Post on 05-Apr-2015
Fachdatenintegration Geobasisdaten sind die geometrische Grundlage für eine
Integration von raumbezogenen Fachdaten.
Eine solche Integration kann unterschiedlich weit gehen:
Integrations-stufe
Art der Integration von Geofachdaten und ATKIS-Daten
1 Geobasisdaten nur als Hintergrundbild (Rasterdaten)
2a Geobasisdaten als vektorieller Hintergrund (Graphikdatei)
2b Geobasisdaten als vektorieller Hintergrund in Objektform (selektierbar)
3 ATKIS und Fachdaten geometrisch integriert
4 Auch Objekt- bzw. Attribut-Integration (Fachattribute werden mit Basisobjekten verknüpft)
Wie gut passen ATKIS und Geofachdaten eigentlich zusammen?
Testprojekt in Schl.-Holst. für das Umweltressort
Gebiet Heidmühlen, 16 qkm
Fachdatenintegration: Biotopkartierung
Selektive, wertende Biotopkartierung
Eintragungen auf TK 25
Identisch:
• LSG-Grenzen
• fast alle Redder
• > 50% sonstiger Biotopgrenzlinien
Fachdatenintegration: Biotoptypen / Nutzungstypen
Flächendeckende, nicht wertende Biotoptypenkartierung
Beruht auf Auswertung von CIR-Luftbildern
Eintragungen auf Karte 1:10.000 (verkleinerte DGK 5)
Liefert auch detaillierte Flächennutzungsinformation
Identisch:
• Fast alle Bäche / Flüsse
• Nicht alle Gräben
• < 50% der Knicks (Hecken)
• Fast alle Wege / Straßen
• 1/3 aller sonstigen Nutzungsgrenzen
Fachdatenintegration: Fließgewässer
Karten des Wasserverbandes „obere Osterau“
Eintragungen auf DGK 5 (1:5.000)
Identisch:
• 95 % der Verbandsgewässer sind in ATKIS enthalten
Es fehlten:
• Kurze Teilstücke < 200 m
• „obere“ Enden
• Durchflussstrecken durch Standgewässer
• 1 längeres Teilstück
Allerdings in Folgeprojekt (80 qkm): mehr Fließgewässer berücksichtigt:
70% in ATKIS als Linie enthalten, aber nicht alle als Gewässerobjekt identifizierbar
10% mit „falscher“ Fließrichtung („ohne Gewähr“)
Vergleich der Flächennutzungsinformation von ATKIS ...
mit der Flächennutzungsinformation der CIR Luftbildauswertung
Abweichungen in der Flächennutzungsansprache zwischen ATKIS und Biotoptypenkarte in Prozent der Fläche (Osteraugebiet, 16 qkm)
100
100
100
100
85
79
47
39
38
32
26
26
21
6
5
4
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Absetzbecken, ...
Fläche bes. funkt. Prg.
Heide
Ind. + Gewerbe
Gehölz
Wald (Misch)
Moor
Sportanlage
Ackerland
Wald (Laub)
Fläche gem. Nutzung
Wohnbaufläche
Wald (Nadel)
Grünland
Binnensee, ...
Wald, Forst
Friedhof
AT
KIS
-Ob
jekt
art
Abweichungen in der Flächennutzungsansprache zwischen ATKIS und Biotoptypenkarte in Hektar (Osteraugebiet, 16 qkm)
0,93
1,02
1,65
2,13
3,11
3,48
6,09
9,95
11,55
20,53
24,8
97,56
107,06
210,57
0 50 100 150 200 250
Friedhof
Binnensee, ...
Fläche bes. funkt. Prg.
Sportanlage
Ind. + Gewerbe
Absetzbecken, ...
