Post on 26-Jul-2020
Schule an der Augsburger Straße
Pädagogisches Konzept für das Ganztägige Lernen
Augsburger Straße 175 28215 Bremen
Tel. 0421 361-8370 Fax: 0421 361-3590
e-mail: 012@bildung.bremen.de www.012.schule.bremen.de
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 1
Gliederung
0. Vorwort
1. Einleitung
2. Leitbild
3. Grundlagen für die Ganztagsschule Augsburger Straße
3.1. Standort
3.2. Die Lernumgebung - ein ganztagsspezifisches Raumkonzept
3.3. Personal
3.4. Elternarbeit
3.5. Öffnung zum Stadtteil/ Kooperation
4. Pädagogische Schwerpunkte
4.1. Inklusion – unter einem Dach
4.2. Gestaltung des Schullebens
4.3. Tageslauf der Kinder im Ganztag
4.4. Unterrichtsgestaltung
4.5. Förderbänder
5. Evaluation
S. 2
S. 3
S. 4
S. 5
S. 5
S. 7
S.10
S.12
S.13
S. 16
S. 16
S. 17
S. 18
S. 20
S. 22
S. 23
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 2
0. Vorwort
Durch den PISA -Schock in den frühen 2000er Jahren ging ein Ruck
durch das Bildungssystem. Die Ergebnisse fordern zum Neu- und
Umdenken unseres Bildungssystems auf.
Bereits 2006 bekundete das Kollegium der Grundschule Augsburger
Straße das grundsätzliche Interesse für die Planung und Errichtung einer
Ganztagsgrundschule.
Der Bremer Schulentwicklungsplan 2008 sieht vor, pro Jahr vier
Ganztagsschulen einzurichten, mit dem Ziel in jedem Stadtteil auch eine
Ganztagsgrundschule zu etablieren.
Es ist für alle Beteiligten eine Herausforderung, eine Schule als
Ganztagschule zu planen, denn einhergehend mit der zeitlichen
Dimension ist ein verändertes Unterrichtskonzept mit neuen
Tagesstrukturen notwendig.
Deshalb installierten wir frühzeitig eine Steuergruppe. Sie besteht aus
Schulleitung, LehrerInnen und pädagogischen MitarbeiterInnen aus
Grundschule und sonderpädagogischen Förderbereichen sowie
ElternvertreterInnen und Arbeitsergebnissen des Schülerrats.
Die Aufgabe der Steuergruppe besteht in der Koordinierung der
Arbeitsgruppen und der konkreten Planung der notwendigen Schritte.
Das vorliegende Schulprogramm resultiert somit aus der Teamarbeit
aller an unserer Schule beteiligten Gruppen.
Es dokumentiert detaillierte Überlegungen, um eine gelungene und gute
Schule zu gestalten.
Wir machen uns auf den Weg...
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 3
1. Einleitung
Die Grundschule Augsburger Straße bietet ihren SchülerInnen im
Ganztag einen Lebensraum, in dem die Kinder Anregungen und Impulse
für Wissen, Bildung und Freizeitgestaltung bekommen.
Es ist eine Schule entstanden, in der die Kinder einen großen Teil ihres
„wachen Tages“ (L.Pesch) verbringen und einen wesentlichen Teil ihrer
Beziehungen leben.
Lernen im Primarbereich geschieht überwiegend über die Ebene
persönlicher Bindungen. Kinder benötigen eine vorhersehbare,
regelhafte, soziale und personelle Struktur, in der sich ihre Individualität
entwickeln kann. Deshalb sehen wir unseren pädagogischen
Schwerpunkt in der Beziehungsarbeit am Kind.
