Handel, Multinationale Unternehmen, EU- Wirtschaftspolitik ... · Prof. Dr. Paul J.J. Welfens () 2...

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Handel, Multinationale Unternehmen, EU-

Wirtschaftspolitik (inkl. Strukturwandel und Anpassung)

Prof. Dr. Paul J.J. WelfensUniversity of Wuppertal

(www.eiiw.eu)© 2012

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 2

GliederungHandel – Innovationen – Investitionen

EU-BinnenmarktEU-Osterweiterung IMultinationale Unternehmen und firmeninterner HandelMNCs und TechnologiedynamikQuellenländer und Zuflussländer bei Direktinvestitionen

AußenhandelDefinitionen, ZahlungsbilanzArten des Güterhandels (Warenhandel, Dienstleistungshandel)Gravitationsansatz des AußenhandelsWechselkurs (nominal)Wechselkurs real; realer effektiver WechselkursWelthandelsorganisationen (WTO)Arten von DirektinvestitionenDirektinvestitionswirkungen (Gastland; UrsprungslandEU-Osterweiterung iiVeränderte Arbeitsteilung in EU-27EU-StrukturwandelBestimmungsgründe des Strukturwandels

Kapitalverkehr, Direktinvestitionen (Zufluss-Seite; Abfluss-Seite), Analyse, WirkungenWirtschaftspolitik in EU-Ländern bzw. der EU

Handel

Internationaler Handel mitmit Endproduktenmit ZwischenproduktenRohstoffen, u.a. EnergiePREISE; MENGEN, STRUKTURENEU/andere Integrationsräume/

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Literaturhinweise

UNCTAD (2012), World Investment ReportWTO (2012), Annual ReportEU (2011), International CompetitivenessReportBeiträge von Henning Klodt in WiST und List-ForumWelfens (2011), Cluster- und Innovationsdynamik in Europa, Stuttgart: Lucius Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 4

Handel und Wohlstandsgewinne

Handel ergibt Wohlfahrstgewinne

Spezialisierungs-gewinne

(Spezialsierung in Land I bzw. II)

Skalenvorteile(Massenproduktions-

vorteile)

Mehr Auswahl andifferenzierten

Produkten

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EU begann mit Handelsliberalisierung in 1957…

Historisch ist EU-Ausgangspunkt die Han-delsliberalisierung (zunächst Waren bis 1968)

Binnenmarktprogramm 1992: komplette Liebe-ralisierung Handel; Liberalisierung Kap.verkehrEinführung Euro am 1.1.1999 in 11 Ländern hat Preistransparenz erhöht, weitere Handelsintensivierung (Kommission in 2008 im Bericht

10 Jahre €); Euro-Krise 2010-12=ProblemProf. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 6

Verbindung von Handel und Direktinvestitionen

Direktinvestitionen sind Investitionen multinationaler Unternehmen im Ausland

Aufspaltung der Wertschöpfungsketten spielt eine zunehmende Rolle, also zunehmender konzerninterner Handel mit ZwischenproduktenDirektinvestitionszuflüsse erhöhen das BIP in den Empfängerländern (via Technologietransfer u. Erhöhung des Kapitalbestandes); also erhöht sich dann die Importnachfrage – ein Zusammenhang zwischen Direktinvestitionen u. Handel (Handel &DI?)

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Hinweis auf Lead-Market-KonzeptLead Markets sind solche, in denen sich

eine relativ starke Nachfrage nach einem bestimmten innovativen Produkt ergibt (kann in Land 1, 2, n sein); Produktion ggf. dann im betreffenden Lead-Market-Land, um optimale Weiterentwicklung im Innovationsprozess zu sichern

S-förmige DiffusionskurveInternationale Wettbewerbsfähigkeit und Direktinvestitionsfluss; einige EU-Länder schwach (DI/Y): GR, PG Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 8

Ausländische Direktinvestitionszuflüsse (% des BIP, jährlich)

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Ausländische Direktinvestitionszuflüsse (% des BIP, jährlich)

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Ausländische Direktinvestitionszuflüsse (% des BIP, jährlich)

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Quelle: OECD

EU-Integration

WirtschaftsintegrationEU-BinnenmarktEurozone EU-OsterweiterungEU-Nachbarschaftspolitik

Politische Integration (Wirtschaftspolitik)EU-Integration und Globalisierung

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Analysefelder

HandelDirektinvestitionenPortfolioinvestitionenMigrationDigitale WirtschaftWirtschaftsdynamik: Einkommen, Wachstum, Beschäftigung, Strukturwandel, Vermögen

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WirtschaftspolitikEU-Binnenmarkt; Lissabon-Agenda; EU2020…

Erweiterung der Eurozone (Osterweiterung)Gestaltung Globalisierung – Aufgabe EU-Wirtschaftspolitik

Stabilitätspolitik:Problematik Transatlantische BankenkriseÜberwindung der RezessionKooperation Eurozone; und Eurozone & UK, USAReform Stabilitäts- und Wachstumspakt Globale Währungsordnung/Währungspolitik (€zone)

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LernzieleEntwicklung des Welthandels erfassen (WTO Annual Report)Welthandelstrukur analysieren (Endprodukte; Zwischenprodukte; nach Art der Faktorintensität: z.B. technologieintensiv vs. arbeits- oder kapitalintensiv)Regionalisierung (regionale Integration) vs. GlobalisierungMultinationaler Unternehmen (Direktinvest. im Ausland: Bedeutung von Direktinvestitionen, Quellenländer/Zielländer); wichtig per se, aber auch als Akteur im Außenhandel, inkl. vertikalem Handel (mit Vorprodukten)Einordnen von Handel und DI im Kontext EU-OsterweiterungHerausforderungen von Handel und MNCs (multinational companies) für die nationale bzw. supranationale Wirtschaftspolitik in EU; z.B. intensiviert sich der globale Standortwettbewerb – also u.a. Steuerwettbewerb – via MNCsWo besteht Verbindung zwischen Handel und Direktinvestitionen; wo ist EU gefordert auf internationaler Ebene - Politikoptionen

LiteraturUNCTAD World Investment Report, aktuell/AuszügeWTO, Annual Report, aktuelle Fassung

CASSEL, D.; WELFENS, P.J.J., Hg. (2003) Wirtschaftsintegration, Regionalismus und multilaterale Wirtschaftsordnung: Entwicklungstendenzen und Gestaltungsprobleme (siehe Details)WELFENS, P.J.J. (1996), Europäische Union, in: Springers Handbuch der Volkswirtschaftslehre, Bd. 2, Heidelberg: SpringerEUROPEAN COMMISSION (2009), Economic Crisis in Europe: Causes, Consequences and Responses, European Economy No 7Beitrag: BENDER; D., Außenhandel, in: Vahlens Kompendium der Volkswirtschaftstheorie und –politik, München, aktuelle AuflageDeutsche Bundesbank, Deutschland im Globalisierungsprozess: Monatsbericht, Dez. 2006

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Wichtige PflichtlektüreDeutsche Bundesbank (Dez. 2006) Buch: Cassel/Welfens (2003), Regionale Integration und Osterweiterung der Europäischen Union, Stuttgart: Lucius

Kap. I (Einführung)Aus II die Beiträge Welfens, Hefeker, Berg/SchmittAus III Beiträge Langhammer, Preuße, Pascha, GrinbergAus IV: Döhrn, Heilemann, Vollmer, Pfahler, Apolte/Kobel, Schäfer

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IntegrationRegionale Integration =Integration in Region (z.B.) EU

Integration bedeutet Abbau von Handelsschranken (Warenverkehr; Dienstleistungen)Kapitalverkehrsschranken MigrationsschrankenINSTITUTIONELLE internationale Verflechtung bzw. Kooperation; ggf. supranationale Institutionen/Regeln (in EU vom EUGh überwacht)

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WirtschaftsintegrationInstitutionelle Integration

Gemeinsame Institutionen (Europäische Kommission, Europäisches Parlament, etc.

Integrationsmotivation (großes Land≠ kl. Land)Nutzen aus mehr WettbewerbNutzen aus mehr Kooperation (in EU und EU+USA)

Integrationswirkungen Handelsschaffung!, Handelsablenkung zulasten Drittstaaten

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Club-Theorie (Buchanan/Tulock)

Club-TheorieInterdependenzkosten (Verhandlungskosten); sind abhängig von Zahl der Mitglieder. Konsens oft über Kompensationszahlungen bei PaketlösungenAbnehmender Grenznutzen mit zunehmender Zahl der Club-Mitglieder (!?)Optimale Zahl von Club-Mitgliedern in EU und ggf. andere Optimalzahl in Eurozone

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Politikfelder, Konfliktlösungen…

Wie werden Konflikte im Club gelöst?Welche Politikfelder bzw. Konflikte gehören auf die supranationale Ebene

EU hat SubsidiaritätsprinzipWährungsunion ohne Politikunion?

Welche globale ArbeitsteilungInternationale Organisationen (IMF, WTO…)Regionale Organisationen (EU, ASEAN…)EU-USA, EU-China…Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 21

Integration und Globalisierung

Wie wirkt Handelsliberalisierung bzw. Integration mit Blick auf Pro-Kopf-Einkommen beteiligter Länder?Wie wirkt Finanzmarktintegration auf internationale Einkommensunterschiede bzw. auf Einkommensunterschiede in betrachteten Ländern(z.B. Qualifizierte vs. Ungelernte); MNCWie wirkt globaler Technologiewettbewerb (IKT als Treiber!) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 22

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Internationaler HandelHandel betrifft

Waren; Fertigwaren + Zwischenprodukte (im Mittelalter Fernhandel, um 1900 Handel mit Rohstoffen/commodities – inkl. Agrarprodukte; wenig Handel mit Industriegütern; letztere dominieren Ende 20. Jh.Dienstleistungen; normale und digitaleTechnologien bzw. Patente und Lizenzen (könnte man auch zu Dienstleistungen zählen); unvollkommene Märkte international, meist Intra-Firmenhandel

Handel erfordertKonvertibilität der Währung (a) Ausländerkonvertibilität; (b) Inländerkonvertibilität; in der Praxis IMF-Mitgliedschaft

Handel geht einher mit temporären Leistungsbilanzsalden; im multilateralen System kein bilateraler Ausgleich nötig = höheres Handelsvolumen

Handel, Wirtschaftsordnung, BankenkriseWirtschaftsordnungen (Land 1, 2; EU)

beeinflussen Info- und TransaktionskostenBankenkrise = negativer Einfluss auf Bruttoinlandsprodukt (oder BNP) in Land 1 und Land 2; Importe J=J(q*, Y), Exporte X=X(q*, Y*); wenn Y und Y* sinken, fallen auch J und X; zudem Bankenkrise erschwert Finanzierung des Außenhandels direkt!Aktuell: Handel & Klima (Emissionshandel…)

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Grundidee der Veranstaltung (Direktinv.= Investition im Ausland; Integration = Dreiländer (n-Land)Perspektive [1+2], 3= outsider-Land)

Handel & MNC

• Außenhandelstheorie, Integrationstheorie• Theorie der Direktinvestitionen (MNCs = multinationales Un-

ternehmen; hat im Ausland investiert in Firma/Firma errichtet)

Wirkung

• Wirkungen auf Einkommen, Beschäftigung, Konvergenz• Rückwirkung auf Handel, Direktinvestitionen

Politik

• Wie kann Wirtschaftspolitik sinnvoll Maßnahmen für Handel und Direktinvestitionen formulieren, umsetzen;Politik/Wirtschaftsordnung

• Was kann einzelnes Land, was die EU machen; wie wirkt Präsenz von MNCs auf Wirtschaft UND Wirtschaftspolitik im Gastland!?, EU…

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Leistungsbilanzsaldo (wenn negativ: „LBS-Defizit“)

Leistungsbilanzdefizite (Importe>Exporte bei Waren & Dienstleistungen) erfordern Anpassungsmaßnahmen

Exporte fördern (z.B. via Abwertung der Währung = höherer Erlös – in Inlandswährung - aus Export; oder Produktinnovationen; oder Prozessinno-vationen); es gilt Y –[C+I+G]= Xnet; Nettoexport steigt, wenn Y steigt oder C+I+G sinktImporte senken (z.B. via Abwertung = Verteuerung der Importgüter; Protektionismus);

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Leistungsbilanzsalden in % des BIP, ausgewählte Länder

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Country 2000 2001 2007 2008 2009 2010 2011EU 27 0,23 0,78 0,57 0,34 0,86 1,20 1,37Belgium 0,65 1,43 1,56 1,06 1,25 1,61 1,71Bulgaria 2,93 3,65 3,85 0,86 1,23 1,53 1,38Czech Republic ‐5,35 ‐7,57 ‐22,09 ‐22,78 ‐12,38 ‐9,11 ‐7,59Denmark ‐3,02 ‐2,50 4,97 4,55 5,21 5,50 5,70Germany 6,04 6,64 2,14 2,30 2,67 2,89 3,74Estonia 0,35 2,01 7,07 6,24 3,52 3,73 3,74Ireland ‐3,61 ‐2,48 ‐11,31 ‐4,17 6,06 4,03 4,15Greece 13,46 15,57 10,21 10,39 15,78 17,98 18,11Spain ‐13,50 ‐13,16 ‐11,09 ‐10,24 ‐4,85 ‐3,59 ‐3,35France ‐3,13 ‐2,53 ‐6,78 ‐5,88 ‐1,48 ‐0,41 ‐0,20Italy 0,90 1,15 ‐1,87 ‐2,47 ‐1,21 ‐1,10 ‐1,13Cyprus 0,94 1,37 ‐0,23 ‐0,50 ‐0,31 ‐0,24 ‐0,26Latvia 0,84 2,07 ‐6,37 ‐11,37 ‐6,35 ‐5,22 ‐5,07Lithuania ‐7,03 ‐9,53 ‐20,15 ‐13,08 ‐1,75 2,75 3,91Luxembourg ‐6,28 ‐5,52 ‐13,34 ‐11,44 0,05 1,14 1,44Hungary 21,01 17,61 33,48 32,53 31,14 32,06 32,57Malta ‐3,67 ‐1,23 1,57 0,98 4,54 4,70 4,00Netherlands ‐10,65 ‐4,72 ‐2,83 ‐3,18 ‐1,33 ‐1,17 ‐1,00Austria 5,55 5,79 8,64 8,35 7,54 8,29 9,24Poland 1,76 2,21 5,86 5,76 3,39 3,36 3,84Portugal ‐6,42 ‐3,66 ‐2,87 ‐3,98 ‐1,53 ‐1,97 ‐2,27Romania ‐10,89 ‐10,02 ‐7,52 ‐9,55 ‐7,59 ‐7,68 ‐7,52Slovenia ‐5,30 ‐7,61 ‐13,89 ‐12,61 ‐6,12 ‐6,18 ‐6,45Slovakia ‐3,49 ‐0,83 ‐1,72 ‐3,03 2,24 3,04 2,88Finland ‐2,49 ‐8,09 ‐1,03 ‐2,44 ‐1,33 ‐0,62 ‐0,21Sweden 9,60 9,63 5,05 3,89 1,92 2,03 2,03United Kingdom 6,26 6,76 7,75 7,43 8,57 9,10 9,56USA ‐1,84 ‐2,35 ‐3,21 ‐2,57 ‐2,45 ‐2,19 ‐1,61

Handel und DirektinvestitionenTeil des Außenhandels ist Intra-KonzernhandelTeil des Außenhandels ist zwischen Firmen bzw. Konzernen; Spezialisierung steigt!!Anteil der MNCs an allen Unternehmen steigt langfristig (auch „Micro-MNCs“)Handel – auch digitaler Handel – verbindet Länder miteinander, aber auch UnternehmenEU hat Regionalhandel liberalisiert; Außenwirt-schaftspol. gemeinsam

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Integration in der EU (Süderweiterung 80er J.; Efta-Erweiterung 90er J.; EU-Osterweiterungen 1.5.2004 bzw. 1.12007)

Integration in der EU war schrittweiser Prozess1952: Gründung der Gemeinschaft Kohle und Stahl = sektorale Handelsliberalisierung (mit Ministerrat und Gerichtshof); vertrauensschaffend; beispielhaft1958: Gründung der Europäischen Gemeinschaft durch Deutschland, Frankreich, Italien, Benelux = Zollunion bis 1968 = Handelsliberalisierung bei Waren UND supranationale Handelspolitik1993: Start des EU-Binnenmarktes (4 Freiheiten) 1999: Euro-Start/EZB

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Handel

Waren und Dienstleistungen werden gehandeltHandel:

Exporte von Waren und DienstleistungenImporte von Waren und DienstleistungenBesonderheit= Handel mit C02-Emissionszertifikaten (regional)Nur 20% des Welthandels Ende 20. Jahrhundert ist Dienstlei-stungshandel; viel kleiner als Anteil der Wertschöpfung (ca. 2/3 in OECD-Ländern)

Freihandel ist internationales Korrelat zu Wettbewerb im Inland

Wohlfahrtsgewinne für beide Länder durch Freihandel; vorausgesetzt ist Abwesenheit von (hohen) negativen externen Effekten;Referenzmodell bei Wohlfahrtsanalyse (Konsumtenrente/Produzentenrente/Wohlfahrtsfunktion) ist geschlossene Volkswirtschaft (Autarkie); welche Effekte bringt Öffnung?

