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Gliederung
Ausgangslage
1. Ziele
2. Verfahren
3. Ergebnisse
Ausgangslage
• Das Bundesmuseen-Gesetz 1998:• Es hat die Bundesmuseen als • wissenschaftliche Anstalten öffentlichen Rechtes etabliert und
ihnen • die Erfüllung ihres kulturpolitischen und wissenschaftlichen
Auftrags als gemeinnützige öffentliche Aufgabe anvertraut. • Sie verstehen sich als Orte des Dialogs und als Stätten eines
permanenten gesellschaftlichen Diskurses, der die breite Öffentlichkeit in die
• Erschließung und Erforschung von Zeugnissen der Künste und der Wissenschaften einbezieht.
1. Ziele der Evaluierung
• Bestimmung der Eckpunkte für die Zukunftsausrichtung der
Aufgabenschwerpunkte der Bundesmuseen
• Überprüfung der Profilierung der Bundesmuseen
• Empfehlung geeigneter Maßnahmen zur verstärkten Besucher/innenorientierung
Ausgangslage
Die Bundesmuseen wurden untersucht hinsichtlich:
• ihres Profils, ihrer Bedeutung und ihres Bekanntheitsgrades, • der Umsetzung ihres Bildungsauftrags, • der Relevanz ihrer wissenschaftlichen Forschungsvorhaben und • ihrer speziellen inhaltlichen Positionierung.
1. Ziele der Evaluierung
Gegenstand der Begutachtung war
• die Einschätzung der gegenwärtigen Arbeitsergebnisse und Angebote
• ein Vergleich mit anderen nationalen und internationalen Einrichtungen sowie
• Die Einschätzung der Entwicklungsperspektiven der Bundesmuseen
2. Verfahren der Evaluierung
2.1. Bevölkerungsumfrage zur Bekanntheit der Bundesmuseen und zum Museumsbesuch
• Auftragnehmer: FESSEL – GfK, Institut für Marktforschung
GmbH (Jänner 2004) • 1003 Telefoninterviews (Methode: CATI – Computer-Assisted
Telephone Interviews; Grundgesamtheit: österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren, Befragungsgebiet: bundesweit).
• Bei der Evaluierung kam ein dreigliedriges Verfahren zur Anwendung.
2. Verfahren der Evaluierung
2.2. Besucher/innenbefragung
Auftragnehmer:
Prof. Dr. Hans-Joachim Klein,
Zentrum für Evaluation und Besucherforschung am Badischen Landesmuseum Karlsruhe
Untersuchungsorte:
Repräsentativ für die Hauptsammlungsgebiete der Bundesmuseen wurden ausgewählt :
• Albertina• Kunsthistorisches Museum• Technisches Museum Wien
2. Verfahren der Evaluierung
2.3. Experten/innenrating
• wurde nach international üblichem Verfahren analog zur Evaluierung von Forschungseinrichtungen
• auf der Grundlage von Begehungen der einzelnen österreichischen Bundesmuseen und
• von Jahresberichten der Museen vorgenommen.• Dabei wurden das Profil, die Sammlungspolitik, die Dauer- und
Sonderausstellungen, die Forschungsleistungen und wissenschaftlichen Aktivitäten sowie die Bildungs- und Vermittlungsarbeit untersucht und bewertet.
2.3. Experten/innenrating Gegenstand der Beurteilung durch die Gutachter/innen:
Sammlung• Sammlungspolitik• Sammlungsankäufe• Schenkungen• Dauerleihgaben• Neue Medien
Bibliothek / Archiv
2.3. Experten/innenrating
Gegenstand der Beurteilung durch die Gutachter/innen:
Forschung / Publikationen• Besondere Forschungsprojekte• Sammlungsbezogene Forschung / Erschließung der Sammlung• Ausstellungskataloge• Eigenpublikationen / Reihen / Monografien / Fremdpublikationen
der Mitarbeiter/innen• Beteiligung an universitärer Forschung und Lehre
2.3. Experten/innenrating
Gegenstand der Beurteilung durch die Gutachter/innen:
Ausstellungen• Dauerausstellung / Veränderungen• Sonderausstellungen / eigene, übernommene
Veranstaltungen• Eigenveranstaltungen• Fremdveranstaltungen
2.3. Experten/innenrating
Gegenstand der Beurteilung durch die Gutachter/innen:
Marketing / Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit
• Besuchsentwicklung• Zielgruppen• Besucher/innen zu einzelnen Ausstellungen / Veranstaltungen
3. Ergebnisse
3.1. Bevölkerungsumfrage zur Bekanntheit der österreichischen Bundesmuseen
In dieser repräsentativen Befragung, die sowohl
Besucher/innen wie Nicht-Besucher/innen von Museen
umfasste, sollte unter anderem überprüft werden:
• der Bekanntheitsgrad der einzelnen Bundesmuseen,• das Interesse an den einzelnen Bundesmuseen,• der Besucher/innenanteil der Österreicher/innen in
Bundesmuseen.
