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LOKALESLOKALESwww.wnoz.deMittwoch 13. MAI 2015 WN 9

LESUNG IN HIRSCHBERG

Drei Bücher, die dieNazis verbranntenE Seite 14

METROPOLREGION

Das Alte Hallenbad Heidelbergerzählt ganz persönliche Geschichten

E Seite 37

Verleger Heinrich Diesbach († 2010)

Verlag:DiesbachMedien GmbH, Friedrichstraße 24,

69469 Weinheim, Tel. 06201/81100, Fax 81179

Herausgeber:Dr. Volker Diesbach

Geschäftsführung:Dr. Volker Diesbach, Nicolas Diesbach

Redaktionsleitung:Carsten Propp, Sandro Furlan

Politik: Stephan Töngi (stellv.)

Wirtschaft: Michael Roth

Lokales:Jürgen Drawitsch (dra) Lokalfeuilleton.. 81172Sandro Furlan (sf) Weinheim ............ 81161Carsten Propp (pro) Weinheim ............... 81178Hans-Peter Riethmüller (hr) Bergstraße. 81165Matthias Kranz (maz) Bergstraße ........... 81173Verena Müller-Rohde (vmr) Bergstraße . 81185Manfred Bierbauer (MB)

Birkenau /Gorxheimertal .... 81176Ann-Kathrin Weber (awe)

Birkenau /Gorxheimertal .... 81186Anja Treiber (AT) Lokalsport .................... 81169

Anzeigen: Wolfgang Schlösser

Lesermarkt/Marketing: Ralf Prokasky

Zustellung/Logistik: Dietmar Brausendorf

Bezugspreis:monatlich 29,80 EUR, inkl. Zustellgebühr;

Postbezug 32,70 EUR(alle Preise einschließlich 7% MWST)

Anzeigen-Preisliste: Nr. 55 vom 01.01.2015

Druck:Mannheimer Morgen

Großdruckerei und Verlag GmbH.

Zuschriften an den Verlag oder Redaktion,nicht an Einzelpersonen.

Leserbriefe an den Herausgeber.

Nachdruck gestattet nur mitGenehmigung des Verlags.

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KONTAKT

Die Taiwanesen machen Heike Pirngruber glücklichGROSSSACHSEN/TAIWAN. Das hat Heike Pirn-gruber gebraucht: Nach wenig erfreulichen Er-fahrungen beim zweiten Aufenthalt in Chinaerholte sich die Rad-Weltreisende aus Groß-sachsen sieben Wochen lang in Taiwan, dembisher freundlichsten Land ihrer bald zweiJahre dauernden Reise. Am 14. Mai 2013 warsie mit ihrem Mountainbike von der Bergstra-ße aus aufgebrochen. In den nächsten Tagen –mittlerweile in Korea – zeigt der Tacho 30 000geradelte Kilometer an. Ziel ist immer nochAustralien.

„Ich hatte in Taiwan ein Dauergrinsen imGesicht. Kein unnötiger Krach, kein Smog,kein Müll. Stattdessen in den Städten eine tolleMischung aus altem China und Moderne, klei-ne Fischerdörfer und üppige Vegetation in denTeeplantagen der Berge. Taiwan ist einfachklasse zum Radfahren“, sagt die 43-Jährigeund schwärmt vor allem von den freundlichenMenschen. Gleich bei ihrer Einreise mit derFähre in der Hafenstadt Keelung spuckte derGeldautomat nichts Bares aus, die Belegschaftder Bank sammelte Geld, damit Pirngruber dieZeit bis zum nächsten funktionierenden Bank-automaten in Taipei überbrücken konnte.

