Post on 11-Jun-2020
Tinnitus –
Wenn das Ohr schreit !?
Ich höre was, was Du nicht hörst!?
Tinnitus betrifft mehr Menschen, als Sie vielleicht denken …
Quelle: members.fortunecity.com,
Diagnose: Subjektiver Tinnitus. Ursache: unbekannt1000 Auslöser – 1000 Ursachen?
Vielfalt an Auslösern (DTL Internetseite)
Knalltrauma
HWS-Erkrankungen
Kieferfehlstellungen
Durchblutungsstörungen
NierenerkrankungenAkustikusneurinom
Hochtonschwerhörigkeit
Stoffwechselerkrankungen
Störungen des Hormonhaushalts
Chronische Mittelohrentzündung
Medikamente
Hörsturz
Vergiftungen
Schädel-Hirn-Trauma
Altersschwerhörigkeit
Lärmschäden
Stress Psychische Probleme
Auch wenn Auslöser und Ausprägung des subjektiven Tinnitus vielfältig sein können, geht die aktuelle Neurowissenschaft doch von einem zugrundeliegenden Mechanismus aus:
Die Ursache des Dauertons liegt zu Beginn im Ohr – später im Gehirn.
Film 1 ohne Ton !
63-jähriger HNO-Arzt mit seit 40 Jahren bestehender hochfrequenter,konstanter Tinnituswahrnehmung. Die Tinnituswahrnehmung war lauter im linken Ohr, mit episodischen Lautstärkeveränderungen. Das Audiogramm weist rechts eine moderate sensorineurale SH und auf dem linken Ohr eine mittel- bis hochgradige Innenohrschwerhörigkeit auf.
Ein links hemisphärischer Schlaganfall in der Korona radiata
führte bei dem Kollegen zum Sistieren der Tinnituswahrnehmung
ohne Änderung des Hörstatus.
Tinnituswahrnehmung nicht mehr vorhandenHörstatus unverändert
Lowry et al (2004) Otol Neurotol
Das Leiden an Tinnitus:
Gehirn
Film 2 ohne Ton !
Arzt
AkustikerAudioagogin
Anpassdreieck
Therapeutische Ansätze
Kontrastreduktion
Maskierung
Unterdrückung der Hyperaktivität
Beispieleo Hörgeräte
o Masker
o Cochlea Implant
o Korticale Stimulation
o Vagale Stimulation
Verändern der
Phantomwahrnehmung
Reduktion der Dominanz
Abschwächen der Emotionalität
Beispieleo Tinnitus Retrainingo kognitive Verhaltenstherapieo fraktale Töneo Antidepressiva
Auditory-Striatal-Limbic Connectivity
Unterbrechung der Informationsübertragungo Transkranielle Magnetstimulationo Direkte Elektrische Stimulationo Striatale Neuromodulation
• Hörgeräte
• Masker
• Natürliche Töne
Ziel
Durch Reduktion des Kontrasts wird die Tinnituswahrnehmung reduziert
Schlafstörung
Streß Anspannung
Angst Depression
Tinnitus-zunahme
Sekundäre Tinnitussymptome
Teufelskreis bei Tinnitus mit Verstärkungsfaktoren,
die zur Ausbildung der Sekundärsymptomatik führen.
Die CR®-Therapie –eine Therapieoption gegen den Tinnitus
• Gemeinsam mit Arzt und Akustiker erstellt der Patient sein akustisches Tinnitusprofil.
Daraus errechnet sich die individuelle Tonfolge, auf deren Grundlage die Therapie erfolgt
• Anschließend wird die individuelle Tonfolge auf das Patientengerät, den CR®-Stimulator, übertragen.
• Der Patient sollte täglich mehr als 3 Stunden die individuelle Tonfolge hören
Mit dem Gerät beeinflusst der Patient seine Geräuschwahrnehmung
- das fehlgeschaltete Hörzentrum wird umprogrammiert.
Die CR®-Therapie in der Praxis Für wen eignet sich die Therapie?
Chronischer Tinnitus (> 3 Monate)
Tonaler Tinnitus mit einer Frequenz zwischen 200Hz und 10.000HzDer Patient kann einen diskreten Ton oder aber einen dominanten Tonbestimmen (dominant = lautester / unangenehmster Ton)
Patienten mit mehreren, diskreten Tönen (uni – oder bilateral)
Der Patient muss die Stimulationstöne hören können
Ausgeschlossen sind Patienten mit
Akustischen Halluzinationen, Morbus Meniere, Gehirnstammerkrankungen , psychiatrischen Erkrankungen, unzureichend behandelten, schweren Komorbiditäten, objektivem Tinnitus
Rückgang der wahrgenommenen Lautheit und Belastung in der VAS# in Prozent nach 12-wöchiger Behandlung relativ zum Ausgangswert ohne bzw. mit Applikation akuter CR®-Stimulationssignale
Mögliche Ergebnisse nach 12-wöchiger Akustischer CR®-Neuromodulation
Quelle: P. A. Tass, RESET-Studie.
48,5
28.8
51,4
31.4
0 10 20 30 40 50 60
Lautheit
Belastung
Verbesserungin Prozent
Mit akuter CR-Stimulation
Ohne akute CR-Stimulation
*
*
*
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Entspannungstherapienach Jacobson
• Jeder Erregungs- bzw. Stresszustand (der bei Tinnitus immer vorhanden ist) geht mit einer Verspannung der Muskeln einher.
• Bei dieser Therapie erlernt man, Muskelgruppen gezielt anzuspannen und nach kurzer Zeit wieder locker zu lassen. Dadurch kommt es innerhalb kurzer Zeit zu einem Entspannungseffekt, welcher die Geräuschwahrnehmung verändert.
Ausblick: Tiefe Hirnstimulation
Larson and Cheung (2012) J Neurosurgery
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit