum, eine Begegnungs-stätte, ein Café und eine Sozialsta-tion sollen das künftige Bücker-Ge-lände allen Rangsdorfern und Gäs-ten zugänglich machen. Schon vorzehn Jahren, gibt er zu, habe er zumersten Mal ein Auge auf die Hallen

geworfen. Damals habe sich die In-vestition von „einem deutlichenzweistelligen Millionenbetrag“nicht gelohnt. Erst jetzt habe sichdas Zeitfenster geöffnet, das eineRettung des Geländes möglichmacht.

Der Entwurf sieht eine dreiteilige Nutzung von Schule und Sport, Wohnen in den denkmalgeschützten Hallen und Neubau vor. GRAFIK: TERRAPLAN

Stefanie Egenberger und Erik Roßnagel von der Firma Terraplan wollen das Bücker-Gelände zu einem Wohnquartier entwickeln.

Vodafone nimmt Maschinennetz in BetriebNeues Narrowband-Netz in Ludwigsfelde freigeschaltet – es überträgt beispielsweise Daten von Stromzählern

Ludwigsfelde. Das Mobilfunk-unternehmen Vodafone hat inLudwigsfelde ein neues Netz inBetrieb genommen – ausschließ-lich für Maschinen. Das neue„Narrowband IoT“ sei ab sofort in86 Prozent des Stadtgebietes ver-fügbar, teilte das Unternehmenam Montag mit.

Das Narrowband-Netz soll fürdie regelmäßige Übertragungvon kleinen Datenmengen ver-wendet werden. Das sind etwaelektronische Strom- oder Was-

serzähler. Sie können über dashochgesicherte neue Netz Zäh-lerstände an die jeweiligen Netz-betreiber und Versorger übermit-teln. Es macht außerdem die Ver-netzung auch an Orten möglich,an denen das über das normaleMobilfunknetz nicht möglich ist,etwa in Kellern oder hinter Beton-wänden. Dazu werden spezielleNarrowband IoT-Sensoren ein-gebaut. Sie werden mit Akkusbetrieben, die bis zu zehn Jahrehalten sollen.

„Wir legen ein neues Netzüber Deutschland und bauen dieInfrastruktur für das Internet derDinge“, so Eric Kuisch, Ge-schäftsführer Technik bei Voda-fone Deutschland. „Das nutzt denlokalen Unternehmen und machtdie Innenstädte smart“, sagte erweiter.

Im Dezember hat Vodafoneden Ausbau des Maschinennet-zes in Düsseldorf gestartet. BisSeptember soll die neue Techno-logie in ganz Deutschland fun-

ken. Die Übertragung der Datenverbraucht in diesem Maschi-nennetz bis zu zehn Mal wenigerStrom als bislang.

Mit der neuen Technik werdenetwa Ablesetermine für Zählerüberflüssig, auch könnten Müll-tonnen darüber ihren Füllstandmelden, wenn sie mit entspre-chenden Sensoren ausgestattetsind, wirbt Vodafone für sein neu-es Netz. Damit wäre es dann mög-lich, die Touren der Müllabfuhrzu optimieren. In Industriehallen

oder in Lagern können Ortungs-und Bewegungssensoren Roh-stoffe oder fertige Produkte über-wachen und über das Maschi-nennetz einen Alarm auslösen,wenn sich Unbefugte Zugangzum Grundstück verschaffen. ImBoden oder in Straßenlaternenverbaute Sensoren könnten zu-dem die Parkplatzsuche in der In-nenstadt erleichtern. Sie könntendann immer aktuell melden,wann und wo Parkplätze frei wer-den. cas

Ich stelle mir ein offenes

Quartier vor, in dem Men-schen aller

Generationen und Einkom-mensklassen

leben.Erik Roßnagel,

Geschäftsführer Terraplan

Atelier-BesuchAnett Münnich entdeckt den Wald als Künstlerin immer wieder neu. Seite 18

GUTEN TAG!

Denkpausen

Ich bin immer wieder überwältigt von derLeistungsfähigkeit des menschlichen Ge-hirns. Irgendwo zwischen den neurona-len Regionen für alltägliches Wissen,

wichtige Termine und den Geburtstag der Großmutter bleiben immer noch genügend graue Hirnzellen, die sich die Texte tausen-der Lieder und unzählige irrelevante Fakten merken können. In den wirklich wichtigen Momenten jedoch, bei Prüfungen oder unter Termindruck beispielsweise, wollen einem manchmal selbst die einfachsten Sachverhal-te nicht einfallen. „Wie war das noch mal?“, „Wie hieß dieses Wort?“ und „Was wollte ich gerade sagen?“ sind dann die schlauen Sät-ze, die aus meinem Mund kommen. Ein Zu-stand des allgemeinen Kopf-Leerstandes. Zum Glück stehe ich mit diesem allzu menschlichen Fehler nicht allein da. Eine junge Dame hörte ich neulich beim Einkau-fen sagen: „Was wollte ich eigentlich noch mal holen?“ Ein betagter Herr fragte sich derweil, ob er nicht irgendetwas im Auto ver-gessen habe, zuckte dann aber nur mit den Schultern. Spontane Denkausfälle sind also weit verbreitet, und dies nicht mal nur alters-bedingt.Vielleicht gibt es ja irgendwann eine Pille gegen die Vergesslichkeit.

Von Katja Schubert