PEG-Systeme Nachsorge und Komplikationen 23.Oktober 2010 · Inge Werling Zentrale Endoskopie...

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Inge Werling

Zentrale Endoskopie Einheit

Universitätsklinikum

Tübingen

PEG-SystemeNachsorge und Komplikationen

23.Oktober 2010

PEG - Percutane Endoskopische Gastrostomie

Fadendurchzugmethode

� System mit innererHalteplatte

Sondenaustauschsysteme

� Gastrotube / Button Systeme mit einem Ballon

Freka PEG CH 15

Freka Intestinale Sonde CH 9

Beachte: Bei jejunaler Sondenlage Ernährung ausschließlich kontinuierlich über Ernährungspumpe

-keine Bolusgabe !

Maximale Flußrate bei Erwachsenen – 170ml/h

Bei Kindern1 – 3 Jahre ca.40 – 60ml/h4 – 6 Jahre ca.60 – 80ml/h7 – 9 Jahre ca.80 – 100ml/h

10 – 12 Jahre ca.100 – 125ml/h

Freka PEG CH 20

Freka Intestinale Sonde CH 12

Pfrimmer PEG CH 14

Pfrimmer PEG CH 18

Pfrimmer PEG/J Bengmark Sonde CH 8

FKJ – Feinnadel-Katheter-Jejunostomie

Bard PEG CH 10

Bard PEG CH 28

Sondenaustauschsysteme Gastrotube / Button

Ersatzsysteme mit Ballon Haltbarkeit ca. 6 Monate Sondenwechsel problemlos – keine Sedierung und keine Vollnarkose erforderlich!Ballon wird über einen separaten Schenkel geblockt mit 3 – 5ml Aqua oder dest. Wasser.Kontrolle der Füllmenge des Ballons alle 4 Wochen!

Beachte! Gastrotuben ab CH 16 werden mit 20ml geblockt – Kontrolle der Füllmenge alle 3 Monate!

Freka Gastrotube CH 15 – Liegedauer 4 Wochen !

Freka Gastrotube CH 15

Flocare-Gastrotube CH 10, 14, 18

CH 10Füllmenge Aqua 3ml

CH 14Füllmenge Aqua 5ml

CH 18Füllmenge Aqua 20ml

Tyco / Fresenius / Pfrimmer

MIC-KEY Button CH 14

Längenmesser

Winkeladapter

Sondenverlängerung

Tyco

Pfrimmer

PEG-Verbandwechsel

� In der ersten Woche täglich – danach 3 x wöchentlich

� Nach 6 Wochen bei reizlosem Stoma – keinVerband erforderlich

� Desinfektion der ESS mit Sanalind / Octeniseptspäter mit NaCl

� Fixieren der äußeren Halteplatte ohne Zug!� Abstand zwischen Bauchdecke und äußerer

Halteplatte 0,5cm – 1cm� Mobilisation der PEG erstmals 1 Woche nach

PEG-Anlage!� PEG wird 2-4cm in den Magen geschoben und

wieder zurückgezogen bis ein Widerstandspürbar ist.

PEG-Verbandwechsel

PEG-Verbandwechsel

Die PEG sollte 1- 2 x wöchentlich bewegt werden!

Die Mobilisation der Sonde ist während der gesamten Liegezeit der PEG erforderlich.

Dies verhindert ein Einwachsen der inneren Halteplatte in die Magenwand.

PEG-Verbandwechsel

Schlauchklemme offen lassen!Die Schlauchklemme möglichst ansatznah schließen, wenn ÜLG oder Spritze angeschlossen bzw. entfernt werden.Danach sofort wieder öffnen, um eine Materialermüdung des Sondenschlauches zu vermeiden!

Duschen - 1 Woche nach PEG-Anlage möglich, auch bei infiziertem Gastrostoma!

Baden - 4 Wochen nach PEG-Anlage – jedoch nur bei reizlosen Wundverhältnissen!