Handel hat viele Effekte

SpezialisierungsgewinneBessere Nutzung von SkalenvorteilenGrößere Vielfalt an verfügbaren Produkten (?)Mehr innovative Produkte (Kosten – fix - für Forschung & Entwicklung werden auf größere Stückzahlen verteilt)

Wettbewerbsinten-sivierung im Fall handelsfähiger GüterAnpassungseffekte

StrukturwandelFaktorpreis-Änderungen (Länder mit Niedriglöhnen können Anstieg der Lohnsätze erwarten…

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Handel mit Waren und Dienst-leistungen (Lohnstückkosten= WL/Y)

Importe sind in kleiner offener Volkswirtschaft ein Art Wettbewerbsersatzpolitik für Sektor handelsfähiger Güter (Wettbewerb in Land II vorausgesetzt)

Weltmarktpreis für kleine offene Volkswirtschaft gegebenLohnsatz ist bei gegebener Kapitalintensität k=:K/L (K Kapital, L Arbeit) auch gegeben; denn wegen Arbitrage gilt P=eP* (e für nominaler Wechselkurs in Preisnotierung, P Preisniveau, * für Auslandsvariable) und wegen Gewinnmaximierung gilt Grenzwertprodukt PYL (mit YL= für Grenzprodukt der Arbeit L) = nominaler Lohnsatz W: also eP*YL(K/L) =W; bei Abwesenheit internat. Migration W≠W* in der kurzen Frist. Falls aber k gegen k* und P=eP* muss auch W=W* sein; ggf. noch Rolle von nontradablesBEACHTE: k kann durch Kapitalakkumulation (DI) ansteigen;

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HandelHandel besteht aus

Interindustriellem Handel=Handel zwischen Land I und II: Sektor A-Produkte von I werden gegen Sektor B-Produkte aus II getauscht: Übergang von Autarkie zu Offenheit bzw. Handel heißt Schrumpfen bzw. Verschwinden von Sektor i, aber Expansion von Sektor j = schwierig (u.a. für Arbeiter)Intraindustriellem H. =Handel mit ähnlichen Produkten (z.B. I exportiert einfache Kleinwagen, II exportiert große Luxuswagen): Dominiert OECD-Länder seit 60er Jahren

nochmals/weiterer Unterschied: Endprodukte versus VorproduktePrimärguter (Agrarprodukte; Rohstoffe), Industriegüter, Dienstl.

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Handel: unterscheide weiterNach Fertigungsgrad

Handel mit Endprodukten (hier sind die Renditen höher als bei Zwischenprodukten); Land, das solche Güter produziert hat Wohlstandsvorteil gegenüber Land mit Spezialisierung in der Herstellung von Zwischenprodukten (auf den Märkten für solche Produkte Wettbewerbsintensität groß!)Handel mit Zwischenprodukten

Nach Technologieintensitäta) Handel von Hochtechnologiegütern (Ausgabe für F&E/Umsatz >8.5%)b) H. Güter mit mittlerer Technologieintensität (3.5<F&E-Intensität<8.5) c) Handel mit Low-tech-Gütern (Ausgaben für F&E/Umsatz<3.5%)Langfristig nehmen Ausgaben für Forschung & Entwicklung relativ zu Y zu; daher auch Handel a) und b); sorgt AUCH für Technologietransfer

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Handel mit Waren und Dienstleistungen

Handel mit WarenHandel mit Dienstleistungen (Handelbarkeit dank Internet/Digitalisierung verbessert)Anmerkung: Handel mit Energie hat besondere Aspekte; zum Teil politisiert, aber auch durch OPEC geprägt; wenige Anbieter-Länder bei Öl und Gas.

Öl- und Gashandel

Öl, Gas und andere Primärenergieträger sind SubstituteÖl wird auf Weltmarkt gehandelt: shipping über die Weltmeere (nur Transportkosten als Preisunterschied – abgesehen von politisch gesetztem Preis in OPEC-Ländern); ein WeltmarktpreisGas wird auf nur regional integrierten Märkten gehandelt = via Pipelines; Transitlandproblem

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Einige Aspekte der Energiewirtschaft = langfristig orientiertPrimärenergieangebot ist regional auf

wenige Länder konzentriertGilt bei ÖL für OPEC+Russland(wie stabil politisch?)Gilt bei Gas für Russland, Algerien, Iran, Norwegen, Kasachstan, TurkmenistanKohle in vielen Ländern gefördert und genutzt; bes. in China = großes Emissionsproblem (in D. wird Kohleförderung stark subventioniert)In EU auch Stromhandel im Binnenmarkt; Praxis: politische Hemmnisse

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Welche Preise für Öl?Öl ist nichterneuerbar; Verbrennung =global warming

Es gibtKassapreis für Öl: Kauf jetzt, Lieferung sofortTerminpreis für Öl (ca. 80% korrekt als Voraussage des künftigen Kassapreises; IMF, World

Economic Outlook 2009, April, S.49); jetzt Preis festlegen für Lieferung in Zukunftspunkt; 6-Monatsterminpreis, 12-/24-Monatsterminpreis in Realität relevantÖlpreiserwartungen wichtig für Nachfrager, Investoren in Öl- bzw. EnergiewirtschaftGas- und Ölpreis… Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 38

Success Ratios of Price Forecasts Based on Futures Spreads (IMF 2009, spring)

Crude Oil2 Aluminum2 Copper2 Wheat3 12-month futures4 1990:M1–2008:M11 0.84 [0.00] 1998:M1–2008:M11 0.81 0.88 0.93 0.65 [0.00] [0.00] [0.00] [0.00] 24-month futures4 1998:M1–2008:M11 0.87 0.88 0.89 0.68 [0.00] [ 0.00] [0.00] [0.00] Sources: Bloomberg Financial Markets; and IMF staff calculations. (World Economic Outlook: IMF, 2009, p. 49) 1Fraction of periods for which the futures-spot spread correctly predicted the direction of actual price changes over the following 12 or 24 months. Values in square brackets denote the statistical significance of the success ratios (see text for details). 2New York Mercantile Exchange. 3Chicago Board of Trade. 4Last observation of the month. 39Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Zu Global Warming (Klimaschutz= glo-bales Kollektivgut; internationales öffentliches Gut)

Basiert auf C02-Verbrennung (& ähnlichen Gasen)

In EU, Australien (ab 2011) gibt es Handel mit C02-Emissionszertifikaten:

EU legt für EU27 Obergrenze bzw. Rückgangsziel fest, nationale Regierungen geben z.T. Gratisallokation von Zertifikaten an Energieproduzenten und IndustriefirmenHat innovative Firma Überschuss an Zertifikaten, dann zum Marktpreis verkauft; Nachfrage kommt von expandierenden energienutzenden Firmen

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Handels- und Direktinvestitionsdynamik: Internationale Verflechtung nimmt zu

Verflechtung steigt langfristig – allerdings sind Dir.inv asymmetrisch, da auf OECD+China konzentiert:

Relation Handel zu Bruttoinlandsprodukt stieg weltweit von 20% in 1990 auf 30% in 2003, ca. 35% in 2010Relation von Direktinvestitionen zu Bruttoanlageinvestitionen stieg von früher etwa 5% in 1985 auf 10% in 2004 (zeitweise 20% in 90er Jahren)

Quelle: WTO, World Trade Report 2004; siehe aktuelle Daten 2009/2010/2012

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Handelssegmente: Y ist Bruttoinlands-produkt; L Bevölkerung; y Pro-Kopf-Einkommen

Gehandelte Güter

a) Rohstoffe b) Standardgüter(normale Rendite)

c) Economies of Scale Güter (hohesRenditepotenzial)

d) SchumpterscheHigh-Tech Güter:Hohe Renditen!

a1) Normale Rohstoffe

a2) Öl (OPEC)& Diamanten

Produktions- und Spezialisierungsstruktur bestimmt relative internationalePro-Kopf-Einkommensposition (y/y*) mit. Ideal a2+c+d=hohes y:=Y/L

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Ausgewählte Kernfragebereiche

Führungsländer im Außenhandel, welche Außenhandelsstruktur?Wie sind Innovations-, Investitions-, Produktions-, Handelsstruktur verbunden?

Wie agiert nationale,regionale Wirtschafts-

politik; Optionen (D etc., EU-25)

Haupt-Quellenlän-der u. Zuflussländer

bei Direktinvestitionen: Effekte, Analyse

HINTERGRUND: Globalisierung, EU-Osterweiterung, IKT-Dynamik, Innovationswettlauf

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Einige Verbindungslinien Handel und …

Einfluss auf Produktionsstrukturund Innovations-

ausrichtung

Einfluss aufQualifizierung &

Direktinvestitionen

Sektorale undregionale Han-delsorientierung

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Zahlungsbilanz: Beachte (1)+(2) = AUSSENBEITRAG

Zahlungsbilanz (enthält aber Stromgrößen!!)(1) Warenbilanz (Export minus Import von Waren und Dienstleistungen); besondere Aspekte des Energiehandels(2) Dienstleistungsbilanz (enthält auch zu- bzw. abfließende internationale Dividendenzahlungen)(3) Kapitalverkehrsbilanz (kurzfristig vs. langfristig; langfristig =Anlage >1 Jahr)(4) Devisenbilanz = An- bzw. Verkauf von Devisen und Gold durch Zentralbank

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Wirtschaftsdynamik

Handel: Wachstumsimpulse, Strukturwandel; Problem:ZB-Defizite/deren Finanzierung

Produktion, Beschäf-tigung, Wirtschaftsordnung

Direktinvestitionen:erhöht Ypot,Wettbewerbs-effekte, Handelsdynamik

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Offene Volkswirtschaft

Vernetzung internationalHandel (Exporte X bzw. Importe J - jeweils real)Direktinvestitionen: Investitionen multinationaler Unternehmen; Zufluss bzw. Abfluss u.a. bestimmt durch YK/YK* (YK ist Kapitalgrenzprodukt, *=Ausl.)Portfoliokapitalverkehr, der abhängt von Inlandszins i, i*,erwarteter Abwertungsrate von e (Wechselkurs) und Risikoprämie

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Leistungsbilanz; Z‘ ist nominaler Außenbeitrag; X‘ ist realer Außenbei-trag; q*=:eP*/P= realer Wechselkurs

Wenn man von einseitigen Übertragungen abstrahiert, dann ist die Leistungsbilanz gleichbedeutend mit dem Außenbeitrag:

In inländischer Währung ist der nominale Außenbeitrag (Nettoexport von Waren und Dienstleistungen) gegeben als Z‘= PX– eP*J;Exportmenge bzw. Funktion X(q*); Importfunktion J(q*)

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Überlegungen zu Direktinvestitionen (offshoring =Produktion in Tochterges. im Ausland)

Direktinvestitionszuflüsse erklären Kostenvorteile bzw. Stückkosten geringer als im Ausland –also Rendite höher; Infrastruktur, Humankapitalausstattung und Marktgröße sowie pol. Stabilität als Attraktionselemente; ggf. auch für asset-seeking DI die Dichte innovationsstarker Firmen (MNCs aus dem Ausland wollen sich durch internat. M&As stärken)

Direktinvestitionsabflüsse erklärenTariff-jumping: DI bzw. Produktion im Ausland erlaubt es, tariffäre und nichttariffäre Importbarrieren zu überwindenSymmetrisch zu oben; vertikale DI betrachten (offshoring bei Zwischenprodukten)

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Homogene Güter vs. differenzierte (inhomogene); beachte Definition dlnP/dt=:π; * für Ausland

Bei homogenen Gütern und Freihandel gilt International Law of One Price; also

P= eP* (Kaufkraftparität KKP gilt langfristig)Der KKP-Wechselkurs ist also e=P/P*alternativ ln P = lne + lnP*bzw. dlnP/dt = dlne/dt + dlnP*/dt bzw. aufgelöst:Abwertungsrate ([de/dt]/e) bzw. dlne/dt = π – π*Langfristig erwartete Abw.rate ist also π – π*

Unterscheidung Wi.strukturSektor handelsfähiger Güter (T-Güter)

PT=ePT*: Law of one price; differenzierte Güter stark?

Sektor nichthandelsfähiger Güter (N-Güter)Wichtiger Relativpreis pN/pT

Anreiz für Exporte – relativ zu BIP (T+N) – sinkt, wenn Relativpreis steigt;Relativpreis der nichthandelsfähigen Güter steigt, wenn Pro-Kopf-Einkommen sich erhöht (Balassa-Samuelson-Effekt); Nachfragestruktur; Produkti-vitätsdifferenzen nach Sektoren (++Produktivität T)

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Kapitalverkehr

Kapitalverkehr

Direktinve-stitionen (Ab-und Zuflüsse)

LangfristigerPortfolioka-pitalverkehr

KurzfristigerPortfolioka-pitalverkehr

Direktinvestition=Investition im Ausland durch multinationales Unternehmen, wobei unternehmerisches Engagement typisch ist; Annahme: langfristiges Investment. Portfolioinvestitionen sind renditeorientiert (Anteil an Firma unter 10%; oder Bonds...);

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Direktinvestitionen und realer Wechselkurs

Nach FROOT/STEIN (QJE, 1991) hängt Zufluss an Direktinvestitionen – bei unvollk. Kapitalmärkten – positiv vom realen Wechselkurs q* ab: Wenn es zu einer realen Abwertung kommt, dann können ausl. Investoren (aus Land II) leichter eine Firma im Inland übernehmen, da sie – in inländischer Währung (von Land I) gerechnet – nach der Abwertung der Währung von I mehr Eigenkapital nachweisen können, das wiederum Basis für Kreditaufnahme zur Übernahme ist. Steigt q*, dann höhere Zuflüsse!Direktinvestionen hier vor allem betrachtet als

Internationale Merger & Acquisition (Firmenerwerb oder Beteiligung im Ausland)Könnte aber grundsätzlich auch greenfield investment sein!