Überall traf die Kamerafrau und Fotografin

auf herzliche, hilfsbereite und interessierte Men-schen, mit denen sie sich in Englisch endlichauch wieder verständigen konnte. Die Polizeista-tionen sind gleichzeitig auch Rad-Versorgungs-stationen (kleines Bild), wo Radler ihre Wasserfla-schen auffüllen können und Luftpumpen bezie-hungsweise Werkzeug ebenso bereit liegen wieFrüchte, Tee, ein Abendessen und manchmal so-gar ein Bett zum Übernachten samt Dusche. „Dashabe ich auf meiner Reise bisher nirgendwo er-lebt. Zudem kann man hier überall zelten undfühlt sich rundum sicher. Angeblich ist Taiwandas zweitsicherste Land nach Island.“ Pirngruberstellte ihr Zelt überall auf, mit dem kleinen Han-dicap, dass sie in den Parks oder Sportplätzenmorgens um 6 Uhr durch den allgemeinen laut-starken Frühsport der Bevölkerung geweckt wur-de.

Die Schüler auf dem Schulgelände (großesBild) dagegen ließen die Weltenbummlerin aus-schlafen und stellten ihr stattdessen ein Versor-gungspaket mit Schokolade, Erdnüssen, Regen-cape und Taschentüchern vors Zelt. „Taiwanesenmachen einen einfach glücklich“, sagt Pirngru-ber, die sich überall willkommen fühlte und denEindruck hatte, dass Deutsche besonders beliebtsind in Taiwan. „Mercedes, BMW, die deutsche

Technik und nachdem hier Basket- statt Fuß-ball gespielt wird, auch Dirk Nowitzki, stehenfür deutsche Qualität.“ Der Abschied fielschwer, doch ein neues Land lockt schon wie-der zu sehr. AT/BILDER: PIRNGRUBER

wMehr Infos: www.pushbikegirl.com

HEMSBACH. Nachdem am 15. Aprilunbekannte Täter durch ein Keller-fenster in das Hemsbacher Jugend-zentrum (JUZ) in der Giselherstraßeeingebrochen waren und unter an-derem ein Flachbildfernsehgerät,einen Beamer, ein Tablet, eine Spie-lekonsole und Bargeld im Gesamt-wert von rund 2500 Euro entwendethatten, hat der Polizeiposten Hems-bach jetzt drei Tatverdächtige er-mittelt. Durch intensive Recher-chen, bei denen mehr als 100 zumTeil jugendliche Zeugen vernom-men wurden, erhärtete sich derdringende Tatverdacht gegen diedrei jungen Männer im Alter von 17und 18 Jahren.

Bei den Durchsuchungen ihrerWohnungen wurde ein Teil des Die-besgutes aufgefunden. Andere ent-wendete Gegenstände waren nachder Tat in einem Versteck deponiertworden, wo sie von einem 20- und21-Jährigen abgeholt und zum Teilverkauft wurden. Gegen die beidenMänner aus Weinheim und einen54-jähriger Firmenbesitzer, der dasTV-Gerät, den Beamer und das Tab-let angekauft hatte, wurden laut Po-lizei Strafverfahren wegen Hehlereieingeleitet. Zudem wurden Strafver-fahren gegen zwei 16-Jährige wegenHausfriedensbruch eingeleitet. Siesollen einen Tag vor dem Einbruchmit den Hauptverdächtigen in dasJugendzentrum eingedrungen sein,um dieses auszukundschaften. EinGroßteil der entwendeten Gegen-stände wurde inzwischen dem Lei-ter des Jugendzentrums zurückge-geben.

Auto aufgebocktUnbekannte machten sich zwi-schen Sonntagmittag, 12 Uhr, undMontagmorgen, kurz nach 8 Uhr aneinem 1-er BMW, der auf einemParkplatz im Seeweg abgestellt war,zu schaffen. Die Täter setzten dasAuto auf Steine, montierten die vierRäder ab und entwendeten diese.Zeugen können sich unter der Num-mer 06201/7120 melden.

Polizei

Einbruch inJUZ ist aufgeklärt

Studie: Patienten wünschen sich mehr Aufklärung / Vier Fragen an Regiomed-Chef Dr. Dallinger

„Ruhig nochmal nachfragen“REGION. Nur jeder dritte Patient fühltsich von seinem behandelnden Arztgut informiert, vor allem, wenn esum ernstere, medizinische Behand-lungen bei einem niedergelassenenArzt oder im Krankenhaus geht. Daszeigt der kürzlich veröffentlichte„Meinungspuls Gesundheit“ derTechniker Krankenkasse (TK).

