Music Structure Analysis -  · • Sequenz wird mit sich selbst verglichen mittels...

Post on 28-Aug-2019

216 views 0 download

Transcript of Music Structure Analysis -  · • Sequenz wird mit sich selbst verglichen mittels...

Music Structure Analysis

Proseminar Computer und Musik WS 2017/2018

Imke Haverkämper

Agenda

1. Begriffsklärung und Vorgehensweise

2. Segmentierung

3. Self-Similarity Matrizen

4. Fitness Measure

5. Audio Thumbnailing

2

Was ist überhaupt diese Music Structure?

• Musik hierarchisch aufgebaut

• niedrigstes Level: einzelne Note

• nächst höheres Level: Motive, Sätze, Teilstücke

• höchstes Level (Music Structure) : Kombinationen von Motiven und

Sätzen

• je nach Musikrichtung variiert Struktur

• z.B. Popmusik: Intro, Refrain, Vers, evtl. Outro

3

Wie wollen wir sie Analysieren?

• Erforschen, welcher Abschnitt einer Aufnahme welcher Strukturellen

Einheit entspricht

• Verschiedene Methoden: repetition-based, homogeneity-based und

novelty-based

• Folgend Fokus auf repetition-based und homogeneity-based

4

Kurze Begriffsklärung

• Repräsentation ist eine Audioaufnahme

• Part ist ein Teil eines Stücks im abstrakten Sinne

• Segment ist zeitlicher Abschnitt einer Aufnahme

• Sequenz kann sowohl Part, als auch Segment sein

• Sequenzen meist mit Buchstaben und Indizes bezeichnet

5

Beispiel:

6

Bildquelle: Meinard Müller, Fundamentals of Music Processing, S.168

Segmentierung

• Kann auf jedem Level der Struktur stattfinden

• Wir Segmentieren auf gröbstem Level

• Notwendig, um Relationen zwischen den einzelnen Parts zu erkennen

• Wonach Segmentiert wird muss auf Grundlage des Stückes und der

Repräsentation entschieden werden

• Wie bereits erwähnt im folgenden Fokus auf repetition-based und

homogeneity-based

7

Was ist Self-Similarity?

• Zuerst muss eine Aufnahme in eine verwendbare Feature

Repräsentation umgewandelt werden

• Features können Instrumentation, Timbre, Tempo, Rhythmus, etc. sein

• Wir werden im folgenden mit Chroma Features arbeiten

• Hierbei wird jedes Element einer Sequenz mit jedem anderen darin

liegenden Verglichen und in Relation gesetzt

• Damit beschreibt der höchste Self-Similarity-Wert(=1) die Beziehung

einer Sequenz zu sich selbst

• Damit erstellt man Self-Similarity Matrizen (SSM)

8

Chroma Feature

• Mensch erkennt Töne als

„gleichfarbig“, wenn diese

genau eine Oktave

auseinander liegen

• Wir erhalten einen

Chroma-Wert für jede

Tonhöhe

• Die Tonhöhe wird hier

anhand der

Farbintensität in Relation

zur Y-Achse signalisiert

9

Bildquelle:

https://en.wikipedia.org/wiki/Chroma_feature

Self-Similarity Matrizen (SSM)

• Sequenz wird mit sich selbst verglichen mittels Similarity-Measure

• Chroma-Wert signalisiert hier nicht Tonhöhe, sondern Similarity-

Wert (zwischen 0 und 1) bezüglich einer beliebigen Eigenschaft

• Pfad- und Blockstrukturen werden erkennbar

• Pfade stehen für Wiederholungen (Problem: selten exakt)

• Blöcke stehen für hohe Homogenität in diesem Bereich

10

Wie sieht eine ideale SSM aus?

11

Bildquelle: Meinard Müller, Fundamentals of Music Processing, S.180

Nochmal zusammengefasst:

• NxN – Matrix

• Segment ist Set α = [s:t] (s= Start, t= Ende)

• Induziertes Segment π1

• π2 entspricht α

• Pfade stehen für Wiederholungen

• Blöcke stehen für Homogenität

• Pfade und Blöcke haben Score, der die Summe ihrer Similarity-Werte

darstellt

12

Welchen Nutzen hat so eine SSM?

