Post on 01-Dec-2015
Inhalt
1 Wissen, Wissenschaft und Forschung ............................ 1 1
1 . 1
1 .2
Wissensquellen ........................................... 1 1
1 . 1 . 1 Unstrukturierte Wissensquellen ................... .
1 . 1 . 2 Strukturierte Wissensquellen ...................... .
1 2
1 3
Wissenschaft und Forschung . . .. . .. .. . .. .. .. .. . .. .. . .. .. .. 1 5
1 .2 . 1
1 .2 .2
Wissenschaft ....
Forschung
1 5
1 8
2 Pflegewissenschaft und Pflegeforschung ... 2 1
2 1
23
2 . 1
2 .2
Pflegewissenschaft
2 . 1 . 1 Gegenstandsbereich der rflegewissenschaft
2 . 1 .2 Pflegewissenschaft im bestehenden
Wissenschaftssystem
2 . 1 . 3 Zur Bedeutung der Pflegewissenschaft
Pflegeforschung ................................. ..
2 .2 . 1 Geschichte - Gegenwart - Zukunft ............. .
2 .2 .2 Aufgaben, Ziele und Gegenstandsbereich
der Pflegeforschung ....................... .
25
26
30
3 1
40
2 .2 .3 Rolle der Pflegenden und Forschungskompetenz 44
2 .2 .4 Pflegeforschung und Pflegepraxis . . . . . . . . . . . . . . . 48
2 .2 .5 Ethik in der Pflegeforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 5
3 Ansätze und Methoden der Pflegeforschung ................... 63
3 . 1 Methodologische Grundlagen:
3 .2
quantitative versus qualitative Forschung ............... .
3 . 1 . 1
3 . 1 . 2
3 . 1 . 3
Quantitativer Forschungsansatz .....
Qualitativer Forschungsansatz
Gegenüberstellung des quantitativen und
qualitativen Forschungsansatzes
3 . 1 .4 Gütekriterien quantitativer und qualitativer
63
64
65
68
Forschung .. .. .. .. .. 70
3 . 1 . 5 Kombination von quantitativer und
qualitativer Forschung ................ .
3 . 1 . 6 Die Bedeutung quantitativer und qualitativer
72
Methoden in der Pflegeforschung . . . . . . . . . . 7 4
Forschungsdesigns ............................................ 7 7
3 .2 . 1 Deskriptive Studien.................................. 7 7
3 .2 .2 Experimentelle Studien . . . . . . . . . . . . . . . 78
3 .2 . 3 Aktionsforschung (Handlungsforschung) 82
3 .2 .4 Evaluationsforschung ..... . 85
I Pflege'"" h o "9 9
Pflegeforschung I Inh a ltsverzeich n i s
1 0 '"''''""h'"' 1
3 . 3
3 . 4
3 . 2 . 5 Weitere Variationen von Untersuchungsdesigns 86
Methoden der Datenerhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
3 . 3 . 1 Die schriftliche Befragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
3 . 3 . 2 D a s Interview (mündliche Befragung) .............. 95
3 . 3 . 3 D i e Beobachtung ...... . . . . . . . . . . . . . · · · · · · · · · · 1 00
3 . 3 . 4 D i e Inhalts- oder Dokumentenanalyse .. . . . . . . . . . . 102
Methoden der Datenauswertung im Überblick .. . . . . . . . . . . 1 08
3 . 4 . 1 Analyse quantitativer Daten . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . 1 08
3 . 4 . 2 Analyse qualitativer Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 5
4 Der Forschungsprozess ................ . 1 19
1 20
1 20
123
4 . 1 Vom Thema zur Forschungsfrage
4 .2
4 .3
4 . 4
4 . 5
4 . 6
4 . 1 . 1
4 . 1 .2
4 . 1 . 3
Forschungsfragen entwickeln ... .
Literaturstudium .................. .
Konkretisierung der Forschungsfrage,
Aufstellen von Hypothesen ............. .
Erstellen eines Untersuchungsplans
Untersuchungsdesign ............................ .
Stichprobe
Berücksichtigung ethischer Belange .............. .