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Zinsparität (zwei Länder I und II; Land I als Inland):

Offene Zinsparität (ohne Risikoprämie) besagt, dass Investor, dann indifferent zwischen I und II ist, wenn

(1) i = i* + aE (aE ist die erwartete Abwertungsrate der inländischen Währung; negatives aE bedeutet Aufwertungsrate der Inlandswährung); da i=r+π, i*=r*+π* gilt bei vollk. Voraussicht (1.1) r = r* + dlnq*/dt Beispiel zu (1): In Eurozone hat Investor 100 €, i=10%, ergibt am Ende der Anlageperiode 110 €; gilt im Ausland i*=10% und eo=1€/$, so wird bei Abwertung des € auf 1,2 €/$ (e1 am Periodenende) die Rendite im Ausland ca. 10%+20%=30%; bei Aufwertung (e1=0.8 €/$) ist die Auslandsrendite aber nun 10%-20%= -10%.

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Offene vs. gedeckte Zinsparität

Während offene Zinsparität das Eingehen einer offenen risikobehafteten Position am Devisenmarkt bedeutet, ist bei Geschäft auf Terminmarkt (Terminkurs f, Kassekurs e) die gedeckte Zinsparität relevant:

i= i* + [(f-e)/e]; der eckige Klammerausdruck heißt Swapsatz; die Gleichung ist eine Arbitrage-bedingung, d.h. hier kommt keine Risiko vor!

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Internationales Kapitalmarktgleich-gewicht bei unvollkommenen Bond-substituten (Bonds = Staatsobligation)

i = i* + aE + R (mit R für Risikoprämie...)Beträgt langfristig aE= π – π* (KKP-Logik), dann ist wegen R>0 der Inlandszins real langfristig höher als im Ausland

Investitionen sind daher geringerLast der Staatsverschuldung höherReales Aktienkursniveau geringer als normalACHTUNG: Risikoprämie der osteuropäischen Länder verschwindet zum Teil mit Beitritt zur EU bzw. zur €-zone (Ausnahme Bankenkrise/politisches Risiko)

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Wachstumsperspektiven in offenen Volkswirtschaften

Wachs-tum

Statische & dy-namische Skalen-vorteile, Wettbe-werbsintensität

Technologische Basis;Arbeits-/Kapitalausstattung (K/L)

z.T. abhängigvon Außen-handel (bes.kleine Länder!)

z.T. abhängig von Landesgrößeund Pro-Kopf-Eink.

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Wachstum, Handel, Direktinvestitionen

Direktinvestitionen erhöhen das Güterangebot bzw. Produktionspotenzial (sei z.B. A Technologieniveau, K Kapitalbe-stand, L Arbeit, dann Produktionsfunktion Y=Kß(AL)1-ß [mit 0<ß<1], Direktinvestitionszuflüsse tragen zu erhöhtem K und – via Technologietransfer – zu erhöhtem A, damit aber zu einer steigenden Produktionspotenzial bei; langfristig Y von Angebotsseite bestimmt! Steigt Y, dann steigt aber Importnachfrage J, denn J=J(Y,q*), wobei realer Wechselkurs q*=eP*/P; mit e für nominaler Kurs, P Preisniveau, * = Ausland; ggf. J=J(Y,q*,K**/K), wobei K** Direktinv.bestand im Inland; J z.T. Intra-KonzernhandelIm kurzfristigen Makromodell trägt steigender Außenbeitrag (Nettogüterexport X‘=Export X – q*J) zu erhöhtem Y bei:

Y = cY + I(r) + G + {X(q*,Y*) – q*J(q*,Y)}

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Güterangebotsseite (k‘=K/(AL) als Kapitalintensität in Effizienzeinheiten, y‘=Y/(AL), j‘=J/(AL), n bzw. a Wachstumsrate von L bzw. A (Technologienvieau); e Wechselkurs, P Preisniveau, * Symbol für Ausland

Gesamtwirtschaftlich wird Angebotsseite durch dasProduktionspot Ypot(K,AL);Kapital K, Arbeit L, A Techn.niveauIn einer offenen Volkswirtschaft können auch importierte Vorprodukte J ein Faktorinput sein: Gleichgewichtsbedin-gung für Gütermarkt für Fall, dass Import z.T. Vorprodukte sind: Ypot(K,AL,bJ)= cY+dK/dt +δK+ γY +xY– jq*J; Sei Produktionsfunktion linear-homogen & Wettbewerb, gilt (r+δ)K+w[AL]+q*bjY=[c+ γ+x]Y+dK/dt –jq*Y; Division/AL: (r+δ)k‘ +w + q*j(b+1)k‘ß}=[c+γ+x]k‘ß+dk‘/dt+δk‘; w=(1-ß)y‘dk‘/dt = [q*j(b+1)+1-ß -(c+γ+x)] k‘ß –(n+a-r)k‘;Gleichgewicht k‘# (dk‘/dt=0 bzw. t gegen Unendlich):

k‘#= {[q*j(b+1)+1-ß -(c+γ+x)]/(n+a-r)}1/1-ß

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Handel, Wachstum, Direktinvestitionen

Handel mit bzw. Import von technologieintensiven Vorprodukten kann Technologieniveau A in Produktionsfunktion erhöhen;Handel mit ähnlichen Gütern wirkt wettbewerbsintensivierend, was ebenfalls A erhöhen kannHandel, der bessere Nutzung von Skalenvorteilenerlaubt, erhöht quasi Produktionspotenzial (bei entsprechender Produktionsfunktion)

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Nationales vs. internationales Outsourcing

Nationales outsourcing z.B. im KontextMit Überschreiten der mindestoptimalen BetriebsgrößeRegionales Verfügbarkeitsproblem bei qualifizierten ArbeitskräftenNotwendigkeit, näher an regionale Nachfrage zu gehen

Internationales Outsourcing (k, k*) etc.

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Elastizität (relative Änderung abhängige Variable zu rel. Änderung unabhängige Variable)

Eine Elastizität EX‘,q* gibt an, um wieviel % sich X‘ (Nettogüterexport) ändert, wenn sich der reale Wechselkurs ändert (dlnX‘/dlnq*); beachte, dass man statt dlnX‘ auch dX‘/X scheiben kann, entspr. für q*

Wichtige Bedingung bei Unterbeschäftigung ist Marshall-Lerner-BedingungBei Annäherung an Vollbeschäftigung sind auch Angebotselastizitäten im In- und Ausland zu beachten =Robinson-Bedingung

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Außenbeitragsreaktion bei Änderung von q*=eP*/P alternative Herleitung derMarshall-Lerner-Bedingung

Wenn alle Güter handelbar sind, dann ist Zahlungsbilanz in inländischer Währung:

Nominal Zahlungsbilanz ist Zn = PX(q*) –eP*J(q*) bzw. Nettoposition nominal Z‘n= PX(q*)/eP*J(q*) Reale Zahlungsbilanz in inl. Gütereinh. Zr = X(q*) – q*J(q*) bzw. reale Nettoposition Außenhandel Z‘r=X(q*)/q*J(q*); lnZ‘r = lnX(q*) – lnq* - lnJ(q*);dlnZ‘r/dq* = dlnX/dq*- 1/q* - dlnJ/dq*; dlnX/dq*=dlnJ*/dq*EZ‘r/q* >0 falls dlnX/dlnq* -dlnJ/dlnq* >1: Marshall-Lerner-Bedingung, d.h. ist die Summe der Importelastizitätendem Betrage im In- und Ausland nach größer 1, dann verbessert reale Abwertung den realen Außenbeitrag

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ROBINSON-Bedingung (Herleitung Dieckheuer)

Hier gehen neben der Importelastizität im Inland (EJ) und der im Ausland E*J* auch die Angebotselastizitäten E‘ der Exporte im Inland bzw. im Ausland (E“) ein:Bezeichnet man mit X“=X-q*J, dann dlnX“/dlnq*>0,

falls [EJE*J*/(E‘E“)](1+E‘+E“)>1+EJ+E*J*

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Direktinvestitionen und Handel

Eine reale Abwertung verbessert die Nettoexportposition bei relativ geringer Preiselastizität im Außenhandel kaum bzw. gar nicht, wenn man Marshall-Lerner folgt;

Einwand: Da Direktinvestitionszuflüsse nach FROOT/STEIN (1991, QJE) positive Funktion von q* sind, ist wahre Elastizität anders:X=bX“ + (1-b)X“‘, wobei X“‘ Nachfrage des relevanten Teils des Auslandes entspricht, b Parameter im Intervall 0,1:

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Überlegung für heterogene Konkurrenz bei offener Volkswirtschaft (WELFENS, 2005)

Ein Teil der Exportmärkte ist angebotsbe-schränkt (X“); Anstieg der Exportproduktion nur bei rel. Preiserhöhung. Anders bei X“‘, wo es Konkurrenzprodukte gibt. Ähnliches Idee bei J:X= bX“ + [1-b]X“‘ = bq*σ + (1-b)q*и*;Importe J= b‘J*s‘+ [1-b‘]Jd‘ = b‘q*-σ* +[1-b‘]q*-и

Bedingung Spezialfall b=b‘=0.5; nun E (X/J),q*> 0 wenn σ+σ*+и+и*>1; X/q*J= q*σ+и*/q*1-и-σ*

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Dimensionen der Wettbewerbsfähigkeit

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT

InExport;Import (Handel)

Direktinvestitions-zuflüsse DI/Y

Direktinvestitions-abflüsse DI*/Y

RDIj RCPARealer Aktien-

kurs P’/P

DI/DIW RDIi Welt-markt-anteil

RCAi relative Export-durch-schnittserlöse

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Messung von Wettbewerbsfähigkeit (Land-, Industrie- oder Fimenperspective)

RCAi im Handel ln[(Xi/Ji)/(X/J)]Relativer Exportdurchschnittswert (Vergleich zu benchmark country; „relevant“ market)Weltmarktanteil (share in global sales)Anteilserhöhung bei Weltmarktanteil geht bei arbeitsintensiven Gütern einher mit sinkenden relativen Lohnstückkosten =Preisvorteil!

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Handel, Direktinvestitionen, Wachstum

Wenn auch aus theoretischer Sicht Handel und Direktinvestitionen zu höherem Y bzw. Pro-Kopf-Einkommen y beitragen, so ist doch der Prozess der außenwirtschaftlichen Liberalisierung schwierig

Protektionismusdruck insbes. bei RezessionAusländische Multis sind politisch nicht immer willkommen; ihr Verhalten selbst kann kritikwürdig sein (bei stabilem Staat: eher die Ausnahme)

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Direktinvestitionen als Investition multi-nationaler Unternehmen im AuslandDirektinvestitionen (foreign direct investment: FDI) sind im Gegensatz

zu renditeorientierten Portfolio-Investitionen stets auch unternehmerisch motiviert: Ziel ist Aufbau einer dauerhaften Produktionspräsenz im Ausland;Wichtige Basis für Direktinvestitionen – als überlegene Alternative zu Bedienung eines Auslandsmarktes durch Exporte (oder Lizenzvergabe an Firma im Ausland) sind eigentümerspezifische Wettbewerbsvorteile (z.B. Technologievorsprung): OLI-Ansatz nach Dunning:

Ownership specific advantages (eigentümerspezifische Vorteile; z.B. Patente/Technologie)L=location (Standortvorteile: z.B. Infrastrukturausstattung, Verfügbarkeit qualifiziertes Personal, gute Zuliefererstruktur, politische Stabilität), I=internalization (Internalisierungsvorteil: vgl. Transaktionskosten im Markt vs. firmenintern Transaktionskosten; sind letztere relativ gering, Argument für Direktinv.!

Direktinvestitionen fließen unter Berücksichtigung von relativen Standortbedingungen, Marktdynamik, Renditeaussichten und Risiken

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Direktinvestitionsquellen-Länder und -zuflussländer

Aus theoretischer Sicht sind kapitalreiche Länder bzw. solche mit technologisch führenden Unternehmen –aus EINIGEN Sektore - typische Quellenländer für Direktinvestitionen; unter Technologieaspekt kann Land daher sowohl Quellen - als auch Zuflussland sein (für OECD-Länder typisch: two way FDI)Zuflussland muss attraktive Standortbedingungen aufweisen; z.B. großer Markt, anhaltendes Wachstum, vorhersehbare effiziente Wirtschaftspolitik, politische Stabilität

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Arten von DirektinvestitionenHorizontale Direktinvestitionen = Zukauf von internationalen Produktionskapazitäten (= mehr Marktmacht?)Vertikale Direktinvestitionen (DI auf Vorleistungsebene); wichtiges Phänomen bei Fragmentierung – mit offshoring; Fragmentierung bedeutet, dass Komponentenproduktion international ausgelagert (ggf. kombiniert mit nat. outsourcing)Konglomerate Direktinvestitionen = DI in verschiedenen Branchen (Diversifizierung über Sektoren hinweg)

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Arten von Direktinvestitionen (Land I Quellenland, II Zielland)

Greenfield Investment (neue Werke bauen)Internationale Beteiligungen und Zusammenschlüsse

Ausbau von Produktionskapazitäten im Ausland (offshoring); ANDERS als internat. outsourcing =Vorlieferung aus AuslandZugang zu Märkten mit hohen Zollhürden (tariff jumping)Zugang zu staatlichen Ausschreibungen im Ausland Zum Ausbau der eigenen Marktmacht (horizontale DI)Outsourcing-Vorteile nutzen (vertikale DI: Vorprodukte in II)Zur Stärkung der eigenen technologischen basis (asset see-king foreign direct investment; high tech Firma in II kaufen)

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Für Direktinvestitionsentschei-dungen relevante Größe...

e ULC*/ULC = e[W*/(Y*i/L*i)]/[W/(Yi/Li)], wobei ULC unit labor costs (Lohnstückkosten), e Wechselkurs, W Nominallohnsatz; wichtig für arbeitsintensive Prod.; ähnlich relative Kapital- oder Energiekosten wichtig...eP‘*/P‘, was Verhältnis der Aktienkurse bezeichnet: Firma aus Land mit hoher Aktienkursbewertung kann ausländische Unternehmen leichter übernehmenY*/Y, was relative Marktgröße anzeigtePN*/PN im Sektor der nichthandelsfähigen N-Güter, was relative Profitabilität von DI im N-Sektor anzeigt.