3.1 Bevölkerungsumfrage
Österreichische BundesmuseenGfK Gruppe Ad Hoc Forschung Sozialforschung
Quelle: FESSEL-GfK, „Österreichische Bundesmuseen 2004“, n=1000, Befragungszeitraum: 19.01. – 28.01.2004
Angaben in Prozent
Bekanntheit österreichischer Museen
Haben Sie schon einmal etwas von den folgenden österreichischen Museen gehört oder gelesen?
95
90
84
69
68
64
61
58
57
47
46
33
0 20 40 60 80 100
Kunsthistorisches Museum
Naturhistorisches Museum
Technisches Museum
Albertina
Heeresgeschichtliches Museum
Österr. Galerie im Belvedere
Museum angewandter Kunst
Museum moderner Kunst
Museum für Völkerkunde
Österr. Museum für Volkskunde
Museumsquartier
Theatermuseum
Grafik 1:
3.1 Bevölkerungsumfrage Kommentar (Grafik 1):
• Das Kunsthistorische Museum (95%) und das Naturhistorische Museum (90%) sind die bekanntesten Museen bei der Bevölkerung in Österreich. Dicht gefolgt werden sie vom Technischen Museum Wien (84%).
• Die Albertina (69%), das Heeresgeschichtliche Museum (68%), die Österreichische Galerie Belvedere (64%) und das MAK (61%) erreichten Bekanntheitswerte von über 60%.
3.1 Bevölkerungsumfrage Grafik 8:
Österreichische BundesmuseenGfK Gruppe Ad Hoc Forschung Sozialforschung
Quelle: FESSEL-GfK, „Österreichische Bundesmuseen 2004“, n=1000, Befragungszeitraum: 19.01. – 28.01.2004
Angaben in Prozent
Anlass für Museumsbesuche
Was ist bzw. wäre für Sie am ehesten ein Anlass ein Museum zu besuchen?
58
18
14
5
0 20 40 60 80 100
eine Sonderausstellung ineinem Museum
Ein bestimmtes Museuman sich
Ein/ e Veranstaltung/ Eventim Museum
Eine ständige Ausstellungin einem Museum
3.1 Bevölkerungsumfrage
Kommentar (Grafik 8):
• Die temporären Museumsangebote, insbesondere die Sonderausstellungen (58%) sind nach wie vor der wichtigste
Anlass für einen Museumsbesuch.
3.2 Ergebnisse Besucher/innenbefragung
3.2.1. Ergebnisse der Befragung von Individualbesucher/innen
• Eine Befragung der erwachsenen Individualbesucher/innen (ab 16 Jahren) wurde im Erhebungszeitraum vom 27.07. bis 15.08.04 (im TMW bis 18.08.04) in der Ferienzeit durchgeführt.
• Im TMW wurden 1.013 Personen an 20 Tagen, in der Albertina 1.233 Personen an 18 Tagen und im KHM 827 Personen an 18 Tagen befragt.
3.2 Ergebnisse Besucher/innenbefragung
Grafik 12: Wohnorte und Herkunftsländer der Museumsbesucher/innen (Angaben in %)
64 32 4
39 50 11
10 58 32
38 47 15
TMW
Albertina
KHM
davon:
insgesamt imDurchschnitt
Österreich europäisches Ausland außereuropäisches Ausland
3.2 Ergebnisse Besucher/innenbefragung
Kommentar (Grafik 12):• Das KHM zählt zu den Fixpunkten der touristischen
Wienbesucher/innen. Im Untersuchungszeitraum kam ein Drittel der Befragten aus Übersee (vor allem USA, Ost- bzw. Südostasien). In den Ferienmonaten August und September betrug der Anteil ausländischer Besucher/innen im KHM insgesamt 90%.
