Hinweise zur Analyse und Auswertung von Interviews Von Ayse Cakir, Ömer Karli und Philipp Stommel.

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Hinweise zur Analyse und Auswertung von Interviews

Von Ayse Cakir,Ömer Karli und

Philipp Stommel

Inhalt1.Transkription2.Kategorienbildung3.Codierung4.Vertiefung (Fallinterpretation)5.Probleme der Auswertung

1.Transkription

• die Auswertung von Datenmaterialien beginnt mit dem Transkribieren von aufgezeichneten Interviews oder Alltagsgesprächen

• die Übersetzung des Gehörten in Schriftsprache enthält bereits viele Interpretationen und die Form der Transkription entscheidet über die Möglichkeiten der Auswertung

1. Transkription

Was heißt nun die erhobenen Daten zu transkribieren? und

Was ist ein Transkript?

1. Transkription

• es gibt unterschiedliche Transkriptionssysteme bzw. Regel

Das Transkript als Produkt• Transkripte sollen mündliche Rede und das

flüchtige Gesprächsverhalten für wissenschaftliche Analysen dauerhaft in Schriftsprache verfügbar machen

1. Transkription

• die Vorgehensweise zu transkribieren ist verbunden mit der Priorität des Textuellen und Schriftlichen in der Wissenschaft

1. Transkription

• Beim Transkribieren werden die gesprochenen Worte bzw. Wortfolgen, eventuell auch die lautliche Gestaltung

• sowie die Rede begleitenden nicht sprachlichen Gesten oder Handlungen verschriftlicht

1. Transkription

• keine originalgetreue Kopie des aufgezeichneten Gesprächs,

• sondern auf spezifische Weise eine Transformation der Daten,

-> denn Schrift erzeugt eine bestimmte Sicht auf Dinge

1. Transkription

• Audiomitschnitt nimmt selektiv Laute und Geräusche auf und bildet nicht etwa unmittelbar die erhobene Situation ab

• Bestimmte Aspekte werden hervorgehoben -> z.B. besonders laut gesprochene Worte, vielleicht aber auch die Geräuschkulisse (vor dem geöffneten Fenster)

• andere vernachlässigt (das Kopfnicken der interviewenden Person)

1. Transkription

• Transkripte spiegeln weder die aufgezeichneten Daten noch die zugrunde liegenden Gesprächssituationen unmittelbar wider

• Vielmehr stellen sie eine spezifische wissenschaftliche Konstruktion dar

1. Transkription

• Transkriptionen können unterschiedlich ausfallen

• Ihr Grad an Genauigkeit und der Fokus der Aufmerksamkeit wird wesentlich durch den Forschungsgegenstand, die Ziele und Fragen, bestimmt

• Die Genauigkeit der Transkription ist richtungsweisend für die anschließende Analyse

1. Transkription

• Was nicht darin vermerkt wurde, ist im weiteren Arbeitsprozess gewissermaßen nicht mehr existent

• es sei denn man erinnert sich sehr gut an die Interviewsituation

• oder wenn der Mitschnitt nachträglich erneut angehört wird

1. Transkription

• Transkribieren als Teil des Forschungsprozesses• Die Funktionen des Transkripts bedürfen nicht nur

der Reflexion, sondern das Transkribieren bedeutet darüber hinaus bereits eine intensive Auseinandersetzung mit dem Material.

• Es kann selbst als Erkenntnis- und Bearbeitungsprozess angesehen und genutzt werden:

1. Transkription

• Das intensive wiederholende Hören eines Interviews oder Alltagsgesprächs sensibilisiert für das Gesprochene, die Art und Weise des Sprechens und für das Gespräch als eine soziale Situation im Allgemeinen, Hypothesen, Irritationen, Fragen bemerkenswerte Beobachtungen

1. Transkription

• Transkribieren erfordert viel Zeit, weshalb diese Tätigkeit, sofern Mittel für bereits stehen, gern an Außenstehende eines Forschungsprojekts delegiert wird

• Außenstehende, die mit der Forschungsfrage vertraut sind, könnten auch ihre Bemerkungen in Memos festhalten

1. Transkription

• Denn: eine Person, die nicht in die Interviewersituation involviert war, hat wahrscheinlich alternative Sichtweisen oder ganz neue Assoziationen zu den Textpassagen

