Menschsein mit Gott

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Menschsein mit Gott. Vorlesung über theologische Anthropologie. Gliederung. Theologische Anthropologie Grundzüge des theologisch gedeuteten Menschseins Debatte um das „christliche Menschenbild“. I Theologische Anthropologie. Theologische Anthropologie. - PowerPoint PPT Presentation

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Menschsein mit GottVorlesung über theologische Anthropologie.

Gliederung

1. Theologische Anthropologie2. Grundzüge des theologisch gedeuteten

Menschseins3. Debatte um das „christliche

Menschenbild“

VL Theologische Anthropologie, Prof. Dr. Miriam Rose, Sommersemester 2013

I Theologische Anthropologie

VL Theologische Anthropologie, Prof. Dr. Miriam Rose, Sommersemester 2013

Theologische Anthropologie

Der Mensch ist am tiefsten bestimmt durch die Relation zu Gott.- Relationale Ontologie- Asymmetrische Relationen- Daraus folgen drei Grundbestimmungen des

Menschseins in christlicher Perspektive

Theologische Anthropologie

1. Der Mensch ist dadurch bestimmt, dass sich Gott zum Menschen verhält:

- zum Geschöpf unter anderen Geschöpfen (gute Schöpfung)

- zum Mensch unter anderen Menschen- zum Menschen als Individuum

Theologische Anthropologie

1. Der Mensch ist dadurch bestimmt, dass sich Gott zum Menschen verhält:

- zum Geschöpf unter anderen Geschöpfen Endlichkeit, Gottunterschiedenheit, Leiblichkeit, Bezogenheit

- zum Mensch unter anderen Menschen Gottebenbildlichkeit, Offenheit und Ausrichtung auf Gott, Sozialität, Subjekt, Selbstbewusstsein, Freiheit

- zum Menschen als Individuum Person, Berufung, Kreativität, Verantwortung und Schuldfähigkeit,

Theologische Anthropologie

2. Der Mensch ist dadurch geprägt, wie er sich zu Gott verhält. - Der Mensch vertraut Gott nicht und lässt

Gott nicht Gott sein. - Der Mensch ist Sünder.

Theologische Anthropologie

3. Der Mensch ist dazu bestimmt, dass Gott ihn zu einer heilen Gottesbeziehung erlöst.- Menschsein ist durch eine dem Menschen

externe Beziehung bestimmt- In der es aber gerade darum geht, wie der

Mensch selbst sich auf Gott bezieht

Theologische Anthropologie

3. Der Mensch ist dazu bestimmt, dass Gott ihn zu einer heilen Gottesbeziehung erlöst.„Paulus stellt in Röm 3 eine kurze Definition des Menschen vor, wenn er sagt, dass der Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird.“ (Luther, Disputatio de homine)

Theologische Anthropologie

Konsequenzen:- Alles andere, was vom Menschen zu sagen ist, ist von

dieser dreifachen Relation her zu verstehen- Diese Grundrelationen bedürfen zum Verstehen aller

konkreter anthropologischer Erkenntnisse- Theologische Anthropologie denkt das Menschsein von

Kindern, von behinderten und kranken und dementen Menschen her.

II Grundzüge des theologisch gedeuteten

Menschseins

VL Theologische Anthropologie, Prof. Dr. Miriam Rose, Sommersemester 2013

1. Menschsein ist geprägt durch Grundspannungen

- Auf Ewigkeit bezogen, aber dem Endlichen – Zeitlichen unterworfen

- Leib und Seele- Schicksal und Freiheit- Hohe und abgründige Möglichkeiten- Bestimmung und Versagen

2. Mensch ist geprägt durch ein Sich-Verhalten-Müssen

- Der Mensch muss und kann beständig entscheiden (Zwang zur Freiheit)

- Der Mensch kann sich „falsch verhalten“; der Mensch wird schuldig (Schuld)

- Der Mensch orientiert sich an Idealen, Normen, Bildern vom Menschsein (Normativität)

2. Mensch ist geprägt durch ein Sich-Verhalten-Müssen

- Menschen ziehen einander zur Verantwortung

3. Menschsein vollzieht sich in Beziehungen

Ideenlehre- Ideen und sinnlich wahrnehmbare Gegenstände- Ontologischer Status der Ideen: Immaterialität.

Intelligibilität und Unveränderlichkeit- Gegen erkenntnistheoretischen Relativismus der

Sophisten

4. Menschsein ist individuell

- Jeder Mensch erlebt sich als anders als andere Menschen (Scham, Stolz, Einsamkeit).

5. Menschsein ist fragil

Fragilität- Verletztbarkeit und Verletztsein

6. Menschsein ist offen

- Der Mensch ist nicht, sondern er wird- Der Mensch gestaltet sein Dasein

III Debatte um das „christliche

Menschenbild“

VL Theologische Anthropologie, Prof. Dr. Miriam Rose, Sommersemester 2013

Probleme der Rede vom christlichen Menschenbild

- Sobald das Menschenbild etwas konkreter wird, ist es immer zeitabhängig

- Konkrete christliche Menschenbilder gibt es nur im Plural

- Jedes konkrete Menschenbild schließt bestimmte Aspekte aus; jedes Menschenbild wirkt normativ

- Feste Menschenbilder werden der Offenheit des menschlichen Wesens nicht gerecht

Probleme der Rede vom christlichen Menschenbild

- Vor allem: Menschenbilder werden Individuen nicht gerecht

Dilemma der Rede vom christlichen Menschenbild

- Menschen nehmen wahr, agieren und begründen aber aufgrund impliziter Menschenbilder, d.h. faktisch sind Menschenbilder unaufhebbar

- Die Aufgabe christliche Theologie kann es dann nur sein, vorhandene (auch christliche) Menschenbilder zu explizieren, zu kritisieren, zu öffnen, weiter zu entwickeln

Dilemma der Rede vom christlichen Menschenbild

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1. Erziehung

- Konstitutives Bild- Intentionales Zielbild

2. Staat

-

Schluss: Max Frisch

Du sollst dir kein Bildnis machen, heisst es, von Gott. Es dürfte auch in diesem Sinne gelten: Gott als das Lebendige in jedem Menschen, das, was nicht erfassbar ist. Es ist eine Versündigung, die wir, so wie sie an uns begangen wird, fast ohne Unterlass wieder begehen –Ausgenommen wenn wir lieben.