Mit der Schwarzen Ungarin in Nu¨rnberg Pra¨sentation fu¨r den … · 2007. 6. 27. · Edgard...

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  • Technik- und Naturwissenschaften, Kunst 18. 4. 2006 Seite 4p Mensch – Maschinen – MusikProf. Gunnar Johannsen in den Ruhestand verabschiedetDas „Octandre“ f�r Blasinstru-mente und Kontrabass des franz�-sischen MusikavantgardistenEdgard Var�se (1883–1965) hattedurchaus programmatischen Cha-rakter, als es zu Beginn des Ab-schiedskolloquiums zu Ehren vonProfessor Dr. Gunnar Johannsenam 30. M�rz im Gießhaus erklang.Denn mit Var�se, dem Avantgardi-sten, der die Welt der T�ne wissen-schaftlich erforschte, in einige sei-ner atonalen Kompositionen All-tagsger�usche integrierte und voneiner Maschinenmusik tr�umte,verbindet Johannsen eine starkeAffinit�t. Es ist nicht nur das aus-gepr�gte Interesse f�r die Musik.Johannsen lernte bereits als Sch�lerin Hamburg Akkordeon zu spielen,sp�ter kam das Klavier hinzu, under begann zu dirigieren. Nein, es istvor allem auch sein lebenslangesInteresse f�r menschbezogene ma-schinelle Automation und Mathe-matik, die Johannsen und Var�semiteinander verbindet.

    Johannsen, 1940 in Hamburg ge-boren, war ein Pionier bei der Er-forschung von Mensch-Maschine-Systemen in Deutschland, indem erModelle und Verfahren erarbeitete,mit denen sich das Wirken und das

    Verhalten des Menschen in techni-schen Systemen beschreiben l�sst.Maschinen oder industrielle Abl�u-fe sind auf dieser Basis optimal anden Menschen anpassbar.

    Wechsel des Arbeitsplatzes

    1980 habilitierte er sich an derRWTH Aachen f�r das LehrgebietMensch-Maschine-Systeme derLuft- und Raumfahrt. 1982 �ber-nahm er die Professur f�r Theorietechnischer Systeme an der Univer-sit�t Kassel. 1996 wurde er Leiterdes Labors f�r Systemtechnik undMensch-Maschine-Systeme am In-stitut f�r Mess- und Automatisie-rungstechnik des Fachbereichs Ma-schinenbau an der UNIK. DiesesWeg weisende Labor wird auchnach seinem Ausscheiden aus derUniversit�t weiter bestehen. Jo-hannsen geht eigentlich gar nicht inden „richtigen“ Ruhestand, erwechselt eigentlich nur den Ar-beitsplatz: In einem neu eingerich-teten Heimlabor will er Computer-Musik komponieren und ein eng-lischsprachiges Grundlagen-Lehr-buch �ber Mensch-Maschine- undMensch-Computer-Systemeschreiben.

    Andreas Gebhardt

    Musikalischer Menschin technischer Welt.Prof Dr. GunnarJohannsen geht in denRuhestand

    Foto: privat

    Präsentation für den AußenministerGroßes Interesse zeigte Bundesau-ßenminister Steinmeier an dem Ra-sterkraftmikroskop der Universit�tKassel auf der nano tech Messe inTokyo, die der Minister mit einer80-k�pfigen Wirtschaftsdelegationbesuchte. Das CINSaT der UniKassel pr�sentierte dort vom 21. bis23. Februar seine Exponate. Mitvon der Partie waren die Nanofir-men Aquanova und Nascatec, letz-tere eine Ausgr�ndung der UNIK.Im Bild links CINSaT-MitarbeiterDr. Klaus Maßeli bei seiner Vor-f�hrung f�r Steinmeier (Mitte) undProf. Leo (Universit�t Dresden).

    p/Foto: CINSaT

    Disput mit den Großen des FachesProf. Fricke ins Nobelpreisträger-Kuratorium gewähltDer Physiker Prof. Dr. BurkhardFricke, der seit 1974 einen Lehr-stuhl an der Universit�t Kassel in-nehat und von 1990–1994 Vizepr�-sident war, ist als einziger Deut-scher in das Kuratorium der No-belpreistr�gertagung in Lindau ge-w�hlt worden. Die 1951 gegr�ndeteTagung, deren Gastgeber GrafLennart Bernadotte auf der InselMainau im Bodensee war, hatte sichzum Ziel gesetzt, die deutsche Wis-senschaft nach dem Krieg wieder andie internationale Entwicklung an-zukoppeln, und deshalb Nobel-preistr�ger zu Gespr�chen eingela-den. Wegen Platzmangels wurdedie Tagung sp�ter nach Lindau ver-legt.

