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Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Grundzüge der Internationalen Beziehungen
Einführung in die Analyse Internationaler Politik
27.05.2010 Liberalismus 2/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Stellenausschreibung
Der Lehrstuhl für Internationale Politik und Außenpolitik sucht mehrere studentische Hilfskräfte
für die allgemeine Unterstützung der Lehrstuhlarbeit– ab Juli/August/September –
- Wöchentliche Arbeitszeit: 10‐15 Stunden - Verfügbarkeit min. 1 Jahr- Bewerbungsunterlagen:
- Lebenslauf, Belege über Studienleistungen (Kopien), Abiturzeugnis (Kopie) und sonstige einschlägige Nachweise und Zeugnisse
- Möglichst zeitnah an: Lehrstuhl für Internationale Politik und Außenpolitik, Sekretariat, Gottfried-Keller-Str. 6, 50931 Köln
27.05.2010 Liberalismus 4/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Gliederung der Vorlesung
5
4
3
2
1
Lehr-einheit
Lynn-Jones (1999),Bull (1977)
Thomas Jäger Realismus/Neorealismus
410.5.
Keohane (1989) Kai Oppermann
Interdependenz und Institutionalismus
517.5.
Waltz (2003) Thomas Jäger Grundbegriffe II303.5.
Czempiel(1996), Frei (1973)
Thomas Jäger Grundbegriffe I 226.4.
Thomas Jäger Einführung 119.4.
LiteraturLeitungThemaNr.Datum
27.05.2010 Liberalismus 5/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Gliederung der Vorlesung
10Czempiel(1975),Link (1979)
Thomas Jäger Konflikttheorie 1028.6.
9Westerfield(1996)
Anna Daun Intelligence-Kooperation
921.6
8Lake (2003) Alexander Höse
Weltpolitik der USA 814.6.
7Manheim(1994)
Henrike Viehrig Weltöffentlichkeit 707.6.
6Moravcsik(2008)
Rasmus Beckmann
Liberalismus 631.5.
Lehr-einheit
LiteraturLeitungThemaNr.Datum
27.05.2010 Liberalismus 6/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Gliederung der Vorlesung
13Thomas Jäger Analysen internationaler Politik
1319.7.
12Jäger/Beckmann (2007)
Thomas Jäger Globalisierung, Transnationali-sierung, Inter-nationalisierung
1212.7.
11Buzan/Herring(1998)
Mischa Hansel Rüstungsdynamik und Rüstungskontrolle
1105.7.
Lehr-einheit
LiteraturLeitungThemaNr.Datum
27.05.2010 Liberalismus 7/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Gliederung der Sitzung
1. Literatur der Sitzung
2. Einordnung in den Kontext der Vorlesung
3. Abgrenzung vom traditionellen Liberalismus
4. Die liberale IB-Theorie
5. Allianzen aus der Perspektive von drei IB-Theorien
27.05.2010 Liberalismus 8/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Literatur der Sitzung
• Moravcsik, Andrew (1997): „Taking Preferences Seriously. A Liberal Theory of International Politics”, in: International Organization, 51(4), 513-533 und 549-553.
1. Literatur der Sitzung
27.05.2010 Liberalismus 9/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Einordnung in den Kontext der Vorlesung
Drei theoretische Perspektiven auf die internationalen Beziehungen, die jeweils unterschiedliche Erklärungs-faktoren selektieren:
I. Macht
II. Institutionen
III. Präferenzen
2. Einordnung in den Kontext der Vorlesung
27.05.2010 Liberalismus 10/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Traditioneller Liberalismus I
• Uneinheitliche politische Philosophie
• Normativer Kern: Freiheit des Individuums Negative Freiheit vom StaatPositive Freiheit zur Partizipation
• Positives Menschenbild
• Fortschrittsglaube
3. Abgrenzung vom traditionellen Liberalismus
Adam Smith(1723-1790)
27.05.2010 Liberalismus 11/21
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Traditioneller Liberalismus II
Auf der Ebene der internationalen Beziehungen:
• Norm der Verhinderung von Krieg• großes Potential für internationale Friedensordnung• Erklärungsfaktoren: Kosten des Krieges, Nutzen des
Handels, Friedlichkeit von Demokratien, Welt-öffentlichkeit, Rechtsnormen, Institutionen
3. Abgrenzung vom traditionellen Liberalismus
27.05.2010 Liberalismus 12/21
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Die liberale IB-Theorie (1)
Die liberale IB-Theorie ist nicht normativ, sondern empirisch-analytisch!
4. Die liberale IB-Theorie
Andrew Moravcsik
27.05.2010 Liberalismus 13/21
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Die liberale IB-Theorie (2)
Grundannahmen:Grundannahme 1: Die zentralen Akteure in der internationalen Politik
sind Individuen und private Gruppen (methodologischer Indi-vidualismus). Diese gesellschaftlichen Akteure konkurrieren um die Durchsetzung ihrer Eigeninteressen bezüglich Außenpolitik.
Grundannahme 2: Der Staat überträgt die durchsetzungsfähigsten gesellschaftlichen Interessen in außenpolitische Staatspräferenzenund handelt auf dieser Basis zweckgebunden in der Weltpolitik.