Durch die Rhythmisierung des Tages, den differenzierenden Unterricht
und die vielfältigen ergänzenden Angebote werden alle
Entwicklungsbereiche angesprochen:
Lernen lernen
Spielen und Bewegen
Fühlen und Teilen
Aus diesen Grundsätzen ergibt sich das detaillierte Leitbild unserer
Schule.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 4
2. Leitbild
Wir sind GANZ Schule
Ganztagsgrundschule
Wir heißen alle Kinder unterschiedlicher Herkunft und Religion willkommen.
Bei uns lernen alle Kinder gemeinsam.
Wir pflegen ein soziales Miteinander und Füreinander geprägt durch gegenseitige Achtung und Toleranz.
Wir stärken das Wir-Gefühl durch regelmäßige gemeinsame schulische Aktivitäten.
Wir schaffen eine Lernatmosphäre der Ruhe und Konzentration.
Wir stärken die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Kinder.
Individuelles Fördern und Fordern ist ein zentraler Aspekt unserer pädagogischen Arbeit.
Als notenfreie Schule benutzen wir Lernentwicklungsberichte um die Leistungsstände der Kinder zu beschreiben.
Wir setzen unsere Qualifikationen im Team ein.
Es macht allen Freude, in unseren gut ausgestatteten Fachräumen zu lernen.
Für unsere Arbeit bekommen wir die Unterstützung durch Elternmitarbeit und den Schulverein.
Unser kindgerechter Schulhof regt den ganzen Tag zur Bewegung an.
Der Besuch von außerschulischen Lernorten gehört für uns zum Schulalltag.
Schulische und freizeitpädagogische Angebote wechseln sich im Tagesablauf ab.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 5
3. Grundlagen für die Ganztagsschule Augsburger
Straße
3.1. Standort der Schule
Die Schule Augsburger Straße liegt im Bremer Stadtteil Findorff.
Sie ist eine dreizügige Grundschule mit ca. 280 SchülerInnen.
Im Stadtteil selbst gibt es zwei weitere Grundschulen.
Durch die Schaffung eines neuen Haupteingangs an der Augsburger
Straße ist eine städtebauliche Öffnung zum Stadtteil geschaffen worden,
die räumliche Anbindung zum gegenüber liegenden Kindertagesheim ist
dadurch gegeben.
Inklusion unter einem Dach
In jedem Jahrgang gibt es eine Inklusionsklasse, in der Kinder mit und
ohne Handicap zusammen lernen und leben.
Grundschul- und Sonderschulkolleginnen sowie pädagogische
Mitarbeiterinnen vom ASB und Martinsclub arbeiten in Teams und auf
Augenhöhe miteinander.
Logopäden und Ergotherapeuten unterstützen unsere Kinder vor Ort.
Hauptstandort der Leseintensivmaßnahme (BLIK) für SchülerInnen
der Klassen 1 und 2 aus der Region West ist unsere Schule.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 6
Merle, 10 Jahre, Klasse 4b
Merle, 10 Jahre, Klasse 4b
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 7
3.2. Lernumgebung - ein ganztagsspezifisches Raumkonzept
Ein Qualitätsmerkmal gelungener Ganztagsschulen sind die Räume.
Wenn SchülerInnen und pädagogisches Personal mehr Zeit ihres
Lebens in der Schule verbringen, erhöht dieser Umstand die
Anforderungen an Funktionalität und Ästhetik der Gebäude.
In der Ganztagsschule dienen die Räume nicht mehr allein dem
Unterricht.
Im Wesentlichen werden außerdem benötigt:
Orte zum Entdecken, Forschen und Verweilen
Flächen für Bewegung und Spiel
Orte zum Ausruhen und Zurückziehen
Orte für Begegnungen und Soziales Miteinander
ein Ort für das Mittagessen
Eine schulinterne Umfrage unter SchülerInnen und KollegInnen ergab,
dass die Wünsche von Kindern und Erwachsenen eng beieinander
liegen:
Beide Gruppen haben ein starkes Bedürfnis nach Ruhe-, Begegnungs-
und Verweilzonen.
