Untersuchungen über Stilbene, XXVIII. Stilbenyl-imidazole

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486 DREFAHL und HERMA Jahrg. 93

GUNTHER DREFAHL und HEINZ HERMA Untersuchungen uber Stilbene, XXVIlI 1 )

Stilbenyl-imidazole Aus dem Institut fur Organische Chemie und Biochemie der Universitlt Jena

(Eingegangen am 7. September 1959)

Die Darstellung stilbenyl- und phenyl-substituierter Imidazole wird beschrie- ben und das Ergebnis ihrer UV-spektroskopischen Untersuchung diskutiert.

Die Untersuchungen von Beziehungen zwischen Lichtabsorption und Konstitution an Stilben-Verbindungen in Verkniipfung rnit heterocyclischen Ringen scheint be- sonders aufschluBreich, da iiber lineare Verbindungen rnit konjugierten oder kumu- lierten Doppelbindungen und heterocyclischen Endgruppen reiches Beobachtungs- material vorliegt.

Von C . WIEGAND und E. MERKEL~) wurde gezeigt, daB das UV-Absorptionsspek- trum des 4.5-Diphenyl-imidazols dem des cis-Stilbens ahnelt. Es waren daher Ver- gleichsmoglichkeiten mit stilbenyl-substituierten Imidazolen in bezug auf die Wechsel- wirkung zwixhen sterischen Effekten im Molekiil und Lichtabsorption zu erwarten. Des weiteren erfolgte die Darstellung der verschiedenen Kombinationen vom Mono- stilbenyl- bis zum Tristilbenyl-imidazol unter dem Gesichtspunkt ihrer moglichen Ver- wendung fur Szintillationszahler.

Von den klassischen Darstellungsverfahren3) fur 2.4.5-trisubstituierte Imidazole erwies sich die Umsetzung eines Hydroxyketons mit entsprechenden Aldehyden, Ammoniak und Kupferacetat nur als bedingt brauchbar. Wesentlich unkomplizierter und allgemein anwendbar verlief die Ringsynthese nach der von D. DAVIDSON, M. W~rss und M. JELLING4) angegebenen Verbesserung des alten, vom 1.2-Diketon aus- gehenden Verfahrens. Die Kondensation erfolgt in iibersichtlicher Weise aus Aldehyd, 1.2-Diketon und Ammoniumacetat in Eisessig mit guter Ausbeute. Durch Variation des eingesetzten Diketons und der Aldehydkomponente sind so alle Kombinationen an 2.4.5-phenyl- und stilbenyl-substituierten Imidazolen auf einfachem Wege zu- ganglich.

An Ausgangsmaterialien sind dafiir nur Benzaldehyd, Stilben-aldehyd-(4)s), Benzil, 4-Sty- ryl-benzil6) und 4.4’-Distyryl-benzils) erforderlich. Die Zugabe von Anilin neben Ammonium- acetat als Stickstofflieferant der Kondensation fiihrt zu N-Phenyl-imidazolen. Die Verwen- dung von Eisessig als Reaktionsrnedium hat den Vorteil, dan sich darin die verwendeten Reaktionspartner gut losen. Der verwendete Eisessig mu8 absolut wasserfrei sein, da sonst

1 ) XXVII. Mitteil.: G. DREFAHL, K. PONSOLD und E. GERLACH, Chem. Ber.93,481 [19601,

2) Liebigs Ann. Chern. 557, 242 [1947]. 31 R. WUDENHAGEN, R. HERRMANN und H. WEGNER, Ber. dtsch. chem. Ges. 70,570 [1937]. J) J. org. Chemistry 2, 319 [1938]. 5 ) G . DREFAHL und W. HARTRODT, I. prakt. Chem. [4] 4, 124 [1956]. 61 W. HARTRODr, Dissertat. Univ. Jena 1957.

--

vorstehend.

1960 Untersuchungen iiber Stilbene (XXVIII.) 487

die Ausbeuten sinken oder eine Kondensation ausbleibt. Auf Grund der verminderten Re- aktionsfahigkeit des Stilben-aldehyds-(rl) gegeniiber Benzaldehyd sowie der Styryl-benzile gegeniiber Benzil, liegen die Ausbeuten bei der Kondensation dieser Partner niedriger als bei der Darstellung des 2.4.5-Triphenyl-imidazols nach der gleichen Methode. Bei der Darstellung der 4.5-distilbenyl-substituierten Verbindungen gewinnt man stets etwa 25 % des eingesetzten 4.4'-Distyryl-benzils zuriick, das nach Beendigung der Reaktion auskristallisiert und so leicht abgetrennt werden kann. Das Einsetzen der Kondensation erkennt man an der nach einiger Zeit im ReaktionsgefaB auftretenden Fluoreszenz.