PEG-Verbandwechsel

Reizlose Sondeneintrittstelle

Reizlose Sondeneintrittstelle

Reizlose Sondeneintrittstelle nach Direktpunktion

Reizlose Sondeneintrittstelle nach Direktpunktion

Reizlose Sondeneintrittstelle

Radiologisch angelegte PEG

Radiologisch angelegte PEG (PRG)

Radiologisch angelegte PRG bei Oesophagusstenose

Probleme der Nachsorge

� Lokale Infektion� Granulationsgewebe (wildes Fleisch)� Sondenverstopfung� Sondendislokation� Buried – Bumper – Syndrom� Materialermüdung - Sondendefekte

Wundinfektion

� Rötung um die Sondeneintrittsstelle

� Verhärtung

� Wundexsudat

� Schmerzen

� Fieber

Äußere Halteplatte zu fest angezogen!

Infekt, 3 Tage nach PEG-Anlage

Dehiszenz durch Infekt

Dehiszenz durch Infekt

Dehiszenz des Gastrostomas durch Infektion

Besserung unter Behandlung mit Mepilex Ag

Lokale Infektion

Infekt am Gastrostoma, da Button zu klein

Lokale Infektion + Induration

Lokale Infektion – äußere Halteplatte zu fest fixiert

Lokale Infektion nach Direktpunktion

Lokale Infektion nach Direktpunktion Gastropexiefäden zu fest angezogen

Nekrose nach Entfernung der Gastropexiefäden

Materialermüdung + geplatzter Ballonverursachen lokale Infektion

Äußere Halteplatte viel zu fest angezogen!

Infektion mit eitrigem Exsudat

Infektion 2 Tage nach PEG-Anlage

Lokaler Infekt mit Induration

Infektion + Induration nach Neuanlage einer PEG

Lokale Infektion

Lokale Infektion

Lokale Infektion + Dehiszenz der ESSunter Behandlung mit Bepanthensalbe

Massive Infektion der Sondeneintrittstelle

Infektion-Dehiszenz-massiv ExsudatMRSA

3 Tage nach Behandlung mit Mepilex Ag + Hydrokolloidplatte + Fixation der Halteplatte

Massivste Infektion – massenhaft Exsudat

Patientin mit Peritonealkarzinose PEG CH 20 zur Entlastung

Lokale Infektion

Massivste Infektion mit Exsudat

Defekt an der Einstichstelle nach Infektion und lokaler Nekrose

Lokale Infektion

NekrotischesNekrotisches GewebeGewebe

Ausgedehnte Infektion der PEJ-Einstichstelle

Ausgedehnte Wundinfektion

Verlauf über 4 Wochen

- Infekt 3 Tage nach PEG-Anlage

- Lokale Behandlung mit tgl. NaCl - Spülungen + Octenisept®

- Abstrich: Hautkeime

- Antibiose: Tavanic®

Ausgangsbefund fünf Tage nach PEG-Anlage

Zwei Wochen nach PEG-Anlage

Vier Wochen nach PEG-Anlage

Lokale Rötung und Hypergranulation

Ultraschallbefund: Abszeß Bauchwand nach PEG

AbszessAbszess

Innere HalteplatteInnere Halteplatte

Mykose behandelt

Mykose

Mykose

Mykose

Pflege und Therapie der Wundinfektion

� Rötung, Verhärtung markieren

� Octenisept®, Wundauflagen

� Verbandswechsel nach Bedarf

� Antimykotische Therapie

Abstrich

Pflege bei Wundinfektion

� Abstrich

� Schutzcreme (Caviloncreme® / -spray)

� Äußere Halteplatte moderat anziehen

� Verbandswechsel nach Bedarf -absorbierende Wundauflage!

Exsudat:

� Octenisept® Octenidin u. Phenoxyethanol

� Sanalind® Polyhexanid-haltige Waschlotionen

� Lavasept® Polyhexanid, nach Rezeptur

� Polyvidon-Lsg. Jod-haltig

� Cavilon® Hautschutzfilm

� Mycospor®-Creme Lokales Breitband-Antimykotikum

Empfehlenswerte Pflegeartikel

Nicht zu empfehlende Pflegemittel

� Polyvidon-Salbe (z.B. Betaisodona®)

� Zinkhaltige Salbe (z.B. Desitin®)

� Antibiotische Salben

Empfehlenswerte Pflegeartikel

Absorbiert Wundexsudat effektiv und minimiert das Mazerationsrisiko.

antimikrobieller Schaumverband - durch Freisetzung von Silberionen werden wundspezifische Erreger inaktiviert

Bewirkt Bindung von Bakterien und anderen Mikroorganismen an die

Fasern der Wundauflage

Indiziert bei Wunden mit erhöhten Anzeichen einer zunehmenden

Infektion.

