Post on 03-Apr-2019
Welf Stankowitz, Referatsleiter Fahrzeugtechnik
30./31. Mai 2011, Nürnberg
„ Gemeinsam für mehr Sicherheit – Was
die Fahrzeugindustrie zur
Radverkehrssicherheit beiträgt und was
noch möglich wäre“
• Vision Zero
• Unfallstatistik
• Fußgängerschutz-Verordnung EG 78/2009
• Vorausschauende Sicherheitssysteme
• Hilfen bei Nacht
• Aufgaben für die Zukunft
Inhalt
Was ist Vision Zero?
• erstmals 1805 von dem
amerikanischen Chemieunternehmen DuPont als
Firmenphilosophie eingeführt
• 1997 in Schweden als Straßensicherheitskonzept
im Parlament verabschiedet
• Vision Zero in Schweden, Großbritannien,
Finnland, Niederlande, Schweiz
Vision Zero - Inhalte
„Vision Zero duldet keine Mobilität, die das Risiko
akzeptiert, getötet oder schwer verletzt zu werden.“
„Leben ist unverhandelbar“
Paradigmenwechsel
1.) Paradigmenwechsel
90% der Unfälle beruhen auf menschlichen Fehlern
Folge: - menschliches Verhalten beeinflussen, oder
- immer mit Fehlern des Menschen rechnen
Mensch Verkehrssystem
Anpassung
Grenzen der Belastbarkeit
2.) Maßstab ist physische Belastbarkeit des Menschen
Schutzmaßnahmen:
• Fitness, kein Alkohol, keine Müdigkeit
• Fahrzeuginterne Systeme für Fahrzeuginsassen wie
Gurt, Airbag, Innenraumgestaltung
Schutzmaßnahmen für Externe:
• Aufprallgeschwindigkeit
• Fahrerassistenzsysteme
• Frontgestaltung
• Geschwindigkeit
Verantwortung
3.) Verantwortung der Systembetreiber nimmt zu
• Politiker (Gesetze, Regelwerke, Forschung,
Kampagnen...)
• Autoindustrie (aktive, passive Technik, Image...)
• Straßenbaubehörden (fehlerverzeihende Straße,
sichere Radwegebau, Unfallkommissionen…)
• Polizei (Prävention, Sanktion...)
Primäres Ziel
• Schutz des Menschen hat Vorrang
gleichgültig wie er unterwegs ist
zu Fuß
mit dem Fahrrad
mit dem Pkw
mit dem Lkw
mit dem Bus
Aufforderung
Fahrradfahren ernst nehmen
• Straßenplaner (Audit)
• Verkehrsbehörden
• Radfahrer
• Autofahrer
• Automobilindustrie
Unfallstatistik
Quelle: DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2011
Quelle: DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2011
Unfallstatistik
(n=347; N=26,938)
Bicyclist / Car
(n=254; N=24,919)
Bicyclist / HGV
(n=47; N=1,416)
out of these,
only main collisions
(91% of bicyclist with MAIS 2+) (96% of bicyclist with MAIS 2+)
74%(±6%)
8%
38%
45%5%
14%
20%3%
n=217; N=21,955
n=40; N=1,154
Type of Impact (only cases with
known primary impact)
61%
10%
11%
4%
9%
61%3%
10%
11%
3%
Unfälle mit Radfahrern
Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV
Verordnung EG 78/2009 des
Europäischen Parlaments zum
Fußgängerschutz
• basiert auf der Richtlinie 2003/102/EG
• Für die EG-Typgenehmigung müssen die
Fahrzeuge die Prüfungen bestehen
• Ähnliche, teilweise verschärfte Testverfahren durch
Euro NCAP, aber auch USNACAP
Inhalt EG 78/2009
• Anforderungen an Konstruktion und Funktion
• für Fußgänger und andere ungeschützte
Verkehrsteilnehmer
• Schwere der Verletzungen verringern
• Unfall vermeiden
• Ab 2015 auch für Fahrzeuge bis 3,5 t
• Anforderungen für Frontschutzsysteme
(Kuhfänger)
Quelle: Berichte der BASt, Heft F 76
Testverfahren
Methode
Bild: ÖAMTC
Methode
• Weiche Haube
• Aufstellende Haube
• Platz zwischen Haube
und harten Teilen
• Querstreben aus
Kunststoff
• Flexible Aufhängungen
• Abknickende Spiegel
• Versenkte
Scheibenwischer
Fensterairbag
Quelle: Berichte der BASt, Heft F 76
Vorausschauende
Sicherheitssysteme
Kameraerkennung
Rund 60 % der Auffahrunfälle
könnten vermieden werden,
wenn der Fahrer nur
eine halbe Sekunde früher
reagieren würde.
