Post on 05-Apr-2015
Philosophie, Politik und Kritik des
Multikulturalismus
Referenten: Natalia Schulz und Tim Bernshausen
Gliedeung
Multikulturalismus im Diskurs
Multikulturalismus in der Praxis
Ideologie = Praxis???
Begriffsklärung
Was ist Kultur
Was ist Multikulturalismus
Canada – multicultural society???
„Living Togther“
„Mosaic“
„BUILDING BRIDGE“
Was ist das???
Problematik
Keine klare Definition
Standardisierung und Normierung
vs.
Multikulturalismus ???
Verschiedene Ansätze zum Multikulturalismus
Martinello Schließt unterschiedliche Kulturen ein und bietet
ihnen die Möglichkeit in unterschiedlichster Weise innerhalb der Gesellschaft zu interagieren
Fleras/Elliott Agenda- settings von der Regierung, die die Vielfalt,
den Respekt und die Gleichheit in politischen, kulturellen, sozialen und symbolischen Bereichen schaffen und vorantreiben.
Verschiedene Ansätze zum Multikulturalismus
hybride Mischung
Patchwork mit Überschneidungen und Überlappungen von Identitäten
Kaleidoskop: interkulturelle statt multikulturelle Identitäten
fluktuierend und hybrid
5 Dimensionen des Multikulturalismus
Deskription empirische Fakten Preskription Ideologie
politische Einstellung politische Festlegungen Gruppendynamiken Bürgerinitiativen
Herausforderung herkömmliche Politik
Empirischen Fakten
1. Aboriginal People oder „First Nation“
2. Anglo- und Frankokanadier
3. Europäischen Minderheiten
4. „sichtbaren Minderheiten“
Quelle: Geißler, R.: Multikulturalismus in Kanada-Modell für Deutschland? In: Aus Politik und Zeitgeschichte. B26/2003
Ideologie des Multikulturalismus
Modell Soziale Konstruktion
keine natürlichen Gegebenheiten, sondern sozial Konstrukte, die Ideen und Interessen bestimmter Gruppen widerspiegeln
Ideologie des Multikulturalismus
gesamtes Spektrum an Vielfalt geprägt durch unterschiedlichen Interessen
Wo setzt man die Grenzen? Wer darf über diese Grenzen und Linien
entscheiden?
Multikulturalismus heute
nicht nur ein Diskurs über die Vielfalt, sondern viel mehr eine Repräsentation einer Defensive von herrschenden Klassenideologien
wird als Machenschaft ausgenutzt und zur Rechtfertigung für Exklusionen gegenüber Frauen und Männern aus ethnischen Minderheitren benutzt
Multikulturalismus
Der Multikulturalismus ist ein Zusammenspiel zwischen gutem Willen und politischen Opportunismus
Oberstes Ziel Chancengleichheiten und für jeden Kanadier
Philosophie des Multikulturalismus
1. Taking differences seriously
2. Diversity within unity
3. (Multi)cultural relativism
4. Respecting others
5. Active acceptance
6. Inclusivness
7. Mosaic
Mosaic
„Damit will sich Kanada bewusst und nachdrücklich vom ‚Schmelztiegel’ –Ideal der USA abgrenzen: Die Vielfalt der Kulturen soll nicht in einem ‚melting pot’ eingeschmolzen werden, sondern jede ethno- kulturelle Gruppe soll- wie die Steinchen bzw. Teile eines Mosaiks- ihre spezifische Farbe oder Form erhalten. Alle Gruppen zusammen formieren sich dann mit ihren Besonderheiten zu einem bunten und vielgestaltigen Gesamtbild“.
FazitMultikulturalismus in Kanada:
ist schwer zu definieren bedeutet nicht nur, dass viele Kulturen nebeneinander existieren,
sondern impliziert zugleich eine Auseinandersetzung mit der Verschiedenheit
koppelt diversity und equal entwickelt sich nicht von selbst, sondern bedarf an politischen
Management basiert auf einer Ideologie, die einen gemeinsamen Rahmen vorgibt
und dessen Kernnormen aus dem europäischen Kulturkreis entspringen
weist eine Hierarchie der ethno- kulturellen Gruppen auf bedeutet eine Monokultur, die lediglich Verschiedenheit toleriert???