Empfehlenswerte Pflegeartikel

Antimikrobieller absorbierender Verband

Mittelstark bis stark exsudierendeWunden

Empfehlenswerte Pflegeartikel

Probleme der Nachsorge

Hypergranulation(wildes Fleisch )

Hypergranulation

Hypergranulation

Hypergranulation

Hypergranulationinfiziert

Hypergranulationabgeheilt

Hypergranulation - PEG musste entfernt werden

PEG-Anlage durch OP-NarbeHypergranulation

Infektion + Hypergranulation

Hypergranulation angeätzt mit Höllensteinstift

Sondenwechsel + Behandlung der Hypergranulation mit Cortisoncreme

Infektion + Hypergranulation

Hypergranulation

Abätzen mit Höllensteinstift (Ag No3)?

Argon - Plasma - Koagulation (APC)?

Cortison Creme (z.B. Soderm)

Probleme der Nachsorge

Sondenverschluß

Sondenokklusion durch Medikamente

Sondenokklusion beseitigen

Druckspülung mit Mineralwasser, Pepsinwein, Multibionta, Coca - Cola

Spritzengröße!

Substanz einwirken lassen

� Nahrungsreste (Nachspülen nicht vergessen)

� Früchtetee oder Fruchtsaft + Sondenkost

� Medikamente unzureichend zerkleinert

� Medikamente (Nachspülen vergessen)

Sondenokklusion

Medikamentenapplikation

� Medikamente nicht vermischen

� NIE Medikamente + Sondenkost

� Flüssige Medikamente bevozugen

� IMMER nachspülen

Medikationsinformationen

Peroralia, Sonde und Ernährung

Sondentabelle

www.pharmatrix.de

PEG - Dislokation

� Luftinsufflation ohne “Blubbern“� Gastrale Halteplatte läßt sich nicht mehr lockern

Bauchschmerzen!Freie Bauchhöhle

PEG – Dislokation Therapie

� Sofort Nahrungszufuhr einstellen!

� Innere Halteplatte mobil??

� Gastroskopie oder radiologische Darstellung

� Halteplatte nicht zu fest anziehen

SondendislokationDislokation der Sonde ins Duodenum

� Unruhe, Erbrechen,� Schwitzen, Bauchschmerzen

� Beachte! Äußere Halteplatte richtig fixieren!

Probleme der Nachsorge

Innenkatheter - Dislokation

� Nahrungszufuhr erschwert

� Aspirationsgefahr! bei dislozierter Sonde

� Radiologische Kontrolle der Sondenposition

Peristaltik des Dünndarms

Knick / Umschlagen des Innenkatheters

Probleme der Nachsorge

Buried - Bumper - Syndrom

Endoskopisches Bild eines Buried Bumpers

Innere Öffnung derPEG - Sonde

Normalbefund

Buried-Bumper–Syndrom: nach endoskopischer Replatzierung der PEG

Laparotomie bei Buried Bumper

Buried - Bumper - Syndrom

Vorsorge / Vermeiden durchInformation und Schulung von

PatientenPflegepersonalFamilienangehörigen

Probleme der Nachsorge

Materialermüdung

Sondendefekte

Materialdefekt und lokale Infektion

Materialdefekt + Hypergranulation

Materialermüdung + ungepflegte Sonde

Materialermüdung + Keimbesiedlung

Materialermüdung mit Hypergranulation

HypergranulationHypergranulationHypergranulation

massivste Materialermüdung

Lösen der inneren Halteplatte

Lösen der inneren Halteplatte

Materialermüdung Verlust der inneren Halteplatte

Materialermüdung

Materialermüdung durch Betaisodonasalbe

Nach Behandlung mit Betaisodona-Salbe

Massive Materialermüdung mit geplatztem Ballon

Materialdefekt und lokale Infektion

Keimbesiedlung des Ballons

Materialdefekt verursacht durch lokale Infektion

Massive Materialermüdung

Keimbesiedlung des Ballons

Ballondefekt eines Buttons

Ballon defekt

Button nach 3 Jahren Liegezeit