Direktinvestitionseffekte im Zufluss-Land – bei flexiblem Wechselkurs; C(Y,M/P); W Nominallohn

Direktinvestitionszufluss (Reihefolge Effekte)1) Währungsaufwertung (e sinkt!) – wegen erhöhter Kapitalimporte: siehe Devisenmarkt…2) Sinken des Preisniveaus: P= (PN)α (eP T*)1-α ; es sinkt Inlandspreis von handelsfähigen Gütern! Reallohn W/P steigt (dL<0); auch M/P steigt: dC>03) Güterexporte sinken wegen 1 [und da Produktion von N-Gütern steigt – deren relativer Preis gestiegen!]; Außenbeitrag vermindert,Yd reduziert, ggf. dJ>0 (K**!)4) YPot steigt (wegen dK>0), also dX>0 wegen Angebots-überschuss Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 75

Wenn DI-Zufluss nur im N-Sektor1) Aufwertung nominal u. real

2) Preisniveau sinkt kaum, höchstens wegen Sinken von PN via Produktivitätsforschritt3) Ggf. Angebotsüberschuss im N-Sektor = Sinken der Löhne im N-Sektor UND im T-Sektor4) Also steigen Güterexporte wegen verbesserter Preiswettbewerbsfähigkeit

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Zahlen zu Direktinvestitionen (Zufluss-Seite hier betont)

Direktinvestitionen

AbsolutesNiveau p.a.(Zah-lungsbilanzeffekt)

Skalierung durchDivision durch

BIP oder Investitionen

Kumulierte Di-rektinvestition

(s. Produktions-potenzial!!)

Direktinvestitionen*relativ zu Gesamt-

kapitalimport

* ggf. plus andere langfristige Kapitalimporte, wobei hoher Anteil an lang-fristigen Kapitalimporten (inkl. DI) eine geringe Verletzlichkeit für Ände-rungen von Stimmungen in globalen Kapitalmärkten bedeutet

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Zunehmende Bedeutung von FDI

Quelle: UNCTAD, World Investment Report 2003

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FDI-Zuflussländer I

Quelle: UNCTAD, World Investment Report 2003

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FDI-Zuflussländer II

Quelle: UNCTAD, World Investment Report 2003

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Rendite vs. Risiko –Das LänderrisikoWer erstellt Länderrisikoanalysen (LRA)?Für wen werden LRA erstellt?Welche Modelle der LRA werden angewendet?Komponenten des Länderrisikos:

Wirtschaftliche RisikenPolitische RisikenRechtssicherheitliche RisikenAdministrative RisikenSonstige Risiken (soziale/kulturelle...)

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Großes Problem: KorruptionCorruption Perception Index 2003

Quelle: Transparency International

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Effekte von Direktinvestitionszu-flüssen und -abflüssen aus Quellenlandsicht

<<Bei relativ hoher Auslandsrendite wird Bruttonationaleinkommen ansteigenDirektinvestitionsbestand im Ausland kann erhöhte Exporte nach sich ziehen (Maschinen oder Vorprodukte)Direktinvestitionszuflüsse erhöhen sektorales Produktionspotenzial (insbes. bei greenfield investment), ggf. Technologiespillovers von i zu jDirektinvestition (i) bringt Technologietransfer,dY>0

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Kapitalallokation in offener Volkswirtschaft und bei Steuersatz 0 im Ausland: Besteuerung Inland führt zu Profitreduktion= FE0E1; Arbeitseinkommen wL [und parallel

Jobzahl] sinkt; Rückgang Arbeitseink.=-d(wL)= E1E0K0K1

YK

YKo

YKonet

0 K0K1 K

YK*YK(1-τ)

F

Z

A

E0

E1

Steuereinnahmen T= Steuersatz x K1;Zunächst Y(K,L) bzw. YK(K,L); falls aberY(K,L,Z‘) mit Z‘ für Technologieniveau, istdenkbar, dass Steuereinnahme zur F&E-För-derung verwendet wird, was YK-Funktion nach rechts verschiebt: unklar, ob K2<K0. Bei internationalem F&E-spillover, steigt Y*K!

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Exkurs: Joint VenturesMind. zwei Unternehmen schließen sich zu einem Unternehmen zusammen (greenfield oder acquisition)Alle Partner geben Input (DC: Kapital, Techn. Know-how; LDC: Billigere Arbeitskräfte, Standort-Know-how...)JV haben leichter Zugang zu staatlichen Förderprogrammen und bessere Chancen bei der Vergabe staatlicher AufträgeJV waren beliebtes Internationalisierungsmittel in den post-sozialistischen TransformationsstaatenViele JV-Projekte sind mittlerweile gescheitert (Korruption, geringere Rendite als erwartet, unterschiedliche Unternehmenskulturen...)

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EU-ErweiterungseffekteHandelsschaffungseffekte (steigender Außenhandel bewirkt beiderseitig Spezialisierungsvorteile, Skaleneffekte und dynamische Wettbewerbseffekte)Entfallen der politischen Risikoprämie: bedeutet erhöhten Zufluss an DirektinvestitionenZugleich wegen hoher Renditeerwartungen auch Portfoliokapitalzuflüsse; allerdings auch Abflüsse aus Diversifizierungs- und RenditemotivenRestrukturierung des Bankensektors, DirektinvestitionenFrage nach Euro-Mitgliedschaft (Defizitquote, Inflation z.T. als Problem).

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Rolle von Direktinvestitionen in Osteuropa/Transfo.ländern

0 q0q1q q*1 q*0 q*

DD0

E0

Z F*

p

p1

A*0

A1

E*1

E*0

DD*0

DD*1

k’*1

k’*0

C*

A

a) Outsourcing-Effekt im Quellenland

b) Direktinvestitionseffekte im Zielland

B*

p*

E1

p0

J

K

D* H

Z*

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Welthandel Exporte, Importe von Gütern und DienstleistungenExport/BIP=Exportquote x (gering für große Länder) Import/BIP=Importquote j (gering für große Länder); je höher j, desto geringer der Fiskalmultiplikator im Mundell-Flemming-ModellRegionale Handelsorientierung (z.B. Irland und UK stark von USA abhängig, Osteuropa stark von EU bzw. BRD abhängig)Sektorale Außenhandelsstruktur: Auf welche Sektoren spezialisieren sich die jeweiligen Länder? Wie verändert sich Spezialisierung im Zeitablauf?

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Theorie des Außenhandels

Unterscheide Handel:IntersektoralIntrasektoral (intra-industriell: dominiert OECD)

Theorie des Außenhandels kann ansetzen anSubstitutionsmodell (zunächst graphische Analyse)Verfügbarkeitsmodellen (natürliche oder techno-logische Monopolposition von Land I bzw. II)

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Substitutionsmodell (Autarkie vs. Offene Wirtschaften); p‘ ist Autarkiepreis, e ist Wechselkurs

p‘1<ep‘*1 (Gut 1 des Inlands billiger als im Ausl.); also p‘1/p‘*1<ep‘2>ep‘*2 (Gut 2 im Inland teurer als im Ausl)Also e<p‘2/p‘*2 und daherp‘1/p‘*1<e<p‘2/p‘*2Land I exportiert Gut 1, importiert Gut 2Wechselkurs e bei Autarkie noch offen

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Substitutionsmodell des Außenhandels

Güter können grundsätzlich in Land I oder II erstellt werden, in beiden nachgefragt.Potenziell doppelte Substitution (Angebotsseite; Nachfrageseite)

Gibt es keinen Kapitalverkehr bzw. internationale Kredit-beziehungen, so muss gelten die Zahlungsbilanzrestriktion PX = eP*J; daraus ergibt sich dann e =PX/P*J;Wenn Exportwert steigt und P*J konstant, dann steigt e, also nominale AbwertungAlternativ: P=eP* wegen Arbitrage (homogene Güter!)

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Substitutionsmodell Außenhandel

ep1* p1

SS1*

SS1

DD1*DD1

SS2* SS2

DD2

DD2*

A B C D

ep2* p2

F G H I

q1

q2

q11 q10

q21 q20

q1*

q2*

0

0

Land 1 (Ausland) als Exporteur bei Gut 1 bzw. Importeur bei Gut 2

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Verfügbarkeitsmodell(e)Wenn im Inland Angebot Null ist, dann bestimmt allein inländische Nachfrage den Weltmarktpreis mit;Wie zuvor, aber ohne Angebotskurve für Gut 1 in II (für Gut 2 in I)

Modellansatz kann grundsätzlich auf Substitutionsansatz zurückgeführt werden.

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Raumwirtschaftsmodell des Außenhandels

Landesgrenze

S2

S2*

S1

S1*

Import Land 1

Export Land 1

LAND 1

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Divergierende Nachfragestrukturen als Ursache des Außenhandels

Wenn in Land I relativ starke Präferenz für Gut 1, so wird der relative Preis p1/p2 dort hoch sein; in Land II – starke Präferenz für Gut 2 - entsprechend wird p2/p1 relativ hoch sein; unterschiedliche Relativpreise wieder Anlass für Außenhandel

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Ricardo-Modell

Unterschiedliche Technologien aus Ausgangspunkt für Außenhandel;

Ansatzpunkt auch verschiedenartige Ausstattung mit Ressourcen in Land I bzw. IIBEACHTEN: Unterschiedlichkeit der Technologien in Land I und II ist im Gegensatz zum (später behandelten) Heckscher-Ohlin-Modell

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Heckscher-Ohlin-Modell

Gleiche Technologie, aber unterschiedliche relative Faktorausstattung (z.B. K/L>K*/L*)

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Starke Regionalisierungs-tendenzen seit 60er Jahren

NAFTA: USA-CDN-MEX, wobei letztere beide asymmetrisch von USA abhängig sind (ca. 60% des Außenhandels)MERCOSUR in Lateinamerika (Bra, Arg., Urug., Chi); funktioniert mit Problemen/RegelverletzungenEU: 1957 mit 6 Ländern (Italien, Frankreich, Deutschland, Benelux gestartet), ab 1.5.2004 25 Länder (EU-Osterweiterung=+8 Länder, plus Malta plus Zypern); Teil der EU mit Euro (11 Länder *1999)ASEAN: 10 Länder in Asien mit Ziel Freihandelszone + ggf. monetäre Integration

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Regionale Integration vs. Globalisierung?

Regionale Integrationsräume (wie z.B. EU oder ASEAN oder NAFTA) könnten handels-mäßige regionale Blockbildung begünstigen, was freien globalen Handel behindertVon daher Frage, wie regionale Integrationsräume ihre Beziehungen untereinander entwickeln: idealerweise auch globale Handelsliberalisierung (WTO)

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Aussenhandel und multinationale Unternehmen

(1) Aussenhandel ist ein wichtiger Motor des Wohlstands/Wachstums(2) 1/3 des Außenhandels im OECD-Raum ist Intra-Firmenhandel; also Handel innerhalb multina-tionaler – vertikal international integrierter – Unter-nehmen. Bedeutung gehandelter Zwischenprodukte(3) Multinationale Unternehmen=die, die im Ausland investieren (Direktinvestitionen; in der Statistik als Beteiligung > 10%); Direktinvestition und Handel also z.T. parallel. MNCs dominieren internationa-len Technologietransfer (inkl. cross-licensing)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 101

Welthandel: WTO-ReportQuelle: World Trade Report 2003, S. 11

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Güterarten und Handel

Waren (Handelsbilanz)Normale WarenDigitale Produkte

Dienstleistungen (Dienstleistungsbilanz)Herkömmliche DienstleistungenDigitale Dienstleistungen

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 103

Handelsstruktur: interindustriell vs. intraindustriell

Interindustrieller Außenhandel: Austausch von i-Sektor-Güter gegen j-Sektor-Güter (typischer für 1860-1960): Spezialisierung und Strukturwandel schmerzhaftIntraindustrieller Außenhandel: beide Länder (im 2-Länder-Modell der Weltwirtschaft) produzieren und exportieren ähnliche bzw. differenzierte i-Güter und j-Güter; Spezialisierung im Kontext von Innovation und Produktdifferenzierung

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Handel und MNCs

Intra-Firmen-Handel = Handel mit Vorprodukten, was auf vertikale Produktintegration hinausläuft; 1/3 des OECD-Warenhandels:MNCs dürften 3/4 des Außenhandels repräsentierenMNCs tragen mit Direktinvestitionen zu höherem BIP (Y) im Ausland bei, was handelsförderlich ist: J(q*,Z), X(q*,Z*), wobei BSP Z=Y+Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen zw. In- und Ausland ist!

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Handel mit Vorprodukten und Exporte (vs. Wertschöpfung)

Industrielle Exporte Deutschlands steigen schneller als industrielle Wertschöpfung, was auf wachsende Importanteile in exportierten Produkten (insbes. aus Osteuropa) hindeutet – Vorsicht also bei Interpretation steigender Exporte bzw. Exportquote Deutschlands; unterscheiden Wettbewerbsfähigkeit von Firmen vs. Wettb.fähigkeit von BRD!

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Allokationsdynamik:

Handels-struktur

Nachfra-gestruktur

Technolo-giestruktur

Produktions-struktur

Patenteu. andereInnova-tionen

Human-kapital-bestand

F&E-PolitikBildungs-

politik

Multinationale Unternehmen relevant für Innovationen, Produktionspotential, Handels-volumen und –struktur; Entwicklung der Humankapitalnachfrage u. des H.kap.angebots

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Makroökonomische Perspektive von Produktinnovationen v (und Direktinvestitionen);WELFENS, 2003)

Y=C(Y,v) + I(r,r*,v) + G + Xnet(…)Konsum C hängt positiv von v ab!Investitionen hängen negativ vom inländischen Realzins r und von r* (* für Ausland) ab; sowie positiv von Produktinnovationsrate v – je mehr Produktinnovationen, um sehr mehr profitable Investitionsmöglichkeiten.Nettogüterexporte X‘ (Y,Y*,q*,v); ∂X‘/∂v>0

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Außenbeitrag Xnet

Y=C(Y-T, A‘,v) +I(r,r*,v) +G + Xnet(q*,Y,Y*,v)v steht für Produktinnovationsrate, A‘ ist Realver-mögen, q*=eP*/P, T ist Steuern bzw. t SteuersatzXnet hängt u.a. ab von q*, was langfristig sinken wird, falls Exportpreisniveau P dank (relativer) Produktinnovationen angehoben werden kannXnet hängt positiv ab von Produktinnovationsrate v; in diesem Kontext ist allerdings Product Cycle Trade (VERNON) zu beachten!