Für die Kinder haben außerdem Bewegungsflächen und gute
Spielmöglichkeiten im und außerhalb des Gebäudes Priorität, darüber
hinaus fordern sie eigenständige Räume für unterschiedliche Aktivitäten.
Auch die KollegInnen befürworten den Erhalt und weiteren Ausbau von
ausgewiesenen Räumen für spezifische Aktivitäten.
Eine hohe Priorität für das Kollegium haben auch ein zentrales
Lehrerzimmer und Teamarbeitsräume mit Arbeitsplätzen.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 8
Bedarfsanalyse
Aus unseren pädagogischen Schwerpunkten und der schulinternen
Umfrage ergibt sich folgender Bedarf:
Unterrichtsbereich
pro Grundschulklasse 1,5 Klassenräume
pro Inklusionsklasse 2,5 Klassenräume
die Klassen eines Jahrgangs befinden sich in einem Gebäudetrakt
Raum für Leseintensivmaßnahme (BLIK)
Werkraum
Textilraum
Musikraum
„SINUS“- Forscherraum
Bibliothek
Turnhalle
Bewegungsraum
PC-Labor
Verpflegungsbereich
Mensa (zzgl. erforderlicher Nebenräume) als Mehrzweckraum
Rückzugsbereich
Sitzecken für ruhige Beschäftigung einzelner oder mehrerer
Personen
Ruheraum für Kinder
Ruheraum für Erwachsene
Krankenzimmer
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Begegnungsbereich
Elterntreff
Elternsprechzimmer
„Offenes Ohr“ (Mediations-/ Streitschlichterraum für SchülerInnen)
Bereich für Mitarbeiter
LehrerInnenarbeitsplätze (zentral und dezentral)
Sozialraum für Mitarbeiter
Besprechungsräume
Zentrales LehrerInnenzimmer
Lernwerkstatt
Bereich für Angebotsaktivitäten und Pausenzeiten
Innen:
Raum für laute Spiele
Raum für leise Spiele
Medienraum
Außen:
Lauf- und Freispielflächen
Bänke und Sitzgruppen
Kleinfeldsportplatz
Hüpfspielfelder
Tischtennisplatte
Klettergerüste/Schaukeln/Spielberg/Wippe
Fußballtor
Schulbeete/Lerngarten
Kleintierhaltung
Spielschiff
Überdachte Teilflächen für Regentage
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3.3. Personal
Eine gute Teamarbeit ist für uns die Grundlage für ein intensives Wir-
Gefühl an unserer Schule, getragen von Lehrkräften, pädagogischen
MitarbeiterInnen, SchülerInnen und Eltern.
Teamarbeit bedeutet gleichberechtigte Zusammenarbeit der
verschiedenen Professionen als Voraussetzung für „Arbeit auf
Augenhöhe“ unter Berücksichtigung der jeweiligen Kompetenzen.
Um dieses zu gewährleisten werden regelmäßige Teambesprechungen
zur Planung und Vorbereitung durchgeführt. Dabei bedarf es einer klaren
Definition der Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten, die im Team
abgestimmt werden sollten. Lehrkräfte und pädagogische MitarbeiterIn
eines Klassen-/ Jahrgangsteams legen gemeinsam, im Einvernehmen
mit dem pädagogischen Konzept, Erziehungsziele, Strukturen und
Regeln fest.
Wir arbeiten auf der Grundlage eines Arbeitszeitmodells, um Teamarbeit
verlässlich, effektiv und professionell zu gestalten. Die Einrichtung von
Arbeitsplätzen vor Ort in angemessener Zahl ist daher zwingend
notwendig.
Wir führen gemeinsame Fortbildungen durch.
Zu einem Klassenteam gehört eine pädagogische MitarbeiterIn und eine
KlassenlehrerIn.
Doppelbesetzungen und kleine feste Teams werden angestrebt, damit
eine verlässliche Beziehung zu den Kindern gewährleistet ist und die
kontinuierliche Beziehungsarbeit am und mit dem Kind möglich wird.
