Post on 03-Nov-2019
Herzlich willkommen!
Naturland –
Verband für ökologischen Landbau e.V.
23.01.2018| Folie 1| www.naturland.de
Rote Bete – Von der Aussaat bis zur ErnteNaturland Ackerbautagung 25.01.2018
23.01.2018| Folie 2| www.naturland.de
1. Steigende Nachfrage
a. Versaftung
b. Scheibenware für Konserven etc.
c. Vakuumierung
2. Einstiegskultur für Ackerbaubetriebe
a. Vorhandene Technik kann genutzt werden
b. Geringe Investitionskosten
3. Optimierung der Flächenleistung
a. Attraktiver Deckungsbeitrag
Hintergrund
23.01.2018| Folie 3| www.naturland.de
Pflanzenfamilie: Fuchsschwanzgewächse
▪ Unterfamilie Chenopodiaceae = Gänsefußgewächse
▪ Verwandte Kulturen: Spinat, Mangold, Zuckerrübe,
Futterrübe
▪ Verwandte Unkräuter: Weißer Gänsefuß (Chenopodium
album)
Botanik
23.01.2018| Folie 4| www.naturland.de
1. Standort
a. anspruchslos
b. pH >6 sorgt für besseres Auflaufen und höhere Erträge
c. Zusatzberegnung auf leichten Böden
2. Fruchtfolge
+ Stallmistgedüngte Hackfrüchte
+ Getreide mit Zwischenfrüchten
- Gänsefußgewächse z.B. Zuckerrübe (Anbaupause 3-4 Jahre)
3. Sortenwahl
a. Vermarktungszweck/ Verwendungsweg (Form, Ausfärbung, Inhaltstoffe)
Kulturführung
23.01.2018| Folie 5| www.naturland.de
Sortenversuch LWG Bamberg 2015
Aussaat 29.05.2015600 000 Sästellen/haErnte 24.09.2015
23.01.2018| Folie 6| www.naturland.de
1. Bodenbearbeitung
▪ Pflugfurche im Herbst und Kombikrümler, Kreiselegge im Frühjahr
2. Zeitpunkt
▪ Mitte/ Ende April bis Mitte/ Ende Mai
3. Saattiefe
▪ 3-4 cm
4. Aussaatstärke
▪ Saftware: 300.000 St./ha (50 cm Reihenabstand, 6 cm in der Reihe)
5. Saatgut
▪ Kalibrierung: S (2,75-3,5 mm) / M (3,5-4,75 mm)
▪ muligerm/ monogerm (technisch gebrochen)
▪ Einzelfallgenehmigung für konventionell ungebeiztes Saatgut
Aussaat
23.01.2018| Folie 7| www.naturland.de
3. Düngung
a. Stickstoff: Entzug: 28 kg N/100 dt Rüben
➢ 80-120 kg N/ha als organischer Handelsdünger, schwache Stallmistgabe oder Leguminosenvorfrucht
b. Kalium: Entzug: 55 kg K2O/100 dt Rüben
➢ Bei Versorgungsstufe B oder C 1-3 Gaben (je nach Bodenart) Patentkali 60-150 kg K20/ha
c. Bor: Hoher Bedarf. Versorgung bei höheren pH-Werten gefährdet
4. Unkrautmanagement
a. unkrautarme Flächen auswählen
b. mechanischen Unkrautregulierung (2-4 mal)
c. Handhacke: Ø 150 Akh/ha
Kulturführung
23.01.2018| Folie 8| www.naturland.de
1. Phoma betae (Wurzelbrand)
▪ Samen- und bodenbürtig. Schwarzfärbung der Wurzel, Keimlinge sterben ab. Im späteren
Stadium Blattflecke. Lagerfäule. Borversorgung und gute Bodenstruktur wichtig.
2. Pythium-Arten
▪ Bodenbürtig. Fehlstellen im Bestand ohne dass noch umgefallene Pflanzen zu finden
sind.
3. Rhizoctonia solani
▪ Bodenbürtig. Keimlingssterben, später Missbildungen durch Risse, Spalten und dunkle
Fäulnisflecken an Rüben. Keine Bohnen, Kartoffeln und Luzerne als Vorfrucht (laut Bejo-
Broschüre).