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Produkt-Zyklus-HandelProduktzyklus-Handel geht mit VERNON davon aus, dass

Produktinnovation in führendem OECD-Land („Land I“) stattfindet; dort zunächst in Markteinführungsphase Produktion und Verkauf plus Export – Handelsbilanzaktivierung!In Standardisierungsphase Produktionsverlagerung in lohnseitig günstigere andere OECD-Länder, Land I wird von dort importieren; HandelsbilanzpassivierungIn Ausreifungsphase Produktionsverlagerung in LDCs; Handelsbilanzpassivierungstendenz

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Sinnvoll, sektorale Exportentwicklungen zu betrachten (Sektoren i=1,2…n)

RCA (Revealed Comparative Advantage) misst relative sektorale Nettoexportposition:

ln(Xi/Ji)/(X/J): falls >0 ist die sektorale Export-Importrelation besser als für alle Güter, was als Hinweis auf komparative Vorteile im betrachteten Sektor interpretiert wirdÄhnlichen Indikator kann man für Patente betrachten als Reflex von Patentspezialisierung

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Makroaspekte von Produktinnova-tionsrate v (Welfens, 2003): „Schumpeter-Multiplikator“ dY/dv

Y=C(Y(1-τ), A‘,v)+I(r,r*,v)+G+Xnet(q*,Y,Y*,v)Y=c(1-t)Y+c‘A‘ +c“v + {bv/[a‘r+a“r*]} + G +

x‘q* -jY + j*q*Y* +x“v; linearisierter Ansatz!dY/dv={{b/[a‘r+a“r*]}+c“+x“}/(1-c(1-τ)+j)>0Produktinnovationsmultiplikator mit Blick auf Y um so größer, je stärker Investition, Konsum und Nettoexporte darauf reagieren; Geldmarkt etc. einzubauen (geringfügige Modifikation)

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Leistungsbilanz (traditionelle Sicht)

Leistungsbilanzsaldo definiert als SaldoAußenbeitrag (Handelsbilanzsaldo plus Dienstleistungsbilanzsaldo)Bilanz der einseitigen Übertragungen

Leistungsbilanzüberschuss führt zu realer Aufwertung der Währung, also eP*/P sinkt (e in Preisnotierung: €/Dollar)

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Leistungsbilanzausgleich (beachte q*=:eP*/P); Annahme, dass Y (Y*) Lieferfähigkeit bei X (J) stärkt

Betrachtet man nur Außenhandel, dann erfordert Leistungsbilanzausgleich:

PX(q*,Y*) = eP*J(q*,Y), also Exportwert = Importwert in inländischer Währung/kann alternativ in ausländischer Währung geschrieben werden.Es gelte X= x(q*,Y)Y* und J= j(q*,Y*)Y bzw. konkret X=q*α Yß‘Y*, J=q*-α*Y*ß‘*Y, so gilt e=[P/P*][Y1-ß‘/Y*1-ß‘*]1/(1+α+α*)=; 1-ß‘>0?; 1-ß‘*>0?

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Wechselkurs: Nominal und real; und T- bzw. N-Güterpreis

Nominaler Wechselkurs (e; Preisnotierung €/$)Realer Wechselkurs q*=eP*/P (oder Kehrwert): beeinflusst mengenmäßigen Güterexport und –import sowie Direktinvestitionen (FROOT/STEIN)Realer effektiver Wechselkurs: mit Handelsanteilen gewichteter realer Kurs; konjunkturell wichtig!!Gibt es nichthandelsfähig N-Güter und T-Güter (handelsfähige), dann gilt – falls PT=ePT*:(1) P=: (PT)b(PN) 1-b =: φ(1-b)PT; (2) P* =: φ1-b* PT* und mit b=b* und PT=ePT* (3) q*=eP*/P =[φ/φ*]1-b; also ist realer Wechselkurs das inernationale Verhältnis der relativen N-Preise!!

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Wechselkursstabilität und regionale Wirtschaftsintegration

Regionale Integration in Form von Freihandelszone oder Zollunion (gemeinsamer Außenzollsatz) kann Vorteile erst gut entfalten, wenn eine gewisse Mindeststabilität der Wechselkurse der Mitgliedsländer gegeben – sonst große Risiken für Außenhandel und Kapitalverkehr!

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Zusatz: Logik der Gravitationsanalyse: Bezieht sich auf Außenhandel (oder ggf. auch Direktinvestitionen)

(1) J = b0 + bY + b’Y* - b“D + b“‘EMUImport J des Inlandes hängt positiv ab von inländischem BIP (Y; Nachfrageaspekte), ausländischem Y* (Lieferaspekt: je größer Y*, desto mehr Produkte verfügbar bzw. Skalenvorteile); negativ von den Transportkosten bzw. der Distanz; Positiv wirkt auch Mitgliedschaft in Währungsunion, wobei allg. Analyse Jij (i ist Importland, j Lieferland), wobei einigen Länder Teil von EMU sind – andere nicht. EMU-Effekt: Transaktionskosten reduziert

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EG-Integration und Währungssystem

EG: Start 1958; Wechselkursstabilität dank Bretton-Woods-System: Anbindung EG-Währungen an $ mit geringer Bandbreite (+/-1%); bis 1973, dann floating1973-Anfang 1979: Währungsschlange von EG-Ländern – instabile (OPEC Ölpreisschocks 1973 und 79) Zusammensetzung einer Gruppe EG-Länder mit Blockfloating1979-Ende 98: Europäisches Währungssystem EWS (I) mit anfangs geringen Bandbreiten der EWS-Mitgliedsländer +/-2.25% als Standard (Italien +/-6); später +/-15%; EWS-II mit Fixierung gegenüber Euro ab 1999, Dänem.; Ost-EU...; € & EZB ab 1.1.99

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Monetäre EU-Osterweiterung (Eurozonen-Erweiterung)

Nach 2004 – nach Osterweiterung I (07: II) – ist, dass einige Neumitglieder auf baldige Euro-Mitgliedschaft aus sind; Slowenien in 2007 €-Mitglied geworden, zudem Zypern & Malta, Slowakische Republik ab 2009:

Setzt voraus niedrige Inflationsrate (max. 1.5 Punkte>Top3)Zinssatz als Konvergenzkriterium (max. 2 Punkte >Top 3)2 Jahre vor Eurozonen-Beitritt muss Eintritt in EWS II (mit engen Bandbreiten oder weiten) oder ggf. stabiles floating erfolgen: 2 Jahre keine Abwertung!Fiskalkriterien: Schuldenquote <60%, Defizitquote <3%Estland mit hoher Stabilität via currency board; Anbindung an Euro; in Litauen auch currency board gegenüber Euro, aber Litauen wurde für Euro nicht zugelassen in 2006

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Vorteile vs. Nachteile Fixkurs/flexibler Wechselkurs

Flexible Kurse ergeben volle monetäre Autonomiebzw. Verantwortlichkeit, aber Risiken wie starke Schwankungen bzw. Overshooting; langfristig Logik von PPP bei Wechselkursentwicklung, kurzfristig Kapitalverkehr meist entscheidend! Volatilität hoch!?Fixkurs bringt Vorteile im Verhältnis zur Ankerland-Währung (Bezugsland X vs. Z),mit Ankerland wird Außenhandel leicht (fast wie Binnenhandel) – bei Fixkurs gut kalkulierbar; zudem „Import“ des niedri-gen Zinsniveaus aus dem Ankerland, sofern letzteres Preisniveaustabilität verfolgt; Zinsreduktion= Inv.plus

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Regionale Wirtschaftsintegration als Herausforderung der Ordnungsökonomik und der Wirtschaftspolitik:

Kernfragen (RWI=Regionale Wirtschaftsintegration)

Quantitative Entwicklung der Rwi; welche Regionen…Frage nach Integrationsstufen bzw. -formen; und der institutionellen Entwicklungen in Rwi-ClubsVerhältnis der Rwi-Clubs untereinanderWirkung der Rwi auf Pro-Kopf-Eink. y, y/y*(*=Ausl.), regionale/sekt. Handelsstruktur und andere VariablenProblematik der Verzahnung der Rwi-Regeln mit der WTO /Weltwirtschaftsordnung (inbes. WTO; ggf. IMF/BIZ)Reformoptionen nationaler, multilateraler und supranationaler (EU) Wirtschaftspolitik

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Regionale Wirtschaftsintegration (Rwi) als

Herausforderung Kernfragen

Quantitative Entwicklung der Rwi; welche Regionen…Frage nach Integrationsstufen bzw. -formen; und der institutionellen Entwicklungen in Rwi-ClubsVerhältnis der Rwi-Clubs untereinanderWirkung der Rwi auf Pro-Kopf-Eink. y, y/y*(*=Ausl.), regionale/sekt. Handelsstruktur und andere VariablenProblematik der Verzahnung der Rwi-Regeln mit der WTO /Weltwirtschaftsordnung (inbes. WTO; ggf. IMF/BIZ)Reformoptionen nationaler, multilateraler und supranationaler (EU) Wirtschaftspolitik

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Dimensionen regionaler Wirtschaftsintegration

Integrationsstufen Regionale

Wirtschaftsintegration

WirtschaftsunionWirtschafts- undWährungsunion

Wirtschaftspolitische Koordination

Handels-integration

Währungs-integration

Faktormarkt-integration

Freihandels-zone

Zoll-union

Fixkurs-system

Währungs-union

Kapitalmarkt-integration

Arbeitsmarkt-integration

KoordinierteFiskalpolitik

KoordinierteGeldpolitik

KoordinierteWettbewerbspolitik

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Globalisierung

Intensivierte internationale Wirtschaftsbeziehungen, die zu verstärkten Abhängigkeiten einerseits und (i.d.R.) ökonomisch positiven Effekten andererseits führen; bes. wichtig ist die starke Zunahme der weltweiten Direktinvestitionen seit 1985

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Globalisierung der Wirtschaft (Y=Produktion, K=Kapital, L=Arbeit, A=Technologie, J=importierte Zwischenprodukte, V=Telekommunkationssystem/-akte; *Ausland, 0<ß<1); Produktionsfunktion nach Jungmittag/Welfens

Handel; inkl. Technologietransfer(inkorporiert)

Direktinvesti-tionen, inkl.Technologie-

Transfer

Migration von Arbeitnehmern

Informations-austausch (Tele-

kommunika-tion und In-

ternet)

Produktionsfunktion In-land Y=Kß‘Lß“Aß“‘Jß““Vß““‘

Y*=K*ß‘L*ß“A*ß“‘J*ß““V*ß““‘

Prod.funktion Ausland

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Aussenhandelstheorie und Wohlfahrtsgewinne (Ricardo)

Zwei-Länder-Modell bei Autarkie (ohne Außenhandel) als gedachter Referenzpunkt;Öffnung der beiden Volkswirtschaften bringt Spezialisierungsdruck: Abhängig von komparativen –also relativen! – Produktivitäts- bzw. Kostenvorteilen erfolgt Produktionsspezialisierung; einfachstes Modell wie bei Klassikern nur mit Faktor Arbeit; ggf.+Boden (nichtvermehrbar, Renten!)

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Heckscher-Ohlin Ansatz (Lohnsatz w, Kapitalkosten bzw. Realzins r; Faktormobilität nur innerhalb Land)

2 Länder, 2 Faktoren (Arbeit L, Kapital K), 2 Güter;Gleiche Technologien im In- und Ausland als Annahme, zudem Wettbewerb auf Güter- und Faktormärkten. Autarkie k=K/L≠k* (* für Land 2)Land 1 (z.B. China) ist relativ arbeitsreich ausgestat-tet, also k:=K/L niedrig; relativ arbeitsreich impliziert w/r niedrig, was bei Öffnung verstärkte Spezialisierung auf und Exporte von arbeitsreichem Gut I bedeutetLand 2 (z.B. USA) relativ kapitalreich, k* hoch; Öffnung bringt verstärkte Spezialisierung auf Produktion bzw. Export des kapitalintensiven Gutes II

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Effekte von Außenhandel (1) Spezialisierungsgewinne, die in Erhöhung der realen Einkommen in Land I und Land II resultieren;(2) Asymmetrische Realeinkommensgewinne bzw. unterschiedliche Einkommenselastizitäten der Nachfrage können Leistungsbilanzungleichgewicht zur Folge haben(3) Erhöhte Pro-Kopf-Einkommen (y, y*) gehen mit Veränderung der Nachfragestruktur einher(4) Strukturwandel verstärkt im Kontext (1) und (3)

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Implikation von HOS (Heckscher/Ohlin/Samuelson für Faktoreinkommen bzw. k, k*)

Arbeitsreiches Land 1 exportiert arbeitsintensives Gut I, was für Land 2 – in Importgütern inkorporiert – de facto erhöhtes Arbeitsangebot bedeutet; w/r sinkt in Land 2Kapitalreiches Land 2 exportiert kapitalintensives Gut II, was für Land 1 de facto erhöhtes Kapitalangebot bedeutet: w/r steigt in Land 1; schließlich w/r=w*/r*; Zu untersuchen, ob auch langfristig k=k*: dann Konvergenz der Pro-Kopf-Einkommen: y=y*

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Probleme in Realität (u.a. foreign direct investment FDI)

Internationale Faktormobilität existiert teilweise: fließt Realkapital aus kapitalreichen Ländern ungehindert in arbeitsreiche Länder?Direktinvestitionen (FDI) sind klar mit Technologieintensität korreliert bzw. wichtig für Technologietransfer: IMPLIKATION ist, dass Technologie im Inland UNGLEICH der im Ausland ist; FDI Basis für 1/3 Außenhandel! Implikation dieses Handels und von FDI für Faktoreinkommen etc.?Rolle von Produktzyklushandel?...; BSP≠BIP!!

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GlobalisierungsdynamikFrühe Globalisierung (Welle I: 1860-1914), vor allem interindustrieller Handel; Wachstum des Außenhandels – größer als Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts - bei GoldstandardZwischenkriegszeit mit Protektionismus, Abwertungswettlauf, Handelsschrumpfung; sinkendes Welteinkommen, MassenarbeitslosigkeitSeit 1945 Liberalisierung (IMF, 1944; WTO 1995), 70er Jahre starkes Wachstum Portfoliokap.verkehr; 1985-2000 Wachstum Direktinvestitionen größer als Wachstum des Handels; 1978 Öffnung Chinas, 91 OE

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Globalisierungsprozesse können Positivsummenspiele sein

Rivalität um mobiles Realkapital bzw. Direktinv. (ggf. indirekt gemildert: economies of scale) +ArbeitAber – Positivsummenspiel (wirkt in Produktionsfunktion im In- UND Ausland positiv!):

Handelsaustausch begünstigt In- und AuslandTechnologie = langfristig ein nichtrivalisierender ProduktionsfaktorBesseres Kommunikationssystem in Land i verbessert internationale Kommunikationsmögl. für Land und Land j; erhöht Handel (Welfens/Jungmittag, extended gravity equation; Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, 2002)

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Dynamische Entwicklung zu Beginn des 21. Jahrhunderts

RegionaleIntegration

(z.B. EU-Integration)

NationaleModernisierung(Wirtschaftspolitik)

Globalisierung(Gestaltung über

G-8; IMF, WTO, BIS)

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Wirtschaftssystem/Wirtschaftspolitik vor Anpassungsdruck

Wie vollzieht sich globale und europäische Standortkonkurrenz: MNCs als Treiber von Reformen via StandortarbitrageMNC zugleich wegen verschärftem Wettbewerb (global, EU-25) auch Getriebene, die internationale Outsourcing-Optionen prüfen müssen= Verlagerungsdruck: Wirtschaftspolitik kann Attraktion beeinflussen, und zwar via

Faktormarktordnung (Ordnungspolitik), Infrastrukturausstattung, Bildungspolitik, Innovationspolitik Sozialpolitik (kann stabilisierend wirken, Zuwanderung beeinflussen)Finanzpolitik (niedrige Defizitquoten)Geldpolitik (niedrige Inflationsraten)

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Länderasymmetrien in Weltwirtschaft

Grosse vs. kleine Länder (economies of scale)Hocheinkommens- vs. NiedrigeinkommensländerBevölkerungsreiche vs. –arme LänderLänder, die im selben Verteidigungssystem sindLänder, die gleichem Kulturkreis angehören vs. outsider-LänderLänder, die nahe an reichen Volkswirtschaften liegen – Rolle von Transportkosten