• was für die anschließende Interpretation nützlich sein kann

• und vorschnelle Interpretationen und Rückschlüsse in eine einmal eingeschlagene Richtung vermeiden hilft

1. Transkription

Transkriptionskriterien: Komplexität, Les- und Bearbeitbarkeit

Es sind verschiedene Formen der Verschriftung mündlicher Rede möglich:

• Die Orientierung an den Normen der Standardorthographie erleichtert das Transkribieren, lässt aber Besonderheiten, wie Auslassungen (,sehn’ für ,sehen’) oder von Angleichung von Lauten (,haste’ für ,hast du’), außen vor

1. Transkription

• Bei der literarischen Umschrift werden diese Besonderheiten berücksichtigt. Dialektsprachliches wird im gebräuchlichen Alphabet wiedergegeben (,…denn kam dann der Tach…’)

1. Transkription

• Die phonetische Umschrift unter Verwendung des internationalen phonetischen Alphabets wird kaum praktiziert

1. Transkription

• Diese Formen beziehen sich darauf, auf die verbalen Parameter

• zu entscheiden ist: inwiefern auch Überlappungen zwischen den Äußerungen verschiedener Sprecher/innen, unverständliche oder unvollständig gesprochene Äußerungen, die lautliche Gestaltung, wie Lautstärke, Betonungen, Dehnungen oder Tonhöhe (prosodische Parameter)

1. Transkription

• sowie nonverbale Kommunikation, also Lachen, Hüsteln, Stöhnen (parasprachliche Parameter)

• oder Gesten, Mimik und Blicke (nicht-sprachliche Parameter)in das Transkript eingehen sollten

1. Transkription

• Die Auswahl der Parameter richtet sich nach dem Ziel des Forschungsprozesses

• nach den zu bearbeitenden Fragen, den methodologischen Prämissen und Auswertungsverfahren

• Welche Ausführlichkeit, Notationen, Dialektgenauigkeit oder Beschreibung körperlicher Gesten ist unbedingt nötig und dient dem Erkenntnisinteresse? Was ist angemessen, was hinderlich?

1. Transkription• Um mit den Transkripten arbeiten zu können, muss

zudem gewährleistest sein, dass die Leser/innen damit umgehen können

• D.h. in Forschungsgruppen müssen die jeweiligen Regeln transparent sein, die Mitarbeiter/innen müssen sie lesen können

• Das führt zu einem weiteren Kriterium: der Einheitlichkeit in der Verwendung der Zeichen, um Vergleichbarkeit zu herzustellen. Die jeweiligen Regeln sollte für alles Interviews bzw. Alltagsgespräche im Projekt gelten und mit eventuellen Mitarbeiter/-innen abgestimmt sein

1. Transkription

Transkriptionsregeln• Zunächst gehört zu jedem Transkript der

Transkriptkopf mit dem Postskriptum des Interviews, der den Kontext des Gesprächs festhält

• Er kann später in die Interpretation einbezogen werden und erleichtert die Archivierung des Materials.

1. Transkription

• Folgende Angaben sollten darin enthalten sein: • Allgemeine Angaben zur Aufnahme des Gesprächs: • Interview mit xy, evtl. Kennwort oder Zugehörigkeit

zu einem bestimmten (Teil-)Projekt• Datum der Aufnahme• Dauer der Aufnahme• Ort der Aufnahme• Name oder Kürzel der/des Interviewer/in• Name oder Kürzel der/des Transkribierenden

1. Transkription

• Evtl. Angaben zur interviewten Person: • Pseudonym der interviewten Person • Geschlecht• Alter• Herkunft (Nationalität, Sprache, Familie)• Beruf/Schule• Weitere Informationen, die relevant sein

könnten

1. Transkription

• Schilderung der Interviewsituation: • - Kurze Charakterisierung der Situation• - Ggf. Raumskizze• - Gesprächsverlauf (auch Störungen,

Anwesenheit Dritter)• - Inhalte der Gespräche vor und nach dem

Einschalten des Aufnahmegerätes

1. Transkription

• Weitere Bemerkungen zum Gespräch: besonders Auffallendes (z.B. nonverbale Reaktionen, markante Art zu sprechen), Irritationen (z.B. der eigenen Rolle als Forschende), für die Forschungsfrage Interessantes und Weiterführendes