Die Redaktion der WeinheimerNachrichten/Odenwälder Zeitunghat bei Dr. Klaus Dallinger (54), demVorsitzenden vom Ärzteverein-re-giomed-weinheim e.V., nachge-fragt. Dies ist ein Ärztenetz, zu demsich gut hundert Mediziner aus derRegion zusammengeschlossen ha-ben. Was rät er seinen Patienten?Und wie können sich Patientennoch weiter über Heilmethodenund Operations-Techniken infor-mieren?

Wie erklären Sie sich das Ergebnisder Umfrage?

Dr. Klaus Dallinger: Gerade an Kli-niken steht das Personal häufig un-ter enormem Zeitdruck. Und auchin den Praxen ist Zeit manchmalknapp. Denn die Vergütung durchdie Kassen ist genau festgelegt undsieht keine extrem langen Bera-tungsgespräche vor. Allerdingsmuss ich sagen, dass ich es in mei-ner beruflichen Praxis selten erle-be, dass bei Beratungsgesprächenbeispielsweise vor schweren Ope-rationen tatsächlich noch so vieleFragen offen bleiben.

Welchen Rat würden Sie Patien-ten geben, die trotz eines Bera-tungsgesprächs noch unsichersind?

Dallinger: Grundsätzlich sollte manals Patient keine Scheu vor dem be-handelnden Arzt haben, auch wennder womöglich als „Koryphäe“ gilt,einen Professoren-Titel hat odereben sehr bekannt ist. Es geht umdie eigene Gesundheit, also ruhignochmals nachfragen oder einenFachterminus genauer erklärenlassen. Wenn dann immer nochFragen offen sind, kann man auchRat beim Hausarzt suchen. Dieserkennt seine Patienten und derenKrankengeschichte meist schonlange und kann dabei helfen, ver-schiedene Behandlungsmethodengegeneinander abzuwägen.

Viele Menschen informieren sichim Internet über Risiken oderVorteile von OP-Methoden odersuchen nach alternativen Heil-methoden. Fühlen Sie sich alsArzt noch ernst genommen, wennPatienten das Internet konsultie-ren?

Dallinger: Auf jeden Fall, ich freuemich, wenn Patienten gut infor-miert sind. Problematisch wird esnur, wenn diese im Internet be-stimmte Symptome nachschlagenund daraus eine Diagnose ableiten.Da findet man dann unter „Kopf-schmerzen“ als mögliche Ursacheeinen „Gehirn-Tumor“ – das verun-sichert mehr, als dass es den Pa-tienten hilft. Wer allerdings einekonkrete Diagnose hat, der kann imInternet auf seriösen Seiten auch

gute Informationen über Behand-lungsmethoden, Alternativen, Risi-ken und Heilungschancen finden.

Werden angehende Medizinerheute genügend auf das ThemaPatientenkommunikation vorbe-reitet?

Dallinger: Das hat sich gegenüberfrüher deutlich verbessert. ZumBeispiel müssen angehende Ärzteheute vier Wochen Famulatur –also ein Praktikum – bei einem nie-dergelassenen Arzt machen. Das istgut, denn erfahrungsgemäß findetdort mehr Kommunikation statt alsim Krankenhaus. Das ist eine guteGrundlage für diesen Beruf. vmr

Dr. Klaus Dallinger ist Vorsitzender des Ärz-tenetzes Regiomed Weinheim und Allge-meinmediziner.

