Kling Glöckchen, swing · 2015. 11. 20. · seys „Trombonology“. Das erste weihnachtliche...

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VON UNSEREM MITARBEITER

GERHARD DEUTSCHMANN

Coburg — Oberfrankens einzigeprofessionelle Bigband erfreutsich nicht nur in der Region ei-nes guten Rufs. Selbst ein HugoStrasser musiziert gerne mit dem„Blue Moon Orchestra“ undwird mit ihm am 1. und 2. Januarin Kronach gastieren.

Bis zum letzten Platz war amMontag das Foyer der HUK be-setzt, als das leistungsfähige En-semble (alle Mitglieder haben ei-ne klassische Instrumentalaus-bildung) auf Einladung desCoburger „Verein“ ein annä-hernd dreistündiges Programmabsolvierte, das neben swingen-der Weihnachtsmusik auch be-kannte Standardnummern ausder Swing-Ära der 30er Jahreunter stets reichem Beifall mus-tergültig darbot.

Das „Blue Moon Orchestra“hat die originale Bigband-Beset-zung von je vier Saxofonen,Trompeten und Posaunen sowieBass, Schlagzeug und Klavier.

Bandleader, der meist nur dieEinsätze gibt und dann selbstmit Klarinette oder Saxofon ge-konnte Soli intoniert, ist MarcoPlitzner. Er versteht es auch,zwischen den einzelnen Stückeninteressant zu plaudern und dieHintergründe mancher Werkezu erläutern.

Dank der Leistungsfähigkeitaller Musiker und der vier Saxo-fon-Ladies kann man Swing-Musik vom Feinsten mit profes-sionellem Sound, rhythmischerPräzision und brillanten Impro-visationen in originalen Arran-gements, aber auch Eigenkom-positionen erleben.

Armstrong-Imitator

„Blende auf“ hieß es zuerst in ei-nem flotten Eröffnungsstück,sozusagen der Visitenkarte desOrchesters. Die an diesemAbend immer wieder in Aktiontretenden Gesangssolisten Sand-ra Härtel, Evelyn Majour undFranz Langer intonierten ge-meinsam den Evergreen „Beimir bist du schön“. Als virtuo-

sen Posaunensolist erlebte manDaniel Härich in Tommy Dor-seys „Trombonology“. Das ersteweihnachtliche Stück war danndas gängige „Let it snow“, bevorder begabte Armstrong-Imita-tor und glänzende TrompeterUli Böhm zwei von dessen Er-folgsnummern köstlich zumBesten gab.

Immer wieder – wie anschlie-ßend im „Wild Cat Blues“, „Oh,lady be good“ oder Erroll Gar-ners „Misty“ – bewährte sichMarco Plitzner als hervorragen-der Improvisator und sensiblerGestalter auf der Klarinette.Auch als Komponist machte ermit dem flotten Titel „Christ-mastime in our little Town“ einegute Figur. Mit Benny Good-mans „Sing, sing, sing“ ging dererste Teil wirkungsvoll zu Ende.

Stürmischer Beifall

Noch mehr winterlich-weih-nachtlich wurde es nach der Pau-se mit „Adeste Fidelis inSwing“, „Glenn Miller YuletideMedley“ und „Kling Glöckchen

Swing“, wo erstmals die humor-vollen Doubles von „Dick undDoof“ auftraten. Abermals ge-fühlvolle Klarinettentöne pro-duzierte Marco Plitzner in Stras-sers „Creole Jazz“, als Klarine-tentrio erklang Duke Ellingtons„Creole Love Call“.

Eine emotional ansprechende„Blue Ballad“ komponierte undbegleitete am Flügelhorn Uli

Böhm. Eine richtige Jam Sessionmit zahlreichen Soli (virtuos Ge-za Huber am Schlagzeug) erlebteman in „All of me“. Mit GlennMillers berühmter „MoonlightSerenade“ ging das Konzert be-sinnlich zu Ende.

Der stürmische Beifall erfor-derte aber noch drei Zugaben,bei denen Millers Zugstück „InThe Mood“ den Anfang machte.

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Bandleader mit einem Faible für Hugo Strasser: Marco Plitzner

KONZERT Das „Blue Moon Orchestra“ begeisterte in Bigband-Besetzungmit seinem Programm „A Swinging Christmas“ beim Coburger „Verein“.

Kling Glöckchen, swing