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Gravitationsansatz des Außenhandels (Y=BSP)

Export X von Land nach Land j hängt ab von Yi im Exportland i - positives Vorzeichen Yj im Importland - positives Vorzeichen D (Distanz bzw. Transportkosten) negativ Vorz.μ normalverteilter Zufallsterm(1) Xij= ao +a1Yi + a2Yj + a3Dij +μ

Distanzkosten führen von daher zu regionalen Handelsschwerpunkten; Handelspräferenzzonen oder expliziten Integrationsräumen (EU, NAFTA, ASEAN, MERCOSUR etc.)Bei Welfens/Jungmittag (2002) in Gl. (1) zudem noch internat. Telefongespräche von i nach j + j nach i (oder Produkt ij*ji)

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Importbeschränkungen

ImportbarrierenZollsatzStandards (erhöhen Produktionskosten für outsider)Kontingente – mengenmäßige Importbeschränkungen haben hohe Wohlfahrtskosten

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Importmarkt mit Zollsatz (t)

q

p

p0

0 qs1 qs

2 qd1

DD0

e0p*0

SS0A

B

M

E0

E2

N

p1 e0p*0 (1+t)

H E1I

qd2

J

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Direktinvestitionen (DI): Definition

Direktinvestitionen sind Investition im Ausland und erfolgen in unternehmerischer Absicht,sind von daher langfristig angelegt; in Statistik wird Beteiligung ab 10% als Direktinvestition eingeordnet (sonst Portfolioinvestition, die rein renditeorientiert ist)DI kann sein greenfield investment (Errichtung einer neuen Betriebsstätte im Ausland, s. IRLAND) oder Übernahme/Beteiligung

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Internationale M&As

M&As spielten in 80er und 90er J. wichtige Rolle; z.T. wegen Marktöffnung & Privatisierung bei Sektoren wie Telekom, Energiewirtschaft, Verkehrssektor (M&A-Menü erweitert)Besonders aktiv bei Direktinvestitionen in 80er/90er Jahren: Banken, Versicherungen (sensibler Bereich aus Gastlandsicht)

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Direktinvestitionseffekte im Gastlast

Produktionspotenzial steigt (dK>0; Technologietransfer)

Zugang zu Welt-markt verbessert

Wettbewerbsintensivierung denk-bar (ggf. auch vor- und nachgelagert Märkte)

Strukturwan-del intensiviert

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Direktinvestitionseffekte im Quel-lenland (K** ist Bestand an DI)

1) kurzfristig reale Abwertung, was Nettogüter-exporte erleichtert; mittelfristig Abwertung wg. verstärkter Importe von Maschinen und Vorprodukten2) Technologietransfer an Tochter; es werden auch ausländische Technologien aufgenommen (in OECD-Ländern) +Rücktransfer an Mutter/Gesamtkonzern3) Marktzugang zum Ausland: X(q*,Y*,K**/K)4) Gewinnertransfers aus dem Ausland5) wegen 3)/4/5) steigt reales Bruttosozialprodukt

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Direktinvestitionen

Für Direktinvestitionen gilt Gravitationsmodell in ähnlicher Weise wie bei Außenhandel

Vorteil also, wenn Land i selbst hohes Y bzw. y=Y/L hat: Es kann hohe DI-Zuflüsse verzeichnenVorteil, wenn Land i nahe an großem Land j (mit hohem Y bzw. y) liegt; hohe DI-Zuflüsse aus großem Pool von Investoren im Ausland möglich – aber auch DI-AbflüsseANDERERSEITS: Wenn großes Land stagniert (z.B. BRD in späten 90er Jahren in EU), dann entsprechende Aussenwirkung

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DirektinvestitionstypenMan unterscheidet mehrere Arten von Direktinvestitionstypen:

Ressourcenbezogen auf das Gastland (z.B. Erdöllagerstätte)Produktzyklus-bezogen (VERNON); d.h. dass technologisch neue Produkte zunächst in Land mit hohem Einkommen (z.B. USA) produziert werden, in Expansionsphase auch in EU, in Standardisierungsphase in Niedriglohnländern (Schwellenländer, Entwicklungsländer). Asset-seeking: Direktinvestor sucht sich durch Auslandsbe-teiligung z.B. technologische Vorteile zu verschaffen (z.B. EU-Pharma-Firmen kauft führende Konkurrenten in USA)

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Direktinvestitionen: mobile vs. immobile Schumpeter-Industrien (KLODT, 1994)

Schumpter-Industrien sind durch hohe Technologieintensität definiert

Immobile Schumpeter-Industrien (z.B. Maschinenbau; Flugzeugbau) haben untrennbare Verbindung von Produktion und Forschung & Entwicklung, so dass ausländische Lohnkostenvorteile in Produktion nicht zur Verlagerung in Niedriglohnland führen (Stadien im Produktzyklus irrelevant)Mobile Schumpeter-Industrien (z.B. Chip-Produktion, Pharma) können im Produktionsbereich verlagert werden…

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Globalisierungs- und EU-Osterweiterungsperspektive

Direktinvestitionen haben im Zeitraum 1985-2000 global stark zugenommen; allerdings etwa 2/3 im Intra-OECD-RaumAls Quellenländer EU, CH, USA, Kanada, Australien, aber auch Korea, Taiwan, Hongkong, Brasilien, Mexiko aktivHauptzuflussländer 90er J.: USA, China, Frankreich, Niederlande, Belgien-Lux., BRD

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Ökonomische Analyse mit Blick auf Gastland

Kapitalbestand bzw. Kapitalintensität nimmt zuPositiver TechnologietransferAusbildungseffektePositive Produktivitäts- und WachstumseffekteAnfänglich positive Zahlungsbilanzeffekte (Zu-fluss), dann ggf. Passivierung (Import von Maschinen und Vorleistungen, Gewinntransfer), erst langfristig Aktivierungseffekt – falls Exporte hinreichend steigen

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Mögliche Probleme für Gastland

Einseitige Abhängigkeit im Fall geringer geographischer Diversifizierung der Zufluss-quellen (Problem beim kleinen Ländern)Aufkommen einheimischer Unternehmerwird behindert – bes. im Fall von Monopolstra-tegie auf Seiten der multinationalen FirmaManipulierte Transferpreise verlagern Gewinne in Niedrigsteuerländer

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EU-Binnenmarkt (Projekt 1992)

Vorfeld: 1957-68 Zollunion = Intra-Freihandel bei Gütern bei gemeinsamem Außenzoll EG-6Vier Grundfreiheiten im Binnenmarkt!

Freier Handel mit Gütern (vor allem intra-ind.)Freier Handel mit DienstleistungenFreier Kapitalverkehr (Portfolioinvestitionen & Direktinvestitionen multinationaler Unternehmen)Freier Personenverkehr

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Welche Anpassungsprobleme im Binnenmarkt?

Binnenmarkt erhöht – ähnlich wie Globalisierung –Wettbewerbsdruck; erzwingt verstärkte Spezialisie-rung/inkl. Nutzung MassenproduktionsvorteileStandortkonkurrenz in der EU verstärkt sich; Direktinvestitionen könnten ungleichmäßiger verteilt ausfallen;DI auch im Sektor nichthandelsfähiger GüterIntensivierte Steuerkonkurrenz; Unterneh-menssteuern sinken: Steuer- und Staatsquote fallen(?) Systemkonkurrenz steigt intra EU; Reformdruck in der nationalen Wirtschaftspolitik steigt

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Währungsunion: 1999 Start mit 11 Ländern (Euro & EZB)

Währungsunion=absolut feste Kurse/1Währung Vorteil I: reduziert Umtauschkosten =+HandelVorteil II: eliminiert Wechselkursrisiken bei Handel mit bzw. Investitionen im Ausland Vorteil III: Einsparung von WährungsreservenVorteil IV: Größere Kapitalmärkte (Zinsvorteil +Finanzinnov.)

Vorteil VI: 1 Notenbank (Euro-Fall)=Einsparung Verwaltungskosten auf nationaler EbeneVorteil VI: n-1 Länder = weniger Dominanzproblem

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Währungsunion: NachteileEliminiert Abwertungsoption innerhalb des Währungsraumes (realer Wechselkurs eP*/P kann innerhalb der Eurozone im Kern nur durch unterschiedliche relative Lohnänderun-gen im Inland bzw. Ausland [*] erreicht werden; e=nominaler Wechselkurs in Preisnotierung, €/$)Keine nationale Geldpolitik zur Abfederung asymmetrischer Schocks möglichQualität der Geldpolitik schlechter?Für D Verlust der Position, die relativ niedrigsten Kapitalkosten zu haben.

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Haupteffekte der Währungsunion: Startphase

Realzinssenkungseffekt in einigen Währungsunionsländern

Kapitalkostener-höhung in Teil

der Eurozone (z.B. BRD)

Inflationssenkung in Teil der Eurozone

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Effekte der Eurozone langfristig (Abwertungsfall)

Effekte abhängig von Auswirkung auf Wechselkurs bzw. Leistungsbilanzposition der EurozoneWachsender Anteil von Intra-Eurozonenhandel – spätestens bei Eurozonen-Erweiterung um osteuro-päische Länder; falls Ab-wertung ist Effekt reduziert

Reale Abwertung bringt Erhöhung der Nettoexporte;erhöhten Zufluss an FDI, da Aktivapreis relativ vermindert (Froot/Stein); das erhöht US-EinflussAktienkursanstieg bei Firmen mit US-TöchternPreisniveauerhöhungIm Zins Risikoprämie

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EU-Osterweiterung1. Mai 2004: aus EU-15 wird EU-25 (8 osteuropäische Länder +Malta+Zypern); 1.1.2007 EU27 (mit Rumänien und Bulgarien)Erweiterung 2004: Mit Übergangsfristen u.a. bei Arbeitskräftemobilität (max. 7 Jahre)Mit Anpassungsdruck auf veränderte Spezialisierung: relativ arme osteuropäische Beitrittsländer z.T. in Konkurrenz zu Spanien/Portugal/Griechenland; zudem Direktinvestitionen von EU-15 Richtung OE

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Veränderte Spezialisierung Osteuropa/EU-15

Heckscher-Ohlin-Ansatz, der auf relative Faktorausstattung abhebt: demnach müßten osteuropäische EU-Beitrittsländer sich verstärkt auf arbeitsintensiv hergestellt Güter spezialisieren, da OE relativ kapitalarm ist und geringe Löhne aufweistAlternativer Ansatz: Länder, die hohe DI anziehen, werden sich auf kapitalintensive Güter bzw. Zwischenprodukte spezialisieren – anfängliche relative Faktorausstattung in statischer Betrachtung wenig relevant

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Neue digitale Dimensionen der Weltwirt-schaft bzw. der Wirtschaftspolitik im 21. Jh.

Digitalisierung schafft größere Märkte bzw. senkt HandelskostenDigitalisierung erhöht Handel mit DienstleistungenDigitalisierung/Internet schafft mehr MarkttransparenzInternet erleichtert Vernetzung von Akteuren (z.B. F&E)Internet erlaubt digitale Firmengründungen (geringe setup costs)Internet erhöht Standorttransparenz u. –konkurrenz

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Internetwirtschaft

Software

Telekommu-nikation

Digitale Dienste

Computer

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Handel, Direktinvestitionen, Internetwirtschaft, digitale Integration

1998 Öffnung der Telekommärkte in der EU; Festnetzbetrieb und SprachtelefoniePreissenkungen in erheblichem Umfang, vor allem bei Fern- und Auslandsverkehr Viele Newcomer, aber Marktanteil der Ex-Monopolisten noch hoch (70-95% in 2002)Breitbankkommunikation i.d.R. von Ex-Monopolisten dominiert

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Digitale Wirtschaft und Handel

Literaturhinweis:WELFENS, P.J.J./JUNGMITTAG, A.:Europäische Telekomliberalisierung und

Außenhandel: Theorie, Gravitations-ansatz und Implikationen, in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 222, 2002, 98 - 111

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EinführungIn der Lissabon-Erklärung wird gerade die digitale Modernisierung bzw. Expansion der Informations-und Kommunikations-technologie (IKT) –inklusive Internet – als Schlüssel zur Steigerung der EU-Wettbewerbs-fähigkeit gesehen

Digitale Handelsplattformen entstehenMNCs als Hauptakteure im digitalen EU-Binnenmarkt…Neue digitale Firmen als innovative AkteureE-Government als Aktionsbereich von EU u. Regierungen

IKT-Expansion als Chance & Herausforderung

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Europäische Informations- und Wissensgesellschaft

Kommunikationsnetzwerke

Humankapital

Digitaler DienstehandelInnovationen

Software

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2. Netzwerke, Wissensfortschritt, Produktivitätsgewinne

Fix- und MobilnetzwerkeZunehmend breitbandigHohe Rate des technischen Fortschritts

Wissensfortschritt durch digitale Forschervernetzung und beschleunigte Wissensdiffusion: erhöht InnovationsdruckProduktivitätsgewinne von IKT enorm, starker Impuls=Wachstum; Querschnittstechnologie!

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Multinationale Unternehmen und Internet

MNC sorgen für digitalen Intra-MNC-HandelMNCs erzwingen de facto Digitalisierung bei ZulieferernMNCs können Telekompreise grenzübergreifend vergleichen, sorgt für Standortwettbewerb (International Telecommunications User Group: INTUG)

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Vorschlag: Bisherige EU-Initiativen ergänzen

Denkbare neue EU-Initiativen

Digitale Weiter-bildung (bei sin-kender Betriebs-

Zugehörigkeitsdauer!);auch Senioren-“Bit-Trai-ning“ fördern: wichtig inalternder Gesellschaft

EuropäischeSoftware-Entwicklungermutigen bzw. Neu-gründer ggf. fördern

Mehr digitale Programm-teile insbes. im RahmenInnovativer Maßnahmender EU-Strukturfonds

EU-Forschungsför-derung stärken:

Mehr I&K-Akzente;Best Pratice kommu-nizieren: Intra-EU!

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Internationale Rahmen-bedingungen (jenseits EU)

G8: insbes. Initiative gegen globalen digital divide (auch UN); alles abergebunden an Kampf gegen Analphabetentum; z.T. auch pol. Barrieren (inkl. p++)

WTO (es fehlenRegeln für digitaleGüter und Dienste)

OECD: Es werdenunter US-Führung

Regelungen angestossen (z.B. Steuerfragen)

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Langfristig optimistische SichtIn der EU-27 könnte sich im Laufe eines Jahrzehnts eine dynamische Informations- und Wissensgesellschaft ergeben, die zu mehr Wachstum und Beschäftigung führt; Hochlohn-länder kommen unter Druck, sich stärker auf wissens- und technologieintensive Produkte zu spezialisieren/Strukturwandel!EU-Benchmarking-Druck hilft, digital divide in EU zu reduzierenEU-Binnenmarktdynamik stärkt Diffusionseffekte digitaler Wi. Bei erhöhter Zuwanderung wird Integrationsaufgabe gewichtig!Fraglich, ob Bildungsherausforderung von Staaten gemeistert wird – Konsolidierungsdruck hemmt hier mittelfristigUnzureichende Innovationsdynamik BRD, Italien, z.T. kleineren Ländern. Fraglich, ob EU-Softwaresektor global konkurrenzfähig

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Entwicklung des Außenhandels und der preislichen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands 1998-2002

Quelle: siehe Monatsbericht Deutsche Bundesbank 10/03, S. 15 ff.

