FrankfurterStart-upsgreifengroßeVersichereran€¦ · ge nur 6,8 Prozent der Haushalte über eine...

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FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG DONNERSTAG, 27. OKTOBER 2016 · NR. 251 · SEITE 33Wirtschaft

Die Lufthansa hat die Boeing 737 seit1968 als zuverlässiges Arbeitstier aufder Kurz- und Mittelstrecke genutzt.Mit dem Auslaufen des Sommerflug-plans an diesem Wochenende gehtnun auch die Epoche der Boeing 737bei der Lufthansa zu Ende. Die letztensieben Flieger dieses Typs in der Flotteder Kranichlinie werden dann ausge-mustert. Die Lufthansa war seinerzeitErstbetreiber der Boeing 737, früherals alle anderen Airlines – inklusiveder amerikanischen Konkurrenz. DerKonzern zählte zuletzt noch 14 Maschi-nen dieses Typs. Alles in allem hat dieLufthansa 148 Boeing 737 betrieben.22 davon waren B737-100. Die Urformdes Kompaktfliegers maß lediglich28,65 Meter Länge und hatte eine Flü-gelspannweite von 28,35 Metern. ZumVergleich: Eine Boeing 747-8 ist fast76,30 Meter lang und hat eine Spann-weite von gut 68 Metern. Mit der klei-nen Boeing 737 verbinden sich inDeutschland auch dramatische Erinne-rungen: Bei dem 1977 von arabischenTerroristen entführten Flugzeug na-mens „Landshut“ handelte es sichauch um eine Boeing 737. Die Entfüh-rer töteten damals den Pilot JürgenSchumann, dem es zuvor gelungenwar, Informationen über die Entführeran die Behörden zu übermitteln. (jor.)

Lufthansa beendet die Ära der Boeing 737

„Gast in der eigenen Stadt“ heißt eineAktion der Frankfurter Tourismus undCongress GmbH, bei der sich günstigerals sonst in Hotels der Mainmetropoleübernachten lässt. Mit den Spezialprei-sen will man ausnahmsweise nicht Gäs-te aus der Ferne gewinnen, sondern Be-wohner des Rhein-Main-Gebiets – nursie können von den Vergünstigungenprofitieren. Buchen kann man die Zim-mer für das Wochenende vom 9. biszum 11. Dezember, entweder eineNacht oder zwei Nächte. In den meis-ten Hotels kostet die erste oder einzigeNacht 118 Euro pro Doppelzimmer,dann 98 Euro, in einigen wenigen wer-den jeweils 20 Euro mehr fällig. ImPreis sind unter anderem das Früh-stück, eine Weihnachtsmarkttasse undeine Tageskarte für den RMV enthal-ten.

Seit Montag sind die Buchungenmöglich, gestern waren von den 25 teil-nehmenden Hotels erst fünf ausge-bucht: die Villa Kennedy, das neue Sofi-tel Frankfurt Opera, der HessischeHof, das Hilton und der FrankfurterHof. Zu den Hotels, in denen gesternNachmittag noch Zimmer frei waren,zählen das Interconti, das Marriottund das Radisson-Blu-Hotel. Informa-tionen und Buchungen im Internet un-ter www.frankfurt-tourismus.de. mak.

In Anflug auf Frankfurt: Die frühen Boeing 737 sind an den schlanken Düsen zu erkennen. Moderne Triebwerke sind viel wuchtiger, leiser und sparsamer. Foto dpa

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FRANKFURT. Die Zukunft der Versiche-rungsbranche ist nicht leicht zu errei-chen, zumindest hier nicht. Wer das Versi-cherungs-Start-up Clark nahe der Frank-furter Konstablerwache besuchen will,muss viermal klingeln, um durch vier ver-schlossene Türen zu kommen. Versiche-rungen sind komplexe Unternehmen, undähnlich komplex scheint der Weg zuClark zu sein. Einmal angekommen, be-stätigt Geschäftsführer Chris Lodde denersten Eindruck. „Versicherungen sindähnlich spannend und kompliziert wiedie Steuererklärung.“ Doch um das zu än-dern, gibt es seine Firma.

Clark will, ähnlich wie viele andere jun-ge Versicherungs-Start-ups, die ganzeBranche revolutionieren. „Wir sehen hiergroße Chancen“, glaubt Lodde. Fast alleBranchen hätten einen Wandel hintersich, der durch die Digitalisierung getrie-ben wurde. Bei Versicherungen hingegenhabe sich in den vergangenen Jahren ver-gleichsweise wenig getan. „Das ist der

letzte Dino, der noch digitalisiert wird.“Clark, Mitte vergangenen Jahres gegrün-det, versteht sich als digitaler Versiche-rungsmakler. Nutzern der App versprichtdas junge Unternehmen einen einfachenÜberblick über alle Verträge und eineAnalyse ihrer Qualität. Wer zwei Reise-rücktrittsversicherungen hat, den soll derClark-Algorithmus eigenständig daraufhinweisen. Das Ziel: All jene Prozesse zuautomatisieren, bei denen Kunden derpersönliche Kontakt zu einem Makleroder Berater keinen Vorteil mehr bringt.

