Post on 24-May-2020
Projekt „Leben und Wohnen in Ottobeuren“
Bürgerwerkstatt am 03. Dezember 2014 von 16:30 - 19.00
im Haus des Gastes
Moderation: Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung, München
Bürgerwerkstatt Ottobeuren am 03.12.14
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Vorbemerkung
Am 3. Dezember 2014 fand in Ottobeuren im Rahmen des Projekts „Leben und Woh-nen in Ottobeuren“ die Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung statt. 25 Personen trafen sich im Kursaal des Haus des Gastes (die Teilnehmerliste befindet sich im Anhang). Die Bürgerwerkstatt schließt sich an den Expertenworkshop vom 30. September die-ses Jahres an, bei dem Akteure der Seniorenarbeit zu den Themen
Wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld Tragende soziale Infrastruktur Generationengerechte räumliche Infrastruktur Bedarfsgerechtes Wohnangebot Bedarfsgerechte Dienstleistungen und Angebote Wohnortnahe Beratung und Begleitung
erörterten, was es in den Bereichen bereits an Angeboten gibt, Bedarfe diskutierten sowie Maßnahmen- und Ideenvorschläge entwickelten. Vorrangig sehen die Exper-tinnen und Experten Handlungsbedarf für die folgenden Themen:
Mobilität Barrierefreiheit (Wohnen / Planen / Umbau) Schaffung eines Begegnungsorts Aufbau und Betreuung von Ehrenamt Aufbau eines Seniorennetzwerks
Es wurde jedoch beschlossen, dass nur die Ergebnisse zu den vier erst genannten Themen mit den Bürgerinnen und Bürgern Ottobeuren gegendiskutiert werden sollen. Das letzte Thema (Seniorennetzwerk) soll gesondert an einem runden Tisch erörtert werden, zu dem alle in der Seniorenarbeit Tätigen eingeladen werden.
Weitere Ideen und Anregungen, die bei der Expertenrunde gesammelt wurden, sind im Anhang aufgelistet. Auch bei der Bürgerwerkstatt waren über die Hauptthemen hinausgehende Beiträge willkommen. Der Prozess ist offen, d.h., Anregungen werden zu jeder Zeit angenommen. Die Ideen werden in einem „Ideenspeicher“ belassen und zu gegebener Zeit aufgegriffen.
Bürgerdiskussion
Beim Expertenworkshop hatten sich acht Personen bereit erklärt, als „Gastgeber“ für die Thementische zu fungieren. Ihre Aufgabe war es, den Teilnehmerinnen und Teil-nehmern der Bürgerwerkstatt die wichtigsten Ergebnisse aus dem Expertenworkshop zu präsentieren und die Diskussionen am den Thementischen zu leiten. Diese erfolg-ten in einer „Wirtshausatmosphäre“ an Tischen. Die Beiträge konnten von den Einzelnen auf eine „Tischdecke“ (Papier) geschrieben werden. Es wurden die Ergebnisse nach der Pause dem Plenum vorgestellt.
Im Folgenden sind nun die Diskussionen zu den vier Schwerpunktthemen dokumen-tiert – die Plakate dazu befinden sich im Anhang:
Bürgerwerkstatt Ottobeuren am 03.12.14
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Thema: Mobilität
Gastgeber/in: Frau Kunze und Herr Haller
Allgemein:
Mobilität ist kein Thema, das nur den ÖPNV betrifft ÖPNV zu teuer Eine klare Definition was man unter „Senior/in“ versteht fehlt
Vorschläge:
z.B. eine örtliche Mobilitätszentrale gründen. Diese dient als Anlaufzentrale für alle, die Fragen zum Thema Mobilität haben. Dort können je nach Bedarf z.B.
ehrenamtliche Fahrdienste angeboten/angefragt werden professioneller Fahrdienst vermittelt werden
je nachdem ob es sich um Fahrten zum Arzt, zum Einkaufen oder auch um Besuche von kulturellen Veranstaltungen handelt.