    Hier treffen sich allj�hrlich ein-mal Nobelpreistr�ger der naturwis-senschaftlichen F�cher Chemie,Physik und Medizin. Anfangs wa-ren es sieben Laureaten, heute sindes regelm�ßig um die 50. Mit ihnendiskutieren bis zu 700 ausgew�hlteStudenten aus aller Welt im drei-j�hrigen Turnus dieser F�cher. DemKuratorium f�r die Nobelpreistr�-gertagung geh�ren neben Gr�finSonja Bernadotte, die von ihrem

    2004 verstorbenen Mann schon1986 den Vorsitz �bernommenhatte, auch Mitglieder der schwedi-schen Nobel-Stiftung und der Aka-demie der Wissenschaften sowieimmer ein deutscher Professor an.

    Einen Kreis geschlossen:Student und Kurator

    Fricke, der 1964 als Student selbstan einer solchen Tagung teilgenom-men hatte und von der Begegnungmit den f�hrenden Wissenschaft-lern seines Fachs wie Heisenbergoder Otto Hahn f�r die eigene Ar-beit stark motiviert wurde, wird diejeweilige Physikertagung inhaltlichstrukturieren und organisieren.Auch an der Auswahl der Studen-ten, die zu den Tagungen zugelas-sen werden, wird er beteiligt sein(Fricke: „Die Pl�tze sind heiß be-gehrt, China macht sogar eigeneWettbewerbe daf�r“). Die ehren-amtliche Aufgabe reizt Fricke, derim n�chsten Jahr emeritiert wird,auch als Fortsetzung seiner wissen-schaftlichen T�tigkeit auf andererEbene, denn gleich im n�chstenJahr ist Physik als Tagungsthema„dran“. Claudia v. Dehn

    Motivation f�r JungeWissenschaftler: Prof.Dr. Burkhard Frickeist Kuratoriumsmit-glied f�r die LindauerNobelpreistr�gerta-gungen Foto: v. Dehn

    PISA, Physik und PädagogikDidaktiker diskutieren Unterricht und LehrerausbildungRund 250 Bildungsexperten trafensich vom 20. bis 22. M�rz an derUniversit�t Kassel, um �ber diePhysik in der Schule und die Leh-rerausbildung zu diskutieren. An-lass ist die Fr�hjahrstagung desFachverbands „Didaktik der Phy-sik“ der Deutschen PhysikalischenGesellschaft (DPG).

    Getreu dem Sprichwort „WasH�nschen nicht lernt, lernt Hansnimmermehr“ ging es in Kasselinsbesondere um die F�rderungnaturwissenschaftlicher Neugierbereits in jungen Jahren. Es ist gut,wenn man Kinder schon fr�h mitphysikalischen Themen vertrautmacht, sagte Tagungsleiterin Prof.Rita Wodzinki. Chancen hierf�rsieht die Kasseler Physik-Didakti-kerin im Sachunterricht in derGrundschule sowie in den Klassen5 und 6 im Fach „Naturwissen-schaften“, das infolge der PISA-Studie in einigen Bundesl�nderneingef�hrt wurde. Auf diesem Wegk�nnten Jugendliche allm�hlich anphysikalische Themen herange-f�hrt werden, meint Wodzinski. Indiesem Sinne bef�rwortet sie einen

    konsequenten Lehrplan von derGrundschule �ber das Fach „Na-turwissenschaften“ bis zum eigent-lichen Physik-Unterricht, der inder Regel erst in der 7. Klasse be-ginnt.

