Warum braucht es ein Reha-Management und worin liegt der ... · 16 medizinisch-berufskundlicher...

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Warum braucht es einReha-Managementund worin liegt der Erfolg?

ASIM, 09.08.2006PD Dr. Ursula Wandl

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Inhalt

• Bedarf an Reha-Diensten– Systembetrachtung – Stolpersteine

• Anforderung an Rehabilitation• ReIntra stellt sich vor

– Vorgehensweise– Netzwerk

• Was ist erfolgreiches Reha-Management?– aus Sicht ReIntra– aus Sicht des Patienten– aus Sicht der Versicherung

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Bedarf an Reha-Diensten

Gesundheits-schäden

bei optimalermedizinischer Versorgung

Wieder-herstellung

Folgeschäden

Chronifizierungen

Pflegefall

Wiederherstellung/ Verbesserung der Gesundheit

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Eine Systembetrachtung

• Leistung bei nachgewiesener Krankheit (Negativansatz)

– Krankenkassen– Rentensysteme

• Mangel an interdisziplinären Bemühungen (Mono-medizinischer Ansatz)

– Gesundheitssysteme

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Stolpersteine bei der Reha

• Schwächen im System – Zeit geht verloren– Koordinationsprobleme– Schnittstellenproblematik– Mangel an medizinischem

Case Management– verzögerte Anpassung der Gesetzgebung

• Leistungsbegehren steht dem Genesungsprozess im Weg

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Berufssituation des Verunfallten

Handlungs-unfähigkeit

untätig sein

drohender Arbeitsplatz-verlust

Informations-mangel

Ärger mit Ämtern

Ablehnung von Renten

keine Perspektive

inadäquateEignungs-feststellung

Keine Hilfe bei Bewer-bungen

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Reha-Dienst

Patient

Medizin Versicherung

Arbeitswelt Sozialversicherung

Familie Rechtsanwalt

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Was macht eine gute Reha aus?

• Psychische Stabilisierung• Minderung des Handicaps

• Selbstständigkeit• Alltagsunterstützung• Werkstatt für Behinderte• Pflege

• Arbeitsplatzerhaltung• Umschulung oder Ausbildung• Berufliche Tätigkeit, Teil- oder Vollzeit

Medizinische Versorgung

Alltagsintegration

Berufliche Integration

Verbesserung der Lebensqualität

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Bedingungen für erfolgreiches Reha-Management

• Individuelles Konzept

• Ganzheitlicher Ansatz

• Zeitmanagement

• QualitätsmanagementMedizin Berufskunde

TEAM

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Der Patient im Spannungsfeld von Begehren und Versorgungsbedarf

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Historie ReIntra

Berufskundlicher Beratungsdienst

Projekt Personenschaden

Beginn Fallbearbeitung

Gründung ReIntra GmbH

• Medizinisch-berufskundlicher Beratungs-und Reintegrationsdienst

• Berufskundlicher Beratungsdienst

• Medizinischer Beratungsdienst

1991

1995

1996

1998

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Vorgehensweise

Phase I

• Medizinische Abklärung • Persönliche Kontaktaufnahme

• Erarbeitung einesRehabilitations-konzeptes

Phase II Phase III

• Individuelles Fallmanagement

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Phase II

MultidimensionaleBeurteilung

KörperlichesBefinden

Wohn-verhältnisse

ADL-Status

PsychischesBefinden

MedizinischeDaten

BeruflicheDaten

sozio-öko-nomischer Status

Quelle:Dr. med. Robert Heinrich

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Aufgaben in Phase II

• Analyse des Handicaps

• Erstellung des Integrationsplanes

• Rationeller Aufbau des Therapieplanes

• Abstimmung des Planes mit dem Patienten

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Phase III Individuelles Fallmanagement

Berufskundler

Wiedereingliederung

Das Netz von ReIntrazur Wiedereingliederung

Mediziner

Ärzte

Arbeitgeber

Institution

Reha-Einrichtungen

Soziales Umfeld

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Vernetzung

AnwaltRenten-versicherungen

Erstver-sicherer

Krankenkassen

BG‘s

Integrations-ämter

Gutachter

MedizinerSpezialisten

Hilfsmittel-versorgung

UniversitätenSpezialklinikenRehakliniken

Pflege-einrichtung Betriebe

Arbeits-assistenten

Arbeitgeber

Bildungs-träger

Wohnungs-anpassung

Sozial-pädiatrische

Zentren

Sozialeinrichtungen

Architekten

Arbeits-agenturen

Internateheilpädagogische

Einrichtungen

Angehörige

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

• Aus Sicht ReIntraNur wenn es dem Patienten besser geht,kann die Versicherung Geld sparen („all gain“).

• Aus Sicht des PatientenDie soziale und berufliche Wiedereingliederungsteht im Vordergrund (Lebensqualität).

• Aus Sicht der VersicherungEin optimaler Einsatz der finanziellen Ressourcen steht im Vordergrund.

Was ist erfolgreiches Reha-Management?

