Post on 05-Jan-2016
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Vortrag zur TagungEntwicklungen bei eGovernment in
Sachsen und Tschechien
am 21./22.10.2004 in Lengefeld/Vogtland
ThemaZusammenarbeit zwischen Behörden und mittelständischen Software-Unternehmen
als Basis effizienter elektronischer Verwaltung
Referent: Dr. Ralf Grünewald
Ausgangsbetrachtungen• Bis Ende der 80ziger Jahre: Software für Behörden geprägt von
Großrechnern (IBM, SIEMENS), ausschließlich kommunale Gebietsrechenzentren als Dienstleister für die Öffentliche Verwaltung, d.h. Lieferant für Rechenkapazität und Programmierung in einer Hand
• Ab 90ziger Jahre: Einzug der MDT und PC´s / Softwaremarkt für Behörden und Kommunen (Öffentliche Sektor) und Gründung einer Vielzahl von mittelständischen Softwareunternehmen, die sich auf dieses Marktsegment spezialisierten -- Umstellungsphase
• Heute: rasante Entwicklung der IuK-Technik öffnet den Weg zu eGovernment / Informationsgesellschaft: aber Finanzknappheit und heterogene, tlw. starre Strukturen bremsen das Innovationstempo
• Marktgröße ist definiert: ca. 14.000 Städte und Gemeinden,länderspezifische Gesetzlichkeiten in der Software (z.B. SAKD-Prüfung in Sachsen)
• Dominierende Individualsoftware in Bundes- bzw. Landesministerien
Aspekte der Software-Partnerschaft mit Behörden / Kommunen
• Software ist ein immaterielles Wirtschaftsgut, welches auf Vertrauen zwischen Anwender und Lieferant basiert
• Die Nutzung der Software erfolgt i.d.R. über einen längeren Zeitraum – Abhängigkeit der Verwaltung
• Software beeinflusst die Organisationsstruktur des Anwenders• Software dient zur Be-und Verarbeitung von Daten und ist
deshalb mit Datenschutz und Datensicherheit verbunden• Fazit:
Die Sensibilität der Softwareanwendung ist gleichzeitig die Schwierigkeit der Zusammenarbeit mittelständischer Softwarefirmen (private Sector) und Öffentlicher Hand (public Sector)
Chancen und Risiken im Öffentlichen MarktsegmentChancen:
• Innovationstempo der Software erhöht sich durch marktgerechte Angebote, Schaffung neuer Arbeitsplätze!
• Die Industrie setzt viele Standards und ist Innovationsmotor für Internetanwendungen (eBusiness, etc.), Mittelstand bringt diese Erfahrungen in ÖV ein, aktuell eGovernment, Doppik,
• Durch Vertriebsstruktur der Firmen können Produkte schnell überregional vermarktet werden, (Gebietskörperschaften meistens regional geprägt)
• Auf Grund des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs müssen Kosten und Leistung stimmen. Vorteil für die Verwaltung!
Risiken
• wirtschaftliche Risiko für Entwicklung und Vermarktung,
• Wechsel zu einem anderen Anbieter auf Basis Vertragsrecht,
• Einfluss auf Festlegungen zu Standards für Bund und Länder erfolgt im Öffentlichen Bereich, so dass Mitsprache begrenzt!
• Wechselwirkung zwischen zentralistischen Ansatz für eGovernment-Projekte Deutschland und förderale Struktur,
• Durch zunehmende Zusammenschlüsse (z.B. AKDB und DZ Schleswig-Holstein) wird der Wettbewerbsdruck gegenüber Mittelstand größer,
• Realisierung zentraler Förderprojekte, wie media@komm beeinflussen den freien Wettbewerb
Schlussfolgerungen der sächsische
Softwareindustrie für ÖV • Schaffung von Unternehmensnetzwerken für Leistungen
an die ÖV, (z.B. KITD e.V.)
