Sprachverfall in der Germanistik?

Post on 23-Feb-2016

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Sprachverfall in der Germanistik?. „Du stecks Connector in Stecks an Wand oder an Leitung / Line. Leitung muss AC sein und egal 180 bis 250 Volts ist gut. Frequency braucht 50 Hz auch 45 bis 55 Hz in Function noch macht. Power ist bei drehen Schalter auf hat . - PowerPoint PPT Presentation

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Sprachverfall in der Germanistik?

„Du stecks Connector in Stecks an Wand oder an Leitung / Line. Leitung muss AC sein und egal 180 bis 250 Volts ist gut.

Frequency braucht 50 Hz auch 45 bis 55 Hz in Function noch macht. Power ist bei drehen Schalter auf hat.

Step 1: Bei Kalt 18 Watts zum Fan blasen. Power kommt bei Drehen Heiss 

Step 2: 1.200 Watts mit Heiss und Fan blasen. Ganz fully hat bei Drehen viel Heiss 

Step 3: 2.000 Watts mit vielen Heiss und Fan blasen. Blasen mit Sicherheit immer bei Heiss sonst kein Gefahr kein hat.“

Ulrich Schmitz (Sprachdidaktiker, Uni Essen) fragt:

Welches Wissen bringen Studienanfänger heute mit an die Universität?

Ein 45-Minuten-Test zur Erklärung von 30 Fachausdrücken aus dem Deutschunterricht soll diese Frage beantworten.

Die Probanden: ca. 200 Germanistik-Studierende des Grundkurses Einführung in die Sprachwissenschaft (Uni Essen).

Das Resultat seiner Studie:

Etwa 80% der Teilnehmer beantworten nur 8 bis 12 der insgesamt 30 Fragen korrekt.

Nur fünf Personen haben mehr als 50% der Fragen richtig beantwortet.

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Adverb“

Eigenschaftswort des Verb Adjektive nach dem Verb Mischung aus Verb und Adjektiv: Die Frau

ist schön

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Dialekt“

Eine Absonderung der offizielen [sic ] Sprache im Land (Bayern)

Redeweise

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Genitiv“

Grammatikalische Bestimmung der Person: Wer? 2. Fall: Wessen Stuhl ist das? 2. Fall (ihr Hut) 2. Fall, wem o. was liebst du? Mein Hund! Die besitzanzeigende Satzform (Kann mir

jemand sagen, wessen Schrift dieses hier ist?)

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Kasus“

Fall (der 1. Fall Singular, z.B. ich springe)

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Konjugation“

z.B. der Junge, von dem Jungen, dem Jungen, den Jungen, mit dem Jungen

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Konjunktion“

Umleitung Bestimmung von Nomen

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Konjunktiv I“

Zeitform, z.B. Ich gehen [sic] ins Schwimmbad, wenn das Wetter schön ist.

Erzählte Rede, ich hörte die Schüler indiregte [sic] Rede

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Konjunktiv II“

Wahrscheinlichkeitsform im Futur

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Modalverb“

Zeitverb

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Passiv“

gramatische [sic] Form, die behandelt wird, z.B. Er wurde ausgesetzt

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Präposition“

Beschreibung wo Hinzufügung, Beistellg [sic] Voranstellung zu einem Subjekt zur

Beschreibung

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Relativpronomen“

Im Nominativ stehender ersatz [sic] für Nomen

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Semikolon“

Komma, Strich, Punkt (Überbegriff) Satzzeigen [sic] Satzabschluss vorbezüglich

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Subjekt“

handelde [sic] Einheit im Satz Handelner [sic] Teil im Satz oder Verb, das Teil der Handlung eines

Satzes [sic]

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„Substantiv“

Zusammengesetze [sic] Nomen

Fragen & ihre skurrilen Antworten:

„finites Verb“

gebäuchtes Verb: du gehst

Wozu Grammatik, wozu Grammatikunterricht?

Schmitz‘ polemisches Urteil

„Debakel? … Etwa zwanzig dieser dreißig Ausdrücke musste man vor zwanzig Jahren kennen, um den Hauptschulabschluss zu bekommen.“

„In dieser Häufung sind all das keine Einzelfälle, sondern alarmierende Symptome eines fort-geschrittenen Verfalls nicht nur sprachlicher Bildung.“

Schmitz‘ polemisches Urteil

„Wir haben es hier mit einer Elite zu tun: Menschen Anfang 20 mit Abitur, die sich aus

welchen Gründen auch immer, jedenfalls freiwillig entschlossen haben, Germanistik zu studieren, zumindest also wissend, dass sie einen erheblichen Teil ihrer Bemühungen einige Jahr lang und womöglich den größten Teil ihres Lebens dezidiert und just auf Sprache richten werden.“

Schmitz‘ polemisches Urteil

„Bei den allermeisten von ihnen hätten diese erbärmlichen Trümmer grammatischen Grundwissens nicht zur 250-Euro-Frage im Fernsehquiz gereicht.“