1 2 7
1 29
1 29
130
132
4 .2 . 1
4 .2 .2
4 .2 .3
4 .2 .4
4 . 2 . 5
Ressourcen u n d Erlaubnisse .. ............ 133
Forschungsantrag ............................... .
Datengewinnung ................................. .
4 . 3 . 1 Ausarbeiten der Instrumente, V ortest,
Datensammlung ............ .
Datenanalyse, Interpretation und Darstellung
134
136
. .. 136
137
4 . 4 . 1 Darstellung quantitativer Ergebnisse . . . . . . . . . . . 1 3 7
4 .4 .2 Darstellung qualitativer Ergebnisse 1 4 1
4 .4 . 3 Interpretation/Diskussion der Ergebnisse . . . . . . . . 143
Schlussfolgerungen ....................... .
Rückführung der Ergebnisse in die Praxis
4 .6 . 1 Mündliche Präsentationen von
Forschungsarbeiten ....... .
4 . 6 . 2 Schriftliche Publikationen ........................ .
146
148
1 48
1 49
5 Kritisches Lesen von Forschungsarbeiten 1 5 1
Verzeichnis wichtiger Fachbegriffe . . . . . . . . . .. .. .. .. .. . . . .. . .. . . . . 1 5 5
Literaturliste . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . 1 6 1
Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 73
Pflegewissenschaft u n d Pflegeforsch u n g I Pflegeforsch u n g
2.2 Pflegeforsch u n g
Lernziele
Nach dem Studium dieses Kapitels sollten 5ie . . .
einen kleinen Einblick in die geschichtliche Entwicklung der Pflege
wissenschaft und -forschung gewonnen haben.
den Gegenstandsbereich der Pflegeforschung anhand von Beispielen
darstellen können.
die Rolle der Pflegenden in der Praxis bezüglich Forschung diskutie
ren können, die gesetzlichen Grundlagen dazu kennen und mithilfe
von Modellen aus anderen Ländern argumentieren können.
wissen, was der Begriff II Forschungsanwendung II bedeutet und wie
Forschungsanwendung funktionieren kann.
den Begriff II EBN 11 erklären und diskutieren können.
über die drei grundlegenden ethischen Prinzipien, die Funktion von
Ethikkommissionen und die Bedeutung der Verantwortung des/der
Einzelnen in der Forschung Bescheid wissen.
Forschung kann man definieren als den Versuch, das Wissen in einem
bestimmten Gebiet durch systematische, wissenschaftliche Metho
den zu vermehren (Hockey 1 983). Aus dieser Definition kann man
auch eine Definition von Pflegeforschung ableiten:
0 11 Krankenpflegeforschung ist Forschung auf dem Gebiet des
Gesundheitswesens, in dem die Krankenschwester den größ
ten Teil der Verantwortung trägt. Krankenpflegeforschung
bemüht sich, das Wissen zu vermehren, das die Schwester
braucht, um effektiv zu wirken ". (Hockey 1 983, s. 753)
Pflegeforschung betrifft also ein spezielles Gebiet des Gesundheitswe
sens, nämlich das, in dem die Pflegenden selbst die größte Verantwor
tung tragen. Weiters ist das zentrale Element von Pflegeforschung die
Wissensvermehrung, und zwar die Vermehrung des Wissens, das nötig
ist, um die Pflege der Patientinnen besser und effektiver gestalten zu
können.
" Die Pflege als Gegenstand der Forschung ( . . . ) muß das Ziel haben das Kran-kenpflegewissen zu vermehren. "
(Schröck 1 989, S. 288)
Käppeli drückt dies in einer Definition folgendermaßen aus :
Pflegewissenschaft u n d Pflegeforschung 1 Pf legeforsch u n g
" Pflegeforschung bedeutet das Entwickeln von pflegerischem Fachwissen. " (Köppeli 1 994, S. 1 4)
Pflegeforschung ist das Mittel der Pflegewissenschaft, um
..,.. Theorien zu überprüfen;
..,.. Fragestellungen aus der Praxis aufzugreifen und zu beantworten;
..,.. Grundlagen für die Entwicklung neuer Theorien zu liefern .
Erfahrungen, Kenntnisse, Handlungen und Wissenschaft werden durch
Forschung vernetzt (-+ Abb. 3).