WICHTIG: Versicherung der Ehrenamtlichen?
Ruheplätze schaffen in Verbindung mit barrierefreien Gehwegen
Aufenthaltsqualität von Plätzen stärken
Spazierwege für Bürger mit Rollatoren, Rollstühlen
Barrierefreie Gehwege Kennzeichnen
Bedarfsermittlung was tatsächlich gebraucht wird wäre notwendig. Frage: decken sich die Meinungen der Experten mit den Wünschen der Bürger?
An welchen Plätzen halten sich Senioren gerne auf? Evtl. Ortsbegehung mit Personen mit Rollatoren und Rollstühlen
Mobilität erhalten: z.B. zu Fahrsicherheitstraining ermutigen
Bürgerwerkstatt Ottobeuren am 03.12.14
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Thema: Barrierefreiheit (Wohnen/Planen/Umbau)
Gastgeber/in: Frau Kienle, Herr Prof. Dr. Haas
Allgemein:
Betreutes Wohnen gibt es bisher noch nicht in Ottobeuren, momentan aber wohl kein Bedarf
Vorschläge:
barrierefreies Wohnen anbieten (nicht nur für Senioren) „normales“ Wohnumfeld für alle Generationen aber „seniorengerecht“ zentrale Lage gewünscht evtl. „Alters-WG“ als Haus- oder Wohngemeinschaft
konkrete Beispiele:
Benediktinerbrauerei: umbauen barrierefrei möglich? bei Bedarf Möglichkeit der „Dazu-Buchung“ von Diensten
Ehemalige Metzgerei Högg:
altersgerechtes Wohnen Vorteil: zentrale Lage trotzdem ruhig Begegnungsstätte am Marktplatz könnte geschaffen werden WICHTIG: qualitätsvolles Wohnen
Bahnhofstraße:
Arzt/ Gesundheitszentrum schöne Innenhöfe Wohnraum kann geschaffen werden
z.B.: 1. Reihe Wohnen, 2. Reihe Geschäfte
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Anhand eines Stadtplanes wurden bereits konkrete Vorschläge erarbeitet und zur Diskussion gestellt.
Roter Punkt: Vorhandene Einrichtung für Senioren
Gründer Punkt: Möglicher Standort für Wohnen und / oder Begegnungsstätte
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Thema: Schaffung eines Begegnungsorts
Gastgeber/in: Frau Vollmar und Herr Straub
Allgemein:
Unterschiedliche Bedürfnisse von Frauen und Männern Begegnungsort für Ottobeuren unbedingt notwendig
Vorschläge:
Begegnungsort zentrumsnah und barrierefrei schaffen: o Interessen: Raum für Gespräche und Begegnungen o sollte ein „Wohlfühlort“ sein o Möglichkeiten: Kaffee und Kuchen, Filme anschauen, Fitnesskurse,
Kochen von kleinen Gerichten, Erlernen von Sprachen, gemeinsame Geburtstagsfeiern, Handarbeits- und Handwerkstreff, Reparaturservice, Singen, Tanzen, Spielen, Vorlese- und Biografiearbeit, Vorträge, Informationsvermittlung, Beratungen, „Alt hilft Jung“ (z.B. stricken, Handwerk,...) oder „Jung hilft Alt“ (Internet, Handy,…)
o gemischte Interessengruppen: Kinder und Jugendliche (zur Hausaufgaben- oder Ferienbetreuung), Erwachsene und hauptsächlich Senioren
o Öffnungszeiten: anfangs 2 - 3mal wöchentlich, v.a. am Sonntagnachmittag wg. Vereinsamung
Fragebogen an die Bürger verschicken, um den tatsächlichen Bedarf zu erfahren
Initiator/Moderator/prof. Ansprechpartner muss vor Ort sein um alles koordinieren zu können
Kommunikation über Aushang am Begegnungsort, Kirchengemeinden, Live, Schaukasten der Gemeinde, Internet. Andere Möglichkeiten?