Grundannahme 3: Die Konfiguration der interdependenten Staatspräferenzen bestimmt staatliches Verhalten und outcomesinternationaler Politik.
(Moravcsik 1997: 513-553)
4. Die liberale IB-Theorie
27.05.2010 Liberalismus 14/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Innergesellschaftlicher Wettbewerb um außenpolitischen Einfluss
Gesellschaftliche Präferenzen
Gesellschaftliche Präferenzen
Außenpolitischer Entscheidungsprozess
Der Staat als institutionelle Struktur und „ehrlicher Makler“ gesellschaftlicher Präferenzen
Aggregierteaußenpolitische
Präferenz
Transnationale Beziehungen
Transnationale Beziehungen
Interdependenzbeziehungen zwischen den Außenpolitiken verschiedener Regierungen auf internationaler Ebene
Außenpolitisches Regierungshandeln
Außenpolitiken anderer
Regierungen
Außenpolitiken anderer
Regierungen
(Jäger/Oppermann 2009, i.E.)
GA 2
GA 1
GA 3
Interdependenzbeziehungen von Außenpolitiken
4. Die liberale IB-Theorie
27.05.2010 Liberalismus 15/21
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Die Verteilung von Staatspräferenzen im iS (1)
• Regierungen verfolgen die jeweiligen dominanten gesellschaftlichen Präferenzen in Konkurrenz zueinander.
• Wenn die Realisierung bestimmter außenpolitischer Ziele – über Interdependenzbeziehungen – Kosten bzw. Gewinne in einem Staat verursachen (negative bzw. positive transnationale Externalitäten), wird dies zur Formulierung neuer Präferenzen an dessen Regierung führen.
• Das außenpolitische Handeln ist durch das Konzept der sog. Politik-Interdependenz (policy interdependence) miteinander verbunden. Politik-Interpendenz entsteht, wenn Regierungen Präferenzen umsetzen und dies Kosten- bzw. Gewinnwirkungen auf andere Gesellschaften hat.
(Grundannahme 3)
4. Die liberale IB-Theorie
27.05.2010 Liberalismus 16/21
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Die Verteilung von Staatspräferenzen im iS (2)(GA 3): Interdependenzbeziehungen
4. Die liberale IB-Theorie
/ G e w i n n e
27.05.2010 Liberalismus 17/21
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Die Verteilung von Staatspräferenzen im iS (3)
• Da Interdependenz asymmetrisch ist, verfügen diejenigen Regierungen über einen größeren Handlungsspielraum, die durch das Verhalten anderer weniger verwundbar/empfindlich sind.
• Je weniger eine Regierung zur Vermeidung transnationaler Externalitäten auf Kooperation angewiesen ist, desto mehr Verhandlungsmacht kann sie international aufbauen.
Liberale Verhandlungstheorie!
4. Die liberale IB-Theorie
(Grundannahme 3)
27.05.2010 Liberalismus 18/21
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Die liberale IB-Theorie (4)
Hypothesen über den Zusammenhang zwischen Präferenz-konfigurationen und outcome (GA 3):
4. Die liberale IB-Theorie
27.05.2010 Liberalismus 19/21
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Allianzen
Instrument zur Verfolgung gemeinsamer Staatspräferenzen
SicherheitsinstitutionInstrument zur Machtakkumulation
Eine Allianz wird aufgefasst als…
Präferenzen innerstaatlicher Akteure, innerstaatliche Institutionen, internationale Präferenzstruktur
Machstrukturen und institutionelle Strukturen
MachtstrukturenErklärungsfaktoren
rational choicerational choicerational choiceHandlungstheorie
bottom-uptop-downtop-downKausalrichtung
offengeschlossen, einheitlichgeschlossen, einheitlichStaatskonzeption
InnerstaatlicheAkteure
StaatenStaatenWichtige Akteure
LiberalismusInstitutionalismusNeorealismus
5. Allianzen aus der Perspektive von drei IB-Theorien
27.05.2010 Liberalismus 20/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Weiterführende Literatur
• Andrew Moravcsik (1997): „Taking Preferences Seriously. A Liberal Theory of International Politics", International Organization, 51 (4), 513-553.
• Thomas Jäger/Kai Oppermann (i.E.): Außenpolitikanalyse, Baden-Baden: Nomos, Kapitel: „Der liberale Ansatz der Außenpolitikanalyse“.
• Andrew Moravcsik (1998): The Choice for Europe. Social Purpose & State Power from Messina to Maastricht, Ithaca, NY et al.: Cornell University Press.
• Reinhard Wolf (2000): „Was hält siegreiche Verbündete zusammen? Machtpolitische, institutionelle und innenpolitische Faktoren imVergleich“, Zeitschrift für Internationale Beziehungen, 7 (1), S. 33-78.
27.05.2010 Liberalismus 21/21
Lehrstuhl für Internationale Politik und AußenpolitikProf. Dr. Thomas Jäger
Literatur für die nächste Woche
• Manheim, Jarol B. (1994): „Managing National Images“, in: ders.: Strategic Public Diplomacy & American Foreign Policy. The Evolution of Influence, New York; Oxford: Oxford University Press, 125-147.