In einem Jahrgangsteam arbeiten drei Klassenteams – davon eine
Inklusionsklasse.
In gemeinsamer Präsenzzeit finden Planungs- und Fachkonferenzen
statt.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 11
Für Kinder, die bereits im Kindergarten durch Integrationskräfte begleitet
wurden, ist eine weitere Unterstützung notwendig, um einen guten
Einstieg in das Schulleben zu gewährleisten.
Besonders für eine Ganztagsschule ist der Einsatz von
SozialpädagogInnen bedeutsam (Mediationssprechstunde für die Kinder,
Ausbildung von StreitschlichterInnen, Beratung für SchülerInnen, Eltern
und LehrerInnen im “Offenen Ohr“).
Wichtig für die Unterstützung und Gestaltung des schulischen Alltags
und der vielfältigen Angebote ist der Einsatz außerschulischen Personals
wie Studierende, PraktikantInnen, Eltern, SeniorInnen. Weitere
Professionen wie MusikschullehrerInnen, KünstlerInnen,
SportübungsleiterInnen, HandwerkerInnen können im Ganztag den
Unterricht ergänzen und bereichern.
Beispiel für den Einsatzplan einer Lehrkraft
Zeit Inhalt Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
8.00 – 9.30 Block 1 90 min.
U U U U U
9.30 – 10.00 Pause inkl. Frühstück
Aufsicht
10.00 – 11.15 Block 2 75 min.
U U U Planung U
11.15 – 11.35 Pause Aufsicht
11.35 – 12.35 Block 3 60 min.
U Kooperation Klassenteam
Angebot U U
12.35 – 14.00 Mittagessen/
Dies-und-das-Zeit
Planung, individuelle Pläne,
Dokumentationen Elterngespräche
14.00 – 15.00 Block 4 60 min.
U Jahrgangs-
team U
15.00 – 16.00
Block 5 60 min.
AG ab 16Uhr Konferenz
en
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 12
Beispiel für Einsatz einer pädagogischen Mitarbeiterin (20 Std.)
Zeit Inhalt Montag Dienstag Mittwoch Donnerst
ag Freitag
8.00 – 9.30 Block 1 90 min.
9.30 – 10.00 Pause
inkl. Frühstück
10.00 – 11.15 Block 2 75 min.
Offenes
Ohr Angebot
Übungs-zeit
11.15 – 11.35 Pause
11.35 – 12.35 Block 3 60 min.
Fördern und Fordern Deutsch
Klassen-team
Übungs-zeit
Fördern und Fordern Mathe
Logbuch-zeit
12.35 – 14.00 Mittagessen/
Dies-und-das-Zeit
Mittagessen / Dies-und-das-Zeit inkl. Angebote durch Pädagogisches Personal
14.00 – 15.00 Block 4 60 min.
Übungszeit U Jahrgangs-
team
15.00 – 16.00 Block 5 60 min.
Angebot Übungszeit anteilig Steuer-gruppe
3.4. Elternarbeit
Die Kontakte zu den Eltern werden vom Kollegium konstruktiv und
intensiv gepflegt.
Die Eltern nehmen dieses Angebot an und beteiligen sich aktiv an der
Erziehung und Bildung ihrer Kinder.
Dieses gemeinsame verantwortungsvolle Handeln schafft Transparenz
über schulinterne Zusammenhänge und fördert das „Wir-Gefühl“.
Gemeinsam mit den LehrerInnen, pädagogischen MitarbeiterInnen und
dem Schülerrat wirken die Eltern an der Vermittlung und Einhaltung der
Schulregeln mit.
Über ein Engagement in den Schulgremien Elternbeirat und
Schulkonferenz hinaus übernehmen sie Aufgaben zum Erhalt der
schuleigenen Bücherei, bei Schulfesten und Projekten.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 13
Der Schulverein organisiert mit Hilfe von Spenden und
Mitgliedsbeiträgen Kursangebote am Nachmittag, finanziert
Pausenmaterial und andere Neuanschaffungen.