H a n d l u n g Kenntnisse
u n d Erfa h r u n g
Wissen schaft
2 .2 . 1 G eschichte - G eg enwart - Z u ku nft
Die traditionelle Grundlage des pflegerischen Wissens stützt sich zum
Großteil auf unstrukturierte Wissensquellen wie Tradition und Autorität,
Erfahrung und Intuition, aber auch auf wissenschaftliche Erkenntnisse
anderer Disziplinen (z. B . der Medizin) . Der Einfluss althergebrachter Me
thoden und der Gehorsam gegenüber geschriebenen und ungeschriebe
nen Regeln ist in der Krankenpflege noch immer sehr mächtig. Neue Me
thoden werden nur sehr zögernd ausprobiert und ihre Anwendung
wird oft behindert. Viele Pflegepersonen stehen ihrem eigenen Tun un
kritisch gegenüber und sind kaum bereit, eingefahrene Wege zu verlas
sen. Gleichzeitig gab bzw. gibt es aber immer mehr Pflegende, die den
Status quo infrage stellen. Das Interesse an wissenschaftlicher Forschung
entstand auch in der Krankenpflege aus dem Bedürfnis, wissenschaftliche
Antworten auf die Fragen zu bekommen, die bei der täglichen Arbeit auf
tauchten und zu Problemen führten (vgl . Hunt 1984) .
Abbildung 3 : Vernetzung von Handlung,
Kenntnissen und Erfahrung
sowie Wissenschaft durch
Forschung
Quelle: v. Maanen 1 998, S. 1 4 3
4 Der Forschungsprozess
Lernziele
Nach dem Studium des gesamten Kapitels sollten Sie . . .
einen Überblick über die wichtigsten Schritte des Forschungsprozes
ses haben und ihre Bedeutung kennen, damit Sie Forschungsberichte
leichter lesen und besser einschätzen können.
Eine Forschungsarbeit folgt einem logischen Ablauf, den man als For
schungsprozess bezeichnet. Er beinhaltet verschiedene Schritte, die ge
radlinig (linear) oder aber als Regelkreis - ähnlich dem Pflegeprozess -
dargestellt werden können (vgl. Bartholomeyczik 1 9 9 7b, S. 5 6) . Man
kann mehr oder weniger Schritte beschreiben, je nachdem, wie sehr man
ins Detail geht oder einzelne Schritte zu einem größeren zusammenfasst.
Bei quantitativen Forschungsarbeiten geht man zum Teil anders vor als
bei qualitativen. Daher unterscheiden sich die Schritte manchmal von
einander. Das Grundprinzip bleibt j edoch gleich. Im folgenden Kapitel
werden die einzelnen Schritte des Forschungsprozesses im Allgemeinen
näher beschrieben; auf Unterschiede zwischen qualitativem und quan
titativem Vorgehen wird hingewiesen.
Der Ablauf einer Forschungsarbeit besteht aus
..,. dem " Erforschbar-Machen" von Fragestellungen (dazu gehören das
Analysieren der Ausgangslage und das Formulieren des Forschungs
ziels und der Forschungsfragen);
..,. aus der Bearbeitung der dafür notwendigen Fachliteratur;
..,. dem Erstellen eines Untersuchungsplans;
..,. der Datenerhebung;
..,. der Datenauswertung und
..,. der Datenverbreitung.
Detaillierter kann der Prozess in die in Abb. 9 gezeigten Schritte aufge
gliedert werden.
Abbildung 9: Der Forschungsprozess
Die wichtigsten Schritte einer wissenschaftlichen Untersuchung
Thema
"-Besti m m u n g von Zie l
und Forschungsfrage
"-Literatu rstud i u m
"-E ingrenzung der
Forschungsfrage, Begriffs
k lärung, gegebenenfa l l s
Hypothesenb i l dung
"-Festlegen der Vorgangs-
weise
"-Ausarbeitung der
Forschu ngs instru mente
und Vortest
"-Datenerhebung
"-Auswertung und I nter-
pretat ion der Ergebn i sse
"-Sch lussfo lgerungen
"-Veröffent l i chung
1 Pf1",,,",h", 1 1 9