• Dieser ungewöhnlich hohe ausländische Besucher/innenanteil des KHM bestätigt den überregionalen Stellenwert des Hauses, seinen globalen Bekanntheitsgrad und die Bedeutung des Museums für den Wien-Tourismus
3.2 Ergebnisse Besucher/innenbefragung Kommentar (Grafik 12):
• Auch die Albertina war im Befragungszeitraum ein besonderer Anziehungspunkt für Besucher/innen aus dem europäischen Raum.
• Bemerkenswert ist der hohe Anteil österreichischer Besucher/ innen (39%), was teilweise sicherlich damit zusammenhängt, dass das Haus nach jahrelanger Schließung wieder für das Publikum zugänglich ist. Zudem ist die Albertina mit ihren häufig wechselnden Sonderausstellungen touristischer und heimischer Anziehungspunkt gleichermaßen.
3.2 Ergebnisse Besucher/innenbefragung Kommentar (Grafik 12):• Gegenüber den beiden genannten Museen steht das TMW – in
seiner Funktion als Familienmuseum – besonders bei den einheimischen Besucher/innen hoch im Kurs. 64% aller Besuche entfallen auf Österreicher/innen, davon kamen ein Drittel aus Wien und zwei Drittel aus den Bundesländern.
• Das TMW zog darüber hinaus immerhin 36% an ausländischen Besucher/innen an, wobei 4% der Befragten aus Übersee waren.
• Das Befragungsergebnis unterstreicht den Stellenwert des TMW als national und international anerkanntes Haus für Technikgeschichte und für die Geschichte von Innovationen in Österreich.
3.2 Ergebnisse Besucher/innenbefragung 3.2.3. Befragungsergebnisse der Schüler/innen
• Neben den Lehrer/innen wurden auch die Schüler/innen der 58 in dieser Befragung erfassten Schulklassen individuell befragt.
• Die wichtigsten Ergebnisse dieser Befragung sind im Bericht dargestellt. Hier wird nur eine Grafik als Beispiel herausgegriffen.
3.2.3 Befragungsergebnisse der Schüler/innen
• Grafik 26: Interesse der Schüler/innen am Angebot der Museen• Was meinst du: Trifft die folgende Aussage zu? „Was es hier zu sehen gibt, finde ich interessant.“ (Angaben in %)
5737
641
509
5043
7
4943
7
TMW
Albertina
KHM
davon:
insgesamt imDurchschnitt
trifft zu teils-teils trifft nicht zu
3.2.3. Befragungsergebnisse der Schüler/innen Kommentar (Grafik 26):• Das Interesse der befragten Jugendlichen an den in den drei
Bundesmuseen ausgestellten Objekten und Inhalten ist sehr groß. • Im TMW finden 57% aller Schüler/innen, dass es dort interessante
Sachen zu sehen gibt, 37% äußern sich mit „teils-teils“. • Im KHM haben 50% spannende Dinge gesehen und noch fast die
Hälfte ist der Meinung, dass dort auch Interessantes gezeigt wird. • Ähnliches gilt in der Albertina, d.h. auch dort geben zusammen
über 90% an, dass sie dort interessante Objekte gesehen haben.
3.3 Zusammenfassung des Experten/innenratings
• Die Gesamtsituation der Bundesmuseen stellt sich in weiten
Bereichen als sehr zufrieden stellend dar.
• Die Autonomie der österreichischen Bundesmuseen als
wissenschaftliche Anstalten öffentlichen Rechts des Bundes hat sich sehr bewährt.
• Das Finanzierungsmodell der Basisabgeltung soll beibehalten werden, wobei die Gutachter eine Aufstockung in einzelnen Fällen für erforderlich halten.
3.3 Zusammenfassung / Empfehlungen • Die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen durch
Optimierung der Staatshaftung, die Gestaltung des Steuer-, Erb- und Stiftungsrechts zugunsten von Kunst, Kultur und Wissenschaft wird angeregt.
• Die Weiterführung der baulichen Modernisierung und Erweiterung, vor allem im Hinblick auf eine besucher/ innenadäquate Ausstellungspolitik, soll vorangetrieben werden.
• Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch zwischen den Bundesmuseen in den einzelnen administrativen und musealen Fachgebieten wird dringend empfohlen.
3.3 Zusammenfassung / Empfehlungen 4.1. Profile, Zielsetzungen und Perspektiven
• Die Bundesmuseen haben ein eigenständiges, zum Teil weit über Österreich hinausreichendes, unverwechselbares Profil.