4. Aphanomyces
▪ Bodenbürtig. Zunächst glasige - braune Stellen am Stängel. Anschließend Schwarzfärbung
des Hypokotyls bis zum Absterben. Überlebende Keimling sind später meist deformiert.
Keimlings- und Auflaufkrankheiten
23.01.2018| Folie 9| www.naturland.de
Fruchtfolgerelevante Bodenpilze,
Bakterien, Viren
Kartoffel Möhre Pastinake Rote Bete Zuckerrübe
Sclerotinia sclerotiorum
(Weißfäule, Becherpilz)
ja ja ja ja ---
Rhizoctonia solani AG 3 AG 2-2 AG 2-2 AG 2-2 AG 2-2
Rhizoctonia crocorum
(Violetter Wurzeltöter)
ja ja ja ja ja
Botrytis cinera
(Grauschimmel)
ja ja --- ja ---
Schorf
(Streptomyces)
ja ja ja ja ?
Phoma betae
(Wurzelbrand)
--- --- --- ja ja
Rhizomania
Wurzelbärtigkeit (BNYVV)
--- --- --- ja ja
23.01.2018| Folie 10| www.naturland.de
a. Schadbild
➢ Keimlinge mit braun - schwarzen Verfärbungen
b. Fördernde Faktoren
➢ Sehr frühe oder sehr späte Saat, Verschlämmung, Verkrustung, hohe Bodenfeuchte bei niedrigem pH-Wert, tiefe Saatgutablage, enge Fruchtfolge
c. Bekämpfung
➢ (Beizung), flache Aussaat in erwärmtem Boden (beschleunigte Jugendentwicklung)
Wurzelbrand (Phoma betae)
23.01.2018| Folie 11| www.naturland.de
Schadbilder Wurzelbrand
23.01.2018| Folie 12| www.naturland.de
Wurzelbrand Frühbefall
23.01.2018| Folie 13| www.naturland.de
Rhizomania? Nematoden?
23.01.2018| Folie 14| www.naturland.de
Bormangel (Herz- und Trockenfäule)
Quelle: G. Hugenberg
23.01.2018| Folie 15| www.naturland.de
Rhizoctonia Spätbefall?
Quelle: A. Schulz
23.01.2018| Folie 16| www.naturland.de
▪ Nematoden
▪ Insekten
▪ Drahtwurm
▪ Schnecken
Weitere (Fruchtfolge-) Schaderreger
Typischer Meloidogyne hapla-Schaden (Wurzelgallennematoden) an Rote Bete
23.01.2018| Folie 17| www.naturland.de
1. Ernte
a. (Futter-) Rübentechnik
b. Klemmbandroder (Voraussetzung kräftiges Laub)
c. Kartoffeltechnik
d. Zuckerrübenvollernter
2. Lagerung
a. Feldmiete
b. Halle (optimale Bedingungen + 3-4°C, hohe Luftfeuchte)
3. Vermarktung
a. Vertragsanbau
b. Qualitätsanforderungen (Brix, Nitrat)
Ernte, Lagerung, Vermarktung
23.01.2018| Folie 18| www.naturland.de
Rote Bete grundsätzlich robuste Kultur, aber:
a. Abstände in der Fruchtfolge einhalten
b. Vermeidung von Keimlingskrankheiten für optimalen Start
▪ Gute Bodenstruktur / gutes Saatbett
▪ Aussaatzeitpunkt nicht zu früh/spät
▪ Flache Saat (schnelle Keimung, zügige Jugendentwicklung)
c. Krankheiten:
▪ Phytomedizin beschäftigt sich nicht mit Rote Bete
▪ Krankheitswissen aus Fachbüchern und dem Labor
▪ vieles wird nicht (rechtzeitig) erkannt und viele Symptome können nicht richtig zugeordnet werden
d. Vermarktung
▪ Steigende Anbaumenge
▪ Lagermöglichkeiten
Fazit
23.01.2018| Folie 19| www.naturland.de
Rote Bete Bestand im Oktober
23.01.2018| Folie 20| www.naturland.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!