Die Stilbenyl-imidazole sind fast durchweg blai3- bis tiefgelb, wahrend die rein phe- nyl-substituierten Irnidazole farblos sind. Auch die Substitution der Phenylreste rnit Methyl- und Methoxy-Gruppen hat einen farbvertiefenden Effekt.

Die Loslichkeit dieser recht bestandigen, im t)lpumpenvakuum sublimierbaren Ver- bindungen ist in polaren Losungsmitteln ungleich grol3er als in unpolaren.

Auf Grund der von B. RADZISZEWSKI~) beobachteten Chernilurnineszenz des Lophins (2.4.5-Triphenyl-irnidazol) wurden die dargestellten Stilbenyl-imidazole auf diese Eigenschaft hin gepriift. Dazu wurden Losungen der Verbindungen in Athanol oder Aceton rnit etwas Wasserstoffperoxyd, Kaliurncyanoferrat(II1) und einigen Trop- fen Natronlauge versetzt. Im Dunkeln kann man eine mehr oder rninder starke griin- lichweiDe Chemilumineszenz bei allen Substanzen beobachten, die der des Lophins ahnelt und ungefar 1/2 bis 1 Min. anhalt.

Die auffallendste Eigenschaft der Stilbenyl-irnidazole ist ihre Fluoreszenz. Dabei geniigt in Losung schon die Anregung durch diffuses Tageslicht. Lediglich die N-Ben- zoyl-Verbindung des 4.S-Diphenyl-2-[stilbenyl-(4)]-imidazols zeigt erst bei UV-Be- strahlung schwach blauviolette Fluoreszenz.

ubersicht iiber die dargestellten Stilbenyl-imidazole .~ . . .- __ . . .- - .-

I I1

111 IV V

VI VII

V l I l

IX X

XI XI1

XI11

4midazol

4.5-Diphenyl-2-[stilbenyl-(4)]- 4.5-Bis-[p-methoxy-phenyl]-

4.5-Di-p-tolyl-2-[stilbenyl-(4)]- 1.4.5-Triphenyl-2-[stiIbenyl-(4)]- 1 -Benzoyl-4.5-diphenyI-

2-[stil benyL(4))- 4.5-Di-[stilbenyl-(4)]- 2-Phenyl-4.5-di-[stiIbenyl-(4)]- 2-[p-Methoxy-phenyl]-4.5-di-

2-p-Tolyl-4.5-di-[stilbenyl-(4)]- 2-[Anthracyl-(9)]-4.5-di-[stilbenyl-(4)]- 2.4-Diphenyl-5-[stilbenyl-(4)]- 5-Phenyl-2.4-di-[stiIbenyl-(4))- 2.4.5-Tri-[stilbenyl-(4)]-

2-[stilbenyl-(4)]-

[stilbenyl-(4)]-

Fluoreszenz fest in Losung Farbe Schmp' "C

blaBgelb 284 -- 286 tiefgelb 234-235

gelb 283 -284 farblos 242 - 244 gelb 245 - 246

gelb 312-315 gelb 242 - 244 tiefgelb 198-199

gelb 21 8 --2 I9 blaDgelb 264 - 265 blaBgelb 238-240

tiefgelb 284 - 286 gelb 254-256

blaulich gelbgriin

gelblich blaulich gelblich

blaulich gelbgriin gelbgriin

gelblich griinlich blaulich gelblich gelbgriin

blauviolett blaugriin

hellblau blauviolett

blauviolett hellblau blaugriin

hellblau griin blauviolett hellblau blaugriin

7) Ber. dtsch. chem. Ges. 10, 70 [1877].

488 DREFAHL und HERMA Jahrg. 93

Die UV-Absorptionsspektren wurden in Chloroform aufgenornrnen, da die Verbin- dungen in Hexan unloslich sind.