    Die Aus- und Weiterbildung vonLehrkr�ften ist ein weiteres Themader Tagung. Dabei liegt derSchwerpunkt weniger bei der P�d-agogik als vielmehr bei der Physik.Wie Wodzinski betont, sei es f�rLehrkr�fte wichtig, mit der Wis-senschaft Schritt zu halten. „In der�ffentlichen Diskussion wird oftvergessen, dass man Lehrerinnenund Lehrern auch die M�glichkeitgeben muss, sich fachlich fortzubil-den“, sagt sie. „Sich in Unterrichts-methoden weiterzubilden, ist si-cherlich ein wichtiger Punkt, abereine fachliche Fortbildung, um anden aktuellen Themen dran zubleiben, ist nat�rlich auch ganzentscheidend.“

    Zudem verleiht die DPG in Kas-sel den „Georg-Kerschensteiner-Preis f�r hervorragende Leistungenin der Vermittlung von Physik“. p

    Aloys Wobben

    Pionier derWindenergiewird EhrendoktorIm Rahmen ei-nes Festkollo-quiums hat dieUniversit�tKassel (UNIK)am 22. Februardie Ehrendok-torw�rde anAloys Wobbenverliehen. AlsGr�nder undLeiter der Firma ENERCON hatAloys Wobben die moderne Win-denergieanlagentechnik mit zahl-reichen Innovationen und wis-senschaftlichen Erkenntnissenganz entscheidend gepr�gt.

    Der geb�rtige Emsl�nder AloysWobben erwarb sich die wissen-schaftlichen Grundlagen auf denGebieten des Elektromaschinen-baus, der stromrichtergespeistenAntriebe und der Leistungselek-tronik an der TU Braunschweig.1984 gr�ndete er die FirmaENERCON, Aurich, mit demZiel, Windenergieanlagen zu ent-wickeln, um eine umweltfreund-liche Energieerzeugung zu er-m�glichen. Zahlreiche Auszeich-nungen w�rdigten in den vergan-genen Jahren bereits das heraus-ragende Engagement im Bereichder Entwicklung der Windenergiesowie seine besonderen unterneh-merischen Leistungen.

    Wobben ist dem FachbereichElektrotechnik/Informatik unddem ISETseit mehr als 10 Jahreneng verbunden. Ein Beispiel f�rdie enge Zusammenarbeit ist diegemeinsame Entwicklung undUntersuchung von Betriebsf�h-rungsstrategien, um auch die ge-planten großen Offshore-Wind-parks sicher in die elektrischenNetze zu integrieren. p

    Vertrauenskapseln für das InternetForschung sucht Bedingungen für Kauf ohne RisikoTrotz Amazon, eBay und anderenerfolgreichen E-Commerce-Akti-vit�ten leidet der Internet-Handelnoch immer unter dem Problemfehlenden Vertrauens. Die Vorteiledes Internets, jederzeit sofort ohneOrtswechsel Gesch�fte abschließenzu k�nnen, werden begleitet durchdie Nachteile, dass keine menschli-chen Beziehungen entstehen, vielenotwendigen Informationen ver-misst werden und die gewohntesch�tzende gesellschaftliche Ein-bettung der Vorg�nge fehlt. Damiterscheinen weder die Kooperati-onspartner noch die Kooperations-situation vertrauensw�rdig.

    DFG-Förderung

    Grundlagen der Vertrauensbildungim Internet untersucht und ent-wickelt das Forschungsprojekt„Vertrauenskapseln f�r Gesch�fts-prozesse im Internet (TrustCapsu-les)“, das von der DFG f�r denZeitraum vom 1.1.2006 bis31.12.2007 gef�rdert wird. Es ver-folgt mit dem Konzept der Ver-trauenskapseln einen Ansatz, dertechnische, rechtliche und psycho-logische Aspekte zusammenf�hrt,um das Internet zu einem Markt-platz f�r Gesch�fte zu machen, aufdem sich Nachfrager und Anbietervertrauensvoll begegnen und mit-einander kooperieren k�nnen.

    Das Projekt TrustCaps geht derFrage nach, wie die Vertrauen be-gr�ndenden Wesensmerkmale her-k�mmlicher Gesch�ftsprozesse aufGesch�ftsprozesse im Internet

    �bertragen werden k�nnen. ImWesentlichen geht es um dreiMerkmale, die zusammen Vertrau-en und damit Handlungssicherheitbegr�nden:– K�ufer und Verk�ufer begegnensich pers�nlich in einem physi-schen Raum (gleiche Zeit, gleicherOrt, gleicher lokaler Kontext),– sie befolgen ihnen bekannte Ko-operationsschemata und kommu-nizieren implizite und explizite In-formationen mit allen verbalen undnonverbalen Kommunikationsmit-teln direkt miteinander und– sie sind in den gleichen, ihnenvertrauten gesellschaftlichen undrechtlichen Kontext eingebettet.