Angebot einer Kontakt- und Interessengruppe
konkretes Beispiel: ehem. Schlecker:
ist nahezu barrierefrei u. renoviert rechte Seite: Werkstatt linke Seite: Sitzgelegenheiten, kleine Kochnische, … guter Einblick und Ausblick, da große Fensterfront
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Thema: Aufbau und Betreuung von Ehrenamt
Gastgeberinnen: Frau Mayer und Frau Schemann
Vorschläge:
„Kümmerer“: brauchen eine Zentrale, wo Leistungen angeboten und abgefragt werden können
Ehrenamtliche sind ein Vorbild; wichtig um andere auch für das Ehrenamt zu begeistern
Wichtig im Ehrenamt: Arbeiten aufteilen, andere akzeptieren und loben und bei Aktionen die Helfer motivieren
Austausch/Treffen der Vereinsvorstände um z.B. über die Nachwuchsproblematik zu diskutieren
Ehrenamtliche sollten 1x im Jahr vom Bürgermeister eingeladen werden, als Zeichen der Wertschätzung
Interessen von „Jung“ und „Alt“ sind sehr unterschiedlich
„Junge“ fürs Ehrenamt begeistern
Evtl. über Schulen/Lehrer die Schüler für soziale Projekt am Ort motivieren
Ehrenamtliche über „Schaffenslust“ gewinnen
Spezielle Vergünstigungen für Ehrenamtliche anbieten, z.B. vergünstigter Eintritt ins Freibad, Theater, Museum oder auch Restaurantgutscheine, ….
Besuchsdienste in den Altenheimen fehlen
Familien sollten Vorbild für die junge Generation sein
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Weiteres Vorgehen
Zu den vier diskutierten Themen werden sich vier Arbeitsgruppen bilden, mit dem Ziel, die erarbeiteten Ideen zu prüfen, Informationen einzuholen und vor allem sukzessive Maßnahmen umzusetzen.
Für das Thema Vernetzung wird – wie oben erwähnt – ein separater Arbeitskreis / runder Tisch initiiert.
Im Laufe des Quartiersentwicklungsprozesses sollen alle (nicht nur die Haupt-) Themen des Expertenworkshops und der Bürgerwerkstatt aufgegriffen, diskutiert, evaluiert, und ggf. bearbeitet werden.
Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Herr Bürgermeister Fries bei den Bürge-rinnen und Bürgern für das Mitdiskutieren und Mitarbeiten.
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Anhang: Plakat zum Thema Mobilität
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Anhang: Plakat zum Thema Barrierefreiheit (Wohnen / Planen / Umbau
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Anhang: Plakat zum Thema Schaffung eines Begegnungsorts
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Anhang: Plakat zum Thema Aufbau und Betreuung von Ehrenamt
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Anhang: Weitere Themen aus dem Expertenworkshop
- Seniorengerechte Ortsgestaltung in Ottobeuren
Konzentration der Grundversorgung auf bestimmte Stadtteile – der Süden mit fußläufig erreichbaren Geschäften unterversorgt.
Pflasterungen Bordsteine (hier schwierig: Regelungen) Basilika, Rathaus und Geschäfte nicht (ganz) barrierefrei
Projektidee
Ablagetische an öffentlichen Orten (z. B. Bank)
- Netzwerkbildung von Akteuren der Seniorenarbeit
- Bewusstseinsbildung für Seniorenthemen fördern
- Seniorenwegweiser in „Ottobeuren Life“ (Seniorenthemen zusammengefasst)
- Projekt „Vereinsverjüngung“
- „Gemeindeschwester“ (wie nach dem Krieg), die in Familien geht, nach Menschen fragt und sich kümmert.
- Projekt „Wohnen / Wohnumfeld“ für Ollarzried
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Anhang Teilnehmerliste
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