Abbild. 1. Kalottenprojektion des 1.4.5-Trip!ienyl-2-[stilbenyI-(4))-imidazols

Wie die Projektion der Kalottenmodelle (Abbild. 1) zeigt, ist die sterische Hinderung der beiden Phenyl- bzw. Stilbenreste in 4.5-Stellung charakteristisch fur alle betrach- teten Irnidazole. Sie fiihrt zu einer Abschwachung der Resonanz, da hochstens einer der beiden Substituenten in 4.5-Stellung koplanar rnit dern Fiinfring vorliegen kann. Dies ist auch daran zu erkennen, daB die Spektren der 4.5-distilbenyl-substituierten Irnidazole weitgehend denen der entsprechenden 4-Phenyl-5-stilbenyl-imidazole piei- chen (Abbild. 2).

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45

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35

~ I-- 7;;; 1 2 :5( j 4XJ

?.rm.u J -- Abbild. 2. UV-Spektren von -- 2.4.5-Tri-[stilbenyl-(4)]-imidazol, - - - 5-Phenyl-2.4- di-[stilbenyl-(4)]-imidazol, . -. -. 2-Phenyl-4.S-di-[stilbenyl-(4)]-imidazol und - - - - - - - 2.4-Di-

phenyl-5-[stilbenyl-(4)]-imidazol in Chloroform

Die Substitution des Iniinowasserstoffs durch einen Phenylrest hat weitere sterische Hinderungen zur Folge, was sich z. B. beirn 1.4.5-Triphenyl-2-[stilbenyl-(4)]-irnidazol

1960 Untersuchungen uber Stilbene (XXVIII.) 489

in einer hypsochromen Verschiebung der Hauptbande um 15 mp sowie einer Abnahme der Extinktion auBert (Abbild. 1 und 3). - - 3 (rm- IJ

4 I'

i,lm,u 1-

Abbild. 3. UV-Spektren von - 4.5-Diphenyl-imidazol, - - - 2.4.5-Triphenyl-imidazol, .-.-. 4.5-Diphenyl-2-[stilbenyl-(4)]-irnidazol und ........... 1.4.5-Triphenyl-2-[stilbenyl-(4)]-

imidazol in Chloroform

Ein Substituent in 2-Stellung ist sterisch unbehindert und hat dominierenden Ein- fluB auf die Lage der Absorptionsbanden (Abbild. 3). Bei den 2-Stilbenyl-imidazolen ist die bathochrome Verschiebung relativ am gronten, verbunden mit einer Erhohung der Extinktion. - iXcm ' J

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I

b I 4 5 h 9

4

Abbild. 4. UV-Spektren von - 4.5-Di-[stilbenyl-(4)]-imidazol und - - - 2-[Anthra- cyl-(9)]-4.5-di-[stiIbenyl-(4)]-imidazol in Chloroform

Vergleicht man das Spektrum des 4.5-Diphenyl-2-[stilbenyl-(4)]-imidazols mit dem des isomeren 2.4-Diphenyl-5-[stilbenyl-(4)]-imidazols, so faUt der vollstandig andere Charakter sofort auf; ebenso ist es beim Vergleich von 5-Phenyl-2.4-di-[stilbenyl-(4)]- imidazol mit 2-Phenyl-4.5-di-[stilbenyl-(4)]-imidazol (Abbildd. 2 u. 3).

490 DREFAHL und HERMA Jahrg. 93

Erst bei gewisser Raumerfiillung des Substituenten in 2-Stellung sind Besonderhei- ten der Absorption, durch sterische Hinderung verursacht, zu beobachten, wie z. B. beim Anthracenrest. Das Spektrum des 2-[Anthracyl-(9)]-4.5-di-[stilbenyl-(4)]-~idazols (Abbild. 4) entspricht irn Bereich 300-360 mp dem des in 2-Stellung unsubstituierten Imidazols. Die Bande rnit auffallend hoher Extinktion bei 255 mp (log E = 5.07) diirfte dem Anthracen (P-Bande: A -- 252 nip, log E = 5.25) zuzuordnen sein.

Die Substitution der Phenylreste im 4.5-Diphenyl-2-[stilbenyl-(4)]-imidazol rnit Methyl- oder Methoxy-Gruppen in p-Stellung hat nur geringe bathochrorne Ver- schiebung der Hauptbande zur Folge.