In diesen Fällen können
vorausschauende Notbrems-
systeme viele Kollisionsunfälle
verhindern oder deren Unfallfolgen
erheblich mindern
Vorausschauender
Notbremsassistent
Studie - Bremsverzögerung bei
Unfällen
Analyse Fahrerverhalten bei Auffahrunfällen
.
An
teil
in
Pro
ze
nt
20%
49%
31%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Haben nur unzu-
reichend gebremstSind ungebremst
in den Unfall gefahren
Haben zwar voll
gebremst, aber zu spät
Notbremssystem
0%
25%
50%
75%
100%PCW Predictive Collision Warning
• Warnkaskade inkl. Bremsruck
• Fahrerbeobachtung für optimale
Warnstrategie
EBA Emergency Braking Assist
• Beinhaltet PCW
• Zielbremsung für optimale
Bremsunterstützung zur
Kollisionsvermeidung
AEB Automatic Emergency Braking
• Beinhaltet EBA
• Automatische Teilbremsung
• Automatische Vollbremsung wenn
Kollision unvermeidbarPCW EBA AEB
38% 55% 72%
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Vorausschauende Collisions-Warnung
Notbremsassistent
Automatischer Notbremsassistent
Aktive Fahrerassistenzsysteme
Volvo und Ford verhindern automatisch Kollisionen
bis 35 km/h
Fußgänger-Kollisionswarnung
Fahrraderkennung
• Nachträglicher Einbau möglich
• Warnt optisch und akustisch
MAN-Abbiegeassistent
Nachtfahrassistent
Unfallwahrscheinlichkeiten
Quelle: IRTAD (1998) International Traffic and Accident Database
Tödliche Unfälle
Tag
Nacht
Verkehrsaufkommen
8080 %
20 %
USA: 51 %
EU: 55 %
USA: 49 %
EU: 45 %
60
40
20
0
80
60
40
20
0
Mittelung des Unfallaufkommens in EU und NA
Gefahr eines schweren Unfalle bei Nacht deutlich höher als bei Tag
Linsentrübung bei Menschen
unterschiedlichen Alters
Trübung Alter
A 6 Monate
B 8 Jahre
C 12 Jahre
D 25 Jahre
E 47 Jahre
F 60 Jahre
G 70 Jahre
H 80 Jahre
I > 80 Jahre
Quelle: HELLA KGaA
Nachtfahrassistent – Funktion
Quelle: Daimler AG
Sichtfeld mit Abblendlicht Sichtfeld mit Night Vision
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Lichttechnologie Xenon vs. Halogen
Halogen
März 2009 // FJ Kalze HELLA KGaA
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Lichttechnologie Xenon vs. Halogen
Xenon
März 2009 // FJ Kalze HELLA KGaA
Kurvenlichtsysteme – Vorteile
Abblendlicht dynamisches Kurvenlicht
Dynamisches Kurvenlicht
Kurvenlichtsysteme – Vorteile
Abblendlicht
zusätzliches Abbiegelicht linkszusätzliches Abbiegelicht rechts
Abbiegelicht
Gibt es noch nicht: Türwarner
Text Text
Quelle: DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2011
Aufgaben für die Zukunft
• Verbesserung der passiven Systeme
• Fensterairbag für Radfahrer
• Anhebung der Grenzwerte
• Vermehrter Einsatz von Notbremsassistenten
• Türwarner
• Car 2 X Communication
Passive Sicherheit des Fahrrades
• „Radfahrer haben keinen Airbag“
• Warum nicht?
• Wer hat genügend Phantasie, Fahrräder sicherer
zu machen?
Aufblasbarer Fahrradhelm
Quelle: www.hovding.com/en/us/