Eltern und pädagogisches Personal unserer Schule organisieren in
regelmäßigen Abständen ein Schulfest. Dabei ist die Integration von
Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund ein ausdrücklich erklärtes
Ziel. Wir verstehen die gesellschaftliche Vielfalt als Chance.
In unserem „Elterntreff“ entsteht ein Ort der Begegnung und des
Austausches.
Eine Vernetzung unserer Schule im Stadtteil auf verschiedenen
Ebenen wird angestrebt.
Dadurch leistet die Ganztagsgrundschule Augsburger Straße als ein Ort
der Bildung und Erziehung einen wichtigen Beitrag für die
gesellschaftliche Entwicklung.
3.5. Öffnung zum Stadtteil und Kooperation
Als Ganztagsschule öffnen wir uns dem gesamten Stadtteil. Wir
verstehen uns als Teil eines aktiven Gemeinwesens.
Zunehmende Bedeutung gewinnen in Ganztagsschulen Kooperationen
mit außerschulischen Partnern. Wir unterstützen damit das für die
gebundene Ganztagsschule übergeordnete Ziel, die erweiterten
Lernzeiten mit differenzierten, unserem Profil entsprechenden Inhalten
zu füllen. Die Öffnung der Schule nach außen ermöglicht,
außerschulische Lernressourcen zu nutzen.
Zur Gestaltung und Durchführung der Angebote sollen folgende
Kooperationsmöglichkeiten genutzt werden:
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 14
Kooperationsmöglichkeiten
Beispiele für Kooperationsmöglichkeiten
Kulturelle Einrichtungen: Theater, Bremer Philharmoniker,
Kunsthalle, Tanzwerk, Opus 100
Beratungsstellen: Schulpsychologischer Dienst,
Erziehungsberatung
Ämter / Behörden: Amt für soziale Dienste, LIS
Einrichtungen für Umwelt und Natur: BUND, NaBu, Tierheim,
Universum
Spezielle Schulen: Kunsthochschule, Musikschule, Sprachschulen
Therapeuten: Logopäden, Ergotherapeuten
Universität / Hochschule: Oberschule Findorff, Uni Bremen,
Kunsthochschule
Eltern / außerschulische Privatpersonen / Firmen: Senioren,
Handwerker, Fahrradwerkstatt, Imker, Gärtnereien
Sonstige
Vereine/
Verbände
Religions-
gemein-
schaften
Eltern/ außer-
schulische
Privat-
Personen / Firmen
Hochbegabten-
projekt
Schule / Uni /
Hochschule
Thera-
peuten
Spezielle
Schulen
Einrichtungen
für
Umwelt und Natur
KTH
Ämter/
Behörden
Beratungs-
stellen
Kulturelle
Einrichtungen
Kooperation
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Religionsgemeinschaften: Kirchen, Moscheen
Vereine / Verbände: SG Findorff, Werder Bremen, Landfrauen,
Bremen 1860, Hockeyverein, Musikschule
Freiwilligenagentur: Balu und Du, Doppeldenker, Lesehelfer
Sonstige: Ehrenamtliche, Ortsbeirat, Findorffer Geschäftsleute
Der Umfang der Kooperationspartnerschaften ist vorbehaltlich der
finanziellen behördlichen Ressourcen zu betrachten.
Mögliche zusätzliche Finanzierungen können durch Patenschaften in der
Klassengemeinschaft oder das Solidaritätsprinzip erreicht werden.
Jonas, 7 Jahre, Klasse 2b
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 16
4. Pädagogische Schwerpunkte
4.1. Inklusion - unter einem Dach
Im Bereich von
-Wahrnehmung und Entwicklung
-Lernen/ Sprache/ Verhalten
-körperliche und motorische Entwicklung
-Sehen
-Hören
Die Grundschule Augsburger Straße kooperierte seit 1988 mit der
Schule am Rhododendronpark sowie mit dem Förderzentrum
Vegesacker Straße.
