Rahmenprogramm beginnt mit einem Referat über das Lycée...

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Deutsch-französische FreundschaftRahmenprogramm beginnt mit einem Referat über das Lycée Henri Martin

LÜDENSCHEID � Seit 34 Jahrenbesteht der Schüleraustauschder Staberger Gymnasien mitder nordfranzösischen StadtSt. Quentin und dem dorti-gen Lycée Henri Martin. Inden Museen der Stadt fandzum Auftakt des Rahmenpro-gramms der Ausstellung „Wi-der Napoleon!“ eine Vortrags-veranstaltung statt, an derneben Lehrern und Schülernder Staberger Gymnasienund Austauschschülern derfranzösischen Partnerschuleunter anderem auch der pen-sionierte Lehrer Ernst-AugustBenfer teilnahm. Ihm ist zuverdanken, dass die zwi-schenzeitlich eingeschlafenePartnerschaft im Jahr 1979mit Hilfe des Rotary-Clubs Lü-denscheid wieder auflebte.Heute ist unter anderem Sabi-ne Grundke, Französisch-Leh-rerin am Geschwister-Scholl-Gymnasium, für die Fortset-zung der fruchtbaren Bezie-hungen zwischen den deut-schen und französischen Ju-gendlichen zuständig.

Bevor sie über ihre Erfah-rungen berichtete, begrüßteMuseumsleiter Dr. EckhardTrox die Gäste und stellte dieaktuelle Ausstellung als Hin-tergrund für die Vortragsver-anstaltung vor. Die Ausstel-lung, so Trox, wolle zwar dieReformansätze aufzeigen, diedie Franzosen zu NapoleonsZeiten nach Deutschland ge-bracht haben, aber gleichzei-tig auch die Frage stellen,welche Fehler von damals

vermieden werden müssen,um ein friedliches und tole-rantes Europa zu erreichen.

Sabine Grundke stellte denSchüleraustausch, dessen ge-schichtlichen Wurzeln sowieden Ort St. Quentin und dasLycée Henri Martin näher vor.Vor dem Hintergrund der imJahre 1962 viel beachtetenRede des damaligen französi-schen StaatspräsidentenCharles de Gaulle, der erst-

mals nach dem KriegDeutschland besuchte undvor allem die jungen Men-schen dazu aufrief, die Ver-söhnung beider Nationen vo-ranzutreiben, wurde ein Jahrspäter der Elisees-Vertrag un-terzeichnet. „In der 50-jähri-gen deutsch-französischenFreundschaft liegen auch dieWurzeln unseres Schüleraus-tausches“, so die Referentin.Das Deutsch-Französische Ju-

gendwerk wurde 1963 ge-gründet, um die Bande zwi-schen den Jugendlichen bei-der Länder zu stärken. „Seit-her haben acht MillionenFranzosen und Deutsche anden Austauschmaßnahmendes Jugendwerkes teilgenom-men, und 9.000 Austau-schmaßnahmen jedes Jahrwerden vom Deutschen Ju-gendwerk gefördert“, beton-te Sabine Grundke. Auch derSchüleraustausch der beidenStaberger Gymnasien mitdem Lycée Henry Martin istförderungsberechtigt.

Mit zahlreichen Fotografienund Informationen stellte Sa-bine Grundke schließlich diefranzösische Partnerschulevor. Die Schule Henry Martinist Lernstätte für 1 450 Schü-ler, von denen jedoch nur 803das Lycée besuchen, welchesder gymnasialen Oberstufe inDeutschland entspricht. „126Schüler sind im Internat un-tergebracht, das zur Schulegehört, darüber hinaus bietetdie Schule Lehrgänge an, dieerst nach dem Abitur begin-nen“, so die Referentin. Ab-schließend berichteten diebeiden Schülerinnen DeniseReffelmann aus Lüdenscheidund Deborah Baudry aus St.Quentin über ihre Erfahrun-gen beim Schüleraustausch.Nach dem offiziellen Teil hat-ten alle Gäste die Möglich-keit, einen kleinen Snack zugenießen und die Ausstellung„Wider Napoleon“ zu besich-tigen. � bot

Sabine Grundke (links) und Ursula Delhougne (WissenschaftlicheMitarbeiterin des Geschichtsmuseums). � Foto: Othlinghaus