    TrustCaps verfolgt den Ansatz,Verl�sslichkeit und damit Vertrauenzu erreichen, indem den Vertrags-partnern angeboten wird, ihren Ge-sch�ftsprozess in einer Vertrauens-kapsel abzuwickeln. Die Vertrau-enskapsel bietet vertraute und gesi-cherte Bedingungen, auf die sich dieBeteiligten verlassen k�nnen.

    Das Projekt wird an der Univer-sit�t Kassel durchgef�hrt von Prof.Dr. Hans Martin, Institut f�r Ar-beitswissenschaft (IfA), und Prof.Dr. Alexander Roßnagel, Institutf�r Wirtschaftsrecht (IWR) undForschungszentrum f�r Informati-onstechnik-Gestaltung (ITeG). Siekooperieren mit Prof. Dr. ClaudiaEckert, Fachbereich Informatik derTechnischen Universit�t Darmstadtund Leiterin des Fraunhofer Insti-tuts f�r Sichere Telekooperation(FhG-SIT). p

    Jubiläum für einen Vorreiter25 Jahre Ökologischer Landbau in WitzenhausenDas nun seit 25 Jahren bestehendeFachgebiet �kologischer Landbauder Universit�t Kassel in Witzen-hausen w�rdigt eine Veranstaltungam 19. und 20. April. Mit dem um9.30 Uhr am 19. April beginnendenVeranstaltungstag wird viel �ber dieStellung des �kologischen Land-baus an der Universit�t Kassel zuh�ren sein. Der Gr�ndungsprofes-sor und heutige Pr�sident des Bun-desamtes f�r Naturschutz, Prof. Dr.Hardy Vogtmann, wird ebensosprechen wie sein Fachgebietsnach-folger, Prof. Dr. J�rgen Heß. EinePodiumsdiskussion wird sich mitder �kologischen Landwirtschaftund der Zukunft von Lehre undForschung befassen. Der Witzen-h�user Hochschultag 2006 am 20.April wird das Thema „25 Jahre�kologischer Landbau: Vom Fach-

    gebiet zum Fachbereich“ bearbei-ten und praxisnahe Forschung undLehre am Fachbereich �kologischeAgrarwissenschaften vorstellen.Die Veranstaltungen finden in derNordbahnhofstr. 1 in Witzenhau-sen statt.

    Im Rahmen der j�hrlich in Wit-zenhausen organisierten „Witzen-h�user Gr�nen Woche“ wird sichder Fachbereich �kologischeAgrarwissenschaften der Universi-t�t Kassel am 30. April und 1. Maiin der Steinstraße in Witzenhausenpr�sentieren. Auch die Witzenh�u-ser Woche greift in diesem Jahr das25-j�hrige Bestehen der �koland-bauwissenschaften in Witzenhau-sen auf. au

    www.uni-kassel.de/fb11/cms/

    Mit der Schwarzen Ungarin in NürnbergDer Fachbereich 11 – �kologische Agrarwissenschaften – pr�sentiert sich vom 16.–19.2.2006 auf der BIO-FACH in N�rnberg, der weltgr�ßten Fachmesse f�r Bioprodukte. �ber 30 000 Besucher aus der ganzen Weltinformieren sich an den 4 Messetagen �ber die aktuellen Trends in diesem noch immer stark wachsenden Be-reich. Der Fachbereich stellt sich mit dem neuen Studienangebot „M.Sc. International Food Business and Con-sumer Studies“ und den Produkten der Hessischen Staatsdom�ne Frankenhausen (Kartoffeln, Trockengem�se)vor. P/Foto: FB 11

    Ernährungskultur

    Förderpreis 2006Zum vierten Mal wird im Jahr 2006der mit 5000 Euro dotierte „F�r-derpreis Ern�hrungskultur“ derUniversit�t Kassel, gestiftet von derJohannes Fehr GmbH & Co. KG,ausgeschrieben. Durch diesen Preissollen wissenschaftliche oder pra-xisorientierte Arbeiten gef�rdertwerden, die einen herausragendenBeitrag zur Erforschung und Ver-breitung einer nachhaltigen, zu-kunftsweisenden Ern�hrung leistenund dem von der Jury formuliertenLeitgedanken zur Ern�hrungskul-tur (www.uni-kassel.de/fb11/nue)entsprechen. p

    Bewerbungen bis zum 29. Mai:, info@fehr.de.

    Foto: ISET 82/06)