GLOBALLOKAL

Flüchtlinge: Befangenheitsvorwurf ist schwer nachzuvollziehen

Kein Stadtratweit und breit

Fall wären die Befangenheitsvor-schriften verletzt. Nun stellt sich dieFrage, welche Stadträte das sein sol-len. Elf der insgesamt 38 Gemeinde-räte wohnen in der Weststadt, bisvor Kurzem waren es zwölf. Und umgenau diesen, Stadtrat Dr. CarstenLabudda, dürfte es bei dem Ein-wand gehen. Er wohnte bis Ende2014 in der Theodor-Heuss-Straße,zog allerdings im Januar 2015 in dieLuisenstraße um. Also mitten in dieInnenstadt, eine unmittelbareNachbarschaft zum Alternativ-standort an der verlängerten Theo-dor-Heuss-Straße ist nicht mehr ge-geben. Gleiches gilt für die meistenanderen Stadträte. Geht man vonihrem aktuellen Wohnort aus, sosind sie mit dem im März gefasstenBeschluss für den Bau an demStandort Stettiner Straße sogar nä-her an die Flüchtlingsunterkunft ge-rückt, aber immer noch so weit weg,dass nicht einmal von einer entfern-ten Nachbarschaft die Rede seinkann. Ein weiterer Grund für dieRüge ist das Sicherheitskonzept, dasnach Meinung des Bürgers fehlt, indem Baugenehmigungsverfahrenallerdings nicht relevant ist.

Labudda äußerte sich zu demThema gestern so: „Das ist meinerMeinung nach nicht ernst zu neh-men. Da hat jemand anscheinenderst heute begriffen, dass bei ihmum die Ecke gebaut wird und nunwird verzweifelt versucht, per An-walt dagegen vorzugehen.“ sf

WEINHEIM. Noch Ende des Jahres solles so weit sein. Dann beginnt inWeinheim der Neubau einer Flücht-lingsunterkunft im Gewann „All-mendäcker“ im Bereich der Stetti-ner Straße. Ein Anwohner hat etwasdagegen, mit Hilfe seines Anwaltskündigte er vergangene Woche ge-richtliche Schritte gegen das Bau-vorhaben an (wir haben berichtet).Das Regierungspräsidium Karlsruhesoll nun die Rechtmäßigkeit des Ge-meinderatsbeschlusses prüfen,denn der Vorwurf des Bürgers lautetunter anderem, dass sich der Ge-meinderat nur deshalb für denStandort an der Stettiner Straße ent-schieden habe, weil „einige Ge-meinderäte im Bereich direkt nebendem alternativen Standort Theodor-Heuss-Straße wohnten.“ In diesem

Wo zurzeit noch Acker ist, soll im nächstenJahr eine Flüchtlingsunterkunft entstehen.

MOMENT MAL

E in- oder zweimal im Jahr musser einfach sein: Daheim steht

der Großputz an. Oftmals äußert ersich durch die veränderten Tempe-raturen außerhalb der eigenen vierWände. Dann bemerkt man zumeinen – durch die hereinschei-nende Sonne – überall Staub, deraber einen Tag zuvor bestimmtnoch nicht da war. Zum anderenmuss man sich in die hinterenEcken des Kleiderschrankes vortas-ten, um die passende Kleidung inden Händen zu halten.

Also wird kurzerhand entschlos-sen das Wochenende zu nutzen, umendlich wieder Ordnung zu schaf-fen. Gesagt, getan: Die Musik wirdlaut aufgedreht, mitgesungen, derStaubwedel gepackt und zumRhythmus gewischt. Das „hör auf soschief zu singen, das ist ja schreck-lich“, vom Rest der Familie darfeinen dabei wirklich nicht interes-sieren. Wenn nun alles blitzeblankist, ist Zeit das Ungetüm von Klei-derschrank anzugehen.

Im Frühjahr wird die Winter-, imHerbst die Sommerkleidunggepackt, und nach hinten in dieRegale verfrachtet. Dabei wirdgleich aussortiert. Doch das erweistsich schwieriger als gedacht: Was istnächste Saison noch modern? Waswird möglicherweise nicht mehrpassen (weil man natürlich zehnKilo verlieren wird)? Da man sichnicht entscheiden kann, wird derBeschluss gefasst, erst einmal nurdie Kleidung auszusortieren, dieman jetzt gedenkt anzuziehen –auch nicht viel leichter, aber durch-aus machbar. Schließlich braucht esPlatz für neue Käufe.

Ein „das kann ich wenigstensnoch daheim anziehen“ schießteinem mehrmals durch den Kopf,am Ende jedoch hat man einen gro-ßen Müllsack entrümpelter Klei-dung zusammen. Wohin damit?Ganz klar: In die naheliegende Klei-derstube oder Tafel bringen, dannhaben auch noch andere Menschenetwas davon. nk

Ordnung mussab und an sein