• Segmentierungsalgorithmen profitieren von der vorhandenen Pfad-

und Blockstruktur

• Typische Schritte so eines Alorithmus´ sind:

1. Audiosignal in eine Feature Repräsentation umformen

2. SSM berechnen

3. Pfad- und Blockstruktur extrahieren

4. Gruppen ähnlicher Segmente mittels Clustering erstellen

13

In Wirklichkeit sehen sie aber leider meist so aus…

14

Bildquelle: Meinard Müller, Fundamentals of Music Processing, S. 185

Verbesserung mittels passender Feature Repräsentation

• Zwei Parameter:

l = Längenparameter (in Frames)

d = Downsampling-Parameter

• Variieren dieser Parameter glättet die SSM

• Blockstruktur wird hervorgehoben, rücken näher aneinander

• Problem: Pfade und andere kleine, aber wichtige Details können

verschwinden

15

Beispiel:

16

Bildquelle: Meinard Müller, Fundamentals of Music Processing, S. 185

Verbesserung mittels Path Smoothing

• Pfade für Menschen leicht erkennbar

• Automatisiertes Erkennen erschwert (Wiederholungen nur selten

exakt)

• Nutzung von Bildbearbeitungstechniken

• Anwendung eines Averaging-Filters (Low-Pass-Filter) entlang der

Diagonalen

17

Averaging-Filter

• Geglättete SSM :

SL (n,m) :=1

𝐿σ𝑙=0𝐿−1 𝑆(𝑛 + 𝑙,𝑚 + 𝑙) n,m ϵ [1: N-L+1]

• Mittelt die Similarity-Werte von zwei Untersequenzen der Länge L

durch das Strecken der Werte der Ursprünglichen SSM

• Angewandt entlang der Diagonalen werden Pfade hervorgehoben, die

exakt parallel zu ihr verlaufen

• Wiederholungen nur selten exakt (Tempovariation wirkt sich auf

Steigung des Pfads aus), deshalb problematisch

18

Multiple-Filtering-Ansatz

• Averaging-Filter in einer festgelegten Umgebung der Diagonalen

angewandt

• Dazu wird ein Set Θ definiert, das alle Steigungsparameter enthält,

entlang denen geglättet wird

• Jede Richtungsvariation bildet neue SSM

• „ausbluten“ des Pfades nach hinten durch vorwärtsanwenden wird

behoben durch zusätzliches rückwärtsanwenden

• Endgültige SSM entsteht dann zellenweise durch wählen des

Maximums aller Matrizen

• Praktisch sind Tempo unterschiede über 50% selten, guter Richtwert

für die Grenzen des Sets Θ

19

Beispiel:

20

Bildquelle: Meinard Müller, Fundamentals of Music Processing, S. 188

Verbesserung mittels Thresholding

• Reduziert Auswirkungen weniger relevanter Störgeräusche,

schwache, wichtige Informationen gehen verloren

• Hohe Auswirkungen auf Endergebnis der Analyse

• Global Thresholding: alle Werte über einem Schwellenwert bleiben

bei, alle anderen werden auf 0 gesetzt

• Local Thresholding: Wert wird beibehalten wenn er in oberem

Wertebereich der Zeile und Spalte liegt

21

Fitness Measure

• Wird anhand von SSMs berechnet

• Findet Anwendung im Audio-Thumbnailing, dazu später mehr

• Berücksichtigt alle Relationen zwischen einem Segment und seinen

Wiederholungen

• Damit mit Fitness Measure gearbeitet werden kann, muss die SSM

Werte zwischen 0 und 1 enthalten, wobei 1 maximale Ähnlichkeit

bedeutet

• Gibt an wie gut ein Segment ein Stück repräsentiert und welche

Zeiteinheit von Wiederholungen dieses Segments abgedeckt wird

22

Einschub: Pfadfamilien

• P = Set von Relationen(in diesem Fall Wdh.) von Segment α zu anderen

Segmenten, Segmente müssen paarweise disjunkt sein

• Auch Pfadfamilie hat einen Score

• Dann existiert auch eine optimale Pfadfamilie (P*) mit maximalem Score,

wie man diese berechnet sparen wir uns aus Zeitgründen

• Coverage: σ𝑘=1𝐾 |α𝑘| gibt an, wie groß die Zeiteinheit ist, die von der

Pfadfamilie abgedeckt wird

23

Beispiel:

24

Bildquelle: Meinard Müller, Fundamentals of Music Processing, S. 196

Fitness Measure

• Kandidat wäre der Score der optimalen Pfadfamilie, erfüllt allerdings

nicht alle gewünschten Eigenschaften

• Score ist abhängig von der Länge der Pfade und enthält überflüssige

Selbsterklärungen

• Also müssen wir den Score normalisieren wie folgt: σ := σ 𝑃∗ −|α|

σ𝑘=1𝐾 𝐿

𝑘

• Kombinieren von Score und Coverage, um repräsentatives Ergebnis

zu erhalten, hier kann man zum Beispiel das Harmonische Mittel

wählen, das bei gleich hohem Score die kürzere Sequenz leicht

präferiert

25

Thumbnailing

• genutzt, um in großen Mengen von Musikstücken schneller

auswählen zu können

• Nutzt Fitness, d.h. Segment mit höchster Fitness wird als Thumbnail

gewählt

• evtl. auch hier sinnvoll, eine Mindestlänge zu wählen

25

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!