Unternehmen wie Clark stehen nocham Anfang, das Start-up beschäftigt der-zeit 20 Mitarbeiter. Insgesamt schätztChristian Richter die Zahl sogenannterInsurtech-Firmen, also Technologie-Start-ups aus der Versicherungsbranche,mit einem bereits funktionierenden Pro-dukt im deutschsprachigen Raum aufetwa 20 bis 25. „Noch haben sie den gro-ßen Versicherungen nicht den Rang abge-laufen“, sagt Richter, der in der Geschäfts-führung der Technologieberatung Accen-ture das Thema verantwortet. Bislangseien die neuen digitalen Anbieter klein,zum Teil nicht umfangreich finanziert,und noch verzeichneten große Konzernewegen der neuen Konkurrenz keine signi-fikanten Umsatzeinbußen. „Doch dass esso kommt, ist nur eine Frage der Zeit.“

Denn die großen Versicherungshäuserhaben zwar erkannt, dass in Insurtechsneue Wettbewerber heranwachsen, wieeine Studie der UnternehmensberatungZEB herausgefunden hat. Demnach sinddrei Viertel der deutschen Versicherer da-von überzeugt, dass Start-ups den Marktmit Innovationen verändern werden.Aber die Befragung ergab auch, dassneun von zehn der befragten Führungs-

kräfte aus der Assekuranz auf ihre beste-henden Geschäftsmodelle vertrauen wol-len. „In der gesamten Branche gab es inden vergangenen Jahren kaum Verände-rungsdruck“, sagt Clark-GeschäftsführerLodde. Doch mittlerweile seien die Kun-den in allen Lebensbereichen schnelle,flexible – sprich digitale – Prozesse ge-wohnt. „Anbieter, die sich dem verwei-gern, werden es schwer haben, langfristigzu bestehen“, davon ist er überzeugt.

Berater Richter sieht das ähnlich undweist darauf hin, dass die Versicherungeninnerhalb der Vielzahl ihrer internen Pro-zesse sowie ihrer Produkte und Dienstleis-tungen „eine große Angriffsfläche bieten,

an denen Insurtechs ihnen das Geschäftstreitig machen können“.

Wie das funktioniert, das kann manauch in einem Achtzigerjahrebau imFrankfurter Westend erleben. Dort sitztdas Start-up Asuro. GeschäftsführerinMartina Zubrod empfängt den Besucherin für Gründer untypisch großen Büroräu-men. Asuro ist eine Ausgründung desMaklerunternehmens Hoesch&Partner,hat 13 Mitarbeiter und bietet eine kosten-lose App für das Versicherungsmanage-ment, in der Kunden sämtliche Policenvon sich bündeln und verwalten können –unabhängig vom Anbieter. Martina Zu-brod sagt, Versicherungsprodukte müss-

ten künftig besser auf die Bedürfnisse derKunden eingehen. Lange Zeit sei jenerKunde zufrieden gewesen mit einem weit-gehend unveränderten Angebot. „Dochheute will keiner, der gerade einen Ver-trag abgeschlossen hat, drei Tage warten,bis die Police per Post eingetroffen ist.“

Deshalb geht Zubrod davon aus, dasssich die Branche und die Konzerne in denkommenden Jahren stark verändern wer-den, „sie werden bald weniger Personalhaben“. Ein bis zwei Jahre seien Versiche-rungen mit der Insurtech-Konkurrenz ge-genüber Banken und Fintechs zurück,sagt Zubrod, und Berater Richter siehtdas genauso. Aber die Geschwindigkeit,mit der Insurtechs aufholten, ist umso grö-ßer. „Viele Experten gehen davon aus,dass der Effekt, mit denen sie die Bran-che durcheinanderwirbeln werden, umsogrößer sein wird“, so Richter. Immerhinnimmt er wahr, dass sich die Konzernemit Minderheitsbeteiligungen und derGründung von Inkubatoren zunehmendan der Entwicklung beteiligten.

Auch Clark sorgte erst Anfang Augustmit einer Finanzierungsrunde für Aufse-hen, in der das Start-up von Investoren13,2 Millionen Euro Kapital einsammel-te. Das Geld kam zwar nicht aus einemder großen Assekuranzkonzerne. Den-noch wehrt sich Lodde gegen das klassi-sche Konkurrenzdenken: „Wir wollennicht gegen die Versicherer antreten“,sagt er. Ziel sei vielmehr, das Kundener-lebnis zu verbessern.

Das Besuchererlebnis bei Clark jeden-falls ist ein besonderes. Dass man viermalklingeln muss, um reinzukommen, hataber nicht mit Geheimniskrämerei zu tun,sondern schlicht mit der Sicherheit ihrerNachbarn: Im gleichen Haus sitzt dasukrainische Generalkonsulat.

WIESBADEN (lhe). Etwa 12,2 Millio-nen Euro erhalten hessische Projektevon der Bundesregierung für den weite-ren Ausbau von schnellem Internet.Das geht aus der Antwort des Bundes-verkehrsministeriums auf eine KleineAnfrage der Grünen-Fraktion im Bun-destag hervor. Größere Summen gehenbeispielsweise an den Landkreis Fulda,der 7,4 Millionen Euro erhält, und denRheingau-Taunus-Kreis (3,1 MillionenEuro). Bundesweit bewilligte das Minis-terium in der jüngsten Förderrunde An-träge in Höhe von 904 Millionen Euro.In Hessen verfügen den Angaben zufol-ge nur 6,8 Prozent der Haushalte übereine Breitbandversorgung mit Glasfa-sertechnologie. Schnelles Internet vonmehr als 50 Megabit pro Sekunde ha-ben 72 Prozent der Haushalte. Damitliegt Hessen im Mittelfeld.

Frankfurter Start-ups greifen große Versicherer an

Zwölf Millionen Eurofür schnelles Internet

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Die Assekuranzbranchesteht vor dem Um-bruch: Gründer machenihr mit neuen Apps unddigitalen Produktendas Geschäft streitig.Einige davon kommenaus der Region.

Von Daniel Schleidt

Gut versichert: Die Geschäftsführer Marco Adelt, Steffen Glomb und Chris Lodde(von links) des Start-ups Clark wollen die Branche aufmischen. Foto Wonge Bergman

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