Seit dem 1.8.2010 ist die Ganztagsschule Augsburger Straße ein
Zentrum für unterstützende Pädagogik mit den oben aufgezeigten
Schwerpunkten im Bereich der sonderpädagogischen Förderung.
Grundlage der pädagogischen Arbeit sind die Grundschulverordnung,
die Ganztagsverordnung und die Verordnung für unterstützende
Pädagogik.
4.2. Gestaltung des Schullebens
Um eine für alle am Schulleben beteiligten Personen angenehme
Gestaltung des Schulalltags zu ermöglichen, sind verschiedene Aspekte
zu beachten.
Um den Schülern Sicherheit und Orientierung zu geben, wollen wir das
Prinzip der KlassenlehrerIn als Grundstruktur beibehalten.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 17
Gemeinschaftsstiftende Rituale in den Klassen wie ein morgendlicher
Beginn mit musischem Schwerpunkt, Wochenanfangs- und
Wochenabschlusskreis und Klassenrat ergänzen dieses Prinzip.
Durch klassen- und jahrgangsübergreifende Lerngruppen und Projekte
wird das Wir-Gefühl an unserer Schule zusätzlich gefördert.
Auf Stellwänden, an Wänden, auf der Schulhomepage und bei
gemeinsamen Schulfeiern können Arbeitsergebnisse aus den
verschiedenen Lerngruppen präsentiert werden.
Alle ErstklässlerInnen werden durch jeweils eine ältere SchülerIn aus der
Partnerklasse unterstützt.
Die Angebote sind für alle SchülerInnen interessant und wählbar.
Die Dies und Das Zeit wird von den Kindern selbständig genutzt. Neben
dem gemeinsamen jahrgangsübergreifenden Essen können die Kinder
zwischen verschieden Angeboten wählen und es ist Raum und Zeit zur
Kommunikation der SchülerInnen untereinander sowie zwischen
SchülerInnen und dem Personal gegeben.
Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt unseres Schullebens sehen wir
im demokratischen Lernen. Der Klassenrat tagt wöchentlich. Aus ihm
gehen zwei bis drei KlassensprecherInnen hervor, die monatlich im
Schülerrat zusammenkommen. Hier ist Raum und Zeit, um Ideen zu
entwickeln und Probleme zu klären.
Darüber hinaus streben wir an, „Streitschlichter“ in Kooperation mit der
Oberschule Findorff auszubilden. Außerdem sollen SchülerInnen,
pädagogische MitarbeiterInnen und Eltern die Möglichkeit bekommen,
sich im „Offenen Ohr“ durch eine Sozialpädagogin beraten zu lassen.
Regelmäßige Sprechstunden des Schulpsychologischen Dienstes sowie
des Amtes für soziale Dienste an der Schule wären wünschenswert.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 18
4.3. Tagesablauf der Kinder im Ganztag
Das Schulleben findet an unserer Schule in der Zeit von 8:00 bis 16:00
Uhr statt. Dies stellt insbesondere für jüngere Kinder eine lange Zeit dar
und macht eine besondere Rhythmisierung des Schultages erforderlich.
Um ihnen einen entwicklungsgerechten Lernprozess zu ermöglichen,
sind folgende Aspekte für die Gestaltung des Schultages wichtig:
Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung auf kognitiver wie
auf körperlicher Ebene
Abwechslungsreiche Gestaltung durch Wechsel zwischen intensiven
Lernphasen, Bewegung, freien Arbeitsphasen, Projekten,
Übungsphasen, Spiel und Entspannung
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 19
Beispiel für Stundenplan in Klasse 1
Zeit Inhalt Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
8.00 – 9.30 Block 1 90 min.