1. Transkription

Formal:• Das Skript wird mit fortlaufenden

Zeilennummern versehen. Das ist für die Orientierung im Text für die Diskussionen in Forschungsgruppen oder bei der Verwendung einzelner Textpassagen unerlässlich

• Es wird empfohlen klein zu schreiben, da große Buchstaben für Betonungen verwendet werden

1. Transkription

• Zugunsten der einfachen Lesbarkeit werden Zeichen verwendet, die über ihre Optik auch entsprechende Assoziationen hervorrufen können

• Die folgende Tabelle gibt die wichtigsten Transkriptionsregeln wieder:

2. Kategorienbildung

• Möglichkeit zum Einstieg in Analyse: Welche Themen/Aspekte kommen vor ?

• Kategorien werden abgeleitet, ausdifferenziert, präzisiert, modifiziert und ergänzt/ersetzt

• In einem Codierleitfaden zusammengestellt– Auf dessen Grundlage: Codieren

• Intensive Auseinandersetzung mit dem Material– Mehrmaliges (!) lesen– Diskursiver Austausch darüber im Forschungsteam

2. Kategorienbildung

• Anmerkungen am Textrand oder Anlegung eines Glossars können hilfreich sein

• Weder theoretische Vorüberlegungen noch Formulierungen der Befragten sollten fertige Auswertungskategorien sein Austauschprozess

• Kreativer Prozess Theoretische Vorannahmen können in Frage gestellt werden

• Beispiel: „rechtsextreme Orientierungen“

2.1 Technische Offenheit

• Auswertungskategorien dürfen nicht vor Erhebung festgelegt werden

• Um fragetechnische Offenheit auch in Auswertung zu entsprechen: – Material keine deutenden und ordnenden

Kategorien von außen aufzudrängen und überzustülpen

Sonst: Gefahr der vorschnellen Einordnung, neue und unvorhergesehene Themen würden u.U. übersehen

2.2 Theoretische Offenheit

• Auswertungskategorien können nicht einfach von Vorannahmen, die auf dem Stand der Forschung beruhen, abgeleitet werden

• Können allenfalls teilweise vor Erhebung entworfen werden, sollen aber überarbeitet und ergänzt werden

• Entwickeln von Auswertungskategorien am Material

2.3 „Zusammenfassende Interpretation“

• Texte paraphrasieren unnötige Redewendungen fallen weg

• Reduktion der Paraphrase durch Generalisierung

• Paraphrasen mit gleicher Bedeutung herausgestrichen

• Verbleibende Paraphrasen werden gebündelt, als Kategorien gefasst

• Vergleich mit dem Transkript Repräsentativ ?

Codierung

• Codieren im Unterschied zu Kodieren: Zuordnung des Materials zu den Auswertungskategorien

• eher mit Verfahren „Codieren“ in Psychologie entsprechend

• Weiterer Auswertungsschritt, wobei entwickelte Kategorien verwendet werden

3.1 „Konsensuelles Codieren“

• Interpretations- und Aushandlungsprozesse verschlüsseln mindestens zwei an Codierung eines Falles Beteiligte die jeweiligen Interviews unter allen Kategorien des Codierleitfadens

• Zunächst Interpretation unabhängig voneinander• Vergleich und Diskussion der Zuordnung• Konsensuelle Einigung• Es wird insgesamt eine der Ausprägungen vergeben: diejenige,

die für den Fall dominant ist• Falls sich Codierteam nicht einigen kann: gesamte

Forschergruppe mit einbeziehen, Kategorie überarbeiten oder Fall als „nicht klassifizierbar“ einstufen

3.2 Codierleitfäden• Beispiel „Einstellung zum Nationalsozialismus“

1 Der Befragte neigt zur Verherrlichung des Nationalsozialismus2 Der Befragte meint, dass ein Schlussstrich unter diesen Teil deutscher

Geschichte gezogen werden sollte, und meint, dass auch angeblich positive Seiten dieser Zeit gesehen werden müssten