Bei Belichtung einer Losung von 4.5-Diphenyl-2-[stilbenyl-(4)]-imidazol in Isopro- pylalkohol mit einer Analysenlampe konnte schon nach 10 Min. eine deutliche Ab- nahme der Extinktion der Hauptbande bei 358 mp beobachtet werden, wahrend die Extinktion im Bereich um 255 mp anstieg. Dies deutet auf eine trans-cis-Umlagerung des Stilbenrestes in 2-Stellung hin, ahnlich wie es bei Stilben selbst bekannt ist. Bei Iangerer Belichtung treten uncharakteristische Anderungen des Spektrums infolge photolytischer Zersetzung der Verbindung ein.

B E S C H R E I B U N G D E R V E R S U C H E

I . 4.5-Diphenyl-2-Islilbenyl- (4)j-imidazol: 1.05 g Benzil, I .04 g Stilben-uldehyd- ( 4 ) 5 ) und 3.5 g Ammoniurnacetat werden in 50 ccrn Eisessig 2 Stdn. unter RiickfluB erhitzt. Die an- fanglich gelbe Losung wird orangegelb und beginnt nach einiger Zeit zu fluoreszieren. Nach dern Erkalten wird Wasser bis zur beginnenden Triibung zugegeben und arnmoniakalisch gernacht. Es scheiden sich gelbe Flocken ab, die abgesaugt, rnit Wasser gewaschen, getrocknet und mehrmals aus Athanol umkristallisiert werden. BlaBgelbe Nadelchen vorn Schrnp. 284 bis 286"; Ausb. 76% d. Th.

UV-Absorptionsmaxima bei 358mp (log E -: 4.71) und 301 m p (log E = 4.36).

C29H22N2 (398.5) Ber. C 87.41 H 5.56 N 7.03 Gef. C 86.95 H 5.73 N 7.07

1 I. 4.5-Bis-~p-methoxy-phenyl,i-2-:stilbenyl-~4).'-imiduzol: 1.35 g Anisil, 1.04 g Stilben- nldehyd-14) und 3.4 g Arnmoniumacetat werden wie vorstehend umgesetzt. Nach dem Urn- kristallisieren a m Athanol und Methanol tiefgelbe Rhornben vom Schmp. 234-235'; Ausb. 40% d. Th.

UV-Absorptionsmaxima bei 365mp (log E - 4.62) und 300rnp (log E = 4.45).

C31H26Nz02 (458.6) Ber. C 81.19 H 5.71 N 6.11 Gef. C 80.58 H 5.40 N 6.33

I 11. 4.5-Di-p-1olyl-2-isrilbenyl- (I)]- imidazol: I .19 g Tolil, 1.04 g Slilben-aIdehyd-(4) und 4.5 g Ammoniumacetat werden wie vorstehend urngesetzt. Gelbe Nadeln vom Schrnp. 283 bis 2 8 4 (aus Essigester); Ausb. 80% d. Th.

UV-Absorptionsmaxirna bei 365my (log E - 4.63) und 300mp log E 7 4.37).

C31H26N2 (426.6) Ber. C 87.29 H 6.14 N 6.57 Gef. C 87.50 H 5.17 N 6.82

IV. 1.4.5-Triphetry1-2-~s1ilbenyl-(4j j-imiduzol: 1.04 g Stilhen-aldehyd-(4j und 1.05 g Benzil, in 50ccm Eisessig gelost, werden rnit 1 g Anirnoniumacetat und 0.93 g Anilin Il/zStdn. unter RiickfluB erhitzt. Die erkaltete rote Losung versetzt man rnit etwas Wasser und fallt das Imidazol niit Amrnoniak. Der Niederschlag wird abgesaugt, rnit Wasser und etwas

I960 Untersuchungen uber Stilbene (XXVIII.) 49 1

Methanol gewaschen und aus Pyridin und Athanol umkristallisiert. Farblose Nadelchen vom Schmp. 242-244"; Ausb. 80% d. Th.

UV-Absorptionsmaxima bei 343my (log E = 4.61) und 298mp (log E = 4.44).