Mathe / Deutsch
Mathe / Deutsch
Mathe / Deutsch
Mathe / Deutsch
Mathe / Deutsch
9.30 – 10.00 Pause
inkl. Frühstück
10.00 – 11.15 Block 2 75 min.
Kunst Sport Musik Angebot Bewegung
11.15 – 11.35 Pause
11.35 – 12.35 Block 3 60 min.
Fördern und Fordern Deutsch
Angebot Übungs-
zeit
Fördern und Fordern Mathe
Mathe
Soziales Lernen
12.35 – 14.00 Mittagessen/
Dies-und-das
Mittagessen / Dies-und-das inkl. Angebote durch Pädagogisches Personal
14.00 – 15.00 Block 4 60 min.
Angebot Sach-
unterricht Angebot (freiwillig)
Sach-unterricht Angebot
(freiwillig) 15.00 – 16.00
Block 5 60 min.
Übungs-zeit
Übungszeit
Übungs-zeit
Beispiel für Stundenplan in Klasse 3
Zeit Inhalt Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
8.00 – 9.30 Block 1 90 min.
Mathe / Deutsch
Mathe / Deutsch
Mathe / Deutsch
Mathe / Deutsch
Mathe / Deutsch
9.30 – 10.00 Pause
inkl. Frühstück
10.00 – 11.15 Block 2 75 min.
Werken / Textil
Kunst Sport Angebot Musik
11.15 – 11.35 Pause
11.35 – 12.35 Block 3 60 min.
Englisch Fördern und
Fordern Deutsch
Fördern und Fordern Mathe
Englisch Übungszeit/
Logbuch
12.35 – 14.00 Mittagessen/
Dies-und-das
Mittagessen / Dies-und-das inkl. Angebote durch Pädagogisches Personal
14.00 – 15.00 Block 4 60 min.
Angebot Sach-
unterricht Angebot (freiwillig)
Biblische Geschichte Angebot
(freiwillig) 15.00 – 16.00
Block 5 60 min.
Übungs-zeit
Übungs-zeit
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 20
4.4. Unterrichtsgestaltung
Jedes Kind wird in seiner Einzigartigkeit gesehen und entsprechend
gefördert und gefordert.
Durch die bewährte enge Zusammenarbeit mit den KTHs und der
Oberschule Findorff werden gelungene Übergänge ermöglicht.
Insbesondere ein gelungener Schulstart ermöglicht eine systematische
Förderung von Anfang an.
Zu Beginn eines jeden Schuljahres findet eine umfassende Diagnose
zum Lernstand des Kindes statt. Daraus ergibt sich die Festlegung der
Förderung.
Der Unterricht findet integrativ und in enger Zusammenarbeit der
Klassenteams eines Jahrgangs statt. Für alle Kinder, auch für solche mit
erhöhtem sonderpädagogischen Förderbedarf, orientiert er sich am
Grundschullehrplan.
Die Klassen arbeiten zwingend mit hoher innerer Differenzierung. Dies
erfordert ein ganzheitliches Lernen mit differenziertem Material,
vielfältigem Anschauungsmaterial und handelndem Lernen.
Neben der inneren Differenzierung im Klassenverband findet im Förder-
und Förderband ( Fö-Fo) ein am einzelnen Kind orientierter Unterricht in
annähernd homogenen Lerngruppen statt. Hier lernen Kinder in
Kleingruppen aus dem jeweiligen Jahrgang zusammen.
In jedem Schuljahr findet eine Auswertung der Arbeit des Förderbandes
statt.
Das Klassenteam achtet auf den Einsatz vielfältiger Methoden. Um
unterschiedliche Lernweisen der Kinder einzubeziehen, wird mit
offenen Unterrichtsformen (Tages-/ Wochenplanarbeit, Stationenlernen,
Gruppen- und Partnerarbeit) gearbeitet.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 21
In allen Klassen wird die gleiche Schreibschrift gelernt. Beim
Leselernprozess werden identische Anlautbilder und großmotorische
Lautgebärden benutzt. Die Einführung der Buchstaben geschieht in
einheitlicher Reihenfolge. In den Fächern Mathematik und Deutsch
werden die gleichen Lehrwerke verwendet.