3 Der Befragte meint, dass ein Schlussstrich unter diesen Teil deutscher Geschichte gezogen werden sollte; negative Seiten dieser Zeit werden gleichwohl gesehen, vermeintlich positive Seiten werden nicht hervorgehoben

4 Der Befragte hält es für wichtig, sich weiter kritisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen

0 Keine Angabe, nicht gefragt o.ä., Zuordnung zu einer der Kategorie trotz vorhandener Informationen nicht möglich

3.3 Quantifizierende Materialübersichten

• Darstellung der Ergebnisse der Codierung in Form von Tabellen

• Übersicht über codierte FälleErfahrung liebevoller Zuwendung (Mutter)/ rechtsextreme Orientierung

Deutlich rechtsextrem bzw. eher rechtsextrem orientiert

Deutlich nicht rechtsextrem bzw. eher nicht rechtsextrem orientiert

Nicht eingeordnet

insgesamt

viel 1 4 - 5mittel 5 2 - 7wenig 7 3 1 11Nicht eingeordnet

1 1 - 2

insgesamt 14 10 1 25

3.3 Quantifizierende Materialübersichten

Name Rechtsextreme Orientierungen

Normbindung

Fähigkeit/ Bereitschaft zu Empathie

Autorismusindex

Attachment-Klassifikation

Udo Nicht eingeordnet

Eher gegeben

Eher gegeben

Zwischenvariante

Abwehrend-bagatellisierend

Uwe Eher vorhanden

Eher gegeben

Eher gegeben

Nicht eingeordnet

Verstrickt

Volker Eher vorhanden

Gering Eher nicht gegeben

Autoritär/klassisch

Abwehrend-bagatellisierend

Wilfried Eher vorhanden

Eher gering Eher nicht gegeben

Autoritär/klassisch

Abwehrend-bagatellisierend

4.Vertiefung (Fallinterpretation)

• zur Technik:• Die Fallinterpretation ist der letzte

Auswertungsschritt• ein Interviewtranskript wird unter einer

bestimmten und ausgewählten Fragestellung mehrmals intensiv gelesen und interpretiert

• am Ende: es werden Antworten formuliert die sich auf diesen Fall beziehen

4. Vertiefung ( Fallinterpretation)

• je nach Fragestellung können diese Antworten variieren

• Ziel der Fallinterpretation: Hypothesen aufstellen, erweitern oder verändern

• Des Weiteren ist die angewandte Technik der Interpretation abhängig von Fragestellung und der jeweiligen Interpretationstradition

4. Vertiefung ( Fallinterpretation)

• "Quellendokumentation" -> Interpretieren am Text: genaue Belege und Verweise auf bestimmte Textstellen möglich!

-> durch weitere Fallinterpretationen zu anderen Fällen oder durch Diskussionen im Forschungsteam kann das Ergebnis der Einzelfallanalyse überprüft, verglichen, verändert und erweitert werden

4.1 BEISPIEL zur Veranschaulichung der Einzelfallanalyse

• Mit Hilfe der Fallübersicht wurden Interviews anhand der durch die Codierung aufgedeckten Konstellationen ausgewählt

• aus bestimmten Konstellationen z.B: von Beziehungserfahrungen & Ausprägungen rechtsextremer Orientierungen ließen sich Vermutungen zu den Hypothesen ableiten und anhand der ausgewählten Fälle vertiefend interpretieren

4.1 BEISPIEL zur Veranschaulichung der Einzelfallanalyse

• dabei wurden im Sinne des "theoretical sampling" ähnliche aber auch stark voneinander abweichende Fälle miteinander verglichen

• dabei erwiesen sich insb. Fälle als furchtbar auf die die Hypothesen nicht zutrafen

-> so ein Fall ist : UWE - Wenn er von seiner Schulzeit redet, beschreibt

er sich als unsportlich, wehrlos, schüchtern

4.1 BEISPIEL zur Veranschaulichung der Einzelfallanalyse

• UWE beschreibt sich als Verlierer und Opfer• Jedoch wurde er massiv von seiner Mutter dazu

aufgefordert, sich zu wehren• UWE beschreibt einen Situation aus seiner Kindheit,

als er sich wehrte und zurückschlug als ein Ereignis aus seiner Kindheit, worauf er besonders stolz war