C ~ S H ~ ~ N Z (474.6) Ber. C 88.58 H 5.52 N 5.90 Gef. C 88.46 H 5.97 N 6.15

V. I-Benzoyl-4.5-diphenyI-2-[~1iIbenyl-(4) j-imidazol: 0.3 g 4.5-Diphenyl-2-[stilbenyl- ( 4 ) i -

imidazol werden in der Kalte in 10 ccm Pyridin gelost und 2mal mit Benzoylchlorid versetzt. Die unter Warmeentwicklung rotviolett gewordene Losung wird nach 24 Stdn. mit Wasser versetzt, wobei sich eine olige Substanz abscheidet. Diese wird mit 20 ccm Methanol 3 Min. gekocht, das dabei ausfallende gelbe Pulver in Essigester gelost und im Eisschrank zur Kri- stallisation gebracht. Gelbe Blattchen vom Schmp. 245-246"; Ausb. 70% d. Th.

C36H26N20 (502.6) Ber. C 86.03 H 5.21 N 5.57 Gef. C 84.22 H 5.33 N 5.92

VI. 4.5-Di-istilbenyl-(4) i-imidazol: 1.03 g 4.4'-Dis?yryl-betiziI~), 0.2 g Vrolropin und 4 g Ammoniumacetat werden in 85 ccm Eisessig 31/2 Stdn. unter RuckfluO erhitzt. Nach mehr- stdg. Stehenlassen wird vom auskristallisierten 4.4'-Distyryl-benzil abfiltriert, mit Wasser verdunnt und das Imidazol mit Ammoniak gefallt, abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Das Rohprodukt wird zuerst aus Pyridin/Wasser, dann aus Essigester oder Ben- zol umkristallisiert. Gelbe Nadelchen vom Schmp. 312-315"; Ausb. 62% d. Th.

UV-Absorptionsmaxima bei 352mp (log E = 4.69) und 316mp (log E = 4.76).

C31H24N~ (424.5) Ber. C 87.70 H 5.70 N 6.60 Gef. C 86.60 H 5.57 N 6.21

VI I. 2-Phenyl-4.5-di-[stiIbenyl- (I)]-imidazol: 1.03 g 4.4'-Distyryl-benril, 0.5 g Benzaldehyd und 4 g Ammoniumacetat werden wie vorstehend umgesetzt. Gelbe Nadelchen vom Schmp. 242-244" (aus Athanol); Ausb. 71 % d. Th.

UV-Absorptionsmaximum bei 335mp (log E = 4.77). C37H28N2 (500.7) Ber. C 88.78 H 5.63 N 5.59 Gef. C 88.00 H 6.04 N 5.65

VIII. 2-[p-Methoxy-phenylj-4.5-di-[stilbenyl- (I)]-imidazol: 1.03 g 4.4'- Distyryl- benzil, 0.35 g Anisaldehyd und 3.5 g Ammoniumacetat werden in 80 ccm Eisessig wie vorstehend umgesetzt. Tiefgelbe Nldelchen vom Schmp. 198- 199" (aus Essigester); Ausb. 56% d. Th.

UV-Absorptionsmaximum bei 330mp (log E = 4.71).

C38H30N20 (530.7) Ber. C 86.00 H 5.70 N 5.28 Gef. C 85.52 H 5.40 N 5.47

IX. 2-p-Tolyl-4.5-di-[srilbenyl-(4) j-imidazol: 1.03 g 4.4'-Distyryl-benzil, 0.4 g p-Tolyl- aldehyd und 4 g Ammoniumacetat werden in 90 ccm Eisessig wie vorstehend umgesetzt. Gelbe Nadelchen vom Schmp. 218-219" (aus Essigester); Ausb. 62% d. Th.

UV-Absorptionsmaximum bei 330mp (log E = 4.69). C38H30N2 (514.7) Ber. C 88.69 H 5.87 N 5.44 Gef. C 86.08 H 5.95 N 5.04

X. 2-[Anthracyl-(9)]-4.5-di-[s1ilbenyl- (4)]-imidazol: 1.03 g 4.4'-Distyryl-benzil, 0.5 1 g An- thracen-aldehyd-(9) und 4 g Ammoniumacetat werden in 150 ccm Eisessig wie vorstehend umgesetzt. BlaDgelbe Nldelchen vom Schmp. 264 -265" (aus Essigester); Ausb. 45% d. Th.

UV-Absorptionsmaxima bei 368mp (log E = 4.74), 3 l7my (log E - 4.76) und 255my (log E = 5.07).