Gliederung1. Kanada als ehemals britisch-dominierte Gesellschaft und die
Immigrationspolitik nach dem 2. Weltkrieg
2. Der Beginn der Politik des Multikulturalismus in den siebziger Jahren – Das große Fest der Vielfalt
3. Die Beseitigung institutioneller Ungleichheiten – Multikulturalismus in den achtziger Jahren
4. Die neunziger Jahre: Die Herausbildung einer gesamtkanadischen Identität durch verstärkte Teilhabe an der kanadischen Gesellschaft?
5. Der kanadische Multikulturalismus heute – Herausforderungen der Globalisierung
6. Die Kritik am kanadischen Multikulturalismus
7. Fazit und Ausblick
Kanada als ehemals britisch- dominierte Gesellschaft und die Immigrationspolitik nach dem 2. Weltkrieg
Duale Struktur in Verfassungstext 1867 angelegt
Starke Orientierung an britischen Idealen Migrationen und separatistische
Bewegungen stellen britische Dominanz nach dem 2. Weltkrieg in Frage
Lockerung der Einwanderungsbestimmungen und Anerkennung des Bilingualismus
Der Beginn der Politik des Multikulturalismus in
den siebziger Jahren – Das große Fest der Vielfalt
Bilingualism Report von 1969 stellt bikulturelle Partnerschaft von Engländern und Franzosen in Frage
Liberale Regierung Kanadas proklamiert 1971 die Hinwendung zur Politik des Multikulturalismus
Kulturelle Vielfalt wird als Bereicherung der Gesellschaft angesehen – vorwiegend symbolische Maßnahmen
Die Beseitigung institutioneller Ungleichheiten – Multikulturalismus in den achtziger Jahren
Große Einwanderergruppen nicht-europäischer Herkunft
Abschaffung rassischer Diskriminierung – Betonung auf institutioneller Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit
Constitution Act 1982 Multiculturalism Act 1988
Die neunziger Jahre: Die Herausbildung einer gesamtkanadischen Identität durch verstärkte
Teilhabe an der kanadischen Gesellschaft?
Verflechtung von Multikulturalismus und Staatsangehörigkeit
„Living together with differences“ 21. Jahrhundert: Steigerung der
Einwandererzahlen aus Nicht-Europäischen Ländern
Der kanadische Multikulturalismus heute – Herausforderungen der Globalisierung
Reduktion der finanziellen Unterstützung für Programme des Multikulturalismus
Schwindende gesellschaftliche Akzeptanz Verschlechterung des sozio-ökonomischen Status
der Einwanderer Aber: mehr Forschungsmittel im
Bereich ,,Multikulturalismus‘‘ Sicherheitsstreben durch internationalen
Terrorismus als Gefahr für die Legitimation des Multikulturalismus
Die Kritik am kanadischen Multikulturalismus
Kulturelle Vielfalt geht zu Lasten der nationalen Einheit
Strukturelle Ungerechtigkeiten werden durch Verengung des Blickwinkels auf kulturelle Aspekte des Multikulturalismus nicht beseitigt
Unterschiede zwischen den ethnischen Gruppen werden als grundlegend und unveränderbar angesehen – Herausbildung von Stereotypen
Multikulturalismus ist Symbol ohne Substanz Multikulturalismus als staatliches Kontrollinstrument
– Staat legt erlaubten Grad der Abweichung von anglokanadischen Idealen fest.
Fazit und Ausblick
70er Jahre: Neutralisierung der Ethnizität 80er Jahre: Abbau institutioneller
Diskriminierung 90er Jahre: Integration und Teilhabe an der
kanadischen Gesellschaft Breite gesellschaftliche Akzeptanz Probleme bei praktischer Umsetzung These1: Entideologisierung ist notwendig These 2: Schrittweiser Ausbau war richtig These 3: Globalisierung bringt Konflikte aus
entfernten Regionen nach Kanada – Herausbildung einer gesamtkanadischen Identität