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Post on 07-Feb-2018

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Hinter den Wäldern der starken Holzfällerwellis erstreckt sich die lange Ebene von Wexxax.

Hier wächst das beste Getreide und der beste Kolbenhirse der Welt. Die Landarbeiter verdienen sehr gutes Geld. Die Bauern sind sehr reich. Die Arbeit ist hart und lang.

Zum Ausgleich treffen sich viele Wellis im Saloon. Das ist die Informations- und Feierzentrale der Stadt.

Wo viel Geld verdient wird da sind auch viele Banken, und das lockt Tagediebe und Räuber an.

In Wexxax ist alles anders. Die Wellis tragen große Hüte und Stiefel. Viele haben eine Pistole am Gürtel. Die Hühner fahren gerne auf dem

Traktor mit. Die Bauern nennen sich Farmer und der Polizeichef

heißt hier Sheriff.

Paul Montero ist Luftikus und eine lokale Sangesgröße. Er zieht von

Saloon zu Saloon und spielt die besten Lieder auf seiner Gitarre.

Unterwegs singt und pfeift er seinem Pferd Rosy immer die

neuesten Einfälle vor. Rosy ist begeistert.

Manchmal arbeitet er bei den Hirsekolbenfarmern oder er jagt

Räuber. Da gibt es immer wieder gutes Kopfgeld zu verdienen.

Heute ist er in seine Lieblingsstadt Santa Durango. Dort sorgt Sheriff

„Neunauge“ für Recht und Ordnung. Der Sheriff und Paul kennen sich

schon ewig und sind gute Freunde.

Sheriff Neunauge begrüßt Paul mit „Haudi“. Das sagt man hier so zur

Begrüßung, zum Abschied und für Alles.

Sheriff Neunauge heißt so weil viele meinen er hätte neun Augen. Es

weiß immer über alles Bescheid. Gerade hat er ein Fandungsplakat

angepinnt.

Sie redeten noch ein bisschen „Tacheles“ über Dieses und Jenes.

´

Neunauge sagt zu Paul, „Hier, Paul! Du kannst 500 Wellitaler ver-

dienen. Gesucht wird Ben Raudi. Der hat 4 Banken in den Orten

Montrosa, Yuma, Sarita und Bandera überfallen und insgesamt

18000 Wellitaler erbeutet.“

Paul fragt nach, “In welcher Richtung ist der Typ den jedesmal

geflüchtet?“ Neunauge sagt, „Ja! Das ist merkwürdig. Der ist immer

in Richtung Osten abgehauen. Wieso?“

Paul meint, „Äh, ich habe da eine Idee. Ich melde mich später wieder.

Bis dann, Neunauge. Haudi!.“ Neunauge erwidert „Haudi!.“ Paul ritt

dann davon.

Paul´wußte, dass im Osten die verlassenen Goldminen liegen. Hier

traut sich niemand hin. Angeblich sollen hier Geister spuken.

Der Ritt dauert 3 Stunden und Paul sang seiner Rosy einige, neue

Songs vor. Da vergeht die Zeit wie im Fluge.

Bei den Goldminen legte sich Paul auf die Lauer.

Er nahm sein altes Fernglas heraus und guckte umher.

Tatsächlich haust hier der gesuchte Ben Raudi. Dann dürften dort

auch die erbeuteten Wellitaler lagern.

Paul kam noch eine andere Idee. Die beraubten Orte liegen alle wie

aufgereiht hintereinander. Die nächste Stadt, die nicht beraubt war,

ist Santa Durango.

Das musste er gleich Sheriff Neunauge sagen.

Im Eiltempo ritt er zurück nach Santa Durango.

In Santa Durango angekommen erzählte er was er gesehen hatte.

Sheriff Neunauge wollte gleich Hilfssheriffs losschicken um den

Ben Raudi zu verhaften.

Paul hatte jedoch eine bessere Idee. Von den 4 Banken in Santa

Durango schließen wir 3. Der Bankbeamte wird eingeweiht.

Sheriff Neunauge hielt das für gefährlich, aber wenn der Berg nicht

zum Propheten kommt, dann muss eben der Prophet zum Berg

kommen. Oder anders ausgedrückt „Warten auf Ben Raudi.“

Alle Banken wurden immer um Hai Nuun überfallen. Hai Nuun ist die

Zeit zwischen 12 und 1 Uhr. Da ist in ganz Wexxax Ruhe angesagt

Pünktlich zum Hai Nuun reitet ein einsamer Reiter durch Santa

Durango. Er steigt vom Pferd und bindet es neben der Bank an.

Seine schweren Stiefel knallen auf dem Boden.

Er geht in Richtung Bank.

Bein Raudi reißt die Tür zur Bank auf steht wie ein Baum im Raum

Zum Bankbeamten sagte er, „Haudi! Ich bin Ben Raudi. Her mit all den

Wellitalern. Da wird ein Gaudi.“

Sekunden später zog er seine Pistolen und drohte dem

Bankbeamten.

Der warf Geldsäcke mit Wellitalern auf den Banktresen und sagte,

„Bitteschön, Herr Raudi.“

Ben Raudi ist sehr zufrieden über so viele erbeutete Talerchen.

Er steckt seine Waffen weg, raffte die Geldsäcke zusammen und

rennt aus der Bank.

Draußen sah er zu seinem Schreck, dass sein Pferd weg war. Jetzt

bekam Ben Raudi Panik. Was sollte er nur tun? Hinter ihm sind Paul

und Sheriff Neunauge aufgetaucht.

Paul zog seine Pistole und sagte, „Das Spiel ist aus, ´Ben Raudi!

Hände hoch und schön langsam in Richtung Sheriffbüro. Dein Pferd

haben wir als Komplizen verhaftet. Es ist im Pferdestall des Sheriffs.

In den Geldsäcken ist Zeitungspapier. Wir haben nur noch auf dich

gewartet und alles gewusst.“

Ben Raudi war sauer. Mit erhoben Flügeln ging er durch den Ort zum

Sheriffbüro. Jetzt kamen die Wellis überall heraus und klatschten

Beifall. Ben Raudi könnte heulen über diese Situation.

Paul Montero lud alle Bürger in den Saloon ein und alle kamen. Er

spielte seine neuen Songs.

Die Hilfssheriffs ritten zur Goldmine und hatte die ganze Beute

unversehrt gefunden.

Paul bekam von der Bank 2000 Wellitaler Belohnung. Von den Geld

will er sich ein Häuschen am Ende der Straße von Santa Durango

kaufen und eine Plattenfirma suchen, die seine Songs auf Schall-

platten presst.

Vielleicht mögen ja die verwöhnten Wellis im Königreich Welliburg

auch seine Melodien.

Gleich, neben dem Saloon war des Gefängnis und das Sheriffbüro.

Im „Knast“ sitzt Ben Raudi. Er wartet auf seine Anhörung und sein

Gerichtsurteil.

Mit einem Stiefel wippt er zum Takt der Musik die aus dem Saloon

kam.

Leise singt er zu sich, „Haudi, dummer Ben Raudi, Jetzt biste im

Knast. Das ist kein Gaudi.“

Ende.