C4~H32N2 (600.8) Ber. C 89.97 H 5.37 N 4.66 Gef. C 89.74 H 5.87 N 4.89

XI. 2.4-Diphenyl-5-istilbenyl- (4),'-imidazol: 0.75 g 4-Styryl-benzil6~, 0.25 g Benzaldehyd und 3.5 g Ammoniumacetat werden in 40 ccm Eisessig 3 Stdn. unter RuckfluD erhitzt. Nach dem Erkalten verdunnt man mit etwas Wasser und fallt das Imidazol mit Amrnoniak. Der schleimige Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und noch feucht in Pyridin

492 DREFAHL und ENGELMANN Jahrg. 93

aufgenommen, wobei sich eine Blige Substanz abscheidet. Nach Stehenlassen unter Wasser- zusatz wird dekantiert, das 01 in 30-40ccm Methanol unter Erhitzen gelost und zur Kristallisation gebracht. BlaBgelbe Nadelchen vom Schmp. 238-240" (aus Essigester); Ausb. 50% d. Th.

UV-Absorptionsmaximum bei 340mp (log E : 4.52). C29H22N~ (398.5) Ber. C 87.41 H 5.56 N 7.03 Gef. C 87.70 H 5.61 N 6.94

XI 1. S-Phenyl-2.4-di-[s~iIbenyl- (4)]-imiduzol: 0.8 g 4-Styryl-benzil, 0.535 g Stilben-alde- hyd-(4) und 3.5 g Ammoniumacetat werden in 40 ccm Eisessig 3 Stdn. unter RtickfluB er- hitzt. Die Aufarbeitung erfolgt, wie beim 4.5-Diphenyl-2-[stilbenyl-(4)]-imidazol beschrieben. Gelbe Nldelchen vom Schmp. 254-256" (aus Essigester); Ausb. 75% d. Th.

UV-Absorptionsmaxima bei 363mp (log E 7 4.85) und 292mp (log E = 4.51).

C37H28N2 (500.7) Ber. C 88.78 H 5.63 N 5.59 Gef. C 87.77 H 5.48 N 5.64

XI1 1. 2.4.5-Tri-[stilbenyl- (4)]-imiduzol: 1.03 g 4.4'-Distyryl-benzil, 0.52 g Stilben-ulde- hyd-(4/ und 4 g Ammoniumacetat werden in 125 ccm Eisessig 3 Stdn. unter RuckfluR er- hitzt. Die Aufarbeitung erfolgt, wie beim 4.5-Di-[stilbenyl-(4)]-imidazol beschrieben. Gelbe Nldelchen vom Schmp. 284 -286' (aus Essigester); Ausb. 50% d. Th.

UV-Absorptionsmaxima bei 373mp (log E = 4.92) und 312mp (log E - - 4.68).

C J S H ~ I N ~ (602.8) Ber. C 89.67 H 5.68 N 4.65 Gef. C 90.37 H 5.87 N 4.89

GUNTHER DREFAHL und ULRICH ENGELMANN Untersuchungen uber Stilbene, XXIX 1)

Stilbenyl-oxazole Aus dem lnstitut fur Organische Chemie und Biochemie der Universitlt Jena

(Eingegangen am 7. September 1959)

Die Darstellung stilbenyl-, a-naphthyl- und phenylsubstituierter Oxazole wird beschrieben und das Ergebnis ihrer UV-spektroskopischen Untersuchung

diskutiert.

Im Anschlufl an die Untersuchung der Stilbenyl-imidazolel) in bezug auf die Wech- selwirkung zwischen Konstitution und Lichtabsorption, schien die Darstellung der entsprechend substituierten Oxazole von Interesse, zumal die Oxazole in den letzten Jahren in der Szintillatortechnik groDe Bedeutung erlangt haben. Es wurden 2.5- disubstituierte und 2.4.5-trisubstituierte Oxazole mit einem bzw. zwei Stilbenyl-(4)- Resten dargestellt.

Zur Darstellung der 2.5-disubstituierten Oxazole erwies sich die Methode von R. ROBINSON 2) und S. GAB RIEL^), ausgehend von den entsprechenden acylierten Amino-

1 ) XXVIII. Mitteil.: G. DREFAHL und H. HERMA, Chem. Ber. 93, 486 [1960], vorstehend. 2 ) J. chem. SOC. [London] 95, 2169 [1909]; J. LISTER und R. ROBINSON, ebenda 101. 1297

3) Ber. dtsch. chem. Ges. 43, 134 ,1283 [1910]. [ 19 121.