• Empfohlen wird die Präzisierung museumsspezifischer Leitbilder sowohl im Hinblick auf Zielgruppenorientierung, Sammlungs- und Ausstellungspolitik, auf die Funktion der Museen als Ort Lebens begleitenden Lernens als auch auf deren wissenschaftliche Ausrichtung.
4. Zusammenfassung / Empfehlungen 4.3. Forschung und Publikationen• Die Forschungsleistung wird einhellig gewürdigt.• Gewürdigt wird auch die umfangreiche Publikationstätigkeit
einzelner Museen. • Angeregt wird eine Stärkung des wissenschaftlichen Profils
einzelner Museen. Dabei sollte vor allem der Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen Vorrang zukommen.
• Die zum Teil hervorragenden wissenschaftlichen Forschungen einzelner Abteilungen sollen als Teil eines Gesamtforschungsplans erkennbar werden.
4. Zusammenfassung / Empfehlungen 4.2 Sammlungen, Bibliotheken und Archive
• Der hohe nationale und internationale Stellenwert der Sammlungen der Bundemuseen wird einmal mehr bestätigt.
• In der mittel- und längerfristigen Planung bestehen museologisch bedingt zum Teil Schwächen, vor allem in den Bereichen Forschung und Restaurierung. Es wird daher die Erstellung von mehrjährigen Forschungs- und Restaurierungsplänen für die einzelnen Häuser empfohlen.
• Erhöhte Aufmerksamkeit soll der Digitalisierung der Bestände gewidmet werden, wobei auf Kompatibilität zu achten ist.
4. Zusammenfassung / Empfehlungen 4.4. Ausstellungen
• Die umfangreiche Ausstellungstätigkeit der Bundesmuseen wird von allen Gutacher/innen einhellig gewürdigt.
• Die Evaluierung hat eindeutig ergeben, dass sowohl einer möglichst zeitgemäßen breiten Präsentation des eigenen Bestandes als auch einer attraktiven Sonderausstellungspolitik ein hoher Stellenwert einzuräumen ist.
• Die Evaluierung zeigte, dass die Weiterführung der baulichen Modernisierung und Erweiterung, vor allem im Hinblick auf eine besucher/innenadäquate Ausstellungspolitik, vorangetrieben werden soll.
4. Zusammenfassung / Empfehlungen 4.5. Veranstaltungen, Freundevereine
• Die Durchführung wissenschaftlicher Tagungen und Symposien gehört zum Veranstaltungsprogramm aller Museen und bezeugt ihre internationalen Verflechtungen.
• Besonders gewürdigt wurden jene Veranstaltungen, deren Ergebnisse in wissenschaftliche Publikationen eingeflossen sind.
• Die Bundesmuseen verfügen über eigene häuserspezifische Freundevereine.
• Die Unterstützung durch diese Vereine wird als für die Museumsarbeit sehr wesentlich angesehen.
4. Zusammenfassung / Empfehlungen 4.6. Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
• Die Bundesmuseen stellen einen wesentlichen Faktor für die Positionierung Österreichs im globalen kulturellen Dialog dar. Diese Position sollte durch Kooperationen auf wissenschaftlichem und musealem Gebiet ausgeweitet werden.
• Allgemein anerkannt wird die umfangreiche nationale und internationale Medienpräsenz der Häuser.
• Die Marketingkonzepte der einzelnen Bundesmuseen werden unterschiedlich beurteilt, bemängelt wird in einigen Fällen das Fehlen langfristiger Strategien für ein professionelles Sponsoring.
4. Zusammenfassung / Empfehlungen 4.7. Vermittlungsarbeit
• Die museumspädagogischen und didaktischen Vermittlungsbemühungen aller Bundesmuseen werden von den Gutachtern/innen einhellig als im nationalen und internationalen Vergleich sehr gut eingestuft.
• Die zahlreichen Kinder- und Jugendprogramme finden besondere Anerkennung.
4. Zusammenfassung / Empfehlungen 4.8. (Inter-) nationale Zusammenarbeit
• Die Bundesmuseen stellen einen wesentlichen Faktor für die Positionierung Österreichs im globalen kulturellen Dialog dar.
• Diese Position sollte durch Kooperationen auf wissenschaftlichem und musealem Gebiet ausgeweitet werden.