• Bei erneuter Befragung über seine Kindheit , worauf er denn noch stolz sei, antwortet UWE nochmals mit einer Gewalttat

4.1 BEISPIEL zur Veranschaulichung der Einzelfallanalyse

• Jedoch diesmal mit der Betonung, dass seine Mutter auf ihn stolz gewesen ist und er dadurch erheblich und selbstbewusst wurde

INTERPRETATION:• UWE erwähnt die Besonderheit und Einmaligkeit

gleich dreimal : " das einzige Mal", " nur einmal passiert" , "einmal gemacht"

• -> er betont damit das negative Selbstbild und erhält es aufrecht, denn er bleibt der "Verlierer"

4.1 BEISPIEL zur Veranschaulichung der Einzelfallanalyse

• die emotionale Reaktion Uwes: scheint eng mit der Reaktion der Mutter

verbunden zu sein: er hat ein erhebendes Gefühl -> welches durch das Lob der Mutter beeinflusst wird

• seine Helden-Geschichte: "dann bin ich nach Hause.." er geht nach Hause, erzählt seiner Mutter wie er sich durchsetzen konnte

4.1 BEISPIEL zur Veranschaulichung der Einzelfallanalyse

• Reaktion der Mutter: „Happy- End“• erst nachdem er die ganze Geschichte zu Ende

erzählt, spricht er von seinem "erhebenden Gefühl"

• -> In Fallanalysen: wird dies unter Bezug auf die Attachment- Theorie gedeutet und im Zusammenhang mit Uwes politischen und moralischen Orientierungen interpretiert

5. Probleme der AuswertungDiskussion der vorgestellten Auswertungsstrategie

• die in diesem Beitrag vorgestellte Auswertungsstrategie besteht aus den Arbeitsschritten: Kategorisieren, Codieren, Zählendes Zusammenstellen und Interpretieren

• Leitprinzip ist "am Material" zu arbeiten, d.h. in ständiger Auseinandersetzung mit dem erhobenen Material vorzugehen und dies auch in der Darstellung der Ergebnisse deutlich werden zu lassen

5. Probleme der AuswertungDiskussion der vorgestellten Auswertungsstrategie

• Ziel des Beitrages: sich dazu zu ermutigen, sich bei der Auswertung von

Leitfadeninterviews von den Befragten "führen und belehren" zu lassen

• die vorgestellte Auswertungsstrategie sollte aufzeigen, dass dies möglich ist, auch wenn dabei nicht auf vorangehende theoretische Überlegungen und Hypothesen verzichtet wird

5 Probleme der AuswertungDiskussion der vorgestellten Auswertungsstrategie

• es gibt keine ideale Strategie, die generell für alle Leitfadeninterviews empfohlen werden könnte!

• auch die im Beispiel vorgestellte Strategie ist mit einer Reihe von Problemen verbunden:

1) nicht alle Vorannahmen sind bewusst und kommunizierbar, bei der Auswertung können unbewusste Fixierungen zu "blinden Flecken" führen!

Gegen solche Erkenntnisblockaden: Diskurs im Forschungsteam schützt nur unzureichend!

5 Probleme der AuswertungDiskussion der vorgestellten Auswertungsstrategie

2) durch Interviewleitfaden und Nachfragestrategien werden eventuell Themen überbetont, die für die Befragten unwichtig sind-> kann zur Fehlinterpretation und falsche Gewichtungen in der Auswertung führen

3) eigene theoretische Ansprüche können zu dominant sein, sodass das Material stromlinienförmig interpretiert wird

5. Probleme der AuswertungDiskussion der vorgestellten Auswertungsstrategie

• - die Scheu, sich über den einzelnen konkreten Fall hinauszugeben : man kann bei der Analyse auf der Ebene des Nacherzählens bleiben und alles Gesagte von der befragten Person interessant finden

5. Probleme der AuswertungDiskussion der vorgestellten Auswertungsstrategie

• Die Auswertungsstrategie bestimmt die Probleme! es können immer verschiedene Probleme im Vordergrund stehen

• um solche Probleme zu verändern und diskutieren zu können :

• methodische Probleme diskutieren und Sackgassen zugeben!!

VIELEN DANK FÜR EURE

AUFMERKSAMKEIT!!!!