In jeder Klassenstufe nehmen die Kinder an einem Sozial- und
Verhaltenstraining sowie an einem Verkehrssicherheitstraining teil.
Der ästhetische Bereich wird weiter ausgebaut unter anderem durch
AGs:
wie z.B. Orffsche Instrumente, Chor, Flöten, Gitarre, Trommeln, Yoga,
Badminton, Turnen, Fußball, Leseclub, Töpfern, Tanzen, Filzen, Schach.
Das naturwissenschaftliche Lernen soll über den Sachunterricht hinaus
durch Experimente im Sinus-Raum oder die Nutzung der Schulbeete
gefördert werden.
Die Kinder werden in die persönliche Beurteilung direkt einbezogen, z.B.
durch das Führen einer Mappe mit persönlichen Aufgaben, Portfolios,
regelmäßige Besprechungen mit der LehrerIn über individuelle
Fortschritte (Kindersprechtag), Führen eines Info-Heftes mit Stempeln
o.ä. zur Stärkung des positiven Sozialverhaltens,
Selbsteinschätzungsbogen.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 22
4.5 Förderband
Ausgangslage
Zunehmende ausgeprägte Heterogenität in den Lerngruppen
Maßnahmen
Innere Differenzierung des Unterrichts
Schaffung annähernd homogener Lerngruppen mittels Förderband
Pädagogische Plausibilität
Das Förderband bietet die Möglichkeit einer umfassenden
individuellen Förderung und Forderung in einer klassen- bzw.
jahrgangsübergreifenden Lerngruppe.
Unterstützung des individuellen Lernprozesses durch differenzierte
Angebote für unterschiedliche Lernausgangslagen
Die Angebote beziehen sich auch auf nicht kognitive
Leistungsanforderungen, z. B. Bewegung, Fein-/Grobmotorik.
Organisation des Förderbandes
Eine umfassende Diagnose zum Lernstand des Kindes wird im
Jahrgang analysiert.
Im Team wird festgelegt, welche Art der Förderung geeignet ist.
Die Gruppenzusammensetzung findet durch Einschätzung der
Lehrkräfte statt, die Kinder werden außerdem zu ihren Präferenzen
befragt.
Die Kurse wechseln drittel- bis halbjährlich.
Das Förderband wird regelmäßig evaluiert, aktuelle Entwicklungen
werden ständig berücksichtigt.
Die Weiterentwicklung in Bezug auf punktuelle Jahrgangsmischung und
die Reflexion der Inhalte (z.B. Bildungsstandards) ist ein wichtiger
Arbeitsschwerpunkt.
Pädagogisches Konzept der Ganztagsschule an der Augsburger Straße Seite 23
5. Evaluation Für die professionelle Entwicklung der Grundschule an der Augsburger
Straße ist eine regelmäßige Evaluation erforderlich, um Erfahrungen und
Ergebnisse zu sichern und weiterzuentwickeln.
Transparenz und konstruktive Umgangsweise sind dabei Voraussetzung.
Die Steuergruppe hat einen Zeit- und Maßnahmenplan erarbeitet, der
regelmäßig aktualisiert wird.
Dieser Plan umfasst die Bereiche
pädagogische Ziele/ Unterricht
Rhythmisierung
Personal
Kontakte zu Eltern
Kooperationen
Räume
Je nach Themenschwerpunkt wird die Verantwortung für die
Durchführung der Evaluation an das Kollegium, die Jahrgangsteams, die
Fachkonferenzen etc. delegiert.
Eine externe Evaluation wird nach vier Jahren angestrebt.