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

ohne Schweigepflicht-entbindungserklärung 36

verstorben 238

Erfolg aus Sicht ReIntra

abgeschlossen 151

noch in Betreuung 11 162

Fallauswertung 1 – 200

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

männlich/weiblich 3 : 1

Alter zum Unfallzeitpunkt 19,5 (1 - 64) davon 49 (30 %) < 18 J.ohne Kinder/Jugendliche 30 (18 - 64)

durchschnittliche Anzahl derVerletzungen 6 (1 - 14)

Patientenkollektiv

auswertbar 162/200

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

n %Frakturen• Einzelfraktur des

Bewegungs-/Halteapparates 30 18• Schädel, obere HWS 49 30• multiple Frakturen 103 64

Mehrfachnennung möglich

Verletzungsarten

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

n %Neurologie/Psychiatrie• Querschnitt 16 10• apallisches Syndrom 17 10• hirnorganisches

Psychosyndrom 32 20

• posttraumatischeBelastungsstörungen 76 47

• Paresen/Lähmungen 79 48• SHT 90 56

Mehrfachnennung möglich

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

n %Sonstige

• Amputationen 10 6

• posttraumatische Komplikationen 71 44

• Polytraumata 80 49

• Organ- und Weichteil-verletzungen 103 64

Mehrfachnennung möglich

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Pflege 6 %

medizinische Reha 10 %

berufliche Neuorientierung 19 %(Berufsfindung, Arbeitserprobung,Bewerbungshilfe)

Umschulung, Ausbildung,Lehre 12 %

Arbeitsleben 53 %

Anzahl der Abschlüsse 151/162

Stand: 1. August 2006

Ergebnisse bei Fallabschluss

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Ergebnis aus Sicht ReIntra

• Wiedereingliederung in das Berufsleben 84%

• Nachhaltigkeit muss geprüft werden

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

• Aus Sicht ReIntraNur wenn es dem Patienten besser geht,kann die Versicherung Geld sparen („all gain“).

• Aus Sicht des PatientenDie soziale und berufliche Wiedereingliederungstehen im Vordergrund (Lebensqualität).

• Aus Sicht der VersicherungEin optimaler Einsatz der finanziellen Ressourcen steht im Vordergrund.

Erfolg

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

• SF 36Standardisiertes, krankheitsübergreifendes Verfahren zur Erfassung der subjektiven Gesundheitswahrnehmung und gesundheits-bezogener Lebensqualität

• Untersucht wurden:körperliche, psychische und soziale Komponenten in Form eines Selbstbefragungs-bogens

Evaluation mittels Fragebogen zur Lebensqualität des Patienten

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

• Erstbefragung n = 108 (72 % Rücklauf)

• Zweitbefragung nach einem Jahrn = 67

• Vergleichsgruppen aus SF 36- Normalbevölkerung- chronische Extremitätenverletzung- chronische Rückenschmerzen

• Untersucht wurden:- körperliche Rollenfunktion (KöRo)- emotionale Rollenfunktion (EmRo)- allgemeine Gesundheitswahrnehmung (AGW)

Patientenkollektiv

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

KöRo EmRo AGW

84 90 6846 71 4272 85 59

17 37 1231 47 12

23 39 1114 36 12

Skala: 0 - 100

Ergebnis

NormpopulationExtremitätenverletzteRückenschmerzen

Erstbefragung ReIntraZweitbefragung ReIntra

SHT (n = 37)kein SHT (n = 71)

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

• Verbesserung der körperlichen und emotionalen Rollenfunktion, Werte der Vergleichsgruppen werden aber nicht erreicht

• keine Verbesserung der Einschätzung der eigenen Gesundheit im Vergleich zu anderen und der Ewartungen der Gesundheits-entwicklung für die Zukunft

• Patienten mit SHT schätzen die körperlicheund emotionale Rollenfunktion positiver ein

Erfolg aus Sicht des Patienten

Hat ein Opfer eine andere Wahrnehmung?

Reelle Wahrnehmung?

Ireell?

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

• Aus Sicht ReIntraNur wenn es dem Patienten besser geht,kann die Versicherung Geld sparen („all gain“).

• Aus Sicht des PatientenDie soziale und berufliche Wiedereingliederungstehen im Vordergrund (Lebensqualität).

• Aus Sicht der VersicherungEin optimaler Einsatz der finanziellen Ressourcen steht im Vordergrund.

Erfolg

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Erfolg Kein Erfolg

73 % 27 %

27 % 73 %

26 % 11 %39 % 51 %13 % 23 %

26 % 10 %

Ergebnis

Berufliche Reintegration

Fehlende beruflicheReintegration wegen

- Pflegefall- Handicap- Non Compliance

Alter >50 Jahre

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

• Die berufliche Wiedereingliederung ist das härteste Kriterium für Erfolg. 50% aller ReIntra Fälle sind beruflich rehabilitiert.

• Auch lange Betreuungszeiten führen zu Kosteneinsparungen

• Fälle mit Einsparungen sind zu 73% rehabilitiert. In 27% der Fälle ohne finanzielle Einsparungen (Sicht EV) fand trotzdem eine berufliche Wiedereingliederung statt.

• Handicap und Non Compliance sind die größten Wiedereingliederungshindernisse

Erfolg

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medizinisch-berufskundlicher Beratungs- und Reintegrationsdienst

Der Erfolg hängt ab vom TEAMaus Medizin und Berufskunde