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Regionalstruktur des deutschen Außenhandels (1.Halbjahr 2003)

Quelle: siehe Monatsbericht Deutsche Bundesbank 10/03, S. 25 ff.

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Wie entwickelt sich aus EU-Sicht die Regionalstruktur weiter?

EU15 wird verstärkt mit osteuropäischen Beitrittsländern handeln; hier wirken dY*, dY und Ausbau Infrastruktur EU-OstHandel mit Mexiko (und Kanada) nimmt zu im Kontext mit China-Verdrängungseffekt in den USA bzw. im NAFTA-HandelHandel mit China nimmt zu, wobei bilaterale Defizitposition weiter wachsen dürfteHandel mit Russland wächst, wobei Energiehandel besondere Probleme bereitet; Emissionszertifikatehandel EU27-Japan +?Digitaler Dienstleistungshandel wächst stark, wobei Deregulierung in Telekommunikation und bei Diensten Reputationsaspekte (afin für Hocheinkommensländer) und Kostenaspekte (Niedrigeinkommensländer) zusammenwirken; Aufspaltung der digitalen Wertschöpfungskette

Structural Change, Trade and EU Eastern Enlargement

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens, EIIW/University of Wuppertal

© 2007, Aprilwelfens@uni-wuppertal.de

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Structural Change in Context of EU Eastern Enlargement

Rest of the World

Eastern EuropeanAccession CountriesEU-15

Changing structure of value-added in EU-15 and Accession Countries: intra EU-25changes in specialization, integration, per capita income and accumulation

EU-25: As of May 1, 2004 there will be a single market for 25 (exc. Labor)

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EU-15 and EU-10 EnlargementEU eastern enlargement adds some 4% of GDP to Community GDP in the short term which at first does not let us expect major impact; however, this would be a static view and would ignore that EU-15 countries are unequally (proximity,..) expo-sed in terms of import competition and export growth.The more dynamic/growth-enhancing adjustment in accession countries, the more one can expect a smooth enlargement process. What are the intrinsic economic dynamics in EE (and EU-15), what are global influences, which policy options are crucial?How will the tradables and the nontradables sector develop?How will macro variables,sectoral technology shift/demand shifts and policy measures affect structural change?

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Some Key Influences of Output in Sector i

Output in sector i

Investment insector i

Relative unit labor costs

(techn. progress, wagecosts, exchange rate)

Per capita income(income elasticity)

Relative price (fall raises demand)

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Basic Structure of Economy

Overall Economy

Tradables Nontradables InfrastructureServices

High Tech-nology

Medium Technology

LowTechnology

Change in Required Skill Composition/Unemployment

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Trade, Capital Intensity (Accumulation),Productivity and Relative Factor Prices

Full opening up with respect to trade should reinforce the logic of Heckscher-Ohlin; however, this is static model (k const). Moreover, heterogenous labor (unskilled vs. skilled)!

Capital intensity k and hence (labor) productivity and per capita income will grow as a function of

Domestic capital accumulation and savings, resp.Foreign direct investment inflow

Productivity also influenced by economies of scale (L); and R&D investment [overlap with FDI variable] plus telecomms?Wage-interest ratio in open economy influenced mainly by tradables sector; also role of trade unions and government?

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Output in sectors i and j: Distinguishing Macro Effects and Sectoral Aspects

Macro effectsUnemployment rate - will affect wage rateRER – affects competitiveness Output growth rate (investment/GDP) Productivity growth (multifactor prod.) – assuming spilloversHuman capital formationTelecom density (knowledge diffusion)

Sectoral AspectsDemand growthTechnology (skill) intensity & size of gapImport competition – (final products vs. intermediate products) should stimulate productivity growthExport orientation (scale effects!?)FDI intensity

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Shift-and-share analysis: Basics (eg Oblath/Richter, 2002; WIIW)

Shift-and-share analysis decomposes growth in CEEC exports to EU-15 in

general demand component which indicates how a country‘s exports would develop if it were to grow at the same rate as total EU importsstructural effect which shows whether or not exports are focussed on goods with above-average EU demandcompetition effect indicating whether export in good i grew more than that of competitors (other non-EU countries)

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Shift and share [S&S] analysis: Results for Hungary (Oblath/Richter)

Transport equipment and electrical + optical equipment improved trade position in every year, 1995-2000; however, IBM closed down factory in 2002Trade balance deteriorated in low technology and other fields: chemicals, chemical products, fibres, rubber, plastic products, basic metals and metal products and machinery and equipment n.e.cCompetitive gain (S&S) highest for motor vehicles (competitive gain=2607.7 mill. Euro in 1995-2000; H=11% of EU import market), office machinery and computers (3.3%), TV/radio/recording apparatus (8.1)

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Comparison 2000 (Oblath/Richter):ULC in manufacturing industries (AU=100)

Manufacturing/transport equipment/textiles: Bulgaria 16.7/35.0/30.2Romania 17.3/31.0/32.5Slovenia 71.9/36.3/85.0Hungary 18.5/11.8/39.8Poland 33.3/35.7/45.3Czech R. 32.3/32.1/41.4Slovak R. 24.3/10.7/56.9

Unclear to which extent such differences reflect productivity/quality differences

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Theoretical Approach I: Chenery Taylor (1968) Model

Economic Structure in Chenery Taylor(Patterns of Industrial Growth, AER) model –originally with a focus on developing countries - is determined by

special influences (eg relative prices, real exchange rate development)universal influences (technology, preferences and degree of integration into the world economy)

Approach applied to transition countries by DÖHRN/HEILEMANN=DH (1999,2003)

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Sectoral Growth Functions in DH-Model (reduced form of growth model)

ln zij:=ln (Yij/Yj) = f(yj, Lj, Aj, Nj, vj)Yij is value added in sector i in country jYj is overall value added in country jyj is per capita income (ln z = a1lny + a2y)With positive a1 and negative a2 elasticity of z with respect to y at first increasing, falling beyond –a1/a2

Lj is populationAj is agricultural ressources (agricultural land p.c.)Nj exports of primary products per capitavj is the investment output ratio

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Sectors and countries used to derive normal structure

(1) SectorsA) agricultureB) natural ressources and energyC) manufacturing industryD) constructionE) market-oriented servicesF) government services

(2) Countries Industrialized countries+Mediterranean countries, plus Mexico+Asian tiger countries (...Greece as an outlier?)

Cross country regression: coefficients later applied to x-country; what if y doubles?

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Results of Early (1993 and 1996) DH-Modelling – with Actual Exchange Rates/PPP Exchange Rates

Income elasticity of agricultural share is negativeIndustry share is rising up to 9300 $ per capita income (prices and exchange rates of 1995); Population size insignificant in 1996 Natural ressources endowment reinforces share of natural ressources sector plus energyTransition countries (dummy) differ? Not really, except for agriculture where share is smaller than y etc. would suggestBottom line: Overdimensioned manufacturing industry and construction sector. Implication is that industry and construction sector will shrink. But increase again as y rises!

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New Findings in DH Model (2003)

Investment-GDP ratio (I/Y) is significant for share of industryFDI variable included. Regression does not show significant coefficient except for natural resources & energy (but FDI obviously included in I/Y variable)Population variable is insignificant: could point to integration effects in tradables sector; no domestic scale advantagesExports of natural ressources per capita negatively affect share of manufacturing industry (points to Dutch Disease problem)

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Research Agenda (1) Summarizing relevant literature an structural change in transition countries, while taking a closer look at the Chenery model to include R&D variable, human capital and other variables (also looking at Welfens, 1996; Döhrn/Heilemann, 2003, Landesmann 2003, UNECE etc.)(2) Calculating RCAs and technological competitiveness indicators on a sectoral basis(3) Taking a closer look at wage development relative to productivity development(4) Analyzing shifts related to Euro shadowing(r+...

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Interesting starting point is Landesmann (2003) paper

Catching-up hypothesis for sector i depending on productivity gap while coefficient depends on FDI variable (technology transfer); weak and strong Gerschenkron effectsFor Hungary and Czech Republic findings consistent with above hypothesis; issue of technology sequencing in catching up process: problem of being locked in in low-technology sectors (see Romania, Bulgaria)...

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Measuring Structural Change and

Competitiveness (EIIW)

We will measure technological, production and trade specialisation by the "Relative Patent Shares"(RPS), "Relative Value Added Shares" (RVA) and "Relative Export Shares" (RWA). For foreign trade we will additionally calculate the original RCA (Revealed Comparative Advantage) indices. A descriptive analysis of these indices can provide first insight into the specialisation patterns of EU-countries as well as selected accession countries.In a second step we will evaluate the changes of specialisationpatterns during the nineties. Therefore we will use a testingprocedure which is very similar to the well-known procedures applied totest for ß-convergence in empirical growth studies. It will be tested bymeans of a regression of the current relative shares of a country on itsshares in an initial period.

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Measuring Structural Change and

Competitiveness

We will calculate RCAs and compare the sectoral RCA evolution withthe changes in sectoral R&D intensities in selected EU countries and insome accession countries; depending on data availability we also cananalyze the impact of sectoral FDI flows on RCA dynamics. This wouldshed new light on the prospects of specialisation and trade dynamics onthe one hand, on the other hand the interdependency of the process ofstructural change in EU-15 countries and in accession countries of easternEurope could be better understood.The research on effects of economic integration with EU on new membercountries' changes in specialisation as well as the 15 core EU countriesshould be proceeded with a similar study of earlier stages of enlargement(e.g. Spain and Portugal). This would benefit the work package withknowledge on changes in specialisation patterns resulting from formerintegration. Those experiences shall be incorporated as lessons and policyimplications for new members countires

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EU-Enlargement: Macro Effects and

Structural Change – an EU-15 Perspective

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens, European Institute for International Economics (EIIW), University of Potsdam and University of Wuppertal

welfens@uni-wuppertal.de© 2003, Aprilwww.euroeiiw.de

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Global Competition as Background for EU Eastern Enlargement

Globalization in the sense of high growth of trade+capital flows reinforces competition in goods+factor markets; requires me-dium term specialization according to comparative advantageRegional integration with trade creating effects which results in a rising share of intra-trade in total trade. To the extent that regional integration really fosters growth and rise of per capita income, respectively, intra-industry trade is expected to grow – that is trade with differentiated products will rise!End of cold war in 1990s implies intensified global competition in medium technology goods: US firms reinforcing not only high technology lead but also raising civilian R&D-GDP ratio: firms from countries such as Germany or Netherlands which are strongly specialized in medium technologies face squeezing pressure from US on the one hand, on the other hand from countries with technological graduation - Asian NICs+eastern E.

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Basic Approach to EU-Enlargement:EU-15 Perspective

Export Expansion/Structural Change (gravity equationsuggests that Germany/Finl./Austria/Italy will strongly benefit)

Effects on Budget,Unemployment, Euro-

Exchange Rate in €-zone

Import Competition/Structural Change

(again gravity equation must be considered; alsomacro/sectoral aspects…)

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Single Market Dynamics in Post-1999 Environment

Strongly increasing price competition in the fields of me-dium technology and low technology goods; EE countries are low wage economies with relatively skilled labor which facilitates relocation of most industrie. The pro-competitive single market effects is reinforced by EU enlargement which brings in countries/firms specialized in medium/low tech.Low wage economy (country II) will concentrate on labor intensive manu-facturing – definition of labor intensive in country II (see Welfens 2003a) is given by high wage cost share in costs of (would-be) production in advanced country I; we assume hypothetically identical technologies Integrating Euro capital markets puts pressure on firms to generate competitive return on investment which reinforces structural adjustment process in Euro12

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EU Eastern Enlargement as a Virtous Cycle for EU15?

+Growth of AllEU-15 Countries

Due to Rising Intra-EU Trade

Rising Export of Accession Coun-

tries Raises EU-25 Income

Growth of Net Exports& Income in Eastern

EU-15 Countries

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Potential Version of Vicious Cycle of Eastern Enlargement

distributionalpolitical conflicts

in enlarged EU in-tensify=low growth

high unemploy-ment and budget

crisis in EU-25

slow growth in accession coun-

tries requires highEU structural funds

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Taking a Closer Look at Enlargement Impact on Selected EU-15 Countries

Particularly interesting countries – according to logic of gravity equation - are Germany, Finland, Austria, Italy (Euro countries close to EE); possibly also Sweden and Denmark as non-Euro countriesFor Italy study by Grassini (2002) – based on sectoral approach/Inforum model for Italy – is available: suggests export expansion in various sectors of Italian industry plus reduced import prices from rising import competition; therefore positive effects on real income and consumptionAlso study on Austria available (WIIW), SWEDEN

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Reasons for Distinguishing Country Differences in EU-15?

1)Eastern EU15 countries face relatively high additional export opportunities according to logic of gravity equ-ation: Germany..(not Spain); but also import compe-tition which reduces inflation &raise real interest rate2) As modernization plus expansion of capital stock in accession countries is ongoing phenomenon major exporters of machinery & equipment in EU-15 will benefit: Germany, Benelux, France, UK, Sweden, Austria, IRL (electr.) – bold=double winner; PK/P up

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EU Eastern Enlargement: Likely Loser(s) Among EU-15

Italy (disregarding tourism effects) whose industries benefit on the manufacturing export side, but me-dium technology firms face stronger import compe-tition from EE – traditional Italian weakness as FDI source country implies problems in saving sector i by international outsourcing to EE through outward FDI outflows; Germany as strong FDI country should do better, unless relatively inflexible trade unions should undermine survival of key sectors and firms/jobs, respectively.

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Research Issue for EU-15 with Respect to Exports of Machinery [and other goods] to Eastern Europe (EE)

How large are differences and differential gains in EE-exports of machinery and equipment of selected EU-15 countries? How strong is potential for export expansion in machinery and equipment supported by rise of R&D promotion/other government support?How much is EE-exports of machinery and equipment of selected EU-15 stimulated by source country outward FDI; eg German EE exports could benefit from cumulated German FDI in Eastern Europe

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Logic of Heckscher Ohlin Samuelson plus Schumpeter plus…

Full free trade will reinforce HOS so that EU-15 within EU25 should specialize in human capital intensi-ve/technology intensive – machinery intensive –goods? Points to role of capital goods industry, retraining and education systemPressure for specialization in EU-15 intensifying: after 2004Which countries in EU15 will become leading high/medium technology countries and capture high Schumpeterian rents which raise relative PPP per capita income? Hence EU-15 is nothomogeneous! More cohesion due to EU eastern enlargement or stable or growing gaps in EU-15? If EU-15 growth UP, then structural adjustment in accession countries will be easier!