Heide
Wohnbaufläche
Moor
Gehölz
Fläche gem. Nutzung
Wald (Laub)
Grünland
Wald, Forst
Wald (Nadel)
Wald (Misch)
Ackerland
AT
KIS
-Ob
jekt
art
ha
Gründe für Abweichungen in der Flächennutzungsangabe zwischen ATKIS und Biotoptypenkarte
Ursachen Bei x % der Flächenobjekte
unterschiedliche Aufnahmetermine
12%
abweichende Objektdefinitionen und unterschiedliche Objektsystematiken
18%
unterschiedliche Generalisierungsvorschriften
44%
unterschiedliches Luftbildmaterial
26%
Fachliche Nutzungszwecke von ATKIS· Forstliches Informationssystem 1:5.000
· Kommunale Umweltplanung 1:10.000 – 1:25.000
· Kommunale Landschaftsplanung 1:10.000 (3)
· Kommunale Landschaftsplanung 1:5.000
· Kommumale Landschaftsplanung 1:1.000 – 1:5.000
· Kommuale Informationssysteme 1:5.000 – 1:25.000
· Regionalplanung 1:50.000 – 1:100.000
· Raumordnungskataster 1:25.000 bzw. daraus abzuleitende Planungskarten 1:50.000 – 1:100.000 (2)
· Landschaftsrahmenplanung 1:10.000 – 1:25.000
· Flächennutzungsplanung 1:10.000
· Stadtentwicklungsplanung
· Umweltverträglichkeitsprüfung 1:5000 - 1:25.000
· Küsten-Informationssystem 1: 5.000-1:50.000 (3)
· Forschungsaufträge (Bodenbewertung)
· Netzwerkanalyse mit ATKIS-Straßen zur Analyse der Einzelhandelsversorgung im Stadtgebiet
· Verwendung der Landnutzungsinformation für landesweite Verschneidungen
· Aufgaben der Wasserwirtschaftsverwaltung 1.25.000 und kleiner (3)
· Verkehrsemissionsberechnungen auf Grundlage der ATKIS-Straßen
· Als Geodatenbasis für wasserwirtschaftliche Modellierung
Instrumentelle Nutzungzwecke
• Zur Georeferenzierung eigener Fachgeodaten (11)
• Als Hintergrundgraphik zur Orientierung (11)
• Verwendung von Objektarten, z.B. Flächennutzung oder Straßen (8)
• Verwendung von Geometrieteilen aus ATKIS (5)
• Zum Einpassen von eigener Fachgeometrie (3)
• Zum Einpassen von Satellitenbilddaten
• Integration eigener Fachattributierungen
• Ergänzung von eigenen Fachdaten
• Zur Korrektur bereits bestehender Topographie-Geodaten
Nutzerfreundlichkeit ?
• Hoher Nachbearbeitungsaufwand (11)
• Umsetzung des Datenmodells in eigenen GIS- Anwendungen ist sehr aufwendig
• Zu wenig Austauschformate
• Objektarten einzeln leider nicht lieferbar
• Relativ einfache Erstellung von Flächennutzungskarten möglich
Handhabbarkeit / Nutzerkomfort
Geteilte Objekte (z.B. Meer)
Legende / Signaturen?
Metadaten?
Probleme mit dem komplexen Datenmodell ?
• An Kachelgrenzen geteilte Objekte mit unterschiedlicher Objektnummer, die eigentlich zusammengehören; also keine echte Blattschnittfreiheit (8)
• Vorkommen von Straße/Eisenbahn/Fließgewässer teils als Fläche, teils als Linie ist lästig (2)
• ...
• Gewöhnungsbedürftiges Datenmodell
• Gute Nutzungsmöglichkeiten sind nur mit komplexen Datenmodellen zu erreichen!
hoher Nachbearbeitungs-aufwand u.a. durch Kachelgrenzen
ATKIS-Liniengerüst:
Probleme mit inkompatiblen Objektdefinitionen ?
• Definitionen orientieren sich vorwiegend an kartographischen Zielen, nur wenige Definitionen sind „interoperabel“
• Definition vollständig inkompatibel zur Fachsystematik der Landschaftsplanung, ATKIS-Attribute werden deshalb i.d.R. nicht benutzt
• In Zusammenarbeit mit der Landesvermessung werden einzelne Objektdefinitionen abgestimmt (WSG, Gewässer)
• Nein
• Nicht überprüft (2)
Probleme mit unrichtigen Flächennutzungsangaben?
• Ja
• Muss komplett überprüft werden (z.B. Grünland statt Erlenbruch, Bahnlinie statt Straße)
• Ackerflächen in ATKIS teilweise als Wald dargestellt (2)
• Acker und Grünland vertauscht (2)
• Unterscheidung von Laub-, Nadel- und Mischwald zweifelhaft (2)
• Zum Teil echte Fehler, Wege in der Elbe
• Kaum; Fehlerfreie Datenbestände kann niemand bei diesen Datenmengen erwarten
• Nicht aufgefallen, da hohe Nutzungsaggregation
• Nicht überprüft (2)
Ein Beispiel aus Greifswald:
ATKIS: Wald richtig: Grünland
Probleme mit der Aktualität ?
• Nein
• Ja, aber (bisher) für eigene Fachanwendung irrelevant (2)
• Für kleinmaßstäbige Anwendung keine Probleme
• Schon von analogen Karten bekannt, damit kann/muss man leben (2)
• Ja (3)
• „Es ist immer schön, wenn alle Daten sofort da sind, aber ich weiß, dass das seine Zeit braucht“