• Non-Profit Organisationen als Bindeglied zwischen Öffentlichen Auftraggebern und Privatwirtschaft,
• Entwicklung von PPP-Projekten und Vernetzung mit den Anwendern durch vertrauensbildende Maßnahmen
• Zusammenarbeit mit Spitzenverbänden (SSG,SLT), SAKD und Regierung
• Kooperationspartnerschaften schließen
• Mittelstandsfreundliche Politik unterstützen
SASKIA Informations-Systeme GmbH
Sitz: Chemnitz OT Mittelbach • Sächsisches Software- und Systemhaus,
spezialisiert auf Behörden und Kommunen• Gegründet 1993 als Tochtergesellschaft der
GEK CONSULTING GmbH, seit 1990 im puplic Sector tätig• Mitarbeiter: 40, Umsatz: 3,5 Mio€• Ausgewählte Projekte:
Umstellung von HOST-Verfahren von Städten und Landkreisen auf C/S-Technologie (HKR, EWO, Personal, OWI, Gewerbe)Ablösung HOST-Verfahren für SLFS (Landeserziehungsgeld) auf Web-Technologieproweb.sax – Controlling Modul für SASKIA und Schnittstelle zu SAP (z.B. Bundesfinanzministerium)
Flöhaer Kreis - Verbund der sächsischen SASKIA -
Anwender
Beirat der SASKIA Informations-Systeme GmbH
• Gründung 1994• Interessenvereinigung von
Bürgermeistern und Kommunalvertretern, die SASKIA -Produkte im Einsatz haben auf freiwilliger Basis
• Plattform für Erfahrungsaustausch zum Einsatz von IT-Technologien
• Beiratsvorsitzender Oberbürgermeister der Stadt Flöha, Herr Schlosser
Steuerungs- und
Anwendungs-
System für
Kommunale
Information und
Abrechnung
Zusammenhalt:
Wirtschaftlichkeit:
Weiterentwicklung:
Erfahrungs-austausch:
Regionale Bindung, Stärke durch Bündelung der Interessen
bei Kostenersparnis den gestiegenen Anforderungen der Verwaltungs-modernisierung gerecht werden
Software-Weiterentwicklung wird durch alle Anwender mitbestimmt
Verfahrensbezogene Fachanwender-kreise (HKR, EWO, OWI) als effiziente Foren des Erfahrungsaustausches
Anzahl der Gemeinden insgesamt: 540darunter Städte: 179
Landkreise:22kreisfreie Städte: 2
238 SASKIA -Anwender,darunter 10 Landratsämter
Handlungsbedarf zur Verbesserung IuK in Verwaltungen
• Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und der technische Fortschritt der Informationsgesellschaft zwingen die Verwaltungen zum Reformprozess – das geht nicht ohne Software
• Steigende Anforderungen an Software für höhere Effizienz, Dynamisierung und Integration von Verwaltungsvorgängen für mehr Bürgernähe – Bürgerbüro als Schnittstelle Verwaltung/Bürger
• Erarbeitung und Einführung von Standards und Schnittstellen: XMeld, XGewerbe, OSCI
Handlungsbedarf (Fortsetzung)
• Einbindung lokaler Netzwerke in den Kommunikations Higway Sachsen-Deutschland-Europa (ebenso Projekte der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Kommunen /Regionen, z.B. Grenzregion Sachsen/Tschechien
• Einführung neuer Steuerungssystem – outputorietierte Steuerung, Umstellung Kameralistik auf Doppik und Verbesserung Controlling
• Software zur Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politik
Einflussfaktoren auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit
• Politik /Lobby: Der Markt „public Sector“ ist definiert a) aufgabenseitig: durch die politischen Ziele des Staates und seiner nachfolgenden Ebenen, z.B. eGovernmentb) lieferantenseitig: durch gesetzliche Regelungen, wieviel Wettbewerb, Privatisierung etc. wird zu gelassen
• Stand der Technologie des Softwareunternehmens und die Anwendbarkeit der Produkte (Prüfzertifikate) / Know how für den public Sector
• Marktposition des Unternehmens, wie verbreitet sind die Produkte / Dienstleistungen in der Region / Deutschland
• Einfluss der EU auf die Kommunalpolitik und das staatliche Gemeinwesen