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Basis for Euroland Countries Export Growth in Machinery and Equipment (M&E)

EU-15 Export Growth to EE Accession Countries

Long TermTechnologicalProgress ofFirms i inCountry j

Improved RCAin Human Ca-pital IntensiveSector (M&E)

Improved Profit Position Due toWage Cost Re-straint in i and j

geografically favorable location of exporter can support export expansion

high growth of EE output will stimulate imports of M&E from EU-15 and US

Relatively rising real interest rate can undermine expansion of sectors which use bothmachinery and human capital relatively intensively: prime case is Germany, exposed strongly to import competition while losing DM advantage of low nominal interest rate

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Import Competition from EE (Accession Countries)

Rising EU-15 imports from EE: Import competition mainly inlow-technology and medium technology so that these sectors in respective EU-15 coutries – here Italy and Germany partly specialized and affected ≠ FR/SW/FINL which is more high technology oriented - come under pressure to move up the technology ladder(spend more on R&D) or relocate produc-tion to EE. Relocation is rather easy in medium technology sectors plus non-Schumpeterian high technology where production and R&D can be uncoupled geographically; the lat-ter impossible in Schumpeterian sector(aircraft manufacturing). Import competition - reducing import prices – mainly concerns consumer goods =dampening wage pressure; = benefit for M&E sector! PK/PC UP

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Assumption: Technology Competition in EU-15 Will Intensify

How is technology competition in selected EU-15 countries intensifying in the context of EU eastern enlargement: „shodow/anticipation effects“ already must be visible in the 1990sTaking closer look at changing technology position over time in EU-15: Is there convergence or divergence – how was the performance of Spain, Portugal, Ireland, Greece

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Main Problems for EU-15 Countries Anticipated…

In EU-15 countries which are similar in export specialization as EU accession countries

And are underrepresented as as FDI source country=poor options to save part of existing output structure through vertical FDI (relocation of part of value-added

In EU-15 countries which are subject to major immigration from accession countries but have inflexible labor markets for unskilled workersCountries exposed to high rising import competi-tion leading to low inflation=high real interest rateCountries with narrow or low tech export specializa-tion implying strong potential exposure to shocks

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Dynamic Links with Respect to Changing Market Shares…

ExportShare

RCA

Relative Technology Position(Patent Share); and

Relative Unit Labor Cost

EU-15 country(firms)facing rising im-port competition from EE can moveup technology ladder in industry orreinforce exports of services [or de-value – option for non-Euro country]

Crucial issue for compe-titiveness in industry is degree of wage restraint relative to productivity growth(real unit labor cost)

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Some basics of RCA developments

RCA in capital intensive industries(quality consumer goods, partly machinery)

Relative costsof capital

MNC opportunitiesin medium income

countries

Sectoral technolo-gical dynamics

increased in GermanyIn late 1990s (Euro) New host country options

after 1990 for EU-15 firmsRelative R&D intensityfell in Germany in 90s

Germany‘s RCA in capital intensive industries negative after 1996

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Analytical Key Indicators from EU-15 Perspective

Export Specialization(NACE 3 digit level)

- including overlap analysis – linked also skill composition -

Share in WorldPatents

RCFDIinflow

RCA( exports)Or Market Share

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Policy ChallengesEU-15 should adjust budgetary policy priorities – cut-ting agricultural expenditures/put under this heading more Schumpeterian impulses (promotion of ICT in regions with high share of agricultural value-added.Individual EU countries strongly exposed to adjustment pressure should promote structural change, raise labor market flexbility and labor mobility. Countries should give regions more political autonomy so that locational competition is differentiated across regions Encourage creation of new firms. Reduce unemployment which is a barrier for full integration of migrants in the respective host countries.

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Specialization, Trade and FDI in Open Economies: Theory and Policy

Prof. Dr. Paul J.J. WelfensEuropean Institute for International Economic

Relations (EIIW) at the University of Wuppertal

© Nov. 2003

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1. Introduction to Structural Change in Context of EU Eastern Enlargement: Accession Country Perspectives

Macroeconomic Effects of Transformation and Economic Opening up(per capita GDP and GNP will rise in the medium term)

Competition Effectof Enlargement (T-Sec-

tor; Market Access/Size; Behavior)

Structural Change,Incl. Entering New Marktes

Changing relative output and factor prices, shifts in technology over time

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2. Approaches to Structural Change: Changing Output and Factor Prices in the Context of Enlargement

Country‘s tradables price structure will adjust to world market price structure (sectors with government procurement probably slow)Real interest rate (pol. risk) will come down as a con-sequence of EU membership= +FDI inflows; incentive to investment more in capital intensive industriesRelative wage of unskilled labor low (until 2011) which stimulates labor intensive sectors

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Rising Per Capita GDP(y) and p.c. GNP (z) in Accession Countries

FDI inflows plus higher investment of indigenous firms will raise y and z; high FDI could bring more strategic price setting with firms/subsidiaries following global price leader: pi and P, respectively, will increase once (and for all)

Demand for differentiated products goes up (also means +D for techn. intensive products)More intra-industrial trade=more competition

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Approaches to Structural Change in Open Economies

Few theories of structural change in open economiesBasic distinction between tradables (T) & nontradables (N) (MUNDELL (1968) model, but focus in only on absolute prices; in the Scandinavian model of inflation focus on (dP/dt)/P and relative productivity in T sector, N sectorWithin tradables sector: analysis based on HOS (no FDI) with factors labor, capital; refined models include ot-her input factors as well – advanced model is GRIES et al.CHENERY model considers structure to depend on per capita income (elasticity matters!), population (proxy for scale opportunities) and country specific factor endowmentUnclear how FDI can be integrated into HOS+X model!?

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3. FDI, Technology and TradeFDI inflows relevant for capital accumulation, technology transfer and foreign market accessFDI (net) inflows require to make careful distinction between GDP – & per capita GDP (y) - & pc GNP (z) GNP = GDP + profit transfers; in simple asymmetric model where country II owns capital stock of country I there will be considerable permanent GNP per capita gaps! z/z*=1/2 if Y=KßL1-ß=Y*, ß=ß*=1/3It is per capita GNP which matters in country I for the income elasticity! Has been overlooked in literature; no problem when focus is on world market

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FDI Flows, Technology and (Split) Income Convergence

Neoclassical growth model of open economy with FDI suggests that k of poor country will converge to k*: If this, however, is true there will be no convergence of per capita GNPs in asymmetric model! (but y=y* conceivable)FDI reinforces r=r*; if trade brings w=w* and neoclassical growth mechanics work then z cannot be equal to z*!

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Structure of TradablesTradables I: We make distinction according to

Technology intensive products (also means human capital intensive?)Scale intensive productsCapital intensive vs. labor intensive products; measurement problem share of WiLi/Yi high = labor (?) intensive vs human capital intensive, Complementary info required is capital intensity (if L/K low and wL/Y high in sector considered then human capital intensity is high!)

Tradables II: final products intermediate products (scope for transfer pricing)

Tradables III:Focus on domestic market (per capita GNP crucial!)Focus on world market (=export share rather high and z* matters)

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Pricing of Schumpeterian Goods: Schumpeterian Rents Facilitate Financing of R&D

Hypothesis: p=costs + Schumpeterian rent which depends on technology intensity (T‘) and per capita GNP in target countries

pi= a(T‘)We‘vz; simple specification; e‘ Euler number, W nominal wage ratepi*=e*a(T‘)We‘v*z* (e* is exchange rate, W wage rate; a,v parameters)If v=v* then pi/[epi*] =e‘v(z-z*)

e= [pi/pi*]e‘v(z*-z)

z* abroad>z amounts to nominal depreciation factor (e up & RER up)Thus we have new aspect in explaining the Balassa-Samuelson effect: (PT/PN)/(PT*/PN*)=f(z/z*); not only is PN low in relatively poor country –traditional view - but also PT is relatively high in high income country!If tradables sector consists of several products ordered along technology intensity (low tech, medium tech, high tech) the share of high tech output and trade – both exports and imports - in high income countries is higher than in poor countries! How important imported intermediates?

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What Determines Share of Schumpeterian Goods in Output (Hypothesis?); [Accesion Countries]

Aggregate R&D-GDP ratio (+; spillovers); [budget problem for government], sectoral R&DHuman capital formation(+);[budget problems]Backward/Forward linkages to R&D intensive sectorsFDI accumulation (+); [host country policy…]Per capita income (+); [f(I/Y, pol. Stability…]Relative price of Schumpeterian goods (+)Telecommunication intensity (all technology intensive goods are information intensive!) (+)

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What Determines Per Capita GNP? (T“ is use of telecommunications; V is degree of technol-ogical specialization; K** Inward Stock of FDI)

1) GDP: that is production function Y=KßLß‘T“ß“Vß‘“K**ß““Hß““‘; K, L,V,T“ (Welfens/Jungmittag, 1996; 2002); H specialization degree=proxy for backward link? (Jungmittag 03); K** (Welfens &Kauffmann, 04), ∑R&D=V (Welfens et al. for sectors, 1998)2) Net profit transfers: negative sign (f(K**))3) For fK** there is optimum K** to max z!

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Sectoral Production Function and Ypot

i/Ypot

Yi=aYpoti = Ki

ßLiß‘T“ß“Vi

ß‘“Ki**ß““Hiß““‘; (6 input factors)

Sectoral Inputs for firm i in sector jHowever, T“ as an aggregate (spillover) variable since it is not isolated firm‘s telecommunication capital stock which contributes to output but firm i‘s telecom equipment in combination with telecom equipment of other firms/individuals: Communication needs two!Depending on data availability this function can be estimated; possibly starting with Germany at industry 2digit level, then switch to 3 digit level; eastern EuropeDegree of sectoral import competition is possibly input variable 7 (for the US see MANN,1998 (check date!!!!)

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Research Approach

Analy-ze Se-quence

Measure Sec-toral Export Unit

Values as well as Yi/Y

Order SITC3 Goods Accordingto Level of Technology (?are

high tech products produced with ht)

Shows Speed of Techno-logical Upgrading

Links Between UpgradingSpecialization and Growth

Export Unit Value Rises AsMore Top Products are Soldto High Income Countries;Identify Patenting Patterns!

Find out whetherThere is ExportBias to the MNCHeadquarterCountries

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Sequence of development (inherent dyna-mics) vs. optimum GNP/capita growth as consequence of optimum structural change

Upgrade towardsmore high technologyproduction as z rises

Acceleratedupgrading

through FDI (to: in; & tn: out)

Start with mediumtechnology and low z

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Keeping Balance Between High-Tech and Medium Tech

High-technology products can generate high Schumpeterian rents in world markets and might become fields with static or dynamic scale economies in the future; how strong are spillover-effects (horizontal, vertical?); high tech requires minimum R&D-GDP ratio and strong human capital basis/strong university systemMedium-technology fields crucial as they often allow to exploit scale economies which is not least crucial for recovering R&D costs in global markets Firm‘s/Country‘s perspective: Technological upgrading is risky if this is associated with moving towards more fields with short innovation cycles

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Indicators

Main Indicators for Structural Change

Share of Value-Added Share of Employment Export Unit Value Export Share and RCAs

Capital Intensity & Share of FDI in K Patents Intensity

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Dynamics of Structural Change and Growth

Structural Change Rai-ses per Capi-

ta Income

Demand forDifferentiatedProducts Rises

TechnologicalUpgrading in

Context of Struc-tural Change

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4. Policy Issues of Interest…Analyze R&D policy strategy and patenting patternsIdentify FDI host country strategyAnalyze human capital formation and education policy, respectivelyAnalyze the impact of rising relative prices of nontrables in the course of economic catching-up (N as input in T); Balassa-Samuelson effect.Role of market access in neighboring countries and dynamics of international telecommunications

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Policy OptionsStart with geography

Easy if close to major EU-15 FDI source country and trade partner (gravity equation)Easy if neighboring accession countries dynamic

Emphasize competition policyInvest in infrastructure (spatial competition,trade & FDI+)Raise government support for R&DPublic investment in human capital formationEncourage expansion of capital markets (& long term investment and risk capital favored by tax laws)

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Wirtschaftspolitik

EU-Wirtschaftspolitik (I)Liberale Handelspolitik fortsetzen; EU-Outsider einbeziehen (Handelsablenkungseffekte minimieren)EU sollte in WTO Regeln für digitalen Handel forcierenIntra-EU-Konvergenz bei Pro-Kopf-Einkommen bzw. Kohäsion fördern, da sonst EU als Gemeinschaft nicht handlungsfähigFörderung von digitaler Wirtschaft und Innovationen forcieren: stimuliert Direktinvestitionszuflüsse

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EU-Wirtschaftspolitik (II)

Leistungsfähige und stabile Finanzmärkte sicherstellen: z.T. Aufgabe der EZB; bei Bankenüberwachung aber auch nationale Akteure (z.B. BaFin)Angemessene Schwerpunkte bei Strukturfonds, nämlich Förderung von wachstumsorientiertem Strukturwandel;

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EU-Internetpolitik

Rahmenregulierung für Telekommunikationsmärkte wesentlichEU als Akteur in ITU und anderen internetrelevanten OrganisationenEU-Innovationsförderungsprogramme mit IKT-Orietierung forcierenEU-Internetplus-Programm (osteuropäische Beitrittsländer)

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Nationale Wirtschaftspolitik (I) in EU-Ländern

Nationale Wirtschaftspolitik sollte liberale EU-Handelspolitik absichern; geht langfristig nur, wenn Vollbeschäftigung annähernd erreicht wird; hier größte Probleme – verstärkt bei Osterweiterung der EU? - in

DeutschlandFrankreichItalien

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Nationale Wirtschaftspolitik: Innovationspolitik

Innovationspolitik ausreichend dimensionieren (F&E-Quote auf 3-4% bringen; BRD 2003: 2.5%)Innovationspolitik effizient ausgestalten, wobei künftig stärker auf Steuervergünstigungen (eher betriebsgrößenneutral) als auf Beihilfen gesetzt werden sollte

Bundesebene (F&E-Politik, Steuergesetze)Länderebene (F&E-Politik, Gründerförderung in technologieorientierten Bereichen)

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Nationale Wirtschaftspolitik II: Bildungspolitik

Bildungspolitik wesentlich für Innovationsdynamik und Wachstum;

In Deutschland vor allem Bundesländer gefordert, z.T. schwache Ergebnisse bei PISA-StudieHochschulsystem fehlen private Universitäten (jenseits von Mini-Unis, die kaum Wettbewerbsintensivierend wirken), die wettbewerbsintensivierend wirken würden

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Nationale InternetpolitikFörderung der digitalen Wirtschaft als Basis für mehr globalen DienstleistungshandelFörderung der Medienkompetenz junger Menschen als Basis der Expansion der InternetwirtschaftDigitale Unternehmensgründer fördernSicherung von nachhaltigem Wettbewerb im Telekomfestnetz als Basis für preiswerte und innovative Dienste, inklusive InternetdiensteDigitale staatliche Dienste forcieren und grenzüberschreitend vernetzen

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www.euroeiiw.de

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Xnet in an economy with full employ-ment; C=C(Y-T, M/P, q*F**); F** debt; production function Ypot=Kß (AL)1-ß

Ypot=cY(1- τ) + c‘M/P -c“eP*F**/P+b(ßY/K-r)+ G + Xnet; 1-τ := τ‘; money market: M/P= hY/h‘rXnet =(1- cτ‘ –bß/K + bh/(h‘M/P))Kß (AL)1-ß – G – c‘M/P + c“q*F**;

Xnet = f(τ, K, A, L(w), G, M/P, q*)Xnet is positive function of τ, A (knowledge which is labor-augmenting) and q*; negative function of G and real wage rate w (as L is a negative function of w)Xnet is ambigous function with respect to M/P

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